Weihnachten 2008 - Passauer Neue Presse

LebenundWohnen
Wohnträume aus Glas
Es ist ein absoluter Traum. Wenn
man über sich den Himmel und die
Sterne sieht oder wenn man im Winter
beobachten kann, wie die
Schneeflocken runterrieseln, ist das
einfach gigantisch. Man hat das Gefühl,
im Freien zu sein, befindet sich
aber dennoch in einem wohlig beheizten
Raum«, schwärmt Robert Eichinger,
Chef der Schreinerei Eichinger
in Neuhaus am Inn. Wovon er so
schwärmt? – von Wintergärten. Sie
bestimmen seit 25 Jahren sein Leben.
Wie er weiß, planen derzeit viele
Hausbauer große Glasfassaden, um
möglichst viel Licht in die eigenen
vier Wände zu lassen, aber das könne
seiner Meinung nach niemals an
einen Wintergarten heranreichen.
Auf die Frage, was sich in den letzten
Jahren im Bereich Wintergartenbau
verändert habe, antwortet der
50-Jährige: Zum einen gibt es immer
mehr Wohnwintergärten, weil die
Menschen diesen lichtdurchfluteten
Raum, der eine Oase für Ruhe und
Entspannung ist, auch wirklich das
ganze Jahr voll nutzen wollen, und
zum zweiten geht der Trend derzeit
zu extrem großen und teuren Modellen«,
erklärt sich Eichinger
die zunehmende Beliebtheit
von Wintergärten.
Was sich noch
verändert hat
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in den letzten beiden Jahrzehnten,
ist die Technik: Früher bestanden die
Wintergärten aus Holz oder aus Holz
und Alu, wobei die Materialien den
Nachteil hatten, dass Holz immer
wieder nachgestrichen werden
musste und Aluminium schnell Gebrauchsspuren
aufwies. Heute
gibt es zwei »unkaputtbare« Varianten,
die von der Firma selbst auf
den Markt gebracht worden sind:
die Systeme EiCor und EiTec. EiCor
besteht innen aus Holz, außen aus
Stein. Das Material ist
ebenso ästhetisch
wie funktional. So hart wie Stein und
äußerst unempfindlich gegenüber
Temperaturen und Außeneinflüssen
wie Feuchtigkeit oder UV-Strahlung.
EiTec ist 100 Prozent schlagfest und
lässt auch bei schwierigem Verbauen
keine Wellen zu. Es eignet sich
hervorragend für große Glasbauten.
Apropos große Glasbauten. Für sie
ist die Firma aus Neuhaus am Inn
bekannt: »Wir bauen mittlerweile
Wintergärten, die sind so groß wie
ganze Wohnblöcke. Einer unserer
größten hat die Maße 24 Meter Breite,
24,5 Meter Tiefe und
12,8 Meter Höhe.«
Diese Größe schlägt sich auch
im Preis nieder, aber der Firmenchef
hat die Erfahrung
gemacht, dass gerade in
osteuropäischen Ländern,
aus denen er momentan
sehr viele Aufträge hat, das
Geld keine Rolle zu spielen
scheint. Da werden auch das
extrem teure Makassar-Holz gewünscht,
das pro Kubikmeter
20.000 Euro kostet, im Vergleich
dazu kostet der Kubikmeter Fichte
300 Euro.
Dass das Thema Luxus gerade in
osteuropäischen Ländern großgeschrieben
wird, zeigt sich auch an
den Ausmaßen der Bauten. Robert
Eichinger hat nicht nur bereits Wintergärten
für zwei Staatspräsidenten
gebaut, sondern auch ein ganzes
Penthouse. Angesprochen auf die
Kundschaft und die Preise hält sich
der Firmenchef allerdings bedeckt:
Außer, dass es russische Millionäre
sind, ist ihm nichts zu entlocken. Da
setzt er sehr auf Diskretion. Die Preise
allerdings, so erklärt er, bewegen
sich von 20.000 Euro bis zu 150.000
Euro und mehr. »Oberste Priorität hat
für mich unser Umfeld in Niederbayern
und Oberösterreich«.
Sandra Semmelmayr
www.pnp-deluxe.de
Fotos: Eichinger