Melasse als Rohstoffproblem der ... - Biotechnologie Kempe Gmbh
Melasse als Rohstoffproblem der ... - Biotechnologie Kempe Gmbh
Melasse als Rohstoffproblem der ... - Biotechnologie Kempe Gmbh
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Während es in <strong>der</strong> Natur von Mangelerscheinungen liegt, bald aufzufallen, tritt die<br />
Bedeutung von essentiellen Substanzen so lange gerade nicht in Erscheinung, wie<br />
diese in ausreichen<strong>der</strong> Menge o<strong>der</strong> gar im Überschuß vorhanden sind. Dieses ist<br />
regelmäßig <strong>der</strong> Fall beim Inositgehalt von Rüben- und von Rohrmelassen. Wählt man<br />
aber kristallisierten Zucker <strong>als</strong> Rohstoff für die Backhefefabrikation, so muß <strong>der</strong><br />
Inositbedarf vollständig aus an<strong>der</strong>en Quellen eingebracht werden, im ungünstigsten<br />
Falle mittels Zusätzen von reinem m-Inosit. Um welche ökonomische Größenordnung<br />
es sich pro t Hefe27 handelt, ist aus Tabelle 4 abzuleiten: um 160,- DM für 1 kg m-Inosit.<br />
Tabelle 4<br />
Wuchsstoffbedarf <strong>der</strong> Backhefefabrikation und Marktpreise für Wuchsstoffe<br />
Essentielle Wuchsstoffe Erfor<strong>der</strong>lich für 1 t Hefe27<br />
(nach Butschek und Kautzmann)<br />
Preise <strong>als</strong> Handels Präparate<br />
(vgl. Römpp, Chemielexikon, 1966)<br />
(g) (DM/g)<br />
m-Inosit 1000 0,16<br />
Biotin 0,25 110,- bis 130,-*)<br />
Ca-d-Pantothenat 44 1,- bis 1,80<br />
*) Biotin ist inzwischen zum Preise von 46,- DM/g auf dem Markt; dL-Desthiobiotin kostet sogar nur 25,-<br />
DM/g, doch ist <strong>der</strong> Preisvorteil nur scheinbar. Er wird dadurch aufgehoben, daß <strong>der</strong> halben Wirksamkeit<br />
wegen die doppelte Substanzmenge benötigt wird.<br />
Bei High- Test- <strong>Melasse</strong> mit 800 bis 1000 g Inosit/t wären im unteren Bereich für die<br />
Produktion von 1 t Hefe bis zu 240 g Inosit zu ergänzen, d. h. für die Fabrikation von 1 t<br />
Hefe27 wären allein für diesen einen Wuchsstoff bis zu 32,- DM aufzuwenden. Hier<br />
wäre eine anteilige Mitverarbeitung von Rohr- o<strong>der</strong> Rübenmelasse natürlich vorteilhaft.<br />
Ein Inositdefizit von 200 g/t High- Test- <strong>Melasse</strong> wäre bereits ausgleichbar durch<br />
Zumischung von 4 bis 10 % Rohrmelasse o<strong>der</strong> von 2,5 bis 4 % Rübenmelasse.<br />
Tabelle 5 faßt die Daten für die drei Hefewuchsstoffe zusammen. Das Sammelbeispiel<br />
hat eine dreifache Aufgabe:<br />
1. eine größenordnungsmäßige Information zu vermitteln,<br />
2. zur vergleichenden Beurteilung zwischen den wichtigsten <strong>Melasse</strong>arten<br />
beizutragen,<br />
3. die auf dem Rohstoffmarkt <strong>der</strong> Backhefefabrikation schlechte Wettbewerbslage<br />
für kristallisierten Zucker aufzuzeigen.<br />
Publish by <strong>Biotechnologie</strong>-<strong>Kempe</strong> GmbH (2006) 12