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werden zu lassen. Dabei zielten die verschiedenen Angebote nicht auf Massenveranstaltungen.<br />

Es bestand die Vorstellung, auch kleine Gruppen anzusprechen<br />

und diesen eine Abwechslung zu bieten. Insgesamt wollte man den oben genannten<br />

Nebenwirkungen eines Klinikaufenthaltes entgegenwirken, das Krankenhaus<br />

als Lebensraum zurückgewinnen und eine Hilfe zur Krankheitsbewältigung geben.<br />

Für Gotthardt hat „Kultur im Krankenhaus vielleicht den Hauch von Luxus an sich,<br />

wie Kultur im allgemeinen auch. Auf Luxus kann man zur Not verzichten. Auf Kultur<br />

kann man aber weder im allgemeinen Leben, noch im Krankenhaus verzichten“ 27 .<br />

Sie ist als notwendige Ergänzung hin zu einer ganzheitlichen Patientenversorgung<br />

und Teil der Gesundheitsfürsorge im Krankenhaus zu verstehen. Kultur im Krankenhaus<br />

ist kein „Werbegag“, und dennoch sehen manche Klinikärzte das<br />

Kulturangebot des Projekts „Kultur-imPulse“ schon als Standortvorteil.<br />

Anfangs wurden bereits gemachte Erfahrungen gesammelt, bestehende Aktivitäten<br />

erfasst, ausgebaut und neue kulturelle Angebote entwickelt. Bereits vorhandene<br />

Verteilersysteme wurden ausgenutzt; so bekamen die Patienten die Programmübersicht<br />

als „Kulturbeilage“ zum wöchentlichen Speiseplan direkt ans Bett geliefert.<br />

Dadurch wurde bereits ein Großteil der Patienten erreicht. Zusätzlich warben<br />

Plakate an Info-Brettern und auf jeder Station für das Kulturprogramm.<br />

Wichtiger Bestandteil des Konzepts sind der Kontakt und Austausch seitens des<br />

Kulturreferats mit dem Pflegepersonal, Ärzten und Mitarbeitern anderer Berufsgruppen.<br />

Diese wurden nach und nach geknüpft, ausgebaut, bestehende Aktivitäten<br />

unterstützt und neue Initiativen ermutigt und entwickelt. Dadurch wurde eine<br />

Einbindung der Mitarbeiter erreicht, die in Zukunft noch verstärkt werden soll. Weitere<br />

Ziele für die Zukunft sind die verstärkte Förderung des Austauschs und Dialogs<br />

mit den Patienten, unter den Patienten und unter den Mitarbeiter.<br />

Nach fünf Jahren hat das Modellprojekt gezeigt, dass über das Programm hinaus<br />

Interessen und Bedürfnisse geweckt wurden, und viele Ideen mobilisiert und umgesetzt<br />

wurden. Die Menschen haben das Verlangen, in intakten, gesunden Bereichen<br />

angesprochen zu werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sich über die<br />

Kultur mit dem Klinikaufenthalt auseinander zusetzen. So hat z.B. „Theater im Flur“<br />

(aus Platzgründen aus der Not geboren) schnell Neugier und Aufmerksamkeit geweckt.<br />

Im Rahmen des Stegreiftheaters (Patienten geben Stichworte, Situationen<br />

vor, die dann gespielt werden) haben die Patienten die Möglichkeit, sich spielerisch<br />

und durch Spaß und Lachen mit Angst und Trauer zu beschäftigen und diese zu<br />

überwinden, da oft Themen aus dem Klinikalltag genannt werden 28 .<br />

27 Heeck 1997, S. 6.<br />

28 vgl. Heeck 1997, S. 8-21.<br />

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