2. Risiko Gentechnik
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Report<br />
dungen, entzündliche Hautreaktionen, Herzvergrößerung und Nierenerkrankung.<br />
37<br />
Trotz dieser negativen Erfahrungen mit Eingriffen in das Hormonsystem<br />
wurde 1994 in den USA als erstes Gentech-Produkt im Lebensmittelbereich<br />
das sogenannte BST (Rindersomatropin), ein Rinder-Wachstumshormon,<br />
zugelassen. Es handelt sich dabei um ein mittels genmanipulierter<br />
Bakterien erzeugtes Hormon, das Kühen injiziert wird, damit<br />
sie mehr Milch geben. Ganz abgesehen von der Fragwürdigkeit solcher<br />
Maßnahmen angesichts landwirtschaftlicher Überproduktion ist dies für<br />
Tier und Mensch riskant. Es hat sich gezeigt, dass die Tiere vermehrt an<br />
Euterentzündung leiden. Der Konsum der Milch durch den Menschen,<br />
wird mit erhöhtem <strong>Risiko</strong> an Brust- oder Prostata-Krebs zu erkranken in<br />
Verbindung gebracht. In der Europäischen Union wurde daher die<br />
Anwendung des Hormons verboten.<br />
38, 39, 40, 41, 42, 43<br />
Die Freisetzung<br />
genmanipulierter Fische<br />
bedroht Populationen natürlicher<br />
Gewässer<br />
Als erste gentechnisch manipulierte Tiere könnten Fische in Kürze für<br />
den kommerziellen Einsatz zugelassen werden. Hauptziel der<br />
Manipulation ist es auch hier, durch Einpflanzung fremder Gene das<br />
Wachstum bei gleichzeitig möglichst wenig Nahrungsbedarf zu<br />
beschleunigen. Die amerikanische „A/F Protein Inc.“ bietet beispielsweise<br />
Lachse mit dem Handelsnamen „AquAdvantage Bred Salmon“<br />
an, die vier- bis sechsmal schneller wachsen als natürliche Lachse. 44<br />
Wenn es nach der Gentech-Industrie geht, dann kommen Lachse,<br />
Karpfen und Forellen in Zukunft genmanipuliert auf den Tisch.<br />
Was passiert, wenn solche Fische in die freie Natur gelangen? Forscher<br />
aus den USA haben diese Fragestellung mittels Computermodell<br />
untersucht und festgestellt, dass unter bestimmten Voraussetzungen<br />
schon wenige genmanipulierte Fische die natürlichen Fisch-Bestände<br />
ausrotten können. 45<br />
37 V. G. Pursel, C. A. Pinkert, K. F. Miller, D. J. Bolt, R. C. Campbell, R. D. Palmiter, R. L. Brinster, R. E. Hammer (1989): Genetic Engineering of Livestock. Science<br />
June 6:1281-1288.<br />
38 P. Montague (1998): Breast Cancer, rGBH and Milk. Rachel´s Environmental & Health Weekly Nr. 598, Electronic Edition. Veröffentlicht im Internet unter:<br />
http://www.rachel.org<br />
39 Scientific Committee on Animal Health and Animal Welfare (1999): Report on Animal Welfare Aspects of the Use of Bovine Somatrophin. Bericht an den Rat<br />
der Europäischen Union, 10. März 1999, 91 Seiten. Veröffentlicht im Internet unter: http://europa.eu.int.<br />
40 D. S. Kronfeld (1991): Safety of Bovine Growth Hormone. Science 251:256.<br />
41 J. M. Chan, M. J. Stampfer, E. Giobannucci, P. H. Gann, J. Ma, P. Wilkinson, C. H. Hennekens, M. Pollak (1998): Plasma Insulin-Like Growth Factor-I and Prostate<br />
Cancer Risk: A Prospective Study. Science 279:563-566<br />
42 S. E. Hankinson (1998): Circulating concentrations of insulin-like growth factor I and risk of breast cancer. The Lancet 351(9113):1393-1396.<br />
43 T. B. Mepham, P. N. Schofiled, W. Zumkeller, A. M. Coterill (1994): Safety of milk from cows treated with bovine somatotropin. The Lancet 344:1445-1446.<br />
44 Firmeninformationen, veröffentlicht im Internet unter: http://webhoast.avint.net/afprotein<br />
45 W. M. Muir und R. D. Howard (1999): Possible ecological risks of transgenes effect mating success: Sexual selection and the Trojan gene hypothesis.<br />
Proceedings of the National Academy of Sciences of America 96(24):13853-13856<br />
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