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Klimaschutz: Plan B 2050 - Langfassung - Greenpeace

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und kommt zu dem Ergebnis, dass die in der dena-Studie postulierte<br />

Leistungslücke nicht zu erwarten ist [15].<br />

Aus Gründen der Vergleichbarkeit folgt die <strong>Greenpeace</strong>-Studie weitgehend der<br />

Vorgehensweise der dena. Schrittweise werden die wesentlichen Größen zur<br />

Bestimmung der Stromversorgungssituation in Deutschland in den Jahren 2015<br />

und 2020 berechnet und mit den Annahmen der dena-Studie im Einzelnen auf<br />

ihre Plausibilität und Wahrscheinlichkeit geprüft und bewertet. Ausgangspunkt ist<br />

die Berechnung des zukünftigen Strombedarfs. Es folgt die Ermittlung der<br />

Beiträge der Kraft-Wärme-Kopplung sowie der Erneuerbaren Energien. Den<br />

Abschluss der Analyse bildet die Berechnung des zukünftigen Kraftwerksparks.<br />

Im Ergebnis wird dem Zahlengerüst der dena ein realistisches und belastbares<br />

Szenario gegenübergestellt, welches zudem die <strong>Klimaschutz</strong>ziele der<br />

Bundesregierung bis 2020 angemessen berücksichtigt 59 . Da im Hinblick auf den<br />

Kernenergieausstieg das novellierte Atomgesetz, das einen Kernenergieausstieg<br />

bis 2023 vorsieht, zu Grunde gelegt wird, wird das Szenario als<br />

„<strong>Greenpeace</strong>/Kernenergieausstieg Bundesregierung“ bezeichnet. Bei Einhaltung<br />

des von der Bundesregierung formulierten <strong>Klimaschutz</strong>ziels im Bereich<br />

Energieeffizienz konnte im Rahmen der genannten Untersuchung gezeigt werden,<br />

dass von Überkapazitäten in einer Größenordnung von rund 9 GW ausgegangen<br />

werden kann. Die Studie zeigt weiterhin, dass auch bei einem vorzeitigen<br />

Ausstieg aus der Kernenergienutzung (gemäß den Randbedingungen der<br />

vorliegenden Studie) nicht von einer Leistungslücke auszugehen ist, da auch<br />

dann im Jahr 2020 Überkapazitäten in der Größenordnung von etwa vier großen<br />

Kohlekraftwerken zur Verfügung stehen. Ohne eine Laufzeitverlängerung der<br />

Kernkraftwerke und den massiven Neubau von Kohlekraftwerken bestehen<br />

folglich ausreichend Freiheitsgrade für eine nachhaltige und sichere<br />

Energieversorgung.<br />

Wird, wie im vorliegenden <strong>Greenpeace</strong>-Szenario, bei der Potenzialerschließung in<br />

allen Handlungsfeldern ein ambitionierteres Vorgehen als das der<br />

Bundesregierung gewählt, so erhöht sich der Umfang der Überkapazitäten weiter<br />

erheblich, d.h. die Versorgungssicherheit steigt. Insbesondere eine schnellere<br />

Erschließung der Effizienzpotenziale ist immer eine Stellschraube, die es<br />

ermöglicht, auf zusätzliche Kraftwerksleistung zu verzichten, denn die<br />

59<br />

Die von der dena angesetzte Verringerung des absoluten Stromverbrauchs um nur 6,7<br />

Prozent bis 2020 entspricht nicht dem von der Bundesregierung formulierten Ziel<br />

einer Senkung des Strombedarfs um 11 Prozent bis 2020 und impliziert daher eine<br />

Verfehlung des nationalen <strong>Klimaschutz</strong>ziels einer 40prozentigen Emissionsminderung.<br />

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