Jahresbericht 2008/09 - Gymnasium Liestal
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Osterweiterbildung<br />
Von Bernadette Schnyder, Konrektorin<br />
EVGL<br />
Wie stehen Medien und<br />
<strong>Gymnasium</strong> zueinander?<br />
Von Bettina Jost-Rossi, Präsidentin des Ehemaligenvereins<br />
Jedes Jahr, wenn die Osterhasen im Schlussspurt des Eierfärbens<br />
mit ihren Pinseln wirbeln, treffen sich die Lehrpersonen<br />
des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> zu einer dreitägigen Weiterbildung.<br />
So auch im April 20<strong>09</strong>. Das Programm war bunt.<br />
Montag, der 6. April, war dem Thema Maturarbeit/Selbstständige<br />
Arbeit gewidmet. Die Revision des schweizerischen<br />
Maturitätsreglements hatte einige Änderungen mit<br />
sich gebracht. So zählt die Maturarbeit erstmals für unsere<br />
diesjährigen Drittklässler/-innen als Note für das Maturzeugnis.<br />
Grund genug, den Leitfaden zu aktualisieren und die Bewertungsbögen<br />
der Fachschaften nochmals zu überdenken.<br />
Diskutiert wurden weiter die Fragen, ob bei der Präsentation<br />
der Maturarbeiten ein breiteres Publikum zugelassen werden<br />
soll und ob es klug ist, jeweils im August alle Maturarbeiten,<br />
von den Spitzenleistungen bis zu den weniger gelungenen,<br />
in unserer Schülerbibliothek kommentarlos auszustellen. Ein<br />
besonderes Glanzlicht dieses Tages waren die Beiträge ehemaliger<br />
Schüler/-innen des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong>. Sie gaben<br />
nochmals Kostproben aus ihren Maturarbeiten und zeigten<br />
auf eindrückliche Weise, wie Maturarbeiten die Wahl des<br />
Studiums beeinflussen und wie persönliche Kontakte, die im<br />
Rahmen der Maturarbeit geknüpft wurden, für die spätere<br />
Ausbildung bedeutsam sein können.<br />
Dienstag, der 7. April 20<strong>09</strong>, galt der Arbeit in den Qualitätsgruppen.<br />
An Ostern <strong>2008</strong> haben sich die Lehrpersonen zu<br />
Qualitätsgruppen formiert mit dem Ziel, eine unterrichtsrelevante<br />
Kompetenz, wie sie im Kompetenzkatalog des Personalentwicklungskonzepts<br />
des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Liestal</strong> (vom November<br />
2007) festgehalten sind, mit dem Instrument eines<br />
360°-Feedback zu verbessern.<br />
Das 360°-Feedback umfasst:<br />
• eine Selbstevaluation der Lehrpersonen in der gewählten<br />
Kompetenz<br />
• ein reziprokes Schülerfeedback zur gewählten Kompetenz<br />
• kollegiale Unterrichtshospitationen mit Beobachtungsfokus<br />
zur gewählten Kompetenz<br />
• eine Unterrichtshospitation eines Schulleitungsmitglieds<br />
zur gewählten Kompetenz.<br />
Die Schulleitung hat sich mit den 25 Q-Gruppenverantwortlichen<br />
getroffen, um einen Einblick in den bisherigen Arbeitsprozess<br />
und die gemachten Erfahrungen zu gewinnen. Neue<br />
Lehrpersonen wurden in die Q-Gruppenarbeit eingeführt. Im<br />
Schuljahr 20<strong>09</strong>/2010 stehen nun die Unterrichtsbesuche<br />
durch die Schulleitungsmitglieder an.<br />
«Wir sind überzeugt, dass Bildung auch Musse braucht.»<br />
– Von diesem Grundsatz unseres Leitbildes liessen wir uns<br />
am Dienstagabend leiten. Im «Eo Ipso» im Gundeldinger<br />
Feld in Basel nahm das Kollegium mit exquisitem Essen<br />
und Tanzmusik Abschied von vier Lehrpersonen, die lange<br />
an unserer Schule unterrichtet haben, von Edith Dalquen<br />
(Deutsch, Englisch), Edi Baader (Biologie) und, auf dem Bild<br />
oben auf dieser Seite, Hansjörg Lutz (Gitarre) und Werner<br />
Mägli (Klarinette und Saxofon).<br />
Am Mittwoch, dem 8. April, arbeiteten die Fachschaften<br />
nach eigenem Programm. Stellvertretend – als abschliessende<br />
Farbtupfer sozusagen – seien hier ein paar Programmpunkte<br />
aus den eingereichten Programmen zitiert:<br />
«Exkursion in die Ausstellung ‹nonstop› in Lenzburg» (FS<br />
Geschichte), «Planung des neuen Praktikums Wärme, Wellen,<br />
Elektrizität» (FS Physik), «Koordination des Stoffes in unseren<br />
parallel geführten Freifachkursen» (FS Psychologie),<br />
«Besuch in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek<br />
Basel» (FS Alte Sprachen), «Evaluation von neuen<br />
Messsystemen» (FS Biologie), «Stadtführung Siedlungsund<br />
Verkehrsentwicklung <strong>Liestal</strong>» (FS Geografie).<br />
Im Unterschied zu meiner Zeit als Schülerin messe ich heute<br />
den Druckerzeugnissen viel mehr Bedeutung zu, selbst<br />
den 20minütigen – bei der Zugfahrt. Ausser fürs Kinoprogramm<br />
und für die Publikation der Wetteraussichten fürs<br />
kommende Openairkonzert hätte es für mich als Schülerin<br />
keine Zeitungen zu geben brauchen. Ausnahme: Es gab<br />
noch den «Pfahlheimer», DIE Gymzeitung schlechthin. Die<br />
wurde natürlich exakt durchgelesen!<br />
Als aufgeschlossene und eifrige Leserin der täglichen Lokalpresse<br />
interessiert mich das Thema Aus-, Weiter- und<br />
überhaupt Bildung. Ich nehme die unterschiedlichen politischen<br />
Meinungen wahr, welche zum Thema Schule kursieren.<br />
Dabei haben die digitalen Medien meiner Einschätzung<br />
nach den Zeitungen einen ganz neuen Platz verschafft<br />
– nicht unbedingt zum Nachteil der Presse, auch wenn ich<br />
die Probleme der Printmedien durchaus kenne.<br />
Als Präsidentin des Ehemaligenvereins <strong>Gymnasium</strong> <strong>Liestal</strong><br />
EVGL befinde ich mich gewissermassen an einer Schnittstelle<br />
zwischen Schule und Öffentlichkeit. Es freut mich folglich<br />
immer wieder, wenn ich in der Zeitung etwas über meine<br />
«alte» Schule lesen kann. Oft und viel ist dies zwar nicht<br />
der Fall. Die Beiträge über die Jahre hindurch sind durchaus<br />
ausgewogen – mal ist es etwas Heikles, dann wieder etwas<br />
Ruhmreiches.<br />
Ich wünschte mir, die Medien würden die Schule vermehrt<br />
wahrnehmen. Gerade eine Institution wie das <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Liestal</strong>, als eines von fünf Gymnasien im Kanton Basel-<br />
Landschaft, welches regen Zulauf hat, sollte öfters in der<br />
Zeitung erscheinen. Es gibt so viele Projekte und gute Ideen<br />
an diesen Schulen – warum kann man nicht mehr über sie<br />
berichten? Es würde vielleicht den einen oder anderen Zeitungslesemuffel<br />
anspornen, eine Zeitung zu kaufen und zu<br />
lesen. Sicher bin ich mir nicht. Bei mir jedenfalls hat es funktioniert.<br />
http://gymliestal.ch/ > Ehemaligenverein