2. Risiko Gentechnik
2. Risiko Gentechnik
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Report<br />
Pollenflug von benachbarten<br />
Gentech-Äckern verunreinigt<br />
die Ernte der Biobauern<br />
Wind oder Insekten können den Pollen von genmanipulierten Pflanzen<br />
verbreiten. Werden dadurch natürliche, nicht genmanipulierte Pflanzen<br />
bestäubt, dann enthält auch diese Ernte die manipulierten Gene.<br />
In Windrichtung sinkt die Pollenkonzentration von 100 Prozent beim<br />
Acker auf etwa 2 Prozent in 60 Meter, 1 Prozent in 200 Meter und 0,5<br />
Prozent in 500 Meter. Unter bestimmten Bedingungen kann fruchtbarer<br />
Mais-Pollen bis zu 180 Kilometer weit verweht werden. 47 Eine Studie<br />
des Ökologie-Instituts Freiburg hat gezeigt, dass unter realen<br />
Bedingungen die transgene Erbinformation durch Pollenflug von genmanipuliertem<br />
Mais auf Pflanzen eines Nachbarfeldes übertragen werden<br />
kann. 48 Der Pollen von Gentech-Raps kann durch den Wind über<br />
mindestens 2,5 km verbreitet werden. 49<br />
Negative Auswirkungen von<br />
Gentech-Pflanzen auf<br />
Nützlinge schaden der biologischen<br />
Landwirtschaft<br />
Der Pflanzenschutz im biologischen Landbau erfolgt durch eine<br />
Kombination mehrerer Maßnahmen. Eine davon ist die Förderung von<br />
nutzbringenden Insekten, die Schädlinge fressen. Wie weiter oben im<br />
Text gezeigt wurde, können durch den Anbau Insektengift-produzierender<br />
Gentech-Pflanzen Nützlinge geschädigt werden (siehe Seite<br />
13). Damit wird die biologische Schädlingsbekämpfung geschwächt.<br />
Großflächiger Anbau von Bt-<br />
Pflanzen könnte den Bio-<br />
Landbau um sein wichtigtes<br />
Pflanzenschutzmittel bringen<br />
Der Anbau von Bt-Pflanzen birgt noch ein weiteres <strong>Risiko</strong> für Biobauern<br />
in sich. Denn Bacillus thuringiensis-Präparate werden seit Jahren erfolgreich<br />
in der biologischen Landwirtschaft als natürliches Pflanzenschutzmittel<br />
verwendet. Wird dieses Gift vermehrt eingesetzt, so steigt<br />
dadurch der „Selektionsdruck“ auf die betroffenen Insekten. Das bedeutet,<br />
dass sich mit höherer Wahrscheinlichkeit Individuen bilden,<br />
die gegen das Gift immun sind.<br />
Die Wirkung von konventionellen Bt-Präparaten unterscheidet sich in<br />
vielerlei Hinsicht von jener der Bt-Pflanzen. In der Natur treten eine<br />
Vielzahl verschiedener Variationen des Giftes auf, weshalb sich<br />
Insekten nicht so leicht anpassen können. Die Gentech-Pflanzen dagegen<br />
produzieren nur eine Art des Giftes. Und Bt-Präparate werden in<br />
der biologischen Landwirtschaft sehr selektiv eingesetzt, das heißt nur<br />
zu dem Zeitpunkt und an dem Ort, wo es die Situation erfordert. Die<br />
47 J. Emberlin (2000): Wind Pollination. In: GM on Trial – Scientific evidence presented in the defence of 28 Greenpeace volunteers on trial for their non-violent<br />
removal of GM maize crops (Hrsg: Greenpeace), London, S. 5-1<strong>2.</strong><br />
48 Freiburger Institut für Umweltchemie (1998): Untersuchung zur Ausbreitung einer gentechnisch veränderten Maissorte (BT 176) auf Nachbarfelder bei<br />
Riegel. FIUC-Bericht Nr. 98-16, Freiburg.<br />
49 A. M. Timmons, Y. M. Charters, J. W. Crawford, D. Burn, S. E. Scott, S. J. Dubbels, N. J. Wilson, A. Robertson, E. T. O´Brian, G. R. Squire, M. J. Wilkinson (1996):<br />
Risks from transgenic crops. Nature 380:487.<br />
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