Thema: Verwandlung - HeidelbergCement
Thema: Verwandlung - HeidelbergCement
Thema: Verwandlung - HeidelbergCement
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
context 1/2008 Markt und Umwelt<br />
Die Zukunft säen<br />
Wandel im Steinbruch<br />
Als der Steinbruch Kapf bei Istein im Markgräfler Land angelegt wurde,<br />
mussten ihm Felder und Wälder weichen. Jetzt ist er zum Teil wieder<br />
aufgefüllt. Trotzdem ist nichts mehr so, wie es vorher war: Mit speziellen<br />
Flächen für seltene Pflanzen- und Tierarten neben dem typischen Wald<br />
soll sich der ehemalige Steinbruch bewusst von der Umgebung abheben.<br />
Noch vor ein paar<br />
Jahren klaffte ein<br />
Loch, wo ursprünglich<br />
Wald und Wiesen<br />
standen.<br />
Ein seltsamer Anblick bot sich im vergangenen<br />
Jahr am Steinbruch Kapf im Landkreis Lörrach.<br />
Plötzlich fuhren nicht nur, wie gewohnt, voll beladene<br />
Lkw vom Steinbruch weg, es kamen auch<br />
gleichzeitig welche an. Der Grund für diese scheinbar<br />
verkehrte Welt: Neben dem Abbau wurde eine Hälfte<br />
des Steinbruchs wieder aufgefüllt. Das Material dafür<br />
stammte vom Aushub des Katzenbergtunnels,<br />
der in der Nähe gebaut wurde. Etwa zweieinhalb<br />
Millionen Kubikmeter tonige Erde landeten so im<br />
Steinbruch Kapf.<br />
„Wir können nun eine Fläche von neun Hektar<br />
der Natur zurückgeben“, freut sich Peter Leifgen,<br />
Werksleiter des Kalkwerks Istein, das den Steinbruch<br />
Kapf betreibt. Dazu hat der Biologe Wolfgang Röske<br />
vom Freiburger Fachbüro IFÖ in Zusammenarbeit mit<br />
Dr. Michael Rademacher, Team Leader Recultivation<br />
and Nature Protection bei <strong>HeidelbergCement</strong>, einen<br />
genauen Rahmenplan erarbeitet – in enger Abstimmung<br />
mit den zuständigen Forst- und Naturschutzbehörden.<br />
Darin wurde genau festgelegt, wo und in<br />
welcher Form das Material aus dem Katzenbergtunnel<br />
abgeladen wird und was mit den Flächen im Einzelnen<br />
geschehen soll. Keine einfache Aufgabe, denn<br />
die Biologen hatten etwas Ungewöhnliches vor, das<br />
viel Überzeugungsarbeit erforderte: Sie planten nicht<br />
nur, den standorttypischen Wald nachwachsen zu<br />
lassen, der später wieder wirtschaftlich genutzt werden<br />
soll. Sie wollten auch Steinbruchflächen erhalten<br />
– als Refugium für seltene Pflanzen- und Tierarten.<br />
„Hier soll nichts passieren, wir werden nicht eingreifen“,<br />
sagt Biologe Röske. „Das dürfte sehr spannend<br />
werden, dem natürlichen Verlauf zuzusehen.“<br />
Für die Wiederherstellung des Waldes führten die<br />
beiden Biologen eine neue Vorgehensweise ein: Statt<br />
gleich mit Setzlingen zu arbeiten, vertrauen sie auf<br />
die Kraft der Samen. Röske erklärt: „Die Setzlinge<br />
kommen meist aus Betrieben, in denen sie geschützt<br />
aufwachsen. Hier im Steinbruch sind sie anderen<br />
Umwelteinflüssen ausgesetzt. Viele gehen daher ein,<br />
und es müssen neue Setzlinge gepflanzt werden. Das<br />
kostet Zeit und Geld.“ Streue man hingegen unterschiedliche<br />
Samen aus, so setzen sich nur diejenigen<br />
durch, die am besten an diesen Standort angepasst<br />
sind. „Das dauert zwar einige Jahre länger, spart dafür<br />
aber Arbeit und Geld“, ist Röske überzeugt.<br />
Doch zuerst musste die aufgefüllte Fläche präpariert<br />
werden: Sie erhielt einen Mantel aus Mutterboden,<br />
etwa einen Meter dick und festgehalten<br />
30