Der Mensch hinter dem Mitarbeiter - E.ON - Strom und Gas - Info ...

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Der ruhende Pol
„Ruhe bewahren, egal was passiert, das ist in meinem Beruf als Mitarbeiterin der Netzleitstelle in Pietra Neamt das
Wichtigste – und zwar Tag und Nacht. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn es ist
ständig irgendetwas los. Hinzu kommt, dass ich mich als einzige Frau in einem von Männern
dominierten Beruf behaupten muss. Zum Ausgleich genieße ich es, in der Natur unterwegs zu
sein. Dort kann ich mich so richtig entspannen und abschalten.“
Ana Azoitei, E.ON Moldova
21.00 Uhr ++ Auf dem Weg zur
Spätschicht passiert Ana Azoitei
den Platz des Großen Stefan.
Wunderschön liegt der im Jahr
1499 erbaute Beobachtungsturm
im Abendlicht. Daneben befinden
sich eine fast ebenso alte Kirche
sowie zwei sehr schöne, klassizistisch
angehauchte Gebäude. In
diesen sind heute zwei Museen
untergebracht: das Kunstmuseum
sowie das Volkskundemuseum.
21.30 Uhr ++ Ana kommt im Büro
an. Bereits zum zweiten Mal an
diesem Tag. Denn heute hatte die
Ingenieurin auch Frühschicht –
von 6 bis 10 Uhr. Ein kurzes
Schwätzchen mit dem Pförtner,
dann geht es hoch in den fünften
Stock.
21.35 Uhr ++ Schichtübergabe. In
der Netzleitstelle angekommen
erfährt sie von ihrem Kollegen
Ovidiu Filioreanu alles über die
Ereignisse der letzten Schicht.
22.00 Uhr ++ Eine lange Nacht beginnt.
Doch langweilig wird es
Ana nicht. Zunächst verschafft
sich die 38-Jährige einen Überblick
über die Situation im Netzwerk.
Alles im grünen Bereich.
22.30 Uhr ++ Jetzt ruft sie die vier
Teams an, die sich in der Region
rund um Pietra Neamt um Störungen
und Stromausfälle kümmern.
Die Kollegen, die in den
Umspannwerken der Umgebung
tätig sind, erhalten ebenfalls einen
Anruf. Auch dort ist alles im
Lot.
23.00 Uhr ++ Jede Aktion, jeder
Anruf, jede einzelne Anweisung
wird schriftlich niedergelegt –
mit exakter Zeitangabe. „Das ist
hier wie in einer Black Box, es
bleibt nichts verborgen“, schmunzelt
die Ingenieurin. Wie ein ruhender
Pol sitzt sie auf ihrem
Schreibtischstuhl. Denn egal, was
passiert, eines gilt immer: Ruhe
bewahren. Das ist nicht immer
leicht: „Manchmal kommen mehr
als 100 Anrufe pro Schicht. Und
die Entscheidungen, was zu tun
ist, müssen immer schnell getroffen
werden. Oft bleibt nicht einmal
die Zeit für einen Gang zur
Toilette“, erzählt Azoitei.
11.00 Uhr ++ Um sechs Uhr hat
Ana die Schicht beendet. Jetzt,
nach einem kurzen Nickerchen,
hat sie zwei Tage lang frei. „Das
ist klasse“, freut sie sich. Den
wunderschönen Frühlingstag
wird sie nutzen, um eine Wanderung
zu unternehmen. Auf der
Fahrt in die Berge hält die pflichtbewusste
Dame kurz in einem
Umspannwerk an. Hier zeigt ihr
Dorin Focsaneanu die Funktionen
einiger Instrumente.
13.00 Uhr ++ Das Naturschutzgebiet
rund um den Gipfel des
Ceahlau, einen Berg in den Ostkarpaten,
ist Anas Ziel. Es ist
herrlich. „Hier blüht sogar das
Edelweiß. Allerdings findet man
es nur, wenn man auch hoch genug
steigt“, weiß sie zu berichten. 18.00 Uhr ++ Wieder in Pietra Neamt
angekommen, erledigt Ana
noch schnell ein paar Einkäufe im
Supermarkt. Die letzten Tage
fehlte hierfür die Zeit.
20.00 Uhr ++ Heute feiert das Theater
in Pietra Neamt die Premiere
des Stücks „Liniste! Se repeta…“
(auf Deutsch so viel wie: „Sei
ruhig! Wir üben noch…“).
Ein sehr schöner und vor allem
entspannender Tagesabschluss
für die Theaterliebhaberin Ana
Azoitei.
Steckbrief
Name: Ana Azoitei
Alter: 8
Gesellschaft: E.ON Moldova
Wohnort: Pietra Neamt
Beruf: Mitarbeiterin Netzleitstelle
Berufsausbildung: Elektroingenieurin
Betriebszugehörigkeit: 0 Jahre
Hobbys: Theater, Natur, Lesen