Der Mensch hinter dem Mitarbeiter - E.ON - Strom und Gas - Info ...
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Personal- <strong>und</strong> Sozialbericht 2006<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>hinter</strong> <strong>dem</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>
2<br />
Vorwort<br />
Erzeugung<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke 8<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft 0<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft 2<br />
E.<strong>ON</strong> Benelux 4<br />
BKB 6<br />
Übertragung<br />
E.<strong>ON</strong> Netz 20<br />
Regionaler Vertrieb Deutschland<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon 24<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern 26<br />
E.<strong>ON</strong> edis 28<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse 0<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte 2<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie 4<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser 6<br />
Regionaler Vertrieb Ausland<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria 40<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova 42<br />
E.<strong>ON</strong> Hungaria 44<br />
E.<strong>ON</strong> Czech 46<br />
ZSE 48<br />
Handel/Vertrieb an Großk<strong>und</strong>en<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading 52<br />
Dienstleistungen<br />
E.<strong>ON</strong> Engineering 56<br />
E.<strong>ON</strong> IS 58<br />
E.<strong>ON</strong> Facility Management 60<br />
für unseren Personal- <strong>und</strong> Sozial-<br />
bericht lassen wir uns jedes Jahr<br />
ein neues Motto einfallen. Und<br />
auch in diesem Jahr haben wir<br />
uns wieder etwas ganz Besonde-<br />
res ausgedacht. Unter <strong>dem</strong> Titel<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>hinter</strong> <strong>dem</strong> Mitar-<br />
beiter“ präsentieren wir Ihnen in<br />
diesem Bericht 22 <strong>Mitarbeiter</strong><br />
aus den Business Units unseres<br />
Konzerns.<br />
Liebe <strong>Mitarbeiter</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>,<br />
Unser Redaktions- <strong>und</strong> Fotogra-<br />
fenteam hat diese <strong>Mitarbeiter</strong> je-<br />
weils einen Tag lang begleitet. So<br />
sind 22 Fotoreportagen entstan-<br />
den. Die Geschichten erzählen ei-<br />
nerseits den Arbeitsalltag der<br />
vorgestellten Personen, anderer-<br />
seits nehmen sie aber auch Be-<br />
zug auf deren Privatleben. Denn<br />
wie unser Motto ausdrückt, woll-<br />
ten wir einen Blick <strong>hinter</strong> die Ku-<br />
lissen werfen. Wir wollten den<br />
<strong>Mensch</strong>en in seinen verschie-<br />
densten Facetten zeigen. Wir<br />
wollten erfahren, was sich bei-<br />
spielsweise <strong>hinter</strong> <strong>dem</strong> Control-<br />
ler, <strong>dem</strong> Schichtarbeiter in einem<br />
unserer Kraftwerke oder <strong>dem</strong><br />
<strong>Mitarbeiter</strong> in einer Netzleitstelle<br />
verbirgt. Entstanden sind außer-<br />
ordentlich spannende <strong>und</strong> inter-<br />
essante Reportagen mit quickle-<br />
bendigen Bildern.<br />
Dies haben wir in erster Linie den<br />
<strong>Mensch</strong>en zu verdanken, die wir<br />
begleiten durften. Sie haben sich<br />
nicht gescheut, uns ihren Alltag<br />
in allen Facetten zu zeigen. Herz-<br />
lichen Dank an all diejenigen, die<br />
sich dazu bereit erklärt haben.<br />
Denn wie die Tage ablaufen wür-<br />
den, war im Vorfeld doch eher un-<br />
gewiss. Herzlichen Dank auch an<br />
unsere Personalleiter <strong>und</strong> Be-<br />
triebsräte, die uns die Mitarbei-<br />
ter genannt haben, mit denen wir<br />
unterwegs waren.<br />
Wenn Sie die Personen durchzäh-<br />
len, werden Sie feststellen, dass<br />
es insgesamt 23 sind. Die Num-<br />
mer 23 bin ich selbst. Meine Ge-<br />
schichte macht den Anfang des<br />
Berichts. Als mich unsere Redak-<br />
teure gefragt haben, ob ich ein-<br />
verstanden wäre, wenn sie mich<br />
einen Tag lang begleiten würden,<br />
habe ich spontan zugesagt. Und<br />
ich war, wie alle anderen „Haupt-<br />
darsteller“, etwas nervös, aber<br />
zugleich auch sehr neugierig auf<br />
das Ergebnis. Die Bilder, die Sie<br />
hier im Vorwort sehen, sind eben-<br />
falls in meinem Arbeitsalltag ent-<br />
standen, allerdings bei einer an-<br />
deren Gelegenheit. Bei unserer<br />
konzernweiten Olympiade, den<br />
E.<strong>ON</strong> Olympics, zeigten unsere<br />
<strong>Mitarbeiter</strong> im Mai 2007, dass sie<br />
neben ihren tagtäglichen Höchst-<br />
leistungen im Unternehmen auch<br />
im sportlichen Bereich Außerge-<br />
wöhnliches leisten können.<br />
Das Gerüst des diesjährigen Per-<br />
sonal- <strong>und</strong> Sozialberichts bildet<br />
unsere Wertschöpfungskette.<br />
<strong>Strom</strong> kommt nicht einfach aus<br />
der Steckdose, Erdgas nicht ein-<br />
fach aus der Leitung. Viele unter-<br />
schiedlichste Prozesse müssen<br />
ständig im Hintergr<strong>und</strong> laufen<br />
<strong>und</strong> koordiniert werden, um si-<br />
cher zu stellen, dass der K<strong>und</strong>e<br />
zuverlässig mit Energie versorgt<br />
wird.<br />
Unsere Business Units sorgen in<br />
ihren jeweiligen Aufgabenfeldern<br />
dafür, diese Versorgungssicher-<br />
heit zu gewährleisten. Die Leis-<br />
tungen der einzelnen Gesell-<br />
schaften sind eng miteinander<br />
verzahnt <strong>und</strong> lassen sich in fünf<br />
große Sparten, die die fünf<br />
Glieder der Wertschöpfungskette<br />
bilden, einteilen. Im Einzelnen<br />
gehören dazu die Erzeugung, die<br />
Übertragung, der regionale Ver-<br />
trieb im Inland wie im Ausland,<br />
der Handel <strong>und</strong> Vertrieb an Groß-<br />
k<strong>und</strong>en sowie die energiespezi-<br />
fischen Dienstleistungen. Jede<br />
einzelne Leistung, jeder einzelne<br />
<strong>Mitarbeiter</strong> trägt dazu bei, dass<br />
wir Millionen von <strong>Mensch</strong>en in<br />
unseren Versorgungsgebieten<br />
täglich mit Energie versorgen<br />
können. Und natürlich ist auch je-<br />
der unserer <strong>Mitarbeiter</strong> K<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Verbraucher. Deswegen ha-<br />
ben wir zum Schluss des Berichts<br />
eine Collage zusammengestellt,<br />
auf der Sie unsere Protagonisten<br />
als private <strong>Strom</strong>konsumenten<br />
sehen können.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit<br />
unserem diesjährigen Personal-<br />
<strong>und</strong> Sozialbericht!<br />
Ihr<br />
Hartmut Geldmacher
4 5<br />
<strong>Der</strong> Motivator<br />
„Immer volle Kraft voraus – anders wäre mein Arbeitsalltag nicht zu bewältigen. Tagtäglich spreche ich mit den<br />
unterschiedlichsten Personen über die verschiedensten Themen. Im Vordergr<strong>und</strong> steht<br />
für mich dabei, immer authentisch, offen <strong>und</strong> ehrlich zu sein <strong>und</strong> so die <strong>Mensch</strong>en in unserem<br />
Konzern für die Sache zu begeistern.“<br />
Hartmut Geldmacher, Mitglied des Vorstands <strong>und</strong> Arbeitsdirektor der E.<strong>ON</strong> Energie AG<br />
7.55 Uhr ++ Prinzregentenstraße<br />
7, München. Gerade noch rechtzeitig<br />
kommt Hartmut Geldmacher<br />
an. Hier tagt heute der Stiftungsrat<br />
der Bayerischen<br />
Eliteaka<strong>dem</strong>ie. Die Eliteaka<strong>dem</strong>ie<br />
bietet herausragenden Studenten<br />
die Möglichkeit, sich parallel<br />
zu ihrem Studium für Führungsaufgaben<br />
in der Wirtschaft<br />
zu qualifizieren. Im Vordergr<strong>und</strong><br />
steht dabei ein ethisch-moralisch<br />
geprägter Führungsansatz.<br />
8.00 Uhr ++ Geldmacher ist der<br />
Vorsitzende des mit Professoren,<br />
Ministern, Rektoren <strong>und</strong> Wirtschaftsführern<br />
hochkarätig besetzten<br />
Stiftungsrates. Er leitet<br />
die heutige Sitzung, in der es um<br />
die zukünftige Strategie der Aka<strong>dem</strong>ie<br />
geht. „Ehrenamtliche Tätigkeiten<br />
wie die bei der Eliteaka<strong>dem</strong>ie<br />
machen mir großen Spaß.<br />
Denn mir ist es wichtig, Kontakte<br />
zu knüpfen <strong>und</strong> mich aktiv um<br />
den hochbegabten Nachwuchs zu<br />
kümmern. Schließlich <strong>und</strong> endlich<br />
hängt die Zukunft Deutschlands<br />
davon ab, dass wir junge<br />
Leute wie diese auf ihrem Weg in<br />
die Arbeitswelt unterstützen“,<br />
sagt er.<br />
11.00 Uhr ++ Check-in, Flughafen<br />
München. Direkt nach der Sitzung<br />
des Stiftungsrates ist der<br />
Arbeitsdirektor zum Flughafen<br />
gefahren. „Ich sitze fast so oft in<br />
einem Flugzeug wie auf meinem<br />
Bürostuhl“, schmunzelt er. Heute<br />
ist Geldmacher auf <strong>dem</strong> Weg<br />
nach Hameln, wo der Konzernbetriebsrat<br />
des E.<strong>ON</strong> Energie-Konzerns<br />
zu einer seiner regelmäßig<br />
stattfindenden Sitzungen zusammen<br />
kommt. Hier ist Geldmacher<br />
immer wieder ein gern gesehener<br />
<strong>Gas</strong>t.<br />
11.45 Uhr ++ Im Flugzeug bereitet<br />
sich der 52-Jährige auf die Termine<br />
der nächsten Tage vor. Immerhin<br />
vier Vorträge muss er in<br />
dieser Woche noch halten. „Als<br />
Arbeitsdirektor kümmere ich<br />
mich weniger um das operative<br />
Geschäft. Neben zahlreichen repräsentativen<br />
<strong>und</strong> ehrenamtlichen<br />
Aufgaben bin ich in vielen<br />
Gremiensitzungen <strong>und</strong> Projektbesprechungen<br />
als Entscheidungsträger<br />
vertreten“, so Geldmacher.<br />
„Großen Wert lege ich<br />
auf den regelmäßigen Austausch<br />
mit unseren <strong>Mitarbeiter</strong>n. Ich<br />
möchte wissen, was die <strong>Mensch</strong>en<br />
in unserem Konzern bewegt.“<br />
14.00 Uhr ++ Mit <strong>dem</strong> Konzernbetriebsratsvorsitzenden<br />
Klaus<br />
Dieter Raschke bespricht der<br />
Arbeitsdirektor für die Unternehmensgruppe<br />
wichtige Entscheidungen.<br />
Geldmacher: „Die gute<br />
Zusammenarbeit mit unseren<br />
Mitbestimmungsgremien ist von<br />
großer Bedeutung. Mitbestimmen<br />
heißt Mitgestalten, <strong>und</strong> in<br />
diesem Sinne binden wir unsere<br />
Arbeitnehmervertreter in alle<br />
Prozesse ein.“<br />
14.30 Uhr ++ „In den Sitzungen<br />
der Betriebsratsgremien kann es<br />
schon einmal heiß hergehen.<br />
Gleichwohl sind die Diskussionen<br />
immer konstruktiv <strong>und</strong> kooperativ“,<br />
beschreibt Geldmacher die<br />
Stimmung. In der heutigen Sitzung<br />
diskutiert das 24-köpfige<br />
Gremium über die derzeit laufenden<br />
Veränderungsprojekte im<br />
E.<strong>ON</strong> Energie-Konzern.<br />
19.30 Uhr ++ Auch Vorstände müssen<br />
manchmal abschalten. Geldmacher<br />
kann dies am besten bei<br />
einer seiner Touren mit <strong>dem</strong><br />
Rennrad r<strong>und</strong> um den Starnberger<br />
See. Seine Stammstrecke<br />
führt etwa 40 Kilometer lang<br />
durch die sanften Hügel, Wälder<br />
<strong>und</strong> Wiesen. Er sagt: „Ich liebe es,<br />
mich auf <strong>dem</strong> Rad auszupowern<br />
<strong>und</strong> dabei gleichzeitig neue Energie<br />
zu tanken.“<br />
Steckbrief<br />
Name: Hartmut Geldmacher<br />
Alter: 52<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Energie<br />
Wohnort: München<br />
Beruf: Mitglied des Vorstands <strong>und</strong> Arbeitsdirektor der<br />
E.<strong>ON</strong> Energie AG<br />
Berufsausbildung: Diplom-Kaufmann<br />
Betriebszugehörigkeit: 27 Jahre<br />
Hobbys: Fahrrad fahren, Kunst & Kultur, Vinologie
6 7<br />
Erzeugung<br />
Die Erzeugung kümmert sich um die Produktion der Energie.<br />
Das geschieht auf unterschiedliche Arten.<br />
Die E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH erzeugt <strong>Strom</strong> auf konventio-<br />
nelle Weise, also mit Kohle-, <strong>Gas</strong>-, Öl- <strong>und</strong> Biomassekraftwer-<br />
ken. Ihre über dreißig Anlagen in ganz Deutschland sind<br />
wichtig, um den <strong>Strom</strong>fluss auch bei Spitzenlasten zu ge-<br />
währleisten – also wenn besonders viel Energie benötigt<br />
wird. Diese konventionellen Kraftwerke entsprechen höchs-<br />
ten Umweltstandards. Mit ihnen kümmert sich das Unter-<br />
nehmen aber nicht nur um <strong>Strom</strong>, sondern erzeugt auch<br />
Fernwärme, mit der Wohnungen beheizt werden.<br />
Die E.<strong>ON</strong> Kernkraft GmbH ist für die nukleare <strong>Strom</strong>erzeu-<br />
gung verantwortlich. In elf Kernkraftwerken produziert sie<br />
umweltfre<strong>und</strong>lichen <strong>Strom</strong> <strong>und</strong> deckt damit vor allem den<br />
Gr<strong>und</strong>bedarf an Energie.<br />
Die E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH ist der größte deutsche Versor-<br />
ger mit erneuerbarer Energie. Im gesamten B<strong>und</strong>esgebiet<br />
erzeugt sie <strong>Strom</strong>, hauptsächlich mit Laufwasserkraftwer-<br />
ken, die die Strömung von Flüssen r<strong>und</strong> um die Uhr in Ener-<br />
gie umwandeln.<br />
Die E.<strong>ON</strong> Benelux NV produziert <strong>Strom</strong> in <strong>und</strong> für die Nieder-<br />
lande. Dort betreibt sie hocheffiziente Kraftwerke, von de-<br />
nen elf mit Erdgas <strong>und</strong> zwei mit Kohle befeuert werden.<br />
Die BKB AG, eine Tochtergesellschaft der E.<strong>ON</strong> Kraftwerke<br />
GmbH, erzeugt mit Müllverbrennung <strong>Strom</strong> <strong>und</strong> nutzt somit<br />
Abfall als wertvollen Rohstoff. Die BKB AG ist Deutschlands<br />
größter Abfallverbrenner. Mit <strong>dem</strong> Bau <strong>und</strong> Betrieb von ab-<br />
fallbefeuerten Kraftwerken zur Erzeugung von <strong>Strom</strong>, Wär-<br />
me <strong>und</strong> Prozessdampf erfüllt BKB sowohl die Anforderungen<br />
des Abfall- wie auch des Energiemarktes.<br />
Kraftwerksstandorte in Deutschland<br />
Kernkraft<br />
Kernkraft im Rückbau<br />
Steinkohle<br />
Braunkohle<br />
Öl<br />
Erdgas<br />
Müllverbrennung<br />
Wasserkraft (Werkgruppen)<br />
Düsseldorf<br />
Wiesbaden Mainz<br />
Saarbrücken<br />
Bremen<br />
Kiel<br />
Stuttgart<br />
Hamburg<br />
Hannover<br />
Schwerin<br />
Erfurt<br />
Potsdam<br />
Magdeburg<br />
München<br />
Berlin<br />
Dresden<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 7.400 (inkl. Tochtergesellschaften)<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH, Tresckowstraße 5, 30457 Hannover<br />
Geschäftsführung Dr. Ingo Luge (Vorsitzender), Manfred Peters, Dirk Rüggen, Dr. Erich Schmitz, Gerhard Seibel<br />
Umsatz 2.674,3 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 48,5 Mrd. kWh<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 2.550<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Kernkraft, Tresckowstraße 5, 30457 Hannover<br />
Geschäftsführung Erich K. Steiner (Vorsitzender), Bernd Güthoff, Hans-Jürgen Heutling, Dirk Steinheider<br />
Umsatz 2.582,6 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 67.172 GWh (netto, inkl. Beteiligungen)<br />
E.<strong>ON</strong> Wasserkraft<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 1.220<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Wasserkraft GmbH, Luitpoldstraße 27, 84034 Landshut<br />
Geschäftsführung Christof Gattermann (Kaufmännische Geschäftsführung), Dr. Dominik Godde (Technische Geschäftsführung)<br />
Umsatz 358,6 Mio. € (nach HGB)<br />
<strong>Strom</strong>absatz 6.634 GWh<br />
E.<strong>ON</strong> Benelux<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 630<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Benelux Holding B.V., P.O. Box 8642, 3009 AP Rotterdam, The Netherlands<br />
Geschäftsführung Joost van Dijk (Vorsitzender), Dr. Christof Schulte, Edward Sigar<br />
Umsatz 1.363,7 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 18,3 Mrd. kWh<br />
Marktanteil ca. 10 %<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 102.000 (<strong>Strom</strong>), ca. 156.000 (<strong>Gas</strong>)<br />
BKB<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 1.120 (BKB Gruppe)<br />
Anschrift der Zentrale BKB Aktiengesellschaft, Schöninger Straße 2-3, 38350 Helmstedt<br />
Vorstand Carsten Stäblein (Vorsitzender), Veronika Keller-Lauscher, Dr. Roland Scharf<br />
Umsatz 235 Mio. € (BKB Gruppe)<br />
<strong>Strom</strong>absatz 837 GWh (BKB Gruppe)<br />
Stand der erhobenen Daten: 31.12.2006; Stand der Besetzung Vorstand/Geschäftsführung: 1.6.2007
Frank Krüger, E.<strong>ON</strong> Italia Produzione „Ich wollte eine neue Lebenserfahrung machen…“<br />
Martina Etzmuß, E.<strong>ON</strong> Kernkraft „Ich bin immer topinformiert…“<br />
Walter Altmannshofer, E.<strong>ON</strong> Wasserkraft „Sehen, hören, riechen…“<br />
Pamela Boyington, E.<strong>ON</strong> Benelux „Ein bisschen Schwung muss sein…“<br />
Alexander Schneller, BKB „Sport ist mein Lebenselixier…“<br />
8<br />
<strong>Der</strong> Entdecker<br />
„Ich wollte eine neue Lebenserfahrung machen, deshalb habe ich mich bewusst dafür entschieden, nach Italien zu gehen, um dort<br />
als Geschäftsführer bei der E.<strong>ON</strong> Italia Produzione zu arbeiten. Dabei haben meine Frau <strong>und</strong> ich gemeinsam<br />
gut abgewogen, was auf uns zukommen wird. Und das ist schon einiges. Ich sehe den neuen<br />
Herausforderungen – sowohl den beruflichen als auch den privaten – allerdings mit großer Freude entgegen.“<br />
Frank Krüger, E.<strong>ON</strong> Italia Produzione<br />
7.00 Uhr ++ Frank Krüger verlässt<br />
das Grand Hotel Verdi in Mailand.<br />
7.15 Uhr ++ So starten echte Italiener<br />
ihren Tag: In einer Espressobar<br />
trinkt Frank Krüger den ersten<br />
Kaffee.<br />
7.30 Uhr ++ Krüger macht sich auf<br />
den Weg in die Via della Liberazione<br />
18. Dort, in einem grauen<br />
Hochhaus, befinden sich die Büros<br />
der E.<strong>ON</strong> Italia Produzione.<br />
Etwa zweimal die Woche ist der<br />
Ingenieur dort, <strong>und</strong> das seit Dezember<br />
2006.<br />
7.45 Uhr ++ Von innen betrachtet<br />
präsentieren sich die Räume in<br />
der Via della Liberazione in<br />
einem ganz anderen Licht: Modern,<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> hell – viel<br />
E.<strong>ON</strong>-rot. Es sieht klasse aus. In<br />
einem Besprechungsraum richtet<br />
sich Krüger sein provisorisches<br />
Büro ein. An seinem Laptop bearbeitet<br />
er die ersten E-Mails.<br />
9.00 Uhr ++ Lawyers’ Meeting.<br />
Einmal im Monat treffen sich die<br />
Geschäftsführer von E.<strong>ON</strong> Italia<br />
Produzione, also Frank Krüger<br />
<strong>und</strong> Dr. Roberta Benedetti, mit<br />
zwei Rechtsvertretern, zwei lokalen<br />
Projektmanagern, <strong>dem</strong> internen<br />
Projektmanager – das ist<br />
Frank Ehmann von E.<strong>ON</strong> Kraftwerke<br />
– <strong>und</strong> <strong>dem</strong> Produktionsleiter<br />
Domenico D‘Onofrio, um über<br />
relevante Fragen bezüglich des<br />
Kraftwerksneubaus zu diskutieren.<br />
11.30 Uhr ++ Das Meeting ist vorbei.<br />
Zusammen mit Dirk Hanke,<br />
<strong>dem</strong> Leiter Controlling, <strong>und</strong> Katja<br />
Petzold, sie arbeitet zurzeit als<br />
Controlling-Trainee bei E.<strong>ON</strong> Italia<br />
Produzione, macht sich Frank<br />
Krüger jetzt auf den Weg nach<br />
Livorno Ferraris. Dort wird das<br />
neue Kraftwerk gebaut. Ende<br />
2007 geht es ans Netz. <strong>Der</strong> kommerzielle<br />
Betrieb startet im März<br />
2008.<br />
Steckbrief<br />
Name: Frank Krüger<br />
Alter: 48<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Italia Produzione (Tochtergesellschaft der<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke GmbH)<br />
Wohnort: zurzeit noch in Gentin (Brandenburg), zukünftig in<br />
Biella (Italien)<br />
Beruf: Geschäftsführer<br />
Berufsausbildung: Elektroingenieur<br />
Betriebszugehörigkeit: Jahre<br />
Hobbys: Musik, H<strong>und</strong><br />
12.50 Uhr ++ Eine St<strong>und</strong>e später<br />
kommen die drei an der Baustelle<br />
an. Faszinierend, wie sich die<br />
skelettartigen Stahlstehlen in<br />
den Himmel strecken. Die Büros<br />
von E.<strong>ON</strong> Italia Produzione sind<br />
in Baucontainern untergebracht.<br />
Von außen wirken sie eher ungemütlich,<br />
innen ist es allerdings<br />
recht wohnlich.<br />
13.00 Uhr ++ Auf <strong>dem</strong> Weg zum<br />
Mittagessen stoppt die etwa<br />
achtköpfige Truppe kurz auf <strong>dem</strong><br />
Parkplatz vor <strong>dem</strong> Baugelände.<br />
Hier wurde gestern das Herzstück<br />
des neuen Kraftwerks angeliefert:<br />
die <strong>Gas</strong>turbine. Mit ihrem<br />
technischen Sachverstand<br />
betrachten die E.<strong>ON</strong>-<strong>Mitarbeiter</strong><br />
die Turbine von allen Seiten.<br />
13.15 Uhr ++ Ein gepflegtes<br />
Mittagessen ist in Italien Pflicht.<br />
In einem sehr gemütlichen, typisch<br />
italienisch eingerichteten<br />
Dorfrestaurant ganz in der Nähe<br />
des neuen Kraftwerks genießen<br />
die deutschen E.<strong>ON</strong>-Leute mit ihren<br />
italienischen Kollegen eine<br />
sehr leckere Mahlzeit: Salat, Pasta<br />
<strong>und</strong> das für die Poebene typische<br />
Risotto stehen auf <strong>dem</strong><br />
heutigen Essensplan.<br />
16.00 Uhr ++ Frank Krüger macht<br />
heute früher Schluss. Er hat noch<br />
einen Termin in Biella, seinem zukünftigen<br />
Wohnort – etwa 50 Minuten<br />
von Livorno Ferraris entfernt.<br />
Dort besichtigt er sein<br />
neues Domizil: In einer w<strong>und</strong>erschönen<br />
Villa hat er eine Wohnung<br />
für sich, seine Frau Yvonne<br />
<strong>und</strong> ihren 13-jährigen Westhighlandterrier<br />
Dusty angemietet. Die<br />
21-jährige Tochter Daniela bleibt<br />
in Deutschland, wo sie zur Zeit<br />
eine Ausbildung bei der E.<strong>ON</strong><br />
Kernkraft absolviert. „Unser Leben<br />
wird hier natürlich nicht so<br />
weitergehen wie in Deutschland.<br />
Allein das Einkaufen wird vermutlich<br />
zum Abenteuer – allerdings:<br />
verhungern werden wir<br />
wohl kaum“, prognostiziert er.<br />
17.00 Uhr ++ Auf <strong>dem</strong> Weg ins Hotel,<br />
seiner derzeitigen Bleibe in<br />
Biella, legt Frank Krüger einen<br />
kurzen Halt in einer Vinothek ein.<br />
„Die italienischen Weine sind einfach<br />
w<strong>und</strong>erbar. Und sie schmecken<br />
noch besser, wenn man sie<br />
hier vor Ort trinken kann“, freut<br />
er sich.
0<br />
6.30 Uhr ++ Martina Etzmuß ver-<br />
lässt heute zeitig ihr Haus in<br />
Springe bei Hannover. Am Vormit-<br />
tag hat sie einen wichtigen Ter-<br />
min in einer Urananreicherungs-<br />
anlage in den Niederlanden. Sie<br />
ist gut informiert, am PC hat die<br />
Einkäuferin für Natururan, Kon-<br />
version <strong>und</strong> Uran-Anreicherung<br />
bereits die Analystenmeldungen<br />
aus den USA <strong>und</strong> Europa studiert:<br />
„Marktbeobachtung <strong>und</strong> Kon-<br />
takte sind wichtig“, sagt sie. „In<br />
Gesprächen mit Lieferanten<br />
muss man auf gleicher Augenhö-<br />
he verhandeln können.“<br />
10.00 Uhr ++ Im niederländischen<br />
Almelo brütet Etzmuß mit vier<br />
Vertretern der Urananreicherungsfirma<br />
„Urenco“ über <strong>dem</strong><br />
englischen Vertragsentwurf. Es<br />
geht um die Belieferung des<br />
Kernkraftwerks Brokdorf für die<br />
nächsten zehn Jahre. Die Arbeitsatmosphäre<br />
ist konzentriert, monatelange<br />
Verhandlungen sind<br />
<strong>dem</strong> heutigen Treffen vorausgegangen.<br />
11.15 Uhr ++ Alle Seiten haben die<br />
Vertragsinhalte offiziell bestätigt.<br />
Die Stimmung ist entspannt<br />
– man kennt sich gut. „In<br />
Deutschland gibt es nur vier Uraneinkäufer,<br />
europaweit vielleicht<br />
zwanzig <strong>und</strong> die Anzahl der Lieferanten<br />
ist noch geringer“, sagt<br />
Etzmuß. „In unserer Branche<br />
trifft man oft auf die gleichen<br />
Leute – fast wie in einer großen<br />
Familie.“<br />
11.35 Uhr ++ Im Anschluss besichtigt<br />
Etzmuß die Anreicherungsanlage.<br />
„Natururan wird hier auf<br />
maximal fünf Prozent angereichert,<br />
damit es reaktorkompatibel<br />
ist“, erklärt sie, während ihr<br />
Blick an den langen, kaskadenartig<br />
aufgebauten Zentrifugen entlang<br />
schweift. „Die Leistung, die<br />
hier erbracht wird, ist ein wenig<br />
wie Orangen auspressen: Aus 20<br />
Tonnen Natururan erhält man<br />
nach der Anreicherung letztlich<br />
nur etwa ein Zehntel angereichertes<br />
Uran.“ Woher sie das<br />
alles weiß? „Lesen“, schmunzelt<br />
Etzmuß, „unglaublich viel Lesen.“<br />
12.30 Uhr ++ Beim Mittagessen in<br />
der Urenco-Kantine plaudert sie<br />
mit ihren Branchenkollegen. Als<br />
Frau ist sie in der Branche eine<br />
Rarität: „Das Geschäft ist eine<br />
echte Männerdomäne. Egal wo<br />
ich weltweit hinkomme, ich treffe<br />
hauptsächlich männliche Gesprächspartner,<br />
meistens Ingenieure“,<br />
erzählt die Betriebswirtin.<br />
Doch sie ist akzeptiert: „Da hatte<br />
ich noch nie Probleme. Ich bin informiert<br />
<strong>und</strong> kann mitreden. Einen<br />
interessanteren Job kann ich<br />
mir eigentlich gar nicht vorstellen.“<br />
Die Leseratte<br />
„Ich bin immer topinformiert. Als Uraneinkäuferin muss ich auf <strong>dem</strong> Laufenden sein – technisch, juristisch <strong>und</strong> vor allem<br />
hinsichtlich der aktuellen Marktbedingungen. Deshalb lese ich berufsbedingt unglaublich viel. Aber auch<br />
im Privaten schmökere ich leidenschaftlich gern. Meine Lieblingslektüre sind Bücher über Führungselite<br />
<strong>und</strong> Widerstand im Zweiten Weltkrieg. Ich möchte verstehen, was diese <strong>Mensch</strong>en (an)getrieben hat.“<br />
Martina Etzmuß, E.<strong>ON</strong> Kernkraft<br />
16.15 Uhr ++ Zurück in ihrem Büro<br />
in Hannover arbeitet Etzmuß sich<br />
durch die E-Mails. In neuesten<br />
Berichten zur weltweiten Uranproduktion<br />
streicht sie hier <strong>und</strong><br />
da Passagen mit <strong>dem</strong> Leuchtmarker<br />
an <strong>und</strong> legt ihr wichtig erscheinende<br />
<strong>Info</strong>rmationen ab.<br />
„Das hilft mir bei der eigenen<br />
Markteinschätzung <strong>und</strong> auch bei<br />
der Vorbereitung für Gespräche<br />
mit Lieferanten.“ In ihren neun<br />
Jahren als Uraneinkäuferin hat<br />
sie einen Laptop auf Dienstreisen<br />
bisher nicht vermisst: „Ich lese<br />
viel im Flieger oder Zug <strong>und</strong><br />
nehme meine Unterlagen immer<br />
<strong>und</strong> überall in Papierform mit,<br />
selbst zum Friseur.“<br />
17.00 Uhr ++ Schnell noch ein paar<br />
Kisten packen für den Umzug. Ab<br />
kommenden Montag wird Etzmuß<br />
für drei Monate im E.<strong>ON</strong>-<br />
Verbindungsbüro in Brüssel arbeiten.<br />
Was sie dort machen<br />
wird? „Ansprechpartner für EU-<br />
Abgeordnete <strong>und</strong> Verbände in Sachen<br />
Kernenergie sein <strong>und</strong> Kommissionspapiere<br />
bewerten.“ Und<br />
dazu gehört natürlich: „Lesen.“<br />
19.00 Uhr ++ Endlich zuhause. Relaxen<br />
ist angesagt. <strong>Der</strong> Besuch in<br />
der hauseigenen Sauna ist für die<br />
Wellness-Liebhaberin ein heiß<br />
geliebtes Ritual. „So starte ich am<br />
liebsten in mein Wochenende.“<br />
Steckbrief<br />
Name: Martina Etzmuß<br />
Alter: 4<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Kernkraft<br />
Wohnort: Springe bei Hannover<br />
Beruf: Einkäuferin für Kernbrennstoffe<br />
Berufsausbildung: Fremdsprachenkorrespondentin <strong>und</strong><br />
Betriebswirtin<br />
Betriebszugehörigkeit: 24 Jahre<br />
Hobbys: Lesen, Garten, Klassische Musik, Wellness
2<br />
6.40 Uhr ++ Walter Altmannsho-<br />
fer betritt das Wasserkraftwerk<br />
Roßhaupten. Ein neuer Tag beginnt.<br />
Beim Gang durch die Maschinenhalle<br />
zur Warte sieht er<br />
routinemäßig auf die Kontrollleuchten<br />
<strong>und</strong> Ölstände, hört auf<br />
ungewöhnliche Geräusche <strong>und</strong><br />
achtet auf den Geruch zu heiß gewordener<br />
Geräte.<br />
7.55 Uhr ++ Altmannshofer ruft in<br />
der Warte an, um für den Nachmittag<br />
den einstündigen Stillstand<br />
einer Maschine anzumelden.<br />
Am Vortag hat er mit seinen<br />
Kollegen in Landsberg einen Termin<br />
vereinbart, um die durch<br />
Kohleabrieb verschmutzte Generatorwicklung<br />
zu begutachten.<br />
Um zwölf Uhr werden die Kollegen<br />
eintreffen.<br />
<strong>Der</strong> Schrauber<br />
„Sehen, hören, riechen – ohne diese drei Sinne geht bei mir gar nichts. Beruflich <strong>und</strong> privat. <strong>Der</strong> Unterschied:<br />
Im Job muss die Technik immer funktionieren. Bei meinem Hobby Modellbau muss nichts<br />
funktionieren, hier ist nur das naturgetreue Aussehen wichtig.“<br />
Walter Altmannshofer, E.<strong>ON</strong> Wasserkraft<br />
10.30 Uhr ++ <strong>Der</strong> Kraftwerker kurbelt<br />
den Schalter der 6-kV-Anlage<br />
heraus <strong>und</strong> erdet den Generator,<br />
damit die Techniker gefahrlos an<br />
der Maschine arbeiten können.<br />
11.45 Uhr ++ Von Hand schließt<br />
Altmannshofer das Steuerventil<br />
für den Antrieb der Zulaufklappe.<br />
Damit sperrt er den Wasserzufluss<br />
zur Turbine.<br />
13.00 Uhr ++ Gemeinsam mit<br />
Thomas Saurwein, Wolfgang Kinberger<br />
<strong>und</strong> vier anderen Kollegen<br />
begutachtet Altmannshofer die<br />
verschmutzte Wicklung. Sie beschließen,<br />
die Generatorwicklung<br />
bei der nächsten Revision zu reinigen.<br />
15.00 Uhr ++ Staustufe 2, Prem.<br />
Mindestens einmal pro Woche<br />
stattet Altmannshofer den Kraftwerken<br />
der Staustufen 2, 3 <strong>und</strong> 4<br />
einen Besuch ab. Er sieht dort<br />
nach <strong>dem</strong> Rechten. Da die Kraftwerke<br />
ferngesteuert werden, ist<br />
zurzeit niemand vor Ort. Das Arbeitsteam<br />
des Bereichsmeisters<br />
ist nur zeitweise in den Kraftwerken,<br />
um anfallende Kontroll- <strong>und</strong><br />
Wartungsarbeiten zu erledigen.<br />
Die Arbeitsgruppe stellt einen<br />
Bereitschaftsdienst, der auch<br />
nachts <strong>und</strong> am Wochenende im<br />
Falle eines Defekts innerhalb einer<br />
St<strong>und</strong>e im Kraftwerk eingreifen<br />
kann.<br />
Steckbrief<br />
Name: Walter Altmannshofer<br />
Alter: 55<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Wasserkraft<br />
Wohnort: Roßhaupten<br />
Beruf: Bereichsmeister der Lech Kraftwerksstufen -4 im<br />
Allgäu<br />
Berufsausbildung: Starkstromelektriker<br />
Betriebszugehörigkeit: 7 Jahre<br />
Hobbys: Vorsitzender des Museumsvereins <strong>und</strong> Mitbegründer<br />
des Dorfmuseums Roßhaupten, (Auto-) Modellbauer,<br />
Restaurator von historischen Zugmaschinen<br />
16.00 Uhr ++ Auf <strong>dem</strong> Nachhauseweg<br />
macht er einen Abstecher<br />
zum Roßhauptener Dorfmuseum.<br />
Altmannshofer hat es mitgegründet<br />
<strong>und</strong> ist Vorsitzender des Museumsvereins.<br />
„Ich gehe immer<br />
wieder gern hierher“, sagt er,<br />
während er die alten, originalgetreuen<br />
Exponate bestaunt.<br />
19.30 Uhr ++ Nach <strong>dem</strong> Abendessen<br />
besucht Altmannshofer seine<br />
kleinen Lieblinge: R<strong>und</strong> 3.000 Modellautos<br />
im Maßstab 1:87 hat er<br />
in aquariumsähnlichen Schaukästen<br />
im Keller ausgestellt. Seit<br />
Mitte der 80er Jahre baut er die<br />
Miniaturmodelle aus Bausätzen<br />
<strong>und</strong> selbstgebastelten Modellteilen.<br />
Sein ganzer Stolz: König Ludwigs<br />
Galaschlitten. Altmannshofer:<br />
„Alte <strong>und</strong> neue Technik<br />
miteinander verbinden, das ist<br />
meine Welt.“
4 5<br />
7.00 Uhr ++ Ihren Tag startet Pamela<br />
Boyington, Rufname „Pam“,<br />
mit einem Ritual: <strong>dem</strong> gemeinsamen<br />
Frühstück mit ihrem 15jährigen<br />
Sohn Ryan. Die beiden<br />
verstehen sich prächtig. Fröhlich<br />
tauschen sie sich über die Aufgaben<br />
<strong>und</strong> Pflichten des kommenden<br />
Tages aus. Ein Stückchen Heimat<br />
zum Frühstück muss sein:<br />
Ihren Lieblingstee, Typhoo, bringt<br />
sie von jeder Reise nach Großbritannien<br />
mit. Das letzte Mal war<br />
sie allerdings vor sechs Monaten<br />
in ihrem Heimatdorf in der Nähe<br />
von Nottingham.<br />
10.00 Uhr ++ <strong>Der</strong> erste Termin des<br />
Tages steht an: ein Bewerbungsgespräch.<br />
„Wir suchen einen<br />
zweiten Teamleiter für unser<br />
Kontakt-Zentrum. Das ist nicht<br />
einfach, denn die Person sollte<br />
nicht nur Erfahrung mitbringen,<br />
sondern auch unbedingt ins Team<br />
passen.“<br />
12.00 Uhr ++ Es ist Zeit für einen<br />
kleinen Imbiss in der modernen<br />
Kantine des Firmengebäudes.<br />
Steckbrief<br />
Name: Pamela Boyington<br />
Alter: 7<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> UK, zurzeit E.<strong>ON</strong> Benelux<br />
Wohnort: Nuenen<br />
Beruf: Leiterin des K<strong>und</strong>enkontakt-Zentrums<br />
von E.<strong>ON</strong> Benelux in Eindhoven<br />
Berufsausbildung: Verkauf <strong>und</strong> Vertrieb<br />
Betriebszugehörigkeit: Jahre<br />
Hobbys: Sohn Ryan, Lesen, Kochen, DVDs ansehen<br />
13.00 Uhr ++ Erst gestern wurde<br />
das K<strong>und</strong>enkontakt-Zentrum der<br />
ehemaligen NRE in E.<strong>ON</strong> umbenannt.<br />
Ein englischer Doppeldecker-Bus<br />
tourt durch die Stadt,<br />
um die neue Marke bei den Bürgern<br />
bekannt zu machen. Natürlich<br />
passiert er auch eines der<br />
markantesten Gebäude Eindhovens:<br />
das Evoluon, ein Ufo-förmiges<br />
Kongress- <strong>und</strong> Tagungszentrum.<br />
Die Dynamische<br />
„Ein bisschen Schwung muss sein. Das macht das Leben einfach lebenswert. Deswegen habe ich auch keine Sek<strong>und</strong>e gezögert,<br />
als ich das Angebot von Edvard Sigar, einem Vorstandsmitglied von E.<strong>ON</strong> Benelux, bekommen habe, für<br />
zwei Jahre nach Eindhoven zu kommen. Meine Aufgabe ist es, das K<strong>und</strong>enkontakt-Zentrum der<br />
ehemaligen NRE, die E.<strong>ON</strong> Benelux im Jahr 2005 akquiriert hat, umzustrukturieren. Die größte<br />
Herausforderung dabei: eine Veränderungskultur zu etablieren.“<br />
Pamela Boyington, E.<strong>ON</strong> Benelux<br />
13.30 Uhr ++ Mit Miranda Erkelens,<br />
bislang die einzige Teamleiterin<br />
im Kontakt-Zentrum, spricht<br />
Pam über ihre Eindrücke vom<br />
morgendlichen Bewerbungsgespräch.<br />
Miranda legt vor allem<br />
Wert darauf, dass „der neue Kollege<br />
nicht zu jung ist <strong>und</strong> zu ihr<br />
passt“. Die beiden sprechen außer<strong>dem</strong><br />
kurz über die Zahl der<br />
eingegangenen Anrufer <strong>und</strong> deren<br />
vorrangigsten Probleme. Leises<br />
Gemurmel schwingt durch<br />
den Raum. Die Stimmung im Kontakt-Zentrum<br />
ist gut. Die <strong>Mitarbeiter</strong><br />
an den Telefonen lachen<br />
mit ihren K<strong>und</strong>en.<br />
14.00 Uhr ++ Kurz schaut Pam bei<br />
ihren Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
im Back Office vorbei. Alles im<br />
grünen Bereich. Das Verhältnis zu<br />
ihren <strong>Mitarbeiter</strong>n ist sehr entspannt.<br />
Momentan arbeiten hier<br />
alles in allem immerhin 120 Leute,<br />
<strong>und</strong> die Zahl soll weiter wachsen.<br />
Pam wirkt überaus motivierend<br />
<strong>und</strong> begeisterungsfähig.<br />
Alle akzeptieren die Engländerin,<br />
die nach der Devise lebt: „Ein Lachen<br />
am Tag vertreibt alle Sorgen.“<br />
Das gilt immer, auch im<br />
größten Stress.<br />
14.30 Uhr ++ Stress – allerdings<br />
sieht die 37-Jährige den immer im<br />
positiven Sinne – gibt es mehr als<br />
genug. Mehrfach am Tag tauscht<br />
sie sich mit ihrer Assistentin<br />
Lisette Trinthamer aus. Die beiden<br />
verbindet ein nahezu fre<strong>und</strong>schaftliches<br />
Verhältnis. Und das<br />
trotz der ambitionierten Ziele:<br />
„Die Strukturen im Kontakt-Zentrum<br />
sollen ‚E.<strong>ON</strong>-like‘ optimiert<br />
werden. Wir wollen neue K<strong>und</strong>enkanäle<br />
wie den Haus-zu-Haus-<br />
Verkauf <strong>und</strong> das Telemarketing<br />
etablieren. Unser Ziel ist es, die<br />
Zahl der K<strong>und</strong>en weiter zu steigern“,<br />
erklärt sie.<br />
17.00 Uhr ++ „Die Work-Life-Balance<br />
muss stimmen“, das ist Pam<br />
wichtig. Ihre Spätnachmittage<br />
<strong>und</strong> Abende gehören Ryan. Abreagieren<br />
können sich die beiden<br />
auf <strong>dem</strong> großen Trampolin im<br />
Garten ihres Hauses in der beschaulichen<br />
Ortschaft Nuenen –<br />
<strong>dem</strong> Geburtsort Vincent van<br />
Goghs. Nicht nur Pam, auch Ryan,<br />
der die internationale Schule vor<br />
Ort besucht, hat sich hier innerhalb<br />
des letzten Jahres sehr gut<br />
eingelebt: „Die Schule <strong>und</strong> meine<br />
Schulfre<strong>und</strong>e sind klasse“, sagt<br />
er. Besonders spannend findet er<br />
es, dass er in den Niederlanden<br />
Kameraden aus mehr als 40 Nationen<br />
kennen gelernt hat.
6 7<br />
5.45 Uhr ++ Vor einer Viertelst<strong>und</strong>e<br />
hat Alexander Schneller,<br />
Spitzname „Schnulli“, seine<br />
Schicht im Müllheizkraftwerk<br />
Göppingen begonnen. Auf seinem<br />
zweistündigen R<strong>und</strong>gang<br />
überprüft er Ventile <strong>und</strong> Behälter,<br />
Leitungen <strong>und</strong> Rohre. Mittels<br />
eines Palm-Geräts markiert er die<br />
Stellen, die er passiert. „So stelle<br />
ich sicher, dass ich überall war“,<br />
erklärt er.<br />
7.00 Uhr ++ Den Laufjob übernimmt<br />
der 37-Jährige gerne. „Das<br />
ist recht abwechslungsreich, es<br />
ist immer irgendetwas los“, beschreibt<br />
er die R<strong>und</strong>e. Im Kesselhaus<br />
schaltet er ein Ventil für<br />
eine Reparatur frei. „Die dazu gehörende<br />
Leitung hat ein Loch. In<strong>dem</strong><br />
ich den Druck rausnehme,<br />
entleere ich das Wasser aus der<br />
Leitung. Dann kann die Reparatur<br />
vorgenommen werden“, erklärt<br />
Schneller.<br />
7.30 Uhr ++ Schnellers R<strong>und</strong>gang<br />
neigt sich <strong>dem</strong> Ende. „Jetzt geht<br />
es zum Kran. Das ist immer eine<br />
schöne Abwechslung“, freut er<br />
sich.<br />
7.45 Uhr ++ <strong>Der</strong> Kraftwerker löst<br />
seinen Kollegen Sebastian Bäthge<br />
am so genannten Kran ab. Von<br />
einem bequemen Sessel aus, der<br />
mit allerlei Schaltern <strong>und</strong> Hebeln<br />
ausgestattet ist, steuert Schneller<br />
die Riesenkrake. Sie befindet<br />
sich im Inneren des Müllbunkers.<br />
Hier liegen etwa 4.000 Tonnen<br />
Müll. Schneller baut eine Müllmauer<br />
<strong>und</strong> transportiert den Abfall<br />
in den Mülltrichter. Von dort<br />
aus fällt das Material auf sechs<br />
Rostwalzen <strong>und</strong> wird verbrannt.<br />
Insgesamt ungefähr 500 Tonnen<br />
Müll täglich werden hier seit 1975<br />
auf diese Art <strong>und</strong> Weise in <strong>Strom</strong><br />
<strong>und</strong> Fernwärme umgewandelt.<br />
14.00 Uhr ++ Feierabend. Endlich<br />
zuhause. Jetzt nimmt Alexander<br />
Schneller erst einmal einen großen<br />
Bissen von seinem Lieblingsgericht.<br />
„Schokolade ist mein<br />
großes Laster. Ich habe immer<br />
Berge davon im Schrank. Glücklicherweise<br />
treibe ich ja viel Sport,<br />
so dass nichts ansetzt“, schmunzelt<br />
er.<br />
<strong>Der</strong> Sportler<br />
„Sport ist mein Lebenselixier. Ich laufe oder radle täglich in die Arbeit. Und auch bei uns im Müllheizkraftwerk kann ich<br />
mich sportlich betätigen. Als so genannter Läufer bin ich dort auf meinem täglichen R<strong>und</strong>gang<br />
r<strong>und</strong> zwei St<strong>und</strong>en unterwegs. Auch der wechselnde Schichtbetrieb <strong>und</strong> die sich anschließenden<br />
freien Tage kommen mir sehr entgegen.“<br />
Alexander Schneller, BKB<br />
14.15 Uhr ++ Sport ist Schnellers<br />
Lebenselixier. Ob es regnet oder<br />
schneit, ist <strong>dem</strong> jungen Mann dabei<br />
egal. Er läuft <strong>und</strong> radelt bei<br />
je<strong>dem</strong> Wetter. Per Pedes legt er<br />
etwa 20 bis 30 Kilometer am Tag<br />
zurück. Auf <strong>dem</strong> Fahrrad sind es<br />
etwa 200 Kilometer pro Woche –<br />
zumindest im Sommer.<br />
17.30 Uhr ++ Seinen Oberkörper<br />
stählt Schneller zusätzlich. Mindestens<br />
dreimal die Woche<br />
macht er sich auf den Weg ins Fitnessstudio.<br />
Krafttraining ist angesagt.<br />
„Ich bin froh, dass ich<br />
meine privaten Interessen mit<br />
meinem Job so gut vereinbaren<br />
kann. Besser könnte es nicht<br />
sein“, meint er.<br />
Steckbrief<br />
Name: Alexander Schneller<br />
Alter: 7<br />
Gesellschaft: BKB (Müllheizkraftwerk Göppingen)<br />
Wohnort: Bartenbach bei Göppingen<br />
Beruf: Schichtmitarbeiter<br />
Berufsausbildung: Kraftwerker<br />
Betriebszugehörigkeit: Jahre<br />
Hobbys: Joggen, Fahrradfahren, Krafttraining
8<br />
Die E.<strong>ON</strong> Netz GmbH kümmert sich da-<br />
rum, dass der <strong>Strom</strong> aus den Kraftwer-<br />
ken zu den K<strong>und</strong>en kommt. Ihr Hoch-<br />
spannungsnetz ist eines der größten<br />
<strong>und</strong> sichersten in ganz Europa, es reicht<br />
von Skandinavien bis zu den Alpen <strong>und</strong><br />
ist r<strong>und</strong> 2.600 Kilometer lang. In seinen<br />
Leitungen transportiert das Unternehmen<br />
aber nicht nur eigenen <strong>Strom</strong>, es<br />
bietet das Netz auch anderen <strong>Strom</strong>erzeugern<br />
zu fairen Konditionen zur Nutzung<br />
an.<br />
Übertragung<br />
Niederlande<br />
TenneT<br />
Oldenburg<br />
RWE<br />
Transportnetze<br />
<strong>Strom</strong><br />
Dänemark<br />
Eltra<br />
E.<strong>ON</strong> Netz<br />
VET<br />
Hannover Lehrte<br />
Kassel<br />
EnBW<br />
Transportnetze<br />
Bamberg<br />
RWE<br />
Schweden<br />
Svenska<br />
Kraftnät<br />
Dachau<br />
Bayreuth<br />
Österreich<br />
TIRAG<br />
Vattenfall<br />
Europe<br />
Transmission<br />
(V.E.T.)<br />
Karlsfeld<br />
Regensburg<br />
Tschechien<br />
CEPS<br />
Österreich<br />
APG<br />
Unternehmenszentrale<br />
Betriebszentrum (BZ)<br />
Außenstelle des BZ<br />
Hauptschaltleitung<br />
Umspannwerk<br />
E.<strong>ON</strong> Netz<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 1.710<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Netz GmbH, Bernecker Straße 70, 95448 Bayreuth<br />
Geschäftsführung Martin Fuchs (Vorsitzender), Andreas Fricke, Dr. Urban Keussen, Branko Rakidzija<br />
Umsatz 4.374,0 Mio. €<br />
Netzabsatz ca. 113 GWh<br />
Stand der erhobenen Daten: 31.12.2006; Stand der Besetzung Geschäftsführung: 1.6.2007
Reinhold Kliegel, E.<strong>ON</strong> Netz „Ich liebe es, wenn die Luft dünn wird…“<br />
20 2<br />
8.30 Uhr ++ Eine dreiviertel Stun-<br />
de lang hat Reinhold Kliegel be-<br />
reits im Auto gesessen. Jeden Tag<br />
fährt er von seiner Heimatstadt<br />
Nürnberg nach Bayreuth, <strong>dem</strong><br />
Hauptsitz von E.<strong>ON</strong> Netz. Er ist<br />
topfit, als er im Büro ankommt –<br />
denn das Fahren ist er gewohnt,<br />
sowohl dienstlich als auch privat.<br />
Dort trifft er sich mit seinem Kol-<br />
legen Frank Ahrend. Dieser ist als<br />
Projektleiter für den Bereich Ka-<br />
bel tätig.<br />
<strong>Der</strong> Himmelsstürmer<br />
„Ich liebe es, wenn die Luft dünn wird – sei es beim Klettern oder beim Skifahren. Auch beruflich sehe ich die Welt öfters von oben.<br />
Bei E.<strong>ON</strong> Netz bin ich für die Richtlinien des so genannten Laserscannings verantwortlich. Konkret geht es<br />
hierbei darum, dass die Trassen für bestehende oder geplante Leitungen mit <strong>dem</strong> Hubschrauber abgescannt<br />
werden. Für mich ist es immer wieder ein Erlebnis, wenn ich bei einem Flug dabei sein kann.“<br />
9.00 Uhr ++ „Was mir an meinem<br />
Job besonders gut gefällt, ist,<br />
dass man sofort Ergebnisse sieht<br />
<strong>und</strong> ein Projekt mit sichtbarem<br />
Erfolg abschließen kann“, erzählt<br />
Kliegel. Mit seinem Kollegen Dr.<br />
Ralf Puffer, Ingenieur im Bereich<br />
Systemtechnik/Leitungen, disku-<br />
tiert er die CAD (Computer Aided<br />
Design)-Pläne des letzten Laser-<br />
scannings. Darauf ist sehr genau<br />
zu erkennen, welche Gebäude<br />
<strong>und</strong> sonstigen Hindernisse sich<br />
für die Leitungen auftun. Faszi-<br />
nierend!<br />
9.30 Uhr ++ Nach einem schnellen<br />
Espresso in der Kaffeelounge des<br />
hellen <strong>und</strong> modernen Firmenge-<br />
bäudes von E.<strong>ON</strong> Netz schwingt<br />
sich der Ingenieur wieder in sein<br />
Auto. Er macht sich auf den Weg<br />
nach Cottbus. Dort ist er mit Sven<br />
Jany verabredet, <strong>dem</strong> Geschäfts-<br />
führer einer Fluggesellschaft, die<br />
sich um eine Präqualifizierung<br />
bei E.<strong>ON</strong> Netz bemüht. Denn Be-<br />
fliegungsunternehmen sowie<br />
Auswerter braucht die E.<strong>ON</strong> Netz<br />
laut Kliegel noch einige: „In den<br />
letzten Jahren hat sich das Laser-<br />
scanning sehr gut etabliert. Zu-<br />
künftig werden wir jedes Jahr<br />
1.000 bis 2.000 Kilometer unseres<br />
Netzes scannen lassen. So schaf-<br />
fen wir es, alle acht Jahre unser<br />
komplettes Netz abzuarbeiten.“<br />
Eine enorme Erleichterung, denn<br />
früher mussten alle Trassen zu<br />
Fuß aufgenommen werden.<br />
Reinhold Kliegel, E.<strong>ON</strong> Netz<br />
12.30 Uhr ++ Nach drei St<strong>und</strong>en<br />
kommt Kliegel in Cottbus an. In<br />
einem kleinen, provisorisch aus-<br />
gestatteten Besprechungsraum<br />
auf <strong>dem</strong> Fluggelände präsentiert<br />
Jany seine bisherigen Erfah-<br />
rungen in Sachen Laserscanning.<br />
13.00 Uhr ++ Reinhold Kliegel<br />
freut sich: Er wird zu einem Scan-<br />
flug über das Niederlausitzer<br />
Land eingeladen. „Wahnsinn, auf<br />
welcher Fläche hier Braunkohle<br />
im Tagebau abgebaut wird“, stellt<br />
der Franke beeindruckt fest. Sehr<br />
schön von oben anzusehen sind<br />
aber auch die vielen Seen <strong>und</strong><br />
Wälder in dieser Gegend.<br />
14.30 Uhr ++ <strong>Der</strong> 41-jährige Klie-<br />
gel begutachtet das Anbauteil, in<br />
<strong>dem</strong> der Scanner untergebracht<br />
ist. Es sieht aus wie eine Skibox,<br />
mit der im Winter viele Urlauber<br />
auf ihren Autos unterwegs sind.<br />
Dieser Kasten muss vom Luft-<br />
fahrtb<strong>und</strong>esamt zertifiziert wer-<br />
den – ansonsten gibt es keine<br />
Scan-Erlaubnis.<br />
18.00 Uhr ++ Zurück in heimatli-<br />
chen Gefilden. Jetzt will sich Rein-<br />
hold Kliegel erst einmal entspan-<br />
nen. Das kann er am Besten beim<br />
Klettern in der Fränkischen<br />
Schweiz. Hier ist die Auswahl<br />
groß: Über 1.500 Kletterfelsen<br />
stehen <strong>dem</strong> Kletterer zur Verfü-<br />
gung. An den Wochenenden gibt<br />
das Mitglied des Deutschen Al-<br />
penvereins sogar Kurse. „Ich klet-<br />
tere jetzt schon seit 25 Jahren.<br />
Passiert ist mir noch nie etwas.<br />
Das Wichtigste beim Klettern ist<br />
die Konzentration – Unfälle sind<br />
fast immer auf menschliches Ver-<br />
sagen zurückzuführen“, sagt er<br />
überzeugt, als er in seine Kletter-<br />
ballerinas schlüpft.<br />
Steckbrief<br />
Name: Reinhold Kliegel<br />
Alter: 4<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Netz<br />
Wohnort: Nürnberg<br />
Beruf: Projektleiter im Bereich Neubauprojekte; systemtechnische<br />
Funktion: Laserscanning<br />
Berufsausbildung: Vermessungsingenieur<br />
Betriebszugehörigkeit: 5 Jahre<br />
Hobbys: Klettern, Skifahren
22 2<br />
Regionaler Vertrieb Deutschland<br />
Mit den sieben Tochterunternehmen<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon AG, E.<strong>ON</strong> Bayern AG, E.<strong>ON</strong><br />
edis AG, E.<strong>ON</strong> Hanse AG, E.<strong>ON</strong> Mitte AG,<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG <strong>und</strong> E.<strong>ON</strong><br />
Westfalen Weser AG versorgt die E.<strong>ON</strong><br />
Energie AG Millionen von Privat- <strong>und</strong> In-<br />
dustriek<strong>und</strong>en in ganz Deutschland mit<br />
<strong>Strom</strong>, <strong>Gas</strong> <strong>und</strong> Energiedienstleistungen.<br />
Die E.<strong>ON</strong> Energie-Regionalversorger ge-<br />
hören nicht nur zu den größten in<br />
Deutschland, sondern sie übernehmen<br />
auch gesellschaftliche Verantwortung<br />
<strong>und</strong> engagieren sich in den Regionen,<br />
die sie mit Energie versorgen.<br />
E.<strong>ON</strong> Anlagenservice<br />
E.<strong>ON</strong> Engineering<br />
E.<strong>ON</strong> Fernwärme<br />
E.<strong>ON</strong><br />
Westfalen<br />
Weser<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse<br />
E.<strong>ON</strong><br />
Mitte<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon<br />
E.<strong>ON</strong> IS<br />
E.<strong>ON</strong> Kernkraft<br />
E.<strong>ON</strong> Kraftwerke<br />
E.<strong>ON</strong><br />
Thüringer<br />
Energie<br />
E.<strong>ON</strong> Facility<br />
Management<br />
E.<strong>ON</strong> edis/<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse<br />
E.<strong>ON</strong> Netz<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern<br />
E.<strong>ON</strong> edis<br />
E.<strong>ON</strong><br />
Wasserkraft<br />
E.<strong>ON</strong> Energy Projects<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading<br />
Zentrale<br />
E.<strong>ON</strong> Avacon<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 2.280<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Avacon AG, Schillerstr. 3, 38350 Helmstedt<br />
Vorstand Dr. Thomas König (Vorsitzender), Peter Hecker, Matthias Herzog, Jochen Schnoor<br />
Umsatz 3.107,3 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 18,78 Mrd. kWh<br />
<strong>Gas</strong>absatz 37, 71 Mrd. kWh<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 1,4 Mio.<br />
E.<strong>ON</strong> Bayern<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 3.140<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Bayern AG, Heinkelstraße 1, 93049 Regensburg<br />
Vorstand Dr. Peter Deml (Vorsitzender), Dr. Stefan Vogg, Edith Volz-Holterhus, Hermann Wagenhäuser<br />
Umsatz 3.318,3 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 31,1 TWh<br />
<strong>Gas</strong>absatz 6,4 TWh<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 2,2 Mio. (<strong>Strom</strong>), ca. 100.000 Mio. (<strong>Gas</strong>)<br />
E.<strong>ON</strong> edis<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 2.060<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> edis AG, Langewahler Straße 60, 15517 Fürstenwalde/Spree<br />
Vorstand Michael Söhlke (Vorsitzender), Bernd Dubberstein, Hans Hellmuth, Dr. Andreas Reichel<br />
Umsatz 1.986,8 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 18.265,1 GWh<br />
<strong>Gas</strong>absatz 3.869,6 GWh<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 1,2 Mio.<br />
E.<strong>ON</strong> Hanse<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 2.730<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Hanse AG, Schleswag-Hein<strong>Gas</strong>-<br />
Platz 1, 25450 Quickborn<br />
Vorstand Hans-Jakob Tiessen (Vorsitzender),<br />
Uwe Bottländer, Dr. Guido Knott,<br />
Dr. Uwe Kolks, Klaus Lewandowski<br />
Umsatz 3.006,7 Mio. €<br />
E.<strong>ON</strong> Mitte<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 1.240<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Mitte AG, Monteverdistraße 2, 34131 Kassel<br />
Vorstand Dr. Henrich Wilckens (Vorsitzender), Wolf Hatje, Georg von Meibom<br />
Umsatz 1.028,2 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 7,3 TWh<br />
<strong>Gas</strong>absatz 8,2 TWh<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 742.000 (<strong>Strom</strong>), ca. 99.000 (Gras)<br />
E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie<br />
<strong>Strom</strong>absatz 11.832 GWh<br />
<strong>Gas</strong>absatz 41.834 GWh<br />
Wärmeabsatz 1.660 GWh<br />
Wasserabsatz 5,1 Mio. m 3<br />
Marktanteil in Prozent 94,2 % (<strong>Strom</strong>), 99,5 % (<strong>Gas</strong>)<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 705.000 (<strong>Strom</strong>), ca. 488.000 (<strong>Gas</strong>),<br />
ca. 61.900 (Wärme), ca. 20.300 (Wasser)<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 1.420<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie AG, Schwerborner Str. 30, 99087 Erfurt<br />
Vorstand Reim<strong>und</strong> Gotzel (Vorsitzender), Jürgen Gnauck (stv. Vorsitzender), Erich Böhm, Stefan Reindl<br />
Umsatz 1.296,0 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 8.716 GWh<br />
<strong>Gas</strong>absatz 7.071 GWh<br />
Wärmeabsatz 549 GWh<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 700.000<br />
E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 1.460<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser AG, Tegelweg 25, 33102 Paderborn<br />
Vorstand Henning Probst (Vorsitzender), Johann Behringer, Dr. Rainer Brockmann, Michael Heidkamp<br />
Umsatz 1.061,0 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 7.689 GWh<br />
<strong>Gas</strong>absatz 4.415 GWh<br />
Wasserabsatz 11,7 Mio. m 3<br />
Wärmeabsatz 112 GWh<br />
Marktanteil in Prozent <strong>Strom</strong>: 97 %<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 795.000<br />
Stand der erhobenen Daten: 31.12.2006; Stand der Besetzung Vorstand/Geschäftsführung: 1.6.2007
Wolfgang Vierheller, E.<strong>ON</strong> Avacon „Ständig auf Achse zu sein…“<br />
Benno Glatz, E.<strong>ON</strong> Bayern „Hauptsache der Laden läuft… “<br />
Thomas Albrecht, E.<strong>ON</strong> edis „Ich bin ein echter Einheimischer…“<br />
Harald Clausen, E.<strong>ON</strong> Hanse „Reif für die Insel…“<br />
Fabian Hose, E.<strong>ON</strong> Mitte „Teamarbeit steht bei mir an erster Stelle…“<br />
Inka Jonke, TEN Thüringer Energienetze „Ich liebe Herausforderungen…“<br />
Andreas Ruprecht, E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser „Offen, zielgerichtet <strong>und</strong> kreativ, so lautet meine Devise…“<br />
24 25<br />
<strong>Der</strong> Nomade<br />
„Ständig auf Achse zu sein, das ist mir am liebsten. Als Sachbearbeiter für Gebäudetechnik <strong>und</strong> Brandschutzbeauftragter bin<br />
ich alles andere als ein Schreibtischtäter. Ich mag es, an wechselnden Standorten zu arbeiten <strong>und</strong> immer<br />
wieder neue Leute zu treffen. Auch am Wochenende bin ich unterwegs – dann allerdings in der freien<br />
Natur. Seit über 40 Jahren ist die Falknerei mein Hobby.“<br />
Wolfgang Vierheller, E.<strong>ON</strong> Avacon<br />
6.45 Uhr ++ Schon am frühen<br />
Morgen geht es bei Wolfgang<br />
Vierheller geschäftig zu. Am<br />
Frühstückstisch brüten er <strong>und</strong><br />
seine Frau Doris über Umbauplä-<br />
nen für ihren Schuppen, in <strong>dem</strong><br />
eine Gästewohnung entstehen<br />
soll. „Solche Dinge machen mir<br />
richtig Spaß“, sagt Vierheller. Sei-<br />
ne Frau Doris lacht: „Als wir das<br />
Haus gekauft haben, hat er es<br />
mit Fre<strong>und</strong>en erst einmal kom-<br />
plett umgebaut <strong>und</strong> renoviert.<br />
Däumchen drehen ist eben nicht<br />
seine Sache.“<br />
8.30 Uhr ++ An seinem Notebook<br />
erledigt der 54-jährige Sachbear-<br />
beiter für Gebäudetechnik den<br />
administrativen Teil seines Tages-<br />
geschäfts: Konzepte planen, An-<br />
gebote einholen, Wartungs- <strong>und</strong><br />
Instandhaltungsverträge aufset-<br />
zen, Rechnungen <strong>und</strong> Budget<br />
kontrollieren. „Eben alles, was<br />
zum Infrastrukturmanagement<br />
dazu gehört.“ Seine Projekte sind<br />
vielfältig – vom Ausbessern einer<br />
Macke im Fußboden bis hin zur<br />
Einrichtung eines Krisenstab-<br />
raums. Vierheller sieht das gelas-<br />
sen: „Man weiß nie, was kommt.<br />
Jeder Tag ist anders.“<br />
9.15 Uhr ++ Auf <strong>dem</strong> Flur trifft er<br />
seinen Kollegen Alexander Wun-<br />
der, einen von zwei Infrastruktur-<br />
mitarbeitern am Standort Laat-<br />
zen-Rethen, für die er fachlich<br />
zuständig ist. Die beiden tau-<br />
schen sich kurz über einen ge-<br />
planten Heizungsumbau aus. „Für<br />
meine Leute bin ich immer an-<br />
sprechbar, der kurze Dienstweg<br />
ist mir am liebsten“, sagt Vier-<br />
heller, während er sich schon wie-<br />
der auf den Weg zu seinem<br />
nächsten Auftrag macht.<br />
10.30 Uhr ++ In einem Ausbil-<br />
dungsraum des Elektronisch-<br />
Technischen Labors trifft er Kon-<br />
rad Engelke, den Leiter der<br />
technischen Ausbildung in Laat-<br />
zen-Rethen. Vierheller schaut sich<br />
um: „Hier werden wir <strong>dem</strong>nächst<br />
alles renovieren – neue Fenster,<br />
neue Fußböden <strong>und</strong> eine kom-<br />
plett neue Beleuchtung.“ Gemein-<br />
sam mit Engelke bespricht er die<br />
Grobplanung, misst die Beleuch-<br />
tungsstärke <strong>und</strong> trägt die Daten<br />
in die Baupläne ein.<br />
10.45 Uhr ++ Das Handy, Vierhel-<br />
lers „wichtigster Begleiter“, klin-<br />
gelt. Ein <strong>Mitarbeiter</strong> der Firma<br />
Metegra, die auf <strong>dem</strong> Standort-<br />
gelände Mieter ist, moniert einen<br />
Riss im Fußboden. Vierheller ver-<br />
spricht, sofort vorbeizukommen.<br />
„Ich verstehe mich als Dienstleis-<br />
ter <strong>und</strong> versuche, alle K<strong>und</strong>en-<br />
wünsche möglicht schnell zu er-<br />
füllen – auch die kleinen.“<br />
13.00 Uhr ++ Auf zum nächsten<br />
Auftrag – dieses Mal am Standort<br />
Hannover. Vierheller pendelt<br />
ständig zwischen den fünf von<br />
ihm betreuten Standorten hin<br />
<strong>und</strong> her. Auf diese Weise bringt<br />
er es auf r<strong>und</strong> 40.000 Dienstkilo-<br />
meter pro Jahr: „Ich führe eben<br />
das Nomadenleben eines Außen-<br />
dienstlers“, lacht er.<br />
Steckbrief<br />
Name: Wolfgang Vierheller<br />
Alter: 54<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Avacon<br />
Wohnort: Salzgitter-Ringelheim<br />
Beruf: Sachbearbeiter für Gebäudetechnik (Bereich Infrastrukturmanagement),Brandschutzbeauftragter<br />
Berufsausbildung: Energieanlagenelektroniker, Elektroinstallateursmeister<br />
Betriebszugehörigkeit: 7 Jahre<br />
Hobbys: Falknerei, Reisen<br />
15.15 Uhr ++ Feierabend! Im Gar-<br />
ten seines über 300 Jahre alten<br />
Fachwerkhauses wartet Damen-<br />
besuch auf Vierheller. Die beiden<br />
Greifvogeldamen Habicht Kira<br />
<strong>und</strong> Wanderfalke Mara sowie die<br />
Münsterländer Jagdhündin Bine.<br />
„Seit ich 16 bin, sind die Falknerei<br />
<strong>und</strong> die Beizjagd meine große<br />
Leidenschaft“, schwärmt Vier-<br />
heller. Dann verschwindet er mit<br />
Bine an der Leine <strong>und</strong> einem der<br />
Vögel auf <strong>dem</strong> Arm in den an-<br />
grenzenden Wald.
26 27<br />
<strong>Der</strong> freischaffende Künstler<br />
„Hauptsache der Laden läuft, dann kann ich im Prinzip schalten <strong>und</strong> walten wie ich will. Das<br />
Schönste an meinem Beruf ist, dass ich mir meine Zeit frei einteilen <strong>und</strong> viel<br />
draußen sein kann – vor allem im Winter. So kann ich berufliche <strong>und</strong> private<br />
Interessen sehr gut verbinden.“<br />
Benno Glatz, E.<strong>ON</strong> Bayern<br />
6.30 Uhr ++ Benno Glatz geht in<br />
den Keller seines Hauses in Grainau.<br />
Hier hat er sein Büro eingerichtet.<br />
Es ist kalt, aber das<br />
macht <strong>dem</strong> Servicetechniker<br />
nichts aus. „Ich heize hier nur bei<br />
extremen Minustemperaturen“,<br />
sagt er <strong>und</strong> setzt sich hin, um seinen<br />
Computer hochzufahren. Er<br />
checkt seine E-Mails <strong>und</strong> prüft,<br />
ob neue Aufträge für Kabelbau<br />
<strong>und</strong> Revision oder Störmeldungen<br />
eingegangen sind. Sein<br />
Bereitschaftsgebiet für Störmeldungen<br />
erstreckt sich auf r<strong>und</strong><br />
100 Kilometer – von Mittenwald<br />
bis Prem im Allgäu.<br />
8.45 Uhr ++ Es geht hoch auf den<br />
Berg. Auf Deutschlands höchsten:<br />
die Zugspitze. Mit der Zahnradbahn<br />
vom Eibsee aus dauert es<br />
etwa eine St<strong>und</strong>e, bis Benno<br />
Glatz den Gipfel erreicht hat. Im<br />
Gebäude der Deutschen B<strong>und</strong>espost<br />
ist eine Transformatorenstation<br />
von E.<strong>ON</strong> Bayern untergebracht.<br />
Bevor Glatz die Leitungen<br />
beziehungsweise 20-KV-Schalter<br />
kontrollieren <strong>und</strong> warten kann,<br />
muss er hier die <strong>Strom</strong>zufuhr unterbrechen.<br />
10.00 Uhr ++ Mit einer 50 Jahre alten<br />
Gondel geht es weiter zum<br />
Schneefernerhaus. Es stürmt gewaltig,<br />
die Gondel hebt fast aus<br />
den Seilen. Für Glatz jedoch kein<br />
Problem: „Wenn es eine Störung<br />
gibt, müssen wir bei je<strong>dem</strong> Wetter<br />
hinauf.“ Im zehn Stockwerke<br />
hohen Schneefernerhaus befindet<br />
sich eine von Deutschlands<br />
modernsten Umwelt- <strong>und</strong> Wetterstationen.<br />
10.15 Uhr ++ Im siebten Stock ist<br />
der Zugang zum ehemaligen Fußgängerstollen.<br />
Dieser schlängelt<br />
sich immerhin 800 Meter lang<br />
durch das Innere des Berges. Bis<br />
hinauf zur ehemaligen österreichischen<br />
Kammstation auf 2.800<br />
Höhenmetern. Hier überprüft der<br />
Techniker die Kabel der 20.000-<br />
KV-Leitung, die den ganzen Zugspitzgipfel<br />
mit <strong>Strom</strong> versorgt.<br />
14.00 Uhr ++ Rückfahrt nach Grainau.<br />
Nach einem kurzen Zwischenstopp<br />
in seinem gemütlichen<br />
Zuhause macht sich Benno<br />
Glatz auf den Weg nach Ettal. Mit<br />
im Gepäck seines weißen Servicemobils:<br />
seine Langlaufausrüstung.<br />
Die kurze Fahrt führt ihn<br />
durch die idyllische Bergwelt, vorbei<br />
am berühmten Kloster. Kurz<br />
nach <strong>dem</strong> Ortsausgang hält er an.<br />
Flugs schnallt er sich die Skier<br />
unter die Füße, hängt sich sein<br />
Fernglas um <strong>und</strong> skatet los.<br />
Steckbrief<br />
Name: Benno Glatz<br />
Alter:<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Bayern<br />
Wohnort: Grainau bei Garmisch-Partenkirchen<br />
Beruf: Servicetechniker<br />
Berufsausbildung: Elektroanlageninstallateur <strong>und</strong> Energieanlagenelektroniker<br />
(Fachrichtung Anlagentechnik)<br />
Betriebszugehörigkeit: 2 Jahre<br />
Hobbys: Skifahren, Radfahren, Bergsteigen<br />
14.30 Uhr ++ Glatz gleitet durch<br />
den knöchelhohen Schnee <strong>und</strong><br />
untersucht die Leitungen. Immer<br />
wieder wirft er hierzu einen Blick<br />
durch sein Fernglas. Er kontrolliert<br />
die Leitungen auf Verschleiß<br />
<strong>und</strong> witterungsbedingte Einflüsse<br />
wie beispielsweise Blitzschlag.<br />
Die Masten prüft er auf Fäulnis<br />
<strong>und</strong> Viehabrieb. „Wenn die Kühe<br />
sich im Sommer daran reiben,<br />
kann der Mast dadurch ganz<br />
schön dünn werden“, erklärt<br />
Glatz. Zwischen drei <strong>und</strong> fünf<br />
Trassen à zwei bis sechs Kilometer<br />
fährt oder geht er pro Jahr ab.<br />
16.00 Uhr ++ Heute ist Faschingsdienstag.<br />
Gemeinsam mit seinen<br />
Kindern Korbinian (10) <strong>und</strong> Vevi<br />
(7) wahrt er eine schöne, bereits<br />
100 Jahre alte Tradition. Die drei<br />
gehören zu den so genannten<br />
Schellenrührern. Bestückt mit<br />
etwa 25 Kilo schweren Schellen<br />
hüpfen <strong>und</strong> tanzen die Traditionalisten<br />
am Unsinnigen Donnerstag,<br />
am Faschingssonntag <strong>und</strong><br />
am Faschingsdienstag durch die<br />
Straßen <strong>und</strong> Wirtshäuser des<br />
Ortes. Hexen machen den Schellenrührern<br />
den Weg frei. Ziel der<br />
Aktion: den Winter <strong>und</strong> die bösen<br />
Geister zu vertreiben.
28 2<br />
7.45 Uhr ++ In Vitte auf der Insel<br />
Hiddensee besteigt Thomas<br />
Albrecht die Fähre nach Rügen.<br />
Es ist kühl <strong>und</strong> regnerisch, der<br />
Wind fegt über Deck. Für den<br />
wetterfesten Insulaner ist das<br />
normal: „Ich bin bei je<strong>dem</strong> Wetter<br />
draußen, das macht mir nichts<br />
aus.“<br />
9.30 Uhr ++ Auf Rügen angekommen,<br />
sammelt Albrecht seinen<br />
Kollegen Hans-Georg Masloboy<br />
ein <strong>und</strong> fährt mit ihm zu einer<br />
Freileitung in der Nähe des Ortes<br />
Schabernack. Es regnet in Strömen.<br />
Auf <strong>dem</strong> Programm steht<br />
eine Erdungsmessung. Mit <strong>dem</strong><br />
Kurbelinduktor prüft Albrecht<br />
den Erdungswiderstand der Anlage.<br />
Zwei Tage die Woche arbeitet<br />
der gelernte Elektromonteur auf<br />
Rügen, den Rest der Woche auf<br />
Hiddensee, seiner Heimatinsel.<br />
Heute stehen Wartungsarbeiten<br />
auf beiden Inseln an.<br />
Steckbrief<br />
Name:<br />
Alter:<br />
Thomas Albrecht<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> edis<br />
Wohnort: Kloster auf der Ostseeinsel Hiddensee<br />
Beruf: Sachbearbeiter Betriebsservice<br />
Berufsausbildung: Elektromonteur<br />
Betriebszugehörigkeit: Jahre<br />
Hobbys: Angeln, Segeln, freiwillige Feuerwehr<br />
10.15 Uhr ++ In der Station „Kniepow“<br />
kontrolliert Albrecht die<br />
<strong>Strom</strong>klemmen. „Wenn die zu<br />
locker sitzen, entsteht Wärme<br />
<strong>und</strong> die Kontakte beginnen zu<br />
schmoren. Dann gibt’s einen<br />
Kurzschluss“, erklärt er <strong>und</strong> trägt<br />
die abgelesenen Werte in die<br />
Checkliste ein.<br />
11.00 Uhr ++ In Bergen, der<br />
„Hauptstadt“ Rügens, sieht<br />
Albrecht wenig später in einer<br />
kunterbunten Trafo-Station nach<br />
<strong>dem</strong> Rechten. Die Station ist mit<br />
Graffiti besprüht. Ihre kunstvoll<br />
gestalteten Wände zeigen die<br />
Wahrzeichen der Insel: die berühmten<br />
Kreidefelsen am Königsstuhl.<br />
E.<strong>ON</strong> edis hat die Gestaltung<br />
bei einer Design-Agentur in<br />
Auftrag gegeben. Nicht nur für<br />
diese Station: Insgesamt wurden<br />
etwa 50 Anlagen mit ostseetypischen<br />
Motiven besprüht, unter<br />
anderem auch in Kooperation<br />
mit Schulen aus der Region.<br />
<strong>Der</strong> Insulaner<br />
„Ich bin ein echter Einheimischer, <strong>und</strong> ohne mich geht in Sachen <strong>Strom</strong> auf Hiddensee gar nichts. Für die Insulaner bin ich,<br />
wenn es technische Probleme gibt, Tag <strong>und</strong> Nacht ansprechbar, fast 365 Tage im Jahr. Wind <strong>und</strong> Wetter<br />
spielen dabei keine Rolle.“<br />
Thomas Albrecht, E.<strong>ON</strong> edis<br />
11.30 Uhr ++ Auch Trafo-Stationen<br />
müssen ab <strong>und</strong> zu sauber gemacht<br />
werden. In der Station<br />
„Graskammer“ wird normalerweise<br />
die Spannung von 20 KV<br />
auf 0,4 KV „runter“ transformiert.<br />
Für die fast einstündige Reinigung<br />
haben Albrecht <strong>und</strong> Masloboy<br />
den <strong>Strom</strong> vorübergehend<br />
umgeschaltet. Damit ist die Station<br />
spannungs- <strong>und</strong> gefahrfrei.<br />
Langsam bekommen die beiden<br />
Hunger. Albrecht ist immerhin<br />
seit sechs Uhr auf den Beinen.<br />
12.15 Uhr ++ Ihre Mittagspause<br />
verbringen die Kollegen im Sassnitzer<br />
Hafen. Im Kiosk des bekannten<br />
Rügenfisch-Produzenten<br />
gibt es Fischbrötchen - fangfrisch<br />
<strong>und</strong> lecker. Doch die Zeit drängt.<br />
Um halb zwei muss Albrecht wieder<br />
am Fähranleger von Schaprode<br />
sein, um nach Hiddensee zurückzufahren.<br />
14.30 Uhr ++ Nur acht Autos gibt<br />
es auf Hiddensee. Und wie Albrechts<br />
Golf werden alle mit<br />
<strong>Strom</strong> betankt. Das Praktische:<br />
Die Fahrt zur Tankstelle entfällt.<br />
Denn die <strong>Strom</strong>zufuhr erfolgt direkt<br />
im Vorgarten seines im inseltypischen<br />
Stil gehaltenen, Reetgedeckten<br />
Hauses in Kloster.<br />
14.45 Uhr ++ <strong>Der</strong> letzte Termin an<br />
diesem Tag. Das Hotel „Hitthim“<br />
liegt im malerischen Hafen von<br />
Kloster. Hier baut Albrecht ein<br />
Funkmo<strong>dem</strong> für die Zählerdatenfernauslesung<br />
ein. Eine halbe<br />
St<strong>und</strong>e dauert das, dann ist er für<br />
heute fertig.<br />
15.45 Uhr ++ „Beim Angeln kann<br />
ich am besten entspannen“, sagt<br />
Albrecht <strong>und</strong> macht sich startklar<br />
für einen kleinen Bootsausflug in<br />
den Vitter Bodden. Das ist der<br />
schmale Wasserstreifen zwischen<br />
Hiddensee <strong>und</strong> Rügen. Am liebsten<br />
angelt Albrecht dort Hechte.<br />
„Mein größter Fang war 85 Zentimeter<br />
lang <strong>und</strong> elf Pf<strong>und</strong> schwer“,<br />
erzählt er stolz. Dann bricht er<br />
auf in Richtung Waterkant.
0<br />
6.00 Uhr ++ <strong>Der</strong> Tag beginnt früh<br />
für Harald Clausen, denn er muss<br />
heute noch zur Nordseeinsel Pellworm<br />
<strong>und</strong> gegen Mittag wieder<br />
zurück aufs Festland. In einer der<br />
Spezialwerkstätten am Standort<br />
Rendsburg überprüft er eine<br />
Messtafel, die er heute auf der<br />
Insel montieren wird.<br />
7.45 Uhr ++ Nach<strong>dem</strong> sie mit k<strong>und</strong>enspezifischen<br />
Daten versehen<br />
<strong>und</strong> einer Qualitätskontrolle unterzogen<br />
wurde, ist die Messtafel<br />
einbaufertig. R<strong>und</strong> 3.500 Zählertafeln<br />
mit GPRS-Fernauslesung<br />
hat E.<strong>ON</strong> Hanse im letzten Jahr<br />
produziert <strong>und</strong> eingebaut. „Die<br />
Geräte messen Bezug <strong>und</strong> Einspeisung<br />
von dezentralen Erzeugungsanlagen,<br />
vor allem von Photovoltaik<br />
<strong>und</strong> Wind“, erklärt<br />
Clausen. Vorsichtig trägt er die<br />
Tafel ins Auto.<br />
8.30 Uhr ++ Familientreffen am<br />
frühen Morgen. Auf <strong>dem</strong> Weg zur<br />
Fähre hält Clausen am Heizwerk<br />
Schacht-Audorf an, um eine Zählertafel<br />
zu kontrollieren. Hier<br />
trifft er auf seinen Sohn Gunnar<br />
(28), der bei E.<strong>ON</strong> Hanse Wärme<br />
als Monteur für Steuerungs- <strong>und</strong><br />
Regelungstechnik arbeitet. „So<br />
bleibt es wenigstens in der Familie“,<br />
schmunzelt Clausen. Auch<br />
sein älterer Sohn Andy (30) arbeitet<br />
bei E.<strong>ON</strong> Hanse.<br />
10.15 Uhr ++ Nach einer 45-minütigen<br />
Überfahrt kommt Clausen<br />
im Hybridkraftwerk auf Pellworm<br />
an. Er macht sich direkt an die Arbeit.<br />
In der Trafostation der<br />
Windenergieanlage baut er die<br />
Messtafel ein. Ein absoluter Routinejob<br />
für den Fachhandwerker<br />
mit Spezialaufgaben, der in diesem<br />
Jahr ein r<strong>und</strong>es Betriebsjubiläum<br />
feiert: „Nach vierzig Jahren<br />
ist man schon ein wenig stolz, so<br />
lange dabei zu sein“, gesteht er.<br />
Steckbrief<br />
Name: Harald Clausen<br />
Alter: 54<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Hanse<br />
Wohnort: Büdelsdorf bei Rendsburg<br />
Beruf: Fachhandwerker mit Spezialaufgaben im Bereich<br />
Netzservice<br />
Berufsausbildung: Starkstromelektriker<br />
Betriebszugehörigkeit: 40 Jahre<br />
Hobbys: Kegeln, Fahrrad fahren, Inselurlaub<br />
<strong>Der</strong> Inselhopper<br />
„Reif für die Insel bin ich in der Regel zwei Mal im Monat. In meinem Servicegebiet liegen die Nordseeinseln Pellworm, Föhr,<br />
Amrum <strong>und</strong> einige kleine Halligen. Dort führe ich regelmäßig Messungen durch, montiere Zählertafeln<br />
<strong>und</strong> kümmere mich um Störfälle. Auch privat bin ich Insel-Fan: Ferien am Meer mit langen<br />
Spaziergängen am Strand oder in den Dünen – das finde ich einfach herrlich entspannend.“<br />
Harald Clausen, E.<strong>ON</strong> Hanse<br />
11.00 Uhr ++ In den Solarfeldern<br />
wartet eine Überraschung auf<br />
Clausen: Sein ehemaliger Chef<br />
Dieter Haack, Leiter Netzservice<br />
bei E.<strong>ON</strong> Hanse, ist zu Besuch.<br />
Haack hat Planung <strong>und</strong> Bau des<br />
Hybridkraftwerks von 2004 bis<br />
2006 geleitet <strong>und</strong> kennt sich aus.<br />
„Die Anlage produziert <strong>Strom</strong> aus<br />
zwei Energiequellen – Sonne <strong>und</strong><br />
Wind – <strong>und</strong> erzielt eine Leistung<br />
von mehr als einem Megawatt“,<br />
erklärt er. „Mit einer Fläche von<br />
fünf Fußballfeldern ist es das<br />
größte Hybridkraftwerk seiner<br />
Art in Europa“, fügt er nicht ohne<br />
Stolz hinzu.<br />
12.35 Uhr ++ Bevor es mit der Fähre<br />
zurück zum Festland geht, hat<br />
Clausen noch ein paar Minuten<br />
Zeit. <strong>Der</strong> Inselliebhaber steigt auf<br />
das „Außendeck“ einer Windmühle<br />
<strong>und</strong> schnuppert die salzige<br />
Seeluft. „Fast ein bisschen wie<br />
Urlaub“, sagt er lächelnd <strong>und</strong><br />
schaut aufs Meer hinaus. Für den<br />
gebürtigen Hanseaten gibt es<br />
nichts Schöneres: „Diese Weite<br />
<strong>und</strong> Ruhe – ist das nicht herrlich?“<br />
14.00 Uhr ++ Im Hafen von Husum<br />
reiht sich ein Fischimbiss an den<br />
nächsten. Clausen gönnt sich einen<br />
typisch friesischen Mittagshappen:<br />
„Krabbenbrötchen.“ Genüsslich<br />
beißt er eine Ecke ab.<br />
Danach macht er sich auf den<br />
Heimweg.<br />
17.30 Uhr ++ Alle Neune! Ein geselliger<br />
Kegelabend kann beginnen.
2<br />
9.00 Uhr ++ Pünktlich beginnt Fabian<br />
Hose die Besprechung mit<br />
seinen Teamkollegen Uwe Koch,<br />
Thomas Schnute <strong>und</strong> Dirk Brack.<br />
Ab <strong>dem</strong> Sommer sollen auf Gut<br />
Herbigshausen in der Nähe der<br />
historischen Fachwerkstadt Duderstadt<br />
Freileitungen verkabelt<br />
werden. In die Baupläne vertieft<br />
tüfteln die Projektbearbeiter im<br />
Team die geeignete Trasse aus.<br />
<strong>Der</strong> Teamspieler<br />
„Teamarbeit steht bei mir an erster Stelle: Als Quereinsteiger in den Bereich Projektarbeit habe ich schnell gelernt, wie<br />
wichtig die Zusammenarbeit mit Kollegen <strong>und</strong> gutes Schnittstellenmanagement sind. Auch privat<br />
bin ich gern im Team unterwegs – sei es als zweitjüngstes von sieben Geschwistern, als Freizeit-<br />
Fußballer oder auch als Betreuer unserer örtlichen Kinderfußballmannschaft.“<br />
Fabian Hose, E.<strong>ON</strong> Mitte<br />
9.45 Uhr ++ In einem Umspannwerk<br />
in Göttingen-Grone ist Hose<br />
mit seinem älteren Bruder Markus<br />
verabredet, der als Relaismeister<br />
im Bereich Netzschutz<br />
ebenfalls bei der E.<strong>ON</strong> Mitte arbeitet.<br />
Eine Betriebseinweisung<br />
steht auf <strong>dem</strong> Programm: „Einmal<br />
im Monat habe ich Rufbereitschaft<br />
im Netzbetrieb – wenn<br />
dann irgendwo etwas ausfällt,<br />
muss ich ausrücken“, erzählt<br />
Hose, während er sich von seinem<br />
Bruder die zentrale Schaltsteuerungsanlage<br />
erklären lässt.<br />
Zwar kennt er noch viele Anlagen<br />
von früher, diese jedoch noch<br />
nicht. „Im Notfall muss es schnell<br />
gehen. Da ist es gut, wenn man<br />
sich vor Ort schon einmal k<strong>und</strong>ig<br />
gemacht hat.“<br />
10.30 Uhr ++ Baustellentermin in<br />
der Nähe einer Göttinger Schrebergartenkolonie.<br />
Die letzten Meter<br />
von insgesamt zehn Kilometern<br />
Freileitung werden<br />
unterirdisch verlegt. Gemeinsam<br />
mit Tiefbauer Johannes Lening<br />
<strong>und</strong> Regiomonteur René Föllmer<br />
kontrolliert Hose die Bauarbeiten.<br />
„Ich bin gern auf Außenterminen“,<br />
sagt Hose. „Schließlich<br />
war das als Techniker r<strong>und</strong> 15 Jahre<br />
lang mein Einsatzgebiet.“<br />
11.45 Uhr ++ Sein Mittagessen<br />
nimmt Hose heute vor der meist<br />
geküssten Dame Göttingens ein:<br />
„Einem alten Brauch nach muss<br />
jeder Aka<strong>dem</strong>iker, der in Göttingen<br />
seinen Doktortitel erhält,<br />
auf den gleichnamigen Brunnen<br />
vor <strong>dem</strong> Rathaus klettern <strong>und</strong> die<br />
Gänseliesel küssen“, erzählt Hose<br />
schmunzelnd.<br />
14.00 Uhr ++ Auf <strong>dem</strong> Gelände<br />
von Gut Herbigshausen vermisst<br />
Hose mit <strong>dem</strong> Messrad die mit<br />
den Kollegen am Morgen diskutierte<br />
Trasse. „Vor Ort kann man<br />
sich dann vieles doch noch einmal<br />
genauer anschauen <strong>und</strong> planen“,<br />
erklärt er. Das Gut liegt idyllisch<br />
inmitten grüner Hügel <strong>und</strong><br />
Wälder. <strong>Der</strong> Tierfilmer Hans Sielmann<br />
hat es in den neunziger<br />
Jahren zu einem Naturerlebniszentrum<br />
umgebaut <strong>und</strong> hier die<br />
nach ihm benannte Stiftung angesiedelt.<br />
17.15 Uhr ++ Seit fast 30 Jahren<br />
spielt Hose selbst im Verein Fußball,<br />
seit gut drei Jahren coacht er<br />
als Betreuer <strong>und</strong> Co-Trainer eine<br />
der Kindermannschaften der<br />
Spielgemeinschaft JSG Bergdörfer-Rhume.<br />
Acht kleine Kicker,<br />
darunter auch sein sechsjähriger<br />
Sohn Moritz, dribbeln eifrig auf<br />
ihn zu, bevor sie versuchen, den<br />
Ball an ihm vorbei ins Tor zu<br />
schlenzen. „Die Arbeit mit den<br />
Kleinen macht mir unglaublich<br />
viel Spaß“, sagt Hose. „Und ein<br />
bisschen Bewegung tut mir auch<br />
gut“, grinst er während er die Torschüsse<br />
der Jungs abwehrt.<br />
19.00 Uhr ++ Gemeinsam mit Bruder<br />
Markus zieht Hose Sommerreifen<br />
auf seinen Wagen. „<strong>Der</strong> Familienzusammenhalt<br />
ist bei uns<br />
sehr stark, man hilft sich gegenseitig“,<br />
erzählt das zweitjüngste<br />
von sieben Geschwistern.<br />
Steckbrief<br />
Name: Fabian Hose<br />
Alter: 5<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Mitte<br />
Wohnort: Rhumspringe bei Göttingen<br />
Beruf: Projektbearbeiter in der Regioniederlassung<br />
Göttingen<br />
Berufsausbildung: Energieelektroniker (Fachrichtung<br />
Anlagentechnik)<br />
Betriebszugehörigkeit: 8 Jahre<br />
Hobbys: Fußball spielen, Fußballbetreuung für Kinder,<br />
Familie
4 5<br />
Die Durchsetzungsstarke<br />
„Ich liebe Herausforderungen. Deswegen kam die Anfrage, das Fachgebiet Regulierungsmanagement zu leiten, für<br />
mich wie gerufen. Wir bei E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie/TEN waren der erste Regionalversorger im<br />
Konzern, der eine eigene Netzgesellschaft gegründet hat. Das war für mich unheimlich spannend.<br />
Es ist zwar selten, dass Juristen im Netzbetrieb arbeiten, für mich aber eine gute Gelegenheit,<br />
Neues zu lernen, vor allem auch im kaufmännischen Bereich.“<br />
Inka Jonke, TEN Thüringer Energienetze<br />
6.00 Uhr ++ Trotz der frühen St<strong>und</strong>e<br />
startet Inka Jonke gut gelaunt<br />
in den Tag. Um sich die einstündige<br />
Anfahrt nach Erfurt zu sparen,<br />
hat die Suhlerin heute bei ihrem<br />
Vater in Kirchheim bei Erfurt<br />
übernachtet. „Das mache ich immer<br />
dann, wenn ich morgens früh<br />
raus muss oder es abends sehr<br />
spät wird“, sagt sie. Vor seinem<br />
Ruhestand hat Vater Peter Jonke<br />
als Betriebsleiter Erzeugung bei<br />
der E.<strong>ON</strong> Thüringer Energie<br />
(SEAG) gearbeitet.<br />
7.05 Uhr ++ Jetzt aber schnell –<br />
denn der Zug wartet nicht. Inka<br />
Jonke ist auf <strong>dem</strong> Weg nach<br />
Würzburg, wo heute die Tagung<br />
des Arbeitskreises „Operative Regulierungsfragen“<br />
veranstaltet<br />
wird.<br />
10.15 Uhr ++ Auf der Tagung hält<br />
die Juristin einen Vortrag zum<br />
Thema Regulierungslogbuch.<br />
„Das ist ein System, mit <strong>dem</strong> die<br />
Korrespondenz mit der B<strong>und</strong>esnetzagentur<br />
dokumentiert wird“,<br />
erklärt sie den etwa 20 vorwiegend<br />
männlichen Kollegen aus<br />
den Regionalversorgungsunternehmen<br />
des Konzerns sowie den<br />
Vertretern der Münchner Führungsgesellschaft.<br />
„Es macht mir<br />
großen Spaß, mich als einzige<br />
Frau unter den Leitern Regulierungsmanagement<br />
zu behaupten“,<br />
bekennt sie nicht ohne Stolz.<br />
16.00 Uhr ++ Eine Pause gönnt<br />
sich die 32-jährige Powerfrau<br />
nicht. Nach der Rückreise aus<br />
Würzburg fährt sie direkt weiter<br />
in ihr Erfurter Büro. Gemeinsam<br />
mit ihren Teammitgliedern Katrin<br />
Teuchert <strong>und</strong> Thomas Michel bereitet<br />
sie eine Veranstaltung für<br />
Stadtwerke über Regulierungsthemen<br />
vor. <strong>Der</strong> Termin ist bereits<br />
morgen. Jonke wird die Veranstaltung<br />
moderieren <strong>und</strong> dort<br />
auch einen Vortrag halten. Sie ist<br />
sehr motiviert: „Es macht mir<br />
nichts aus, wenn es mal stressig<br />
wird. Ich arbeite gerne!“<br />
19.00 Uhr ++ Endlich Feierabend.<br />
Jetzt macht sich die junge Dame<br />
mit den beiden H<strong>und</strong>en ihres<br />
Bruders, <strong>dem</strong> Golden Retriever<br />
„Lady“ <strong>und</strong> <strong>dem</strong> kleinen Beagle<br />
„Barney“, auf den Weg zu einem<br />
Entspannungsspaziergang.<br />
20.00 Uhr ++ „So richtig abschalten<br />
kann ich beim Klavierspielen.<br />
Am Liebsten ist mir klassische<br />
Musik“, gesteht Jonke <strong>und</strong> gibt<br />
ein Bachpräludium zum Besten.<br />
Steckbrief<br />
Name: Inka Jonke<br />
Alter: 2<br />
Gesellschaft: TEN Thüringer Energienetze<br />
Wohnort: Suhl<br />
Beruf: Fachgebietsleiterin Regulierungsmanagement<br />
Berufsausbildung: Juristin (Assessor jur.)<br />
Betriebszugehörigkeit: 4 Jahre<br />
Hobbys: Klavier spielen, Kochen, Hausumbau
6 7<br />
7:30 Uhr ++ Im Büro angekom-<br />
men plant Andreas Ruprecht bei<br />
einer Tasse Kaffee den Tagesab-<br />
lauf mit seinen <strong>Mitarbeiter</strong>n: „Wir<br />
nutzen die Zeit, um die neuesten<br />
Projekte kurz durchzusprechen.“<br />
Er sichtet dann die eingegan-<br />
genen E-Mails <strong>und</strong> bereitet einen<br />
wichtigen Termin mit <strong>dem</strong> Stra-<br />
ßen- <strong>und</strong> Brückenbauamt der<br />
Stadt Paderborn vor.<br />
<strong>Der</strong> Macher<br />
„Offen, zielgerichtet <strong>und</strong> kreativ, so lautet meine Devise. Beruflich dreht sich bei mir alles um das Thema Beleuchtung. Zusammen<br />
mit meinen acht <strong>Mitarbeiter</strong>n plane, betreibe <strong>und</strong> unterhalte ich für unsere K<strong>und</strong>en – in erster Linie sind das<br />
die Kommunen in unserem Netzgebiet – etwa 100.000 Lichtpunkte. Jedes Jahr kommen zig neue hinzu. Privat<br />
steht meine Familie im Mittelpunkt. Und unser gemeinsames Haus, das wir in kürzester Zeit errichtet haben.<br />
Getreu meinem Motto habe ich selbst kräftig mit angepackt.“<br />
Andreas Ruprecht, E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser<br />
10.45 Uhr ++ Mit seinem Dienst-<br />
wagen macht sich Ruprecht auf<br />
den Weg zu seinem ersten Termin<br />
im technischen Rathaus der Stadt<br />
Paderborn: „Ich möchte der Stadt<br />
neue Vorschläge zur Beleuch-<br />
tungstechnik machen. Wenn sie<br />
verwirklicht werden, wird die At-<br />
traktivität der Stadt an einigen<br />
wichtigen historischen Stellen<br />
nachhaltig gesteigert.“<br />
11.00 Uhr ++ Mit seinen Ge-<br />
sprächspartnern aus <strong>dem</strong> Bereich<br />
Straßenneubau diskutiert Rup-<br />
recht im Technischen Rathaus<br />
über die Planung der neuen Be-<br />
leuchtung für die Laurentiusgas-<br />
se, die Gesellengasse sowie Am<br />
Busdorf, allesamt kleine Straßen<br />
im Schatten des Domes. Die At-<br />
mosphäre ist fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> ko-<br />
operativ. Andreas Ruprecht<br />
schlägt in Ergänzung zu <strong>dem</strong> be-<br />
reits für die gesamte Innenstadt<br />
bestehenden Beleuchtungskon-<br />
zept unter anderem Boden-<br />
scheinwerfer für eine Baumallee<br />
<strong>und</strong> Gebäudeanstrahlungen vor.<br />
Dies soll neue Akzente <strong>und</strong> Le-<br />
bensqualität für die Bürger <strong>und</strong><br />
Besucher schaffen. „Unsere Part-<br />
ner bei der Stadt werden meine<br />
Vorschläge mit zu hiesigen Stadt-<br />
planern nehmen. Ich bin ge-<br />
spannt, wie sie dort ankommen.“<br />
13.00 Uhr ++ In der Bünder Innen-<br />
stadt trifft Ruprecht seinen Mit-<br />
arbeiter Frank Rottmann. Rott-<br />
mann koordiniert den Bau für die<br />
Umgestaltung der Bünder Fuß-<br />
gängerzone. <strong>Der</strong> Clou: Das Licht-<br />
konzept in Zusammenarbeit mit<br />
einem Bremer Planungsbüro um-<br />
fasst die Aufstellung von 36 indi-<br />
rekten Leuchten, die speziell für<br />
Bünde entwickelt wurden. „Um<br />
die Ausführung brauche ich mich<br />
selbst nicht zu kümmern. Hierfür<br />
habe ich gute <strong>Mitarbeiter</strong> wie<br />
Herrn Rottmann“, sagt Ruprecht<br />
lobend. <strong>Der</strong> erste Bauabschnitt<br />
soll im Herbst dieses Jahres abge-<br />
schlossen sein, der zweite im<br />
Frühjahr 2008.<br />
16.30 Uhr ++ Feierabend. Voller<br />
Freude stürzen sich die beiden<br />
Jungs Till (4) <strong>und</strong> Nils (8) auf ihren<br />
Papa. Die drei spielen mit der<br />
Lego-Eisenbahn. Danach geht es<br />
zum Toben raus in den Garten auf<br />
das Minitrampolin.<br />
18.00 Uhr ++ Zum Ausklang eines<br />
langen Tages geht Andreas Rup-<br />
recht seinem Lieblingshobby<br />
nach: In Lederkluft schwingt sich<br />
der 39-Jährige auf seine Reise-En-<br />
duro, eine Yamaha Tenéré. Seit<br />
15 Jahren fährt er Motorrad. Ein-<br />
mal im Jahr macht er mit seinen<br />
beiden engsten Fre<strong>und</strong>en eine<br />
einwöchige Tour in die Alpen:<br />
„Dieser Trip mit meinen besten<br />
Kumpels muss einfach sein.“<br />
Steckbrief<br />
Name: Andreas Ruprecht<br />
Alter:<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Westfalen Weser<br />
Wohnort: Salzkotten bei Paderborn<br />
Beruf: Fachgebietsleiter für Beleuchtungstechnik<br />
Berufsausbildung: Energieanlagenelektroniker, Weiterbildung<br />
zum Handwerksmeister in der<br />
Abendschule<br />
Betriebszugehörigkeit: 2 Jahre<br />
Hobbys: Motorrad fahren, Volleyball spielen, Familie<br />
18.30 Uhr ++ Sein abendlicher<br />
Ausflug führt den Salzkottener<br />
über Altenbeken. Hier steht ein<br />
150 Jahre alter Eisenbahnviadukt<br />
mit 24 imposanten Bögen – die<br />
größte <strong>und</strong> älteste Kalksand-<br />
steinbrücke Europas. In warmen<br />
Goldtönen leuchtet es im Abend-<br />
licht. Die Lichttechnik für diesen<br />
Viadukt hat Ruprecht geplant.<br />
„Die Inszenierung kommt bei den<br />
Bürgern, die diese aus privaten<br />
Spenden finanziert haben, sehr<br />
gut an. An den ersten Tagen wa-<br />
ren sogar bis zu 500 Leute da, um<br />
das erstrahlte Bauwerk zu be-<br />
w<strong>und</strong>ern“, erzählt er nicht ohne<br />
Stolz.
8<br />
Regionaler Vertrieb Ausland<br />
E.<strong>ON</strong> Energie ist auch im Ausland tätig,<br />
<strong>und</strong> zwar mit E.<strong>ON</strong> Italia, E.<strong>ON</strong> Bulgaria,<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova (Rumänien), E.<strong>ON</strong> Hunga-<br />
ria, E.<strong>ON</strong> Czech <strong>und</strong> ZSE (Slowakei). In<br />
diesen zum Großteil postkommunisti-<br />
schen Ländern beteiligt sich<br />
E.<strong>ON</strong> Energie am Aufbau eines privaten<br />
<strong>und</strong> damit leistungsfähigen <strong>Strom</strong>-<br />
marktes <strong>und</strong> trägt auf vielfältige Weise<br />
zur wirtschaftlichen Konsolidierung die-<br />
ser neuen EU-Staaten bei.<br />
E.<strong>ON</strong> Italia<br />
E.<strong>ON</strong> Czech<br />
ZSE<br />
E.<strong>ON</strong> Hungaria<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 2.340<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Bulgaria EAD, 22, Parva Street, 9006 Varna, Bulgaria<br />
Vorstand Manfred Paasch (Vorsitzender), Reinhard Aschendorff, Ralph Pesch<br />
Umsatz 269,4 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 5.187,9 GWh<br />
Marktanteil in Prozent ca. 20 %<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 1,15 Mio.<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 2.640<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Moldova S.A., Nicolae Titulescu 33, 600049 Bacau, Romania<br />
Vorstand Günther Schubert (Vorsitzender), Diana Moldovan, Constantin Nedelcu, Dr. Achim Saul, Dr. Ulrich Streibl<br />
Umsatz 303,9 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 3,3 TWh<br />
Marktanteil 7,5 %<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 1,4 Mio.<br />
E.<strong>ON</strong> Hungaria<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 5.000<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Hungaria Rt., Roosevelt tér 7-8, 1051 Budapest, Hungary<br />
Vorstand Konrad Kreuzer (Vorsitzender), Dr. Eric Depluet, Bakács István, Dr. Zoltán Matos<br />
Umsatz 1.871,0 Mio. €<br />
Absatz 15,1 TWh (<strong>Strom</strong> inkl. Handelstätigkeit), 15,4 TWh (<strong>Gas</strong>)<br />
Marktanteil 42 % (<strong>Strom</strong>), 13 % (<strong>Gas</strong>)<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 2,47 Mio. (<strong>Strom</strong>), 600.000. (<strong>Gas</strong>)<br />
E.<strong>ON</strong> Czech<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 2.390<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Czech, Lannova 205/ 6, České Budějovice, CZ- 70 4 , Czech Republic<br />
Vorstand Michael Fehn (Vorsitzender), Lorenz Pronnet (stv. Vorsitzender), Karel Dietrich-Nespěšný, Peter Ficht<br />
Umsatz 1.034,0 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 12.525 GWh<br />
Marktanteil in Prozent ca. 20 %<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 1,45 Mio.<br />
ZSE<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 1.450<br />
Anschrift der Zentrale ZSE a.s., Čulenova 6, 816 47 Bratislava, Slovak Republic<br />
Vorstand Konrad Kreuzer (Vorsitzender), Andrej Devecka, Dietrich Max Fey, Dr. Tibor Végh, Peter Vlasatý<br />
Umsatz 725 Mio. €<br />
<strong>Strom</strong>absatz 7.755 GWh<br />
Marktanteil 40 %<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 931.000<br />
Stand der erhobenen Daten: 31.12.2006; Stand der Besetzung Vorstand/Geschäftsführung: 1.6.2007
Antonia Krasteva, E.<strong>ON</strong> Bulgaria „Privatleben? Das kommt bei mir zurzeit etwas zu kurz…“<br />
Ana Azoitei, E.<strong>ON</strong> Moldova „Ruhe bewahren, egal, was passiert…“<br />
Zoltán Czövek, E.<strong>ON</strong> Hungaria „Die richtige Balance zu finden…“<br />
Jiří Koudela, E.<strong>ON</strong> Czech „Ich möchte jeden Tag ein wenig besser werden…“<br />
Ondrej Belica, ZSE „Summ, summ, summ, Bienchen flieg herum… “<br />
40<br />
9.20 Uhr ++ Im Gebäude I des<br />
Business Parks Varna nimmt<br />
Antonia Krasteva den Aufzug, der<br />
sie zu den Büroräumen der E.<strong>ON</strong><br />
Bulgaria in der zweiten Etage<br />
bringt. Die 38-Jährige freut sich<br />
jetzt vor allem auf eines: „Eine<br />
schöne Tasse Kaffee. Gestern<br />
Abend wurde es mal wieder sehr<br />
spät.“ Vor halb zehn am Abend<br />
kommt Krasteva zurzeit selten<br />
aus <strong>dem</strong> Büro: „Von Natur aus bin<br />
ich eigentlich kein Arbeitstier“,<br />
seufzt sie. „Aber momentan ist<br />
einfach zu viel los.“<br />
Die Vielbeschäftigte<br />
„Privatleben? Das kommt bei mir zurzeit etwas zu kurz. Seit Januar 2007 leite ich bei E.<strong>ON</strong> Bulgaria die Bereiche K<strong>und</strong>enservice,<br />
Forderungsmanagement <strong>und</strong> Abrechnung. Damit trage ich Verantwortung für insgesamt 320 <strong>Mitarbeiter</strong>.<br />
Doch ich mag diesen spannenden <strong>und</strong> herausfordernden Job – auch wenn er sehr zeitintensiv ist. Meine<br />
Familie sehe ich ohnehin nur am Wochenende: Mein Mann <strong>und</strong> mein Sohn leben in Sofia, ich arbeite die<br />
Woche über in Varna am Schwarzen Meer. Heimkommen ist dann natürlich umso schöner.“<br />
Antonia Krasteva, E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />
9.35 Uhr ++ <strong>Der</strong> erste Blick in die<br />
E-Mails verspricht erneut einen<br />
arbeitsintensiven Tag. Zwischen<br />
80 <strong>und</strong> 100 E-Mails erhält <strong>und</strong> be-<br />
arbeitet die Geschäftsbereichs-<br />
leiterin K<strong>und</strong>enservice pro Tag,<br />
r<strong>und</strong> vier St<strong>und</strong>en verbringt sie<br />
am Telefon, den Rest ihrer Zeit<br />
nehmen Meetings <strong>und</strong> persön-<br />
liche Gespräche in Anspruch. „Es<br />
ist ein anstrengender <strong>und</strong> her-<br />
ausfordernder Job, aber genau<br />
das macht mir auch so viel Spaß“,<br />
sagt Krasteva. „Langweilig wird<br />
mir jedenfalls nicht“, fügt sie mit<br />
einem Augenzwinkern hinzu.<br />
10.30 Uhr ++ Die Atmosphäre in<br />
der Besprechung mit <strong>dem</strong> Billing-<br />
Team ist sehr konzentriert. „Wir<br />
haben kürzlich ein neues Abrech-<br />
nungssystem eingeführt“, erzählt<br />
Krasteva. „Unsere komplette Ab-<br />
rechnung, inklusive <strong>Strom</strong>zähler-<br />
<strong>und</strong> Forderungsmanagement,<br />
wurde auf dieses System umge-<br />
stellt. Das war ein gewaltiger<br />
Kraftakt“, gesteht sie. Doch die<br />
fast achtmonatige Implementie-<br />
rung war erfolgreich: „Bis auf ein<br />
paar Kinderkrankheiten laufen<br />
die Prozesse inzwischen rei-<br />
bungslos.“<br />
11.45 Uhr ++ In der Bezirksverwal-<br />
tung von Varna haben Krasteva<br />
<strong>und</strong> ihre Kollegin Dariya Maneva,<br />
Leiterin der Unternehmenskom-<br />
munikation, einen Termin mit<br />
<strong>dem</strong> stellvertretenden Bezirkslei-<br />
ter. E.<strong>ON</strong> Bulgaria möchte sich an<br />
einem Regionalprojekt zur Imple-<br />
mentierung von elektronischen<br />
Verwaltungs- <strong>und</strong> Zahlungspro-<br />
zessen beteiligen. „Die meisten<br />
unserer K<strong>und</strong>en bezahlen ihre<br />
<strong>Strom</strong>rechnung immer noch in<br />
bar – an sogenannten Cash<br />
Points, die es überall in der Regi-<br />
on gibt. Im Zuge von „E-Region“<br />
werden sie dies künftig auch<br />
elektronisch erledigen können“,<br />
berichtet Krasteva. Mit der Be-<br />
zirksleitung soll heute das Kom-<br />
munikationskonzept für diese<br />
Public-Private-Partnership be-<br />
sprochen werden.<br />
15.00 Uhr ++ Um das Zahlungsver-<br />
halten der K<strong>und</strong>en geht es auch<br />
bei Krastevas nächstem Termin.<br />
Im Hauptverwaltungsgebäude<br />
von E.<strong>ON</strong> Bulgaria, einem ehema-<br />
ligen Hotel in direkter Strandnä-<br />
he, trifft sie Lars Schmidt, Leiter<br />
des Bereichs Geschäftssteuerung<br />
<strong>und</strong> Ex-Pat der E.<strong>ON</strong> Energie AG<br />
aus München. Die beiden disku-<br />
tieren, wie sie das Forderungs-<br />
management weiter optimieren<br />
können. Krasteva, die selbst flie-<br />
ßend Deutsch spricht, freut sich,<br />
den Kollegen zu sehen. „Auch das<br />
ist etwas, was ich an meinem Be-<br />
rufsalltag sehr schätze: Internati-<br />
onalität.“<br />
18.15 Uhr ++ Durchatmen! Nach<br />
<strong>dem</strong> ereignisreichen Tag tut ein<br />
kurzer Strandspaziergang gut.<br />
Krasteva schaut hinaus aufs<br />
Schwarze Meer. „Mein Mann<br />
fährt zur See“, erzählt sie mit ein<br />
wenig Wehmut in der Stimme.<br />
„Er ist meistens vier Monate am<br />
Stück unterwegs, daher sehen<br />
wir uns nur selten.“ Auch ihren<br />
18-jährigen Sohn, der mit ihrem<br />
Mann in Sofia lebt, sieht sie nur<br />
am Wochenende. „Ich vermisse<br />
die beiden – gerade in stressigen<br />
Zeiten ist eine Fernbeziehung<br />
manchmal sehr hart. Aber auch<br />
daran gewöhnt man sich glückli-<br />
cherweise.“<br />
19.30 Uhr ++ Das monatliche<br />
Teambuilding-Dinner mit ihren<br />
Bereichs- <strong>und</strong> Abteilungsleitern<br />
ist Krasteva wichtig. „Im Büro<br />
bleibt oftmals nicht die Zeit, sich<br />
einmal in Ruhe über wichtige,<br />
teamübergreifende Themen zu<br />
unterhalten. Beim gemeinsamen<br />
Abendessen kommen viele dieser<br />
Dinge zur Sprache <strong>und</strong> man kann<br />
sie in einem entspannten Rah-<br />
men besprechen.“<br />
22.45 Uhr ++ Puh – der Tag ist fast<br />
geschafft. Im kleinen Laden um<br />
die Ecke, der r<strong>und</strong> um die Uhr ge-<br />
öffnet hat, erledigt Krasteva noch<br />
ein paar letzte Besorgungen.<br />
Noch schnell wird eine Tüte Milch<br />
fürs morgendliche Müsli einge-<br />
kauft <strong>und</strong> dann geht’s ab ins Bett.<br />
Steckbrief<br />
Name: Antonia Krasteva<br />
Alter: 8<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />
Wohnort: Sofia <strong>und</strong> Varna<br />
Beruf: Senior Vice President Customer Service<br />
Berufsausbildung: Energietechnikerin<br />
Betriebszugehörigkeit: 2 /2 Jahre<br />
Hobbys: Tennis, Kino, Lesen<br />
4
42 4<br />
<strong>Der</strong> ruhende Pol<br />
„Ruhe bewahren, egal was passiert, das ist in meinem Beruf als <strong>Mitarbeiter</strong>in der Netzleitstelle in Pietra Neamt das<br />
Wichtigste – <strong>und</strong> zwar Tag <strong>und</strong> Nacht. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn es ist<br />
ständig irgendetwas los. Hinzu kommt, dass ich mich als einzige Frau in einem von Männern<br />
dominierten Beruf behaupten muss. Zum Ausgleich genieße ich es, in der Natur unterwegs zu<br />
sein. Dort kann ich mich so richtig entspannen <strong>und</strong> abschalten.“<br />
Ana Azoitei, E.<strong>ON</strong> Moldova<br />
21.00 Uhr ++ Auf <strong>dem</strong> Weg zur<br />
Spätschicht passiert Ana Azoitei<br />
den Platz des Großen Stefan.<br />
W<strong>und</strong>erschön liegt der im Jahr<br />
1499 erbaute Beobachtungsturm<br />
im Abendlicht. Daneben befinden<br />
sich eine fast ebenso alte Kirche<br />
sowie zwei sehr schöne, klassizistisch<br />
angehauchte Gebäude. In<br />
diesen sind heute zwei Museen<br />
untergebracht: das Kunstmuseum<br />
sowie das Volkskun<strong>dem</strong>useum.<br />
21.30 Uhr ++ Ana kommt im Büro<br />
an. Bereits zum zweiten Mal an<br />
diesem Tag. Denn heute hatte die<br />
Ingenieurin auch Frühschicht –<br />
von 6 bis 10 Uhr. Ein kurzes<br />
Schwätzchen mit <strong>dem</strong> Pförtner,<br />
dann geht es hoch in den fünften<br />
Stock.<br />
21.35 Uhr ++ Schichtübergabe. In<br />
der Netzleitstelle angekommen<br />
erfährt sie von ihrem Kollegen<br />
Ovidiu Filioreanu alles über die<br />
Ereignisse der letzten Schicht.<br />
22.00 Uhr ++ Eine lange Nacht beginnt.<br />
Doch langweilig wird es<br />
Ana nicht. Zunächst verschafft<br />
sich die 38-Jährige einen Überblick<br />
über die Situation im Netzwerk.<br />
Alles im grünen Bereich.<br />
22.30 Uhr ++ Jetzt ruft sie die vier<br />
Teams an, die sich in der Region<br />
r<strong>und</strong> um Pietra Neamt um Störungen<br />
<strong>und</strong> <strong>Strom</strong>ausfälle kümmern.<br />
Die Kollegen, die in den<br />
Umspannwerken der Umgebung<br />
tätig sind, erhalten ebenfalls einen<br />
Anruf. Auch dort ist alles im<br />
Lot.<br />
23.00 Uhr ++ Jede Aktion, jeder<br />
Anruf, jede einzelne Anweisung<br />
wird schriftlich niedergelegt –<br />
mit exakter Zeitangabe. „Das ist<br />
hier wie in einer Black Box, es<br />
bleibt nichts verborgen“, schmunzelt<br />
die Ingenieurin. Wie ein ruhender<br />
Pol sitzt sie auf ihrem<br />
Schreibtischstuhl. Denn egal, was<br />
passiert, eines gilt immer: Ruhe<br />
bewahren. Das ist nicht immer<br />
leicht: „Manchmal kommen mehr<br />
als 100 Anrufe pro Schicht. Und<br />
die Entscheidungen, was zu tun<br />
ist, müssen immer schnell getroffen<br />
werden. Oft bleibt nicht einmal<br />
die Zeit für einen Gang zur<br />
Toilette“, erzählt Azoitei.<br />
11.00 Uhr ++ Um sechs Uhr hat<br />
Ana die Schicht beendet. Jetzt,<br />
nach einem kurzen Nickerchen,<br />
hat sie zwei Tage lang frei. „Das<br />
ist klasse“, freut sie sich. Den<br />
w<strong>und</strong>erschönen Frühlingstag<br />
wird sie nutzen, um eine Wanderung<br />
zu unternehmen. Auf der<br />
Fahrt in die Berge hält die pflichtbewusste<br />
Dame kurz in einem<br />
Umspannwerk an. Hier zeigt ihr<br />
Dorin Focsaneanu die Funktionen<br />
einiger Instrumente.<br />
13.00 Uhr ++ Das Naturschutzgebiet<br />
r<strong>und</strong> um den Gipfel des<br />
Ceahlau, einen Berg in den Ostkarpaten,<br />
ist Anas Ziel. Es ist<br />
herrlich. „Hier blüht sogar das<br />
Edelweiß. Allerdings findet man<br />
es nur, wenn man auch hoch genug<br />
steigt“, weiß sie zu berichten. 18.00 Uhr ++ Wieder in Pietra Neamt<br />
angekommen, erledigt Ana<br />
noch schnell ein paar Einkäufe im<br />
Supermarkt. Die letzten Tage<br />
fehlte hierfür die Zeit.<br />
20.00 Uhr ++ Heute feiert das Theater<br />
in Pietra Neamt die Premiere<br />
des Stücks „Liniste! Se repeta…“<br />
(auf Deutsch so viel wie: „Sei<br />
ruhig! Wir üben noch…“).<br />
Ein sehr schöner <strong>und</strong> vor allem<br />
entspannender Tagesabschluss<br />
für die Theaterliebhaberin Ana<br />
Azoitei.<br />
Steckbrief<br />
Name: Ana Azoitei<br />
Alter: 8<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Moldova<br />
Wohnort: Pietra Neamt<br />
Beruf: <strong>Mitarbeiter</strong>in Netzleitstelle<br />
Berufsausbildung: Elektroingenieurin<br />
Betriebszugehörigkeit: 0 Jahre<br />
Hobbys: Theater, Natur, Lesen
44 45<br />
9.15 Uhr ++ Zoltán Czöveks Arbeitstag<br />
beginnt heute mitten in<br />
der Puszta. Genauer gesagt in<br />
Ungarns ältestem Nationalpark<br />
Hortobágy, einem Areal von gut<br />
82.000 Hektar Fläche. Gemeinsam<br />
mit zwei Angestellten des Parks,<br />
Silvia Göri <strong>und</strong> István Kapocsi,<br />
schaukelt er im Landrover über<br />
die weite Ebene. Die drei wollen<br />
ein Stück Freileitungstrasse besichtigen.<br />
9.35 Uhr ++ „Diese Leitungen verlaufen<br />
mitten durch die Flugrouten<br />
der hier lebenden Vögel“, erklärt<br />
Biologin Göri. „Die Tiere<br />
können die Kabel nur schlecht<br />
sehen. Daher sterben jedes Jahr<br />
im Park massenhaft Vögel“, klagt<br />
sie. Doch das wird sich bald ändern:<br />
„Ab Juli werden wir hier 72<br />
Kilometer Leitungen abreißen<br />
<strong>und</strong> unterirdisch neu verlegen“,<br />
berichtet Czövek. „Ein Riesenprojekt,<br />
an <strong>dem</strong> wir gemeinsam mit<br />
<strong>dem</strong> Nationalpark seit über zwei<br />
Jahren arbeiten.“<br />
14.00 Uhr ++ Als er ins Büro zurückkehrt,<br />
ist der 57-Jährige in<br />
Eile. „Heute Nachmittag gibt es<br />
noch einiges zu tun“, sagt er, während<br />
er die Stufen hinaufsprintet.<br />
14.15 Uhr ++ Auch wenn ihm die<br />
Naturschutzprojekte besonders<br />
am Herzen liegen, erfordern auch<br />
noch andere Tätigkeiten Czöveks<br />
Aufmerksamkeit. „Seit zwei Wochen<br />
arbeite ich intensiv an<br />
einem Vortrag für eine Arbeitssicherheitsschulung.<br />
Bis zum Ende<br />
der Woche muss der fertig sein.“<br />
Am PC bereitet er die entsprechenden<br />
Schulungsunterlagen<br />
vor.<br />
Steckbrief<br />
Name: Zoltán Czövek<br />
Alter: 57<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Hungaria<br />
Wohnort: Debrecen<br />
Beruf: Fachreferent für Freileitungsnetze<br />
Berufsausbildung: Elektroingenieur (Fachbereich Starkstrom)<br />
Betriebszugehörigkeit: 7 Jahre<br />
Hobbys: Spazieren gehen, Lesen, klassische Musik,<br />
Wandern<br />
<strong>Der</strong> Ausgeglichene<br />
„Die richtige Balance zu finden – das ist mir in allen Dingen, die ich tue, sehr wichtig. Beruflich setze ich mich intensiv dafür ein,<br />
wirtschaftliche Interessen <strong>und</strong> Naturschutz in Einklang zu bringen. Meine Freizeit gestalte ich hingegen eher<br />
ruhig: Zeit mit meiner Familie, lange Spaziergänge, klassische Musik <strong>und</strong> eine gute Lektüre sind für mich der<br />
perfekte Ausgleich zum oft stressigen Joballtag.“<br />
Zoltán Czövek, E.<strong>ON</strong> Hungaria<br />
15.30 Uhr ++ Czövek präsentiert<br />
seiner Kollegin Valéria Szabó <strong>und</strong><br />
<strong>dem</strong> technischen Direktor von<br />
E.<strong>ON</strong> Ostungarn, Dezsö Rubint,<br />
den sogenannten „Bird Diverter“.<br />
„Diese phosphoreszierenden Plaketten<br />
befestigen wir an Oberleitungen<br />
<strong>und</strong> machen diese so für<br />
die Vögel sichtbar“, erklärt der<br />
Fachreferent für Freileitungsnetze.<br />
R<strong>und</strong> 90 Stück dieser Plaketten<br />
werden <strong>dem</strong>nächst im Nationalpark<br />
installiert. „Ein<br />
weiterer Beitrag in Sachen Naturschutz“,<br />
freut sich Czövek.<br />
16.45 Uhr ++ In seiner Freizeit<br />
schmökert Czövek besonders<br />
gern in Bibliotheken. „Hier hat<br />
man so viel Ruhe <strong>und</strong> vor allem<br />
eine riesige Auswahl“, schwärmt<br />
er. Ungarische Geschichte <strong>und</strong> die<br />
Klassiker der Weltliteratur sind<br />
seine Lieblingslektüre. Genüsslich<br />
greift er in die staubigen Regale.<br />
18.00 Uhr ++ Ein Feierabendbier<br />
gönnt Czövek sich nur selten –<br />
„zu wenig Zeit“, bedauert er.<br />
Umso mehr freut er sich, heute<br />
seinen alten Fre<strong>und</strong> László Balázs<br />
zu treffen. „Wir kennen uns schon<br />
über 20 Jahre, aber gesehen haben<br />
wir uns das letzte Mal vor<br />
fast zwei Jahren“, erzählt Czövek<br />
ein wenig wehmütig.<br />
20.45 Uhr ++ Heute Abend gibt es<br />
für Czövek noch etwas auf die<br />
Ohren – Mozart, um genau zu<br />
sein. Leise summt er die Melodie<br />
aus seinem Kopfhörer mit. „Entspannung<br />
pur“ ist diese Musik für<br />
ihn.
46 47<br />
<strong>Der</strong> Durchstarter<br />
„Ich möchte jeden Tag ein wenig besser werden – das ist mir sehr wichtig. Und dafür tue ich einiges: Neben meinem Job als<br />
Energieverkäufer studiere ich im Masterstudiengang Wirtschaft <strong>und</strong> Management. Aber auch sportlich<br />
starte ich gern durch – am liebsten in den Bergen beim Mountainbiken <strong>und</strong> Snowboarden.“<br />
Jiří Koudela, E.<strong>ON</strong> Czech<br />
7.15 Uhr ++ Auf eine ordentliche<br />
Morgentoilette legt Jiří Koudela<br />
Wert. „Ich bin viel unterwegs <strong>und</strong><br />
besuche jeden Tag zwei bis drei<br />
K<strong>und</strong>en. Ein gepflegtes Äußeres<br />
gehört da einfach dazu.“<br />
8.00 Uhr ++ Stippvisite im Büro.<br />
Mit seinem Kollegen Petr Kratochvíl<br />
geht Koudela am Bildschirm<br />
die K<strong>und</strong>entermine des<br />
Tages durch. Kratochvíl ist Key Internal<br />
Manager <strong>und</strong> hat für seinen<br />
Kollegen bereits sämtliche<br />
Unterlagen für unterwegs vorbereitet.<br />
Nach 15 Minuten sind alle<br />
wichtigen Dinge geklärt: „Wir<br />
sind eben ein eingespieltes<br />
Team“, lächelt Koudela.<br />
8.30 Uhr ++ Koudela ist schon<br />
wieder unterwegs. Um neun Uhr<br />
hat er seinen ersten Termin. Das<br />
Handy klingelt, ein K<strong>und</strong>e möchte<br />
ein Meeting verschieben. „Mein<br />
Auto ist mein zweites Büro“, sagt<br />
der Energieverkäufer, während er<br />
den Kalender seines Pocket-PCs<br />
aktualisiert. R<strong>und</strong> 20 Firmen betreut<br />
er, alles Großk<strong>und</strong>en. „Das<br />
sind die, die mehr als 20 Gigawattst<strong>und</strong>en<br />
<strong>Strom</strong> oder 20 Millionen<br />
Kubikmeter <strong>Gas</strong> pro Jahr<br />
verbrauchen“, erklärt er.<br />
9.55 Uhr ++ <strong>Der</strong> Termin verläuft<br />
ohne Probleme. Koudela erklärt<br />
Jaroslav Kučera, verantwortlich<br />
für Elektrizität bei den Brünner<br />
Verkehrsbetrieben, neue Anwendungen<br />
im K<strong>und</strong>eninformationssystem.<br />
„Für diese Webapplikation<br />
haben wir sogar einen<br />
OneE.<strong>ON</strong> Award gewonnen“, erzählt<br />
Koudela stolz. „<strong>Der</strong> K<strong>und</strong>e<br />
kann in diesem System jederzeit<br />
problemlos seinen aktuellen<br />
<strong>Strom</strong>verbrauch <strong>und</strong> andere relevante<br />
Daten abrufen.“<br />
15.45 Uhr ++ Die Besprechung mit<br />
Kamil Trávníček, ebenfalls Key Account<br />
Manager, <strong>und</strong> Nikola Kaška<br />
aus der Marketingabteilung zieht<br />
sich. Die Inhalte einer neuen K<strong>und</strong>enbroschüre<br />
werden diskutiert.<br />
Auch beim dritten Meeting an<br />
diesem Tag wirkt Koudela noch<br />
konzentriert <strong>und</strong> aufmerksam.<br />
„Das täuscht“, sagt er. „Nach solchen<br />
Tagen ist man abends schon<br />
geschafft. Aber der Job gefällt<br />
mir, <strong>und</strong> das ist die Hauptsache.“<br />
16.30 Uhr ++ Noch einmal startet<br />
Koudela an diesem Tag durch,<br />
dieses Mal mit <strong>dem</strong> Mountainbike.<br />
„Ich sitze den ganzen Tag –<br />
entweder im Büro oder im Auto.<br />
Da ist das Training eine willkommene<br />
Abwechslung.“ Im Sommer<br />
fährt er jeden Sonntag r<strong>und</strong> 100<br />
Kilometer, im Schnitt zwischen<br />
sechs <strong>und</strong> sieben St<strong>und</strong>en ist er<br />
unterwegs. „Ich gehe eben gern<br />
an meine Leistungsgrenzen“, sagt<br />
der 33-Jährige.<br />
18.45 Uhr ++ Zeit für einen kleinen<br />
Bummel durch die Brünner<br />
Innenstadt. Mit seiner Frau Darina,<br />
einer Kinderärztin, ist Koudela<br />
seit zwei Jahren verheiratet.<br />
„Wir arbeiten beide viel <strong>und</strong> genießen<br />
die wenige Zeit, die uns<br />
neben <strong>dem</strong> Job bleibt.“ Heute<br />
Abend gönnen sie sich einen Besuch<br />
bei ihrem Lieblingsitaliener.<br />
22.45 Uhr ++ Schlafenszeit? Mitnichten.<br />
Jiří Koudela brütet über<br />
den Studienunterlagen für seinen<br />
Wirtschaftsmaster. „Ich<br />
möchte in der Firma weiterkommen<br />
– ohne Studium <strong>und</strong> Titel ist<br />
das schwer.“ Ob ihm das gelingt,<br />
erfährt er schon bald. Er hat sich<br />
auf eine neue Stelle beworben –<br />
als Vertriebschef für das Topk<strong>und</strong>engeschäft.<br />
„Das ist eine Riesenchance“,<br />
sagt er mit glitzernden<br />
Augen.<br />
Steckbrief<br />
Name:<br />
Alter:<br />
Jiří Koudela<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Czech<br />
Wohnort: Brünn<br />
Beruf: Energieverkäufer/Key Account Manager für<br />
Großk<strong>und</strong>en<br />
Berufsausbildung: Elektrotechniker<br />
Betriebszugehörigkeit: Jahre<br />
Hobbys: Schwimmen, Mountainbiken, Snowboarden
48 4<br />
6.00 Uhr ++ Eine neun Kilometer<br />
lange Fahrradtour hat Ondrej Belica<br />
in aller Herrgottsfrühe schon<br />
<strong>hinter</strong> sich gebracht. „Das hält<br />
mich fit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>“, sagt er. Jeden<br />
Tag fährt er die Strecke von<br />
seinem Heimatdörfchen Hostie<br />
im Herzen der Slowakei bis nach<br />
Zlaté Moravce. Hier ist seit nunmehr<br />
20 Jahren sein Arbeitsplatz.<br />
Ein Umspannwerk am Rande der<br />
Stadt.<br />
6.15 Uhr ++ Nach einer Wechseldusche<br />
frühstückt der Elektrotechniker<br />
erst einmal in seinem<br />
Arbeitszimmer. Bei einem Tässchen<br />
Tee aus selbst gesammelten<br />
Kräutern <strong>und</strong> einem Löffel selbst<br />
produziertem Honig genießt der<br />
Naturfre<strong>und</strong> einen halben Liter<br />
Milch mit Schwarzbrot <strong>und</strong> Walnüssen.<br />
7.00 Uhr ++ <strong>Der</strong> offizielle Arbeitstag<br />
von Ondrej Belica beginnt<br />
<strong>und</strong> zwar pünktlich: „Nach mir<br />
können Sie die Uhr stellen“, betont<br />
er. Am Computer checkt er,<br />
welche technischen <strong>Info</strong>rmationen<br />
über Nacht eingegangen<br />
sind. Um zu erfahren, welche Aufgaben<br />
an diesem Tag auf ihn warten,<br />
telefoniert er mit seinem<br />
Chef in Levice. Anschließend begibt<br />
er sich auf einen R<strong>und</strong>gang<br />
durch sein „Reich“.<br />
8.00 Uhr ++ Meistens ist Belica<br />
der alleinige Herrscher über das<br />
Umspannwerk. „Ich bin der letzte<br />
Kastellan“, schmunzelt er. In der<br />
Zeit von Januar bis März bekommt<br />
er allerdings regelmäßig<br />
Besuch. Stefan Abaffy <strong>und</strong> Jozef<br />
Albert, zwei Elektromonteure aus<br />
der Instandhaltung, sind seine<br />
Gäste. Sie sind für die Revision<br />
des Umspannwerkes verantwortlich.<br />
9.00 Uhr ++ Eine Aufgabe von Belica<br />
ist es, den beiden ihre Aufträge<br />
für den jeweiligen Tag zu erteilen.<br />
Er schreibt außer<strong>dem</strong> das<br />
Arbeitsprotokoll, das von den<br />
beiden unterzeichnet werden<br />
muss.<br />
10.30 Uhr ++ Immer wieder legt Belica<br />
auch selbst Hand an. Stehen Leitungsreparaturen<br />
an, so schaltet er<br />
im Umspannwerk die entsprechenden<br />
Leitungen ab. Für die Arbeit an<br />
den 110-KV-Leitungen trägt er seine<br />
Sicherheitskleidung.<br />
<strong>Der</strong> Ökologe<br />
„Summ, summ, summ, Bienchen flieg herum – mit diesem Sprüchlein im Ohr könnte ich jeden Morgen zur Arbeit<br />
radeln. Denn meine Bienen sind mein liebstes Hobby. Ihr Honig <strong>und</strong> der daraus produzierte<br />
Honigwein halten mich fit <strong>und</strong> agil für meine Tätigkeit als Elektrotechniker in einem kleinen<br />
Umspannwerk im slowakischen Städtchen Zlaté Moravce. “<br />
Ondrej Belica, ZSE<br />
15.30 Uhr ++ <strong>Der</strong> Arbeitstag von<br />
Ondrej Belica neigt sich <strong>dem</strong><br />
Ende zu. Jetzt macht er sich auf<br />
den Weg zu seinen kleinen, oftmals<br />
stechfreudigen Fre<strong>und</strong>en:<br />
seinen Bienen. Insgesamt 70 Bienenvölker<br />
nennt der Elektrotechniker<br />
sein Eigen. Mitten in der<br />
Wildnis sind sie in zwei grünen<br />
Wohnwägen untergebracht. In<br />
einem roten, spartanisch eingerichteten<br />
Hüttchen lagert er seine<br />
Imkerausstattung. In einem<br />
weißen seine Waben. Seit mehr<br />
als 40 Jahren beschäftigt sich der<br />
Mann mit der Bienenzucht: „Das<br />
ist für mich wie eine Droge“,<br />
meint er. Er produziert nicht nur<br />
Honig – allein 700 Kilogramm lagern<br />
bei ihm zu Hause-, sondern<br />
auch Honigwein, Wachs sowie<br />
das Heilmittel Propolis.<br />
16.30 Uhr ++ Sein Garten <strong>und</strong> das<br />
Gärtnern ist eine weitere Leidenschaft<br />
des Bienenzüchters. Belica:<br />
„Sobald ich hier bin, fühle ich<br />
mich wie im Urlaub.“ Liebevoll<br />
hat er eine Sammlung mit alten<br />
Gerätschaften, Töpfen <strong>und</strong> Vasen<br />
eingerichtet. Im <strong>hinter</strong>en Teil befinden<br />
sich verschiedene Öfen, in<br />
denen er Fleisch brät <strong>und</strong> Brot<br />
backt, sowie seine Schnitzerwerkstatt.<br />
Dort schnitzt er nicht<br />
nur filigrane Holzfiguren, sondern<br />
baut auch Kästen für die<br />
Bienenwaben oder schneidet<br />
Schindeln für sein Hausdach.<br />
18.00 Uhr ++ Den Feierabend genießt<br />
der vielinteressierte Mann<br />
am liebsten bei einem Glas Wein<br />
mit seiner Frau, seinen beiden<br />
Kindern, den Schwiegerkindern<br />
<strong>und</strong> den drei Enkeln.<br />
Steckbrief<br />
Name: Ondrej Belica<br />
Alter: 60<br />
Gesellschaft: ZSE<br />
Wohnort: Hostie bei Zlaté Moravce<br />
Beruf: Elektrotechniker<br />
Berufsausbildung: Ausbildung zum Elektriker; anschließende<br />
Fortbildung an der Berufsmittelschule zum<br />
Elektrotechniker<br />
Betriebszugehörigkeit: 40 Jahre<br />
Hobbys: Bienenzucht, Pflanzenzucht, Holzschnitzerei
50 5<br />
Handel/Vertrieb an Großk<strong>und</strong>en<br />
Die E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH ist als<br />
<strong>Strom</strong>drehscheibe im E.<strong>ON</strong> Energie-<br />
Konzern für die Vermarktung der Kraft-<br />
werkskapazitäten <strong>und</strong> Optimierung des<br />
Kraftwerkseinsatzes zuständig. Neben<br />
den konzerneigenen Regionalversor-<br />
gungsunternehmen versorgt sie weiter-<br />
verteilendeEnergieversorgungsunter- nehmen – wie beispielsweise<br />
Stadtwerke – <strong>und</strong> große Industriekun-<br />
den in ganz Europa. Zu ihren K<strong>und</strong>en<br />
zählen 80 Vertriebsk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 00<br />
Handelspartner in 20 europäischen Ländern.<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading bietet maßgeschneiderte<br />
Lösungen, abgestimmt<br />
auf die Bedürfnisse der K<strong>und</strong>en – ein<br />
wichtiger Bestandteil, um im internationalen<br />
Wettbewerb um Großk<strong>und</strong>en erfolgreich<br />
zu sein. Dazu gehört auch, dass<br />
sie K<strong>und</strong>en den Zugang zum <strong>Strom</strong>handel<br />
<strong>und</strong> europäischen Emissionshandelsmarkt<br />
ermöglicht. Außer<strong>dem</strong> unterstützt<br />
das Unternehmen die<br />
Beschaffung für die E.<strong>ON</strong>-Energie-Landesgesellschaften.<br />
E.<strong>ON</strong> UK<br />
Nordpool<br />
(Elspot Dänemark,<br />
Kontek Deutschland)<br />
E.<strong>ON</strong> Benelux<br />
Belpex<br />
EST Paris<br />
Powernext<br />
APX/Endex<br />
E.<strong>ON</strong> Italia/<br />
Dalmine Energie<br />
IPEX<br />
E.<strong>ON</strong> Nordic<br />
EEX<br />
Czech Holding<br />
OKO<br />
EST Wien<br />
EXAA<br />
E.<strong>ON</strong> Polska<br />
Gielda<br />
EST Serbia<br />
ZSE<br />
EST o.z.<br />
E.<strong>ON</strong> Hungaria<br />
E.<strong>ON</strong> Moldova<br />
EST Romania<br />
OPCOM<br />
E.<strong>ON</strong> Bulgaria<br />
EST Bulgaria<br />
Europaweite Vertriebsaktivitäten <strong>und</strong>/oder Vertriebskooperationen mit Landesgesellschaften<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading Börsenteilnehmer <strong>und</strong>/oder Handelsaktivitäten<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 440<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Sales & Trading GmbH, Karlstraße 68, 80335 München<br />
Geschäftsführung Klaus Schäfer (Vorsitzender), Ulrich Erkens, Hans Gisbert Ulmke<br />
Umsatz 7.526,6 Mio. € (nach US-GAAP, Handel nettiert)<br />
<strong>Strom</strong>absatz 109 TWh (Vertrieb), 424 TWh (Handel)<br />
Anzahl der K<strong>und</strong>en ca. 180 (davon 7 Konzern-Regionalversorger), ca. 300 Handelspartner<br />
Stand der erhobenen Daten: 31.12.2006; Stand der Besetzung Geschäftsführung: 1.6.2007
Pascal Tirtiaux, E.<strong>ON</strong> Sales & Trading „Ich bin ein Grenzgänger…“<br />
52 5<br />
8.45 Uhr ++ Erst am Wochenende<br />
werden sich Pascal Tirtiaux <strong>und</strong><br />
seine Verlobte Anne Veraart wie-<br />
dersehen. <strong>Der</strong> Abschied ist den-<br />
noch heiter: „Wir haben uns an<br />
die Fernbeziehung gewöhnt“,<br />
sagt Anne. „Zumindest das Wo-<br />
chenende haben wir ja komplett<br />
für uns“, fügt sie lächelnd hinzu.<br />
Noch ein letzter Abschiedskuss,<br />
dann macht sich die Bankange-<br />
stellte auf den Weg ins Büro.<br />
<strong>Der</strong> Grenzgänger<br />
„Ich bin ein Grenzgänger – in jeder Hinsicht. Beruflich pendle ich Woche für Woche zwischen meinem Wohnort Brüssel <strong>und</strong> meinem<br />
Pariser Büro. Von dort aus versuche ich, Großk<strong>und</strong>en aus ganz Frankreich <strong>und</strong> teilweise auch aus Belgien für<br />
E.<strong>ON</strong> Sales & Trading zu gewinnen. Im immer noch stark regulierten französischen Energiemarkt ist das eine<br />
wirkliche Herausforderung <strong>und</strong> erfordert viel Überzeugungsarbeit. Meine persönliche Leistungsgrenze teste<br />
ich im Swimmingpool – mein tägliches Trainingspensum fällt selten unter zwei St<strong>und</strong>en aus.“<br />
Pascal Tirtiaux, E.<strong>ON</strong> Sales & Trading<br />
9.30 Uhr ++ An diesem Montag-<br />
vormittag hat Tirtiaux einen Kun-<br />
dentermin in der Nähe von Brüs-<br />
sel. Von zu Hause nutzt er die Zeit<br />
bis zur Besprechung für einige<br />
berufliche Telefonate. Unter an-<br />
derem holt er sich Rat bei einem<br />
Energierechtsexperten der E.<strong>ON</strong><br />
Sales & Trading hinsichtlich eines<br />
Gesetzesentwurfs des franzö-<br />
sischen Energieministeriums.<br />
„Das Ministerium schickt uns die<br />
Papiere vorab <strong>und</strong> gibt uns die<br />
Möglichkeit, diese zu kommen-<br />
tieren“, erzählt der 37-jährige<br />
Energieverkäufer. Keine leichte<br />
Aufgabe, denn die französische<br />
Energiepolitik ist nicht unbedingt<br />
wettbewerbsfre<strong>und</strong>lich: „<strong>Der</strong><br />
Markt ist immer noch sehr stark<br />
reguliert. <strong>Der</strong> Schutz nationaler<br />
Interessen steht eindeutig im<br />
Vordergr<strong>und</strong>“, moniert Tirtiaux.<br />
11.00 Uhr ++ Für den heutigen<br />
K<strong>und</strong>enbesuch hat sich Verstär-<br />
kung aus Deutschland angekün-<br />
digt. Am Brüsseler Flughafen holt<br />
Tirtiaux seinen Chef Stefan Sedl-<br />
meir ab. <strong>Der</strong> Vertriebsleiter für In-<br />
dustriek<strong>und</strong>en im Bereich Gr<strong>und</strong>-<br />
stoffe <strong>und</strong> Technologie war lange<br />
Jahre selbst Key Account Mana-<br />
ger <strong>und</strong> kennt den französischen<br />
<strong>und</strong> belgischen Markt entspre-<br />
chend gut. „Bei einem so wich-<br />
tigen Termin wie heute kann ein<br />
Sparrings-Partner nicht schaden“,<br />
weiß er aus Erfahrung. „Wir coa-<br />
chen uns gegenseitig, um heraus-<br />
zufinden, was der K<strong>und</strong>e wirklich<br />
will.“<br />
12.30 Uhr ++ <strong>Der</strong> K<strong>und</strong>e ist das<br />
Unternehmen Lhoist, der welt-<br />
weit größte Hersteller von Kalk-<br />
erzeugnissen, <strong>und</strong> er will vor<br />
allem eines – davon überzeugt<br />
werden, warum er seinen <strong>Strom</strong>-<br />
lieferanten wechseln soll. Im Ge-<br />
spräch mit Lhoist Chefeinkäufer<br />
Didier Rosseeuw geht es deshalb<br />
auch nicht primär um ein Ange-<br />
bot: „Wir stellen Fragen über Fra-<br />
gen, zum aktuellen Energiever-<br />
brauch, zu den Lieferkonditionen<br />
unserer Wettbewerber <strong>und</strong> so<br />
weiter. Erst wenn wir alle diese<br />
<strong>Info</strong>rmationen haben, können wir<br />
ein Konzept erarbeiten <strong>und</strong> spä-<br />
ter ein passgenaues Angebot un-<br />
terbreiten“, erklärt Key Account<br />
Manager Tirtiaux.<br />
15.40 Uhr ++ Nun beginnt der<br />
„französische“ Teil seines Arbeits-<br />
tags. Am Brüsseler Bahnhof<br />
„Gare du Midi“ steigt Tirtiaux in<br />
den Thalys. <strong>Der</strong> Hochgeschwin-<br />
digkeitszug braucht für die gut<br />
300 Kilometer lange Strecke nach<br />
Paris nur eine St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> zwan-<br />
zig Minuten – Zeit, die Tirtiaux für<br />
die Nachbereitung des Meetings<br />
nutzt. Vier Tage in der Woche ist<br />
er in der Regel auf Reisen: „Das<br />
ist mein Job – Neuk<strong>und</strong>enakquise<br />
lässt sich eben nicht vom Büro<br />
aus betreiben.“<br />
17.30 Uhr ++ Im Büro trifft Tirtiaux<br />
seinen Kollegen Emmanuel Sire,<br />
den zweiten Key Account Mana-<br />
ger von E.<strong>ON</strong> Sales & Trading in<br />
Paris. Gemeinsam beraten sie<br />
sich mit Enrico Turino <strong>und</strong> Egie<br />
Van Gucht von E.<strong>ON</strong> Ruhrgas, die<br />
ihr Büro im gleichen Haus an der<br />
Rue du 4 Septembre haben. „<strong>Der</strong><br />
<strong>Info</strong>rmations- <strong>und</strong> Erfahrungs-<br />
austausch mit den Kollegen ist<br />
für uns sehr spannend“, erzählt<br />
Tirtiaux. „Schließlich arbeiten wir<br />
im gleichen Markt <strong>und</strong> unter ähn-<br />
lich schwierigen Bedingungen.“<br />
Steckbrief<br />
Name: Pascal Tirtiaux<br />
Alter: 7<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Sales & Trading<br />
Wohnort: Brüssel <strong>und</strong> Paris<br />
Beruf: Key Account Manager<br />
Berufsausbildung: Elektroingenieur<br />
Betriebszugehörigkeit: 2 /2 Jahre<br />
Hobbys: Schwimmen, Orgel, Oboe, Klavier<br />
22.15 Uhr ++ Am Ende eines lan-<br />
gen Arbeitstages fährt Tirtiaux<br />
nicht etwa in seine gemütliche<br />
WG im dritten Pariser Arrondisse-<br />
ment, sondern schnurstracks in<br />
ein Schwimmbad im Quartier La-<br />
tin. „Ich schwimme jeden Tag<br />
zwei St<strong>und</strong>en. Das brauche ich als<br />
Ausgleich, auch wenn es nach<br />
manchen Reisetagen schwer<br />
fällt.“ Doch geschwänzt wird nie:<br />
„Die Badesachen habe ich immer<br />
dabei, zur Not auch im Aktenkof-<br />
fer“, lächelt er <strong>und</strong> taucht ab zu<br />
seiner nächsten Bahn.
54 55<br />
Dienstleistungen<br />
E.<strong>ON</strong> Energie bietet nicht nur <strong>Strom</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Gas</strong>, sondern auch eine ganze Palette<br />
von Dienstleistungen r<strong>und</strong> ums Thema<br />
Energie.<br />
Die E.<strong>ON</strong> Engineering GmbH ist ein Inge-<br />
nieurszentrum auf höchstem Niveau. Sie<br />
stellt die hohen technischen Standards<br />
der E.<strong>ON</strong> Energie AG auch anderen Un-<br />
ternehmen aus der Energie- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>-<br />
wirtschaft zur Verfügung, etwa beim<br />
Bau von effizienten <strong>und</strong> zukunftswei-<br />
senden Energieanlagen.<br />
Die E.<strong>ON</strong> IS GmbH betreut Energieunter-<br />
nehmen mit <strong>Info</strong>rmationstechnologie-<br />
Dienstleistungen. Sie kennt die beson-<br />
deren Bedürfnisse der Unternehmen<br />
<strong>und</strong> steckt dieses praktische Know-how<br />
in die Entwicklung innovativer Soft- <strong>und</strong><br />
Hardware-Lösungen.<br />
Die E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH ist<br />
der zentrale Anbieter von technischem,<br />
kaufmännischem <strong>und</strong> infrastrukturellem<br />
Gebäu<strong>dem</strong>anagement sowie für tech-<br />
nische Systemdienstleistungen. Darüber<br />
hinaus werden nicht betriebsnotwen-<br />
dige, konzerneigene Immobilien entwi-<br />
ckelt <strong>und</strong>/oder vermarktet. Daneben<br />
bietet sie aber auch hoch spezialisierte<br />
Dienstleistungen wie zum Beispiel<br />
Strahlenschutz, Dekontamination oder<br />
auch Eventmanagement <strong>und</strong> Catering<br />
an.<br />
E.<strong>ON</strong> Engineering<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 560<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Engineering GmbH, Bergmannsglückstraße 41–43, 45896 Gelsenkirchen<br />
Geschäftsführung Wolfgang Knyhala (Sprecher der Geschäftsführung), Frank Aigner, Erik Zizow<br />
Umsatz 82,7 Mio. €<br />
E.<strong>ON</strong> IS<br />
Anzahl der Beschäftigten (in Deutschland) ca. 1.660<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> IS GmbH, Humboldtstraße 33, 30169 Hannover<br />
Geschäftsführung Werner Hecker (Vorsitzender), Jörg Becker, Damian Bunyan, Dr. Jörg Zunft<br />
Umsatz 374,1 Mio. € (Deutschland, E.<strong>ON</strong> IS GmbH) (nach US-GAAP)<br />
E.<strong>ON</strong> Facility Management<br />
Anzahl der Beschäftigten ca. 910<br />
Anschrift der Zentrale E.<strong>ON</strong> Facility Management GmbH, Denisstraße 2, 80335 München<br />
Geschäftsführung Walter Fritz, Wolfgang Titz<br />
Umsatz 169,9 Mio. €<br />
Stand der erhobenen Daten: 31.12.2006; Stand der Besetzung Geschäftsführung: 1.6.2007
Dr. Johannes Mayer, E.<strong>ON</strong> Engineering „Ich bin mit Leib <strong>und</strong> Seele Analytiker…“<br />
Dr. Johannes Voges, E.<strong>ON</strong> IS: „Vielseitigkeit <strong>und</strong> Flexibilität sind in meinem Job das A <strong>und</strong> O…“<br />
Heidi Lampe, E.<strong>ON</strong> Facility Management „Was nicht passt, wird passend gemacht…“<br />
56 57<br />
7.15 Uhr ++ „Bis heute Abend,<br />
Papa!“ Die neunjährige Jana<br />
winkt ihrem Vater noch einmal<br />
zu, bevor sie in Richtung Schule<br />
losradelt. Auch Johannes Mayer<br />
muss sich nun beeilen. Gegen<br />
acht Uhr will er in seinem Büro<br />
im Kraftwerk Scholven sein. Eine<br />
gute dreiviertel St<strong>und</strong>e braucht<br />
der gebürtige Schwabe von seinem<br />
Haus im münsterländischen<br />
Havixbeck bis ins 60 Kilometer<br />
entfernte Gelsenkirchen.<br />
9.30 Uhr ++ <strong>Der</strong> Tag ist noch jung,<br />
aber im Büro von Analytiker Mayer<br />
<strong>und</strong> seinem Kollegen Heinrich<br />
Wuttke rauchen schon die Köpfe.<br />
Zwei Rußzahl-Messungen in<br />
einem Kraftwerk weisen unterschiedliche<br />
Werte auf. „Das eine<br />
Ergebnis liegt über <strong>dem</strong> zulässigen<br />
Emissionsgrenzwert, das<br />
andere darunter“, erklärt Mayer.<br />
Gemeinsam mit Wuttke diskutiert<br />
er mögliche Gründe für die<br />
Diskrepanz. „Genau das finde ich<br />
an meinem Job so interessant“,<br />
schwärmt der promovierte Chemiker<br />
Mayer. „An Problemen zu<br />
tüfteln, ihre Ursachen zu erforschen<br />
<strong>und</strong> sie schließlich zu lösen.“<br />
10.45 Uhr ++ Die unstimmigen Ergebnisse<br />
haben sich inzwischen<br />
aufgeklärt. Eine weitere Untersuchung<br />
des Rauchgases aus <strong>dem</strong><br />
Kraftwerk hat ergeben, dass tatsächlich<br />
eine hohe Anzahl an<br />
Rußpartikeln nachzuweisen ist.<br />
„Nun geht es ans Eingemachte“,<br />
sagt Mayer, während er unter<br />
<strong>dem</strong> Mikroskop die Problemprobe<br />
untersucht. „Ich möchte anhand<br />
der Struktur herausfinden,<br />
woher die vielen Rußpartikel<br />
stammen könnten. Diese Erkenntnis<br />
ist für den Kraftwerksbetreiber<br />
von entscheidender Bedeutung,<br />
denn nur so kann er<br />
geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen.“<br />
11.45 Uhr ++ Ortstermin im<br />
Dampfwerk Zweckel in Gladbeck.<br />
Mayers Ziel ist einer der Elektrofilter,<br />
in <strong>dem</strong> die Abgase der Anlage<br />
entstaubt werden. Um dorthin<br />
zu gelangen, muss er hoch<br />
hinaus. Vorsichtig steigt er die<br />
circa 15 Meter hohe Außentreppe<br />
hoch. „Das ist noch gar nichts“,<br />
ruft er grinsend. „Ich war auch<br />
schon auf Arbeitsbühnen in 60<br />
Meter Höhe unterwegs.“<br />
12.15 Uhr ++ An einer Messstation<br />
für gasförmige Abgaskomponenten<br />
angekommen, kontrolliert<br />
Mayer am Notebook die aktuellen<br />
Stickoxid- <strong>und</strong> Sauerstoffwerte.<br />
„Das Kraftwerk soll <strong>dem</strong>nächst<br />
ertüchtigt, sprich<br />
leistungsfähiger gemacht werden“,<br />
erläutert der Analytiker.<br />
„Für die Ausschreibung braucht<br />
der Betreiber die Abgasdaten vor<br />
den Filtern, damit potentielle Anbieter<br />
die Schwachstellen erkennen<br />
<strong>und</strong> die Anlage entsprechend<br />
ertüchtigen können.“<br />
<strong>Der</strong> Analytiker<br />
„Ich bin mit Leib <strong>und</strong> Seele Analytiker <strong>und</strong> mag es, den Dingen auf den Gr<strong>und</strong> zu gehen. Beruflich habe ich vorwiegend mit<br />
Messergebnissen <strong>und</strong> Rauchgasproben aus Kraftwerken zu tun. Diese zu analysieren <strong>und</strong> zu bewerten,<br />
finde ich jeden Tag aufs Neue unglaublich spannend. Zu Hause ist das ganz ähnlich: Als Künstlerin hat<br />
meine Frau viele kreative Ideen – zu schauen, ob diese auch realisierbar sind, ist dann eher mein Job.“<br />
Dr. Johannes Mayer, E.<strong>ON</strong> Engineering<br />
13.30 Uhr ++ Zurück im Büro klingelt<br />
Mayers Telefon. Es ist ein<br />
Kollege des Instituts Eco-Research<br />
in Bozen, der gemeinsam<br />
mit Mayer <strong>und</strong> einem weiteren<br />
Institut aus Dänemark den Zuschlag<br />
für Validierungsmessungen<br />
in einer Wiener Müllverbrennungsanlage<br />
bekommen<br />
hat. Mayer ist Mitglied in einer<br />
Arbeitsgemeinschaft des Europäischen<br />
Komitees für Normung<br />
(CEN) in Brüssel. „Dort haben wir<br />
die Norm entwickelt, die wir nun<br />
in drei verschiedenen Verfahren<br />
in Wien testen wollen“, sagt er<br />
mit leuchtenden Forscheraugen.<br />
„Jetzt hoffen wir natürlich, dass<br />
die Arbeit sich gelohnt hat <strong>und</strong><br />
wir die Gültigkeit der Norm nachweisen<br />
können.“<br />
16.30 Uhr ++ Noch ein letzter<br />
Gang ins Labor. „Dann ist für heute<br />
Feierabend“, freut sich Mayer,<br />
während er einige Partikelfilter<br />
mit neuen Abgasproben ins Zentrallabor<br />
bringt. In ein paar Tagen<br />
wird er die Ergebnisse bekommen.<br />
„Bis dahin werden die Filter<br />
in Säure aufgeschlossen, damit<br />
die darin festgesetzten Stoffe<br />
herausgelöst <strong>und</strong> mit hochempfindlichen<br />
Messgeräten analysiert<br />
werden können“, erklärt er,<br />
umgeben von bunten Standardlösungen<br />
in bauchigen Maßkolben.<br />
17.45 Uhr ++ Zu Hause wird Mayer<br />
schon sehnlichst von Golden<br />
Retriever Rüde Sammy erwartet.<br />
Die gemeinsame „Standardbeschäftigung“<br />
des Tages steht an:<br />
„Fahrrad-Jogging, ich fahre Rad<br />
<strong>und</strong> Sammy joggt“, grinst Mayer.<br />
Gemeinsam mit Tochter Jana<br />
geht’s mit den Rädern ins Havixbecker<br />
Umland.<br />
Steckbrief<br />
Name: Dr. Johannes Mayer<br />
Alter: 48<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Engineering<br />
Wohnort: Havixbeck in Westfalen<br />
Beruf: Analytiker<br />
Berufsausbildung: Diplom-Chemiker<br />
Betriebszugehörigkeit: Jahre<br />
Hobbys: Fahrrad fahren, Familie, Tanzen
58 5<br />
8.30 Uhr ++ Johannes Voges Arbeitstag<br />
beginnt geschäftig: Bereits<br />
im Auto auf <strong>dem</strong> Weg zur<br />
Arbeit erhält er seinen ersten<br />
K<strong>und</strong>enanruf. „Mein Job ist in jeder<br />
Hinsicht Dienstleistung“, sagt<br />
der Berater für Customer-Relationship-Management-Systeme.<br />
„Wir müssen die fachlichen Anforderungen<br />
unserer K<strong>und</strong>en verstehen,<br />
den K<strong>und</strong>en beraten <strong>und</strong><br />
dann eine Lösung konzipieren,<br />
die die K<strong>und</strong>enprozesse optimal<br />
IT-technisch unterstützt.“ Seine<br />
K<strong>und</strong>en sind Unternehmen aus<br />
der Energiewirtschaft, darunter<br />
auch die sieben deutschen ReVU<br />
von E.<strong>ON</strong> Energie.<br />
9.15 Uhr ++ Im Büro checkt Voges<br />
E-Mails <strong>und</strong> erstellt seine Aufgabenliste<br />
für den Tag. „Das Interessante<br />
an meinem Job ist, dass ich<br />
immer mehrere Projekte auf einmal<br />
betreue <strong>und</strong> ständig zwischen<br />
verschiedenen K<strong>und</strong>en,<br />
Projektinhalten <strong>und</strong> -stadien sowie<br />
Managementaufgaben hin<br />
<strong>und</strong> her switche.“ Das empfand<br />
der promovierte Geograf zu Beginn<br />
seines Jobs noch als sehr<br />
stressig: „Es war eine enorme<br />
Umstellung, schließlich hatte ich<br />
mich während meiner Dissertation<br />
vier Jahre lang mit nur einem<br />
Thema beschäftigt“, erinnert sich<br />
Voges.<br />
9.45 Uhr ++ Das Telefon klingelt,<br />
ein Kollege von der E.<strong>ON</strong> Thüringer<br />
Energie ist dran. „Wir sind<br />
momentan in der Übernahmephase<br />
einer neuen Applikationsfunktionalität<br />
für das Kalkulationssystem<br />
der ETE“, erklärt<br />
Voges. „Jetzt muss nur noch eine<br />
leistungsfähigere Hardware beschafft<br />
werden, <strong>und</strong> dann kann<br />
das neue Release produktiv gehen.“<br />
Am Telefon klärt er die Details.<br />
10.50 Uhr ++ Auf zum nächsten<br />
Termin – das Notebook darf dabei<br />
auf keinen Fall fehlen. „Hier<br />
sind alle Projekte mit ihrem aktuellen<br />
Status quo drin. Jede wichtige<br />
Änderung, jede Ergänzung<br />
wird eingetragen, sonst verliert<br />
man ganz schnell den Überblick“,<br />
erzählt der 42-Jährige.<br />
<strong>Der</strong> Vielseitige<br />
„Vielseitigkeit <strong>und</strong> Flexibilität sind in meinem Job das A <strong>und</strong> O. Als Project Manager <strong>und</strong> Berater für Customer<br />
Relationship Management (K<strong>und</strong>enbeziehungsmanagement) bin ich viel unterwegs <strong>und</strong> betreue<br />
ständig unterschiedliche K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Projekte, dazu kommen die Führungsaufgaben als Mentor.<br />
Aber auch zu Hause kommt keine Langeweile auf: Dafür sorgen schon unsere drei Kinder, die<br />
meine Frau <strong>und</strong> mich ganz gut auf Trab halten.“<br />
Dr. Johannes Voges, E.<strong>ON</strong> IS<br />
11.15 Uhr ++ Am Flipchart skizziert<br />
<strong>und</strong> diskutiert Voges mit<br />
Kollegen einen elektronischen<br />
Posteingangs-Workflow, der<br />
<strong>dem</strong>nächst Teil eines CRM-Systems<br />
bei der E.<strong>ON</strong> Energie AG<br />
werden soll. „Nach Eingang eines<br />
K<strong>und</strong>enbriefs wird dieser kategorisiert,<br />
auf seinen Betreff hin<br />
gescannt, als Vorgang im CRM-<br />
System angelegt <strong>und</strong> dann elektronisch<br />
<strong>dem</strong> zuständigen Sachbearbeiter<br />
im Service Center<br />
zugeordnet“, erläutert Voges.<br />
„Eine effiziente Lösung, die den<br />
K<strong>und</strong>enprozess optimal mit IT<br />
unterstützt – das ist unser Job.“<br />
14.30 Uhr ++ Nach der Mittagspause<br />
hat Voges seinen letzten<br />
Termin an diesem Freitag. Mit<br />
seinem Kollegen Dr. Frank Mahler<br />
bespricht er die Inbetriebnahme<br />
einer Schnittstellen-Optimierung<br />
in einem CRM-System der E.<strong>ON</strong><br />
Avacon in der kommenden Woche.<br />
Die letzten Anpassungen<br />
sind bereits realisiert. Nun laufen<br />
noch abschließende Tests. Voges<br />
freut sich, heute einmal früher<br />
nach Hause zu kommen <strong>und</strong> noch<br />
etwas mit seinen drei Kindern<br />
unternehmen zu können.<br />
17.00 Uhr ++ Das tut gut! Das Wochenende<br />
leiten Voges, seine<br />
Frau Babette <strong>und</strong> die drei Kinder<br />
Carl, Maj <strong>und</strong> Eva mit einem Spaziergang<br />
am Hannoveraner<br />
Maschsee ein. „In der Woche bin<br />
ich meist drei bis vier Tage beim<br />
K<strong>und</strong>en unterwegs, da kommt<br />
meine Familie manchmal zu<br />
kurz“, bedauert Voges. „Aber das<br />
holen wir dann am Samstag <strong>und</strong><br />
Sonntag nach.“<br />
Steckbrief<br />
Name: Dr. Johannes Voges<br />
Alter: 42<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> IS<br />
Wohnort: Hannover<br />
Beruf: Project Manager, CRM-Berater<br />
Berufsausbildung: Diplom-Geograf<br />
Betriebszugehörigkeit: 7 Jahre<br />
Hobbys: Familie, Laufen, Motorrad fahren
60 6<br />
6.50 Uhr ++ Im Hafen des Kraftwerks<br />
Staudinger in Großkrotzenburg<br />
bei Hanau ist schon Betrieb.<br />
Die Frühschicht entlädt das<br />
Motorschiff „Fiorano“, die erste<br />
Lieferung des Tages. Auf <strong>dem</strong><br />
Werksfahrrad biegt Heidi Lampe<br />
in die „Hafenstraße“ ein. Ihr Büro<br />
befindet sich über der Dozerhalle,<br />
direkt am Hafen.<br />
7.30 Uhr ++ Anruf in der Schleuse<br />
Kostheim, r<strong>und</strong> 70 Kilometer vom<br />
Staudinger Hafen entfernt. Hier<br />
wechseln die Frachter vom Rhein<br />
in den Main. Lampe erk<strong>und</strong>igt<br />
sich nach den aktuellen Einlaufzeiten<br />
der Schiffe. „Sobald die<br />
durch die Schleuse sind, weiß ich,<br />
in welcher Reihenfolge sie bei<br />
uns einlaufen.“ Fast 60 St<strong>und</strong>en<br />
Fahrt haben die Binnenschiffe<br />
aus Rotterdam schon <strong>hinter</strong> sich,<br />
wenn sie im Kraftwerkshafen ankommen.<br />
„Ein Wettlauf gegen die<br />
Uhr“, sagt Lampe. „In diesem Geschäft<br />
ist Zeit bares Geld.“<br />
9.00 Uhr ++ Das Telefon steht<br />
kaum still – eine Terminaktualisierung<br />
nach der nächsten. Lampe<br />
gönnt sich einen Blick in den<br />
Hafen, wo gerade das Motorschiff<br />
„Gerda II“ entladen wird:<br />
„Von hier aus habe ich immer alles<br />
im Blick.“ Schon als kleines<br />
Kind hatte sie eine Schwäche für<br />
Wasser <strong>und</strong> Boote, erzählt sie.<br />
„Deshalb ist das für mich schon<br />
eine Art Traumjob.“<br />
Steckbrief<br />
Name: Heidi Lampe<br />
Alter: 47<br />
Gesellschaft: E.<strong>ON</strong> Facility Management<br />
Wohnort: Großkrotzenburg bei Hanau<br />
Beruf: Schiffslogistikerin im Bereich<br />
Kraftwerksbekohlung<br />
Berufsausbildung: Ausbildung zur Hotelfachfrau<br />
Betriebszugehörigkeit: 7 Jahre<br />
Hobbys: Nähen, Fahrrad fahren, Sprachen lernen<br />
Die Improvisationskünstlerin<br />
„Was nicht passt, wird passend gemacht – zimperlich bin ich nicht. Das kann ich mir in meinem Job als<br />
Schiffslogistikerin auch gar nicht leisten. Täglich koordiniere ich Ankunft, Entladung <strong>und</strong> Abfahrt<br />
von bis zu sieben Kohleschiffen im Kraftwerk Staudinger bei Hanau. Da verschiebt sich ständig<br />
etwas, Improvisieren gehört deshalb einfach dazu. Privat ist das ganz ähnlich: Ich habe einen<br />
absoluten Modetick <strong>und</strong> liebe es, Second Hand Kleidung umzuarbeiten <strong>und</strong> neu zu gestalten.“<br />
Heidi Lampe, E.<strong>ON</strong> Facility Management<br />
11.30 Uhr ++ Mit Kranführer Markus<br />
Leonhardt bespricht sie die<br />
Lieferungen des Tages. R<strong>und</strong><br />
10.000 Tonnen Kohle können pro<br />
Tag entladen werden. Im Lager<br />
am Hafen stapelt sich das<br />
„schwarze Gold“ bergeweise, zurzeit<br />
mehr als 214.000 Tonnen.<br />
11.45 Uhr ++ Bevor sie wieder in<br />
ihr Büro zurückkehrt, wirft Lampe<br />
noch einen kurzen Blick auf<br />
das Förderband, das die Kohle<br />
vom Hafen direkt ins Kraftwerk<br />
transportiert. „Zwischen fünf <strong>und</strong><br />
sechs Tausend Tonnen werden<br />
hier täglich verheizt“, sagt sie,<br />
während die Kohle an ihr vorbeisaust.<br />
12.30 Uhr ++ Zurück im Büro bereitet<br />
Lampe die Kohlelieferungen<br />
für den nächsten Tag vor,<br />
telefoniert mit Reedereien <strong>und</strong><br />
kontaktiert die Schiffsführer. „Die<br />
wurden hier früher noch persönlich<br />
vorstellig“, erinnert sie sich.<br />
„Doch das ist lange her, heute ist<br />
alles digitalisiert: Meine <strong>Info</strong>rmationen<br />
bekomme ich über den PC<br />
oder über das Telefon.“<br />
14.00 Uhr ++ <strong>Der</strong> Feierabend beginnt<br />
für Lampe – dank Teilzeit –<br />
in der Regel um 13 Uhr. Jetzt hat<br />
sie Zeit, sich um ihren zwölfjährigen<br />
Sohn zu kümmern <strong>und</strong> ihrem<br />
Lieblingshobby nachzugehen.<br />
„Ich nähe schon seit meiner<br />
Jugend“, sagt die gebürtige Leipzigerin.<br />
„Damals hat uns ein Onkel<br />
aus Köln immer ein Paket mit<br />
West-Kleidung geschickt, die ich<br />
umgeändert habe.“ Heute sind<br />
vor allem Second Hand Läden<br />
ihre F<strong>und</strong>grube: „Da kann ich einfach<br />
nicht dran vorbeigehen.“<br />
Was tun die <strong>Mensch</strong>en bei E.<strong>ON</strong> Energie nach der Arbeit?
Sie verbrauchen <strong>Strom</strong>.<br />
64<br />
Impressum<br />
Herausgeber E.<strong>ON</strong> Energie AG Personalbereich Brienner Straße 40 80333 München<br />
Redaktion Stephanie Schütte (verantwortlich) . Julia Leuffen<br />
Konzept <strong>und</strong> Gestaltung Vero Design Agentur, Benediktbeuern<br />
Fotos Hans Lippert, Geretsried . Lisa Bahnmüller, Gelting<br />
Druck E.<strong>ON</strong> Facility Management DLC Druckerzeugnisse<br />
Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers<br />
Kennzahlen der E.<strong>ON</strong> Energie (Stand 31.12.2006)<br />
2000 2005 2006<br />
Umsatz (ohne <strong>Strom</strong>steuer/Handel nettiert) Mio. € 10.678 24.295 28.380<br />
Personalaufwand Mio. € 2.321 2.812 2.913<br />
Beschäftigte zum 31.12. (gesamt) 34.400 46.886 46.012<br />
Beschäftigte zum 31.12. (Ausland) 4.010 14.197 13.383<br />
Beschäftigte zum 31.12. (Deutschland) 30.390 32.689 32.629<br />
davon Auszubildende (Deutschland) 2.349 2.281 2.329
EEA 06/2007<br />
E.<strong>ON</strong> Energie AG Personalbereich Brienner Straße 40 80 München<br />
personal@eon-energie.com www.eon-energie.com