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verein<br />

thunerhanfblatt<br />

Informationsblatt über Hanf,<br />

Hanfprodukte und Hanfkultur<br />

4.Jahrgang/Nr.15<br />

Frühling 2001<br />

Fr.5.–<br />

thuner<br />

Legalize it:<br />

Die «frohe Botschaft»<br />

Die Schweizer Hanfkoordination<br />

zur Botschaft des Bundesrates<br />

Legalize it: (K)ein Joint<br />

mit… Polo Hofer<br />

Interview mit dem Hanfer<br />

und Vater des Mundartrock<br />

Legalize it:<br />

Die Hanf-Verschwörung<br />

Akte Cannabis – Vierter Teil<br />

unserer Jahrhundert-Chronik<br />

Growing:<br />

Mr. K.C. weiss Rat<br />

Rat und Tat für PflanzerInnen,<br />

diesmal übers Keimen<br />

Bambulé:<br />

Abenteuer in Indien<br />

Ein Reisebericht über den<br />

riesigen Subkontinent<br />

Kultur&Sounds:<br />

3. Schweizer Hanftage<br />

Alle lieben die neue Hanfmesse<br />

«CannaTrade» – Wir waren da


Hanfitorial<br />

3<br />

Diese Frühlingsausgabe des «THB» birgt einen besonders kompetenten Interviewpartner in Sachen Cannabis:<br />

Polo Hofer, das Berner Oberländer Urgestein, was Mundart-Rock und Hanf angeht. Was uns der stets erfolgreiche und<br />

viel beschäftigte Musiker zum Beispiel über die «Alten Zeiten» zu erzählen weiss, erfahrt ihr in «(K)Ein Joint mit…<br />

Polo Hofer».<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser<br />

Wieder ging ein Aufschei durchs Land, als der Bundesrat Mitte März die lange erwartete Botschaft zur<br />

Revision des Betäubungsmittelgesetzes veröffentlichten liess: «Ist es jetzt legal?», wurde ich von vielen<br />

Leuten gefragt, und die Verwirrung dauert an. Im Bericht der Schweizer Hanf-Koordination ab Seite 4<br />

könnt ihr herausfinden, was der Bundesrat mit seiner Botschaft ans Parlament wirklich ausdrücken will.<br />

SHK-Präsident François Reusser hat sich in die 92-seitige «frohe Botschaft» vertieft und in verständliche<br />

Worte verfasst.<br />

Impressum<br />

Noch mehr ist in den letzten Wochen passiert: In der BEA Bern fanden anfangs März die «3.<br />

Schweizer Hanftage» statt, inklusive der neuen Messe «CannaTrade.ch» sowie dem traditionellen<br />

«CannaSwissCup». Wie es dort abgegangen ist, könnt ihr im Artikel ab Seite 24 nachlesen. Übrigens:<br />

Die grosse nationale Hanf-Demo in Bern wurde von diesem Frühling in den Herbst verschoben,<br />

da die parlamentarische Diskussion dann im Gange sein wird. Excusé all denen, die<br />

sich schon gefreut haben – Ihr kommt doch alle im Herbst, gell? Willi Blaser, Redaktion THB<br />

P.S. Bist Du bereits AbonnementIn oder GönnerIn? Infos dazu siehe Einlage!<br />

Herausgeber: Verein Thuner Hanfblatt,<br />

Redaktion Scheibenstrasse 7, CH-3600 Thun,<br />

T/F +41 (0)33 223 31 11, E-Mail: redaktion@hanfblatt.ch<br />

Redaktion/Administration:<br />

Matthias «Willi» Blaser, Nadir Lenazzi, Marcel Stemmer<br />

MitarbeiterInnen an dieser Ausgabe: Patrick Hunziker,<br />

Lotti Loosli, François Reusser<br />

Beratung: Symbiont Consulting, Bern<br />

Fotos: Simon Burger, Willi Blaser<br />

Illustrationen: Willi Blaser<br />

Produktion/Layout: Daniel Berger, Typografie &<br />

Gestaltung, Schulhausstrasse 13, 3600 Thun,<br />

T +41 (0)33 223 41 74, F +41 (0)33 221 44 94,<br />

E-mail: typografik@bluewin.ch<br />

Auflage: 6000<br />

Papier: Umschlag und Inhalt, «Cyclus»-Recyclingpapier<br />

Druck: Jost Druck AG, Hünibach<br />

Wir danken unseren Inserenten: Thuner Hanf-Center, Thun; Secret<br />

Nature, Thun; Grow-Box, Steffisburg; Valchanvre, Martigny; Bächler’s,<br />

Oberbalm; Fasch aus us Hanf, Brienz; WeltR@aum, Interlaken;<br />

Growland, Bern; Spacenik, Bern; Herbaria, Zürich; Mr. Bloom, Bern;<br />

Frieden für Hanf, St. Gallen; CannaTrade/CannaSwissCup/Schweizer<br />

Hanfkoordination, Zürich; Oldiesound, Thun; Druck & Grafik Atelier,<br />

Baar; Casablanca-Jeans, Thun; Tattoo & Piercing Atelier, Thun;<br />

Nachtschattenverlag, Solothurn; Golden Leaf, Biel; Dr. Greenthumb,<br />

Unterseen; Dr. Klönli, Burglauenen; Animal Peace, Bern; Sous le Pont,<br />

Bern; Siegenthaler Naturprodukte, Zürich.<br />

Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für unverlangt eingesandtes<br />

Material. Reproduktion für kommerzielle Zwecke nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Alle Rechte vorbehalten.<br />

zum Titelblatt: gr. Foto – Cannabis Sativa in der Wachstumsphase (anonymer<br />

Eigenanbau); kl. Foto oben – Polo Hofer, der Vater des Mundartrock im<br />

Interview ab Seite 6; kl. Foto mitte – Tempel in Indien, ein Reisebericht auf<br />

Seite 15; kl. Fotos unten – «3. Schweizer Hanftage», mehr dazu ab Seite 24.<br />

Inhalt<br />

Legalize it<br />

SHK: Die «frohe» Bundesrats-Botschaft . . . . . . . . . ab Seite 4<br />

Legalize it<br />

(K)ein Joint mit… Polo Hofer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ab Seite 6<br />

Legalize it<br />

Die Hanf-Verschwörung, Teil 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8<br />

Comic<br />

«Was nicht im Geschichtsbuch steht» . . . . . . . . . . . . Seite 9<br />

Growing<br />

Mr. K.C. weiss Rat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11<br />

Hanf als Heilmittel<br />

Lotti’s Briefkasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14<br />

Bambulé<br />

Abenteuer in Indien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15<br />

Spirits of Nature<br />

Die vollkommene Welt, Teil V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17<br />

Hanf inteam<br />

Interviews aus der Hanfbranche . . . . . . . . . . . . . . . . . . ab Seite 18<br />

News&Events<br />

Wann fällt die Repression im Westen . . . . . . . . . . . . . Seite 23<br />

Kultur&Sounds<br />

Alle lieben die «CannaTrade» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ab Seite 24


4 Legalize it<br />

Der Bundesrat<br />

und die «frohe<br />

Botschaft»<br />

Die Botschaft<br />

zur Revision des<br />

Betäubungsmittelgesetzes:<br />

Der Bundesrat entkriminalisiert<br />

Cannabis: So sieht der Karrikaturist<br />

der Westschweizer Zeitung «24 HEURES»<br />

die Situation.<br />

Nun ist sie da, die lang erwartete Botschaft. Auf 96 Seiten erläutert der Bundesrat seine<br />

Drogenpolitik und beantragt dem Parlament eine Revision des Betäubungsmittelgesetzes.<br />

Was genau bringt diese Revision, sollte sie nach dem Willen des Bundesrates<br />

ausfallen? Vor allem, was bringt sie den Hanfkonsumenten und der Hanfbranche?<br />

Die Botschaft ist sehr lang und zum Teil leicht wiedersprüchlich. Sie kann auf verschiedene<br />

Arten gelesen werden und auf verschiedene Arten interpretiert werden. Was sie wirklich bringt,<br />

ist zur Zeit noch offen.<br />

Nachfolgend zwei Auszüge aus der Botschaft, welche den Konsum und den Anbau und<br />

Handel von Cannabis betreffen:<br />

aus 228.8 Ausnahmen der Strafbarkeit (Art. 19c)<br />

Neu ist gemäss Buchstabe a der Konsum von Betäubungsmitteln des Wirkungstyps Cannabis und<br />

gemäss Buchstabe b die Vorbereitungshandlungen zum eigenen Konsum von Betäubungsmitteln<br />

des Wirkungstyps Cannabis von der Strafbarkeit generell ausgenommen.<br />

Buchstabe a: Unter Betäubungsmitteln des Wirkungstypes Cannabis sind der Drogenhanf sowie<br />

dessen Produkte (z.B. Marihuana und Haschisch) zu verstehen. Der Konsum ist generell nicht strafbar.<br />

Auch wenn der Konsum dieser Produkte nicht mehr strafrechtlich verfolgt wird und deren<br />

Handel im begrenzten Rahmen geduldet wird, so stellen diese Produkte keine regulären Konsumgüter<br />

dar: Drogenhanf und seine Produkte gehören weiterhin zu den Betäubungsmitteln. Eine<br />

medizinische Indikation und ärztliche Verschreibung von Cannabis ist nur unter den Voraussetzungen<br />

von Artikel 8 E-BetmG möglich, welche die Sicherstellung der Anforderungen an Arzneimittel<br />

auch für verbotene Stoffe gewährleistet. Wer diese Produkte ausserhalb dieses staatlich kontrollierten<br />

Rahmens konsumiert, tut dies in eigener Verantwortung und trägt die Risiken allenfalls<br />

schädlicher Auswirkungen selbst. Es ist hingegen Aufgabe der zuständigen Behörden, gemäss Art.<br />

3b E-BetmG über diese Risiken zu informieren.<br />

aus 228.92 Eingeschränkte Strafverfolgungspflicht für Anbau von sowie Herstellung und<br />

Handel mit Hanf und seinen Produkten (Art. 19f)<br />

Um entscheiden zu können, ob der Anbau von Cannabis sowie die Fabrikation und der Handel von<br />

und mit Cannabisprodukten (wie Haschisch und Marihuana) unter gewissen Voraussetzungen<br />

toleriert werden könnten, wurden detaillierte Vorstellungen ausgearbeitet, wie eine entsprechende<br />

Einschränkung der Strafverfolgungspflicht aussehen könnte. Diese sind das Ergebnis<br />

intensiver und ergiebiger Diskussionen mit Vertretern von kantonalen Justiz- und Polizeibehörden<br />

sowie Vertretern und Vertreterinnen vom Zoll, der Landwirtschaft und den Städten sowie den<br />

zuständigen Ämtern der Bundesverwaltung. Ein detaillierter Entwurf für eine entsprechende Verordnung<br />

des Bundesrates liegt vor, bedarf jedoch einer weiteren Bearbeitung, um insbesondere<br />

die noch offenen Fragen im Hinblick auf den Vollzug zu klären.<br />

Mit vorliegendem Gesetzesentwurf soll dem Bundesrat somit die Kompetenz delegiert werden,<br />

im Rahmen von Artikel 19f Bestimmungen zur Einschränkung der generellen Strafverfolgungspflicht<br />

erlassen zu können (Art. 19d). Auch hier kann der Bundesrat nach formeller Anhörung der<br />

Kantone entscheiden, ob und inwieweit.62 er von seinem Recht zur Einschränkung der Strafverfolgungspflicht<br />

mittels Verordnung Gebrauch machen wird.<br />

– Handel<br />

Konkret würde der Handel mit Cannabisprodukten nur toleriert unter der Bedingung einer vollständigen<br />

Buchführungspflicht von Lieferanten und Händlern. Der Verkauf an Personen unter 18<br />

Jahren wäre untersagt und es müssten genaue Kontrollen der Käufer und Käuferinnen durchge-


Legalize it<br />

5<br />

führt werden (z.B. Wohnsitz in der Schweiz und Alter). Es dürften keine Werbung gemacht und<br />

keine weiteren Substanzen angeboten werden, welche unter das BetmG fallen. Die verkaufte<br />

Menge würde beschränkt und die öffentliche Ordnung dürfte nicht gestört werden. Damit soll der<br />

Besorgnis des Auslands und namentlich der angrenzenden Staaten Rechnung getragen werden,<br />

die befürchten, eine derartige Einschränkung der Strafverfolgungspflicht könnte den Drogentourismus<br />

fördern. Bezüglich der Ausgestaltung der einzelnen Bestimmungen sowie der Art, der<br />

Intensität und der Häufigkeit der durchzuführenden Kontrollen würden die zuständigen Bundesstellen<br />

mit den für den Vollzug zuständigen kantonalen Organen vorgängig des möglichen Erlasses<br />

einer Verordnung detaillierte Absprachen treffen.<br />

– Anbau und Herstellung<br />

Hauptziele der vorgeschlagenen Regelungen im Bereich Hanfanbau und Herstellung von Cannabisprodukten<br />

sind einerseits eine klare für Vollzugsbehörden und Produzenten eindeutige<br />

Abgrenzung zwischen Industrie- und Drogenhanf und andererseits die Schaffung einer Möglichkeit,<br />

den Anbau von Drogenhanf zwecks Belieferung der einheimischen Verkaufsstellen unter gewissen<br />

Voraussetzungen zu tolerieren. Darüber hinaus sollen die vorgeschlagenen Regelungen<br />

auch die Bekämpfung des Exports von Drogenhanf und seinen Produkten erleichtern bzw. wirksamer<br />

gestalten.<br />

Folgende Regelungen, welche bereits in den sogenannten «Hanfverordnungen» vorgeschlagen<br />

wurden und in der Vernehmlassung bei den Vollzugsbehörden auf grosse Zustimmung gestossen<br />

sind, sollen ebenfalls zur Verstärkung der Kontrolle des Hanfmarktes eingeführt werden:<br />

– Für den Anbau von Drogenhanf und die Herstellung seiner Produkte würden die THC-Werte, die<br />

tolerierte Anbaufläche bzw. eine Höchstmenge festgelegt, damit von einer Strafverfolgung abgesehen<br />

wird. Zudem müssten die Produzenten glaubhaft machen, dass sie nur an einheimische<br />

Abnehmer liefern. Gelingt ihnen dies nicht oder erfüllen sie eine der genannten Bedingungen<br />

nicht, müssten sie mit Sanktionen gemäss Art. 19ff. BetmG rechnen.<br />

– Mit der Einführung einer generellen Meldepflicht für Industrie- und Drogenhanf unter Angabe<br />

der Sorte, der Anbaufläche, des Anbauortes, der Abnehmer etc. soll den Behörden ermöglicht<br />

werden, den gesamten Hanfanbau in der Schweiz zu erfassen, womit auch die Kontrolle des Anbaus<br />

von Drogenhanf erleichtert würde. Für die Vollzugsbehörde würde es damit einfacher, die<br />

Hanffelder zu überprüfen und zu kontrollieren, ob nicht zulässige Sorten angebaut und ob die<br />

weiteren Auflagen eingehalten werden. Der nicht gemeldete Anbau von Hanf würde somit in<br />

folgenden Fällen sanktioniert:<br />

– Wer mit dem Anbau von Industriehanf gegen die Meldepflicht verstösst, dem droht eine verwaltungsrechtliche<br />

Sanktion gemäss Art. 21 Abs. 1 Bst. a BetmG. Für Anbauende von Industriehanf<br />

stellt sich die Frage eines teilweisen Verzichtes auf die Strafverfolgungspflicht nach Artikel<br />

19dff. nicht;.<br />

– Wer jedoch mit dem Anbau von illegalem Hanf gegen die Meldepflicht verstösst, wird nicht nur<br />

nach Artikel Art. 21 Abs. 1 Bst. a BetmG sanktioniert. Wer die Auflagen gemäss der bundesrätlichen<br />

Verordnung über die eingeschränkte Strafverfolgungspflicht nicht erfüllt, gegen den wird<br />

nach wie vor wegen Widerhandlungen gegen die Strafbestimmungen des BetmG die Strafverfolgung<br />

eröffnet.<br />

Ebenfalls zu definieren sind «Hanf und seine Produkte», d.h. ab welchem THC-Gehalt Hanf und<br />

seine Produkte als Betäubungsmittel gelten. Auch in diesem Bereich soll dem Bundesrat die Kompetenz<br />

erteilt werden, in der Verordnung die gesetzlichen Kriterien auszuführen, bei deren Erfüllung<br />

der Anbau und Verkauf toleriert werden können.<br />

Der Spielraum für den Bundesrat wird<br />

nach dieser Gesetzesrevision gross, es ist aber<br />

davon auszugehen, dass sich in der Praxis eher<br />

die Variante 2 durchsetzen wird. Warum?<br />

Federführend bei der Ausarbeitung dieser<br />

Botschaft war das Bundesamt für Gesundheit<br />

(BAG) welches Teil des Eidgenössischen<br />

Departement des Inneren (EDI) ist. Departementsvorsteherin<br />

des EDI ist Frau Bundesrätin<br />

Ruth Dreifuss. Das BAG und BRin<br />

Dreifuss vertreten schon seit längeren eine<br />

liberale Position in der Cannabisfrage. Die<br />

vom Gesamtbundesrat eingesetzte Expertenkommission<br />

sprach sich für eine vollständige<br />

Legalisierung respektive Regulierung des<br />

Cannabis-Marktes aus. Der vorliegende<br />

Entwurf ist ein Kompromiss, da sowohl das<br />

BAG als auch BRin Dreifuss wissen, dass eine<br />

weitgehende Legalisierung weder im Gesamtbundesrat<br />

noch im Parlament mehrheitsfähig<br />

sind. In der Politik nützt es meist nichts,<br />

Recht zu haben - man muss Mehrheiten<br />

finden. Wenn nun das BAG respektive BRin<br />

Dreifuss diese Vorlage im Parlament durchbringt<br />

(im Gesamtbundesrat hat sie es bereits<br />

geschafft) kann man davon ausgehen, dass sie<br />

ihren Spielraum ausnützen werden um eine<br />

möglichst vernünftige Hanfpolitik zu betreiben.<br />

Deshalb bin ich persönlich, trotz aller<br />

«Haken» die es in dieser Botschaft hat<br />

optimistisch und erwarte eine, in der Praxis<br />

brauchbare Lösung.<br />

Was bedeutet das?<br />

François Reusser,<br />

Präsident SHK<br />

Variante 1: Der Konsum von Cannabis wird zwar straffrei aber mit so vielen ordnungspolitischen<br />

Auflagen versehen, dass in der Praxis das Konsumverbot in der Öffentlichkeit bestehen<br />

bleibt. Der Hanfanbau wird generell meldepflichtig und somit besser kontrollierbar, der<br />

Anbau von sogenannten Drogenhanf wird zwar unter bestimmten Bedingungen toleriert, die<br />

Bedingungen werden aber so formuliert, dass der Anbau kommerziell nicht mehr interessant<br />

ist. Der Handel wird unter bestimmten Bedingungen toleriert aber die Kontrollen sind so<br />

rigoros, dass die meisten Hanfhändler weiter kriminalisiert werden.<br />

Variante 2: Der Konsum von Cannabis und seine Vorbereitungshandlungen sind straffrei und<br />

die ordnungspolitischen Massnahmen beschränken sich auf nachvollziehbare Einschränkungen<br />

wie sie auch für den Tabakkonsum gelten. Der Anbau wird zwar generell meldepflichtig, die<br />

Behörden akzeptieren aber problemlos die heute angebauten Sorten (heutige Praxis des<br />

Kantons Graubünden). Für den Handel gelten zwar strenge Auflagen, welche aber trotzdem<br />

einen normalen Verkaufsbetrieb ermöglichen.


6 Legalize it<br />

Zur Person: Polo Hofer wurde am 16. März 1945 in Interlaken geboren. Bereits 1962 rock’n’rollte er<br />

mit seiner ersten Band «Jetmen», welcher 1968 die «Top Tales» folgten. 1971 gründete Polo mit Hanery<br />

Amman, Schifer Schäfer und Küre Güdel die legendären «Rumpelstilz». Die Stilze landeten Hits wie<br />

«Kiosk», «D’Rosmarie und i», «Teddybär» oder «Rote Wy». 1978 – lange vor UBS und Bankverein –<br />

fusionierte Polo mit «Span» und zog als «Polo’s Schmätterding» durch die Lande. 1984 stellte Polo mit<br />

Tinu Diem die «Schmätterband» zusammen und produzierte weitere goldene Platten von «Giggerig»<br />

über «Eden» bis «Über alli Bärge» (1997). Mehr Infos auf dem Netz: www.polohofer.ch<br />

über «Eden» bis «Über alli Bärge» (1997).<br />

(K)ein Joint mit…<br />

Polo, Du bist seit fast drei Jahrzehnten im<br />

Musikgeschäft und dabei gefragt wie eh und je.<br />

Was machst Du zur Zeit?<br />

Ich bin gerade aus Südafrika zurückgekommen,<br />

arbeite an einer neuen «Schmätterband»-CD<br />

(welche 2002 nach der Expo<br />

herauskommt) und spiele «so nebenbei» bei<br />

drei weiteren Formationen mit: «Swiss Blues<br />

Authority», «Menage à Trois» und «Hank<br />

Shizzoe». Ausserdem betätige ich mich journalistisch<br />

als Kolumnist bei der Berner<br />

Zeitung und versuche sonst, soviel wie möglich<br />

zu faulenzen.<br />

Du hast in Deiner Musikerlaufbahn 24 LPs<br />

und CDs veröffentlicht. Wie entstehen eigentlich<br />

Deine Texte? Hast Du eine Art Methodik<br />

oder überlässt Du alles der Inspiration?<br />

Am Anfang ist es immer die Inspiration, und<br />

ich mache mir halt viel Notizen. Wenn ich<br />

dann einen Joint durchgezogen habe, dann<br />

läuft bei mir im Kopf so ein Video ab und<br />

Text entsteht. Ich halte es mit meiner Grundphilosphie:<br />

Wer bekifft Texte verfasst, sollte<br />

diese nüchtern redigieren – und umgekehrt.<br />

Genau diese Aussage am TV hat Dir vor einigen<br />

Jahren wegen «Aufruf zum Drogenkonsum»<br />

einen Prozess beschehrt, den Du gewonnen hast.<br />

In den Achzigern wurdest Du sogar vom heutigen<br />

Bundespräsidenten und damaligen Anwalt<br />

Moritz Leuenberger verteidigt. Worum gings da?<br />

Ich hatte damals für die – mittlerweile eingestellte<br />

– Zeitschrift «Magma» einen Artikel<br />

«Mein Hang zum Hanf» geschrieben. Der<br />

Artkel wurde daraufhin von der Thuner<br />

Gewerbeschule ohne Copyright in derer<br />

Schülerzeitung abgedruckt und gelangte so zu<br />

einer empörten Mutter, die mich anzeigte.<br />

Die Magma-Redaktion vermittelte mir einen<br />

unbekannten Anwalt namens Moritz Leuenberger,<br />

der den Fall übernahm und auch<br />

gewann: Ich war nach fünf Minuten frei. So<br />

bin ich wegen dem Hanf mit dem Bundespräsident<br />

«duzis»…<br />

Hat Hanf Deine Musik beeinflusst?<br />

Ja, klar. Vor dreissig Jahren war ja Rockmusik<br />

für viele Leute noch etwas fast verbotenes,<br />

dunkles, böses – und Hanf hat dieses «Outlaw»-Image<br />

noch verstärkt. Es gab etliche<br />

Eltern, die ihren Kindern «Rumpelstilz»-<br />

Konzerte verboten, nur wegen dem Image der<br />

Band. Daneben stand unser festes Publikum,<br />

welches uns gerade deswegen schätzte, dass<br />

wir Sachen sagten, die viele Elten nicht gern<br />

hörten.<br />

Welches sind Deine musikalischen Vorbilder?<br />

Ich war früh von den Bluesern wie z.B. Ray<br />

Charles beeinflusst, und bis heute durch<br />

die zeitlosen Sounds von Bob Dylan, Van<br />

Morrison und Bob Marley. Natürlich orientiere<br />

ich mich auch immer wieder neu – als<br />

Musiker muss ich mich aktualisieren, so wie<br />

sich beispielsweise auch ein Elektriker stets<br />

weiterbilden muss…<br />

Wann hast Du das erste Mal gekifft?<br />

(Polo leicht abwesend:) Gestern.<br />

Ähm, nicht das letzte, sondern das erste Mal…?<br />

Ach, das war so mit 19 Jahren irgendwo in<br />

Bern. Da gab es damals so einschlägige Lokale,<br />

wo einem soeben aus Indien zurückgekehre<br />

Hippies «Hasch-Müsterli» verkauften.<br />

Damals gab's wohl noch keine Hanfläden?<br />

Nein, es wurde nur «vo Kolleg zu Kolleg»<br />

gehandelt. Heute habe ich meinen Bauern als<br />

Quelle, der bringt mir Hanf vom Feld. Das<br />

genügt mir völlig, ich bin anspruchslos…<br />

Du hast Dich bereits 1974 mit dem «Vogelfuetter-Song»<br />

von Rumpelstilz als Hanfliebhaber<br />

geoutet und engagierst Dich noch<br />

heute für die Legalisierung, wie letzten Herbst<br />

bei einem Hanfpodium mit Berns Polizeifürst<br />

Kurt Wasserfallen. Wie würde unsere Hanfpolitik<br />

aussehen, wenn Polo Hofer König der<br />

Schweiz wäre?


Legalize it<br />

7<br />

Polo Hofer<br />

Das ist eine hypothetische Frage: Bei mir wärs<br />

schon lange legal. Allerdings hat das Thema<br />

aussenpolitisch eine gewisse Brisanz, denn die<br />

USA werden sicher nicht erfreut sein, wenn<br />

Hanf in der Schweiz legalisiert ist. Und<br />

sobald man die Hintergründe kennt, ist es<br />

auch verständlich, warum sich die Staaten<br />

bezüglich Hanf «oberblöd» verhalten: Als<br />

Papierrohstoff zum Beispiel wäre Hanf die<br />

Rettung der Wälder. Hanf kann man jährlich<br />

ernten und Hanfzellulose macht abgenutzte<br />

Holzfasern wieder rezyklierbar. Leider passt<br />

das nicht in das wirtschaftliche Konzept der<br />

Amis.<br />

Zur Vogelfuetter-LP kann ich noch<br />

bemerken, dass ich die Hanfstaude auf dem<br />

Plattencover selber gezeichnet habe – das war<br />

gewissermassen eine Feldstudie…<br />

Hast Du sonstige Drogenerfahrung ausser dem<br />

Hanf?<br />

Ja, ich habe auch LSD und Kokain probiert.<br />

Aber «gebohrt» habe ich nie – Ich finde, der<br />

Mensch hat schon genug Löcher.<br />

Du bist seit 1989 Mitglied im «Verein<br />

Schweizer Hanffreunde». Bist Du auch dabei,<br />

wenn ich Dir die Ehrengönnerschaft im<br />

«Verein Thuner Hanfblatt» anbiete?<br />

Muss ich mich dann irgendwie noch mehr<br />

engagieren?<br />

Ganz und gar nicht: Du kriegst gratis das<br />

«Thuner Hanfblatt» und wirst an Gönner-<br />

Parties eingeladen…<br />

Dann ja, bitte.<br />

Polo Hofer – Herzlichen Dank für das Gespräch<br />

und weiterhin viel Erfolg.<br />

«Kiffer» (Kühne/Hofer)<br />

Polo mit Lotti Loosli an der CannaTrade 2001 bei einem Gläschen Hanfsekt<br />

I säge «Wie geits Dir?», är seit ds gliche zu mir, woni eismau e Kolleg a triffe<br />

är seid i bi gwüss das, luege nüm i ds Glas, i ha derfür wieder afa kiffe<br />

Mir hei züg verzellt, über Geischt u Gäld, da seit är «Sorry, i muess schnäu go schiffe»<br />

Wonär zrugg chunnt a d'Bar da wird mir klar, e isch uf d'Schissi eis ga kiffe<br />

Da lütet mir e Dame a, öbi öppis müessi ha, i frage wie sölli das begriffe<br />

da seid si nid schüch «Manne si alli glych», si red nid vo Sex, si red vo kiffe,<br />

I hanes Bsüechli gmacht, i hanes Chüechli bracht, ha gluegt dasi nid z'schpät i triffe<br />

woni bi inecho gits es grosses HALLO u d'Schtube voll Lüt und alli kiffe<br />

U dr Wecker Konstantin het gseit es ligi nümme drin mit däm blöde Coci-Sniffe<br />

äs sig e Mega-Seich äs macht Bire weich, är tüeg itz numeno kiffe<br />

Dr Glouser Fritz het i dr gröschte Hitz di erscht beschti Glägeheit ergriffe<br />

Isch miter Fremdelegion i d'Maghreb-Region ga luege, öbs öppis gäb z'kiffe<br />

Si hei es Mätschli gha i dr Nati A, da hei si dr Mittelschtürmer uspfiffe<br />

U zwar wül dä het e Penalti vergäh, nachdäm är ir Pouse isch ga kiffe<br />

Ir Modällagentur isch dr Pressechef suur u zwar wäge dr Claudia Schiffer<br />

Wül ir Zytig schteit, sie heig schynbar gseit, sie sig e fröhliche Kiffer


8 Legalize it<br />

1985 erschien in den USA Jack Herer's Buch<br />

«Hemp & The Marijuana Conspiracy: The Emperor<br />

Wear No Clothes» und machte die verdrängte<br />

Hanf-Geschichte wieder publik. 1993 erschien das<br />

Buch unter dem Titel «Die Wiederentdeckung<br />

der Nutzpflanze Hanf» auf deutsch<br />

Die Jahrhundert-Chronik in 4 Teilen:<br />

Akte Cannabis – Die Hanf-Verschwörung<br />

Teil 4, 1975–2000<br />

Auf der ganzen Welt wirtschaftlich vergessen, tauchte der Hanf im Laufe der 70er und<br />

80er Jahre plötzlich wieder auf: Als Symbol der Hippiebewegung, die mit 10jähriger<br />

Verspätung aus den USA auch nach Europa überschwappte. Und obwohl die Zahl der<br />

Hanf-KonsumentInnen unermüdlich anstieg, beharrten die Gesetzgeber auf dem System<br />

der bedingungslosen Repression. Erst die Veröffentlichung eines sensationellen Buches<br />

1985 über die Hanf-Geschichte, leitete langsam die Wiederentdeckung des Cannabis ein.<br />

Make Love, not War<br />

Seit 1961 sind Anbau und Konsum von Hanf<br />

mittels der «Single Convention» international<br />

verboten – ein letzter Erfolg von DEA-Chef<br />

Anslinger, der ein Jahr später durch Präsident<br />

Kennedy abgesetzt wird. Für das globale<br />

Verbannen des Ur-heimischen Hanfs aus den<br />

Landschaften, büssen bis heute nicht nur<br />

die verurteilten KonsumentInnen, sondern<br />

alle betroffenen Völker: Solange z.B. in<br />

Bangladesh noch grossflächig Hanf angebaut<br />

worden war, gab es keine verheerenden<br />

Hochwasser. Während das US-Etablishment<br />

in dieser Zeit von Vietnam-Debakel und<br />

Hippies erschüttert wird, scheint sogar in den<br />

Staaten eine fortschrittlichere Drogenpolitik<br />

möglich, als der totale «War on Drugs». 1977<br />

versucht Präsident Jimmy Carter vor dem<br />

Kongress, den Besitz von bis zu einer Unze<br />

Marihuana straffrei werden zu lassen. Carter<br />

meint, dass «Strafen für den Besitz einer<br />

Droge dem einzelnen nicht mehr Schaden<br />

zufügen sollten, als der Gebrauch der Droge<br />

selbst». Seine Nachfolger sehen dies anders:<br />

Unter Ronald Reagan und George Bush<br />

verdoppelt sich die Anzahl der wegen leichter<br />

Drogendelikte verurteilten Häftlinge in US-<br />

Gefängnissen.<br />

Die Wiederentdeckung<br />

Wie ein Fanal platzt 1985 das Buch des US-<br />

Hanfgurus Jack Herer «The Emperor Wears<br />

No Clothes» in die hanflose Welt. 1993<br />

erscheint das Buch auch auf deutsch und<br />

begeistert mit seinen Fakten zur Hanf-<br />

Geschichte: «Die Wiederentdeckung der<br />

Nutzpflanze Hanf» ist zugleich das erste<br />

europäische Buch seit langem, dass wieder<br />

auf Hanfpapier gedruckt wird! Ab 1996<br />

boomt die Hanfbranche in der Schweiz,<br />

ebenso sinken Verkauf und Konsum von<br />

rauchbarem Hanf auf das gesellschaftliche<br />

Niveau eines Kavalierdeliktes. Als eines der<br />

weltweit einzigen Länder erkennt die<br />

Schweizer Regierung, dass in dieser veränderten<br />

Situation auch eine gesetzlichen<br />

Neuregelung nötig ist, wenn man als Gesetzgeber<br />

die Glaubwürdigkeit nicht verlieren<br />

will. So fügt der Bundesrat im Jahr<br />

2000 einen neuen Grundsatzentscheid in<br />

die Betäubungsmittelgesetz-Revision ein:<br />

Der Konsum von Cannabis soll künftig<br />

straffrei werden. Wahrscheinlich 2002 hat<br />

das Schweizer Volk als erste Nation der Welt<br />

die Wahl, Hanf zu wieder zu legalisieren.<br />

So wurde der Hanf verdrängt:<br />

1983<br />

Die US-Drogenbehörde DEA lässt per Flugzeug hochgiftige<br />

Pestizide über illegale Hanffelder aussprühen. Carlton Turner,<br />

oberster Drogenjäger der Reagan-Administration, rechtfertigt die Massnahmen:<br />

Wer an vergiftetem Marijuana sterbe, sei selber schuld. Im<br />

übrigen sei das für alle ein abschreckendes Beispiel.<br />

1986<br />

US-Chefdrogenfahnder Turner behauptet öffentlich, dass<br />

Marijuana Homosexualität, den Zusammenbruch des Immunsystems<br />

und folglich Aids verursache. Dieser Äusserung folgen derart<br />

heftige Proteste (u.a. von «Newsweek Magazine» und «Washington Post»),<br />

dass Turner zurücktreten muss.<br />

1997<br />

In der Schweiz versuchen konservative Kräfte mit der Initiative<br />

«Jugend ohne Drogen» die sich anbahnende Drogenliberalisierung<br />

zu unterbinden. Die Initiative, die auch eine allfällige Cannabis-<br />

Legalisierung verunmöglicht, hat vor dem Volk keine Chance.<br />

2000<br />

Der Schweizer Bundesrat verkündet seinen Grundsatzentscheid,<br />

dass der Konsum von Hanf künftig nicht mehr strafbar<br />

sein soll. Über diesen Entscheid und die Vorschläge des Parlamentes zur<br />

Revision des Betäubungsmittelgesetz findet voraussichtlich 2002 eine<br />

Volksabstimmung statt.


Rom, 64 n.Chr.<br />

Comic<br />

«Was nicht im<br />

Geschichtsbuch<br />

steht»<br />

9<br />

Schottland,<br />

1200 n.Chr.<br />

München,<br />

1928 n.Chr.


Der Frühling ist da –<br />

und die Stecklinge im<br />

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Growing<br />

11<br />

Aus dem Zucht-Haus:<br />

Mr. K.C. weiss Rat<br />

«Am Anfang war der Samen», heisst es so<br />

schön. Auch beim Hanf ist der Samen das<br />

Wichtigste überhaupt, denn nur ein<br />

gesunder, starker Samen entwickelt in der<br />

Regel eine gesunde, starke Pflanze. Es<br />

lohnt sich deshalb nicht, beim Fundament<br />

– dem Samen – zu sparen.<br />

Um Hanfsamen zum Keimen zu<br />

bringen, gibt es verschiedene Methoden.<br />

Eine wichtige Entscheidung ist auch, auf<br />

welchem Medium man später anbauen will<br />

(Erde, Hydro, oder Oasis). Ich habe euch<br />

einige Methoden zur Keimung herausgesucht:<br />

Keim-Tipp1<br />

Weiche die Samen über Nacht in einem Glas<br />

Wasser, feuchten Handtüchern, Watte oder ähnlichem<br />

ein, um ihnen einen guten Beginn der Wasseraufnahme<br />

zu ermöglichen.<br />

Keim-Tipp2<br />

Kauf Jiffi Torftabletten, die in Hanfshops oder<br />

jedem Gartencenter erhältlich sind. Sie sind praktisch<br />

und billig und ersparen den Kauf von Aufzuchtserde, die<br />

meist teurer ist. Wässere die Torftablette und lege pro Topf<br />

einen Hanfsamen hinein (aber nicht tiefer als 1 cm)<br />

und bedecke ihn mit etwas Erde.<br />

Keim-Tipp3<br />

Nimm ein Gefäß und fülle es mit Leca Ton<br />

( 5–10mm) bis etwa 2 cm unter den Rand. Die<br />

Hanfsamen werden 1 cm tief in den Leca Ton gedrückt<br />

und bedeckt. Achte darauf, dass du das Gefäß mit Wasser<br />

füllst, so dass die Samen mit dem Wasser in<br />

Berührung kommen.<br />

Kleines wird gross:<br />

Vom Keimling zur Staude<br />

Habt Ihr Fragen? Exklusiv und nur für<br />

GönnerInnen und AbonenntInnen des<br />

Thuner Hanfblatts beantwortet Mister<br />

K.C. alle Fragen betreffend Growing und<br />

stöbert für Euch in den heiligen Schriften der<br />

Hanf-Zucht – Schreibt ihm an die Redaktion,<br />

Stichwort «Growing». Alles klar?<br />

Für alle Keim-Methoden gilt:<br />

Die wohl einfachste Art zu einer zufriedenstellenden<br />

Keimungsrate zu kommen ist<br />

die, bei der du dir ein sogenanntes Fensterbankgewächshaus<br />

zulegst. Stell dieses<br />

Gewächshaus samt den vorbereiteten Ahnzuchtmedium<br />

an einen warmen Ort wie<br />

Heizung oder sonniges Fenster (die beste<br />

Keimtemperatur liegt zwischen 20–25°C).<br />

Im Normalfall hast du nach 2–3 Tagen die<br />

ersten Keimlinge, manchmal braucht jedoch<br />

der eine oder andere Samen etwas länger.<br />

Nach 8–14 Tagen kannst du davon ausgehen,<br />

dass der Rest deiner Samen wirklich<br />

nicht mehr keimt.<br />

Wenn du die ersten Blätter siehst, stell<br />

die Pflanzen an einen möglichst hellen Ort.<br />

Hanf kann nie genug Sonne bekommen,<br />

auch Keimlinge vertragen, ja brauchen sogar<br />

pures Sonnenlicht.<br />

Keim-Tipp4<br />

Eine weitere Methode lässt sich mit Oasis oder<br />

Steinwollstartböcke ausführen. Verfahre gleich wie mit<br />

den Torftabletten, lass aber dem Medium genügend<br />

Zeit sich, mit Wasser vollzusaugen (aber nicht,<br />

dass es tropft!)<br />

Merke:<br />

Zuviel des Guten verdirbt deine Saat! Also<br />

keine stehende Nässe, keine zu hohe Luftfeuchtigkeit,<br />

langfristig keine<br />

hohe Temperaturen<br />

(über 27°C) während<br />

der Keimzeit.<br />

Aber soviel Sonne<br />

oder Leuchtstofflicht wie<br />

möglich, sobald sich die ersten<br />

Blätter zeigen. Dünger brauchst Du übrigens<br />

während den ersten 2–3 Wochen keinen,<br />

da haben die Samen noch genügend eigene<br />

Nährstoffe.


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Plädoyer einer Hanfpflanze<br />

© Lotti Loosli 2001<br />

50 Jahre ist es her, da wurde mir mein Leben schwer.<br />

Als Droge wurd ich eingestuft, was sofort nach Gesetzen ruft.<br />

Verboten wurd ich in der Schweiz, was blieb war des Vebotnen Reiz.<br />

Als Absturz galt sogleich ein Kiffer – kein Vergleich zum Alki-Siffer...<br />

Der Versuch mich zu erstehen, musste stets geheim geschehen.<br />

Verkauft wurd ich mit Heroin, mit LSD und Kokain.<br />

Es kamen jedoch andre Zeiten und ich begann mich auszuweiten.<br />

Illegal, doch akzeptiert – im Volk hat sich das etabliert.<br />

Gesetzlich sein wie Alkohol, wie Tabak, eih da wär mir wohl:<br />

Im Mass genossen ein Genuss, Suchmittel nur bei Überfluss!<br />

Ich weiss, dass manche mich missbrauchen, doch ich kann mehr<br />

als nur süss rauchen<br />

Ich wachse schlichtweg überall, Vielseitigkeit ist eh mein Fall:<br />

Seile, Kleider und Papier stellte man einst her aus mir.<br />

Als Papier schon ich die Wälder, und fülle gleich noch leere Felder.<br />

Geerntet werd ich mehrmals jährlich, pflegen muss man mich<br />

nur spärlich.<br />

Ne Lösung also für die Bauern, die um die «guten Zeiten» trauern...<br />

Auch im Haushalt bin ich nütze, da ich vor lästgen Fliegen schütze.<br />

Gepflanzt auf Balkons oder Matten, spend ich nach kurzer Zeit<br />

schon Schatten.<br />

Auch seh ich heutige Gefahren, vor BSE könnt ich bewahren.<br />

Denn meine Samen kann man füttern, ohne Hirne zu erschüttern.<br />

Mein Leben läuft auf vielen Schienen, doch immer möcht ich jemand<br />

dienen.<br />

Bevor «Chemie» erfunden war, half ich den Kranken wunderbar:<br />

Als Salbe kann ich Schmerzen lindern, bei Tieren ebenso wie Kindern.<br />

Migräne, Brechreiz, «Frauenweh” bekämpf ich in der Form von Tee.<br />

Beim Kochen/Backen in der Küche, verström als Zutat ich Gerüche.<br />

Aroma schenke ich dem Brot, bin Abwechslung zum Weizenschrot.<br />

Neu komm ich in Bergkäse rein, und schmecke dabei Gross und Klein.<br />

Auch «süsse Leute” sind mir wichtig, mit Bonbons lieg ich da wohl richtig.<br />

Vergänglich süss im Mund der Bengel, vergänglich sind auch meine<br />

Stengel.<br />

Wie Holz kann man die Resten brauchen, die ohne Gift beim Feuern<br />

rauchen.<br />

Wenn klappt, was ich schon lange hoff, werd ich in Zukunft zu Treibstoff.<br />

Wenn manche mit dem Erdöl geizen, kann ich als Biomasse heizen.<br />

Die Vielfalt scheint schon fast extrem, doch gibt es dabei ein Problem:<br />

Den Grenzwert gilt es einzuhalten, sonst können plötzlich andre walten.<br />

Sonst werd ich plötzlich konfisziert - wies in der Schweiz recht oft passiert.<br />

Grenzen sind zwar recht sinnvoll, doch eines find ich gar nicht toll:<br />

Ich tu beim Wachsen, was ich kann und bin trotzdem zu hoch stets dran.<br />

Von Menschen wurd ein Wert bestimmt, der aufs Gewächs kaum Rücksicht<br />

nimmt.<br />

Selbst für normalen Beuteltee, besitz ich zuviel THC.<br />

Zu ziehn das Fazit ist banal: Verschenkt wird mein ganz Potential!<br />

Ihr Hanf<br />

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14 Hanf als Heilmittel<br />

Lotti’s Briefkasten<br />

*<br />

Hang zum Hanf<br />

Der nebenstehende Brief zeigt, wie wirkungsvoll Hanf<br />

helfen und heilen kann. Leider erlaubt es das Schweizer<br />

Betäubungsmittelgesetz immer noch nicht, dass Cannabis<br />

vom Arzt verschrieben und vom Patienten ganz normal in<br />

der Apotheke bezogen werden kann.<br />

Vor die Entscheidung gestellt, ob man/frau lieber einen<br />

einwandfreien Leumund behalten oder endlich eine Krankheit<br />

mit Schmerzen verlieren will, wird verständlicherweise<br />

letzteres gewählt und zum – illegalen – Heilmittel Hanf<br />

gegriffen.<br />

Dass der Gesetzgeber angesichts dieser Tatsache auf<br />

dem Hanfverbot besteht, ist für die betroffenen Kranken<br />

unbegreiflich. Wann outet sich endlich der erste Bundesrat,<br />

dass er oder sie ein Hanf-Schlafkissen benutzt?<br />

Lotti Loosli ist Inhaberin der Firma «fasch aus us Hanf»<br />

in Brienz und hat sich mit der Herstellung innovativer<br />

Hanfprodukte einen Namen gemacht. Sie verfügt über<br />

langjährige Erfahrung in der medizinischen Verwendung<br />

von Hanf und veröffentlicht im THB erstmals Briefe von<br />

zufriedenen Kunden – Leuten, denen Cannabis geholfen<br />

hat. Exklusiv für AbonnentInnen und GönnerInnen des<br />

THB beantwortet Lotti Loosli alle Fragen zur Medizinalhanf-Verwendung.<br />

Schreiben Sie an die Redaktion,<br />

Stichwort «Hanf als Heilmittel».<br />

Lieber L.P.<br />

Vielen Dank für Ihren Brief und dass wir<br />

ihn hier im THB veröffentlichen dürfen.<br />

Es freut mich sehr, dass Ihnen die<br />

Hanfsalbe geholfen und die Kniebeschwerden<br />

spürbar<br />

gelindert hat.<br />

Ich hoffe, dass<br />

ihre Schmerzen bald<br />

völlig verschwunden<br />

sind und wünsche<br />

Ihnen weiterhin alles<br />

Gute!<br />

Lotti Loosli


Bambulé<br />

15<br />

Die beiden Reisenden, von den dieser Bericht stammt, besuchten<br />

diesen Frühling fünf Wochen Indien. Der riesige Subkontinent<br />

mit den über 1.1 Milliarden Einwohner ist ein Land der Gegensätze.<br />

Das Landschaftsbild reicht von den strahlenden Tempeln<br />

der Sikhs bis zum verschmutzten Strassenelend, in dem die<br />

Ärmsten der Armen ihr Dasein fristen. Das grösste Problem bietet<br />

die Überbevölkerung, denn Indiens Population hat sich von<br />

1900–1990 verdreifacht und eine Trendwende ist nicht in Sicht.<br />

Abenteuer in Indien<br />

In a Man's World<br />

Indien hat 15 anerkannte Landessprachen,<br />

mindestens weitere 24 stehen zur Diskussion<br />

um Aufnahme. Hinzu kommen noch die<br />

alten Sprachen wie Sanskrit und Urdu,<br />

welche nur noch von Gelehrten beherrscht<br />

werden. Die Frauen sind sehr benachteiligt<br />

und vom gesellschaftlichen Prozess fast<br />

ausgeschlossen, da weniger Bildung erhalten<br />

und damit oftmals auch kein Englisch sprechen.<br />

Noch heute muss der Vater für seine<br />

Tochter dem Bräutigam eine Mitgift zahlen,<br />

welche vom Motorroller über den Kühlschrank<br />

bis zum Fernsehgerät reicht. Es<br />

kommt leider regelmässig vor, dass man(n)<br />

für Frauen einen «Küchenunfall» arrangiert,<br />

nachdem die Mitgift einkassiert worden ist.<br />

Solche Sitten schreien nach Frauen-Power, die<br />

nun auch in Indien erwacht, wenn auch klein<br />

und langsam. Organisationen wie z.B. SEWA<br />

(Self Employed Women Association) bieten<br />

den Frauen Rechtshilfe und zinsgünstige<br />

Darlehen.<br />

Gierig nach Göttern<br />

Die Inder sind nicht nur sehr herzlich,<br />

sondern auch sehr geschäftstüchtig – insbesondere<br />

die Kaste der Sikh. Diese ehemalige<br />

«Revolluzer-Kaste» versteht es am besten, die<br />

Touristen nach Kräften zu schröpfen. Sämtli-<br />

che Waren werden grundsätzlich völlig überteuert<br />

angeboten und nach einigem Feilschen<br />

zum Bruchteil des Preises überlassen. Auch die<br />

Regierung weiss die devisenkräftigen Travellers<br />

abzuzocken: Der Eintritt für den Taj Mahal<br />

hat sich gegenüber letztem Jahr auf 50 Franken<br />

verzehnfacht. Der ganzen Korruption und dem<br />

Kommerz steht die indische Gläubigkeit<br />

gegenüber: Überall schmücken Götterbilder<br />

von Shiva bis Ganesha die Wände und Autos,<br />

allerorts trifft man auf Tempel und Götterschreine.<br />

Eine bedeutende Stadt der Hindu-<br />

Religion ist Varanasi, die Stadt Shiva's. Diesen<br />

Februar pilgerten Hunderttausende an Shivarati<br />

(= Shiva's Fest) nach Varanasi, und alleine<br />

an Kumbh Mela kamen 20 Millionen Menschen<br />

ohne Zwischenfälle zusammen und<br />

badeten an der heiligen Stelle, wo Ganges und<br />

Yamuna zusammenfliessen.<br />

Ein Vegi-Paradies<br />

Für Vegetarier ist Indien das kulinarische<br />

Paradies, ebenso für Liebhaber der «psychoaktiven<br />

Küche»: Viele Restaurants bieten Speisen<br />

mit dem Zusatz «Special» an, die mit Gras<br />

(Hanf) zubereitet sind. Sehr beliebt ist auch<br />

ein milchiger Yoghurt-Hanf-Drink, welchen<br />

die Inder Bhang nennen. Offiziell ist Hanfkonsum<br />

in Indien verboten und wird mit<br />

schwersten Strafen oder hohem Bakshish<br />

geahndet, nur den Saddus wird das Rauchen<br />

als Ausüben ihrer Religion toleriert. Indien ist<br />

eben ein Land der Gegensätze, was zwei von<br />

uns selber erlebte Szenen veranschaulichen:<br />

«Strenggläubige» Sikhs werfen sich nach dem<br />

obligatorischen Bettag eine Minute nach<br />

Mitternacht ein Steak rein und «heilige» Babas<br />

rauchen Folie, um ihre «Erleuchtung» zu<br />

erlangen. Dem Durchnittsinder bedeutet die<br />

Religion aber alles, und er wird sich auch<br />

streng an seine Gebote halten und mit Insbrunst<br />

alle Rituale durchführen.<br />

Kleines Hindu-Wörterbuch:<br />

Namaste = Begrüssung &<br />

Verabschiedung<br />

Rupie = indische Währung<br />

1000 R = ca. Fr. 43.–<br />

Bhang lasi = Yoghurt-Hanf-Drink<br />

Baba = Mann (Vater)<br />

Danyabad<br />

Chello<br />

Acha<br />

Bakshish<br />

= Danke<br />

= lass uns gehen<br />

(let’s go)<br />

= OK, gut<br />

= Bestechungsgeld,<br />

auch Almosen


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Spirits of Nature<br />

17<br />

Die vollkommene Welt, Teil 5<br />

Eine Geschichte zur Besinnung in der Zeit des Erwachens<br />

Der Kräutermann und Geschichtenschreiber<br />

Patrick Michael Hunziker ist Inhaber der «Secret Nature GmbH»<br />

in Thun und Kenner ethnobotanischer Pflanzen und Rituale.<br />

Seine mehrteilige Geschichte «Die vollkommene Welt» erscheint zum<br />

ersten Mal im THB öffentlich und wird auch in der nächsten Ausgabe<br />

fortgesetzt.<br />

Exklusiv für AbonenntInnen und GönnerInnen des THB<br />

beantwortet er alle Fragen rund um die Verwendung von natürlichen<br />

Gewächsen, von A wie Alraune über H wie Hanf zu Z wie Zornia<br />

latifolia – Schreibt an die Redaktion, Stichwort «Spirits of Nature»<br />

Fortsetzung<br />

Wie der silberne Mond hinauf in den dunkeln<br />

Nachthimmel steigt und die Berge und Täler<br />

mit seinem hellen Licht erleuchtet, werde auch<br />

ich in dieser Nacht auf den Gipfel des Berges<br />

der Erkenntnis steigen und meine Erleuchtung<br />

finden, dachte sich Joshua. Das ist der Weg, der<br />

mich zu meinem Ziel führt, zu den Weisheiten<br />

des Lebens. Dort werde ich die Antworten auf<br />

meine Fragen an das Leben finden.<br />

Joshua bemerkte, wie er begonnen hatte, in<br />

seine Gedanken zu versinken und versuchte sich<br />

gleich wieder zu sammeln. Jetzt stehe ich noch<br />

hier, dachte er und schaute erneut den breiten<br />

Hang hinauf zum mächtigen Berg der Erkenntnis.<br />

Noch immer lockte dieser und zog ihn wie<br />

magisch zu sich hin. Joshua glaubte zu wissen,<br />

wohin ihn sein Weg führen sollte, aber in<br />

seinem Herzen spürte er nur ganz deutlich, dass<br />

er gehen musste und genau jetzt in diesem<br />

Moment der grosse Augenblick zum Aufbruch<br />

gekommen war.<br />

Dies ist der erste Schritt auf dem Weg, um<br />

dem Ziel näher zu kommen, überlegte er für<br />

sich. Sein Herz schlug ihm stark und freudig in<br />

der Brust. Er atmete noch einmal ruhig und tief<br />

durch und wollte sich auf den Weg machen, da<br />

hörte er hinter sich die vertraute Stimme seiner<br />

Mutter rufen: «Joshua, warte!»<br />

Die Worte klangen friedlich und besorgt<br />

zugleich und Joshua drehte sich verwundert um.<br />

Seine Mutter Sophia kam ihm entgegen gelaufen<br />

und, als sie vor ihm stand, schloss sie ihn<br />

ganz zärtlich in ihre Arme. Auch sein Vater war<br />

nun gekommen und hinter ihm im Schatten der<br />

Dunkelheit stand Melissa. Ihre Augen glänzten<br />

im Mondlicht, als sie ihm entgegenblickte.<br />

Sie alle wussten, welches Vorhaben Joshua<br />

in Angriff nehmen wollte, nicht nur weil er mit<br />

Melissa am See darüber gesprochen hatte. Es<br />

liegt am Wesen und in der Natur des Menschen,<br />

in sich und um sich nach den Wahrheiten und<br />

nach einem Sinn und Zweck im Leben zu<br />

suchen.<br />

Der Abschied<br />

«Irgendwann bricht ein jeder auf zur grossen<br />

Suche nach der Wahrheit und nach dem Sinn in<br />

seinem Leben, Joshua!» begann sein Vater<br />

Larzius in sanften, tiefen Worten seine Abschiedsrede.<br />

«Manche Menschen gehen dabei<br />

den Weg durch die Gedanken und finden im<br />

vollkommenen Bewusstsein, in der geistigen<br />

Klarheit und Ruhe zu ihrem Ziel. Andere, wie<br />

du, Joshua, gehen den Weg mit ihrem Körper<br />

über die Mutter Erde und finden die Erkenntnisse<br />

und Wahrheiten in den Geschehnissen der<br />

Welt.»<br />

Joshua lächelte liebevoll und winkte ab: «Ich<br />

will doch in dieser Nacht nur auf den Gipfel des<br />

Berges der Erkenntnis steigen und nicht die<br />

Weiten der ganzen Welt erkunden,» entgegnete<br />

er ihm. «Sobald ich mein Ziel erreicht und dort<br />

meinen Wissensdurst gestillt habe, werde ich<br />

sogleich zurück kehren und wieder bei euch<br />

sein!»<br />

Larzius fuhr fort und sah Joshua dabei tief<br />

in die Augen: «Nicht ein Ziel zu erreichen ist<br />

der Sinn, Joshua, sondern der Weg zum Ziel<br />

wird dir das Leben und die Weisheiten offenbaren!<br />

Merke Dir das, Joshua, und lebe stets im<br />

Augenblick, an der Spitze des Moments, am<br />

Ziel der Ziele!»<br />

Ruhig legte er seine grossen Hände auf die<br />

schmalen Schultern von Joshua. «Mein Sohn,<br />

ich werde auf deiner Reise mit meinen Gedanken<br />

bei dir sein und mein Geist wird über dir<br />

wachen, sei es bis morgen früh oder für den<br />

Rest meines Lebens!» Sanft zog er Joshua zu sich<br />

hin und drückte ihn an seine Brust.<br />

Joshua wurde es merklich warm ums Herz<br />

und er spürte, wie die tiefe, gütige Herzensliebe<br />

seines Vaters durch seinen Körper strömte. In<br />

den gesprochenen Worten des Vaters, hallte der<br />

Klang der Weisheit immer noch nach. Erst jetzt<br />

hatte Joshua erkannt, auf welches Abenteuer er<br />

sich eingelassen hatte und dass er vielleicht<br />

nicht schon am nächsten Tag wieder in Taurin<br />

eintreffen würde. Doch darüber wollte er sich<br />

nun keine Gedanken mehr machen, welche ihn<br />

nur unnötig schwächen würden. Er fühlte, wie<br />

alles seinen natürlichen Lauf genommen und<br />

ihn bis hier her geführt hatte:<br />

Er erinnerte sich an die Gespräche mit Melissa<br />

unten am See der Trauer, an den Regentanz<br />

der Zitronenfalter, wie sie ihn zu der heiligen<br />

Eiche wiesen, wo er Energie und Willenskraft<br />

gesammelt hatte. Er sah noch einmal zum<br />

leuchtenden Mond hinauf, welcher schon weiter<br />

in den Nachthimmel hinaus gezogen war und<br />

er erinnerte sich nochmals den weisen Offenbarungen<br />

seines Vaters.<br />

War nicht auch hier der Weg, auf dem er<br />

fortwährend schon gegangen war und der ihn<br />

bis in diesen Moment geführt hatte? War nicht<br />

auch hier das Ziel, das er mit einem erkennenden<br />

Gedanken erreichen konnte, hier die<br />

Wahrheit und der Sinn des Lebens?<br />

Joshua war sich sicher. Er hatte einen Strahl<br />

der Weisheit und den Weg ins Glück entdeckt.<br />

Jetzt wollte er sich zu diesem Licht hinwenden<br />

und ihm entgegen gehen.<br />

Er löste sich von seinem Vater und dankte<br />

ihm ehrvoll aus seiner tiefsten Seele. Noch<br />

einmal umarmte er zum Abschied seine geliebte<br />

Mutter, welche ihm noch zwei runde, weiche<br />

Fladenbrote zusteckte und ihm ein liebevolles,<br />

stolzes wie trauriges Lächeln mit auf den Weg<br />

gab. Dann wandte er sich Melissa zu und<br />

schaute in ihre hellen, leuchtenden Augen. Sie<br />

hob langsam ihre Hand und legte sanft ihre<br />

Finger auf seinen Mund:<br />

«Sag jetzt nichts, Joshua, ich habe dich<br />

schon lange verstanden! – Sei achtsam und<br />

unbekümmert auf deiner Reise und schau dich<br />

um, nach den Zeichen der Zeit, sie werden dich<br />

führen! Und folge immer deinem Herzen,<br />

Joshua, so wirst Du das Glück und den Frieden<br />

der Seele finden!»<br />

Fortsetzung im nächsten THB


18 Hanf inteam<br />

Interview mit<br />

Thomas<br />

Stucki,<br />

Allrounder<br />

Thuner Hanf<br />

Center<br />

Du arbeitest seit Mai 2000 bei der «Genossenschaft THC». Wie bist Du<br />

ans Thuner Hanf-Center gekommen?<br />

Durch Bruno Schmid, den ich damals schon persönlich kannte.<br />

Ich übte gerade einen Gelegenheitsjob als Dackdecker aus, und war<br />

um eine weniger lebensgefährliche Arbeitsumgebung sehr froh.<br />

Was hast Du vor dem THC, resp. dem temporären Dackdecken gemacht?<br />

Ich habe eine Lehre als Radio-Fernseh-Elektriker gemacht.<br />

Anschliessend habe ich noch zwei Jahre auf dem Beruf gearbeitet<br />

und bin danach viel gereist, in Asien und «hie umenang».<br />

Gibt es Dinge im THC, die Dir nicht gefallen, die Du ändern möchtest?<br />

Nö – aber etwas mehr Lohn ist natürlich immer willkommen…<br />

Welche Hanfprodukte gebrauchst Du privat?<br />

Ich benutze Hanfpapierli für meine selbstgedrehten Kräuterzigaretten,<br />

Textilien, Haushaltsschnur, Kosmetik und Heilungsprodukte aus<br />

Hanf.<br />

Wann war Deine erste Begegnung mit Hanf?<br />

Das war mit 13 Jahren: Ich war an einer kleineren Privatparty in<br />

einem geschlossenen Raum, wo einige Leute am Kiffen waren. Später<br />

beim Verlassen der Party merkte ich, dass ich wohl total passiv bekifft<br />

war – ich hatte ein Riesenflash.<br />

Du bist seit dem 26.12.2000 Vater eines Jungen. Wie heisst er?<br />

Er heisst Elias und ist ein göttliches Geschenk; ich könnte ihn<br />

stundenlang «aaluege u knudle».<br />

Hast Du neben dem Vatersein jetzt noch Zeit für Hobbies?<br />

Auf diese Frage wusste ich noch nie, was antworten… na ja Lesen,<br />

meistens aufklärende Literatur über Kulturen, Philosophie, Mysterien,<br />

neue Energie und so.<br />

Wie sehen Deine, beziehungsweise eure, weiteren Zukunftspläne aus?<br />

Den Sommer geniessen, in den Schadau-Park baden gehen und dann<br />

auch wieder einmal auf Reisen gehen, wenn Elias etwas älter ist. Es<br />

muss ja nicht immer Fernost sein…<br />

Unsere Standard-Schlussfrage: Was wünscht Du Dir und der Welt?<br />

Ich wünsche mir, dass wir der Wahrheit ins Gesicht sehen können,<br />

dass wir die Oberflächlichkeit der «heilen Welt» voller bunter<br />

Werbung und blutigen Nachrichtenthemen überwinden. Wir müssen<br />

lernen, die Probleme an der Wurzel zu packen, anstatt Symptombekämpfung<br />

zu betreiben.<br />

Interview mit<br />

Tünde Kovacs,<br />

Inhaberin Herbaria 3C, Zürich<br />

Tünde Kovacs klingt exotisch – Woher kommt<br />

der Name?<br />

Der Name ist typisch ungarisch. Ich stamme<br />

aus der Region Siebenbürgen im Westen<br />

Rumäniens, wo seit jeher ungarische und<br />

deutsche Minderheiten leben. Mitte der<br />

Siebziger Jahre ist meine Familie in die<br />

Schweiz geflüchtet.<br />

wir aus unseren reinen Sorten Hanf-Stecklinge<br />

zum Verkauf und kreieren angepasste<br />

Kreuzungen für unser Schweizer Klima.<br />

Was hast Du vorher gemacht?<br />

Ich war als Verwaltungsassistentin (Sachbearbeiterin<br />

würde man in Privatwirtschaft sagen)<br />

bei der kantonalen Verwaltung angestellt.<br />

Du hast herbaria 1996 mitbegründet. Ein<br />

kurzer Firmenbeschrieb für unsere Leser?<br />

Wir wollen die Erhaltung traditioneller<br />

Hanfsorten sichern. Dazu unterhalten wir<br />

eine Samenbank mit Original-Hanfsorten aus<br />

den Ursprungsländern, die jedem Hanf-<br />

Züchter einmal eine genetisch einwandfreie<br />

Grundlage garantieren soll. Um die aufwendige<br />

Samenbank zu finanzieren, produzieren<br />

Wie bist Du zur Hanfbranche gekommen?<br />

Anfangs ziemlich «klischeemässig», nämlich<br />

durch meinen Freund Hannes, der selber ein<br />

leidenschaftlicher Hanfpflanzer ist und seine<br />

Genialität in unsere Züchtungen einbringt.<br />

Ausserdem haben uns Andu Stafforte und<br />

seine Mitarbeiter vom Growland/Hanflädeli<br />

Bern zum Anfang mit Material und Wissen<br />

unterstützt.


Hanf inteam<br />

19<br />

Man könnte aber auch sagen: Der Hanf liegt<br />

mir in den Genen. Nachdem meine Mutter<br />

das erstemal unsere Hanfpflanzen gesehen<br />

hat, erzählte sie mir, dass meine Grosseltern<br />

in Rumänien Hanfbauern waren. Da erklärte<br />

sich auch der eigenartig süssliche Geruch, der<br />

mir jedesmal in die Nase stieg, erinnerte ich<br />

mich an den Bauernhof meiner Grosseltern<br />

zurück.<br />

Der ausgefallene Plüsch-Stand<br />

von «Herbaria» an der<br />

CannaTrade-Hanfmesse, 2./3. März 2001.<br />

Tünde als Mitglied des Organisationskomitees an<br />

der «Hanftagung Hergiswil», 14./15. Jan. 2001.<br />

Was gefällt Dir bei Deiner Arbeit besonders?<br />

Es ist ein gutes Gefühl, seine Arbeitszeit<br />

sinnvoll zu verbringen und etwas zu machen,<br />

hinter dem man stehen kann. Für den Hanf<br />

zu arbeiten bedeutet für mich, meinen Teil<br />

dazu beizutragen, damit der «Verleumdungshorror»<br />

über diese Pflanze aus dem vergangenen<br />

Jahrhundert richtig gestellt wird.<br />

Ausserdem macht es mir riesig Spass in dieser<br />

unkonventionellen, oft schrägen Branche<br />

mitzuarbeiten. Wir sind die «new green<br />

economy» der Schweiz.<br />

Du warst im Organisationskomitee des<br />

«Hanf-Week-End Hergiswil» dabei, wo Mitte<br />

Januar rund 40 Hanfaktivistinnen und<br />

-Unternehmerinnen auf privater Ebene zu<br />

Diskussionen zusammenkamen. Worum ging's?<br />

Wir hatten zum Ziel, die Hanfaktivisten an<br />

einen Tisch zu bringen, um für hängige<br />

Projekte und Probleme gemeinsam Lösungsansätze<br />

zu finden. Alle Beteiligten wissen,<br />

dass die Hanfbranche enormes Potential hat<br />

und dass zusammen eine grössere Schlagkraft<br />

erreicht wird, aber es fehlt an der Koordination.<br />

Und damit die Teilnehmerinnen auch<br />

über das Erarbeitete schlafen konnten,<br />

organisierten wir statt einer Sitzung eine<br />

zweitägige Wochenend-Tagung.<br />

Hat die Hanf-Tagung konkrete Ergebnisse<br />

gebracht?<br />

Eine Arbeitsgruppe hat optimierte Strukturen<br />

für die Schweizer Hanfkoordination SHK<br />

ausgearbeitet, welche an deren Generalversammlung<br />

im Mai eingebracht werden. Die<br />

neuen Strukturen wünschen grössere Räumlichkeiten<br />

für das SHK-Büro, mehr Stellenprozente<br />

und die Bildung von Regionalsektionen.<br />

Sobald die Strukturen durch die<br />

Mitglieder der SHK genehmigt sind, wird<br />

mit dem Ausbau begonnen.<br />

Kommen wir zu etwas persönlicheren Fragen:<br />

Welche Hanfprodukte gebrauchst Du privat?<br />

Wenn nötig, Hanf-Sportsalbe bei Muskelverspannungen<br />

und Hanf zur Medikation gegen<br />

die Auswirkungen von Stress, welchen die<br />

Führung eines stetig wachsenden Betriebs mit<br />

sich bringt. Wir kämpfen ja nicht nur mit<br />

den «normalen» Alltagsproblemen, wie z.B.<br />

rentabel zu sein, sprich alle Aufwendungen<br />

bezahlen zu können. Hinzu kommt das<br />

Brachenrisiko. Solange von den Politiker nur<br />

positive Anstösse kommen, aber nicht dafür<br />

gesorgt wird, dass sich die Behörden entsprechend<br />

verhalten. Sind wir der behördlichen<br />

Willkür ausgeliefert.<br />

Hast Du Hobbies?<br />

Ich habe mein ganzes Herz dem Hanf<br />

verschrieben. Ansonsten habe ich zwei Hunde<br />

und zwei Katzen, philosophiere, lese, streite<br />

gerne mit meinem Freund und der Rest ist<br />

nicht jugendfrei.<br />

Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?<br />

Ein Zukunftsziel ist sicher, Hanf zu legalisieren<br />

– und weiser werden.<br />

Muss man/frau als Hanfunternehmerin wegen<br />

der zu erwartenden Mehrkonkurrenz nicht<br />

vielmehr Angst vor der Legalisierung haben?<br />

Nein. Das ist Unsinn. Man muss keine Angst<br />

vor Konkurrenz haben, solange man etwas<br />

Eigenes schafft. Qualität und Know How<br />

sind nicht so leicht zu kopieren.<br />

Möchtest Du einmal Kinder haben?<br />

Ich habe ja schon deren neun: Zwei Hunde,<br />

zwei Katzen und fünf Angestellte. Nein, im<br />

Ernst kann ich mir allenfalls vorstellen, ab 40<br />

Jahren ein oder zwei Kinder zu adoptieren.<br />

Wie gefällt Dir das «Thuner Hanfblatt»?<br />

Hast Du Kritik?<br />

Meine ehrliche Kritik: Mir kommt das THB<br />

immer noch ein bisschen als «Firmenblatt»<br />

des Thuner Hanf-Centers daher und ist<br />

national zu wenig verankert, aber die Ansätze<br />

sind auf jeden Fall sehr schön. Bemerkenswert<br />

sind die interessanten Interviewpartner<br />

wie Alexander Tschäppät – weiter so!<br />

Und noch die Standard-Schlussfrage: Was<br />

wünscht Du Dir und der Welt?<br />

Ich, persönlich, bin beinahe wunschlos<br />

glücklich, nach diesem positiven Anstoss vom<br />

Bundesrat in Sachen Hanf zu Beginn dieses<br />

Monats. Für die Welt habe ich Millionen<br />

utopischer Wünsche: Liebe, Freiheit,<br />

Toleranz, Offenheit, Natürlichkeit, Verantwortung,<br />

Weitsicht usw. Das Magazin würde<br />

nicht ausreichen, um alle aufzuzählen.<br />

Der Schweiz wünsche ich mehr Selbstbewusstsein.<br />

Die Schweizerinnen können<br />

stolz darauf sein, was sie sich geschaffen<br />

haben - Ein bisschen Stolz und gesundes<br />

Selbstvertrauen, in Sachen Verhandlungen<br />

mit der EU, wäre nicht schlecht.


Öffnungszeiten:<br />

Montag – Freitag 10.00 – 18.45<br />

Donnerstag Abendverkauf bis 21.00<br />

Samstag 10.00 – 16.00<br />

Besucht das «THC»:<br />

Genossenschaft Thuner Hanf-Center<br />

Obere Hauptgasse 9 • 3600 Thun • Tel. 033 222 09 19 • Fax 033 221 41 89<br />

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Walliser Queen (Bild) die Siegersorte des<br />

CannaSwissCup 1998, eignet sich durch Ihre kurze<br />

Blütezeit auch sehr gut für Innenkulturen. Walliser Queen<br />

wurde seit 1971 natürlich selektioniert und verwöhnt mit<br />

aromatischem Geruch sowie üppigen Blütenständen.<br />

Red Valais ist eine purpur-malvenfarbene Sorte mit<br />

unendlichen Nuancen. Diese sehr ästhetische Sorte ist<br />

optimal an das Schweizer Klima gewöhnt und als<br />

Frühblüher auch für die Innenkultur geeignet.<br />

Alp King eine Kreuzung aus Afghan und Skunk, wurde<br />

seit 1996 der alpinen Schweizer Witterung angepasst.<br />

Der Spätblüher besitzt mittelgrosse Blütenstände und<br />

verströmt ein fesselndes Aroma. Alp King gewann den<br />

2. Preis des CannaSwissCup 1999.<br />

Wenn Sie alle drei Sorten und deren Vorzüge testen möchten,<br />

wird unser Val Mix Ihre Wünsche erfüllen. Entdecken<br />

und entwickeln Sie Ihre eigenen neuen Kreuzungen!<br />

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News&Events<br />

23<br />

Aufregung um Hanfsamen-<br />

Buch in Frankreich:<br />

Wann fällt die Repression<br />

im Westen?<br />

In Frankreichs Medien war in den letzten<br />

Wochen viel vom grünen Kraut zu lesen.<br />

Grund dafür war der Pariser Landwirtschaftssalon,<br />

zu welchem auch der Walliser Hanfpionier<br />

und Landwirt Bernard Rappaz eingeladen<br />

worden war. Bereits bei der Einreise<br />

am französischen Zoll wurden des Bauers<br />

Hanfprodukte wie Hanf-Massageöl und<br />

Hanfbier blockiert. Rappaz musste die Ausstellung<br />

ohne seine bekannten «Valchanvre»-<br />

Produkte bestreiten und in einem Pariser<br />

Laden nach Alternativen suchen. Doch damit<br />

nicht genug des Ärgers: Die Austellung in<br />

Paris war kaum über die Bühne, da interventierte<br />

eine Brigade Polizisten der Drogenbehörde<br />

am Stand der Hanfaussteller. Die<br />

Polizisten fotografierten den Stand penibel<br />

und beschlagnahmten sogar 1000 Exemplare<br />

eines angebotenen neuen Hanfbuches, als<br />

handle es sich um ein Betäubungsmittel.<br />

Stein des Anstosses waren kleine Säcklein mit<br />

Hanfsamen, die dem neuen Buch «Pourquoi<br />

& comment cultiver du chanvre» (Warum<br />

und wie Hanf kultivieren?) beigefügt waren.<br />

Lang lebe die Pressefreiheit<br />

Die Hauptautorin des Werkes, die Französin<br />

Michka, welche mit dem neuen Werk bereits<br />

ihr neuntes Hanfbuch verfasste, erhielt während<br />

des Polizeibesuches unerwartete Schützenhilfe:<br />

Eine Delegation der Grünen Partei<br />

Frankreichs war ebenfalls an der Ausstellung<br />

vertreten und zeigte sich solidarisch mit den<br />

HanfaktivistInnen. Der prominente Grünen-<br />

Politiker Danis Baupin mischte sich in die<br />

Diskussion mit der Polizei ein und sprach<br />

sich vor der Presse vehement gegen die französische<br />

Repression aus. Baupin erklärte, dass<br />

in Frankreich mindestens vier Millionen<br />

Menschen Cannabis konsumieren, und dass<br />

sich nie eine vernünftige Diskussion entwickeln<br />

könne, solange der Staat jeden ins<br />

Gefängnis stecke, der ein Hanfblatt auf dem<br />

T-Shirt trage. Die gallischen Medien, inklusive<br />

die populären Zeitungen «Le Figaro» und<br />

«France Soir», griffen das Thema sofort auf<br />

heizten die Cannabisdebatte in Frankreich<br />

wieder an. Was übrigens die am Zoll blockierten<br />

Waren angeht: Der betroffene Aussteller<br />

und Mit-Autor Rappaz überlegt sich, den<br />

französischen Zoll wegen Verdienstausfall zu<br />

verklagen.<br />

«Zahlen»<br />

87'000 SchweizerInnen kiffen täglich, war<br />

Mitte Februar in allen Medien zu vernehmen,<br />

beim renommierten Zürcher «Tagi» stand's<br />

gar auf der Titelseite. Dies ergab eine repräsentative<br />

Umfrage der schweizerischen Fachstelle<br />

für Alkohol- und andere Drogenprobleme<br />

(SFA), an der 1600 Personen im Alter<br />

zwischen 15–74 Jahren befragt wurden. Die<br />

Hälfte aller Befragten ist für eine vollständige<br />

Cannabis-Legalisierung nach dem Vorbild<br />

von Tabak und Alkohol. Eine knappe Mehrheit<br />

von 51% findet zudem, dass der Hanfkonsum<br />

nur für Volljährige gestattet werden<br />

sollte.<br />

«Zitate»<br />

«Kiffen macht unfrei», war auf einer Protesttafel<br />

von Hanfgegnern während der<br />

CannaTrade-Messe in Bern zu lesen. «Arbeit<br />

macht frei» war früher auf Torbogen deutscher<br />

KZs eingraviert – ein Vergleich drängt<br />

sich leider auf. Sind den Hanfgegnern<br />

mittlerweile alle brauchbaren Argumente<br />

ausgegangen, dass sie eine solch zweideutige<br />

und belastete Parole aufgreifen müssen? Die<br />

Redaktion des «Thuner Hanfblatt» wird sich<br />

erlauben, dem Präsidenten der betroffenenen<br />

Anti-Drogenvereinigung künftig ein Gratisheft<br />

zu senden, damit sich dieser ein etwas<br />

fundierteres Bild vom Thema machen kann.<br />

Agenda – Da ist was los:<br />

29.3–1.4.2001: «Oeko-Paracelsus»-Messe in Zürich: Wieder mit Hanf-Warenhaus<br />

von Läden der Schweizer Hanf-Koordination. Infos unter www.oeko-paracelsus.ch<br />

5.5–6.5.2001: «Highlife»-Cup in Utrecht/NL: Zum vierten Mal feiern die Holländer Ihren<br />

Indoor-Cup mit einer grossen Ausstellung. Mehr Infos unter 0031 (0)73 5498 112<br />

24.8–26.8.2001: «CannaBusiness»-Messe in Castrop Raxel/D: Die grosse teutonische<br />

Hanfmesse auf fast 3500m2. Sehr viele Infos mehr unter www.cannabusiness.com<br />

???? 2001: «Frieden für Hanf» Bern: Die grosse Manifestation für Hanf unter dem Patronat<br />

der Schweizer Hanf-Koordination findet definitv diesen Herbst statt: Infos unter<br />

www.crudeness.ch / Ort: Bundesplatz Bern


24 Kultur&Sounds<br />

3. Schweizer Hanftage:<br />

Alle lieben die «CannaTrade»<br />

Am 2. und 3. März erlebte Bern mit der<br />

«CannaTrade»-Messe die erste internationale<br />

Fachausstellung über Hanf auf<br />

Schweizer Boden. Über 60 Aussteller aus<br />

neun Ländern boten in alten grossen<br />

BEA-Halle ihr Angebot feil. Damit nicht<br />

genug: Die Ausstellung war nur ein Teil<br />

des Programms, denn der Gesamtanlass<br />

lief unter dem Titel «Schweizer Hanftage»<br />

und beinhaltete neben der Messe auch<br />

politische Podien sowie den «Canna-<br />

SwissCup». Das Publikums- und Medien-<br />

Interesse für das Happening waren<br />

beachtlich: 4488 Tickets wurden verkauft,<br />

8 Fernsehstationen sandten Kamerateams<br />

und 15 Printmedien waren vertreten.<br />

Die 3. Schweizer Hanftage:<br />

Viele Infos<br />

Am Freitag Morgen 10.00 Uhr öffnete die<br />

«CannaTrade»-Messe ihre Tore. Eine Stunde<br />

später fand in der Galerie die Pressekonferenz<br />

zum Anlass statt, wo sich nicht nur die<br />

geladenen Medien, sondern sogar einige<br />

Hanf-GegnerInnen mit Transparenten zum<br />

Demonstrieren eingefunden hatten. Organisiert<br />

vom «Dachverband abstinenzorientierte<br />

Drogenpolitik», teilten die wenigen Demonstranten<br />

ihre Sorge mit, die Cannabislegalisierung<br />

führe ins Drogenelend. Dieser –<br />

durchaus legitime – Auftritt von besorgten<br />

Bürgern sollte der Hanfbranche ein deutliches<br />

Zeichen sein, dass noch sehr viel Aufklärungsarbeit<br />

zu leisten ist und öffentliche<br />

Anlässe wie diese «Schweizer Hanftage» mit<br />

politischer Tagung dringend nötig sind.<br />

Die CannaTrade:<br />

Viele Produkte<br />

Die Messe selber präsentierte die ganze<br />

Vielschichtigkeit von Menschen, Läden und<br />

Produkten, welche die europäische Hanfbranche<br />

so interessant (und zuweilen<br />

unberechenbar) macht. Von den herausgeputzten<br />

und mit weissen Standard-Messemöbeln<br />

versehenen Growing-Ständen bis zu<br />

den klischeehaften verfreakt-verrauchten<br />

Pharaphernalia-Buden war alles anzutrefen.<br />

Neben den Ausstellern präsentierten sich den<br />

Besuchern auch das Hanf-Restaurant, die<br />

Hanf-Bar, ein Hanf-Lehrpfad durchs «Hanffeld»<br />

sowie mehrmals eine Modenschau mit<br />

hanfigen Stoffen. Dazu fanden in der Galerie<br />

diverse Hanf-Vorträge statt und regelmässig<br />

wurden Filme gezeigt. Und obwohl bereits<br />

schon zwei Tage Ausstellung bei den Beteiligten<br />

viel Kraft abforderten, konnte man bei<br />

Aussteller und Besucher die Gedanken<br />

spüren: Ja, wir wollen mehr!


Kultur&Sounds<br />

25<br />

Der CannaSwissCup:<br />

Viel Hanf<br />

Am Samstag Abend ging dann der traditionelle<br />

«CannaSwissCup» über die Bühne:<br />

Zwölf Hanfpflanzer und Landwirte waren<br />

nominiert für den Preis ums beste Schweizer<br />

Feldkraut der Hanfernte 2000. Die Pokale für<br />

die ersten drei Plätze konnte Stargast Polo<br />

Hofer allesamt in die Romandie vergeben:<br />

Die Firma Cannatech, der Landwirt Marcel<br />

Challandes und Valchanvre-Chef Bernard<br />

Rappaz durften sich an den Auszeichnungen<br />

erfreuen. Der CannaSwissCup fand heuer<br />

bereits zum dritten Mal statt, nach 1999 im<br />

Stufenbau Ittigen und 2000 in Biberist.<br />

Erfreulich für die Organisatoren dürfte auch<br />

die Tatsache sein, dass alle Anlässe bisher<br />

ohne jegliche Zwischenfälle abgelaufen sind.<br />

Somit dürfte klar sein: Während man um<br />

die «Expo» noch bangen muss, finden die «4.<br />

Schweizer Hanftage» 2002 garantiert statt…<br />

Gast-Moderator Polo Hofer am «CannaSwiss Cup»<br />

Die GewinnerInnen<br />

der ersten drei Plätze<br />

Die Gewinner des CannaSwissCup 2000/2001<br />

1. Rang:<br />

Cannatech, Alexandre Peverada,<br />

1442 Montagny/Yverdon mit «Fraise»<br />

2. Rang:<br />

Marcel Challandes,<br />

2043 Boudevilliers mit «Fraise»<br />

3. Rang:<br />

ValChanvre, Bernard Rappaz,<br />

1920 Martigny mit «Alp King»<br />

CannaMix, Urs Uehlinger, 8200 Schaffhausen mit «Mille Metri»<br />

Hanf Housi, Hans Studer, 3303 Jegenstorf mit «Silver Diamond»<br />

Chanvre Info, André Fürst, 1592 Clavaleyres mit «Tibet libre»<br />

Coniv GmbH, Jürg Augstburger, 7017 Flims-Dorf mit «Mung»<br />

Daroda Pflanzen AG, David Bottlang, 5608 Stetten mit «Goldblüte»<br />

Genossenschaft Enetbrugg, Markus Walther, 8475 Ossingen mit «Edelweiss»<br />

Hof Mattacher, Elmar Burch, 6062 Wilen mit «Ma»<br />

Speed-Weed, Yves Boder, 3250 Lyss mit «Pink Skunk»<br />

Swiss-Hemp, Hansruedi Allemann, 4538 Oberbipp mit «PCM»


Bong – Bong – Bong<br />

Elegante und spezielle Glasbongs<br />

in vielen Variationen findest Du im Thuner<br />

Hanf-Center, bereits ab Fr.29.–<br />

Das THC-Team<br />

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Obere Hauptgasse 9 • 3600 Thun • Tel. 033 222 09 19 • Fax 033 221 41 89


Das Letzte<br />

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