FSZ 1/2013 - Fränkischer Sängerbund

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14 Fränkische Sängerzeitung Januar/Februar 2013 Aus der des Chorleiters CHORKLASSE – KLASSE CHOR Erfahrungsbericht von Kurt Mitländer Während eines Jahres konnte ich als Kreis- Chorleiterin die Chorklasse der Realschule Langenzenn mit ihrem Leiter Kurt Mitländer bei vielen Auftritten und Aktivitäten erleben. Sie beteiligten sich u.a. auch an unserem Chorkonzert des Sängerkreises Fürth zum 150.-jährigen Jubiläum des Fränkischen Sängerbundes. Ebenso überzeugten mich die 22 Mädchen und drei Jungen bei der Abnahme der Prüfung „kids in takt“ mit guten theoretischen und praktischen Leistungen. Dies nahm ich zum Anlass, durch Herrn Mitländer einmal diese Chorklasse in unserem Sängerheft vorzustellen. Was versteht man unter einer „Chorklasse“? Eine Chorklasse ist eine besondere Form des Musikunterrichts mit chorpraktischer Ausrichtung. Die genauen Ausgestaltungen sind immer auf die Schule, das Lehrpersonal, die Ausstattung und natürlich auf die Kinder abgestimmt. Im Falle meiner Chorklasse hatten die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse nicht wie im Lehrplan vorgesehen zwei, sondern drei Musikstunden. Der Stoff des Faches wird vorwiegend durch praktisches Erarbeiten vermittelt, z.B. die Tonhöhe und Noten- bzw. Pausenwerte werden ja dringend für die Chorarbeit benötigt. Die Kinder lernen die Fachbegriffe zu verwenden und Die Chorklasse im Jahre 2012 sollten z.B. die Vortragsbezeichnungen anwenden können. Aber auch Musikgeschichte wird vor allem praktisch vermittelt. Zusätzlich werden die Kinder stimmlich geschult. Dies kann im Plenum oder aber auch durch Kleingruppenstimmbildung erfolgen, was oftmals von den personellen Möglichkeiten und den Finanzen abhängt. Die Kinder sollen im Verlauf der zweijährigen Chorausbildung vor allem Freude am Singen in der Gruppe entwickeln und die Grundlagen der Chorarbeit vermittelt bekommen. Wie wird man Mitglied in einer Chorklasse? Auch hier gibt es unterschiedliche Vorstellungen, was am sinnvollsten ist. Da die Chorklasse in der Regel in den Jahrgangsstufen 5 und 6 durchgeführt wird, entscheiden sich die Eltern und Kinder meist bereits bei der Anmeldung an der Schule für diese Profilklasse. Manche Kollegen führen dann ein Vorsingen durch, um die Eignung der Kinder zu überprüfen. Ich habe alle angemeldeten Kinder ohne Vorabprüfung aufgenommen und bin von den sängerischen Leistungen nicht enttäuscht worden. Welches Notenmaterial, welche Unterrichtsunterlagen stehen hier zur Verfügung? Anders als bei den Bläserklassen gibt es nur ganz wenige Noten-Bücher, die als Unterrichtswerke herangezogen werden können. Hier kann eine Internetrecherche sicherlich hilfreich sein. Es empfiehlt sich aber auf alle Fälle ein gutes Liederbuch als Grundlage für jedes Kind anschaffen zu lassen. Ich bin mit dem Buch „Sing and Swing – Liederbuch“ (Helbling Verlag) sehr gut zu recht gekommen, weil hier eine große Bandbreite an Liedern abgedeckt wird: Volkslieder, Weihnachtslieder, modernes Liedgut, Deutsches und Fremdsprachiges, ein- und mehrstimmig usw. Bei der Liedauswahl ist es auf alle Fälle wichtig, dass die Kinder Freude an den Stücken haben. Die Verbindung z. B. mit choreographischen Elementen ist hier sowohl für die Zuhörer bei Konzerten als auch für die Ausführenden ein Gewinn. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist das Medienpakt „CHOR: KLASSE!“ aus der Edition Omega, – erstellt für Grundschulklassen, aber eine wahre Fundgrube, vor allem im Bereich „Stimmbildung mit Bewegung“! Zusätzlich stellten sich die Schüler noch der Prüfung „kids in takt“. Was beinhaltet diese Prüfung? Die Deutsche Chorjugend e.V. hat ein Qualifizierungsprogramm „kids in takt“ herausgebracht. Die Kinder erwerben Grundkenntnisse der Chorarbeit. Jeder absolvierte Teilaspekt wird mit einem Stempel bestätigt. Am Ende der Prüfung kann jedes Kind ein Zertifikat bekommen. Es müssen u.a. Liedtexte auswendig gelernt werden, Stücke vor Publikum aufgeführt werden, einzelne Töne, aber auch Melodiefolgen nachgesungen werden und Takt - arten erkannt werden. Die Kinder haben durch das „Sammelheft“ viel Spaß an der Ausbildung und wenn man, wie in unserem Fall, die Überreichung der Urkunden mit einem Minikonzert vor den Eltern und Verwandten mit anschließendem Buffet durchführt, kann man wieder Begeisterung für das Singen im Chor wecken bzw. stärken. Chorklasse im Konzert Wie schon erwähnt, konnte ich die Chorklasse bei vielen Aktionen wie beim Weihnachtskonzert, dem Konzert in Bad Winds - heim und dem Jahresabschlusskonzert er - leben. Wie oft ist ein Auftritt geplant? Wann, wie oft und wo eine Chorklasse auftreten sollte, muss natürlich jedem Leiter selbst vorbehalten sein. Wichtig ist nur, dass die Kinder auftreten und ihr Können unter Beweis stellen dürfen. Entscheidend sollte auch sein, dass die Kinder die Lieder auswendig vortragen und souverän beherrschen, damit die Freude beim Vortrag auf die Zuhörer überspringt!
Fränkische Sängerzeitung Januar/Februar 2013 15 „kids in takt“ Es gab ein besonderes Highlight mit den Nürnberger Symphonikern! Seit mehreren Jahren gibt es an der Universität Erlangen- Nürnberg das Projekt „klasse.im.puls“, das Schulen bei der Einrichtung von musikalischen Profilklassen unterstützt (finanziell, ideell und mit Fortbildungen). 2011 und 2012 wurde jeweils ein sogenanntes „Chorklassenkonzert“ mit den Nürnberger Symphonikern im Konzertsaal des Orchesters vor großem Publikum veranstaltet. Chefdirigent Alexander Shelley selbst schwang den Taktstock. Zur Aufführung kamen die Auftragskomposition „klasse.im.puls-Hymne“ vom Nürnberger Heinrich Hartl und eine Bearbeitung der Carmen- bzw. Porgy-and-Bess-Suite für Chorklassen und Orchester. Die Schülerinnen und Schüler wurden frenetisch gefeiert. Es war etwas ganz Besonderes mit diesem tollen Orchester und seinem Chefdirigenten zusammenarbeiten zu dürfen. Hier haben alle viel gelernt! – Es wird ein Highlight im Chorklassen-Dasein bleiben! Chorklasse „in motion“ Wir vom Fränkischen Sängerbund sind an Chorklassen und Schulchören und deren Förderung in unserem Verband sehr interessiert. Welche Chancen ergeben sich für den FSB? Singen steckt an! – Das konnte ich bei zahlreichen Auftritten mit den Kindern meiner Chorklasse erleben. Begeisterung wurde bei anderen Jugendlichen aber auch bei Erwachsenen geweckt. Die Schüler selbst haben eine Grundausbildung erhalten, die es ihnen ermöglicht in den regionalen Jugendchören usw. ohne Probleme mitzusingen. Sicherlich wird nicht jeder so seinen Weg in den Verband finden, aber wir brauchen auch Zuhörer die fachkundig und gerne unsere Konzerte besuchen. Diese Art der Jugendarbeit zahlt sich aus. Eine Erfahrung die zahlreichen Blasensembles in Bayern bzw. Deutschland bereits erfahren haben. Nach der Einführung sogenannter Bläserklassen an Schulen konnten vielerorts Jugendliche verstärkt für das Musizieren in den Blasensembles ihrer Heimatorte gewonnen werden. Es nützt also nichts über fehlende Sänger in den Chören zu klagen. Vielmehr muss in den Nachwuchs – zum Beispiel durch Chorklassen – investiert werden, damit die Leidenschaft für das Singen im Chor bereits im jugendlichen Alter entfacht werden kann. Erinnerungsfoto an den Auftritt mit den Nürnberger Symphonikern. Im Hintergrund Kurt Mitländer Ich danke meinem ehemaligen Kollegen, Kurt Mitländer, dem stellvertretenden Schulleiter der Markgraf-Georg-Friedrich Realschule Heilsbronn für seine Ausführungen und die Zeit, die er sich für diesen Bericht genommen hat. Der Chorklasse wünsche ich weiterhin viel Freude am Singen. Christel Berg, Kreis-Chorleiterin im SK-Fürth und MA-Mitglied
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Seite 11 und 12: Mit freundlicher Genehmigung: Sabin
Seite 13: 20 Terminvorschau bis April 13 Frä

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