Jahresbericht 2008/09 - Gymnasium Liestal
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20. April–9. Mai 20<strong>09</strong><br />
Wir machen Ausstellungen möglich<br />
Die Ausstellung der selbstständigen Arbeiten<br />
in der Bibliothek der Schule verschafft einen<br />
Eindruck über das Können der Schülerinnen und<br />
Schüler. Nach den Sommerferien werden jeweils<br />
die Maturarbeiten ausgestellt, im Herbst sind<br />
es die Fachmaturitätsarbeiten, die eingesehen<br />
werden können, bevor sie in den Archiven der<br />
Schule verschwinden.<br />
28. April 20<strong>09</strong><br />
Wir machen Einführungen möglich<br />
Die Klassenlehrpersonen der künftigen ersten<br />
Klassen werden einen Tag lang auf dem Leuenberg<br />
in ihre Funktion eingeführt.<br />
10. Mai 20<strong>09</strong><br />
Wir machen noch mehr Haydn möglich<br />
Auf Schloss Ebenrain bei Sissach wird Joseph<br />
Haydn einen Sonntag lang zum umfassenden<br />
Erlebnis. Haydn macht Menschen glücklich – und<br />
möglich machen dies unzählige musizierende<br />
Schüler/-innen, Lehrpersonen, Eltern – und ein<br />
als Haydn auftretender Stefan Furter. > Seite 23<br />
4. Juni 20<strong>09</strong><br />
Wir machen den TecDay möglich<br />
Unsere Schule veranstaltet zusammen mit der<br />
Schweizerischen Akademie der Technischen<br />
Wissenschaften einen Tag, mit dem unsere<br />
Schüler, aber vor allem die Schülerinnen mit<br />
der eher unbekannten, aber eindrücklichen Allgegenwart<br />
der Technik im Alltag vertraut gemacht<br />
werden sollen. Es werden drei Vorlesungen<br />
und 48 Module durch ausgewiesene<br />
Spezialistinnen und Spezialisten angeboten.<br />
> Seiten 26 und 27<br />
Alles dreht sich! Und alles dreht sich um ihn.<br />
Am Hang – Theaterinszenierung im Juni 20<strong>09</strong><br />
«Alles dreht sich! Und alles dreht sich um<br />
ihn. Loos! Ein pingelig-penibler Herr in einem<br />
ebenso peniblen Stück. Über welche Kleinigkeiten<br />
man sich im Alltag aufregen kann und<br />
wie es kommt, dass sich zwei von Grund auf<br />
verschiedene Männer über Gurkengläser und<br />
Ehen unterhalten, erfährt man ‹Am Hang›!»<br />
Dominik Scherrer umschreibt treffend die<br />
eine Hauptperson des Romans und der Bühnenfassung<br />
«Am Hang» von Markus Werner.<br />
Zwei Männer kommen ins Gespräch auf einer<br />
Restaurantterrasse in Montagnola. Sie finden<br />
nicht recht zueinander, zu verschieden sind<br />
die Ansichten über Frauen, Liebe und Leben.<br />
Aber etwas zieht den Jüngeren, einen alerten<br />
Anwalt namens Thomas Clarin, zu dem<br />
sarkastischen Fünfziger hin, der sich ins Tessin<br />
begeben hat, um Trauerarbeit zu leisten:<br />
Hier, vielmehr im nahe gelegenen Kurhaus<br />
Cademario, sei seine junge Frau ums Leben<br />
gekommen. Von den Umständen mag der<br />
«in jeder Hinsicht schwere» Mann, der sich<br />
selbstironisch als «Lehrer für tote Sprachen»<br />
vorstellt und überhaupt als gestrig und «im<br />
Tiefsten (…) nicht aufgeschlossen», wenig<br />
preisgeben. Schliesslich, im Verlauf eines<br />
zweiten Abends, kommen sie doch zur Sprache.<br />
Am dritten Tag will man sich noch einmal<br />
treffen, doch der Ältere ist abgereist, ohne<br />
eine Nachricht zu hinterlassen. Der Name,<br />
unter dem er sich vorgestellt hat, war falsch,<br />
und in Cademario weiss man nichts von einer<br />
Frau, die an einem unglücklichen Sturz im<br />
Hausschwimmbad gestorben sein soll. Plötzlich<br />
stimmt nichts mehr, die ganze Vita und<br />
Ehegeschichte des vorgeblichen Namensvetters<br />
Thomas Loos: erschwindelt, bestenfalls<br />
Dichtung und Wahrheit. Und doch ist es nicht<br />
das, was Clarin veranlasst, seine Abhandlung<br />
über «Ehe-, vielmehr Scheidungsrecht» fallen<br />
zu lassen und stattdessen die Unterhaltungen<br />
der vergangenen Tage schriftlich zu rekapitulieren.<br />
Alles Gesagte, so viel ergeben die Recherchen,<br />
ist geheimnisvoll auf ihn gemünzt:<br />
Fabula docet. Wäre er nicht so verbissen in<br />
Tatsachen, der geprellte Erzähler von Markus<br />
Werners neuem Roman, könnte er lernen,<br />
dass viele Geschichten erfunden werden<br />
müssen, um der möglichen Wirklichkeit auch<br />
nur eines einzigen Menschen auf die Spur zu<br />
kommen.<br />
Dies raffinierte Planspiel von Markus<br />
Werner hat den Theaterkurs seit dem letzten<br />
September <strong>2008</strong> beschäftigt, indem aus dem<br />
Roman ein Bühnenstück für 14 Schauspieler<br />
entstehen musste. Nach zeitintensiver Arbeit<br />
im Kollektiv entstand Ende Jahr eine Fassung,<br />
die Grundlage des Bühnenexperiments<br />
war. Michael Bürgin hat zu diesem Projekt<br />
im Laufe des Winters ein wunderbares musikalisches<br />
Konzept entwickelt, während sich<br />
Lukas Bothe und Daniel Gfeller daran machten,<br />
eine passende Restaurantstimmung zu<br />
konzipieren.<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte des Theaterkurses<br />
der letzten 20 Jahre konnte Anfang<br />
April <strong>09</strong> die Premiere nicht gefeiert werden,<br />
da zwei wichtige Mitglieder des Ensembles<br />
erkrankt waren und 9 Tage lang nicht proben<br />
konnten. Dank einer Lücke im Terminplan<br />
der Schule und dank einem grossen Effort<br />
der Beteiligten war dies dann Mitte Juni <strong>09</strong><br />
doch noch möglich, sodass die einmalige Mischung<br />
aus Markus-Werner-Texten, Chopins<br />
und Schuberts Musik vor einem grossen Publikum<br />
(über 500 Zuschauer!) Premiere feiern<br />
konnte.<br />
Urs Blindenbacher