GROSS WARTENBERGER ik7dilbta - Groß Wartenberg
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<strong>GROSS</strong> <strong>WARTENBERGER</strong><br />
<strong>ik7dilbta</strong><br />
Mitteilungsblatt für Familie - Kultur und Zeitgeschehen<br />
Jahrgang 30 Oktober Nummer 10<br />
*<br />
e<br />
Polnische Deutschland-Institute<br />
sind ,,EinbahnstraBen”!<br />
(GNK) In Polen gibt es neun Institute,<br />
deren Hauptinteressen nicht der DDR, sondem<br />
fast ausschließlich der Bundesrepublik<br />
Deutschland gilt, wobei sie nicht selten mit<br />
DDR-Instituten zusammenarbeiten. Die<br />
Zahl der akademischen ,,Wissenschaf%<br />
ch&‘ Mitarbeiter wird auf 200 geschätzt.<br />
Öfters tauchen solche Mitarbeiter später als<br />
Bedienstete der polnischen diplomatischen<br />
Vertretungen in der Bundesrepublik<br />
Deutschland auf.<br />
In Warschau gibt es das ,,Institut für internationale<br />
Fragen“ und neuerdings das<br />
,,Deutschkunde-Institut“ aller Warschauer<br />
Hochschulen. Das ältere Deutschkunde-<br />
Institut ist das ,,West-Institut“ in Posen. Die<br />
Leiter der genannten Institute sind KP-Mitglieder<br />
und dienen als ZK-Berater.<br />
Das ,,West-Institut“ hatte früher die<br />
alleinige Aufgabe den Anspruch Polens auf<br />
die deutschen Ostgebiete zu untermauem<br />
und auf die angebliche ,,Bedrohung durch<br />
den westdeutschen Revisionismus“ sowie<br />
auf den ebenso angeblichen ,,Einfluß ehemaliger<br />
NSDAP-Mitglieder“ auf die Geschicke<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
aufmerksam zu machen. Seit mehreren Jahren<br />
befassen sich aber damit auch die beiden<br />
,,Schlesischen Institute“ in Oppeln und<br />
Kattowitz sowie die ,,Polnische Historische<br />
Gesellschaft” in Oppeln. Mit den Deutschland-polen<br />
wiederum befaßt sich ein ,,wissenschaftliches“<br />
Zentrum an der Lubliner<br />
Curie-Slodowska-Universität, wo auch Kader<br />
dieser Deutschland-Polen herangebildet<br />
werden.<br />
Das ZK der polnischen Kommunisten hat<br />
ebenso eine Deutschlandabteilung wie die<br />
,,Demokratische Partei“. Die Kommunisten<br />
sind für die Kontakte zur SPD zuständig,<br />
die DP für die zur FDP. Auch die linkskatholische<br />
,,Pax“-Vereinigung verfügt seit<br />
1985 über eine ,,Sektion Bundesrepublik<br />
Deutschland“, die Kontakte zu westdeutschen<br />
Katholiken zu pflegen hat.<br />
Doch auch innerhalb der Bundesrepublik<br />
Deutschland übt Warschau Aktivitäten in eigener<br />
Sache, die der bundesdeutschen Seite<br />
nicht gestattet sind. Bei der Kölner Polenbotschaf%<br />
gibt es eine ,,Auslandspolitische<br />
Gesellschaft für die Zusammenarbeit<br />
mit Polen“ und einen ,,Generalkonsul“, der<br />
ausschließlich für die Deutschland-Polen<br />
und deutschen Spätaussiedler zuständig ist.<br />
Er hat einen entsprechenden Kollegen bei<br />
der polnischen Militärmission Berlin-West.<br />
Mitglieder der Polnischen Außenhandelskammer<br />
sind die Mitglieder der ,,Vereinigung<br />
auslandpolnischer Firnen zur Förderung<br />
der wirtschaftlichen Beziehungen mit<br />
der VR Polen“ (Bremen) und der ,,Vereinigung<br />
auslandpolnischer Kaufleute und<br />
Industrieller in der Bundesrepublik<br />
Deutschland“ (Köln).<br />
Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland<br />
35 deutsch-polnische Gesellschaften,<br />
die die polnische Kultur und Außenpolitik<br />
propagieren. Diesem Ziel lühlen sich auch<br />
einige Polenverbände mit ,,Zgoda“ (Recklinghausen),<br />
,,Bund der Polen“ (Bochum),<br />
,,Polnischer Kriegsinvalidenverband“ (Hamburg)<br />
sowie zahlreiche polnische ,,Kulturgesellschaften“<br />
verpflichtet. Polnische Musik<br />
wird von der Darmstädter ,Chopin-Gesellschaft<br />
in der Bundesrepublik Deutschland“<br />
und polnische Literatur vom ,,Deutschen<br />
Polen-Institut“, ebenso in Darmstadt, propagiert.<br />
Ähnliche Aktivitäten sind der Bundesrepublik<br />
Deutschland in Polen untersagt.<br />
Womit die Bezeichnung ,,Einbahnstraße“<br />
durchaus Berechtigung hat<br />
RedaktionsschluS für<br />
die November-Ausgabe<br />
ist der 20. Oktober 1987<br />
Zum ,,Sauflied“ degradiert?<br />
Peter Krieg (38), Freiburger Filmemacher,<br />
holte zusammen mit dem Kölner WDR zu<br />
einem gewaltigen Rundschlag gegen alles<br />
aus, was einem Deutschen, der sein Vater-<br />
land auch nur ein wenig liebt, heilig ist. In<br />
seinem Zelluloid-Produkt ,,Vaters Land“<br />
zieht Krieg mit übelsten Schmähungen<br />
über die Institutionen unseres freiheidichen<br />
Rechtsstaates her. Anekelnder Höhepunkt:<br />
Die Diffamierung des Liedes der<br />
Deutschen als ,Burschenschafts-Sauflied,<br />
das sie uns als Nationalhymne verordnet<br />
haben“. Der Brechreiz ob solcher politischer<br />
Obszönitäten konnte nur noch gesteigert<br />
werden durch die Tatsache, daß das vom<br />
öffentlich-rechtlichen Sender ,West 3“ trotz<br />
der strafbaren Herabwürdigung ausgestrahlte<br />
Machwerk von der Jury der evangelischen<br />
Filmarbeit zum ,,Film des Monats“ gekürt<br />
und von der Wiesbadener Filmbewertungsstelle<br />
mit dem Prädikat ,,Besonders wertvoll“<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
In eigener Sache!<br />
Die September-Ausgabe des Heimatblattes<br />
konnte diesmal leider nur mit<br />
einer Verspätung erscheinen. Dies war<br />
bedingt durch Ausfälle wegen Urlaub<br />
und Krankheit bei der Herstellung und<br />
dem Verstand. Wir bitten dies zu entschuldigen.<br />
Auch die Technik möchte<br />
ja den Jahresurlaub haben und genießen<br />
können. Die Oktober-Ausgabe<br />
hoffen wir wieder planmäßig auf den<br />
Weg zu bringen. Bei der November-<br />
Ausgabe ist mit einer verspäteten Herausgabe<br />
zu rechnen. Der Einsendetermin<br />
bleibt aber jeweils der 20. des<br />
Vormonats, wie bisher. Am 7. Oktober<br />
geht der Schriftleiter zu einer Operation<br />
einer sich verschlimmemden Kriegsverletzung<br />
und einer Bruchoperation ins<br />
Krankenhaus. Man muß mit drei bis<br />
vier Wochen Krankenhausaufenthalt<br />
rechnen.<br />
Im Dezember sollten die Manuskripte<br />
für die Januar-Ausgabe 1988 möglichst<br />
bis 16. 12. eingegangen sein. Wegen<br />
der Feiertage Weihnachten, Neujahr<br />
und Heilige-Drei-Könige fallen viele<br />
Arbeitstage fort. Wir bitten um Ihr<br />
Verständnis.<br />
SCHRIFTLEITUNG UND VERLAG<br />
Stadtrecht<br />
Der niederschlesische Ort Jeltsch und der<br />
ostpreußische Ort Saalfeld haben von der<br />
Warschauer Regierung das Stadtrecht erhalten.<br />
Saalfeld hatte nach der Vertreibung der<br />
Deutschen sein Stadtrecht, das es seit 1305<br />
besaß, verloren. Jeltsch bei Ohlau hat heute<br />
12000 Einwohner. 8 000 davon arbeiten in<br />
den Bus- und LKW-Werken der Stadt, das<br />
Kraftfahrzeuge in Kooperation mit Ungarn<br />
herstellt.<br />
Die Prominenz fehlt<br />
Die gesamte Kickerprominenz befmdet<br />
sich ,,auf Arbeit in Sachsen“ (womit die Bundesrepublik<br />
Deutschland gemeint ist). Sie<br />
verdient dort ,,wie die Fürsten“. Und man<br />
müsse leider davon ausgehen, daß die<br />
meisten nicht mehr wiederkommen werden.<br />
Die Fußballvereine seien ausgeblutet und es<br />
würden den Fans jetzt nur ,DritteKlasse<br />
Spiele“ geboten, klagt die Kultur-Monatszeitschrift<br />
,,Opale“ (Oppeln).
Seite 2 <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er Heimatblatt Nr. 1011987<br />
Von der anderen Seite gesehen!<br />
Die ,,Grenze“<br />
Der Artikel ,,Begegnung in Rinteln 1986“<br />
von Oswald Eckert erweckteRückerinnerungen<br />
an die Zeit, als der Kreis <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong><br />
durch die Versailler Grenze zweigeteilt<br />
wurde. Damals lebte man aufder polnischen<br />
Seite in unbeschreiblicher Not. Als sich die<br />
Grenzbestimmungen vor dem Zweiten<br />
Weltkrieg lockerten, nützten das sehr viele<br />
aus und versuchten ,,drüben“ Arbeit zu finden,<br />
oder auch durch einen besonderen Beitrag<br />
zum Lebensunterhalt etwas, durch Ausnützen<br />
der Zollbestimmungen, zu einem<br />
Vorteil zu gestalten. Man durfte ein halbes<br />
Pfund Butter und drei Eier zu einem Besuch<br />
mitnehmen. Damit begann ein regelrechter<br />
,,Groschenhandel“.<br />
In Folge des Wechselkurses der verschiedenen<br />
Währung kam als Erlös aus diesem<br />
,,Groschenhandel“ das Doppelte heraus. Es<br />
war ein Gewinn von ca. ein bis zwei Mark.<br />
Da wir keine Verwandten in Neumittelwalde<br />
hatten und die Bekannten teilweise bereits<br />
verstorben oder entfremdet waren, hatten<br />
wir, von derjüngeren Generation, überhaupt<br />
keinen Anschluß. Wir mußten erst neue Verbindungen<br />
suchen. Durch Empfehlung eines<br />
Freundes wurde ich an Frau Wlegner<br />
in Neumittelwalde hingewiesen. Sie wurde<br />
nun meine ,,Wahltante“. Herr Lanzinger sagte<br />
gern: ,,Die Frau Wiegner ist die Tante<br />
vieler Grenzgänger“.<br />
Da meine lieben Eltern, trotz äußersten<br />
Fleißes, nie Geld übrig hatten, so wurde ich<br />
zum Grenzgänger, um damit einen Beitrag<br />
zur Erhöhung des Familieneinkommens zu<br />
leisten. Mitunter tippelte meine kleine<br />
Schwester mit, da verdoppelte sich der Gewinn.<br />
Dadurch konnten wir uns hin und wieder<br />
auch etwas Zusätzliches leisten. Wir<br />
kauften uns in der Lebensmittelhandlung<br />
bei Dubiel die erste Banane unseres Lebens.<br />
Es war klar, daß wir uns die Banane teilen<br />
mußten, jeder eine Hälfte. In Polen gab es<br />
damals genausowenig Bananen wie heute zu<br />
kaufen.<br />
Als dieser ,,Notgroschenhandel“ zunahm,<br />
gab es neue Grenzbestimmungen. Nun<br />
mußte der wegen eines Besuches die Grenze<br />
passierende Grenzgänger mindestens drei<br />
Stunden in Neumittelwalde bleiben. Da begannen<br />
wir halt durch die Gegend zu pilgern.<br />
Im Winter kauften wir uns bei David einen<br />
Brathering für 10 Pfennig und warteten bis<br />
die Zeit vorbei war, um wieder 6eimwärts<br />
gehen zu dürfen.<br />
Auch das wurde abgegrenzt: Man durfte<br />
nur noch mit Butter bestrichene Stullen mitnehmen.<br />
Die Menge der Butter, wie bisher<br />
ein halbes Pfund. Daraus wurde nun ein<br />
,,Stullenhandel“. Die Butter gehörte der<br />
,,Tante“ Wlegner, das Brot war lür uns.<br />
Zwei recht gegensätzliche Beamte blieben<br />
mir in Erinnerung: Herr <strong>Groß</strong>mann, untersetzt<br />
und von kleiner Statur, bediente sich<br />
des Stempels und setzte dazu sein Unterschriftszeichen.<br />
Er wirkte wie Balsam auf<br />
unsere Seelen, bei ihm ging es flott weiter.<br />
Anders der schlanke, große Herr Lanzinger.<br />
Ein schneidig wirkender Mann, den wir<br />
fürchteten wie der Teufel das Weihwasser.<br />
Die Grenzspaziergänge hatten auch kirchlich<br />
Folgen. Der Honiger Pfarrer Mudrak<br />
wetterte wegen dem Rückgang des Kirchenbesuches,<br />
während die Pfarrer Steinhäuser<br />
und König auf der anderen Seite der Grenze<br />
sich des guten Besuches der Gottesdienste<br />
erfreuten. Nachdem die Gäste von ,,drüben“<br />
ihre ,,Mitbringsel“ abgeliefert hatten, absolvierten<br />
sie den Kirchenbesuch und sangen<br />
unter Orgelbegleitung von Kantor Eisert<br />
die lange entbehrten deutschen Kirchenlieder.<br />
Es war auch erlaubt einen Sack Lupine<br />
mitzunehmen. Nicht erlaubt war aber, diesen<br />
Sack Lupine zu verkaufen. Dennoch<br />
schoben viele Grenzgänger auf dem Fahrrad<br />
einen Sack Lupine. Auch ich versuchte<br />
es einmal. Ich verkaufte an zwei ältere Leutchen,<br />
die ein Häuschen im Garten hatten.<br />
Erst nach langem Suchen fand ich überhaupt<br />
einen Käufer. Die Sache ist schließlich<br />
schiefgelaufen. Ich verplapperte mich, unter<br />
den bohrenden Fragen des Herrn Lanzinger,<br />
der schließlich den Namen der Käufer aus<br />
mir herausquetschte. Die alten Leutchen<br />
hatten sehr viel Unannehmlichkeiten. Ein<br />
großzügiger Beamter hat dann aber diesen<br />
,,Akt‘: im Papierkorb verschwinden lassen.<br />
Ich war jedoch völlig verstört und deprimiert,<br />
wie es schlimmer nicht mehr sein<br />
konnte. Ich versuchte auch nicht mehr auf<br />
solche Weise zu ein paar Pfennigen Gewinn<br />
zu kommen. Jeder heutige moderne Jugendliche<br />
würde einen solchen Vorgang wohl<br />
kaum begreifen, denn es ist heute leicht<br />
sich ,,Geld zu beschaffen“, als damals die<br />
Situation an der Grenze für so geringen<br />
,,Erlös“ auszunutzen. Ich waraber außerdem<br />
ein schüchterner, kleiner Dorfjunge, der<br />
schon von Kind an sich vor jeder Uniform<br />
fürchtete.<br />
Bischdorfer Treffen<br />
am 24. und 25. Oktober 1987<br />
im Hotel ,,Zur Post“,<br />
3005 Hemmingen,<br />
Dorfstraße 63<br />
24. 10. 1987<br />
ah 12 Uhr mittags:<br />
Eintreffen der Gäste<br />
Sofortige Anmeldung erbeten:<br />
Fr.-W. Büscher, Tel. 0 57 32/3173<br />
H. Brinkmann, Tel. 05101/2827<br />
Es liegen bereits zahlreiche<br />
Anmeldungen vor.<br />
Soweit die Anschriften bekannt sind<br />
werden persönliche Einladungen<br />
verschickt.<br />
Gesucht wird! 4<br />
Paul Dugas aus Goschiitz-Mühlengrund<br />
(Troske). Er stammt aus dem<br />
herrschaftlichen Holzschlägerhaus.<br />
Sein Vater war bei Graf von Reichenbach<br />
beschäftigt. Der gesuchte Paul<br />
Dugas war gelernter Schuhmacher und<br />
ist Anfang der 30er Jahre zur Reichswehr<br />
als Berufssoldat gegangen. Er<br />
dürfte jetzt ungefähr 74 bis 76 Jahre alt<br />
sein. 1984 soll er in Rinteln beim Heimatkreistreffen<br />
gewesen sein. Er hat<br />
sich jedoch nicht in die ausliegenden<br />
Teilnehmerlisten eingetragen. Wer<br />
kann die jetzige Anschriftangeben? Mitteilung<br />
an die Kreiskartei <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>,<br />
Uhlandstraße 5,7167 Bühlertann<br />
ist dringend erbeten.<br />
Gesucht wurden!<br />
Kowoll, Maria und Gertrud aus :..<br />
Schieise-Peterhof. Die Anschrift lautet: ‘Ji&<br />
Maria BeMer, geb. Kowoll, Dillenburger<br />
Str. 56, 5900 SiegenIWestf., Tel.<br />
0271/20819. - Gertrud Günther, geb.<br />
Kowoll, Geisweid, 5900 SiegenlWestf.,<br />
Am Kopf 25, Tel. 0271/86671. Die Gesuchten<br />
teilten uns beide ihre Anschrift<br />
telefonisch mit.<br />
Liebe<br />
11~ @=@l Warten berger !<br />
Nach und nach war es leichter, Arbeit zu~~~,IoC/IIH(<br />
finden, aber bald interessierten sich die Po-<br />
46 eben dem neuen Konto<br />
len ftir den schüchternen Dortjüngling und &g:(r@- bei der Commenbank<br />
gaben ihm eine Soldatenuniform. Was die<br />
Polen nicht fertigbrachten, versuchte der in Hemmingen, bleibt<br />
österreichische Adolf. Ich sang polnische auch das Konto bei<br />
und deutsche Soldatenlieder und marschier- Günther Buchwald in<br />
te hin und her, bis es nicht mehr weiterging.<br />
Ratzeburg weiter<br />
Heute singe ich mit meinen Enkelkindern:<br />
bestehen.
Nr. 1011987 <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er Heimatblatt Seite 3<br />
Festenberger<br />
besuchten Festenberg<br />
Was fanden sie dort vor?<br />
Grünanlagen an der wütenden Brande. Zwischen Bismarckstraße und Richthafenstraße mit Blick<br />
auf die Goschiitzer Straße.<br />
Festenberger besuchten die evangelische Friedenskirche<br />
in Schweidnitz.<br />
Bei der Omnibusreise, die Günther Kleinett<br />
von Schwandorf aus nach Festenberg<br />
(heute Twardogora) startete, wurden die Reiseteilnehmer<br />
zum Teil freundlich in den<br />
früheren Wohnungen und Häusern aufgenommen.<br />
Angebote zum Kaffeetrinken und<br />
Kuchenessen waren kaum Ausnahmen.<br />
Barbara Fischer-Goldmann wurde am Ring,<br />
bei ihrem Besuch im elterlichen Haus, auf<br />
dem Balkon von Bärbel Molsen geb. Fiebig<br />
fotografiert. Sie fand dort sehr freundliche<br />
Aufnahme. Erika Thorenz, Tischlerei in der<br />
Goschützer Straße und Lydia Lukas, Hindenburgstraße<br />
(jetzt bewohnt von einer<br />
polnischen Lehrerin) sowie Gerda Deroehe,<br />
obere Schloßstraße, Else Reich, Gartenstraße,<br />
Margarete Milde, Mühlstraße, Walter<br />
Hensel, Bahnhofstraße, Kurt Schröder, Oelser<br />
Straße, Horst Titze, Erlengrunder Straße,<br />
fanden gute freundliche Aufnahme.<br />
Gerhard Hans und Günther Kleinen hatten<br />
ihren Besuch schon vorangekündigt und<br />
der Kaffeetisch mit Torte und verschiedenen<br />
Obstkuchen, Mohn- und Streuselkuchen,<br />
war bereits festlich gedeckt. Man war sehr<br />
beeindruckt von der Anpassung an deutsche<br />
Gepflogenheiten.<br />
<strong>Groß</strong>e Betroffenheit erlebten dagegen<br />
Helga und Fritz Forelle. Dort war nichts<br />
mehr vorzufinden. Annemarie und Dorothea<br />
Runge sowie Magdalena Ließ, waren<br />
schon darauf vorbereitet nichts mehr vorzufmden.<br />
Ilsetraut Breuer u. Dorothea Milde konnten<br />
noch den verwandtschaftlichen Besitz<br />
ansehen, wie die Ziegelei, die jetzt Ersatzteillager<br />
für Kfz. und landwirtschahliche<br />
Fahrzeuge ist. Auch die Möbeltischlerei<br />
Milde und Maschinenhaus sind vom Erdboden<br />
verschwunden. Sie besuchten aber<br />
das Pachtgut in <strong>Groß</strong>-Schönwald, jetzt eine<br />
vergammelte Kolchose. Das Herrenhaus ist<br />
verschwunden, aber schöne Obstbäume<br />
Stehen noch. Ruth Neudorffer geb. Hering<br />
Ein Relikt aus der alten deutschen Zeit: Türoberlicht an der Eingangstür zum Haus ,Tischlerbörse“<br />
in Festenberg, eine schöne Kunstschmiedearbeit. Der Hersteller ist unbekannt. Sie zeigt<br />
rechts und links im Feld je einen Vogel und im Mittelfeld einen Tischler mit Rauhbank.<br />
Fünf Aufnahmen von Horst Titze, Duisburg 14.<br />
Ein noch erhaltenes Detail aus alter deutscher<br />
Zeit, das Zunftzeichen am Haus des Schneidermeisters<br />
Artur Nawroth. Hersteller war der<br />
Baununtemehmer Hermann Titze.
Seite 4 <strong>Groß</strong> Wartenbereer Heimatblatt Nr. 1011987<br />
konnte in der Breslauer Straße ihrem 1944 Haus nicht mehr wieder. Dafür aber gute<br />
in Festenberg geborenem Sohn nur noch sa- Aufnahme bei einer deutschgesinnten polnigen,<br />
wo das Haus mit der Gastwirtschall schen Familie und benutzte die zwei Tage<br />
einmal stand. Jetzt steht dort ein Wohnsilo. zu ausgiebigen Wanderungen in und um<br />
In der Schloßstraße, wo früher Anita Surek Neumittelwalde<br />
wohnte, steht jetzt ebenfalls ein unschönes<br />
Wohnsilo. Bärbel Molsen geb. Fiebig war<br />
darauf vorbereitet, am Oberring, an der Stelle<br />
des früheren Postgebäudes mit Dienstwohnung,<br />
jetzt ein Restaurant vorzufmden,<br />
konnte aber ihrer Tochter Hannelore, die<br />
1944 in Festenber geboren wurde, noch die<br />
Geburtsstätte im immer noch passablen<br />
Krankenhaus in der Gartenstraße zeigen.<br />
Ursula Scharf, geborene Koppe, Oberring,<br />
fand ihr Haus wieder, da es aber derzeit<br />
die Post beherbergt, ist es ein öffentliches<br />
Amtsgebäude und durfte als solches nicht<br />
photographiert werden. Ob die Aufnahmen<br />
mit dem Teleobjektiv gelungen sind? Herta<br />
Lippa, Promenade, fand die Mietwohnung<br />
im Geburek-Haus. Der elterliche Besitz ist<br />
in Gosch&. Harry Kolbe, gegenüber der<br />
Turnhalle, konnte nur an einem sichtbaren<br />
Teil des Bordsteines die Lage des Hauses den schönen Erntekranz,<br />
erkennen. Hans-Wolfgang Plener wußte<br />
mit vollen Ahren pranget er<br />
vielmehr als Goldesglanz.<br />
zwar, daß er nichts mehr vorlinden wurde, Mit scharfem Sens- und Sichelstahl<br />
er wollte sich hinter dem Wohnsilo we- ist nun das Feld geleert;<br />
nigstens den Garten ansehen. Da fand er geerntet ist nun abermal,<br />
aber nur verwahrloste Ablegeplätze, dazwi- was Gott uns hat beschert.<br />
schen Leinen mit trocknender Wasche. Was Die vollen Scheuem strotzen nun<br />
von mildem Überfluß,<br />
Herbert Weide1 mit Ehefrau, Margarete wie haben wieder auf ein Jahr<br />
Wuttke und Ruth Maliga vorfanden, wurde den reichlichsten Genuß.<br />
nicht erfragt.<br />
Das Brot schmeckt uns so doppelt gut,<br />
Außerhalb Festenbergs richtete sich das wir wissen, was es heißt,<br />
Interesse von Herbert Reisner mit Ehefrau wenn man’s mit saurem Schweiß und Blut<br />
sich selbst verdient und speist.<br />
und zwei befreundeten Damen, nach einer Gottlob wir sind gesund und frisch<br />
kurzen Inspektion ihres Hauses am Ober- trotz aller Arbeit Last,<br />
ring, nach Wedelsdorf, wo sie für zwei Tage das gilt jetzt mehr als Wein und Fisch<br />
die schöne Natur genossen haben. Walde- im prächtigsten Palast.<br />
mar Krause aus Geschütz fand freudige Auf- Nun wünschen wir dem Herren Glück<br />
und schenken ihm den Kranz<br />
nahme in der Schloßmühle. Seine Das ist der Jungfraun Meisterstück,<br />
Schwimmrunden im Mühlteich waren das der schöne Erntekranz!<br />
schönste Heimaterlebnis,<br />
Gertrud Klinke, Geschütz, war dort. Charlotte<br />
Barth, Neurode war mit ihrem 1941<br />
dort geborenen Sohn mit Taxi auf Entdeckungstour.<br />
Joachim Kraus fuhr mit dem<br />
Taxi nach Neumittelwalde, fand jedoch das<br />
Gretel Weideleund Horst Titze, mit ihnen reiste<br />
der Rübezahl, ohne PaJ’ und ganz ofiziell: das<br />
meinte auch der Zollbeamteaus der Tschechoslowakei.<br />
Erntefest in der Heimat<br />
Wenn im Herbst die letzte Garbe eingefahren<br />
war, dann stand das Erntefest bevor.<br />
Es gab ein kräftiges Essen mit Nudelsuppe<br />
und Rindfleisch. Bier, Kaffee und Streuselkuchen<br />
fanden kräftigen Zuspruch und getanzt<br />
wurde natürlich auch. Alle Arbeit und<br />
alle Müdigkeit waren überwunden. Die Getreideernte<br />
war herein. In feierlichem Festzug<br />
wurde dem Herrn die Erntekrone überbracht.<br />
Gesang und Musik mußte auch gemacht<br />
werden, und manches alte Lied erklang.<br />
Mit lautem Jubel bringen wir<br />
Am 3. September 1987 ist plötzlich<br />
und völlig unerwartet Ivlax Krocker, der<br />
Ehemann von Frau Susi Krocker geb.<br />
Slotta, Tochter des Kaufmanns Oskar<br />
Slotta, aus <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>, Ring, an<br />
einem Herzinfarkt gestorben. Max<br />
Krocker war Oberschlesier. Das kinderlose<br />
Ehepaar lebte nach der Vertreibung<br />
in Esplanade 34, DDR-l 100 Berlin. Die<br />
Eltern und der einzige Bruder der Ehefrau,<br />
Hubert Slotta, sind schon verstorben,<br />
so daß Frau Krocker nun in Berlin<br />
sehr allein sein wird. Viele <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er<br />
werden aber sicher mit der<br />
nun verwitweten Frau Susi Krocker in<br />
aufrichtiger Mittrauer verbunden sein.<br />
(Mitgeteilt von Hildegard Krämer,<br />
Dresdner Straße 7, 8500 Nürnberg 20,<br />
Tel. 09 11/5127 20.)<br />
Wir gratulieren!<br />
Die goldene Ehrennadel der Landsmannschaft<br />
Schlesien verlieh der Bundesvorstand<br />
dem Heimatkreisvertrauensmann<br />
Wilfried von Korn und<br />
dem Schriftleiter des <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er<br />
Heimatblattes, Karl-Heinz<br />
Eise& als Dank und Anerkennung in<br />
Würdigung ihrer Verdienste um unsere<br />
Heimat Schlesien.<br />
Frau Irene Wende geb. Lachmann<br />
aus Schieise, Kreis <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong><br />
feiert am 20. Oktober 1987 ihren 65.<br />
Geburtstag. Dazu gratuliert mit herzlichen<br />
Glückwünschen der Bruder Alois<br />
Lachmann. Frau Wende wohnt Franz-<br />
Hennes-Straße 24, 5020 Frechen bei<br />
Köln. Mit allen Heimatfreunden schließen<br />
wir uns den guten Wünschen gerne<br />
als Gratulanten an!<br />
Ober-Stradam. Zum Geburtstag gratulieren<br />
wir am 10. 10. Hermann<br />
Fromm; am 15. 10. Ingrid Werchan;<br />
am 20. 10. Erwin Walluszyk; am 25. 10.<br />
MartinBunk; am 1. 11. Lieselotte Sommerfeld;<br />
am 8. 11. Liselotte Tolle geb.<br />
Langer. Wir wünschen weiterhin alles<br />
Gute!<br />
Generalmajor Manfred Philipp, Befehlshaber<br />
im Wehrbereich 111 in Düsseldorf, ist<br />
jetzt mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr<br />
in Gold ausgezeichnet worden. Mit der vom<br />
Bundesverteidigungsminister verliehenen<br />
Auszeichnung wurden die Verdienste Philipps<br />
als territorialer Befehlshaber für Nordrhein-Westfalen<br />
und sein erfolgreiches Wirken<br />
auf dem Gebiet der Reservistenarbeit<br />
und der zivil-militärischen Zusammenarbeit<br />
gewürdigt. Überreicht hatte die Auszeichnung<br />
Philipps Vorgesetzter, Generalmajor<br />
Konrad Manthey, Befehlshaber Territorialkommando<br />
Nord. Manfred Philipp ist<br />
Militscher.
Nr. 1011987 <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er Heimatblatt Seite 5<br />
Die folgenden Neumittelwalder<br />
feiern im Oktober und November ihren<br />
Geburtstag. Am 5. 10. Lieselotte Stanzel<br />
geb. Hornig und am 8. 10. ihr Ehemann<br />
Gottfried Stanze1 in Hundsfülling,<br />
Österreich; am 4. 10. Dr. Joachim<br />
Barbarino, Pirmasens; 4. 11. Wilhelm<br />
Funda, Isenbügel; 5. 11. Hanne Salewski<br />
geb. Fröhlich, Ost-Berlin; 5. 11.<br />
Eugen Ulbrich, St. Ingbett; 7. 11. Gertrud<br />
Niklas, geb. Hoffmann, Pampow<br />
(DDR); 22. 11. Hanne Winschiers,<br />
Lobr/M.; 26. 11. Gerhard Sawatzky,<br />
Berlin; 28. 11. Hedwig Bousendorffer,<br />
geb. Pohl, Köln 41.<br />
Von Marga Lux geb. Beck und Ruth<br />
Beer, geb. Beck, sowie von Gertrud<br />
Möllers, geb. Leja und von Frieda Rittner,<br />
geb. Lachmann fehlen uns leider<br />
die Geburtstage.<br />
Den Geburtstagskindern gratulieren<br />
wir mit allen guten Wünschen für weiterhin!<br />
Charlottenfeld. Frau Margarete Gonschorek<br />
geborene Hoffmann, wohnhaft<br />
in Glogauer Straße 34, 2890 Nordenharn,<br />
begeht bei bester Gesundheit am<br />
10. Oktober 1987 ihren 75. Geburtstag.<br />
Sie bewirtschaftete in Charlottenfeld bis<br />
zur Vertreibung ihre Landwirtschaft<br />
(1945 im Januar). Im Juni kam sie<br />
zurück in die Heimat und lebte ein Jahr.<br />
lang zusammen mit der Polen-Familie,<br />
die ihre Landwirtschaft übernommen<br />
hatte. Im Februar 1946 mußte sie wieder<br />
raus aus Schlesien. So kam sie nach<br />
Nordenbam. Dort baute sie 1959 eine<br />
Erwerbssiedlung mit 1800 qm Land.<br />
1982 übergab sie dem Sohn Horst das<br />
Haus, und wohnte fortan in einem<br />
Zweifamilienhaus und hat dort ihre eigene<br />
Wohnung. Aus ihrer Ehe stammen<br />
drei Kinder: Günter, Horst und Inge.<br />
Leider ist die Tochter Inge verstorben.<br />
Sie hinterließ zwei Kinder im Alter von<br />
1 und 5 Jahren, die Frau Gonschorek<br />
bis zur Verheiratung ihres Schwiegersohnes<br />
groß zog. Vor zwei Jahren ist<br />
auch die Frau des Sohnes Günter gestorben,<br />
die vier Kinder aus dieser Ehe<br />
waren aber schon erwachsen. Der Sohn<br />
Horst hat einen 18jährigen Sohn. Max<br />
Gonschorek, der Ehemann von Margarete<br />
Gonschorek, ist im Januar 1944 auf<br />
der Krim gefallen. Frau Gonschorek<br />
wünscht allen Heimatfreunden aus<br />
Charlottenfeld und Umgebung alles<br />
Gute und grüßt herzlich!<br />
Distelwitz: Die Distelwitzer gratulieren<br />
Frau Ilse Baldowski geb. Wietzoreck,<br />
am 8. 10. zum 67. und Frau Hil-<br />
degard Weiss geb. Cichy (Tochter von<br />
Lucie) am 27. 10. zum 45. Geburtstag.<br />
Hmfrd. Kurt Wollny am 14. 10. zum 62.<br />
Geburtstag. Alles Gute und beste Gesundheit.<br />
E. B.<br />
Goldene Hochzeit<br />
Kunzendorf. Die Eheleute Franz und<br />
Klara Weinert, geborene Lidzba feiern am<br />
23. Oktober 1987 das 50jähriges Ehejubiläum.<br />
Franz Weinert ist in Kunzendorf am<br />
16. 1. 1912 geboren und erlernte den Beruf<br />
eines Maurers. Seine Ehefrau stammt gleichfalls<br />
aus Kunzendorfund ist am 18. 2. 1916<br />
geboren. Der einzige Sohn, Walter Weinert,<br />
geboren am 10. 2. 1938 in Kunzendorf, lebt<br />
jetzt mit den Eltern in Drostenhofstraße 1,<br />
4400 Münster/Westf.<br />
Mit allen Kunzendorfem, mit Freunden<br />
und Verwandten, wünschen wir dem goldenen<br />
Jubelpaar ein schönes Fest im Kreise<br />
der Angehörigen und Freunde. Weiterhin<br />
alles Gute und noch viele schöne gemeinsame<br />
Jahre!<br />
Rudelsdorf/Lindenhort. Frau<br />
Christa Dettke, Hainbuchenweg 3,3016<br />
Seelze 4, teilt uns mit: ,,Bei meinem<br />
letzten Besuch in der DDR habe ich<br />
u. a. auch Werner Dettke, früher Rudelsdotf,<br />
aufgesucht. Seine Mutter,<br />
Martha Dettke, die gleichzeitig meine<br />
Patentante ist, war am 11. März 1987<br />
im Alter von 76 Jahren verstorben. Sie<br />
war seit ihrem 47. Lebensjahr blind und<br />
wurde vom Sohn und der Schwiegertochter<br />
versorgt. - Ferner ist die Cousine<br />
meines Mannes, Werner Dettke,<br />
der aus Lindenhorst stammt, auch verstorben.<br />
Sie heißt Irmgard Kupke, geb.<br />
Pelka und wohnte früher in Grünbach<br />
(Buttkai). Sie starb am 22. Juli 1987 im<br />
Alter von 64 Jahren. Nach der Vertreibung<br />
wohnte sie in Karl-Marx-Stadt.<br />
Dort wurde sie in den letzten Jahren,<br />
während ihrer Krankheit, liebevoll von<br />
ihrer Tochter Helga gepflegt und versorgt.<br />
Herzliche Grüße an alle Heimatfreunde!“<br />
Horst Titze, Am Dreieck 12, 4100 Duisburg<br />
14, fand durch Zufall bei seinem<br />
Büchsenmacher einen Karton mit alten<br />
Jagdzeitungen. Er zog aus der Mitte des arg<br />
verstaubten Paketes einezeitung heraus und<br />
fand darin zwei Artikel mit Begebenheiten<br />
aus unserer Heimat. Neugierig geworden,<br />
suchte er weiter, fand aber in den weiteren<br />
Zeitungen nichts mehr. Es war die Deutsche<br />
Jäger-Zeitung, die damals - so wie auch heute<br />
noch - im Verlag J. Neumann-Neudamm<br />
in Mühlenstraße 9, 3508 Melsungen, er-<br />
scheint. Er hatte die Ausgabe Nr. 32 vom<br />
Sonntag, dem 20. Juli 1919 in der Hand.<br />
Dort stand auf Seite 167 unter der Rubrik<br />
,,Aus dem Jagdschutz“ folgendes zu lesen:<br />
Aus dem Jagdschutz.<br />
Am 5. Februar d. J. ertappte der Förster<br />
Mikutta aus Klenowe bei Neumittelwalde<br />
drei Soldaten des Grenzschutzes beim Wildem.<br />
Auf seine Aufforderung, die Waffen<br />
niederzulegen, antworteten die Frevler:<br />
,,Dem werden wir uns nicht ergeben“ und<br />
gingen sofort in Anschlag auf ihn, worauf<br />
der Förster von seiner Waffe Gebrauch<br />
machte und nach gegenseitigem Feuetwechsel<br />
zwei Wilderer verletzte, während der<br />
dritte die Flucht ergriff. Gegen Abend erschien<br />
ein Trupp Soldaten im Forsthause,<br />
erzwang sich den Eintritt und zerrte den<br />
Förster auf die Dorfstraße hinaus, wo die<br />
Soldaten so lange mit Gewehrkolben auf ihn<br />
einschlugen, bis er blutüberströmt liegen<br />
blieb. Dann wurde er noch nach dem 2 km<br />
entfernten Städtchen Neumittelwalde geschleppt,<br />
wo es ihm gelungen ist, unter dem<br />
Schutze der Offtziere und des Volksrates sich<br />
zu retten und dem Tode zu entgehen. Merkwürdig<br />
ist es, daß die ganze Zivilbevölkerung<br />
plötzlich auf Seiten der Soldaten stand<br />
und diesen zurief: ,,Schießt den Hund doch<br />
tot“, obgleich der Förster stets vorher nur<br />
Achtung und Vertrauen genoß. Eine Bestrafung<br />
der Schuldigen konnte noch nicht erfolgen,<br />
da angeblich die Namen der Üheltäter<br />
nicht zu ermitteln sind (!). Gleichfalls<br />
schwebt auch noch der Prozeß gegen die<br />
Wilddiebe beim Kriegsgericht, da die Wilderer<br />
einfach behaupteten, nur spazieren gegangen<br />
zu sein.<br />
Ja, so geht’s heute den Forst- und Jagdschutzbeamten,<br />
die stehen stets auf der Todeskandidatenliste,<br />
denn das Wildem nimmt<br />
kein Ende; im Gegenteil, es fangt von neuem<br />
wieder an aufzuleben. Am 14. Juni gewahrte<br />
auf dem Forstgut Ossen der mit dem Jagdschutz<br />
zeitweilig beauftragte Kutscher zwei<br />
wildemde Soldaten und glaubte, diese durch<br />
einen Schreckschuß verscheuchen zu können.<br />
Sofort antworteten die Wilderer mit<br />
ihren Gewehren und feuerten aufden wackeren<br />
Beamten, welcher sich erst zurückzog,<br />
als eine Kugel seinen Flintenlauf streifte.<br />
Nur dem Zufall ist es zu verdanken, wenn<br />
noch keine unschuldigen Opfer bei der Feldarbeit<br />
getroffen sind.<br />
In derselben Ausgabe wird auf Seite 474<br />
über einen Mord an einem grätl. v. Reichenbachschen<br />
Revierförster berichtet. Leider ist<br />
kein Datum angegeben und auch der Name<br />
ist nicht genannt, Die Tat müßte im ersten<br />
Halbjahr 1919 begangen worden sein. Wer<br />
war das Opfer? Kann sich nochjemand daran<br />
erinnern?:<br />
Einem Meuchelmord fiel der gräflich<br />
Reichenbachsche Revierförster zum Opfer,<br />
als er nachts von einer landwirtschaftlichen<br />
Sitzung in Charlottenthal bei Geschütz<br />
(Schlesien) mit Fuhrwerk zurückkehrte. Aus<br />
nächster Entfernung wurde der Beamte<br />
durch Rückenschuß aus einer 9 mm Militärpistole<br />
getötet. Die Verwaltung der Standesherrschaft<br />
Geschütz setzte eine Belohnung<br />
von 5000 Mk. auf die Ermittlung des<br />
Täters aus.
<strong>Groß</strong> Wartenberner Heimatblatt Nr. lOA987<br />
Der Besuch! Eine Nachlese Seppl, Lottes Sohn, mit Freund zum Tanz<br />
auf. Zuvor hatte Ernst Buchwald wiederum<br />
Nun ist er wieder abgereist in die ,Deutsche zum 2. Distelwitzer Treffen 1987<br />
in launigen Versen die Eigen- bzw, Unarten<br />
Demokratische Republik”. Fünf Tage war er in Falkenstein/Bayer. Wald<br />
der Distelwitzer vorgetragen, sich selbst einhier<br />
in der Bundesrepublik und ist da bei so viel Viele Jahre nach Flucht und Vertreibung geschlossen. Unsere liebe Lucie Cichy als<br />
herumgereist, Wird er nun seinen DDR-Bür- hat es gedauert bis unser erstes Treffen 1985 Seniorin bekam glänzende Augen, wenn sie<br />
gern die gleiche Chance geben? Wird er auch zustande kam. Und nun gerade zwei Jahre mit einem echten Distelwitzer nochmal eidas<br />
Reisegeld erhöhen. Er kann doch nicht von später waren sie wieder unterwegs, vom nen Walzer drehte. Da bekanntlich viel Tanseinem<br />
Meinen Genossen verlangen, daJ6 der Hohen Norden aus Bremen, dem Ruhrge- zen auch viel Durst macht, mußte sehr oft<br />
mit 15 Mark als Reisegeld auskommen muß. biet, Rheinland bis hinunter dem Schwarz- gelöscht werden. Als es auf das Ende zu-<br />
Das wäre nicht sozialistisch gedacht.<br />
wald und München fuhren sie fur vier Tage ging, waren viele der Meinung, es war wie<br />
Viel hat Herr Honeckerhiervonsichgegeben nach Falkenstein in den Bayerischen Wald. früher bei einem Tanzvergnügen in Distelan<br />
,alten Weisheiten”. Geblieben sind bisjetzt Voller Erwartung fuhr also auch ich am Witz, Buchenhain oder Neumittelwalde.<br />
alle einschränkenden Verordnungen seines 28. Mai in Richtung Süden um alte Freunde Am dritten Tag starteten wir per Bus zu<br />
Arbeiter- und Bauernstaates DDR. Es hat sich und Bekannte wiederzusehen. <strong>Groß</strong> war einer Fahrt durch den Bayerischen Wald.<br />
absolut nichts geändert, wenn man davon ab- auch die Wiedersehensfreude bei der An- Sepp Stahl war Reiseleiter und führte uns<br />
sieht, daß sich für die DDR-Bürger scheinbar kunft im Hotel ,,Zur Post“ und wieder waren durch eine herrliche Waldlandschaft, die an<br />
Reiseerleichterungen ergeben haben. Sie sind einige neue Gesichter und Gäste hinzuge- unsere schlesischen Gebirge erinnerte. fn<br />
aber immer noch von der WXkiir der geneh- kommen. Neben den Gästen aus Stradam, Bodenmais wurde die Fertigkeit der Glasmigenden<br />
Behörde abhängig. Solange nicht Sacrau, Kunzendorf und unserem sehr ver- bläser bestaunt und natürlich auch einige der<br />
der DDR-Bürger hingehen kann und sich eine ehrten Herrn Eisert mit Frau war auch eine herrlichen Sachen eingekauft. Ein weiterer<br />
Fahrkarte kaufen kann, mit derer dann unge- zufällig aus der DDR in der Bundesrepublik Besuch galt dem Glasmuseum und einer<br />
hindenin den Westen reisen kann, so oft erwill anwesende Distelwitzerin angereist. Sogar Brennerei für die Wundermedizin ,,Bärund<br />
solange er will, kann man von einerAnde- meine Tante, Franziska Kursawe aus Lan- wurz“ gegenallerlei Beschwerden. Dem Verrung<br />
der Verhältnisse überhaupt nicht reden. gendorf, war trotz ihrer 84 Jahre mit Tochter zehr nach zu urteilen waren einige mit ganz<br />
Dann war eben alles nur ein Schauspiel, dann und Schwiegersohn aus Penzberg ge- schweren Leiden behaftet. Auf dem Rückwar<br />
dieser ganze Besuch nur der Versuch einer kommen. Anreise, Begrüßung und ein Be- weg, am Arbersee und <strong>Groß</strong>en Arber, der<br />
Anerkennung und vielleicht auch ein bt$‘chen such der Burg Falkenstein fulhen den ersten Schneekoppe des Bayerischen Waldes,<br />
Genugtuung, daß erjetzt nach fast 50 Jahren Tag bis zum Abendessen aus. Gleich nach vorbei, machten wir Station in Zinzenzell.<br />
als ,Boss”in seineeigene Heimatfahren konn- dem Essen traf Ernst Buchwald die Vorbe- Hier, in Lottes jetziger Heimat, wurden wir<br />
te. Was het$t es schon, wenn er die vage An- reitungen für den Dia-Vortrag. Viele Bilder von der ganzen Gemeinde zu einem gedeutung<br />
macht, daß die “Staatsgrenze“ zum aus der Jugendzeit, unserem Dorf, vor allem meinsamen Gottesdienst erwartet, der ei-<br />
Westen einmal so durchlässig sein würde, wie von Ausflügen, Erntedank- und Reitfesten gens für uns sehr feierlich gestaltet wurde.<br />
die Grenzezur VolksrepublikPolen. Wiedurch- sowie aus der Schulzeit weckten wehmütige Der Chor sang und uns zu Ehren wurde die<br />
lässig ist die denn? Dieser Vetgleich hinkt doch Erinnerungen. Die im Anschluß gezeigten ,,Waldler-Messe“ gespielt. Beeindruckend<br />
überall.<br />
Dias aus jüngster Zeit vermitteln ein trau- war die Predigt des Pfarrer Schöner. Er ging<br />
Wenn ihm auch der Bundeskanzler recht riges Bild. Die Höfe und Gebäude in denen auf die Geschehnisse während und nach<br />
deutlich bei-seiner Tischrede gesagt hat, was unsere Eltern lebten, in denen wir geboren dem Krieg ein, die Menschen aller Nationen<br />
die Bundesrepublik von der DDR erwartet, so wurden, sind bis aufwenige Ausnahmenver- und Rassen den Tod und bitteres Leid<br />
ist Honecker auch nicht im Entferntesten auch fallen. Alles was von unseren Nachfolgern brachte. Dies dürfe man auf keinen Fall vernur<br />
einen Schritt entgegengekommen. Also erbaut wurde, hat Baukastencharakter und gessen. Alle Menschen sollten aufeinander<br />
lagen die großen Erwartungen der Politiker verfremdet das Bild der Heimat, wie wir sie zugehen und das gegenseitige Aufrechnen<br />
aller Parteien von links bis ,rechts der Mitte” noch in Erinnerung haben. Schön geblieben, der Schuld einstellen. Würden dies die Pototalneben<br />
der Wirklichkeit. Man meintewohl, vielleicht noch reizvoller als wir das jemals litiker doch nur beherzigen. Dank dem<br />
man sei auf dem Weg zu einer Einigung, einer empfunden haben, ist die waldreiche und Pfarrer und seinen Zinzenzellem. Für uns<br />
Angleichung. Weit gefehlt! Honecker wollte die leicht hügelige Landschaft Es ist schon ein hatte dieser Gottesdienst Premierencharak-<br />
Anerkennung seines sozialistischen Klein- Erlebnis nach so vielen Jahren die bizarre ter, war dies doch der erste ,,Okumenische<br />
Staates und mancher westdeutsche Politiker Kieferngruppe auf der ,,Wilhelmshöhe“ oder Gottesdienst“ der Distelwitzer. Der Abend<br />
hätte keine Bedenken ihm diese zuteil werden die Ansicht von hier oben auf das Dorf klang bei Zithermusik und Gesang, mit huzu<br />
lassen.<br />
nochmals zu sehen. Oder durch die riesigen morvollen Vorträgen von Lotte Stahls Toch-<br />
Auch dem Bundespräsidenten hätte es gut Walder nach Militsch, an die großen Teiche ter und Freundin sowie unseres lieben K. H.<br />
angestanden, wenn er von den ,Menschen in mit Schwärmen von Enten, Reihern, Schwä- Eisert langsam aus. Gemeinsam sang man<br />
Deutschland“ gesprochen hätte, wie es Bun- nen und Störchen zu streifen. Die Dia-Reise einige Heimatlieder und dachte an den<br />
deskanzler Kohl dann in ganz selbstverständ- führte weiter nach Oels, Trebnitz und Bres- nächsten Tag, an die Heimfahrt. Der Höhelicher<br />
Weise tat. Herr Honecker hat das ohne lau in die Grafschaft Glatz mit der Heu- punkt war der Besuch des Bürgermeisters<br />
zu zucken und zu mucken angehört und ist scheuer. Die Grafschaft Glatz mit Heu- der Gemeinde Wiesenfelden (Zinzenzell gein<br />
seiner Gegenrede mit keiner Silbe darauf scheuer sowie die Schlesier-Talsperre waren hört zu Wiesenfelden). Unser Treffen fand<br />
eingegangen, denn die vielgenannte ,,Deutsche den Distelwitzem bekannt, davor Kriegsaus- zwar nicht auf seinem Gebiet statt, aber ich<br />
Frage“ ist eben leider, auch nach fast 50 Jah- bruch Schulausflüge an diese Orte führten. habe den Verdacht, daß er das in Zukunft<br />
ren, immer noch nicht geklärt, auch wenn auf Geduldig schauten alle bis zum letzten Bild, gern so hätte. In den Begrüßungs- und<br />
beiden Seiten derMauerverschiedene Meinun- vermitteln doch die Dias wie herrlich unsere Gegenreden wurde sogar der Gedanke einer<br />
gen zu hören sind. Hüben und drüben wohnen Heimat war und wie schwierig es ist dies Partnerschaft erwähnt, es wäre uns zu<br />
Deutsche, - Venvandte, Bekannte, Freunde, - alles noch einmal zu sehen. Mit einem gönnen. Denn wo werden heute noch Partdie<br />
der Meinung sind: Das ganze Deutschland ,,Schlaftrunk“ versehen ging man zu Bett. nerschatten mit Orten aus den Deutschen<br />
ist unser Vaterland! Das hat auch der Besuch Der zweite Tag begann mit einer Wande- Ostgebieten und mit deutscher Ortsbezeichvon<br />
Herrn Honecker nicht wegreden können. rung in die waldreiche Umgebung von Fal- nung geschlossen, man strebt dies eher mit<br />
Im Gegenteil, das ist dadurch nur bestätigt kenstein, zu einem Kirchlein auf einem Hü- unseren Nachfolgern und polnischen Ortsworden.<br />
Es war also doch eine gute Stunde gel. Hier wurde auch ein kleiner Imbiß ein- namen an.<br />
jür unser deutsches Vaterland! Sebastian genommen. Geistig gestärkt, durch den Be- Drei schöne Tage voller Gedankenaus-<br />
_ such des Gotteshauses und mit einem Obst- tausch und Erlebnissen gingen zu Ende. Dies<br />
war nur möglich durch das große Engagement<br />
von Lotte Stahl und Ernst Buchwald<br />
sowie ihren Angehörigen. Ich glaube wir<br />
sollten ihnen, und all denen, die zu diesem
Nr. 1011987 <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er Heimatblatt Seite 7<br />
guten Verlauf beigetragen haben, recht herzlich<br />
danken. Nicht unerwähnt und ohne<br />
Dank darfunser Heimatfreund Kurt Strietzel<br />
bleiben. Er hat wieder Motive unserer Heimat<br />
und von Falkenstein vortrelllich skizziert.<br />
Alles Gute bis zum 3. Distelwitzer<br />
Treffen wünscht allen ,,Lergen von Dreihäuser<br />
bis Ellguth“ Siegfried Kursawe<br />
Berlin<br />
Die Heimatgruppe gratuliert herzlich:<br />
Am 6. 10. der Hfrdn. Ilse Kerschke geb.<br />
Klein, 1000 Berlin 13, Wirsigweg 5; am<br />
11. 10. der Hfrdn. Berta Hoffmann aus Weidenbach/Namslau,<br />
1 Bln 28, Stephanstr. 35;<br />
am 13. 10. der Hfrdn. Irmgard Thobaben<br />
geb. Nelke aus Bad Kloster-Lausitz, 1 Bin,<br />
Enkircher Str. 44; am 16. 10. der Hfrdn<br />
Margar. Reinhold geb. Nelke aus Gr. <strong>Wartenberg</strong>,<br />
1 Bln 52, Rotbuchenweg 16; am 27.<br />
10. dem Hfrd., unserem 1. Vorsitzenden d.<br />
Heimatgruppe, Heinz Wiesent aus Oels-<br />
Pontwitz, 1 Bln 65, Reinickendorfer Str. 99;<br />
am 29.10. der Hfrdn. Ingeborg Behrend geb.<br />
Walter aus Oels, 1 Bln 47, Mollner Str. 37;<br />
am 3. 11. dem Hfrd. Fr./Ulhich Martin<br />
aus Deutsch-Marchwitz, 1 Bin 28, Ringstr. 8;<br />
am 17. 11. dem Hfrd. Kurt Weber aus<br />
Festenberg, 1 Bln 36, Eisenbahnstr. 32.<br />
Unser nächstes Treffen findet am 10. Oktober<br />
1987, um 15 Uhr, in den Schultheiß-<br />
Bierstuben, Marienburger Damm 5 (U-<br />
Bahnhof Westfalenweg), Berlin 42 statt.<br />
Herta Seidel-Freyer, Schriftführerin<br />
München<br />
Die Heimatgruppe gratuliert herzlich zum<br />
Geburtstag und wünscht alles Gute: zum 93.<br />
Geburtstag am 8. 11. Frau Maria-Sabine<br />
Köchel, früher <strong>Groß</strong> Wattenberg, jetzt Erlenweg<br />
2, 7500 Karlsruhe 51, zum 63. Geburtstag<br />
am 12. 11. Frau Gertrud Ristau,<br />
geb. Surowy, früher Wildheide, jetzt Hackmahdgasse<br />
10, 8000 München 45; zum 73.<br />
Geburtstag am 26. 10. Frau Erna Kühn,<br />
geb. Jany, früher Gimmel Kreis Oels. ietzt<br />
Schlotthauerstr. lOa, 8000 München- 90;<br />
zum 68. Geburtstag am 30.10. Erich Richter,<br />
früher Oels, jetzt Burgsteinstr. 29, 8170 Bad<br />
Tölz; zum 73. Geburtstag am 15. 11. Frau<br />
Else Wagner geb. Boin, früher Stronn Kreis<br />
Oels, jetzt Jutastr. 7, 8000 München 19;<br />
zum 77. Geburtstae am 15. 11. Frau Hildegard<br />
Treske geb. Wenzel, früher Klein-Ellguth,<br />
jetzt WeitIstr. 44, 8000 München 45.<br />
Unser nächstes Treffen im Georg-von-<br />
Vollmar-Haus istam 8. 11. 87 um 14.3OUhr.<br />
Max Kotzerke<br />
Düsseldorf<br />
Zum Erntedankfest am Sonnabend den<br />
10. Oktober ab 17 Uhr wird herzlich eingeladen.<br />
Mit Eisbemessen und Tanz um die<br />
Erntekrone. Bitte für den Erntekorb etwas<br />
mitbringen. Bei Helga und Friedel Opladener<br />
Straße. Die Festenberger Schützengilde<br />
hatte ihr Schießen am 22. August. Hier<br />
wurde um den Werner-Guralzik-Pokal u. a<br />
geschossen den Michael Schady gewann und<br />
damit endgültiger Besitzer ist. Das nächste<br />
Schießen ist am 17. Oktober. Der 1. Vorsitzende<br />
der Festenberger Schützengilde,<br />
Günter Freitag, wurde für seine Verdienste<br />
mit der höchsten Auszeichnung der Stadt<br />
Düsseldorf, mit dem Stadtorden, geehrt.<br />
Zum Geburtstag gratulieren wir recht<br />
herzlich: 6. 10. Elisabeth Surek aus Mühlenort<br />
zum 72. Geb.; 8. 10. Anneliese Kitzka<br />
aus Wedelsdorfzum 66. Geb.: 10.10. Martha<br />
Krause aus Festenberg zum 71. Geb.; 16. 10.<br />
Frieda Weiß aus Festenberg zum 78. Geb.;<br />
18. 10. Marianne Anders aus Neumittelwalde<br />
zum 57. Geb.; 20. Erwin Walluscyk<br />
aus Ober-Stradam zum 71. Geb.; 30. 10.<br />
Wilhelm Schady aus Suschenhammer zum<br />
75. Geburtstag.<br />
Karl Heinz Neumann<br />
Nürnberg<br />
Unser Herbsttreffen mit den Oelsem fmdet<br />
am Sonntag den 8. 11. im Gasthof Waldschänke<br />
in der Frankenstraße 199 statt.<br />
Zu erreichen ist das Lokal mit der Linie 65<br />
(Bus) Haltestelle Tiroler Straße oder Haltestelle<br />
Frankenstraße mit der U-Bahn. Von<br />
dieser Haltestelle sind 5 Minuten Gehzeit.<br />
Wir sind dort ab 14 Uhr im gleichen Raum<br />
wie beim letzten Treffen. An Samstagen ist<br />
der Saalbau bis zum März für größere Veranstaltungen<br />
ausgebucht, so daß wir uns wieder<br />
am Sonntag treffen müssen.<br />
An alle Freunde im nordbayerischen<br />
Raum ergeht herzliche Einladung.<br />
Im Oktober gratulieren wir: Frau Frieda<br />
Klonz (Gr.-W.) am 16. 10. zum 84.; Frau<br />
Mike Gedeck (Stradam) am 29.10. zum 83.;<br />
Frau Maria Kynast (Festenbg.) zum 81.;<br />
Frau Klara Hoffmann (Stradam) am 28. 10.<br />
zum 77.; Hmfrd. Herbert Wuttke (Muschlitz)<br />
am 11. 10. zum 67.: Frau Erna Kahle<br />
(Festenbg.) am 1. 10. zum 66.; den Geschwistern<br />
Hanne Diszelberger. geb. Bystrich.<br />
und Alfred Bvstrich (Schön-Steine)<br />
am 27. 10. zum 50. Geburt&g. Wir wiinl<br />
sehen allen alles Gute und weiterhin beste<br />
Gesundheit.<br />
Zum Tode des Grafen Lehndorff<br />
(GNK) Der Arzt und Schriftsteller Hans<br />
Graf Lehndorff der insbesondere durch sein<br />
,,Ostpreußisches Tagebuch“ bekannt wurde,<br />
ist im Alter von 77 Jahren in seinem Bad<br />
Godesberger Haus gestorben. In seinem<br />
1961 erschienenen und inzwischen über<br />
262 000 Exemplaren verkauften ,,Ostpreußischen<br />
Tagebuch“ schilderte Lehndom<br />
sachlich und ohne Haßgefühle seine leidvollen<br />
Erfahrungen während des Einmarsches<br />
der Roten Armee in Ostpreußen und<br />
Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung.<br />
Von 1945 bis 1947 arbeitete<br />
Lehndorlfunter schwierigsten Bedingungen<br />
unter sowjetischer und polnischer Besatzung<br />
in Ostpreußen, ehe er in den freien Westen<br />
gelangte.<br />
ZwölfJahre hielt er sein Tagebuch zurück,<br />
um ,,genügend Abstand“ zu fmden. Nach zunächst<br />
anfänglichen Schwierigkeiten, überhaupt<br />
einen Verleger zu fmden, löste Lehndorff<br />
mit dem Buch bei der Kritik ebenso<br />
wie bei zahlreichen Lesern ein lebhaftes,<br />
positives Echoaus. Seineüberzeugende,aufrichtige<br />
Haltung, die auf seinem christlichen<br />
Glauben basierte, wurde stets gewürdigt.<br />
Lehndorlf, 1910 in Graditz bei Torgau<br />
als Sohn des späteren Trakehner Gestütsleiters<br />
Siegfried Graf Lehndorlfgeboren, arbeitete<br />
nach seinem Studium seit 1936 als<br />
Krankenhausarzt erst in Berlin und später in<br />
Irrsterburg. Während dieser Zeit schloß er<br />
sich der Bekennenden Kirche an. Im Jahre<br />
1949 nahm er seinen Beruf als Arzt wieder<br />
auf. Von 1954 bis 1974 war LehndorII Chefarzt<br />
und leitender Chirurg des Viktoria-<br />
Hospitals in Bad Godesberg. Im evangelischen<br />
Johanniterorden engagierte sich<br />
LehndortT viele Jahre.<br />
Die Sudeten sterben!<br />
Wer heute die schlesischen Sudeten<br />
durchwandere, sei geradezu ,,erschüttert“<br />
vom Baumsterben. Am meisten seien die<br />
Gebirgswälder ab einer Höhe von 700 Metern<br />
betroffen. Das Waldsterben sei bereits<br />
Ende der 70er Jahre festgestellt worden,<br />
aber erst jetzt sei von einer ,,ökologischen<br />
Katastrophe“ die Rede. Verursacher dieses<br />
Waldsterbens seien vor allen Dingen die<br />
Industrien, voran die Braunkohlekraftwerke<br />
Polens, der DDR und der CSSR Zuerst<br />
wollte man dies alles vertuschen, erst jetzt<br />
gebe man das Ganze allmählich zu.<br />
Auch der Borkenkäfer und andere Schädlinge<br />
nebst Pilzen sind nach Ansicht von Experten<br />
am ,,stillen Tod der Sudeten“ schuld.<br />
Sie seien ebenso ,,zum Schrecken der<br />
Förster“ geworden. Auch gegen diese Parasiten<br />
seien die Förster machtlos: Die polnische<br />
Staatskasse sei leer und keine Devisen<br />
zum Ankauf von Schädlingsbekämpfungsmitteln<br />
da.<br />
Am fatalsten ist die Situation im Isergebirge<br />
und im Westteil des Riesengebirges,<br />
hier vor allen Dingen in den Oberforsts<br />
reien Bad Flinsberg und Schreiberhau. ,,Entschieden<br />
schlecht“ ist demnach auch die<br />
Lage im Eulengebirge und nicht zuletzt um<br />
die Schneekoppe. Die Leute sagen: ,,Das ist<br />
die Strafe Gottes dafür, weil aus dem Holz<br />
der Sudeten die meisten Werke Lenins (in<br />
Polnisch) nachgedruckt wurden.<br />
Ergänzend berichtet dazu die Warschauer<br />
Tageszeitung ,Zycie Warszawy“, daß ganze<br />
Regionen der Sudeten und die Umgebung<br />
Liegnitz-Glogau sprichwörtlich entvölkert“<br />
werden, die Landbevölkerung in die Städte<br />
flüchtet.<br />
Beilagen-Hinweis<br />
Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt der<br />
Europa-Buchhandlung, München bei,<br />
den wir der Aufmerksamkeit unserer<br />
Leser empfehlen.<br />
Groi3 <strong>Wartenberg</strong>er Heimatblatt. Schriftleitung:<br />
Karl-Heinz Ebert, UhlandstraEe 57167<br />
Bühlertann, Tel. (07973) 6196. Verlag: Helmut<br />
PreußlerVerlag, Rothenburger Strake 25.<br />
6500 Nürnberg 70, Tel. (0911) 262323. Bankverbindungen:<br />
Postscheckamt Nürnberg, (BL?!<br />
760 10085) Kto.-Nr. 11788-855. Hypobank<br />
Nürnberg (BL2 76020214) Kontonummer<br />
1560372635, Commerzbank Nürnberg (BLZ<br />
76040061) Kto.-Nr. 5438320; Osterreich,<br />
Postsparkasse Wien, Scheckkonto 2350088.<br />
Bezugsgebühr: jährlich DM 30,-. Bestellungen<br />
nur beim Verlag. Kündigungen des Abonnements<br />
nur bis zum 1. Oktober (auf SchluE<br />
des Kalenderjahres) nur beim Verlag. Für Anzeigen<br />
gilt die Preisliste Nr. 5. Druck: Helmut<br />
Preußler Verlag und Druck, Nürnberg.
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Seite 8 <strong>Groß</strong> <strong>Wartenberg</strong>er Heimatblatt Nr. 1011987<br />
Postvertriebsstück<br />
Gebühr bezahlt<br />
Verlag Helmut Preußler<br />
Rothenburger Str. 25<br />
D-8500 Nürnberg 70<br />
J 9656 E<br />
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