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Thema: Verwandlung - HeidelbergCement

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context 1/2008 <strong>Verwandlung</strong><br />

Anstoß mit<br />

Nebenwirkungen<br />

Spielerischer Wandel<br />

Der Countdown läuft: Wenn am 7. Juni 2008 der<br />

Anpfiff zur Endrunde der 13. Europameisterschaft<br />

in Österreich und der Schweiz erfolgt, werden<br />

wieder Millionen Menschen vom Fußballfieber<br />

erfasst. Dessen typische Symptome können jedoch<br />

nicht nur bei Fans, sondern auch bei Spielern und<br />

sogar den betreffenden Stadien diagnostiziert<br />

werden.<br />

ationaltrainer Sepp Herberger, unter dessen<br />

N Regie Deutschland 1954 die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

gewann, wusste es: „Nach dem Spiel<br />

ist vor dem Spiel“, kommentierte er den stets wiederkehrenden<br />

Zyklus aus Vorbereitung, Wettkampf und<br />

wieder Vorbereitung. Es ging ihm darum, die Motivation<br />

und Konzentration der Spieler aufrechtzuerhalten,<br />

indem er sie an eine klare, unverrückbare<br />

Tatsache erinnerte: Auf ein Spiel folgt stets ein<br />

nächstes, selbst am Ende einer Saison. Doch das ist<br />

nur die eine Seite, denn das Fußballspiel selbst ist<br />

unvorhersehbar und überraschend: Innerhalb von<br />

Minuten kann sich das Glück wenden, und ein sicher<br />

geglaubter Sieg ist plötzlich unerreichbar.<br />

Schauplatz dieser Wechselspiele sind die Stadien.<br />

Schon seit ihren Ursprüngen in der Antike dienen sie<br />

als Orte der Versammlung, als Bühne gesellschaftlicher<br />

Ereignisse. In einem solchermaßen geschützten<br />

Rahmen verschmelzen die Anwesenden samt ihrer<br />

individuellen Eigenschaften zu einer homogenen, in<br />

sich geschlossenen Masse. Zentrale Bedeutung erhält<br />

dabei ihre intensiv empfundene Wirkung der gemeinsamen<br />

Erfahrung, die das Kollektiv nachhaltig<br />

vereint.<br />

Das gilt ganz besonders für Fußballspiele. Durchlebt<br />

der Fan eine Partie innerhalb einer derartigen Umgebung,<br />

so verändert ihn dies zwangsläufig: Zehntausendfach<br />

potenzierte Freude oder Enttäuschung<br />

können an ihm nicht spurlos vorübergehen. Sieg und<br />

Niederlage, erlösende Jubelschreie und bittere Tränen<br />

liegen in der ungewissen Dramaturgie eines Spiels<br />

oftmals eng beisammen. Für den Zuschauer bedeutet<br />

dies ein ständiges Wechselbad der Gefühle – in seiner<br />

radikalsten Form bei einem finalen Elfmeterschießen.<br />

Auch die Spieler bleiben von dieser spannungsgeladenen<br />

Atmosphäre nicht unberührt. Fans und<br />

Medien üben enormen Druck auf die Akteure aus,<br />

der sowohl beflügelnd als auch lähmend wirken<br />

kann. Ständige Beobachtung, konsequentes Anfeuern<br />

der eigenen Mannschaft oder systematisches<br />

Demoralisieren des Gegners haben schon den Ausgang<br />

so mancher Partie entscheidend beeinflusst. Für<br />

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