HEILSBRONNEN GEMEINDEBRIEF - Zum Heilsbronnen
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ersten Mal, dass kein Abgesandter zu<br />
einer Kirchweihe in Berlin erschien.<br />
Über die Gründe ist nichts bekannt.<br />
Wie die Einweihung verlief, erfahren<br />
wir aus späteren Beiträgen zum 10 jährigen<br />
und 25 jährigen Jubiläum. So von<br />
Pfarrer Geest 1922, der berichtet:<br />
„Im Festgottesdienst hielt Generalsuperintendent<br />
Lahusen die Weiherede.<br />
Über der Feier lag keine hoffnungsfrohe<br />
Stimmung. Sensationelle Aufsätze<br />
im Berliner Börsenkurier schildern<br />
die sittlichen Zustände im Bayerischen<br />
Viertel in dunkelsten Farben. Und auf<br />
solchem Boden sollte sich eine Kirchengemeinde<br />
neu bilden!“.<br />
Und 1937 schrieb Pfr. Burckhardt:<br />
„Am Tage der Einweihung waren die<br />
Emporen ganz leer und das Kirchenschiff<br />
nur zu zwei Dritteln besetzt. Mit<br />
Zittern hatte der damalige Pfarrer Geest<br />
sich gefragt, ob sich hier, im Bayerischen<br />
Viertel, jemals eine evangelische<br />
Gemeinde bilden würde. Dass dann bald<br />
darauf unsere kleine Kirche die Schar<br />
der Hinzuströmenden nicht zu fassen<br />
vermochte, dass sich im Kindergottesdienst<br />
600 bis 800 Kinder zusammenfanden,<br />
und dass die Arbeit an der Jugend<br />
aufblühte, war nicht das Werk von<br />
Menschen.“ Aber bis dahin war noch<br />
ein mühevoller Weg zurückzulegen.<br />
Der Alltag<br />
Mehrere Faktoren bestimmen das Erscheinungsbild<br />
einer Kirchengemeinde.<br />
Da ist zunächst das Äußere, also<br />
Kirche und Gemeindehaus. Dann sind<br />
es die Pfarrer. Dazu kommen die hauptamtlichen<br />
Mitarbeiter, die teilweise mit<br />
mehr Menschen in Verbindung kommen<br />
als die Pfarrer, z.B. in der Küsterei<br />
und schließlich die ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter.<br />
Unter den „Kirchlichen Veranstaltungen“<br />
werden aufgeführt:<br />
Frauenverein und Jungfrauenverein,<br />
dem auch ein Schneiderkurs angeschlossen<br />
war, Klub junger Mädchen,<br />
Knabenabteilung, Bibelkränzchen für<br />
höhere Schüler (späterer BK) mit Angabe<br />
der Leitung durch einen Oberlehrer<br />
Dr. Meyer und Pfr. Geest und eine<br />
Strickschule für Kinder. Diese Gruppen<br />
wurden ohne Zweifel nicht alle von den<br />
Pfarrern geleitet.<br />
Ganz wichtig war, dass die Gemeinde<br />
auch eine Gemeindeschwester hatte.<br />
Gottesdienste wurden sonntags um 10<br />
und 18 Uhr, Kindergottesdienst um 12<br />
Uhr gehalten. Geradezu fortschrittlich<br />
im Vergleich zu späteren Zeiten war<br />
das Angebot für Beichte und Abendmahl<br />
nach jedem der Gottesdienste.<br />
Die ersten Pfarrer waren Friedrich<br />
Geest bis 1923 und neben ihm Ernst<br />
Friedrich Mirbt, dieser allerdings nur<br />
bis 1914. Wegen Verfehlungen bei der<br />
Vermögensverwaltung von Gemeindegliedern<br />
wurde er seines Amtes enthoben.<br />
Sein Nachfolger wurde dann Otto<br />
Dibelius, der mit Geest zusammen bis<br />
1923 an der Gemeinde amtierte.<br />
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