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Nr. 7 sommer 2003<br />
Informationsblatt über Hanf, Hanfprodukte und Hanfkultur<br />
CHF 5.– Edition d<br />
www.hemptimes.ch<br />
Steter Tropfen höhlt den Stein<br />
(K)Ein Joint mit…<br />
Richard Müller<br />
hemp history:<br />
Henry’s Hanfauto<br />
hanf szene:<br />
Gegen die Willkür
Thurella AG<br />
Bucherstrasse 2<br />
9322 Egnach<br />
Tel. 071 474 78 78<br />
Fax 071 474 79 24<br />
www.thurella.ch
Ordnung muss her!<br />
hemp news<br />
Schweiz: Nationalratsdebatte<br />
erneut verschoben 4<br />
Ausland: Ed Rosenthal wieder<br />
auf freiem Fuss 6<br />
comics<br />
Neulich im Hanfbüro: Das Comic<br />
über und mit der Schweizer<br />
Hanfszene 11<br />
legalize it<br />
Neues aus der CSC/SHK:<br />
Pressekonferenz in Bern 12<br />
(K)Ein Joint mit… Richard Müller,<br />
Direktor SFA/ISPA 14<br />
hemp history<br />
Henry’s Hanfauto: Was nicht<br />
im Geschichtsbuch steht 18<br />
growing<br />
Bekämpfung von Schädlingen:<br />
Nützlinge oder Chemiekeule? 20<br />
hemp game<br />
Titelbild: SHT<br />
Das Kreuzworträtsel: Sorgt stets<br />
legal für rauchende Köpfe 25<br />
der report<br />
Zu Besuch bei Canna-Pops: Auf<br />
der Suche nach der feinen Dosis<br />
Hanfaroma 28<br />
cannaisseurs<br />
Verbote wider die Vernunft:<br />
Über die Essenz des Lebens 30<br />
hanf szene<br />
Gegen die Willkür: Die Hanfaktivisten<br />
machen mobil 33<br />
Aufsteller & Ablöscher; Aus der<br />
Luft gegriffen; Die lustige Hanfmontage<br />
37<br />
spirits of nature<br />
Die vollkommene Welt: Teil 13<br />
der besinnlich-spirituellen<br />
Geschichte 39<br />
hanf inteam<br />
Interviews mit MitarbeiterInnen<br />
aus Betrieben der Schweizer<br />
Hanfbranche 40<br />
dr. hanf<br />
Lotti’s Briefkasten: Erfahrungen<br />
und Ansichten zu Hanf als<br />
Heilmittel; Hilferuf 43<br />
culinarium<br />
Bier: Droge oder Genussmittel?<br />
Die Geschichte und Verwendung<br />
des Bieres; Rezept 45<br />
hemp events<br />
Highlife: Rückschau<br />
Cannabusiness: Vorschau;<br />
Events-Agenda 47/49<br />
die letzte<br />
Swiss Hemp Times: In eigener<br />
Sache; Impressum 50<br />
Auch wenn viele es geahnt hatten, so<br />
war es doch enttäuschend. Die Verschiebung<br />
der Cannabis-Debatte<br />
zieht sich mittlerweile durch fast<br />
sämtliche bisherigen Ausgaben der<br />
«Swiss Hemp Times». Wie doch die<br />
Zeit vergeht! Unterdessen hat sich<br />
einiges getan. X Hanf-Läden und<br />
-Gärtnereien sind heute zerschlagen<br />
oder stehen vor dem Ruin, besonders<br />
arg hat es jüngst die Branche<br />
im Tessin getroffen. Die sinnlose Repression<br />
vergrault zunehmend all die<br />
idealistischen Menschen, die Jahre<br />
und Jahrzehnte in das grüngezackte<br />
Kraut gesteckt haben. Ihren Platz<br />
nehmen skrupellose Elemente aus<br />
der organisierten Kriminalität ein –<br />
Fertig Jesussandalen und Wollpulli!<br />
Seit dem Beginn des Hanf-Boomes<br />
Anfang der 90er Jahre lebt die Hanfbranche<br />
in einer juristischen Grauzone.<br />
Der politische Prozess um die<br />
Hanfregulierung, welche die Tolerierung<br />
eines ordentlichen Hanfmarktes<br />
vorsieht, war noch nie so nahe<br />
wie in den letzten zwei Jahren. Aber<br />
zeitgleich droht die Branche unter<br />
den Parallelschlägen von Justiz und<br />
Mafia, die sich bisweilen ein Wettrennen<br />
um die Einnahmen der Hanfshops<br />
zu liefern scheinen, langsam<br />
aber sicher auszusterben. Es muss<br />
endlich Ordnung her! Es darf doch<br />
nicht sein, dass ein Hanfladen nicht<br />
mehr den Mut hat, wegen eines tätlichen<br />
Raubüberfalles die Polizei zu<br />
rufen, weil diese dann gleich eine<br />
Razzia und ein Verfahren eröffnet!<br />
Vielleicht bringt der jüngste politische<br />
Vorstoss der SP-Nationalrätin<br />
Ursula Wyss eine Verschnaufpause?<br />
Es wäre bitter nötig.<br />
Nun wünsche ich euch viel Spass mit<br />
der Ausgabe Nr. 7 der «SHT» und<br />
weiterhin einen schönen, heissen<br />
Jahrhundertsommer!<br />
Willi Blaser, Chefredaktor<br />
hanfitorial<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
3
hemp news<br />
April<br />
Berner Petition<br />
eingereicht<br />
News Schweiz & Welt<br />
Mai<br />
«MTW» berichtet<br />
über THC<br />
Hanfarchiv/Redaktion<br />
Die hanfigen Nachrichten der vergangenen drei Monate schweiz- und weltweit.<br />
Im Internet sind die News unter www.hemptimes.ch und www.hanfarchiv.ch zu finden.<br />
Angst davor, dass die von ihnen erhobenen<br />
Daten der Justiz zugänglich<br />
gemacht und zu einer Strafuntersuchung<br />
führen könnten.<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
Am 25. April wurde in Bern die<br />
«Petition der Vernunft – für einen<br />
friedlichen Umgang mit Hanf» bei<br />
der Bundeskanzlei eingereicht. Die<br />
Petition, welche sich prioritär an die<br />
Berner Behörden richtet, wurde von<br />
über 12'600 Personen aus dem<br />
Grossraum Bern unterzeichnet.<br />
Symbolisch zur herrschenden Repression<br />
waren die VertreterInnen<br />
der schweizer hanf koordination<br />
CSC/SHK und der Interessengemeinschaft<br />
Hanfläden Stadt Bern<br />
IGHSB in klassisch gestreiften Sträflingskleidern<br />
angetreten. Einen<br />
Bericht hierzu in der «hanf szene»<br />
ab Seite 33.<br />
Sträflinge übergeben die «Petition der<br />
Vernunft»<br />
Die Sendung «Menschen Technik<br />
Wissenschaft» des Schweizer Fernsehens<br />
DRS berichtete am 8. Mai<br />
über die neuesten Entwicklungen in<br />
Sachen Hanf. In der Sendung nahm<br />
Professor Rudolf Brenneisen von<br />
der Universität Bern Stellung zu<br />
den positiven und negativen Aspekten<br />
des THC, ebenso stellte er seine<br />
laufende Cannabisstudie im Auftrag<br />
des Bundesamtes für Gesundheit<br />
BAG vor, die er als «chemische Inventarisierung»<br />
des Schweizer Hanfes<br />
bezeichnete. Es wird untersucht,<br />
ob es Zusammenhänge mit der Herkunft<br />
der Pflanze und deren Inhaltsstoffen<br />
gibt. Nicht zuletzt dient dieser<br />
«genetische Fingerabdruck» des<br />
hiesigen Hanfes auch dazu, den Behörden<br />
die Möglichkeit zu geben,<br />
nach der Hanf-Regulierung zwischen<br />
hiesig gewachsenen (tolerierten)<br />
und aus dem Ausland importierten<br />
(verbotenen) Cannabispflanzen<br />
zu unterscheiden. Auch<br />
Hanf-Unternehmerin Lotti Loosli<br />
aus dem Berner Oberland kam zu<br />
Wort. «Dass eine solche Studie<br />
durchgeführt werden kann und sogar<br />
ein Bundesamt dahinter steht,<br />
finde ich gut. Es ist doch sehr fortschrittlich<br />
für die Schweiz.» Die<br />
Hanfaktivistin der ersten Stunde ist<br />
eine von vielen, die «Dr. Hanf» – so<br />
wird Professor Brenneisen bisweilen<br />
bereits bezeichnet – mit Forschungsmaterial<br />
eindeckt. Die momentane<br />
Rechtslage macht dem<br />
Forscher allerdings seine Arbeit<br />
nicht gerade leichter. «Die Produzenten,<br />
sind es nun «Outdoor»-Bauern<br />
oder «Indoor»-Pflanzer, haben<br />
Professor Rudolf Brenneisen von der<br />
Universität Bern<br />
Mai<br />
Hardliner beschliessen<br />
«Nulltoleranz»<br />
Das kompromisslose Vorgehen der<br />
Tessiner Behörden gegen Hanfanbauer<br />
und -ladenbesitzer soll in der<br />
ganzen Schweiz «Schule machen».<br />
Dies beschlossen am 12. Mai in Bellinzona<br />
Staatsanwälte, Richter und<br />
Polizisten aus insgesamt zehn Kantonen.<br />
Den Behörden sind nicht so<br />
sehr die Kiffer, sondern vielmehr<br />
die Hanfproduzenten ein Dorn im<br />
Auge. «Wir sind besorgt über die<br />
Geschwindigkeit, mit der sich der<br />
Hanfanbau in der ganzen Schweiz<br />
verbreitet», sagte der Tessiner<br />
Staatsanwalt Antonio Perugini, Leiter<br />
der berüchtigten und umstrittenen<br />
«Aktion Indoor», an der Medienkonferenz.<br />
Im Tessin sei deswegen<br />
der gesamte Agrarsektor in<br />
Gefahr. Um das Phänomen einzudämmen,<br />
haben die Tessiner Behörden<br />
in den vergangenen Wochen<br />
insgesamt 13 Razzien durchgeführt.<br />
Vertreter der Kantone Aargau, Basel-Stadt,<br />
Bern, Freiburg, Graubün-<br />
4
den, Waadt, Wallis, Schwyz, Tessin<br />
und Zürich einigten sich nun auf<br />
eine gemeinsame «Nulltoleranz»-<br />
Strategie. Die Politiker werden zudem<br />
aufgefordert, das Thema nicht<br />
zu banalisieren. Angesichts der Tatsache,<br />
dass zum Zeitpunkt dieses<br />
Treffens allgemein die Hanf-Debatte<br />
im Nationalrat erwartet wurde,<br />
grenzt die eigenmächtige und kompromisslose<br />
Haltung der in Bellinzona<br />
anwesenden Hardliner an<br />
blanke Ignoranz. Obwohl dieses<br />
Treffen auch als «letztes Aufbäumen»<br />
einer Minderheit von Ewiggestrigen<br />
– immerhin sandten nur<br />
10 von 26 Kantonen einen Verteter<br />
– gewertet werden darf, hat dies<br />
doch in der Praxis gravierende und<br />
negative Konsequenzen:<br />
Werden sämtliche offziellen Hanfanbaubetriebe<br />
zerschlagen sein,<br />
geht die Hanfproduktion definitiv<br />
an die organisierte Kriminalität<br />
oder sonstige Bonzen über, die<br />
durch ihre Verflechtungen zu Behörden<br />
und Parteien geschützt sind<br />
(siehe Meldung «Rundschau»).<br />
Juni<br />
«Rundschau» über die<br />
Tessiner Hexenjagd<br />
In der DRS-Sendung «Rundschau»<br />
vom 11. Juni wurde dokumentiert,<br />
welche Unverhältnismässigkeiten<br />
sich derzeit die Justiz im Umgang<br />
mit der Hanfbranche leistet. So kam<br />
auch die Freundin eines Tessiner<br />
Hanfladenbesitzers zu Wort, welche<br />
hochschwanger rund sieben Wochen<br />
in Untersuchungshaft hatte sitzen<br />
müssen und erst wenige Tage<br />
vor der Geburt freigelassen wurde.<br />
Und dies, obwohl sie und ihr Mann<br />
seit 1998 einen Hanfladen ohne Probleme<br />
mit der nahen Polizei führten<br />
und im Ort allen bekannt waren.<br />
Die beiden sassen anderthalb Monate<br />
im selben Gefängnis; die Zellen<br />
rund 50 Meter Luftlinie entfernt,<br />
durften sich jedoch nicht sehen.<br />
Der Bericht zeigte deutlich die<br />
anhaltende Willkür und deren seltsame<br />
Blüten.Als Beispiel wurde der<br />
Fraktionschef der CVP aus Bellinzona<br />
erwähnt, der im Handelsregister<br />
als Verantwortlicher einer riesi-<br />
hemp news<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
5
Die deutsche Arzneimittel- und Chemiegruppe<br />
Bayer AG erklärte am 21.<br />
Mai, sie habe mit GW Pharmaceuticals<br />
eine Vereinbarung zur Vermarktung<br />
eines Schmerz- und Multiple-<br />
Sklerose-Medikamentes auf Cannabisbasis<br />
getroffen. Bayer erklärte in<br />
einer Stellungnahme, sie habe die Exklusivrechte<br />
für die Vermarktung des<br />
Präparates in Großbritannien erworben<br />
sowie für eine begrenzte Zeit die<br />
Option, über Rechte in der Europäischen<br />
Union und Kanada zu verhanhemp<br />
news<br />
gen und ebenfalls «gerazzten» Hanfzuchtanlage<br />
verzeichnet ist, aber bisher<br />
nie belangt wurde. Obwohl dieser<br />
im Handelsregister nach wie vor<br />
als «amministratore unico» der Firma<br />
fungiert, also als alleiniger Verwaltungsrat<br />
mit Einzelunterschrift,<br />
will er keine Ahnung gehabt haben.<br />
Als die Firma gegründet worden sei,<br />
habe es keine Anzeichen auf illegale<br />
Tätigkeiten gegeben, und was die<br />
Firma danach produzierte, habe er<br />
«im Detail nicht wissen können»,<br />
sagte der Parlamentarier in der<br />
«Rundschau». Interview wollte er<br />
aber keines geben, weshalb die<br />
«Rundschau» den zuständigen<br />
Staatsanwalt anfragte, ob es überhaupt<br />
vertretbar sei, dass ein alleiniger<br />
Verwaltungsrat «von Nichts»<br />
wisse. Antonio Perugini: «Auf diese<br />
Frage, die ich sehr gut verstehe und<br />
die legitim ist, kann ich keine Antwort<br />
geben. Die laufende Untersuchung<br />
wird ergeben, ob es eine strafrechtliche<br />
Verantwortlichkeit gibt<br />
oder nicht.» Der fragliche CVP-Politiker<br />
jedenfalls war nie in Haft.<br />
vision hatte Erfolg: Die Verschiebung<br />
der Debatte in die Herbstsession,<br />
damit man die Revision für<br />
Wahlkampfpropaganda missbrauchen<br />
kann, und eine fundierte und<br />
seriöse Auseinandersetzung mit der<br />
Problematik verunmöglicht wird.<br />
Die heutige unbefriedende Rechtslage<br />
wird somit noch länger andauern,<br />
mit all ihren negativen Folgeerscheinungen:<br />
Wiedergeburt des<br />
Schwarzmarktes, politischer Missbrauch<br />
des Strafrechts, Kriminalität,<br />
usw.» Wenige Tage vor der erwarteten<br />
Debatte hatte die SHK ausserdem<br />
eine Pressekonferenz abgehalten,<br />
an der über die repressive «Hexenjagd»<br />
und die damit verbundenen<br />
Konsequenzen aufmerksam<br />
gemacht wurde. Mehr dazu unter<br />
«legalize it» ab Seite 12.<br />
Mai<br />
Grossbritannien:<br />
Cannabis vom<br />
Chemiemulti?<br />
Juni<br />
Nationalrat<br />
kneift erneut<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
Am 16. Juni wurde bestätigt, dass<br />
der Nationalrat die Debatte um die<br />
«Hanffrage» erneut verschoben hat.<br />
Die schweizer hanf koordination<br />
CSC/SHK als Vertreterin der hiesigen<br />
Hanfbranche protestierte auch<br />
prompt per Pressemitteilung. Man<br />
sei von der erneuten Verschiebung<br />
des Nationalratsentscheides bezüglich<br />
der Revision des Betäubungsmittelgesetzes<br />
sehr enttäuscht. «Die<br />
Taktik der Demagogie und der<br />
Angstmacherei der Gegner der Re-<br />
6
deln. Die Vereinigten Staaten sind<br />
allerdings nicht Teil des Vertrages<br />
und eine Lancierung auf den weltgrößten<br />
pharmazeutischen Markt<br />
wird noch mindestens zwei oder drei<br />
Jahre dauern. Das Unternehmen erklärte,<br />
es habe GW bei Vertragsunterzeichnung<br />
einen Geldbetrag<br />
gezahlt und werde später weitere<br />
Zahlungen in einer Gesamthöhe von<br />
25 Millionen Pfund (35 Millionen<br />
Euro) leisten, wenn eine arzneimittelrechtliche<br />
Zulassung für die Behandlung<br />
der Multiplen Sklerose,<br />
neuropathischen Schmerzen und<br />
Krebsschmerzen in Großbritannien<br />
erfolgt sei.<br />
GW werde das Produkt, das in den<br />
Mund gesprüht wird, unterstützen<br />
und einen Teil der Gewinne erhalten.<br />
Bayer will das Medikament unter<br />
dem Namen Sativex vermarkten. GW<br />
hatte das Präparat im März zur Genehmigung<br />
durch die zuständige Behörde<br />
(Medicines Control Agency)<br />
eingereicht. Eine Zulassung werde<br />
wahrscheinlich am Jahresende erfolgen,<br />
erklärte ein Sprecher von GW.<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Während also die «kleinen Leute» für<br />
den Besitz der Naturpflanze teilweise<br />
drakonisch gebüsst werden, fahren<br />
die Grosskonzerne mit teuren Medikamenten<br />
«auf Cannabisbasis» neuen<br />
Gewinnen entgegen. Ungeachtet dessen,<br />
dass viele kompetente Mediziner<br />
und Wissenschaftler an der therapeutischen<br />
Wirksamkeit der synthetischen<br />
Hanferzeugnisse zweifeln, werden<br />
sich wohl die Krankenkassen<br />
schon die Finger reiben. Auch wenn’s<br />
nichts bringt und nur viel kostet: Es<br />
heisst ja «Kranken»kasse, und nicht<br />
«Gesunden»kasse...<br />
Quelle: IACM-News; Reuters<br />
Juni<br />
USA:<br />
Ed Rosenthal<br />
wieder frei<br />
Ed Rosenthal sah sich nach seinem<br />
Schuldspruch im Januar mit einer<br />
möglichen Strafe von 100 Jahren Gefängnis<br />
und einer möglichen Geldstrafe<br />
von 4,5 Millionen Dollar konfrontiert<br />
(Crazy USA... !). Die<br />
Bundesbehörden hatten den 58jährigen<br />
Rosenthal im letzten Jahr wegen<br />
des Anbaus von mehr als 100 Cannabispflanzen,<br />
die unter dem Schutz<br />
der medizinischen Marihuana-Verordnung<br />
der Stadt Oakland (Kalifornien)<br />
zu medizinischen Zwecken<br />
verkauft werden sollten, verhaftet.<br />
Rosenthals Unterstützer lobten das<br />
Urteil. Einer von Rosenthals Anwälten,<br />
Robert V. Eye, erklärte, der Umgang<br />
des Richters mit der Verurteilung<br />
sei eine Mahnung, dass «Gerechtigkeit<br />
möglich ist».<br />
Der Richter, Charles R. Breyer vom<br />
Bundesdistriktgericht, hatte es in der<br />
Erstverhandlung am 31.1.03 (siehe<br />
SHT Nr. 6) nicht zugelassen, dass<br />
Rosenthal den medizinischen Zweck<br />
seines Cannabisanbaus als Verteidigung<br />
vorbringen durfte, was einige<br />
Geschworene später zu der Beschwerde<br />
veranlasste, dass sie vom<br />
Gericht in die Irre geführt worden<br />
seien. «Wenn die Geschworenen das<br />
gehört hätten», erklärte ein anderer<br />
Anwalt von Rosenthal, Dennis P.<br />
Riordan, «so hätten sie entscheiden<br />
können, dass Ed nach gutem Glauben<br />
gehandelt hatte und ihn freisprechen<br />
können». Er erklärte, gegen das<br />
Urteil Berufung einlegen zu wollen.<br />
Nach der Verurteilung im Januar<br />
verlangten einige Geschworene eine<br />
neue Verhandlung, und als sie damit<br />
scheiterten, schrieben sie einen Brief<br />
an Richter Breyer, in dem sie auf<br />
Milde drängten. Bei einer Anhörung<br />
am 4. Juni sagte Richter Breyer, es<br />
sei vernünftig anzunehmen, dass<br />
Herr Rosenthal geglaubt hatte, legal<br />
zu handeln.<br />
Deshalb wurde am 4. Juni erneut vor<br />
Gericht verhandelt und der Bundesrichter<br />
verurteilte Rosenthal neu zu<br />
einem Tag Gefängnis und einer<br />
Geldstrafe von 1’000 US-Dollar –<br />
die nachsichtigste Strafe, die gesetzlich<br />
erlaubt ist. Obwohl es eine allgemeine<br />
Übereinstimmung gab, dass<br />
das Urteil nicht auf einen rechtlichen<br />
Durchbruch für die Unterstützer von<br />
medizinischem Marihuana hinauslaufen<br />
wird, so sagten doch einige<br />
voraus, dass es die Bewegung ermutigen<br />
werde, den Bundesdrogengesetzen<br />
den Kampf anzusagen. Und Andrea<br />
Barthwell, stellvertretende Direktorin<br />
des Büros für die Nationale<br />
Drogenkontrollpolitik des Weissen<br />
Hauses erklärte, dass sie «sehr besorgt»<br />
sei, dass das Urteil «das falsche<br />
Signal senden werde».<br />
Quelle: IACM-News (Internationale<br />
Arbeitsgemeinschaft Cannabis als<br />
Medizin e. V.); Foto: Associated Press<br />
Hanf-«Guru» Ed Rosenthal ist wieder frei<br />
hemp news<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
7
Die «SWISS HEMP TIMES» im Briefkasten?<br />
Abonnement CHF 20.–/Jahr (4 Ausgaben)<br />
Gönnerschaft CHF 50.–/Jahr (4 Ausgaben & mehr)<br />
Infos und News unter: www.hemptimes.ch
Neulich im Hanfbüro…<br />
Ivan Artucovich<br />
Mai 2003…<br />
Seit Ex-Polizeidirektor Kurt<br />
Wasserfallen nur noch über<br />
die Sanität und die Feuerwehr<br />
gebieten darf, hat sich vieles<br />
verändert…<br />
Yep…<br />
comics<br />
Auch die Razzien gegen<br />
Hanfläden gehen jetzt ganz<br />
anders ab…<br />
Hände hoch<br />
oder es spritzt!<br />
sommer 2003<br />
© 2003 Bild – Ivan Artucovich / Story – Willi Blaser<br />
swiss hemp times<br />
11
legalize it<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
12<br />
Neues aus der CSC/SHK<br />
Mitte Juni lud die schweizer hanf koordination zu einer Pressekonferenz im Berner Kornhaus ein.<br />
Grund für den Medienanlass war einerseits die anstehende Session des Nationalrates, andererseits<br />
die anhaltende Represssion gegen die Hanfbranche. Die CSC/SHK machte vor allem auf die<br />
unverhältnismässige «Hexenjagd» aufmerksam, die momentan von der Justiz praktiziert wird.<br />
Pressekonferenz in Bern<br />
Während die Experten sich einig<br />
sind, dass eine vernünftige Regulierung<br />
der Hanfbranche gemäss den<br />
Vorschlägen der schweizer hanf<br />
koordination CSC/SHK den Jugendschutz<br />
stärken würde, scheint es, dass<br />
die kantonalen Justizbehörden ihre<br />
Repression vor allem gegen die Mitglieder<br />
des Branchenverbands richten.<br />
Die Folge sei fatalerweise eine<br />
erneute Stärkung des Schwarzmarktes,<br />
berichtete die SHK an ihrer Pressekonferenz.<br />
Dennoch sei die Zustimmung des<br />
Parlaments zur Entkriminalisierung<br />
des Hanfkonsums längst nicht mehr<br />
so sicher, wie es noch vor kurzem<br />
schien. Die Wiederwahl im Oktober<br />
scheine für einige Politikerinnen und<br />
Politiker Vorrang vor dem Jugendschutz<br />
und der Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen zu haben. Die CSC/<br />
SHK beklagt aber auch eine Zunahme<br />
des Schwarzmarktes und der<br />
Kriminalität in ihrem Umfeld. Seit<br />
Monaten richteten die kantonalen<br />
Behörden ihre Repressionsmassnahmen<br />
primär gegen Mitglieder des<br />
Branchenverbands, obwohl dessen<br />
Mitglieder bereits schon so wirtschafteten,<br />
wie im Gesetzesentwurf vorgeschlagen<br />
wird, und obwohl sie mit<br />
den Behörden eng zusammenarbeiteten.<br />
Dieses kontraproduktive und<br />
willkürliche Vorgehen der Justiz gegen<br />
Hanfbefürworter und Hanfbetriebe<br />
stehe im krassen Widerspruch<br />
zu den Liberalisierungsvorstössen<br />
im Parlament. Besonders hart scheine<br />
es die Exponenten der Hanfbranche<br />
und ihre Betriebe zu treffen:<br />
Vom Geschäftsinhaber bis zum<br />
Lehrling würden sämtliche Personen<br />
unter Anklage gestellt und im<br />
Schnellverfahren verurteilt, wogegen<br />
andere gleichgelagerte Fälle im<br />
selben Bezirk seit Jahren auf Eis lägen.<br />
Wie die Sendung «Rundschau»<br />
berichtete, sei in einem Fall sogar eine<br />
hochschwangere Hanfladenbetreiberin<br />
mehrere Wochen in Untersuchungshaft<br />
gehalten worden. Andere<br />
würden während der gesamten<br />
Inhaftierung keinem Richter vorgeführt;<br />
unter dem Vorwand der Verdunkelungsgefahr<br />
werde Beugehaft<br />
praktiziert.<br />
schweizer hanf koordination<br />
Pressekonferenz im Mediensaal des Kornhaus Bern: v.l.n.r. François Reusser (Präsident SHK), Tünde<br />
Kovacs (Vize-Präsidentin SHK), Renato Maurer (Präventionsfachmann), Daniel Wagner (Jurist), Philippe<br />
Chevalier (FDP), Claudio Gentilesca (JCVP), Sven Schendekehl (Konsumentenvertreter)<br />
Stoppt die «Hexenjagd»<br />
Trotz Liberalisierungstendenzen im<br />
Parlament sei die Zahl der Verzeigungen<br />
von Cannabiskonsumentinen<br />
und -konsumenten gegenüber<br />
den 90er-Jahren um 33% gestiegen<br />
(1994: 21'000 Verzeigungen, 2001:<br />
32'500 Verzeigungen). Die Kriminalität,<br />
mit der sich die Hanfladenbesitzer<br />
konfrontiert sehen, habe seit dem<br />
härteren Vorgehen der Polizei<br />
schlagartig zugenommen: Weil Verzeigungen<br />
von Einbrüchen, Überfällen,<br />
Bedrohungen oder Erpressungen<br />
bei der Polizei zu einer sofortigen<br />
Untersuchung wegen Verstosses<br />
gegen das Betäubungsmittelgesetz<br />
führten, überlegten es sich die Betroffenen<br />
gut, welches das kleinere<br />
Übel sei.<br />
Die Tatsache, dass die Mitglieder der<br />
SHK ihre Einnahmen ordentlich<br />
versteuern, habe vor Gericht die<br />
Einforderung der illegal erwirtschafteten<br />
Einnahmen und eine Anklage<br />
wegen Geldwäscherei zur Folge. Auf<br />
der anderen Seite sähen die staatlichen<br />
sowie privaten Sozialversicherer<br />
keinen Anlass, die Herkunft ihrer
Mr. M: News frisch vom Feld<br />
Eine Geschichte begeben auf<br />
echten Halbwahrheiten<br />
legalize it<br />
Folgender codierter Bericht wurde<br />
unserem Undercoveragenten Mr. M<br />
zugesandt:<br />
Prämien zu hinterfragen und machten<br />
unbeirrt ihre Forderungen geltend.<br />
Diese widersprüchliche Situation<br />
führe so weit, dass die regionalen<br />
Arbeitsämter Arbeitslose aus behördlich<br />
geschlossen Hanfbetrieben<br />
erneut in diesen Wirtschaftszweig zu<br />
vermitteln versuchten. Skurriler<br />
könne die Situation kaum sein.<br />
Die schweizer hanf koordination<br />
SHK fordert deshalb die kantonalen<br />
Justizbehörden auf, angesichts<br />
der politischen Entwicklung die unverhältnismässige<br />
Kriminalisierung<br />
ausgerechnet der verantwortungsbewussten<br />
Hanfladenbetreiber und<br />
Hanfproduzenten bis zur gesetzlichen<br />
Neuregelung zu stoppen! ■<br />
Das Stadion in Bern ist bis auf den<br />
letzten Platz ausgefüllt, die Mannschaften<br />
sind dabei, ihre Positionen<br />
zu beziehen. Da geht’s los, der<br />
Schiedsrichter eröffnet die Partie<br />
pünktlich. Sofort erfolgt ein ungestümer<br />
Angriff von «Rechts». Doch bereits<br />
in der «Mitte» wird der Vorstoss<br />
abgeblockt. Im Gegenzug wird versucht,<br />
über die «Linke» zu kontern.<br />
Doch auch diese Aktion endet in einer<br />
Sackgasse. Der Schiedsrichter<br />
greift energisch durch und pfeift die<br />
Partie ab. Das Wiederholungsspiel<br />
findet vermutlich im Dezember statt.<br />
Besucht Mr. M Fussballspiele während<br />
der Dienstzeit? Es herrscht<br />
doch Sommerpause in den Stadien.<br />
Oder interessiert er sich neuerdings<br />
für Rugby? Nein, Mr. M war aufmerksamer<br />
Beobachter der Nationalratsdebatte<br />
zum Thema BtmG-<br />
Revision. Leider war die Angst vor<br />
den Wahlen zu gross, um einen Entscheid<br />
zu fällen. Der klare Verlierer<br />
ist die Vernunft. Im Klartext heisst<br />
das:<br />
Weiterhin keine Kontrolle, kein Jugendschutz,<br />
keine Steuern, keine Medizin,<br />
dafür ein weiter blühender<br />
Schwarzmarkt! Die Enttäuschung ist<br />
gross; es bleibt zu hoffen, dass die<br />
frische Mannschaft im Dezember<br />
mehr Sportgeist beweist.<br />
Wir bleiben dran für Sie. ■<br />
sommer 2003<br />
Ernste Gesichter zu einem ernsten Thema: Jurist Daniel Wagner referiert über die andauernde und unverhältnismässige<br />
«Hexenjagd» auf die Hanfbranche<br />
Mr. M,<br />
Geheimagent im Auftrage Ihrer<br />
Majestät Queen Cannabis<br />
swiss hemp times<br />
13
legalize it<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
14<br />
(K)Ein Joint mit…<br />
Willi Blaser<br />
Im Bereich Jugend- und Drogenpolitik gibt es neben dem Bundesamt für Gesundheit BAG auch<br />
eine ausserbehördliche Institution, die grosses Ansehen und Einfluss geniesst: «Die<br />
Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme», kurz SFA. Wie sich<br />
diese zur Hanffrage positioniert, beantwortet Direktor Richard Müller.<br />
Herr Müller, die Cannabis-Debatte<br />
wurde wiederholt vom Nationalrat<br />
verschoben. Haben Sie das erwartet?<br />
Dass der Nationalrat ein so heisses<br />
Eisen wie die Cannabisfrage vor den<br />
Wahlen nicht behandeln wollte, hat<br />
mich nicht sehr überrascht.<br />
Die GegnerInnen der Hanfregulierung<br />
haben es geschafft, die leider<br />
intensiv kiffende Jugend als zentralen<br />
Punkt in die Medien zu bringen<br />
und versuchen, damit einen Meinungsumschwung<br />
gegen die Vorlage<br />
zu erreichen. Haben Sie das auch<br />
beobachtet?<br />
Immer mehr Jugendliche kiffen hierzulande;<br />
davor kann man die Augen<br />
nicht verschliessen.Auch die von der<br />
SFA unter der Schirmherrschaft der<br />
WHO 2002 durchgeführte Schülerbefragung<br />
hat den signifikanten<br />
Konsumanstieg bei Spirituosen und<br />
Cannabis ganz eindeutig belegt.<br />
Doch nicht nur in der Schweiz, sondern<br />
auch anderswo wächst die Neigung<br />
vieler Heranwachsender zu<br />
«kleinen Fluchten» in den Rausch<br />
mit dem Joint. Gewiss – die Einstellungen<br />
gegenüber Cannabis haben<br />
sich geändert, für viele ist «Gras»<br />
Gras geworden. Viele Eltern aus der<br />
68er-Generation haben selbst Cannabiserfahrung<br />
und stehen deshalb<br />
dem Gebrauch von Drogenhanf<br />
ihrer Sprösslinge verständnisvoll<br />
gegenüber. Zunehmend geraten Jugendliche<br />
auch unter einen sozialen<br />
Konsumdruck – «Kiffen gehört einfach<br />
dazu». Angesichts steigender<br />
Konsumzahlen und von den Medien<br />
gross aufgemachter neuer Befunde,<br />
die zum Teil so neu gar nicht sind,<br />
werden die Kassandra-Rufe immer<br />
lauter: «Haltet die Dekriminalisierung<br />
auf. Lasst uns die Schrauben anziehen!»<br />
Wäre «die Schrauben anziehen» Ihrer<br />
Meinung nach eine Lösung für<br />
das Massengerauche?<br />
Die Gegner der Straflosigkeit des<br />
Cannabiskonsums übersehen dabei,<br />
dass die Tendenz zum Rausch vor<br />
dem Hintergrund wachsender Zukunftsängste<br />
Jugendlicher und einer<br />
steigenden Bereitschaft Heranwachsender<br />
zu sehen ist, einem beengenden<br />
Alltag zu entfliehen. Übersehen<br />
wird auch, dass die Dekriminalisierung<br />
kein Blankoschein für den Konsum<br />
ist, sondern vielmehr der Einsicht<br />
entspringt, dass strafrechtlich<br />
begründete Konsumverbote nach-<br />
weislich nicht wirksam sind. Eine Pädagogik,<br />
die sich hinter einer Strafrechtsnorm<br />
verstecken muss, ist ohnehin<br />
fragwürdig. Es ist klar: Eltern<br />
und Lehrpersonen müssen Stellung<br />
zum Cannabiskonsum beziehen, sie<br />
müssen Verantwortung wahrnehmen<br />
– Freiheiten gewähren und Grenzen<br />
setzen. Sie müssen auch bereit sein,<br />
Verbote zu formulieren und sie<br />
durchzusetzen. Cannabis, aber auch<br />
Raucherwaren und Alkohol haben<br />
in der Schule nichts zu suchen und<br />
gehören nicht in die Hände von Kindern.<br />
Dazu gehört auch ein Stück<br />
Ehrlichkeit; wir können doch nicht
… Richard Müller, Direktor SFA/ISPA<br />
zulassen, dass Produkte wie Alkohol<br />
und Tabak, die alljährlich 10’000<br />
Bewohner dieses Landes töten, mit<br />
allen Regeln der Kunst auf den<br />
Markt gepuscht werden und der<br />
Konsum eines anderen Produktes,<br />
das wohl insgesamt weniger gefährlich<br />
ist, strafrechtlich verfolgt wird.<br />
Was sagen Sie zum Argument der<br />
Regulierungsgegner, dass die einfachere<br />
Erhältlichkeit den Konsum<br />
fördere?<br />
Eine Zulassung des Cannabiskonsums<br />
enthält noch keine Konsumempfehlung<br />
– im Gegenteil – sie<br />
ermöglicht erst eine umfassende kritische<br />
und vor allem glaubwürdige<br />
Konsumenteninformation. Dabei ist<br />
klar: Regelmässiger oder gar täglicher<br />
Cannabiskonsum birgt gesundheitliche<br />
Risiken, doch – auch<br />
dies muss gesagt sein – hin und wieder<br />
einmal kiffen ist relativ harmlos.<br />
Zugegeben – es gibt noch viele offene<br />
Fragen hinsichtlich der Wirkung<br />
des Cannabiskonsums auf die Gesundheit,<br />
besonders auf jene vulnerabler<br />
Gruppen. Wer alle Risiken<br />
meiden will, lässt die Hände weg<br />
vom Kiffen. Studien zeigen immer<br />
wieder: Heranwachsende, die häufig<br />
Cannabis konsumieren, haben Probleme<br />
aller Art, doch sie haben diese<br />
Probleme nicht so sehr, weil sie<br />
kiffen, sondern sie kiffen, weil sie<br />
Probleme haben. Hier liegt die Herausforderung<br />
für die Prävention:<br />
Heranwachsende mit Problemen zu<br />
erfassen – behutsam, ohne sie zu<br />
stigmatisieren – und ihnen Hilfe zu<br />
leisten, muss unser erstes Anliegen<br />
sein. Gewiss, erste Ansätze dazu sind<br />
vorhanden, doch es gilt diese ersten<br />
zarten Pflanzen nicht nur zu pflegen,<br />
sondern auch neue Varianten zu erproben.<br />
Zur Finanzierung solcher<br />
Anstrengungen eine Abgabe auf<br />
den Verkauf von Cannabisprodukten<br />
zu erheben, scheint nicht mehr<br />
als billig.<br />
Wie ist Ihre persönliche Meinung zu<br />
Cannabis?<br />
Cannabis ist ein Rauschmittel, und<br />
das Bedürfnis nach Rausch und<br />
Ekstase ist so alt wie die Menschheit.<br />
Alle Rauschmittel sollen – wenn<br />
überhaupt – mit grosser Vorsicht und<br />
kontrolliert konsumiert werden.<br />
Haben Sie schon einmal etwas in<br />
einem Hanfladen eingekauft?<br />
Nein.<br />
Haben Sie schon einmal Hanf konsumiert?<br />
Ja, als Alt-Achtundsechziger. Das<br />
Dumme war nur, ich habe keine<br />
Wirkung verspürt.<br />
Herzlichen Dank für das Gespräch.<br />
SFA/ISPA<br />
Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere<br />
Drogenprobleme<br />
Die SFA sieht ihre Aufgabe in einer möglichst umfassenden Informierung der<br />
Gesellschaft über Alkohol- und Drogenprobleme, der Entwicklung und<br />
Durchführung von Programmen zur Alkohol- und Drogenprävention in allen<br />
gesellschaftlichen Bereichen sowie der Erforschung von Entstehung, Bewältigung<br />
und Verhütung von Alkohol- und Drogenproblemen. Die SFA setzt sich<br />
ein für eine fachlich fundierte Alkohol- und Drogenpolitik, die ein möglichst<br />
optimales Gleichgewicht zwischen Einschränkungen und Freiheiten im Umgang<br />
der Menschen mit Alkohol und anderen Drogen (psychoaktive Stoffe)<br />
anstrebt.<br />
Die Anfänge der SFA reichen bis ins Jahr 1902 zurück. Damals am 1. Mai<br />
wurde das «Secrétariat antialcoolique suisse» in Lausanne etabliert. 1913<br />
wurden die Statuten geändert und das Sekretariat umbenannt in «Schweizerische<br />
Zentralstelle zur Bekämpfung des Alkoholismus SAS». Im Ersten<br />
Weltkrieg führte die Zentralstelle eine grosse Kampagne gegen die Nahrungsmittelvergeudung<br />
durch Bier-, Likör- und Weinherstellung durch. 1976<br />
folgte die Namensänderung in SFA «Schweizerische Fachstelle für Alkoholprobleme»<br />
und ISPA «Institut suisse de prophylaxie de l'alcoolisme» und<br />
zwei Jahre später führte diese die erste gesamtschweizerische Repräsentativerhebung<br />
zum Alkohol- und Tabakkonsum der 12- bis 15jährigen Schüler,<br />
die später in Zusammenarbeit mit der WHO regelmässig wiederholt wird.<br />
1992 gelangte die SFA gar ins «Guiness Buch der Rekorde», als sie in Wohlen/AG<br />
die grösste Decke der Welt herstellte: 150'000 Wollquadrate, eines<br />
für jeden Alkoholkranken. Im Jahre 2002 konnte die SFA ihr hundertjähriges<br />
Bestehen feiern. Vom Abstinenz-Sekretariat bis zur Schweizerischen Fachstelle<br />
für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) war es ein langer Weg<br />
und eine lange Geschichte. Die Zeiten haben sich geändert und mit ihnen<br />
die SFA. Sie hat auf neue Entwicklungen und Bedürfnisse reagiert und ist mit<br />
100 Jahren moderner und aktiver denn je.<br />
■<br />
legalize it<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
15
Wir drucken die Swiss Hemp Times<br />
Jost Druck AG<br />
Ihr Partner für Printmedien
hemp history<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
18<br />
Alle in einem Ford<br />
Henry Ford hatte es weit gebracht.<br />
Der 1863 geborene Sohn irischer<br />
Einwanderer war der erste Dollar-<br />
Milliardär dieser Erde, sein berühmter<br />
Ford Modell T – von Kennern liebevoll<br />
«Thin Lizzy» genannt – war<br />
mit insgesamt 16 Millionen Exemplaren<br />
das meistgebaute und meistgefahrene<br />
Automobil seiner Zeit. Es<br />
war Ford, der die Massenproduktion<br />
revolutionierte, indem er das Fliessband<br />
erfand und 1913 in seiner Fabrik<br />
einführte. Und es war Ford, der<br />
in gesunder unternehmerischer Verantwortung<br />
die finanziellen Gewinne<br />
dieser Prozessvereinfachung an<br />
seine Belegschaft weitergab. Ein<br />
heutiger Manager hätte sich wohl die<br />
Idee vergolden lassen und anschliessend<br />
eiskalt die nicht mehr benötigten<br />
Leutchen auf die Strasse gestellt.<br />
Ford hingegen führte als Erster den<br />
Henry’s Hanfauto<br />
Mitten im Zweiten Weltkrieg stellte der Amerikaner Henry Ford sein legendäres «Hanf-<br />
Automobil» fertig. Wäre es damals in Serienproduktion gegangen, würde heute vielleicht die<br />
ganze Welt mit hanfbetriebenen Autos fahren. Aber mit der «Marijuana Tax Act»-Steuer<br />
wussten die Giganten der konventionellen Industrie dies bereits damals zu verhindern.<br />
8-Stunden-Tag sowie die 5-Tage-Woche<br />
ein und zahlte feudale 5 Dollar<br />
pro Tag. Ausserdem liess er die Arbeiter<br />
am Jahresgewinn der «Ford<br />
Motor Company» teilhaben. Umso<br />
unverständlicher war es für Ford,<br />
dass ausgerechnet er in den 30er-Jahren<br />
von den Gewerkschaften kritisiert<br />
wurde. Er herrschte zwar als<br />
Firmenführer patriarchisch über seine<br />
Ford Motor Company, hatte sich<br />
aber stets gerecht und sozial gezeigt.<br />
Apropos Sozialismus: Erst mit seiner<br />
Rationalisierungstechnik, dem sogenannten<br />
«Fordismus», vermochte<br />
man Produktions- und damit auch<br />
Verkaufspreise – nicht nur für Automobile<br />
– derart zu senken, dass sie<br />
auch für die weniger wohlhabende<br />
Allgemeinheit erschwinglich wurden.<br />
Das US-Magazin «Fortune»<br />
kürte Ford deshalb zum «Unternehmer<br />
des 20. Jahrhunderts».<br />
Stolz präsentiert Henry Ford (mit weissem Flachhut) das Hanfauto – sieht doch schmuck aus?<br />
Willi Blaser<br />
Die 15-millionste «Thin Lizzy» verlässt mit Henry<br />
Ford als Beifahrer die Fabrik<br />
Das Hanfauto<br />
Ford war stets ein Tüftler, und auch<br />
nachdem er sich nach absolvierter<br />
Uhrmacher- und Juwelierausbildung<br />
dem Autobau zuwandte, experimentierte<br />
er ununterbrochen mit alternativen<br />
Konstruktionen und Antrieben.<br />
Zuerst versuchte er es mit Äthanol-Motoren,<br />
aber die grosse Alkohol-Prohibition<br />
in den USA 1920 –<br />
1933 machte ihm einen Strich durch<br />
die Rechnung. Auch seinem genialsten<br />
Coup standen Politik und Wirtschaft<br />
feindlich gegenüber: Dem<br />
Hanfauto. Mitten im Zweiten Weltkrieg<br />
1941 präsentierte Henry Ford<br />
sein «Auto, das vom Acker fährt» der<br />
Öffentlichkeit. Karosserie, Armaturen<br />
und Textilausstattung waren aus<br />
Hanf/Sisal-Fasern, der Treibstoff aus<br />
Hanföl gewonnen. Trotz – oder gerade<br />
wegen – des natürlichen Ursprungs<br />
war das hanfige Chassis sogar<br />
10mal (!) widerstandsfähiger als<br />
die blechernen Pendants, was der<br />
stolze Bastler Henry Ford auch mit<br />
wuchtigen Schlägen eines Vorschlaghammers<br />
zu beweisen wusste. Moderne<br />
Untersuchungen aus den technischen<br />
Versuchsanstalten der Autohersteller<br />
kommen sogar zum<br />
Schluss, dass die Naturfasern die<br />
künstlichen Glasfasern nicht nur<br />
punkto Haltbarkeit, sondern auch
Henry Ford in späteren Jahren mit George W.<br />
Carver, einem grossen Kämpfer für die Menschenrechte<br />
punkto Sicherheit übertreffen. Da<br />
Naturfasern nicht splittern, liessen<br />
sich mit diesen viele Verletzungen<br />
verhindern, die bei Unfällen oftmals<br />
durch den beschädigten Innenraum<br />
des Fahrzeuges entstehen. Mit dem<br />
hanfigen Treibstoff wäre zugleich die<br />
CO2-Problematik entschärft, da der<br />
zu verbrennende Kraftstoff vorher<br />
als wachsende Pflanze zur Fotosynthese<br />
beiträgt.<br />
Ford – Ein Nazi?<br />
1937 hatte die US-Regierung im Eilverfahren<br />
ein Gesetz durch den Kongress<br />
geboxt, welches den Hanf massiv<br />
besteuerte.Trotz Protest der ASA<br />
(American Medical Assocation) und<br />
Entsetzen in der Hanfindustrie (Textilien,<br />
Öle, Farben) wurde der «Marihuana<br />
Tax Act» eingeführt; just zu einem<br />
Zeitpunkt, als die renommierte<br />
Farmerzeitschrift «Popular Mechanics»<br />
von einer neuartigen Hanferntemaschine<br />
berichtete und eine<br />
Milliarden-Ernte ankündigte, den<br />
«Billion Dollar Crop». Henry Ford<br />
musste bitter erkennen, dass nicht<br />
einmal sein auf Hochtouren florierendes<br />
Autoimperium sich ein Auto<br />
leisten konnte, dessen Hauptrohstoff<br />
stetig teurer und verpönter wurde.<br />
Wohl hatte Ford schon vorher durchschaut,<br />
welche Interessen und Gruppierungen<br />
sich hinter dem herrschenden<br />
System versteckten. In den<br />
Zwanziger Jahren schrieb er eine<br />
Hetzschrift gegen das «Finanzjudentum»<br />
und war seit 1938 Träger des<br />
«Grosskreuz des deutschen Adlers»,<br />
dem höchsten NS-Orden für Ausländer.<br />
So war es einfach, ihn zum Faschisten<br />
zu stempeln und auch seine<br />
Präsidententräume zu zerschlagen.<br />
War Henry Ford wirklich ein Antisemit,<br />
oder hat er monetäre Zusammenhänge<br />
erkannt und war in<br />
seiner Wortwahl einfach zu undifferenziert<br />
und zu pauschal? Henry<br />
Ford starb am 7. April 1947 in Dearborn/Michigan.<br />
Möge die Geschichte<br />
über diesen Mann richten, der unserem<br />
Planeten das Wissen um die<br />
Möglichkeit eines 100% ökologischen<br />
Fortbewegungsmittels hinterlassen<br />
hat. ■<br />
Legenden unter sich: Henry Ford und Fliegerkonstrukteur<br />
Orville Wright 1938<br />
Ein vernünftiges Auto<br />
soll seinen Besitzer<br />
überallhin transportieren<br />
– ausser auf den Jahrmarkt<br />
der Eitelkeiten.<br />
Enten legen ihre<br />
Eier in aller Stille.<br />
Hühner gackern<br />
dabei wie verrückt.<br />
Was ist die Folge?<br />
Alle Welt isst<br />
Hühnereier.<br />
Den ganzen Tag schuften<br />
trübt den Verstand.<br />
Den ganzen Tag spielen<br />
trübt den Verstand.<br />
Wir müssen das richtige<br />
Gleichgewicht finden.<br />
Hier liegt für die Welt<br />
die neue Aufgabe.<br />
Henry Ford<br />
hemp history<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
19
growing<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
20<br />
Bekämpfung von Schädlingen<br />
Mr. K.C. & El Creador<br />
Mancher Schädlingsbefall ist schon von blossem Auge sichtbar, aber teilweise kann man den<br />
Befall auch nur mit der Lupe erkennen. Um Schädlinge effizient zu bekämpfen, ist die<br />
Früherkennung einer der wichtigsten Punkte. Denn sind sie erst einmal da, dann ist es nicht so<br />
leicht, die kleinen Schmarotzer wieder los zu werden.<br />
Schädlinge können durch verschmutzte<br />
Pflanzgefässe, über den<br />
Garten des Nachbarn oder durch<br />
das Einpflanzen von bereits befallenen<br />
Stecklingen in deine Zucht gelangen.<br />
Natürlich können Schädlinge<br />
auch von anderen Pflanzen auf<br />
den Hanf übergehen. Deshalb solltest<br />
du vor dem Bepflanzen deines<br />
Gartens die Umgebung nach befallenen<br />
Pflanzen absuchen und einen<br />
allfälligen Schädlingsbefall bekämpfen,<br />
bevor du die frischen Stecklinge<br />
oder Samen in den Garten bringst.<br />
Wenn du Stecklinge kaufst, empfehle<br />
ich, diese genau unter die Lupe zu<br />
nehmen. Sind Schädlinge sichtbar,<br />
diese zuerst mit entsprechenden<br />
Gegenmitteln behandeln. Die Pflanzen<br />
erst in den Garten stellen, wenn<br />
sie völlig sauber sind.<br />
Einem Schädlingsbefall kannst du<br />
vorbeugen, indem die Wachstumsbedingungen<br />
für die Pflanzen optimal<br />
gehalten werden. Das heisst, du<br />
solltest einen biologisch aktiven Boden<br />
haben, der eine durchlässige<br />
und wasserspeichernde Struktur hat.<br />
Dies, kombiniert mit einem ausgeglichenen<br />
Nährstoffangebot und<br />
etwas Glück mit dem Wetter, sollte<br />
dich vor einem schädigenden Befall<br />
schützen.<br />
Es gibt verschiedene Methoden, gegen<br />
Schädlinge vorzugehen. Wenn<br />
du irgendwelche Schnecken, Raupen<br />
oder ähnliches siehst, solltest<br />
du diese am besten gleich manuell<br />
aus dem Garten entfernen. Mit Hilfe<br />
von Gelbtafeln oder Pflanzen,<br />
welche die Schädlinge noch mehr<br />
anziehen (z. B. Schnecken bevorzugen<br />
Kartoffeln). Generell kann man<br />
sagen, dass jeder Schädling auch einen<br />
natürlichen Feind hat. Durch<br />
Förderung des Ökosystems und<br />
Einsatz von nützlingsschonenden<br />
Mitteln verhinderst du, dass du die<br />
Nützlinge gleich mit ausrottest. In<br />
den meisten besseren Hanfshops<br />
oder Gartenfachgeschäften kannst<br />
du auch mit speziellen Formularen<br />
Nützlinge bestellen, welche dir<br />
nachher per Post zugestellt werden.<br />
Die Anwendung dieser Nützlinge ist<br />
genau beschrieben. Diese Angaben<br />
solltest du strikt beachten, damit die<br />
von dir eingesetzten Nützlinge auch<br />
optimal wirken können.<br />
Hier stelle ich euch jetzt noch ein<br />
paar Schädlinge vor, die ihr vielleicht<br />
im Garten antreffen werdet:<br />
Schnecken<br />
sind wohl in jedem Jahr und jedem<br />
Garten anzutreffen. Nacktschnecken<br />
können ohne weiteres in einer<br />
Nacht junge Pflanzen komplett auffressen.<br />
Grössere Pflanzen ab ungefähr<br />
40 –50 cm werden kaum mehr<br />
befallen. Mit Sägemehl und Eierschalen<br />
kannst du die Schnecken<br />
etwas in Zaum halten. Nach einer<br />
verregneten Nacht oder allgemein<br />
während Regenperioden solltest du<br />
möglichst häufig den Garten nach<br />
Schnecken absuchen.<br />
Blattläuse<br />
Mit einer Grösse von 1–3 mm sind<br />
Blattläuse gut von blossem Auge zu<br />
erkennen. Man findet sie hauptsächlich<br />
grün oder schwarz gefärbt,<br />
mit oder ohne Flügel, auf der Unterseite<br />
der Blätter. Die frischen Spitzen<br />
werden aber zuerst befallen.<br />
Durch Blattläuse treten Wachstumshemmungen<br />
sowie gekräuselte und<br />
klebrige Blätter auf. Blattläuse<br />
scheiden klebrigen Honigtau aus,<br />
der auf der Blattoberseite auftritt.<br />
Auf diesem Honigtau können sich<br />
Raupenbefall
dann Russtaupilze ansiedeln, welche<br />
die Pflanze noch zusätzlich schädigen.<br />
Zur Vorbeugung kannst du<br />
Gelbtafeln aufstellen und die Pflanze<br />
abduschen. Die Pflanze sollte<br />
ausgewogen ernährt werden. Nicht<br />
überdüngen! Die Florfliege ist ein<br />
Nützling, den du im Fachhandel beziehen<br />
kannst. Vielleicht findest du<br />
auch ein paar Marienkäfer, welche<br />
du auf der Pflanze aussetzen kannst.<br />
Wenn du zu Spritzmitteln greifen<br />
willst, nimm ausschliesslich biologische<br />
Mittel, welche die Nützlinge<br />
schonen.<br />
Minierfliegen<br />
Die Pflanzen werden durch die Larven<br />
der 3 – 4 mm grossen schwarzen<br />
Fliegen geschädigt. Sie fressen Gänge<br />
unter der Blattoberfläche und<br />
entziehen so der Pflanze das Chlorophyll.<br />
Die erwachsenen Fliegen<br />
können mit Gelbtafeln gefangen<br />
werden. Die befallenen Blätter sollten<br />
entfernt werden. Meistens hält<br />
sich der Befall aber in Grenzen.<br />
Spinnmilben<br />
Die Spinnmilbe ist vor allem in geschlossenen<br />
Anbauräumen einer<br />
der häufigsten Schädlinge. Die ca.<br />
0.5 mm grossen braun bis rötlich<br />
farbenen Spinnentiere sitzen meist<br />
auf der Blattunterseite. Dort saugen<br />
sie die einzelnen Zellen aus.<br />
Wenn der Befall zunimmt, gehen sie<br />
dazu über, feine Netze über die<br />
Blätter und Blüten zu spannen. Befallene<br />
Blätter vergilben, vertrocknen<br />
und sterben ab. Einen Befall erkennt<br />
man gut an den kleinen weissen<br />
Flecken, die auf den Blättern<br />
entstehen. Gegen Spinnmilben gibt<br />
es als natürlichen Feind die Raubmilben,<br />
die du auch mit einem Formular,<br />
das du im Hanfladen erhältst,<br />
bestellen kannst. Manchmal reicht<br />
es auch schon, die Pflanzen regelmässig<br />
von unten abzuduschen.<br />
Weisse Fliegen<br />
Die kleinen, fast weissen Insekten<br />
befinden sich meist im oberen Teil<br />
der Pflanze und fliegen bei Berührung<br />
wie eine Staubwolke auf. Die<br />
Larven und die Fliegen saugen das<br />
Blatt aus.Auch sie können mit Gelbtafeln<br />
gefangen werden. Wenn man<br />
den Befall frühzeitig erkennt, kann<br />
man Schlupfwespen als natürlichen<br />
Feind einsetzen.<br />
Woll- und Schmierläuse<br />
Die weissen flaumigen Tiere leben<br />
auf der Blattunterseite, besonders<br />
auch in den Blattachseln und machen<br />
sie klebrig. Sie umhüllen sich<br />
mit einer weissen Wachsausscheidung<br />
und sind daher nicht leicht zu<br />
entfernen. Durch ihr Aussaugen verursachen<br />
sie bei der Pflanze Wachstumsstörungen<br />
und lassen sie vergilben.<br />
Am besten isolierst du die befallenen<br />
Pflanzen so schnell wie<br />
möglich. Einzelne Läuse kannst du<br />
einsammeln oder es mit einem biologischen<br />
Spritzmittel versuchen.<br />
growing<br />
Spinnmilben<br />
Schmierläuse<br />
Trauermücken<br />
Die Trauermücke ist eine kleine<br />
schwarze Mücke, bei der nur die<br />
Larven der Pflanze direkten Schaden<br />
zufügen indem sie deren Wurzeln<br />
aussaugen. Die Mücken selber<br />
bleiben dummerweise immer in den<br />
Blüten kleben, fügen der Pflanze<br />
aber sonst keinen Schaden zu. Die<br />
Larven kann man mit Nematoden<br />
bekämpfen, welche im Fachhandel<br />
erhältlich sind. ■<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
21
T H E S H O P
Das Kreuzworträtsel<br />
An dieser Stelle beglücken wir unsere LeserInnen wiederum mit einem etwas anspruchvolleren<br />
Schwedenrätsel inklusive Hanfwortschatz. Viel Spass!<br />
hemp game<br />
sommer 2003<br />
Lösung auf Seite 46<br />
swiss hemp times<br />
25
der report<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
28<br />
Tausende von Fläschchen haben sie<br />
schon von Hand abgefüllt und etikettiert,<br />
erzählt Matthias Gfeller. Der<br />
gelernte Koch und Besitzer eines<br />
Hanfladens ist Mitinhaber der Canna-Pops.<br />
Die junge GmbH wurde im<br />
Dezember letzten Jahres von sechs<br />
Personen gegründet. Neben dem<br />
Koch ist mit Christian Lehmann auch<br />
ein ausgebildeter Käser an Bord.<br />
Dass sich die Firma deshalb auf<br />
die Entwicklung und Produktion<br />
hanfiger Lebensmittel ausrichtet, erstaunt<br />
nicht.<br />
Zu Besuch bei Canna-Pops<br />
Den Geschmack der Leute zu treffen ist nicht einfach. Besonders knifflig ist die Herstellung von<br />
Lebensmitteln mit Cannabis, denn entweder gibt das hanfige Aroma fast penetrant den Gout<br />
an oder dann schmeckt man es überhaupt nicht. Dieser Herausforderung hat sich die Firma<br />
«Canna-Pops» gestellt und wir haben sie für euch besucht.<br />
Seit über einem Jahr tüfteln die Canna-Poper<br />
an kulinarischen Raffinessen<br />
und physikalischen Herausforderungen.<br />
Man arbeite zwar mit einem<br />
professionellen Labor zusammen,<br />
aber dieses stehe den biochemischen<br />
Tücken des Hanfes regelmässig<br />
ratlos gegenüber. So zum Beispiel<br />
bei der Entwicklung des jüngsten<br />
Produktes der Firma, einem Hanfwasser.<br />
SHT: «Canna-Pops» erinnert unweigerlich<br />
an «Alcopops»; ist das für eine<br />
Hanffirma nicht ein bisschen provokativ<br />
und «politisch unkorrekt»?<br />
Matthias Gfeller: Etwas provozieren<br />
darf der Name ruhig – aber es ist<br />
nicht in erster Linie ein Gag, sondern<br />
Marc Zingg<br />
eine durchaus logische Namensgebung.<br />
Denn «Pops» meint «Sprudel,<br />
Knaller, platzen» und anstatt Alkohol<br />
ist das bei unseren Produkten<br />
eben der Hanf, lateinisch Cannabis.<br />
Hinter der Bezeichnung kann man<br />
allerdings auch das Fernziel der Fima<br />
erkennen: Wir hoffen doch, dass es<br />
dereinst die Gesetzgebung erlauben<br />
wird, auch psychoaktive Hanfgetränke<br />
herstellen und verkaufen zu können.<br />
Restriktiv und nur an Volljährige,<br />
versteht sich. Aus dem gesundheitlichen<br />
Aspekt heraus wäre dies<br />
jedenfalls sehr interessant, denn beim<br />
Trinken entstehen bekanntlich weder<br />
Russ- noch Teerstoffe. Ausserdem<br />
wäre es die Wiederaufnahme einer<br />
alten Tradition: Auch Kelten und<br />
Germanen brauten Tränke aus<br />
höchst wirkstoffreichen Naturalien.<br />
Welche Produkte habt ihr bisher entwickelt?<br />
Zum Trinken führen wir bisher Eistee<br />
und – alkoholhaltig à la Alcopops<br />
– ein «Tropic» mit Hanf, Rum und<br />
Ananas. Daneben haben wir auch eine<br />
eigene Dipsaucen-Kreation, eine<br />
Hanf-Knoblauchsauce namens «Mojo».<br />
Momentan läuft auch die Entwicklung<br />
unseres Hanf-Wassers, womit<br />
wir als Segment besonders die gesundheitsbewussten<br />
Menschen ansprechen<br />
möchten. Schwierigkeiten<br />
macht uns aber labortechnisch der<br />
Umstand, dass die Hanfessenz sich<br />
im Wasser nicht optimal auflöst und<br />
aufschwimmt. Das ist zwar nur mit<br />
dem Mikroskop sichtbar und «Fachleute»<br />
rieten uns, dieses Problem mit<br />
Trübungsmittel zu beheben («...de<br />
gseht mes de nümme...»), aber wir<br />
streben eine bessere Lösung an.<br />
Das tönt ziemlich teuer?<br />
Anfangs sagte uns ein Fachmann aus<br />
der Branche, dass für die seriöse und
marktgerechte Entwicklung eines<br />
Getränkes rund 1 Million Franken<br />
nötig sei. Das mag bei den Grossen so<br />
sein, aber wir sind «step by step» vorgegangen.<br />
Wir wollten kein Fremd-<br />
(Bank-)Kapital und haben deshalb<br />
alle privat in die Firma investiert, daneben<br />
haben uns auch viele Leute<br />
gratis geholfen oder haben für günstigere<br />
Honorare gearbeitet. Es braucht<br />
schon eine Vision und viel Passion,<br />
wenn man so viel Geld und Zeit in<br />
ein solches Projekt «verlochet».<br />
Wenn ich daran denke, dass wir unsere<br />
bisherigen Prototypen alle von<br />
Hand gefertigt haben, wären die Produkte<br />
sowieso unbezahlbar – Was<br />
müsste man für einen Liter Eistee<br />
«100% Swiss Hand Made verlangen»...?<br />
Was ist euer berufliches Ziel mit<br />
Canna-Pops?<br />
Wir wollen kreative und unkonventionelle<br />
Produkte in die von grossen<br />
Konzernen beherrschte Lebensmittelbranche<br />
bringen. Coca-Cola<br />
hält rund 47% des Schweizer Tafelwasser-Marktes,<br />
da täte eine grössere<br />
Auswahl doch gut. Es gibt genügend<br />
Beispiele, dass sich kleine Firmen mit<br />
Innovation und Nischenprodukten<br />
behaupten können. Daneben hat die<br />
Firma auch einen sozialen Hintergrund,<br />
denn unter «CannaFondation»<br />
haben wir einen Fonds gegründet,<br />
der mit jedem Verkauf eines unserer<br />
Produkte gespiesen wird. Mit<br />
dem Erlös unterstützen wir soziale<br />
Projekte; Bedürftige in Nah und Fern<br />
sollen von unserem Erfolg profitieren.<br />
Die Errichtung und Förderung<br />
einer Bio-Teeplantage in Indien wäre<br />
auch ein Beispiel, denn dereinst<br />
möchten wir alle unsere Rohstoffe in<br />
einem sozialen und fairen System beziehen<br />
können. Ähnlich wie «Max<br />
Havelaar» nur etwas direkter. Es ist<br />
uns auch wichtig, bei Logistik und<br />
Verpackung neue Wege zu gehen.<br />
Hierbei sei die Entwicklung von<br />
kompostierbaren Verpackungen,<br />
Hanf-Öko-Flaschen oder einem hanfigen<br />
Tetra-Pack genannt. Das löst<br />
vielleicht bei den ergrauten Wirtschaftsbonzen<br />
nur Gelächter aus,<br />
aber es ist die Zukunft.<br />
Also, hilf mit und frag ruhig in deinem<br />
Hanfladen nach unseren Produkten.<br />
■<br />
Herzlichen Dank für das Gespräch<br />
und weiterhin viel Erfolg.<br />
der report<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
29
cannaisseurs<br />
Werden Probleme gelöst, indem man<br />
sie einfach vor sich her schiebt? Nein.<br />
Bekommen die neuen Generationen<br />
nicht mehr Spielraum, wird alles im<br />
TOTALEN KONSUMRAUSCH<br />
enden!<br />
Der Globalisierungsprozess ist in<br />
vollem Gang. Gefördert wird das<br />
Einheitsdenken. Das Denken wird<br />
überhaupt globalisiert sowie monopolisiert,<br />
ratifiziert, filtriert, vereinheitlicht.<br />
Dies ohne Berücksichtigung<br />
der verschiedenen Nationalitäten,<br />
Kulturen oder Ethik- und Glaubenseinstellungen.<br />
Verbote über<br />
Verbote, Kontrolle und Repression<br />
über alles!<br />
Verbote wider die Vernunft!<br />
über was er redet, denn er hat ja die<br />
richtigen Bücher gelesen – sehen<br />
würde, dass effektiv die Aussenseiter<br />
der Gesellschaft diese weiterbringen.<br />
Dies nennt man auch Evolution. Inzwischen<br />
ein ausgelutschtes Wort, das<br />
keine Bedeutung mehr hat. Bedeutung<br />
haben heute Entwurzelung, Diskriminierung,<br />
Nonsense, Einheitsdenken,<br />
Wirtschaftsmacht, egoistische<br />
Selbstbereicherung. An erster<br />
Stelle jedoch steht das Gesetz und die<br />
penetrante Kontrolle und Vertretung<br />
desselben durch unsere Mitbürger.<br />
Dies geschieht jedoch nicht aus legitimen<br />
Gründen, sondern um die vorherrschende<br />
Diskriminierung zu verarbeiten<br />
und diese selbst auszuüben.<br />
Hannes Lüthi<br />
Politisch haben wir durch die Fehlkalkulationen unserer Entscheidungsträger wieder mal<br />
andere Prioritäten zu setzen wie z. B. unser «Krankheits-»system. Die Hanfdebatte wurde erneut<br />
verschoben. Dies freut natürlich Organisationen verschiedener Länder und unsere Jugend wird<br />
sich wieder vermehrt mit Holland beschäftigen als mit den einheimischen Qualitätsprodukten…<br />
Dazu kommen die noch machtvolleren<br />
Beamten, die für den Erfolg belohnt<br />
werden, wobei mit Erfolg eine<br />
möglichst grosse Zerstörung der Andersdenkenden<br />
gemeint ist. Dies erscheint<br />
jedoch höchst absurd, wenn<br />
wir bedenken, dass ein Beamter zu<br />
Zeiten der Kelten wörtlich der Diener<br />
des Volkes war!!!<br />
Modernere, tolerantere, der Gesellschaft<br />
und der Realität angepasste<br />
Lösungen zu suchen obliegt heute<br />
den Minderheiten. Für dieses Interesse<br />
zur Evolution der Allgemeinheit<br />
wird man heute bestraft. Wir sind<br />
nicht weiter als vor 2000 Jahren mit<br />
Jesus und seiner Kreuzigung durch<br />
Unwissende!<br />
Die Monopolisierung und Schaffung<br />
etlicher neuer Gesetze, Richtlinien,<br />
Verordnungen, Beschlüssen führt zur<br />
Diskriminierung Andersdenkender.<br />
Wenn doch nur ein so gescheiter Politiker<br />
– der ja angeblich immer weiss,<br />
Big brother is watching you!!<br />
Diese Big brother-Vertreter mit heute<br />
fast uneingeschränkter Macht, lenken<br />
und halten die Gesellschaft in<br />
konservativen, egoistischen Vorstellungen.<br />
Auch die letzten Andersdenker sind<br />
heute schon ziemlich im Besitz des<br />
MDMA-Geistes. Smile, be happy and<br />
have some illusions.<br />
Diese Steuerung durch amerikanisches<br />
paradoxes Denken fördert nur<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
30
Konsumjunkies wie Sand am Meer,<br />
die nicht damit fertig werden können,<br />
dass die Individuen keine Autonomie<br />
mehr anstreben, sondern eine<br />
allgemeine Verblödung und Treue<br />
dem Mächtigen und Reichen gegenüber<br />
vorherrscht.<br />
generiert den Geist. In meinen Augen<br />
geht die «Essenz» langsam unter.<br />
Essenzen wären z. B. ein Ökologiebewusstsein.<br />
Man kann keine Pflanze<br />
verbieten! Sonst müssten wir uns<br />
richten.<br />
Essenz ist, die Wahrheit der ganzen<br />
Bevölkerung zugänglich zu machen.<br />
Beispiel Tabak: Die effektiv schädlichen<br />
Angelegenheiten im Tabakrauchen<br />
liegen in den angereicherten<br />
Stoffen. Diese fördern eine Abhängigkeit<br />
und Schädlichkeit. Hingewiesen<br />
wird auch seitens des BAG<br />
auf die Schädlichkeit des Tabakrauchens,<br />
nicht auf die Schädlichkeit der<br />
bewusst angereicherten, chemischen<br />
Zusatzstoffe. So wird effektiv vom<br />
Thema abgelenkt. Die wahren Schuldigen,<br />
die sich auf Kosten der Gesundheit<br />
anderer bereichern, werden<br />
geschont. Die Tabakpreise mit allen<br />
Mitteln stetig zu erhöhen, um der Lage<br />
Herr zu werden, funktioniert<br />
nicht.<br />
Ein ehrlicherer Weg wäre, die Giftstoffe<br />
aus dem Tabak zu verbannen,<br />
statt den Tabak und andere Genussmittel<br />
zu verdammen.<br />
Diese Abhängigkeit vom System<br />
oder vom «Recht und Unrecht» decannaisseurs<br />
Die heutige, einseitige Zentrierung<br />
auf die «Schädlichkeit» lenkt vom<br />
Hauptthema und den Tätern ab. So<br />
werden auch durch die höheren THC-<br />
Werte des heutigen Hanfes alarmierende<br />
Nachrichten provoziert. Wer<br />
interessiert sich denn heute noch für<br />
die alarmierenden Natrium-Werte im<br />
Salat??? Wer interessiert sich noch<br />
für eine bewusstere, natürlichere Lebensführung?<br />
Informationen sind heute Gold wert.<br />
Sie werden nicht mehr herausgegeben,<br />
denn sonst müssten sich viele<br />
unserer Entscheidungsträger selbst<br />
richten. Darum gibt es heute unzählige<br />
Geschichten und Halbwahrheiten.<br />
Doch wer interessiert sich noch für<br />
die Wahrheit, Liebe,Autonomie, Kreativität<br />
und Selbstverantwortung?<br />
Die Cannaisseurs eben…<br />
In Ganja veritas. ■<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
31
Gegen die Willkür<br />
Willi Blaser<br />
Und täglich pfeift das Murmeltier: Während der Nationalrat die Hanfdebatte traditionell um<br />
mindestens eine Session nach hinten verschoben hat, dauert die «Hexenjagd» der Justiz auf die<br />
Hanfszene an. Gegen dieses scheinheilige und kontraproduktive Tun haben Mitglieder der<br />
Hanfbranche stetig mit verschiedenen Aktionen friedlich protestiert.<br />
Unter den staunenden Augen einer auf Schweizer Reise weilenden mexikanischen Schulklasse,<br />
posieren die „Sträflinge“ mit ihrer Petition für die Presse. Die spinnen, die Helvetier…<br />
hanf szene<br />
Kaum besammelt, erhielten die Hänflinge Besuch: Schön, wenn man eine Bewilligung hat<br />
April: Sträflinge in Bern<br />
Die schweizer hanf koordination<br />
CSC/SHK Sektion Bern und die<br />
Interessengemeinschaft Hanfläden<br />
Stadt Bern IGHSB haben am<br />
25. April 2003 in einer gemeinsamen<br />
Aktion die «Petition der Vernunft –<br />
für einen friedlichen Umgang mit<br />
Hanf» den Bundesbehörden übergeben.<br />
Die prioritär an die Behörden<br />
von Stadt und Kanton Bern gerichtete<br />
Petition wurde von über 12'600<br />
Personen aus dem Grossraum Bern<br />
unterzeichnet! In den letzten Monaten<br />
wurden in Bern die meisten<br />
Hanfläden geschlossen, den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern drohen<br />
massive Strafen, Arbeitsplätze<br />
gingen verloren, Hanf-Konsument-<br />
Innen wurden vermehrt polizeilich<br />
angehalten und kriminalisiert. Symbolisch<br />
dazu trugen denn die AktivistInnen<br />
klassisch gestreifte Sträflingskleider.<br />
Die Initiantinnen und<br />
Initianten fordern die politischen<br />
Behörden und insbesondere Justiz<br />
und Polizei dazu auf,<br />
- von unnötigen Schliessungen von<br />
Hanfläden abzusehen;<br />
- das Gespräch mit BranchenvertreterInnen<br />
und KonsumentInnen zu<br />
suchen und aufzunehmen um zukunftsträchtige<br />
Lösungen zu finden;<br />
- die Kriminalisierung von Cannabis-KonsumentInnen<br />
endlich zu<br />
beenden und schliesslich<br />
- die einzig richtige Sofortmassnahme<br />
zu treffen, die verhindert, dass<br />
sich der Kreis der Hanfkonsument-<br />
Innen wieder mit dem der harten<br />
Drogenszene überschneidet: Den<br />
Hanfläden im Kanton Bern und<br />
anderswo rechtsstaatlichen Schutz<br />
zu gewähren und die polizeiliche<br />
Verfolgung einzustellen!<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
33
hanf szene<br />
12'600 Unterschriften<br />
Den Hanfläden der Stadt Bern war es<br />
in kurzer Zeit gelungen, eine Beruhigung<br />
der Situation zu schaffen, wie<br />
sie von der vorhergehenden jahrelangen<br />
Repression nie erreicht wurde.<br />
Die neuerlich inszenierte Repressionspolitik<br />
hat im Gegenteil einzig<br />
zu einem neuen Aufblühen des<br />
Schwarzmarktes geführt, der sich im<br />
Gegensatz zu den redlich geführten<br />
Hanfläden keinen Deut um Jugendschutz<br />
oder Steuer- und Sozialabgaben<br />
schert. Ist es nicht auch für Eltern<br />
beruhigender, wenn sich ihre Kinder,<br />
wenn sie «ins Alter» kommen, Hanf<br />
im Hanfladen besorgen, wo sie informiert<br />
und zu einem vernünftigen<br />
Umgang angewiesen werden – und<br />
nicht auf dem Schwarzmarkt, wo unmittelbar<br />
in der Nähe weit härtere<br />
Stoffe gehandelt werden? Kriminalisierung<br />
und Repression widersprechen<br />
den offiziell angestrebten Informations-,<br />
Präventions-, und Jugendschutzprogrammen<br />
und machen eine<br />
konstruktive Zusammenarbeit zwischen<br />
Behörden und Hanfläden unmöglich.<br />
Fast 13'000 BernerInnen teilen<br />
diese Meinung.<br />
Übergabe der «Petition der Vernunft» an Frau Lenzen von der Bundeskanzlei<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
Mai: Million Marihuana March<br />
In weltweit rund 200 Städten fand<br />
am ersten Mai-Wochenende wieder<br />
der «Million Marihuana March»<br />
statt. Vom kanadischen Abbotsford<br />
bis zum helvetischen Zürich fanden<br />
rund um den Globus kleinere und<br />
grössere Happenings für das grüne<br />
Kraut statt. In Bern hatte die SHK<br />
Sektion Bern beim gut frequentierten<br />
Kornhausplatz einen ansehnlichen<br />
Informationsstand aufgestellt.<br />
Neben Broschüren und Zeitschriften<br />
– natürlich war auch die «Swiss<br />
Hemp Times» präsent – wurden viele<br />
feine Hanfprodukte verschenkt.<br />
Den Leuten jedenfalls schmeckten<br />
Schokolade, Nusstorte, Biscuits,<br />
Brot, Käse und Eistee aus Hanf<br />
durchs Band; an dieser Stelle herzlichen<br />
Dank an die zahlreichen<br />
Sponsoren, die den Stand wundervoll<br />
bestückten und ausschmückten.<br />
In Luzern und Zürich waren die dortigen<br />
Sektionen der SHK ebenfalls<br />
tätig. Die Zürcher organisierten dieses<br />
Jahr ein kleines «Sit In», in Luzern<br />
war ebenfalls fleissig ein Informationsstand<br />
aufgebaut worden.<br />
Der schmucke Stand der Berner SHK auf<br />
dem Kornhausplatz<br />
Juni: Aktion «Schwarzmarkt»<br />
Alle Optimisten wurden wiedereinmal<br />
enttäuscht als bekannt wurde,<br />
dass der Nationalrat die Debatte um<br />
die Revision des Betäubungsmittelgesetzes<br />
um mindestens eine Session<br />
nach hinten verschiebe. Grund mehr<br />
für die Hanfbranche, vor Ort auf<br />
dem Bundesplatz ein Zeichen zu setzen.<br />
So wurde das von der schweizer<br />
hanf koordination ursprünglich als<br />
Begleitaktion zur Debatte geplante<br />
Rollenspiel «Schwarzmarkt» nicht<br />
abgeblasen, sondern als Reaktion<br />
zur Verschiebung trotzdem durchgeführt.<br />
Helvetia – verkörpert durch eine<br />
holde Maid in weissem Kleid –<br />
war mit einer Schere bewaffnet und<br />
durchschnitt geduldig eine 1000er-<br />
Note Steuergeld nach der anderen,<br />
die sie in ein «Fass ohne Boden» fallen<br />
liess. Neben der weissen Un-<br />
34
schuld stand ein fingierter Richter in<br />
martialischem Gewand und sorgte<br />
gewissenhaft für monetären Nachschub.<br />
Flankiert wurde das schnippselnde<br />
Duo von weiteren Akteuren<br />
der repressiven Drogenpolitik: Dem<br />
wachsamen Polizisten, dem freakigen<br />
Dealer und dem geschleckten<br />
Mafioso. Diese hielten Banner in die<br />
Luft mit leicht provokativen, aber<br />
leider durchaus wahren Parolen und<br />
Aussagen. Polizist: «Einsätze gegen<br />
Hanfbetriebe sind ungefährlich. Solange<br />
Hanf verboten bleibt, muss ich<br />
mich nicht ums Heroin kümmern!»;<br />
Mafioso: «Dank dem Schwarzmarkt<br />
gibt es meine Mafia. Wir übernehmen<br />
den Hanfmarkt gerne wieder.»;<br />
Richter: «Ein bisschen U-Haft hat<br />
noch keinem geschadet. Gesetz ist<br />
Gesetz! Was interessieren mich 10%<br />
der Schweizer Bevölkerung?». Neben<br />
den Jung-Schauspielern verteilten<br />
weitere Hanfaktivisten Flugblätter<br />
und kleine hanfige Blumensträusse.<br />
Mit dieser Aktion konnten aller<br />
Verschiebung zum Trotz einige ParlamentarierInnen<br />
nochmals auf die<br />
katastrophale Situation der Hanfbranche<br />
sensibilisiert werden.<br />
Frage an den Bundesrat<br />
Im Gegensatz zur SVP-Fraktion, die<br />
das lustige Hanfgrüppchen keines<br />
Blickes würdigte und schnurstracks<br />
zum Zmittag marschierte, erkannte<br />
die SP-Nationalrätin Ursula Wyss<br />
den Handlungsbedarf. Sie bestätigte,<br />
dass die Verschiebung wahltaktische<br />
Gründe habe und – traurig aber<br />
wahr – am Besten erst in der Dezember-Session<br />
behandelt werde.<br />
Erst dann, nach den Oktober-Wahlen,<br />
würde die Thematik nicht mehr<br />
für den Wahlkampf genutzt werden<br />
und die sachlichen Argumente der<br />
Befürworter könnten wieder an Boden<br />
gewinnen. Sie versicherte aber<br />
auch, dass sie sich persönlich dafür<br />
einsetzen werde, dass in der<br />
Zwischenzeit politisch etwas für die<br />
angeschlagene Hanfbranche getan<br />
werde. Mittlerweile ist klar, dass die<br />
Nationalrätin dem Bundesrat eine<br />
sogenannte «dringliche einfache Frage»<br />
einreichen wird. Die anfängliche<br />
Absicht, gar einen dringlichen<br />
Bundesbeschluss zur Sistierung der<br />
Hanfrepression zu erwirken, wurde<br />
nach einigen Abklärungen seitens<br />
der Partei fallengelassen, da dies juristisch<br />
zu heikel schien. Mit der<br />
dringlichen Frage wird der Bundesrat<br />
aufgefordert, auf die kontraproduktiven<br />
Auswirkungen der Hanfjagd zu<br />
antworten und den Kantonen zu<br />
empfehlen, die juristische Hetze auf<br />
ordentlich geschäftende Hanfläden<br />
bis zur revidierten Gesetzgebung einzustellen.<br />
Gerade die Repression gegen<br />
die Mitgliederbetriebe der<br />
schweizer hanf koordination SHK,<br />
die sich per verbindlichem Verbandsreglement<br />
verpflichten, keinen Verkauf<br />
an unter 18jährige, keinen Import/Export<br />
und keine Werbung von<br />
psychoaktiven Substanzen des Hanfes<br />
zu betreiben, sollen endlich eine<br />
Rechtsicherheit erhalten. Zeit wär’s;<br />
wir bleiben dran! ■<br />
Provokative, aber durchaus zutreffende Parolen...<br />
Rollenspiel auf dem Bundesplatz: Helvetia<br />
verschnippselt Steuergeld; der Richter ist<br />
der Schenker<br />
hanf szene<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
35
Aus der Luft gegriffen<br />
Margot Steiner<br />
Die Saat der Zwiespalt<br />
fällt meist auf<br />
fruchtbaren Boden<br />
Innerliche Freiheit lässt<br />
die Fetzen fliegen<br />
Wer mit Blindheit<br />
geschlagen ist,<br />
sollte sich nicht<br />
im Dunkeln fürchten<br />
Aufsteller<br />
Wenigstens die «linken Netten»<br />
lassen die Hanfbranche nicht<br />
ganz hängen: SP-Nationalrätin<br />
Ursula Wyss fordert den Bundesrat<br />
in einer «dringlichen Frage»<br />
auf, die Kantone zur Sistierung<br />
der Hanfrepression anzuhalten.<br />
Ablöscher<br />
Im Tessin wurde anlässlich der<br />
grossen Hanfrazzien auch die<br />
hochschwangere Freundin eines<br />
Hanfhändlers inhaftiert und erst<br />
wenige Tage vor der Geburt<br />
des Kindes freigelassen. Wo<br />
bleibt die Verhältnismässigkeit?<br />
hanf szene<br />
Die lustige Hanfmontage<br />
sommer 2003<br />
■ Nach der Hanf-Legalisierung liess sich die marode «Swiss»erneut von Tyler Brûlé umstylen.<br />
© 2002 Willi Blaser<br />
swiss hemp times<br />
37
Die vollkommene Welt<br />
Patrick Michael Hunziker<br />
Eine Geschichte zur Besinnung in der Zeit des Erwachens<br />
Teil 13<br />
«Auch ich war einst zu Reisen aufgebrochen<br />
und rettete mich schlussendlich<br />
hier in die Berge, wo ich<br />
meine Ruhe habe und ungestört<br />
mein einfaches Eremitenleben führen<br />
kann.Von allen Orten, die ich besucht<br />
habe, ist es mir hier am wohlsten<br />
und Kasha, die Stadt zu der du<br />
unterwegs bist, gehört nicht zu den<br />
friedlichsten Plätzen. Halte dich von<br />
ihr fern, Joshua, hörst du? Dreh um<br />
und kehre zurück in dein Dorf, wo du<br />
hergekommen bist. Du wirst auch<br />
dort deine Antworten finden, sie sind<br />
nicht draussen in der weiten Welt,<br />
sondern im tiefen Innern deines Herzens!»<br />
«Mein Herz ist es, das mich hierher<br />
geführt hat und mein Herz ist es, das<br />
zu mir spricht und mich nach Kasha<br />
führen will, damit ich die Erfahrungen<br />
mache, welche für mich von Nöten<br />
sind, Antonius! Warum sollte ich<br />
also umkehren und mich nicht von<br />
meinem Herzen leiten lassen und<br />
den Herausforderungen stellen, welche<br />
dort auf mich warten?», entgegnete<br />
ihm Joshua fragend.<br />
Antonius blickte ihn mit einem erfahrenen<br />
und verständnisvollen<br />
Blick in die Augen, blieb jedoch ruhig<br />
und antwortete nicht sogleich.<br />
Joshua wurde etwas unruhig, kniete<br />
am Lagerfeuer nieder und begann<br />
mit einem Ast in den glühenden Hölzern<br />
herum zu stochern. Auch Antonius<br />
machte es sich am Feuer bequem<br />
und sprach:<br />
«Du magst recht haben, Joshua, und<br />
ich will und kann dich nicht aufhalten<br />
deine Suche fort zu setzen, auch<br />
wenn dich dein Weg nach Kasha führen<br />
sollte. Dein Verhalten erinnert<br />
mich an meine jungen Tage, wo ich<br />
ebenso in die Welt hinaus zog und<br />
unzählige Erfahrungen machte, welche<br />
mein Leben prägten. So ist es<br />
wichtig, das jeder einzelne, auch du,<br />
seinen Weg beschreitet und die<br />
jeweiligen Erfahrungen für sein<br />
Leben macht. Niemand kann dir<br />
diese abnehmen oder mit Worten<br />
und Erzählungen durch den Geist<br />
vermitteln.»<br />
Antonius schaute Joshua während er<br />
sprach ruhig in die Augen und Joshua<br />
spürte die Aufrichtigkeit und das<br />
Verständnis, welches ihm Antonius<br />
entgegen brachte. Er schien ein erfahrener<br />
Mann zu sein, der schon einiges<br />
gesehen und erlebt hatte.<br />
Noch bevor Joshua ihn fragen konnte,<br />
wovor er ihn denn beschützen<br />
oder welche Erfahrung er ihm denn<br />
ersparen würde, fuhr dieser fort zu<br />
erzählen:<br />
«Bedenke, dass es immer beide Seiten<br />
im Leben gibt: Die sonnige, harmonische<br />
und angenehm unbekümmerte<br />
Seite und diejenige, welche<br />
dunkel und von Schmerz und Trauer<br />
begleitet ist. Doch wie du bereits<br />
selbst festgestellt hast, gehören beide<br />
Seiten zusammen und sind da um<br />
uns zu formen und uns ein Verständnis<br />
über den jeweiligen Zustand zu<br />
vermitteln. So ist es wichtig, den<br />
Schmerz und die Trauer zu erfahren,<br />
damit wir in sorglosen Zeiten das<br />
Glück intensiver geniessen können!»<br />
Antonius hielt einen Moment inne<br />
und horchte auf. Hinter den Büschen<br />
neben der Höhle knackten einige<br />
Zweige. Beide blieben sie ruhig und<br />
beobachteten die Stelle, von wo aus<br />
die Geräusche kamen. Plötzlich teilte<br />
sich das Gebüsch und ein junges<br />
Reh hinkte langsam auf sie zu. Ganz<br />
offensichtlich war es an den Hinterbeinen<br />
schwer verletzt, vielleicht von<br />
einem Sturz in eine Felsspalte.<br />
So gut es noch ging, schleifte es sich<br />
zu Antonius hin, welcher sich ruhig<br />
erhob und ebenfalls auf das Rehkitz<br />
zuging. Er beugte sich über das verletzte<br />
Tier und runzelte die Stirn. Genau<br />
in dem Moment, als er es sanft<br />
am Kopf berührte, legte sich das Reh<br />
hin und schlief mit einem letzten<br />
Atemzug ein. Die Muskeln erschlafften,<br />
und die Seele löste sich vom<br />
Körper. Joshua glaubte für eine kurze<br />
Zeit ein helles Licht über dem toten<br />
Körper aufsteigen zu sehen, welches<br />
sich dann mit dem Himmel zu<br />
verbinden schien.<br />
Antonius legte die Handflächen aufeinander<br />
und begann für das Tier zu<br />
beten und zu danken. Joshua beobachtete<br />
ihn und tat es ihm gleich.<br />
Als er die Augen schloss und begann<br />
über das eben Erlebte zu meditieren,<br />
wurde ihm bewusst, dass sich dem,<br />
der in Ruhe und in Harmonie lebt,<br />
die Welt öffnen kann und er immer<br />
das erhält, was er benötigt.<br />
«Musst du niemals jagen, wenn du<br />
Fleisch essen willst,Antonius?», fragte<br />
ihn Joshua erstaunt.<br />
«Ich esse selten Fleisch, Joshua, und<br />
töte nicht aus einer Lust heraus. Die<br />
Natur bietet noch viele andere Leckerbissen,<br />
welche sie uns zur Verfügung<br />
stellt. So gibt es auch süsse<br />
Wurzeln und weiche Rinden, welche<br />
vorzüglich schmecken und den Hunger<br />
stillen. Das hier ist ein grosses<br />
Geschenk an uns beide und es<br />
scheint, als solltest du nicht gleich<br />
aufbrechen und weiter ziehen. Lass<br />
uns erst unser Festmahl zusammen<br />
geniessen.»<br />
(wird fortgesetzt)<br />
spirit of nature<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
39
Rolf Reber<br />
hanf inteam<br />
Alter: 33 Jahre<br />
Angestellt bei: The Hemp Choice GmbH, Laufen<br />
als Geschäftsführer seit Sommer 2001<br />
Was hast du vorher gemacht?<br />
Ich habe Wirtschaftsinformatik in einer Grossbank<br />
erlernt und danach ein paar Jahre in diesem Bereich<br />
gearbeitet.<br />
Zwischen Wirtschaftsinformatiker und Hanfladenführer<br />
scheinen Welten zu liegen. Wie bist du zum Hemp Choice<br />
gekommen?<br />
Mich hat der medizinische Aspekt des Hanfes immer<br />
schon sehr interessiert und als für den Laden ein neuer<br />
Geschäftsführer gesucht wurde, bin ich angefragt<br />
worden.<br />
Was sind für dich die wichtigsten Grundsätze im<br />
Zusammenhang mit Hanf?<br />
Der Jugendschutz hat für mich eine ebenso wichtige<br />
Rolle wie der medizinische Aspekt des Hanfes. Ich verzichte<br />
konsequent darauf, Hanf an Jugendliche unter 18<br />
zu verkaufen und gehe noch einen Schritt weiter, indem<br />
ich sage, dass die Hanfbranche aktiv darauf hinarbeiten<br />
sollte, dass nur noch erwachsene Menschen Hanf konsumieren<br />
dürfen.<br />
Hast du medizinische Erfahrungen mit Hanf?<br />
Wir haben sehr viele Kunden, die den Hanf zu medizinischen<br />
Zwecken einsetzen, z.B. gegen Nierenschmerzen<br />
oder Schlafstörungen.<br />
Wie geht deiner Meinung nach die Gesellschaft in 10<br />
Jahren mit Hanf um?<br />
Es wäre schön, wenn die Jugendlichen vom Hanf befreit<br />
wären und kranke Leute ohne Schikane und Registration<br />
Hanf erhalten.<br />
Jérôme Ramser<br />
Alter: 28 Jahre<br />
Angestellt bei: Proweeda GmbH, Grenchen<br />
als Geschäftsführer seit Herbst 2002<br />
swiss hemp times<br />
sommer 2003<br />
Was hast du vorher gemacht?<br />
Ursprünglich habe ich kaufmännischer Angestellter gelernt,<br />
habe danach in einem Hanfladen gearbeitet und<br />
als eine Kollege Proweeda aufbaute, bin ich auch eingestiegen.<br />
Wie sieht das Sortiment von Proweeda GmbH aus?<br />
Ich verkaufe unsere «Gitty&Göff»-Filter, Schuhe und<br />
Kleider aus Hanf an Hanfläden in der ganzen Schweiz.<br />
Du verkaufst keine Blüten?<br />
Nein, ich habe eine Familie und halte mich vom Blütenverkauf<br />
fern. Bis jetzt sind wir über die Runden gekommen,<br />
aber wenn die Polizei weiterhin so viele Hanfläden<br />
dichtmacht, habe ich auch bald keine Kunden mehr...<br />
Benutzt du selber Hanfprodukte?<br />
Ja klar, Seife, Mehl und Tee. Ich hoffe, es wird noch<br />
viele Hanfprodukte geben, an denen wir grosse Freude<br />
haben werden.<br />
Was für ein Verhältnis hast du in 10 Jahren zum Hanf?<br />
Momentan stecke ich ein bisschen in einer negativen<br />
Phase, weil so viele Läden dichtgemacht werden und somit<br />
auch die Existenz der Proweeda GmbH gefährdet<br />
ist. Aber falls der Trend wieder kippt, werde ich sicherlich<br />
weitermachen.<br />
40
Roman Bettschen<br />
Was hast du vorher gemacht?<br />
Ich habe Tiefbauzeichner gelernt und danach etwa eineinhalb<br />
Jahre auf dem Beruf gearbeitet.<br />
Wie bist du zu Kings´s Castle gekommen?<br />
Während ich beim Thuner Hanf-Center arbeitete, haben<br />
ein Kollege und ich angefangen, King´s Castle aufzubauen.<br />
Hast du mal eine komische Szene mit der Polizei erlebt?<br />
Ja klar. Ich habe in einer Garage einen Joint geraucht.<br />
Das Garagentor war offen und es herrschte ein ziemlicher<br />
Nebel in der Garage, als zwei Polizisten kamen<br />
und mich filzen wollten. Es war zu spät um den Joint zu<br />
Alter: 25 Jahre<br />
Angestellt bei: King's Castle GmbH, Thun<br />
als Geschäftsführer Stv. (Knappe) seit Februar 2003<br />
verstecken, also habe ich ihn seelenruhig weitergeraucht.<br />
Und hatte der Vorfall Konsequenzen?<br />
Nein, sie haben nicht gemerkt, dass ich nicht eine normale<br />
Zigarette rauchte und sind, nachdem sie sich entschuldigt<br />
hatten, abgezogen.<br />
Welchen Platz hat der Hanf in 10 Jahren in deinem<br />
Leben?<br />
Ich denke, der Hanf hat ein enormes wirtschaftliches<br />
und industrielles Potential. Ich möchte die Verwendung<br />
von Hanf als Baustoff fördern und nutzen.<br />
hanf inteam<br />
Petra Vesela-Homolka<br />
Alter: 35 Jahre<br />
Angestellt bei: Hemp Valley Beer, Malters<br />
als Product Manager seit 2000<br />
Was hast du vorher gemacht?<br />
Ich war im Musikmanagment tätig, das heisst, ich habe<br />
für Schweizerbands Konzerte organisiert.<br />
Wie bist du zu Hemp Valley Beer gekommen?<br />
Ich kannte den Chef schon längere Zeit, und da ich aus<br />
der Tschechei - dem Land des Bieres - komme, haben<br />
wir uns gut ergänzt.<br />
Warst du von Anfang an dabei, als die Idee mit dem<br />
Hanfbier entstand?<br />
Ja, mein Chef und ich sind zusammen in die Tschechei<br />
gefahren um verschiedene Biere zu testen, damit hat alles<br />
angefangen.<br />
Wann bist du zum ersten Mal mit Hanf in Kontakt<br />
gekommen?<br />
Als Teenager habe ich in Hippie-Büchern über Hanf gelesen<br />
und wollte ihn unbedingt ausprobieren.Also habe<br />
ich einfach langhaarige Menschen auf der Strasse angesprochen<br />
und so hat's dann geklappt. Geraucht haben<br />
wir allerdings «nur» die Blätter.<br />
Welchen Status wird Hanf in 10 Jahren in der Gesellschaft<br />
haben?<br />
Einen legalen. Ich hoffe, die Gesellschaft<br />
wird den Hanf endlich wie eine Pflanze<br />
behandeln.<br />
von Florence Bieri<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
41
High Maex<br />
sÕHanflŠdeli<br />
Alles rund um den Hanf !<br />
Kleidung<br />
Papiere<br />
Pfeifen<br />
SŸsswaren<br />
GrowÐZubhšr à Lampen...<br />
GrowÐMedien à Erde...<br />
DŸnger<br />
Und vieles mehr... !<br />
Auf Euren Besuch, freuen wir uns !<br />
Das High MaexÐTeam<br />
e-mail: madmaex@bluewin.ch<br />
Rorschacherstr. 173a<br />
CH-9000 St. Gallen
Hilfeschrei des<br />
Hanfes Lotti Loosli<br />
dr. hanf<br />
Wo ist euer Mut, so wie ihn vor<br />
700 Jahren die alten Eidgenossen<br />
hatten?<br />
Wo ist euer Kampfgeist für etwas<br />
einzustehen, von dem ihr überzeugt<br />
seid, dass es richtig ist?<br />
Wo ist euer Sinn für Recht und<br />
Gerechtigkeit?<br />
Seid ihr so zufrieden, solange ihr<br />
bekommt, was ihr wollt?<br />
Denkt ihr nicht auch weiter an<br />
eure und meine Zukunft?<br />
Zusammen könnten wir soviel erreichen,<br />
mehr Arbeitsplätze schaffen,<br />
mich wieder attraktiv als Rohstoff<br />
einzusetzen, Kranken helfen<br />
und den leidenden Landwirten ein<br />
besseres subventionsfreies Einkommen<br />
sichern. Die Möglichkeiten<br />
sind so vielseitig, es würde Seiten<br />
füllen, sie alle aufzuzählen.<br />
Ich verlange nicht viel von euch,<br />
nur dass ihr zu eurer Kultur,<br />
eurem Genussmittel<br />
und eurer Medizin<br />
steht. Also wehrt<br />
euch dafür, unterstützt<br />
den Kampf um<br />
Hanf! Wer hat das<br />
Recht, eine Pflanze zu<br />
verbieten?<br />
Mein Herz und meine<br />
Stimme hat der Hanf –<br />
wo bleibt eure?<br />
Für den Hanf:<br />
Lotti<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
43
Bier: Droge oder Genussmittel?<br />
Rinaldo Eckmann<br />
Von wem das Bier wirklich erfunden wurde, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Wie der<br />
Hanf, wird auch Bier seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturkreisen genutzt und begleitet<br />
die Menschen, seit es so etwas wie Kultur überhaupt gibt. Ist Bier eine Droge oder ein<br />
Genussmittel? Ist es ein Lebensmittel oder gar alles miteinander?<br />
Der Anbau von Gerste und Emmer,<br />
aber auch verschiedener anderer<br />
Getreide als potentielle Rohstoffe<br />
des Bieres, sind in verschiedenen<br />
Gegenden schon für die Zeit um<br />
7000 v. Chr. belegt.<br />
Fest steht, dass bereits die Sumerer<br />
in Mesopotamien etwa 4500 – 3000<br />
v. Chr. ein bierähnlich gebrautes Getränk<br />
kannten. Eine Darstellung auf<br />
kleinen Tontäfelchen (um 4000<br />
v.Chr.), die heute im Louvre zu sehen<br />
ist, kann denn als Darstellung<br />
des Bierbrauens gedeutet werden.<br />
Um 3400 v. Chr. taucht dann die älteste<br />
bis heute bekannte Darstellung<br />
von Biertrinkern auf einer bemalten<br />
Tonvase auf (Fundort: Khafaje<br />
im Irak). Um 1800 v. Chr. sind<br />
im berühmten steinernen Kodex des<br />
Babylonierkönigs Hammurabi die<br />
ersten gesetzlichen Regelungen zu<br />
finden. Auf dem «Codex Hammurabi»<br />
befinden sich Regeln zur Herstellung<br />
und zum Verkauf von Bier,<br />
sowie zu den maximal zulässigen<br />
Preisen. Ausserdem finden sich Bestimmungen<br />
über die einzuhaltende<br />
«Stammwürze» und insbesondere<br />
die Deputatmengen (Deputate:<br />
Diensteinkünfte in Naturalien) für<br />
die einzelnen Bevölkerungsgruppen.<br />
Und um 2003 n.Chr. streiten unfähige<br />
Leute ohne Kultur immer noch<br />
um Lösungen zur Regelung von<br />
Substanzen!<br />
nabinaceae, und der Hanf viel früher<br />
zur Bierwürze verwendet wurde,<br />
gilt er von da an als geächtet!<br />
Das «Deutsche Reinheitsgebot» war<br />
das erste Drogengesetz, mit dem der<br />
Gebrauch von bewusstseinserweiternden<br />
und -verändernden Pflanzen<br />
ausdrücklich verboten wurde.<br />
Unsere modernen Drogengesetze<br />
sind allesamt christliche Attacken<br />
gegen die heidnischen Heilkräuter<br />
unserer Vorfahren. Hanf, Opium,<br />
Zauberpilze, etc. fallen unter das<br />
Betäubungsmittelgesetz; Stechapfel<br />
und Alraune unterliegen der Giftverordnung.<br />
Die einzigen Drogen,<br />
die uns die christliche Drogenpolitik<br />
und -gesetzgebung gestattet, sind<br />
die schädlichsten unter den bekannten,<br />
nämlich Alkohol und Tabak. ■<br />
Der Mensch macht durch sein Verhalten<br />
den Unterschied, und nicht<br />
die Substanz.<br />
Rinaldo Eckmann<br />
Von der Tradition dieser Willkür<br />
zeugt bereits das «Deutsche Reinheitsgebot»<br />
von 1516: Von da an<br />
durften nur noch Hopfen, Gerste<br />
und Wasser verwendet werden; den<br />
verschiedenen Kräuterzusätzen wie<br />
Hanf, Bilsenkraut oder Meerträubel<br />
wurde der Garaus gemacht. Die alten<br />
Kräuter wurden als Bierzusätze<br />
verboten, weil sie allesamt «unchristliche»<br />
Wirkungen hatten. Sie<br />
waren aphrodisisch, erregend oder<br />
mystisch wirksam. Obschon Hopfen<br />
und Hanf zur gleichen Pflanzenfamilie<br />
gehören, nämlich zu den Canculinarium<br />
Hanfbier – ca. 22 Liter<br />
Zutaten:<br />
1 Liter (ca. 1,2 Kilo) Braumalz (Gerstenmalz)<br />
ca. 1 kg Honig<br />
50–100 g weibliche Hanfblüten<br />
obergärige Hefe<br />
20 Liter Wasser<br />
Zuerst vermischt man den Honig mit 2 Litern Wasser<br />
und gibt die Hanfblüten in die Lösung. Alles wird erhitzt<br />
und für ein paar Minuten gekocht. Die Lösung mitsamt den<br />
Hanfblüten gibt man in das Braugefäss (Kunstoffeimer müssen mit<br />
kochendem Wasser sterilisiert werden) und setzt das verflüssigte<br />
Malz hinzu. Umrühren und mit Wasser auf ca. 22 Liter auffüllen. Hefe<br />
aufstreuen. Das angesetzte Gebräu muss wegen der obergärigen<br />
Hefe an einem warmen Ort (20–25° C) verbleiben. Nach 4–5 Tagen<br />
ist die Hauptgärung abgeschlossen und geht in die Nachgärung über.<br />
Die Hefe setzt sich langsam ab und bildet einem Bodensatz. Jetzt<br />
kann man das Gebräu auf Flaschen ziehen, wobei in jede Flasche<br />
(0,7 L) zwecks weiterer Nachgärung ein gehäufter Teelöffel brauner<br />
Zucker zugesetzt wird. Das Hanfbier schmeckt am besten, wenn es<br />
für zwei bis drei Monate kühl (im Keller) gelagert wird.<br />
© 2003 naturART<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
45
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Rückschau<br />
Highlife<br />
AGENDA<br />
Ausgewählte Leckerbissen:<br />
hemp events<br />
Bereits zum 6. Mal fand vom 25.–27.<br />
April in Utrecht/Holland die «Highlife»-Hanfmesse<br />
statt. Für dieses<br />
Jahr konnte der Organisator Boy<br />
Ramsahai eine grosse, moderne Halle<br />
in der renommierten «Jaarbeurs»<br />
mieten. Über 100 Aussteller aus<br />
mehreren Nationen (mehrere aus<br />
der Schweiz) haben in den drei<br />
Tagen über 9000 Besuchern ihre<br />
Produkte und Ideen vorgestellt. Die<br />
Entwicklung weg von der rein holländischen<br />
«Grow»-Messe hin zur<br />
breitgefächerten internationalen<br />
Hanfmesse (zum ersten Mal kam<br />
eine nennenswerte Anzahl Aussteller<br />
aus dem Bereich Bio-Rohstoff)<br />
wurde von Ausstellern und Besuchern<br />
sehr positiv aufgenommen.<br />
Beim Rundgang durch die Messehalle<br />
beeindruckte auch, mit welcher<br />
Professionalität und Kreativität<br />
die Hanfbranche sich und ihre<br />
Produkte präsentierte. Wären da<br />
nicht die angenehm süssen Düfte,<br />
die durch die Halle schwebten,<br />
man(n) wähnte sich an einer ganz<br />
«normalen» Warenmesse. Doch auch<br />
die Party-Time kam nicht zu kurz,<br />
konnte Boy doch einige bekannte<br />
holländische Musikgruppen engagieren,<br />
welche in einer separaten<br />
Halle den Besuchern einheizten.<br />
Mit der Verleihung des Highlife-<br />
Cup wurden auch heuer wieder<br />
holländische Cannabisproduzenten,<br />
Samenbanken und Coffee Shops geehrt,<br />
nachdem deren Erzeugnisse<br />
von einer ausgewählten Jury getestet<br />
wurden. Mehr über die Highlife<br />
2003 auf www.highlife.nl ■<br />
Schweiz<br />
Neben den grossen bekannten, finden auch<br />
viele kleine feine Open-Airs statt. Hier eine<br />
Auswahl aus «www.freak-festivals.ch»:<br />
13.–14.6.2003<br />
«Openeye»<br />
Oberlunkhofen AG<br />
21.6.2003<br />
«Krach am Bach»<br />
Tägerwilen TG<br />
25.–27.7.2003<br />
«Natural Sound»<br />
Kiental BE<br />
2.–3.8.2003<br />
«Rebstock» (zum letzten Mal!)<br />
Wil AG<br />
7.–9.8.2003<br />
«Outdoor Elch»<br />
Balmberg bei Oberbalm BE<br />
8.–9.8.2003<br />
«Openair Bielersee»<br />
Vinelz BE<br />
12.4.–2.11.2003<br />
«Flachs und Hanf»<br />
In Langnau zeigt das Regionalmuseum<br />
Chüechlihus am Bärenplatz<br />
eine Sonderausstellung zum<br />
Thema Flachs und Hanf. Der<br />
Schwerpunkt liegt auf der textilen<br />
Nutzung der beiden Pflanzen.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di–So, 13.30–18.00 Uhr.<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
47
Vorschau<br />
CannaBusiness<br />
Die Vorbereitungen für die 8. internationale<br />
«CannaBusiness» vom 12.–<br />
14. September 2003 in Castrop-Rauxel/D<br />
laufen auf Hochtouren. «Business»<br />
ist auf der CannaBusiness nicht<br />
nur ein Schlagwort: Seit ihrem Bestehen<br />
ist die «Mutter aller Hanfmessen»,<br />
die weltweit mit Abstand handelsintensivste<br />
und fachbesucherstärkste<br />
Veranstaltung auf diesem<br />
Gebiet – wenn auch unter stetem<br />
Druck der internationalen Konkurrenz.<br />
Letztes Jahr erlebte die Messe<br />
eine Rekordzahl von fast 1’100 Fachbesuchern,<br />
die aus 32 Nationen in die<br />
Europahalle strömten und regen<br />
Austausch und Handel mit 126 Ausstellern<br />
aus 16 Nationen betrieben.<br />
An diesen Erfolg soll dieses Jahr angeknüpft<br />
werden. Bereits jetzt sind<br />
schon mehr als zwei Drittel der Hallenfläche<br />
vermietet – alles deutet auf<br />
eine abermals boomende CannaBusiness<br />
2003 hin. Dazu wird ein buntes<br />
Rahmenprogramm die Messe bereichern.<br />
Bereits jetzt steht fest, dass<br />
es eine attraktive Hanf-Modeschau<br />
geben wird. Wie im Vorjahr, werden<br />
auch dieses Mal wieder die Didgeridoo-Bläser<br />
von «Traumkraft» für<br />
eine ganz spezielle Atmosphäre sorgen.<br />
Ebenfalls wieder am Start sein,<br />
werden die Glasbläser der Republic<br />
of Bongland, ausserdem wird es verschiedene<br />
Live Music Acts geben.<br />
Wenn das Wetter mitspielt, kann man<br />
es sich im Biergarten gemütlich machen,<br />
wo sich ebenfalls eine Reihe<br />
von Messeständen befinden wird.<br />
Mehr über die CannaBusiness 2003<br />
unter www.cannabusiness.com ■<br />
AGENDA<br />
Ausgewählte Leckerbissen:<br />
Weltweit<br />
23.8.2003<br />
«Hanfparade 2003»<br />
Die grosse Manifestation in<br />
Berlin; Demo ab 12.00 in der<br />
Wilhelmstrasse, ab 16.00<br />
Abschlussveranstaltung mit<br />
Bühnenprogramm u.v.m.!<br />
Infos unter www.hanfparade.de<br />
21./22.8.2003<br />
«EntheoVision»<br />
Kongress in Berlin, Botanischer<br />
Garten. Fachtagung mit hochkarätigen<br />
Referenten. Tickets à € 60.–,<br />
Voranmeldung unter<br />
www.entheovision.de<br />
12 –14.9.2003<br />
«CannaBusiness»<br />
Messe in Castrop-Rauxel/D.<br />
Zum achten Mal findet die Hanffachmesse<br />
bereits statt; weitere<br />
Infos siehe «Vorschau» (l.)<br />
hemp events<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
49
die letzte<br />
Nimm mich!<br />
Die «SWISS HEMP TIMES»<br />
im Briefkasten?<br />
Abonnement CHF 20.–/Jahr<br />
(4 Ausgaben)<br />
Gönnerschaft CHF 50.–/Jahr<br />
(4 Ausgaben & mehr)<br />
Infos und News unter:<br />
www.hemptimes.ch<br />
Herzlichen Dank für deine<br />
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IMPRESSUM<br />
Matthias «Willi» Blaser<br />
Chefredaktor<br />
Die SWISS HEMP TIMES<br />
erscheint alle drei Monate<br />
Olivier Maier<br />
legalize Eine er it, hemp Zeit history des Erwacr Besinnung Auflage: in 12000 der Ex. Zeit des Erwachens,<br />
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Marc Zingg<br />
Redaktor<br />
der report<br />
Nadir Lenazzi<br />
Redaktor «Mr. K.C.»<br />
growing<br />
Roman Bettschen<br />
Redaktor «El Creador»<br />
growing<br />
Patrick Michael Hunziker<br />
Redaktor<br />
spirits of nature<br />
Lotti Loosli<br />
Redaktorin<br />
dr. hanf<br />
Hannes Lüthi<br />
Redaktor<br />
cannaisseurs<br />
Florence Bieri<br />
Redaktorin<br />
hanf inteam<br />
Rinaldo Eckmann<br />
Redaktor<br />
culinarium<br />
Peter «Monkey» Zysset<br />
Kolumnist «Mr. M»<br />
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Die nächste<br />
«Swiss Hemp Times»<br />
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21. September 2003<br />
JUGENDSCHUTZ<br />
Die guten Taten des Hanfgeistes<br />
sommer 2003<br />
swiss hemp times<br />
© 2003 Willi Blaser<br />
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