Volltext [pdf] - Hannah-Arendt-Institut Dresden

achtziger Jahren (Tabelle 8). Die Werte in dieser Tabelle ergeben sich
durch Errechnung des Anteils der zu Freiheitsentzug Verurteilten
(Tabelle 3) an der Gesamtzahl der Verurteilten (Tabelle 2) bzw. ab 1983
an der der Täter (Tabelle 7)
.
1965–
1969
1970–
1974
1975–
1979
1980–
1982
1983–
1988
»Staatsverbrechen« 598 378 481 366 –
»Ungesetzlicher Grenzübertritt«
»Staatsverleumdung«/
»öff. Herabwürdigung«
3 208 2 735 1 829 1 964 2 030
1 083 701 544 582 446
»Beeinträchtigung staatlicher
Tätigkeit«
– – 262
(1979)
Tabelle 8: Politische Häftlinge (Jahresdurchschnitt) 59
400 663
gesamt 4 889 3 814 3 116 3 312 3 139
Da bei den in Tabelle 7 ausgewiesenen Daten des Generalstaatsanwalts
Zahlen über »Staatsverbrechen« fehlen, sind diese in Tabelle 8 für
die Jahre von 1983 bis 1988 nicht angegeben. In Bezug auf die Zahl dieser
Gesetzesverstöße soll hier zunächst angenommen werden, daß ihre
Höhe in den achtziger Jahren dem jährlichen Durchschnitt der vorhergehenden
Jahrfünfte vergleichbar war, also zwischen 300 und 400 lag.
Damit erhöht sich die Gesamtzahl der politischen Häftlinge zwischen
1983 und 1988 im jährlichen Durchschnitt auf etwa 3 500. Nach dieser
Berechnung wird man für die siebziger und achtziger Jahre eine Zahl
politischer Häftlinge annehmen dürfen, die zwischen 3 100 und 3 800 im
jährlichen Durchschnitt schwankte. 60 Zunächst fällt natürlich auf, daß
die Zahlen politischer Häftlinge im Zeitverlauf abnehmen. Dies gilt vor
allem für die ersten Jahre der Amtszeit Honeckers im Vergleich zu den
59 GStA der DDR (BArch, DP1, VA, 6126, BArch DP 3, II 154); MdJ der DDR
(BArch, DP1, VA, 8630); eigene Berechnungen.
60 Anzumerken ist wiederum, daß die nach Paragraph 219 Verurteilten in der Aufstellung
fehlen. Die tatsächliche Zahl dürfte also leicht über den angegebenen
Werten gelegen haben.
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