Thema: Vertrauen - HeidelbergCement
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context 4/2010 Produkte und Projekte<br />
Das hohe C der Architektur<br />
Servicezentrum der RWTH in Aachen<br />
Das SuperC, das neue Servicezentrum der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, bietet Studierenden eine<br />
zentrale Anlaufstelle. Beheizt wird das Studiengebäude mit Geothermie,<br />
die unmittelbar unter der ambitionierten Architektur gewonnen wird.<br />
An einem frostigen Wintertag ist das kaum vor<br />
stellbar: Etwa 2.500 Meter unter den kalten Füßen<br />
misst die Erdtemperatur rund 70 Grad Celsius.<br />
Dies macht sich die RWTH zunutze: Genau unter<br />
dem dominanten Dach des neuen Servicezentrums<br />
stößt eine Sonde in die Tiefe und liefert Wärme für<br />
die Energieversorgung. Warme Quellen aus dem Erdinnern<br />
sind in Aachen schon seit der Römerzeit als<br />
Quell des Wohlbehagens bekannt. Nun profitieren<br />
auch die Studierenden in dem auffälligen Neubau der<br />
Hochschule von dieser Energiequelle. Deren Wärme<br />
kann, einmal angezapft, nahezu unbegrenzt genutzt<br />
werden. Dank der tiefen Geothermie wird mit der<br />
von einem Wärmeträgermedium aufgenommenen<br />
Energie das Bauwerk sogar direkt, ohne Wärmepumpe,<br />
beheizt. Was so einfach klingt, ist ein komplexes<br />
Unterfangen, dessen technische Ausführungsplanung<br />
ebenso wie die begleitenden wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen von einem interdisziplinären Forschungsteam<br />
unter Federführung des Instituts für<br />
Markscheidewesen der RWTH Aachen durchgeführt<br />
wurden. Von Anfang an hat <strong>HeidelbergCement</strong> Baustoffe<br />
für Geotechnik (HC Geotechnik) für das Bauvorhaben<br />
die Entwicklung eines hochwärmeleitfähigen<br />
Verfüllbaustoffs für tiefe Erdwärmesonden<br />
forciert, der die Sonde im kilometertiefen Bohrloch<br />
fehlstellenfrei umfließt und gleichzeitig durch optimale<br />
thermische Eigenschaften zur Steigerung der<br />
Systemeffizienz beiträgt.<br />
Die Entwicklung innovativer Produkte zur effizienten<br />
Nutzung erneuerbarer Energien ist eine Seite<br />
der Medaille – das <strong>Vertrauen</strong> in die Umsetzung zukunftsweisender<br />
Projekte eine andere. Toni Wimmer,<br />
verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Universität, erinnert sich an die Anfangszeit:<br />
„Natürlich gab es in der Stadt Bedenken, dass die Aachener<br />
Quellen von der Bohrung beeinträchtigt würden.<br />
Deshalb wurden fachliche Gutachten in Auftrag<br />
gegeben, die letztendlich den Einfluss der Bohrung<br />
auf die heißen Quellen als unbedenklich einstuften.“<br />
Nun ist, wie es sich für eine Elite-Universität gehört,<br />
auch das Energiekonzept des Neubaus anspruchsvoll.<br />
Denn erstmals wurde hier Erdwärme via Tiefensonde<br />
innerstädtisch für ein Großprojekt genutzt. Das Universitätsgebäude<br />
deckt mit der erneuerbaren Energie<br />
seinen kompletten Heizbedarf und dokumentiert als<br />
innovatives „EU-Demonstrationsprojekt“ über die<br />
Hochschule hinaus die Chancen, die Geothermie für<br />
die Energieversorgung moderner Bauwerke bietet.<br />
Kundenorientierung<br />
Studierende als Kunden zu betrachten, wie es Alt-<br />
Rektor Burkhard Rauhut in einer Broschüre über das<br />
SuperC formuliert, ist ein Aspekt, der in der Debatte<br />
um Hochschulbildung neu ist. Nach dem Motto „der<br />
Kunde ist König“, weist dies auf ein Verhältnis zwischen<br />
den Studierenden und der Hochschule hin, das<br />
ersteren ein größtmögliches Bildungsangebot unter<br />
optimalen Bedingungen verspricht. Tatsächlich bietet<br />
das SuperC an zentraler Stelle alles, was neben dem<br />
inhaltlichen Studium an Verwaltung und Serviceeinrichtungen<br />
für die Studierenden nötig ist. Hier finden<br />
sie ihr Sekretariat, das International Office, das Prüfungsamt<br />
und das Career Center. Seit seiner Eröffnung<br />
gilt der moderne Stahlbetonskelettbau in der<br />
Altstadt als städtebauliches Highlight in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zu den ehrwürdigen Universitätsbauten<br />
und dem Aachener Dom. Größtmögliche<br />
Transparenz war das Anliegen der Architektinnen<br />
Susi Fritzer und Eva-Maria Pape, die als wissenschaftliche<br />
Lehrkräfte aus der eigenen Architekturfakultät<br />
heraus in einem internen Wettbewerb ein Gebäude<br />
mit 4.600 Quadratmetern Nutzfläche und multifunktionaler<br />
Halle im Untergrund konzipierten. Der Bau<br />
erfüllt das Raumprogramm und bildet den innovativen<br />
Anspruch der Hochschule auch architektonisch<br />
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