Alles, was bleibt - Verlagsgruppe Droemer Knaur
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Sie zuck te zu sam men, ver schüt te te et <strong>was</strong> von dem<br />
Saft. »Früh stück.«<br />
»Aber hast du über haupt Hun ger?«<br />
Sie schluck te und schüt tel te den Kopf. »Nein, aber<br />
ich dach te, du viel leicht?«<br />
Er sah sie an, ein Blick aus grau en Au gen. Ein Blick,<br />
der mal alle Lie be für sie re ser viert hat te. Fast re si gniert<br />
wand te er sich zur Es pr es so ma schi ne, gab Kaf fee in<br />
den Ein satz, drück te den mit dem klei nen Me tallstamp<br />
fer fest, fes ter als nö tig, hak te den Ein satz in die<br />
Ma schi ne ein und ließ den dunk len Kaf fee in eine kleine<br />
Kan ne lau fen. Er ging zum Kühl schrank, hol te<br />
Milch her aus und füll te sie in eine Ka raf fe. Der Lärm,<br />
den das Auf schäu men ver ur sach te, tat bei den fast gut.<br />
Die Stil le da nach war umso be klem men der.<br />
Wort los trug er das Ta blett ins Ess zim mer, deck te<br />
den Tisch, goss ihr und sich den Milch kaf fee ein. Er<br />
wuss te, wel che Mi schung sie moch te.<br />
Ge sine setz te sich ihm ge gen über, zog ih ren Ba deman<br />
tel fes ter um sich, als könn te der ihr Schutz bie ten.<br />
Schutz vor Leo lo sigk eit.<br />
»Wie hast du ge schla fen?«, frag te sie lei se.<br />
»Was glaubst du?«, ent fuhr es ihm. Er schien über<br />
die Hef tig keit, mit der die Wor te her aus bra chen, selbst<br />
er schro cken.<br />
Sie zö ger te, hielt ihre Kaf fee tas se mit bei den Hän den<br />
um fasst. Es war das Ein zi ge in die sem Raum, das ihr<br />
noch eine Ah nung von Wär me gab. Sie ver such te ei nen<br />
Schluck, um gleich da nach zag haft zu pus ten. Als ob<br />
sie die sen Kloß in sich ein fach weg pus ten könn te, aber<br />
er blieb dort, wo er sich fest ge setzt hat te. Sie schluck te.<br />
»Magst du et <strong>was</strong> Brot?« Ihre Stim me war nicht mehr<br />
als ein Hauch.<br />
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