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verein<br />

thuner<br />

Informationsblatt über Hanf, Hanf-Produkte und Hanf-Kultur 2.Jahrgang – Nr.9 Herbst 1999 Fr.5.–<br />

Ursula Wyss<br />

in den Nationalrat!<br />

Legalize it:<br />

Regulierung des<br />

Cannabis Marktes:<br />

Der Fahrplan steht!<br />

Interview<br />

mit Ursula Wyss<br />

Inquisition ‘99<br />

Die Ernte naht!<br />

Hanf-Mode für den<br />

letzten Herbst<br />

des Jahrhunderts<br />

Events


Hanfitorial<br />

Liebe HanffreundInnen Hat es dieses Jahr eigentlich einen Sommer gegeben oder nicht, das ist<br />

hier die Frage? Nicht gegeben hat es die Sommerausgabe des Thuner Hanfblatts, welche aber nun – kombiniert mit der Herbstausgabe<br />

und aufgestockt auf 28 Seiten – vor Euch liegt. Das Hanfblatt-Team war aber den «Sommer» hindurch nicht etwa untätig,<br />

Verein THB<br />

sondern bürokratisch hyperaktiv: Wir haben das THB aus der Genossenschaft Thuner Hanf-Center ausgegliedert und einen Verein<br />

«Thuner Hanfblatt» gegründet. Die ehemalige Ladenzeitung erscheint neu als unabhängige Informationszeitschrift und auf eigene<br />

Rechnung. Das hat vor allem zwei Gründe:<br />

Die THB-Adressendatei ist seit Erscheinen der Zeitung enorm gewachsen, was dem<br />

Hanf-Center langsam das Budget sprengt, und die Vereinsform macht das THB<br />

juristisch autonom. Bevor also der Genossenschaft THC der finanzielle Schnauf<br />

ausgeht oder gar die Behörden an die Türe klopfen, machen wir das Heft lieber selbständig<br />

und bauen es aus. Denn nötig ist eine sachliche, zugleich aber auch kritische<br />

und spritzige Hanf-Zeitung alleweil, werden doch gerade in diesen Monaten wieder<br />

vermehrt Hanf-Bauern und -Betriebe durch die Behörden willkürlich schikaniert<br />

(siehe «Kurzmeldungen» und «Das Letzte»)!<br />

Abo<br />

Seit Erscheinen des THB wurde dieses kostenlos verteilt. Etliche LeserInnen haben seither nach einem Abonnement gefragt und<br />

waren richtig erstaunt, dass die Zeitung gratis ist. Dabei wollten sie etwas geben und eine «Hanf-Presse» fördern, was uns natürlich<br />

sehr ermuntert hat. Jetzt, wo das THB vom THC getrennt und ein eigener Betrieb ist, kommt eure Unterstützung hundertprozentig<br />

der Zeitung zu. Wir haben uns überwunden und wagen mit dieser Ausgabe den Schritt vom Gratis-Blatt zur Zeitschrift: Ein Heft<br />

Einzahlungsschein<br />

kostet Fr. 5.-, für zwanzig Franken gibt’s ein Jahresabo und ab Fr. 50.- kann man/frau GönnerIn des Vereins werden.<br />

Verändern werden sich im Gegenzug auch Inhalt und Gestaltung des THB: Die<br />

«Jubiläumsausgabe» Nr. 10 wird gestalterisch in einem neuen Kleid daherkommen,<br />

ausserdem wird mehr redaktioneller Inhalt zu finden sein. Einbeziehen möchten wir<br />

gerne auch euch: Schreibt, faxt oder mailt uns eure Wünsche fürs neue THB – Musikseite,<br />

LeserInnen-Ecke, Hanf-Single sucht Hanf-Single – Whatever you want…<br />

Engagement<br />

Wir vom kleinen «Thuner Hanfblatt»-Team freuen uns, dass wir diese Arbeit überhaupt<br />

machen können und freuen uns auf euer Engagement!<br />

P. S. Unterstütze den Verein «Thuner Hanfblatt» und benutze den eingeklebten<br />

Einzahlungsschein für dein Jahresabo – Vielen Dank!<br />

Euer Franz Schori<br />

Euer Willi Blaser<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Verein Thuner Hanfblatt,<br />

Redaktion Scheibenstr. 7, CH-3600 Thun,<br />

T/F 0041 (0)33 223 31 11<br />

E-Mail: thc@tcnet.ch<br />

Redaktion / Administration:<br />

Matthias «Willi» Blaser (MB), Franz Schori (SF),<br />

Christine Haudenschild (CH), Dominik Steiner<br />

(DS), Nadir Lenazzi (NL), Marcel Stemmer (ST)<br />

Fotos: Simon Burger<br />

Illustrationen: Willi Blaser<br />

Produktion/Layout: Daniel Berger, Typografie &<br />

Gestaltung, J.V.Widmannstrasse 8, 3600 Thun,<br />

T 0041 (0)33 223 41 74, F 0041 (0)33 221 44 94<br />

Auflage: 6000<br />

Papier: Hemptec Hanf-Oekopapier 80 gm 2<br />

Druck: Ott Druck & Verlag AG, Thun<br />

Wir danken unseren Inserenten:<br />

Thuner Hanf-Center, Thun; Secret Nature, Thun;<br />

Grow-Box, Steffisburg; Schweizer Hanf-Koordination;<br />

Valchanvre, Martigny; Feelix Fresh Water,<br />

Thun; Bächler’s, Oberbalm<br />

Die Meinung der KommentatorInnen und AutorInnen<br />

von Fremdbeiträgen kann, muss aber nicht mit der<br />

Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />

2 thuner hanfblatt


Legalize it<br />

Regulierung des Cannabis-Marktes:<br />

Der Fahrplan steht!<br />

SF. Im Herbst 1999 wird der Bundesrat<br />

den Entwurf des teilrevidierten Betäubungsmittelgesetzes<br />

(BetmG) in die Vernehmlassung<br />

schicken – endlich! Parteien,<br />

Kantone, Fachverbände und weitere<br />

Interessierte werden danach drei Monate<br />

Zeit haben, ihre Antworten einzureichen.<br />

Zu Beginn des nächsten Jahres wird der<br />

Bundesrat aufgrund der Antworten den<br />

neuen Gesetzesentwurf ins Parlament<br />

übergeben, welches etwa im Sommer<br />

2000 entscheiden wird. Sollten rechtsbürgerliche<br />

und stockfromme Kreise das<br />

Referendum ergreifen – was zu erwarten<br />

ist – wird das Volk wohl im Frühjahr 2001<br />

entscheiden – hoffentlich positiv (!), so<br />

dass das neue Gesetz im Verlaufe des Jahres<br />

2001 oder zu Beginn des Jahres 2002 in<br />

Kraft treten könnte. Doch was wird es<br />

beinhalten?<br />

Zwei fundierte Berichte sind in den letzten<br />

Monaten erstellt und veröffentlicht<br />

worden: Einer von der Eidgenössischen<br />

Drogenkommission im Auftrag des Bundesamtes<br />

für Gesundheit und einer von<br />

Prof. Dr. iur. Guido Jenny vom Institut<br />

für Strafrecht und Kriminologie der Universität<br />

Bern im Auftrag der nationalrätlichen<br />

Kommission für Gesundheit und<br />

soziale Sicherheit. Beide Berichte gehen<br />

in dieselbe Richtung: Entkriminalisierung<br />

des Konsums sämtlicher Drogen<br />

sowie die Einführung eines Opportunitätsprinzips<br />

nach holländischem<br />

Muster für den Handel mit Cannabis!<br />

Zudem sollen die Höchststrafen bei<br />

Drogenvergehen verkürzt werden auf<br />

maximal zehn statt wie bisher zwanzig<br />

Jahre Zuchthaus. Die Mindeststrafe bei<br />

sogenannten «schweren Fällen» soll von<br />

einem Jahr auf sechs Monate reduziert<br />

werden. Damit würden künftige Drogenurteile<br />

eher im Rahmen liegen von<br />

Urteilen bei Verbrechen gegen Leib und<br />

Leben, als dies heute der Fall ist, wo (meist<br />

selber abhängige) Drogenhändler häufig<br />

härter bestraft werden als Totschläger!<br />

Professor Jenny schreibt in seinem Bericht:<br />

«Ein strafrechtliches Verbot eines<br />

(möglicherweise) selbstgefährdenden Verhaltens<br />

widerspricht den grundlegenden<br />

Wertentscheidungen einer freiheitlich verfassten<br />

Rechtsordnung und damit der legitimen<br />

Funktion, die ein auf eine solche<br />

Ordnung verpflichtetes Strafrecht haben<br />

kann.… Die Mortalitäts-, Morbiditätsund<br />

Verelendungsrisiken Abhängiger gehen<br />

zu einem hohen Anteil nicht auf das Konto<br />

des Drogenkonsums als solchen, sondern<br />

werden in dem bestehenden Ausmass gerade<br />

erst und nur durch die Kriminalisierung<br />

geschaffen.» Leider ist mit der Legalisierung<br />

des Konsums nach wie vor nicht<br />

geklärt, woher die Konsumierenden und<br />

Süchtigen ihren Stoff erhalten sollen.<br />

Trotzdem ist es ein vernünftiger Schritt,<br />

der getan werden müsste!<br />

Balsam auf die Seelen der BetreiberInnen<br />

von Hanfläden und Hanfgärtnereien ist<br />

der neu vorgesehene Artikel 19c des<br />

BetmG: «Der Bundesrat erlässt nach Anhörung<br />

der Kantone Bestimmungen über<br />

die Strafverfolgung wegen strafbarer Handlungen,<br />

welche Betäubungsmittel des Wirkungstyps<br />

Cannabis betreffen. Diese können<br />

vorsehen, dass von polizeilichen Ermittlungen,<br />

der Strafverfolgung, der Überweisung<br />

an das Gericht oder der Bestrafung<br />

abzusehen ist, wenn der Täter entweder<br />

Betäubungsmittel des Wirkungstyps Cannabis<br />

in geringen Mengen an Personen<br />

über 16 Jahren abgibt oder verkauft, auch<br />

wenn dies gewerbsmässig geschieht, sofern<br />

dadurch die öffentliche Ordnung nicht<br />

gestört und keine Werbung betrieben wird,<br />

oder… wer Cannabis in grösseren Mengen<br />

anbaut, herstellt, erwirbt oder lagert.»<br />

Hanf wird zwar immer noch zu unrecht<br />

als Betäubungsmittel bezeichnet; wesentlicher<br />

aber ist der neue Umgang mit unserem<br />

guten Kraut!<br />

Wenn dieser Gesetzesentwurf die Vernehmlassung,<br />

die parlamentarische Debatte<br />

und schliesslich die Volksabstimmung<br />

übersteht sowie der Bundesrat<br />

gleich nach der Abstimmung eine «Cannabis-Verordnung»<br />

beschliesst, haben wir<br />

eine fortschrittlichere Rechtspraxis als die<br />

Holländer, deren Grosshandel und Anbau<br />

nicht erlaubt ist! Interessant ist, dass die<br />

Eidgenössische Drogenkommission einstimmig<br />

die Regulierung über die Lizenzierung<br />

verlangt, also das «Legalitätsprinzip»,<br />

wie es die Schweizer Hanf-Koordination<br />

in ihrem Regulierungs-Modell<br />

vorgeschlagen hat. Da aber der Kommission<br />

bewusst ist, dass aus politischen<br />

Gründen das «Legalitätsprinzip» kaum<br />

Chancen hat, empfiehlt sie die Einführung<br />

des «Opportunitätsprinzips»,<br />

welches mit den internationalen Vereinbarungen<br />

von 1961 vereinbar wäre – wie<br />

es uns eben die Holländer schon seit über<br />

zwanzig Jahren vormachen.<br />

Nach Jahren des politischen Kampfes für<br />

die Legalisierung, nach Jahren der Hoffnung<br />

auf baldige Änderung der Gerichtspraxis<br />

und der Gesetze, nach Jahren der<br />

sinnlosen Verfolgung von zehntausenden<br />

Cannabis-KonsumentInnen scheint die<br />

Entkriminalisierung des Konsums und<br />

die Regulierung des Handels in greifbare<br />

Nähe gerückt zu sein.Viele Signale stehen<br />

auf grün, die Zeit scheint endlich, endlich<br />

reif zu sein! Doch vergessen wir dabei<br />

nicht, dass rechtsbürgerliche Politiker es<br />

von Zeit zu Zeit schaffen, die Mehrheit<br />

des Stimmvolkes auf ihre Seite zu ziehen,<br />

wie es jüngst die Abstimmung über die<br />

Mutterschaftsversicherung gezeigt hat. Es<br />

ist damit noch nicht an der Zeit, das<br />

Engagement aufzugeben und sich befriedigt<br />

gegenseitig auf die Schultern zu klopfen<br />

– dieser Zeitpunkt ist erst gekommen,<br />

wenn das skizzierte neue Betäubungsmittelgesetz<br />

die Hürde der Volksabstimmung<br />

genommen hat. Dann sollten wir aber ein<br />

Fest feiern, welches uns noch Jahrzehnte<br />

in Erinnerung bleiben wird!<br />

thuner hanfblatt<br />

3


Legalize it<br />

Munter dank warmer Kinderwindel –<br />

Interview mit Ursula Wyss von Franz Schori<br />

Du bist Mutter,<br />

Hausfrau, berufstätige<br />

Akademikerin, Grossrätin–vielleicht schon<br />

bald Nationalrätin. Brauchst Du keine<br />

Freizeit?<br />

Politik ist in der Schweiz nun mal ein<br />

Hobby, Freizeit sozusagen. Aber da gibt es<br />

natürlich noch ganz anderes, was mir<br />

Spass macht…<br />

Radfahrer nehmen EPO, Manager Kokain.<br />

Was konsumierst Du, um Fit zu bleiben?<br />

Jeden morgen inhaliere ich den Duft einer<br />

warmen Kinderwindel. Das macht munter<br />

für den ganzen Tag.<br />

Du bist vor drei Jahren in den Grossen Rat<br />

nachgerutscht, hattest Angst um Deine<br />

Wiederwahl und deshalb gekämpft wie eine<br />

Löwin. Erhältst Du jetzt einen Teil der<br />

Sitzungsgelder der beiden anderen JUSO-<br />

Frauen, welche dank Deinem Power-Wahlkampf<br />

auch gleich gewählt worden sind?<br />

Na ja, viel bleibt einem da eh nicht, wenn<br />

man seinen Beitrag für die Partei, Vereine<br />

und Organisationen bezahlt hat.<br />

Du hast im April ’98 am meisten Stimmen<br />

aller Kandidierenden im Kanton Bern geholt.<br />

Kannst Du noch durch Bern laufen,<br />

ohne dass alle paar Meter WählerInnen mit<br />

Dir reden wollen?<br />

So ähnlich ist das, aber schlimmer sind all<br />

die, die mich kennen, aber nur starren.<br />

Als junge Politikerin wirst Du sicher auch<br />

schon Gras geraucht haben, oder?<br />

Ja, als Teenie; aber streng nach Bill Clintons<br />

Karrieredevise – alles, nur nicht<br />

inhalieren!<br />

Verträgt sich das mit der Rolle als «Vorbild-<br />

Jugendliche»?<br />

Als was bitte!?<br />

Ziehst Du Deinen Hanf jeweils selbst?<br />

Wenn ja, hattest Du noch nie Probleme mit<br />

Nachbarn oder gar der Polizei?<br />

Oje, ich hab’s immer wieder versucht,<br />

aber im einen Sommer sind mir die Stauden<br />

vertrocknet und im Jahr drauf hatte<br />

ich ein Teil, das stank so fürchterlich nach<br />

Geissbock, ich hab’s nicht ausgehalten!!<br />

Was wirst Du tun, wenn Dein Sohn in zehn<br />

Jahren bekifft von der Schule heim kommt?<br />

Das wäre nun doch ein bisschen früh mit<br />

11 Jahren, oder?<br />

Hanf gut finden und für den Sozialismus<br />

politisieren: Stellst Du Dich damit nicht<br />

laufend in die Extremistenecke?<br />

Ich habe nicht den Eindruck, dass Hanf<br />

heute noch etwas Extremes ist. Ganz im<br />

Gegensatz zum Sozialismus.<br />

Glaubst Du überhaupt noch an den Sozialismus?<br />

Das ist meines Erachtens keine Glaubensfrage.<br />

Sozialismus als Begriff ist in der<br />

Vergangenheit arg missbraucht<br />

worden. Wenn er aber steht für<br />

Umverteilung, dann ist er wichtiger<br />

denn je. Noch nie zuvor<br />

hat die Umverteilung von den<br />

Armen zu den Reichen so<br />

drastisch stattgefunden wie<br />

heute. Wenn Bill Gates als<br />

Privatperson reicher ist<br />

als ganze Länder, dann<br />

stimmt doch etwas nicht<br />

auf dieser Welt!<br />

Oder glaubst Du eher an<br />

die linke neue Mitte der<br />

Schröders und Blairs?<br />

Daran kann man doch<br />

nicht glauben! Das ist ein<br />

neoliberales Phrasendreschen.<br />

Was hältst Du von<br />

Ursula Kochs Frisur<br />

aus den 50er Jahren?<br />

Ich habe mich schon mal nach<br />

ihrem Friseur erkundigt. Aber<br />

ich glaube nicht, dass es meinen<br />

Locken so gut täte.<br />

Die Schweiz im Aufbruch:<br />

Was denkst<br />

Du über die ge-<br />

platzte Olympiade und die bevorstehende<br />

EXPO ’01?<br />

Die geplatzte Olympiade ist die Rechnung<br />

für unsere Abschottungspolitik gegenüber<br />

Europa und der Welt. Und die EXPO<br />

’01 ist die Schweizer Art, das neue Jahrtausend<br />

zu beginnen: mit Ideen aus dem<br />

letzten Jahrhundert.<br />

Ein Schlusswort zur Zukunft: Wie hättest<br />

Du die Schweiz gerne im Jahr 2010?<br />

Mindestens muss sie in Europa sein. Sie<br />

sollte sich auch in der UNO engagieren,<br />

damit Kriege, wie die in Jugoslawien,<br />

präventiv verhindert werden können.<br />

Und natürlich sollen alle frei kiffen und<br />

Hanf anbauen dürfen.<br />

Zur Person:<br />

Ursula Wyss ist SP/JUSO-Grossrätin<br />

und Ökonomin. Sie arbeitet beim<br />

WWF Schweiz als Projektleiterin für<br />

Klima und Energie und kann am 24.<br />

Oktober in den Nationalrat gewählt<br />

werden.<br />

4 thuner hanfblatt


Hanf als Heilmittel<br />

Neulich bei der Notärztin…<br />

MB. Viele Leute machen sich nichts aus Arzt-Romanen – zu diesen gehöre eigentlich auch ich.<br />

Aber dann erhielt die Redaktion den folgenden Auszug zum Thema Hanf in der Medizin eingesandt<br />

(Danke, Mama!), welchen wir euch nicht vorenthalten möchten:<br />

Quelle: Auszug aus<br />

«Notärztin Andrea Bergen»,<br />

Band 595<br />

Mit freundlicher Genehmigung<br />

vom Bastei-Verlag<br />

<br />

«Meine Damen und Herren»! begann<br />

Hebestreit und liess seinen Blick über die Versammelten<br />

gleiten.“Wie Sie bestimmt alle mitbekommen<br />

haben, war ich einige Tage auf dem<br />

deutschen Schmerzkongress in Frankfurt.”<br />

Andrea stiess Lore an, die wie gewöhnlich<br />

neben ihr sass, und nickte ihr aufgeregt zu.<br />

Aha! Jetzt kam das Thema, über das die beiden<br />

Freundinnen erst kürzlich ausführlich diskutiert<br />

hatten, auch wenn zu ihrem Bedauern keine<br />

von ihnen es geschaft hatte, den Kongress in<br />

Frankfurt zu besuchen.<br />

“Wie Sie alle sicher nicht bestreiten wollen”,<br />

fuhr Hebestreit mit einem amüsierten Lächeln<br />

fort, “bin ich ein alter und gelegentlich auch<br />

streitbarer Schulmediziner. Neuerungen<br />

begegne ich mit grosser Skepsis, und bevor ich<br />

sie selbst ausprobiere oder von anderen versuchen<br />

lasse, müssen sie wirklich klinisch erprobt<br />

sein. Aber gerade weil ich ein alter Schulmediziner<br />

bin, verstehe ich nicht, warum so viele<br />

Kollegen, Wissenschaftler anderer Fakultäten<br />

und nicht zuletzt Politiker, sich einem bereits in<br />

der Antike bekannten Schmerzmittel gegenüber<br />

so verklemmt verhalten.”<br />

Andrea grinste und stiess Lore an, die grinste<br />

zurück, während Anger unruhig auf seinem<br />

Sitz hin und her zu rutschen begann und Pongratz<br />

es ihm nachäffend gleichtat.<br />

“Hanf – oder wissenschaftlich – Cannabis<br />

sativa, ist eine uralte Heilpflanze. Schon 2250<br />

vor Christus...” Hebestreit unterbrach und sah<br />

sich bedeutungsvoll um,“also bereits vor mehr<br />

als viertausend Jahren wurde in Assyrien<br />

Cannabis als Mittel gegen Zahnschmerzen<br />

empfohlen. Viele weitere Anwendungen<br />

kamen dazu. Es handelt sich also, wie mir<br />

damit genügend bewiesen erscheint, um ein<br />

pharmazeutisch hoch nutzbares Potenzial und<br />

nicht, wie viele denken, nur um eine Kultpflanze<br />

der Hippie-Generation, die aus dem<br />

Hanf Haschisch und Marihuana gewonnnen<br />

hat.<br />

28<br />

Freilich darf man nicht vergessen, dass es<br />

das ideale Schmerzmittel noch nicht gibt!<br />

Ich rede keineswegs vom freien Gebrauch<br />

von Cannabis! Verstehen Sie mich also nicht<br />

falsch, und legen Sie meine Worte bitte auch<br />

nicht falsch aus!<br />

Aber: Schmerzen sind nicht nur ein quälendes<br />

Symptom vieler Leiden – sie können selbst<br />

zur eigentlichen Krankheit werden. Und gerade<br />

den Schmerzpatienten wird übel mitgespielt.<br />

Man lässt sie weitgehend allein, spricht<br />

von der Gefahr einer Abhängigkeit und dergleichen.<br />

Nun ist die Frage, die sich stellt, besonders<br />

bei schweren, chronischen Schmerzen, die viele<br />

Krebskranke erdulden müssen, ob die Suchtgefahr<br />

überhaupt noch zur Wirkung kommen<br />

kann. Der Präsident des die Tagung veranstaltenden<br />

Schmerztherapeutischen Kolloquiums<br />

wies auf die immensen Defizite, Missverständnisse<br />

und Mythen hin, die in Deutschland<br />

immer noch bestehen. Diese Versäumnisse<br />

spiegeln sich nicht zuletzt in jenen zwei- bis<br />

dreitausend Fällen von Selbstmord wieder, in<br />

denen Patienten aufgrund unerträglicher<br />

Schmerzen ihrem Leben ein Ende setzen.<br />

Bei der Nennung dieser Zahlen ging ein<br />

beeindrucktes Raunen durch die Reihen der<br />

Versammelten.<br />

Nach wie vor sind Opioide die potentesten<br />

Wirkstoffe zur Schmerzbekämpfung. Ihre<br />

Anwendung wird zunehmend besser<br />

beherrschbar. Trotzdem lassen sich die erheblichen<br />

Nebenwirkungen nicht verschweigen:<br />

Übelkeit, Verstopfung und vor allem Beeinträchtigung<br />

der Atmung. Professor Robert<br />

Gorter von der Universität San Francisco hält<br />

es für denkbar, dass statt dessen Cannabispräparate<br />

manche Voteile für Tumorkranke<br />

aufweisen!”<br />

“Vielleicht gehört er selbst zur Hippie-<br />

Generation!” witzelte Pongratz halblaut.<br />

”Reden Sie nicht über Dinge, von denen Sie<br />

nichts verstehen!” wies Hebestreit ihn zurecht<br />

und fuhr dann ungerührt fort: “Er zeigte auf,<br />

dass die Menge von Opioiden ungefähr auf die<br />

thuner hanfblatt<br />

5


Hanf als Heilmittel<br />

Hälfte verringert werden könnte. Cannabis<br />

mindert die Übelkeit, steigert den Appetit, entspannt<br />

die Muskeln, wirkt Krämpfen entgegen,<br />

hebt die Stimmung und wirkt beruhigend<br />

und schmerzmindernd. Auch andere<br />

chronische Schmerzpatienten wie solche mit<br />

Multipler Sklerose oder Trigeminus-Neuralgie<br />

könnten nach seiner Ansicht von diesem Mittel<br />

profitieren. In den USA – und wir können<br />

nicht leugnen, dass man uns dort, was die Forschung<br />

angeht, voraus ist – ist ein Cannabis-<br />

Präparat für die Behandlung von Übelkeit bei<br />

Krebspatienten zugelassen. Ebenfalls für die<br />

Apetitsteigerung bei Aidskranken.”<br />

“Als ob die den Staat nicht ohnehin genug<br />

kosten!” murmelte Anger missbilligend. Pongratz<br />

nickte ihm eifrig und zustimmend zu.<br />

“Ich werde Sie daran erinnern, Herr Kollege,<br />

wenn Sie auf Grund Ihres Lebenswandels<br />

eines Tages in diese Situation kommen sollten.<br />

Was ich Ihnen freilich trotz allem nicht wünsche!”bemerkte<br />

Hebestreit mit bösem Lächeln.<br />

Anger wurde blass vor Wut, und die Gesichter<br />

der übrigen Zuhörer verschwanden hinter<br />

Händen und medizinischen Broschüren.<br />

“Was ausserdem sehr interessant ist: Eine<br />

Studie in den Niederlanden hat gezeigt, dass<br />

der Hauptinhaltsstoff von Cannabis den<br />

Augeninnendruck von Glaukompatienten senken<br />

kann. Es ist also ein sehr vielseitig einzusetzendes<br />

Präparat.<br />

Wie alle Heilpflanzen enthält Hanf eine<br />

komplexes Gemisch aus biologisch aktiven<br />

Substanzen. Man hat ungefähr vierhundert<br />

Inhaltsstoffe gefunden.<br />

Grosse Bedenken wurden natürlich auch<br />

geäussert. Und auch ich bin der Ansicht, dass<br />

man den Rauschmitteln, die aus Holland und<br />

den östlichen Ländern eingeführt werden, keineswegs<br />

Tür und Tor öffnen, sondern die<br />

Händler strengstens bestrafen soll! Aber man<br />

darf nicht vergessen, auch die guten Seiten zu<br />

sehen. Zweifellos handelt es sich um eine<br />

Einstiegsdroge, wenn das Präparat in unrechte<br />

Hände kommt. Doch setzt dies bei dem Konsumenten<br />

auch den entsprechend schwachen<br />

Charakter voraus. Ich werde nicht widersprechen,<br />

wenn Sie mir vorhalten, dass es mehr<br />

schwache als starke Charaktere gibt. Aber, und<br />

dies wurde schon öfter festgestellt, das Suchtpotenzial<br />

ist verhältnismässig gering. Minimal,<br />

so behauptet sogar eine nicht veröffentlichte<br />

Studie von der Freien Universität Berlin.<br />

Auf alle Fälle herrschte in Frankfurt die<br />

Meinung, der ich mich anschliesse: Es sei jetzt<br />

an der Zeit, frei von Vorurteilen den Nutzen<br />

und – die Nachteile des Schmerzmittels Cannabis<br />

in ausführlichen klinischen Studien zu<br />

prüfen. Danke, meine Herrschaften!”<br />

Man spendete Beifall, und Hebestreit war<br />

sich ziemlich sicher, dass sein kurzer Vortrag<br />

Anlass zu vielen Diskussionen geben würde.<br />

Chefarzt Dr. Kranz blieb noch bei ihm, um<br />

über eine eventuelle Anwendnung dieses Mittels<br />

bei einem seiner Krebspatienten zu diskutieren.<br />

Betrüblicherweise war bei dem Mann<br />

keine Aussicht auf Heilung oder wenigstens<br />

Besserung zu erwarten, und Kranz wäre sehr<br />

froh, wenn die Familie des Kranken sich einvertanden<br />

erklärte, dem Ärmsten seine<br />

Schmerzen und anderen Beschwerden zu<br />

erleichtern, ohne eine in diesem Fall ohnehin<br />

lächerliche Furcht vor Drogenabhängigkeit ins<br />

Feld zu führen.<br />

“Möglicherweise ist Cannabis auf die Dauer<br />

weniger schädlich als Alkohol oder Tabak”,<br />

sagte Kranz, der sich ebenfalls kundig gemacht<br />

hatte.“Man muss der Weltgesundheitsbehörde<br />

vorwerfen, dass sie entsprechende Untersuchungsergebnisse<br />

zurückgehalten hat!”<br />

“Richtig!” stimmte Hebestreit zu. “Schon<br />

den Schmerzpatienten zuliebe sollte man die<br />

Vorzüge und Risiken endlich umfassend untersuchen!”<br />

“Und zwar ohne Scheuklappen!” fügte Dr.<br />

Kranz hinzu.<br />

<br />

29<br />

Das meint der<br />

Hausarzt:<br />

6 thuner hanfblatt


Growing<br />

In Zusammenarbeit mit der Polinator Company aus den Niederlanden hat Growbox einen neuen Polinator entwickelt.<br />

In gewohnt hoher Schweizer Qualität gebaut, übertrifft dieser alle Konkurrenzprodukte in Sachen Verarbeitung,<br />

Funktion und Aussehen. Ein neuer, noch stärkerer 220V-Motor sorgt für ordentlichen Antrieb. Das Sieb kann einfach<br />

montiert, gereinigt und bei Bedarf ausgewechselt werden. Die Füllmenge von 0,5 bis 1 Kilo Rohmaterial wird<br />

durch eine grosse Öffnung in der Trommel eingefüllt. Durch den ausgeklügelten Magnetverschluss ist die Trommel<br />

wieder dicht. Eine kleine Schublade gewährleistet die saubere Entnahme des Endproduktes. Auch optisch bietet<br />

der H-P700 viel. Die Alucobond-Seitenwände sind in den Farben weiss, grün und blau erhältlich und durch Aluminiumprofile<br />

an den Kanten verstärkt. Optimale Aus- bzw. Einsichten bietet der Deckel aus Plexiglas.<br />

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CH-3613 Steffisburg, Switzerland<br />

tel: 0041 33 4380750 fax: 0041 33 4380754<br />

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Genossenschaft Thuner Hanf-Center<br />

Obere Hauptgasse 9, 3600 Thun<br />

T 033 222 09 19 / F 033 221 41 89<br />

e-mail thc@tcnet.ch<br />

thuner hanfblatt<br />

7


Growing<br />

Die Ernte naht!<br />

MB. Langsam treibt das Hanf-Jahr auf seinen Höhepunkt zu: Die Ernte. Sind die Ansprüche in die zu erntende Qualität nicht<br />

zu hoch, kann beim Ernten und Trocknen eigentlich nichts schiefgehen. Wichtig ist, dass die Pflanzen einen kühlen Trocknungsort<br />

mit genug frischer Luft kriegen und sich nicht berühren, da sonst Schimmel entstehen kann.<br />

Schritt für Schritt<br />

Der nächste Schritt<br />

1. Die Pflanzen knapp über dem Boden<br />

abschneiden und die grossen Blätter<br />

entfernen. Wenn du fast alle grösseren<br />

Blätter entfernst, werden die Pflanzen<br />

zwar schneller trocknen, dafür liegen<br />

aber die Blüten ungeschützt frei –<br />

wähle einen Mittelweg…<br />

2. Fürs Trocknen gibt es mehrere Möglichkeiten:<br />

Die Pflanzen z. B. an einer<br />

Wäscheleine kopfüber aufhängen oder<br />

in kleinere Teile zerlegen und zum<br />

Trocknen auf Zeitungspapier auslegen.<br />

Die aufgehängten oder ausgelegten<br />

Pflanzenteile sollten sich nicht berühren<br />

und frische Luft zum Trocknen<br />

haben.<br />

3. Jetzt kontrollierst du mindestens täglich,<br />

wie feucht deine Pflanzen und<br />

deren Blüten noch sind, bis deren Reife<br />

deinem Geschmack entspricht. Untersuche<br />

deine Babies stets auf Schimmelbildung<br />

oder sonstigen Befall.Ausgelegte<br />

Teile musst du häufig drehen<br />

und dabei so sanft wie möglich berühren,<br />

damit die Blüten nicht beschädigt<br />

werden.<br />

4. Nach maximal fünf Wochen sind die<br />

Blütenstände trocken genug zur Lagerung<br />

und brauchen keinen Schimmel<br />

mehr zu fürchten. Ob dieser Zeitpunkt<br />

erreicht ist, testest du, indem du den<br />

Hauptstiel auseinander brichst. Wenn<br />

dieser dabei deutlich knackt, sind die<br />

Blüten trocken genug zur Lagerung.<br />

Verschliesse deine Ernte in luftdichte<br />

Gefässe, da es sonst durch Sauerstoff<br />

zu Fäulnisprozessen kommen kann.<br />

Ernte-Tip<br />

Zwischen dem Ende der Trocknung und<br />

dem Einlagern lassen viele LiebhaberInnen<br />

ihre Blüten fermentieren. Mehr über<br />

diesen natürlichen Vorgang – und wie<br />

man/frau ihn beeinflussen kann – im<br />

nächsten THB…!<br />

Fetter Nachwuchs:<br />

Ernte immer gegen Abend –<br />

so haben die Pflanzen<br />

einen Tag fleissiger Blüte<br />

hinter sich!<br />

MB. Neu führen wir im Laden Top-Samen von Paradise Seeds, die sowohl<br />

drinnen wie draussen prächtig gedeihen. Dieses hochstehende Saatgut lässt die<br />

Herzen von LiebhaberInnen höher schlagen…<br />

Durga Mata – Eine Kreuzung zweier Super-Shiva-<br />

Sorten; eine sehr potente und schmackhafte Pflanze,<br />

dennoch einfach zu kultivieren.<br />

Tasche à 10 Samen Fr. 90.–<br />

Amsterdam Flame – Hervorragende<br />

Qualität und hoher Ertrag zeichnen diese<br />

Sorte aus. Durch den hohen Indica-Anteil<br />

entsteht ein wunderbar zarter Geschmack.<br />

Tasche à 10 Samen Fr. 120.–<br />

Dutch Dragon – Dieser Drache<br />

niederländischer Herkunft, gekreuzt aus<br />

Indica und Sativa, ist ebenfalls eine<br />

spektakuläre Pflanze mit beachtlichem<br />

Ertrag und einem süssen, starken Aroma.<br />

Tasche à 10 Samen Fr. 120.–<br />

Nebula – Ein erhabener Genuss ist diese<br />

intensive Sativa/Indica-Pflanze, die<br />

während der Blüte mit leuchtenden Drüsen<br />

bedeckt ist und einen herrlich süssen Duft<br />

verbreitet. Tasche à 10 Samen Fr. 120.–<br />

Demnächst im Laden: Sensi Star – Die Prachtspflanze mit den<br />

starken Knospen und dem dichten,<br />

süssen Aroma wurde am Highlife Cup<br />

1999 (Holland) mit dem 1. Platz<br />

ausgezeichnet!<br />

Tasche à 10 Samen Fr. 120.–<br />

(momentan noch nicht erhältlich)<br />

8 thuner hanfblatt


Growing<br />

Neu von Sensi Seeds:<br />

Die neueste Kreuzung aus dem Hause Sensi eignet sich hervorragend<br />

für den Innenanbau: Mr. Nice G13 x Hash<br />

Plant. Die G13 ist eine pure Indica-Sorte, mit welcher die<br />

U.S.-Regierung in Mississippi experimentiert hat. Gekreuzt<br />

mit der Hash Plant produziert es einen der besten Indoor-<br />

Hybriden und wurde zu Ehren von Howard Marks alias<br />

Mr. Nice getauft. Blütezeit: 45 Tage, hoher Ertrag.<br />

Tasche à 15 Samen Fr. 239.–<br />

Neu von Dutch Passion:<br />

Blue Moonshine ist eine superpotente Blueberry-Indica-<br />

Sorte und ergibt Kush-artige, ca. 80 cm grosse Pflanzen mit<br />

sehr intensiver Drüsenkonzentration. Blütezeit im Haus 9 – 11<br />

Wochen, im Aussenanbau Blüte Mitte November.<br />

Tasche à 10 Samen Fr. 129.–<br />

Aus Nädu’s Zucht-Haus:<br />

Voller Schub für die Ernte 1999:<br />

MB/NL. In den Wochen vor und während der Blüte kannst du das Wachstum<br />

deiner Pflanzen – mit den richtigen Produkten – positiv beeinflussen.<br />

Die richtigen Dünger, Nährstofflösungen und<br />

Schutzmittel gibt’s bei uns, z. B.<br />

Canna CocoA&B– für den Anbau<br />

auf CannaCoco-Pflanzmedium Fr. 12.50<br />

Terra Flores & Terra Vega – Nährund<br />

Aufbaustoffe für den Boden Fr. 17.90<br />

PK 13-14 – für die tägliche Portion Phosphor<br />

und Kalium Fr. 18.70<br />

Alles Wichtige für die Ernte 2000:<br />

Schon bald gilt es , den Boden draussen für die<br />

nächste Saison vorzubereiten oder im Haus das<br />

nächste Experiment zu starten. Auch hierfür<br />

findest du im Thuner Hanf-Center alles nötige<br />

wie die Grow-Elemente von Oasis für die Stecklingszucht<br />

– wir freuen uns auf deinen Besuch!<br />

thuner hanfblatt<br />

9


Hanf-Mode<br />

Das trägt man & frau im letzten<br />

Herbst des Jahrhunderts<br />

MB. Wieder einmal waren unsere Hanf-Models in der schönen Stadt Thun unterwegs und haben<br />

sich in Pose gesetzt, um euch einige herbstliche Kleidungsvorschläge aus dem Thuner Hanf-Center<br />

zu präsentieren. Wer nicht nur von der guten Qualität der Cannabis-Klamotten sondern auch<br />

finanziell profitieren möchte, sollte bald einmal im Laden vorbeischauen – dort gibt es bis Ende<br />

September 10% Rabatt auf allen regulären Textilien!<br />

Übrigens, Hanf-Kleider wärmen dich bei Kälte und kühlen dich<br />

in der Hitze – Toll, was…?<br />

Jacke ohne Kragen,<br />

100% Hanf, in ziegelrot und braun<br />

Fr. 119.–<br />

Hanf-Hose «klassisch»,<br />

nur in ziegelrot Fr. 98.–<br />

T-Shirt, 100% Hanf, in<br />

verschiedenen Farben Fr. 72.–<br />

Hanf-Schuhe, unisex,<br />

Grössen 35-45 Fr. 98.–<br />

Hanf-Latzhose, in hellblau und braun Fr. 149.–<br />

T-Shirt Batik, 50% Hanf, 50% Baumwolle,<br />

in verschiedenen Farben Fr. 39.–<br />

Hanf-Schirmmütze «Oben ohne» Fr. 19.–<br />

Hanf-Schuhe Fr. 98.–<br />

Wickel-Mini-Jupe mit Tasche,<br />

100% Hanf, braun Fr. 109.–<br />

Mao-Hanfjacke<br />

kurzarm, braun Fr. 89.–<br />

Hanf-Schuhe Fr. 98.–<br />

10 thuner hanfblatt


Hanf-Mode<br />

Leichter Sommer-/Herbst-Mantel,<br />

100% Hanf, in gelb und petrol (dunkel) Fr. 198.–<br />

Batik-T-Shirt Fr. 39.–<br />

Hanf-Jeans, nur in grün Fr. 109.–<br />

Soweit nichts anderes vermerkt<br />

ist, sind alle Kleidungsstücke in<br />

den Grössen S/M/L erhältlich<br />

En gros & am Meter:<br />

Das «THC» baut seinen Textilhandel aus und<br />

bietet neu auch für Wiederverkäufer sehr<br />

interessante Kollektionen an – Händleranfragen<br />

erwünscht! (Christine verlangen)<br />

thuner hanfblatt<br />

11


Hanf-Mode<br />

Kordel-Hose mit Taillengurt,<br />

100% Hanf, petrolblau Fr. 129.–<br />

passendes Hanf-Hemd,<br />

in verschiedenen Farben Fr. 98.–<br />

Schal, 60% Hanf, 40% Seide Fr. 79.–<br />

Hanf-Schlapphut Fr. 39.–<br />

Damen-Gilet kurz, 100% Hanf,<br />

in braun und hellblau Fr. 79.–<br />

Jupe mit Knöpfen geschlitzt,<br />

100% Hanf, geschlitzt,<br />

in braun und ziegelrot Fr. 98.–<br />

Hanf-Rucksack,<br />

in schwarz und nature Fr. 29.–<br />

Hanf-Hose mit Knöpfen, braun Fr. 109.–<br />

T-Shirt, 100% Hanf, nature Fr. 68.–, farbig Fr. 72.–<br />

Hanf-Jacke mit Kragen, tailliert, in braun und hellblau Fr. 119.–<br />

Hanf-Mütze mit aufgesticktem Hanfblatt Fr. 45.–<br />

Schuhe, unisex, Grössen 35-45 Fr. 98.–<br />

12 thuner hanfblatt


Hanf-Mode<br />

Damen-Gilet<br />

mit Kragen, tailliert,<br />

100% Hanf,<br />

in braun und hellblau<br />

Fr. 79.–<br />

Leicht, so leicht…<br />

…fühlt sich dein Körper in bequemen Hanf-Kleidern:<br />

T-Shirt, 100% Hanf Fr. 68.–<br />

Damen-Gilet mit Kragen, 100% Hanf Fr. 79.–<br />

Hosen, 100% Hanf Fr. 109.–<br />

thuner hanfblatt<br />

13


Lass Dich verführen in die Welt der Sinne!<br />

Die Secret Nature GmbH beabsichtigt ein Wiederaufleben vergessener<br />

Kulturen und Rituale, die für den Menschen der<br />

heutigen Zeit hilfreich sein können.<br />

Wir lassen die verborgene Natur wieder<br />

aufleben, damit das Verborgene in uns<br />

wieder aufleben kann, indem wir uns mit ihm<br />

auseinandersetzen!<br />

Was ist Räuchern?<br />

Das Entzünden von Räucherwerk gehört<br />

zu den ältesten rituellen Praktiken der<br />

Menschheit. Das erste umfassende und<br />

illustrierte Buch über Räucherstoffe gibt<br />

Auskunft über Botanik der Pflanzen sowie<br />

Anwendungsmöglichkeiten, Chemie und<br />

Pharmakologie von Harzen, Hölzern,<br />

Rinden, Blättern und Samen.<br />

Räucherstoffe – Der Atem des<br />

Drachen, Christian Rätsch<br />

Fr. 48.–<br />

Botschaft an den Himmel,<br />

Susanne Fischer-Rizzi<br />

Fr. 46.–<br />

Für das Räuchern lässt man aromatische Substanzen, hauptsächlich aus dem<br />

Pflanzenreich, auf einer Räucherkohle verbrennen. Der aufsteigende Rauch trägt<br />

die Duftstoffe nach oben und verteilt sie im Raum. Er enthält die psychoaktiven,<br />

körperlich und seelisch wirksamen Inhaltsstoffe des Räucherwerks, die über die<br />

Nase oder den Mund aufgenommen werden.<br />

In allen alten Kulturen wurde geräuchert, und es war ein reichhaltiges und<br />

differenziertes Wissen darüber vorhanden. Beim Räuchern sind unsere Sinne auf<br />

verschiedene Weise angesprochen: Die Nase riecht, nimmt auf, und mit den<br />

Augen können wir den feinen Rauch beobachten, wie er in unendlichen Formen<br />

Figuren, Spiralen, Bänder usw. bildet. Wir erleben die Wärme der Räucherkohle<br />

und sehen, wie die rote Glut langsam das Schwarz der Kohle verschwinden lässt.<br />

Räuchergefäss und Räucherwaren sprechen den Tastsinn an.<br />

Das Räuchern ist eine unmittelbare Erfahrung. Es ist die Wurzel der heutigen<br />

Aromatherapie und Parfümerie. Das Wort Parfüm leitet sich ab vom lateinischen<br />

per fumum, durch den Rauch. Für unsere Vorfahren war das Räuchern<br />

aus dem Leben nicht wegzudenken und fehlte in keiner Kultur. Es diente sakralen<br />

Zwecken als Botschaft an den Himmel, um Gebete zu den Göttern zu tragen.<br />

Auch heute noch vertieft und unterstützt es Gebet und Meditation bei allen grossen<br />

Religionen. Man desinfizierte mit Hilfe des Räucherns die Wohnräume,<br />

Krankenlager und Ställe, heilte Kranke, parfümierte Kleider und Gegenstände,<br />

beeinflusste das Träumen, erzeugte Visionen, verbesserte die Akustik in Kirchen<br />

und vieles mehr. Dass es viele verschiedene Räucherstoffe mit jeweils anderen<br />

Wirkungen gibt, ist heute nur noch wenigen bekannt. Die alte Kunst des Räucherns<br />

wäre beinahe verlorengegangen.<br />

Aus «Botschaft an den Himmel», Susanne Fischer-Rizzi<br />

BON Einsteiger-Set<br />

Kleine Räucherschale aus Messing Fr. 32.90<br />

Indischer Tempelweihrauch Fr. 17.90<br />

2 Kohlenrollen Fr. 7.60<br />

Total mit diesem Bon statt Fr. 58.40<br />

nur Fr. 49.90<br />

gültig bis Ende Oktober 99 im Secret Nature<br />

Obere Hauptgass<br />

14<br />

thuner hanfblatt


Spirits of Nature<br />

Unsere Sounds zum Verlieben:<br />

Ayahuasca, Bodh Gaya<br />

nur CD Fr. 32.90<br />

nur Buch (D/E), 96 Seiten Fr. 14.–<br />

CD mit Buch (D/E) Fr. 48.–<br />

Reise zum Ursprung der Kultur. Die Musik folgt der<br />

Struktur des Ayahuasca-Rituals, wie es heute im<br />

peruanischen Regenwald von den Schamanen der<br />

Shipibo-Indianer durchgeführt wird. Die Musik<br />

dieser CD ist vom Geist des Ayahuasca inspiriert:<br />

Psychedelic Trance vom feinsten!<br />

NEU<br />

Tibetya, Oliver Shanti<br />

Fr. 32.90<br />

Die Musik zu den 5 Tibetern:<br />

Wie kein Zweiter versteht es<br />

Shanti erhabene Stimmungen<br />

zu erzeugen. Er entreisst den<br />

Hörer dem Alltag und entführt<br />

ihn auf eine traumhafte Reise<br />

zum Dach der Welt.<br />

Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen<br />

von Christian Rätsch<br />

Seit jeher und in fast allen Kulturen dienten dem Menschen psychoaktive<br />

Pflanzen dazu, den Bewusstseinszustand zu verändern und mit der Anderswelt,<br />

der wahren Wirklichkeit, Kontakt aufzunehmen.<br />

Auch in der westlichen Welt ist der Gebrauch von psychoaktiven Pflanzen<br />

sehr weit verbreitet. Aber wer denkt beim morgendlichen Kaffee, bei der ersten<br />

Zigarette, beim nachmittäglichen Wein oder beim Bier zum Fernsehen daran,<br />

dass diese Produkte aus psychoaktiven Pflanzen bestehen?<br />

Dieses Buch ist weltweit das erste umfassende Werk, das nach dem heutigen<br />

Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis die Welt der psychoaktiven Pflanzen<br />

systematisch erschliesst. Die Pflanzen werden<br />

in Monographien mit allen relevanten Informationen<br />

zu Botanik, Aussehen, Anbaumethoden,<br />

Zubereitung und Dosierung, Geschichte, rituellen<br />

und medizinischen Verwendungen, Inhaltsstoffen,<br />

Wirkungen, Marktformen und allfälligen<br />

Vorschriften beschrieben. Mit wenigen<br />

Ausnahmen sind alle Pflanzen farbig abgebildet.<br />

e 11 • 3600 Thun<br />

Hol sie Dir jetzt!<br />

NEU<br />

In to the light, Gandalf<br />

Fr. 32.90<br />

Gandalf, Magier der Klänge<br />

und Maler musikalischer<br />

Landschaften, lädt mit «Into the<br />

light» zu einer symphonischmeditativen<br />

Reise in sein Reich<br />

von Bildern und Farben ein.<br />

BON<br />

Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen<br />

Christian Rätsch<br />

Botanik, Ethnopharmakologie<br />

und Anwendung<br />

Mit einem Vorwort von Albert Hofmann<br />

944 Seiten, 800 Farbfotos und<br />

viele Schwarzweissabbildungen<br />

Total mit diesem Bon statt Fr. 198.–<br />

nur Fr. 179.-<br />

gültig bis Ende Oktober 99 im Secret Nature<br />

thuner hanfblatt<br />

15


Literatur<br />

Demnächst im Nachtschatten Verlag:<br />

Hanf-Szene Schweiz<br />

Für eine Regulierung des Cannabis-Marktes<br />

SF. Wer weiss es nicht schon: Hanf ist die<br />

vielseitigste Pflanze der Welt, die in jedem<br />

unserer Lebensbereiche eingesetzt werden<br />

kann: Im Alltag, bei Krankheiten und<br />

in der Freizeit. Kein Wunder, dass der<br />

Anbau von Hanf, die Produktion und der<br />

Handel mit Hanfprodukten einen Boom<br />

erleben, wie er aktuell nur noch vom<br />

Internet-Boom übertroffen wird – höchste<br />

Zeit also, einen Einblick in diese<br />

Boom-Branche zu gewähren!<br />

So haben sich drei für den Hanf<br />

Engagierte zusammengetan und die<br />

wesentlichen Argumente für die Regulierung<br />

des Cannabis-Marktes aufgearbeitet.<br />

Die Leserinnen und Leser werden von<br />

der langen Vergangenheit des Hanfs zu<br />

heutigen Anwendungen und zur aktuellen<br />

Hanfkultur geführt, um schliesslich<br />

auf dem Tablett präsentiert zu bekommen,<br />

wie der Umgang mit Hanf in zwei<br />

Jahren in der Schweiz aussehen wird<br />

– wenn der von vielen Seiten eingeschlagene<br />

Weg zur Regulierung des<br />

Cannabis-Marktes weiter gegangen<br />

wird!<br />

Neben dem Beleuchten dieser<br />

Hintergründe stellen die Autoren<br />

einen Teil der Hanf-Branche vor,<br />

zeigen Betriebe, Produkte und die<br />

Menschen dahinter. Während das Buch<br />

erscheint, wird in vielen politischen Gremien<br />

über die nahe Zukunft des Umgangs<br />

mit Hanf beraten. Im Jahr 2000 dürfte die<br />

politische Debatte ihren Höhepunkt<br />

erreichen und das neu gewählte Parlament<br />

wird über die Legalisierung entscheiden,<br />

vielleicht wenige Monate<br />

danach auch das Volk! Für diese Diskussion<br />

soll dieses Buch sachliche Grundlagen<br />

liefern.<br />

Aus der Buchreihe: Beiträge zur drogenpolitischen<br />

Diskussion, ca. 200 Seiten,<br />

Fr. 24.80<br />

Roger Liggenstorfer ist Inhaber des Nachtschatten Verlags und setzt sich seit<br />

über zwanzig Jahren für die Hanf-Legalisierung ein.<br />

François Reusser ist Gründungsmitglied und Präsident der Schweizer Hanf-<br />

Koordination und engagierte sich an vorderster Front für die Initiative «für<br />

eine vernünftige Drogenpolitik» (DroLeg).<br />

Franz Schori war Inhaber des Thuner Hanf-Center, gründete das «Thuner Hanfblatt»<br />

und engagiert sich für den Ausbau der Schweizer Hanf-Koordination zu<br />

einem professionellen Branchenverband.<br />

Die Schweizer Hanf-Koordination (SHK) ist ein Interessenverband der Hanfbetriebe<br />

und setzt sich hauptsächlich für die ökologischen und ökonomischen<br />

Möglichkeiten der Hanfpflanze und für die Regulierung des Cannabis-Marktes ein.<br />

Die SHK vertritt die Hanf-Branche gegenüber den Behörden und hat mit ihren<br />

Aktionen und Vorstössen in der aktuellen Cannabis-Legalisierungsdebatte eine Art<br />

Schrittmacherfunktion übernommen.<br />

16 thuner hanfblatt


Literatur<br />

Fr. 34.80<br />

Ein Krimi:<br />

Teufelsdroge<br />

Cannabis<br />

Peter-Paul Zahl – Verlag Das neue Berlin<br />

MB. Nach «Der schöne Mann» und<br />

«Nichts wie weg» legt Peter-Paul Zahl<br />

nun seinen dritten Karibik-Krimi aus<br />

der «Ruffneck und Prento»-Reihe vor.<br />

Die zwei ungewöhnlichen Privatdetektive<br />

räumen in diesem Buch mit skrupellosen<br />

Kokaindealern und stümperhaften<br />

DEA-Agenten auf, verrauchen<br />

massenhaft Ganja und philosophieren<br />

fast pausenlos über Jamaika. Das wirklich<br />

Schöne diese Buches sind die Bilder,<br />

welche die eigene Gedankenwelt<br />

während des Lesens entwickelt. Sind es<br />

die zahlreichen – im Glossar erklärten –<br />

jamaikanischen Slangwörter, die beim<br />

Lesenden Sehnsucht und Vertrautheit<br />

zugleich auslösen? Zahl schafft es sofort,<br />

die LeserInnen in seine karibische<br />

«always sunshine»-Welt zu entführen<br />

und hinterlässt schliesslich nur einen<br />

Wunsch: Koffer packen und ab nach<br />

Jamaica!<br />

Ein Evergreen:<br />

Hanf als<br />

Heilmittel<br />

Dr. Christian Rätsch – AT Verlag<br />

Fr. 44.–<br />

MB. Seit mindestens sechstausend Jahren<br />

wird Hanf als Faserlieferant, als<br />

Nahrung und Genussmittel kulturell<br />

genutzt, aber auch seine vielseitigen<br />

medizinischen Qualitäten wurden früh<br />

entdeckt. Er hatte einen festen Platz in<br />

der pharaonischen, der assyrischen, der<br />

antiken, der islamischen und der mittelalterlichen<br />

Medizin. Besonders in den<br />

asiatischen Heilkünsten geniesst er auch<br />

heute noch hohes Ansehen. In der<br />

chinesischen und tibetischen Medizin<br />

werden seine euphorisierenden, antidepressiven<br />

Eigenschaften geschätzt, im<br />

Ayurveda wird er als Allheilmittel und<br />

Aphrodisiakum gepriesen. Doch auch<br />

unsere germanisch-keltischen Ahnen<br />

haben die Pflanze medizinisch genutzt.<br />

Hildegard von Bingen gebrauchte sie<br />

ebenso wie Samuel Hahnemann, der<br />

Begründer der Homöopathie.<br />

In der modernen medizinischen und<br />

pharmakologischen Forschung werden<br />

nun die früheren und die ethnobotanischen<br />

Anwendungen der Hanfpflanze<br />

getestet und grösstenteils bestätigt.<br />

Dieses Buch zeichnet die Geschichte<br />

und die Bedeutung des Hanfs in den<br />

verschiedenen medizinischen Systemen<br />

und Lehren nach und gibt eine Fülle von<br />

praktischen Anwendungen und Rezepten.<br />

Fr. 25.–<br />

Ein Versprechen:<br />

Ewige<br />

Blütenkraft<br />

Tom Flowers – Nachtschatten Verlag<br />

MB. Ewige Blütenkraft enthält die aktuellsten<br />

und umfassendsten Informationen<br />

für den modernen Hanfzüchter.<br />

Das Buch gibt viele Geheimnisse und<br />

kleine Tricks preis, um beim Ernten<br />

drinnen + draussen höchste Qualität zu<br />

erreichen. Viele Themen sind mit schönen,<br />

professionellen Fotos illustriert<br />

und machen diese damit leicht verständlich.<br />

Hier findest du alle Angaben<br />

um Ernteertrag und Kraft des Cannabis<br />

zu steigern – und zwar ganzjährig.<br />

Gewidmet ist das Buch den Menschen,<br />

die ihre Gesundheit dem Marihuana<br />

verdanken.<br />

«Alle ernsthaft an der Cannabiszucht<br />

Interesssierten sollten dieses Buch<br />

lesen.»<br />

Ed Rosenthal<br />

(Amerikas Hanfanbau-Guru)<br />

«Eines der umfangreichsten Werke über<br />

den Hanfanbau, das ich je gelesen habe.<br />

Ein absolutes Muss für jeden Grower.»<br />

Peter Eberlin (Grow-Center Winterthur)<br />

thuner hanfblatt<br />

17


Paraphernalia<br />

Die neue Bong-Familie:<br />

MB. Unser Bong-Sortment hat majestätischen<br />

Zuwachs bekommen: Die<br />

aussergewöhnlichen Bongs von Magic<br />

Glass®, von denen jedes ein handgemachtes<br />

Einzelstück darstellt, zieren<br />

jetzt unsere Vitrinen und vielleicht bald<br />

deine eigenen vier Wände. Neben den<br />

schönen Bongs in allerlei Grössen,<br />

Formen und Materialien findest du im<br />

Thuner Hanf-Center auch exotische<br />

Wasserpfeifen, Chillums, Kawumms<br />

sowie alle obligaten Rauchutensilien<br />

(Smoking, Rips, Tobacco…) in vielen<br />

Variationen – komm vorbei und schau<br />

Die Handgemachten: v. l. n. r.<br />

dich um…<br />

Glas-Bong «Royal» Fr. 129.–<br />

«Babylon» Fr. 99.–<br />

«Soul Rebel» Fr. 109.–<br />

«Ice Bong» Fr. 139.–<br />

Die Individuellen:<br />

Glas-Bong dreifach ab Fr. 118.–<br />

Grosser, brauner Glas-Bong Fr. 89.–<br />

geringelter Glas-Bong ab Fr. 69.–<br />

Grosser Glas-Bong Fr. 119.–<br />

Die Gewaltigen:<br />

Glas-Bong<br />

«Fatman I» & «Fatman II»<br />

(nicht immer erhältlich –<br />

Preise im Laden anfragen)<br />

18 thuner hanfblatt


Comic<br />

thuner hanfblatt<br />

19


Hanf geniessen<br />

Lasst die Korken knallen!<br />

MB. Patrice Bruchez‘ Winzerei «Cave les Devin» im Wallis ist bekannt für ihre kleine,<br />

aber feine Produktion. Nach den beiden Hanfweinen «Chanvin» (rosé) und «Chanvrin»<br />

(rot) erfreut uns die Kellerei jetzt mit einem neuen hanfigen Gaumenreiz:<br />

Hanf-Champagner, demi-sec, spritzig und süffig…<br />

Flasche à 3,75 dl Fr. 19.–<br />

Flasche à 7,5 dl Fr. 29.–<br />

Vegi-Brät<br />

MB. FreundInnen der gesunden<br />

Küche aufgepasst: Von Bächler’s<br />

Bio-Bauernhof im Bernbiet gibt es im<br />

Thuner Hanf-Center neu den Hanf-<br />

Getreide-Burger (VEGAN!) «Gourmet<br />

King» – und wie er heisst, schmeckt er<br />

auch…! Zubereitung: Wasser aufkochen<br />

(6 dl auf 400g Mischung), die Burger-<br />

Mischung 10 Minunten im Wasser<br />

aufquellen lassen; anschliessend<br />

die Masse mit zwei Löffeln zu<br />

«Tätschli» formen und in Bratpfanne oder auf dem Grill goldbraun<br />

braten – E Guete!<br />

«Gourmet King» Hanf-Getreide-Mischung,<br />

400 g Fr. 8.20<br />

Für Grill & Bratpfanne<br />

Helfende Salben:<br />

MB. Hanf ist seit der Antike ein bewährtes Heilmittel;<br />

besonders seine heilsame Wirkung bei Gelenkschmerzen,<br />

Schürfungen und leichten Verbrennungen ist wohl bekannt. Aus<br />

dem eigenen biologischen Hanfanbau stellt das<br />

CannaBioland in Litzistorf zwei hochwertige Wundsalben<br />

nach uraltem Rezept her:<br />

Hanf-Wundsalbe<br />

30 g Fr. 12.–<br />

90%-iger Erfolg bei Patienten mit<br />

Psoriasis, Neurodermitis und<br />

Schuppenflechten; verschiedene<br />

Patienten konnten die Cortisonmenge<br />

verringern oder gar absetzen.<br />

Hervorragend geeignet zur<br />

Pflege von Verletzungen und offenen Beinen.<br />

Anwendung: mindestens zweimal pro Tag auftragen<br />

Litzistorfer Hanfsalbe 30 g Fr. 16.–<br />

Gute Erfolge bei Gelenkschmerzen, Gicht, Rheuma, etc.<br />

Anwendung: mehrmals täglich auftragen!<br />

Hemp Water<br />

Die erfrischendste<br />

Innovation seit es Hanf gibt!<br />

erhältlich in vielen Hanfläden<br />

(Händleranfragen erwünscht)<br />

Feelix Fresh Water GmbH, Bälliz 12, 3600 Thun<br />

Tel. 033 222 87 39, Fax 033 221 41 90<br />

E-Mail office@feelix.ch<br />

20 thuner hanfblatt


Valchanvre – der grösste<br />

Hersteller von ätherischem<br />

Hanföl in der Schweiz<br />

Hanf geniessen<br />

MB. Aphrodisierend oder entspannend: Die neue Hanf-Massageöl-Linie von<br />

Valchanvre verstärkt, von einem anderen Menschen zärtlich eingerieben,<br />

deine Empfindungen und lässt dich dorthin entgleiten, wo du am glücklichsten<br />

bist: In deine eigene Gefühlswelt… • «Harmonie» – sanft, ausgleichend,<br />

öffnend, fördert die gute Laune • «Erotique» – aphrodisierend, zärtlich,<br />

balsamisch und herzlich • «Cannabis» – sehr hanfig… • «Tonique» – munter<br />

machend und erfrischend • «Relax» – zum loslassen, entspannend,<br />

entkrampfend und aufhellend alle Fr. 25.80<br />

Diese Massageöle enthalten 98% Valchanvre-Alpenhanföl sowie 2% ätherische<br />

Öle. Das Alpenhanföl wird aus rein biologisch angebauten Hanfsamen<br />

gewonnen, die ätherischen Öle stammen aus biologischen Pflanzungen oder<br />

Wildwuchs. Die Produkte stehen unter ständiger Kontrolle des VSBL und<br />

garantieren höchste Qualität in unvergesslichen Massagen.<br />

Valchanvre Sàrl<br />

Châble Bet 22, 1920 Martigny, Phone 027 723 23 28, Fax 027 723 23 38<br />

Berauschende<br />

Bäder… MB. Es kann auch<br />

ohne Hanf fein duften: Entzücke dich und<br />

deine Mitwelt mit einem der exotischerotischen<br />

Schaumbäder von farfalla;<br />

hergestellt aus lieblichen ätherischen Ölen<br />

und veredelt mit individuellen Beimischungen.<br />

1-2 Esslöffel farfalla-Schaumbad<br />

ins Wasser und das Vollbad wird zum<br />

Vollrausch der Sinne!<br />

Regenbogen-Schaumbad, mit<br />

Vetiver, Rose Anatolien, Ingwer, Pfeffer…<br />

Fläschli à 200 ml Fr. 18.–<br />

Zauber-Schaumbad<br />

mit Zedernholz, Orange süss,<br />

Rosengeranie, Weihrauch, Iriswurzel…<br />

Fläschli à 200 ml Fr. 18.–<br />

Liebesnacht-Schaumbad mit<br />

Sandelholz, Benzoe Siam, Jasmin,<br />

Mairose… Fläschli à 200 ml Fr. 18.–<br />

Die guten Taten des Hanfgeistes<br />

thuner hanfblatt<br />

21


Hanf-Center inteam<br />

Interview mit Nadir Lenazzi,<br />

Bereichsleiter Growing (Thuner Hanf-Center)<br />

von Willi Blaser & Bruno Schmid<br />

Du bist im Frühling 98 zum Hanf-Center<br />

gestossen, was hast du vorher gemacht?<br />

Ich habe im Aussendienst gearbeitet und<br />

Bildungssysteme verkauft.<br />

Warum hast du damit aufgehört?<br />

Es wurde mir zu stressig, da ich auf reiner<br />

Provisionsbasis arbeitete. Der psychologische<br />

Druck wurde immer grösser.Ausserdem<br />

hat «mein» Produkt gebenüber der<br />

Konkurrenz das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

nicht mehr erfüllt und ich konnte<br />

nicht mehr dazu stehen.<br />

Warum bist du eigentlich nicht Modell<br />

geworden – die Frauen im THC fallen ja<br />

beinahe um, wenn sie dich sehen…<br />

a) bini e Schüche,<br />

b) das mit den Frauen wäre mir bisher<br />

nicht aufgefallen…<br />

Du bist jetzt 27, manch einer überlegt<br />

sich’s mit Nachwuchs; die ersten grauen<br />

Haare hast du ja schon…<br />

Graue Haare habe ich zwar noch keine<br />

entdeckt, dafür werden die dunklen<br />

Haare immer weniger. Tja, Nachwuchs:<br />

Der Gedanke macht mir Angst, aber wenn<br />

ich ehrlich bin, habe ich schon darüber<br />

nachgedacht und – in gewissen Momenten<br />

– schön gefunden, einen kleinen<br />

Racker zu haben.<br />

Hast du deine Traumfrau schon gefunden?<br />

Ich denke schon – ich bin jedenfalls sehr<br />

glücklich.<br />

«Nadir» bezeichnet den tiefsten Punkt, ist<br />

also der Gegenpol zum Zenit. Passt dieser<br />

Name zu dir?<br />

Es bezeichnet den tiefsten Punkt am<br />

Horizont, aber wo ist es am tiefsten? – Das<br />

kommt ganz auf den Standpunkt an.<br />

«Nadir» bedeutet auch «der Seltene»,<br />

daher finde ich, dass dieser Name gut zu<br />

mir passt.<br />

War das jetzt bereits die Beantwortung<br />

unserer letzten, der Standardfrage, oder<br />

hesch no öppis z’säge?<br />

Ich finde, wir sollten alle toleranter zueinander<br />

sein und das Positive suchen/sehen.<br />

Wir sollten uns unsere Gedanken ehrlich<br />

und unverblümt mitteilen können.Vorallem<br />

sollte man sich Zeit nehmen für sich<br />

selber, und nicht immer nur schauen, was<br />

der Nachbar macht…<br />

Wir haben einen Hanf-Lehrling!<br />

MB. Bob Petter hat am 2. August seine<br />

KV-Lehre in der Genossenschaft<br />

Thuner Hanf-Center begonnen und<br />

wird im Bernbiet der erste Lehrling<br />

seiner Zunft! Das Thuner Hanfblatt<br />

hat den «Stift» etwas ausgefragt:<br />

THB: Wie bist du ans Hanf-Center<br />

gekommen? Bob: Ein Kollege von<br />

mir war bereits Wochenplätzler dort<br />

und während seinen Ferien habe ich<br />

ihn vertreten. Dann habe ich mit<br />

Franz Schori gesprochen und habe im<br />

Frühling 97 als Wochenplätzler angefangen.<br />

Was erhoffst Du dir von der Lehre? Ich habe die Schule<br />

vorzeitig abgebrochen und das ist die Chance, einen Abschluss<br />

zu erhalten.<br />

Warum das KV? Ich finde, das KV hält mehr Möglichkeiten<br />

für später offen als die blosse Verkäuferlehre.<br />

Was machst du so in deiner Freizeit? Ja, frei hab‘ ich jetzt nur<br />

noch am Abend. Da höre und mache ich gern etwas Musik<br />

oder gehe in den Tempel…<br />

Tempel…? So nennen wir unser Wohnzimmer – ein<br />

philosophischer, offener Raum. Ich wohne zusammen mit<br />

meinem Vater, Bruder, Freundin und Freund in einer WG und<br />

bewohne das kleine feine Zimmer, in dem ich schon aufgewachsen<br />

bin.<br />

Was isst du am liebsten? Essen? – Also ich bin nicht Vegetarier,<br />

was im THC schon fast eine Ausnahme ist. Ich kann das kaum<br />

beantworten, Essen ist ein so grosses Hobby von mir, ich habe<br />

so viel gern…<br />

O.K., und was isst du nicht gern? Kutteln, gewisse Arten von<br />

Meerestieren und Sachen, die die meisten anderen Leute auch<br />

nicht essen, z. B. Grashüpfer mit Schoggiüberzug…<br />

Was!? Wo gibt es denn so was? Natürlisch in Fronkreisch –<br />

übrigens auch ohne Schoggiüberzug.<br />

Und die Standardfrage: Was möchtest Du unseren LeserInnen<br />

mitteilen? Also, ich möchte hier keine kitschige Weisheit<br />

erzählen, da ich nicht nach einer lebe. «Bleibt Menschen»,<br />

könnte ich sagen. Und womit ich stets gut gefahren bin,<br />

ist, dass ich mir viel Zeit «zum luege» nehme, alles etwas<br />

langsamer mache…<br />

22 thuner hanfblatt


Geschenke & Tipps<br />

Che reitet<br />

wieder!<br />

Die Ikone der sozialistischen<br />

Weltrevolution kann auch<br />

deine Räume zieren, ebenso<br />

Bob Marley, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Ying Yang, eine Hanfpflanze in<br />

Blüte oder der Stonehenge-Millenium-Calendar…<br />

Diverse Posters in Farbe Fr 9.–<br />

Knaster<br />

zum<br />

Zweiten<br />

MB. Nach dem Klassiker<br />

«Knaster grün» gibt’s jetzt<br />

die neue Kräutermischung<br />

«Knaster rot»: Die zweite<br />

Alternative zum nikotinhaltigen Tabak…<br />

Knaster rot + grün Fr. 6.20<br />

Sind deine Freunde<br />

im Rahmen?<br />

MB. So sind Fotos geschützt:<br />

Das praktische Hanf-Fotoalbum zur<br />

Präsentation oder Verwahrung<br />

deiner Lieblingsfotos und<br />

Postkarten<br />

(Platz für 20 Fotos)<br />

Hanf-Fotoalbum<br />

mit Hülle Fr. 39.–<br />

Neue Aschenbecher<br />

MB. Für die Ästhetik auf dem Tisch:<br />

Neue, schön angemalte Aschenbecher<br />

aus gebranntem Ton, in verschiedenen<br />

Grössen und Sujets:<br />

Aschenbecher<br />

klein & mittel Fr. 39.–<br />

gross Fr. 49.–<br />

Fang deine<br />

Träume ein…<br />

Die Legende vom Traumfänger<br />

Der Traumfänger wird nach alten indianische<br />

Riten über dem Kopfende des Bettes aufgehängt.<br />

Wenn nachts die Träume kommen,<br />

werden diese im «Spinnennetz» des Traumfängers<br />

gefangen. Die guten Träume werden<br />

zu den Schlafenden geleitet die schlechten<br />

im Netz zurückgehalten. Am Morgen, wenn<br />

das erste Sonnenlicht auf den Traumfänger fällt, werden die<br />

schlechten Träume zerstört und der Dreamcatcher ist für die nächste Nacht bereit.<br />

Neue, farbige Traumfänger, mit Feder und/oder Klang ab Fr. 19.–<br />

thuner hanfblatt<br />

23


Kurzmeldungen<br />

Inquisition ‘99<br />

zum Ersten<br />

MB. Im bernischen Schwarzhäusern,<br />

nahe zum Aargau, hat die Polizei anfangs<br />

August 1,5 Tonnen Hanf beschlagnahmt<br />

und die ca. 2000 Stauden in der Kehrichtanlage<br />

Zuchwil verbrennen lassen. Die<br />

Argumentation der Behörden ist ebenso<br />

alt wie unhaltbar: Der konfiszierte Hanf<br />

übersteige den erlaubten Grenzwert für<br />

THC und musste deshalb vernichtet werden.<br />

Es gibt aber in der Schweiz – ausser<br />

im Lebensmittelgesetz – keinen Grenzwert<br />

für THC-Gehalt. Das einzige existierende<br />

Papier zu diesem Thema, und<br />

auf dieses stützen sich die eifrigen Hanfhasser<br />

in Staatsdiensten, setzt zwar den<br />

Grenzwert bei 0,3% THC-Gehalt fest, ist<br />

aber weder Gesetz noch Verordnung, sondern<br />

es ist lediglich eine interne Empfehlung<br />

des Bundesamtes für Gesundheit…<br />

Wie lange geht es so noch weiter?<br />

Inquisition ‘99<br />

zum Zweiten<br />

MB. Tom Schenker betreibt die Firma<br />

«NaturHanfNetz» im solothurnischen<br />

Däniken und stellt ätherisches Öl aus<br />

eigenem Hanf-Anbau her. Am 24. Februar<br />

1999 beschlagnahmte die Polizei bei<br />

ihm 2 t Rohhanf und lagerte diesen «zur<br />

Untersuchung» im Keller der naturHanfnetz<br />

ein. Tom Schenker reichte beim<br />

Obergericht Klage gegen diese Konfiszierung<br />

auf Zeit ein, welche am 5. Juli durch<br />

das Obergericht abgewiesen wurde. Vier<br />

Tage später, am 9. August, feierte natur-<br />

HANFnetz «Tag der offenen Türe» und<br />

ging in die Offensive: Am Morgen versammelte<br />

Tom Schenker die Medien beim<br />

Gebäude, in welchem sein beschlagnahmter<br />

Rohhanf lagerte und entfernte<br />

die Eisenkette, welche die Türe geschlossen<br />

hielt. Vor Ort installierte inzwischen<br />

der beauftragte Hersteller von ätherischem<br />

Öl seine Hanföl-Maschine, und<br />

der aus dem Polizeibunker befreite Hanf<br />

wurde flugs in ätherisches Öl verwandelt.<br />

Nach zwei Stunden – ein fünftel der zwei<br />

Tonnen Rohhanf war bereits Öl – rückte<br />

die Polizei an und verhaftete Tom Schenker.<br />

Dieser verbrachte die anschliessenden<br />

24 Stunden in Untersuchungshaft.<br />

Notabene wartet naturHANFnetz immer<br />

noch auf einen erstinstanzlichen Prozess<br />

– die Konfiszierung des Rohhanfs erfolgte<br />

nämlich nicht aufgrund eines Urteils,<br />

sondern durch die ewig gestrige und<br />

unwahre Behauptung der Behörden, der<br />

THC-Gehalt sei zu hoch. Nach demselben<br />

Schema verfahren die Beamten auch<br />

mit dem beschlagnahmten, frisch gepressten<br />

ätherischen Hanföl: Das erhält Tom<br />

Schenker nach einer Analyse des THC-<br />

Gehaltes eventuell zurück…<br />

Rauschhanf im<br />

Altersheim<br />

MB. «Hanf ist aus unserem Altersheim<br />

nicht mehr wegzudenken,» Worte von<br />

Erna Bottlang, Heimleiterin des kleinen<br />

Altersheimes «Sunnezyt» im aargauischen<br />

Wohlen. Zwanzig Rentner verbringen<br />

ihren Lebensabend im beschaulichen<br />

«Sunnezyt» und werden rund um die Uhr<br />

betreut und überwacht. Die Heimleiterin<br />

stellte während der Nachtwache fest, dass<br />

viele BewohnerInnen schlecht und unruhig<br />

schlafen. «Neben dem Stress für die<br />

Betreuer ist das grösste Problem, dass<br />

die Rentner durch den Tag geistig und<br />

körperlich reduziert sind.» weiss Bottlang.<br />

Auch starke Medikamente brächten<br />

selten die erhoffte Wirkung. Die Lösung<br />

fand der Sohn der Heimleiterin, der als<br />

Geschäftsführer einer Gärtnerei arbeitet,<br />

die Hanf anbaut und damit Hanfläden<br />

beliefert.<br />

Grün ist die Hoffnung<br />

Der Sohn kannte den Wert von Hanf als<br />

Heil- und Schmerzmittel und riet zum<br />

Gebrauch.Vor circa einem Jahr versuchte<br />

die Rentnerin Marie Lüthi ihr chronisches<br />

Atemleiden mittels Dufthanf zu<br />

lindern. «Es hat gewirkt. Mittlerweile<br />

schläft Marie nicht mehr ohne ihr Hanfkissen»,<br />

sagt Erna Bottlang. Beflügelt von<br />

diesem Erfolg testete sie den Dufthanf an<br />

sich selber. «Ich kann jetzt nach wenigen<br />

Minuten einschlafen und Kopfschmerzen<br />

plagen mich nur noch äusserst selten!».<br />

Nach dem Selbstversuch versorgte Bottlang<br />

alle Problemfälle im Heim mit Hanf.<br />

Mit dem Resultat, dass die HeimbewohnerInnen<br />

viel ruhiger schlafen und<br />

viel erholter aufstehen. Dass der Hanf, der<br />

im Altersheim verwendet wird, verboten<br />

ist oder zumindest in einer Grauzone<br />

steht, weiss Bottlang, doch sie entgegnet:<br />

«Ich helfe mit diesem Kraut den Senioren<br />

doch nur, den Lebensabend angenehmer<br />

zu gestalten.»<br />

Franz Schori<br />

kanns nicht lassen<br />

MB. Am 5. Januar wurde Franz Schori,<br />

ehemaliger Inhaber des Thuner Hanf-<br />

Centers, hart verurteilt, worauf er seinen<br />

Fall ans kantonale Obergericht weiterzog.<br />

Dieses hat jetzt seine Appellation abgelehnt<br />

und das erstinstanzliche Thuner<br />

Urteil bestätigt. Franz Schori hat auch<br />

gegen dieses Urteil Berufung eingelegt,<br />

somit wird sich das Bundesgericht mit<br />

seinem Fall befassen müssen.<br />

24 thuner hanfblatt


Derweil handelt Franz Schori bereits<br />

wieder mit Hanf – allerdings nicht in harziger,<br />

sondern in flüssiger Form: die Ende<br />

Juni gegründete Feelix Fresh Water<br />

GmbH entwickelt und vermarktet innovative<br />

alkoholhaltige und -freie Getränke<br />

mit Hanfbestandteilen, welche an Parties<br />

und bei der Arbeit, beim Essen und<br />

beim Sport getrunken werden. Nebenbei<br />

schreibt Franz Schori nach wie vor die<br />

Politik-Berichte fürs – Thuner Hanfblatt.<br />

Feelix Hemp Water,die erste Eigenentwicklung<br />

der jungen Firma, reiht sich ein in<br />

eine lange Serie von innovativen Schweizer<br />

Hanfprodukten, welche als Weltneuheiten<br />

bezeichnet werden konnten.<br />

Freunde des beerauschenden THC müssen<br />

allerdings enttäuscht werden: Feelix<br />

Hemp Water kann literweise getrunken<br />

werden,ohne dass man dabei «high» wird.<br />

Dafür verschwindet der Durst, und jeder<br />

Schluck erinnert an den vorzüglichen Duft<br />

der vielseitigsten Pflanze der Welt. Feelix<br />

wird in der Innerschweiz mit Walliser Hanfblütenöl<br />

in PET-Flaschen à 0,5 L abgefüllt<br />

und ist im Handel für Fr. 2.50 erhältlich.<br />

Gefängnis<br />

unbedingt für<br />

Hanf-Pionier<br />

MB. Seit einigen Wochen hat auch das<br />

Wallis sein Verdikt: Bernard Rappaz,<br />

Hanf-Pionier und Geschäftsführer der<br />

Ein strahlender<br />

Bernard Rappaz<br />

im Januar 99:<br />

Damals wurde<br />

seine Schweizer<br />

Naturhanfsorte<br />

«Walliser Queen»<br />

zum besten<br />

Dufthanf des<br />

Landes gekührt.<br />

Firma Valchanvre ist vom Bezirksgericht<br />

Martigny zu 16 Monaten Gefängnis<br />

unbedingt verurteilt worden, hinzu<br />

kommen Fr. 50 000.– Gewinneinzug,<br />

Fr. 10 000.– Busse und 2/3 der Prozesskosten<br />

von insgesamt Fr. 42 000.- (!!!).<br />

Prozessgegenstand waren 8,5 Tonnen<br />

Hanf-Ernte von Valchanvre, die hauptsächlich<br />

in Kissen abgefüllt (und prämiert)<br />

wurde. Nach dem Willen des<br />

Staatsanwaltes sollte Rappaz für 28<br />

Monate hinter Gitter, ebenso forderte er<br />

mehrmonatliche Haftstrafen für drei<br />

Mitangeklagte. Die drei Mitarbeiter von<br />

Valchanvre wurden zwar freigesprochen,<br />

für Bernard Rappaz aber beginnt der<br />

Kampf erst recht. Sollte das Bundesgericht<br />

als nächst höhere Instanz das Urteil<br />

bestätigen, muss Valchanvre eine Weile<br />

ohne seinen Chef geschäften…<br />

Deutschland<br />

bleibt schwarz<br />

MB. Da dachten unsere deutschen Nachbaren,<br />

mit der neuen Regierung würde<br />

auch eine liberalere Cannabis-Politik<br />

stattfinden. Rot-grün statt gelb-schwarz;<br />

die Alt-68er würden es jetzt besser<br />

machen - Pustekuchen: In einer grossangelegten<br />

Aktion durchsuchte die Berliner<br />

Drogenfahndung am 11. Mai die Zentrale<br />

der HanfHaus Berlin GmbH in Kreuzberg,<br />

dazu zwei HanfHaus-Läden und<br />

sechs Privatwohnungen der Geschäftsführer<br />

und Gesellschafter. Grund für die<br />

Razzien war der Verdacht, das HanfHaus<br />

kaufe und verkaufe zu THC-haltige Produkte,<br />

namentlich die «Swiss Cannabis<br />

Pastilles», Hanf-Lutscher und Vogelfutter<br />

mit Hanfsamen. Bis heute hat das Hanf-<br />

Haus nicht alle seiner Waren zurückbekommen.<br />

Notfalls vor das Verfassungsgericht<br />

In der Schweiz sind diese Produkte zugelassen,<br />

denn sie überschreiten den festgelegten<br />

THC-Grenzwert für Lebensmittel<br />

nicht. In Deutschland fehlt eine derartige<br />

Regelung, weshalb die Drogenfahnder<br />

sogar wegen Hanf-Lollies anrücken müssen.<br />

Dass die Beamten selbst die Qualitäten<br />

von Hanf längst zu schätzen wissen,<br />

zeigte sich im einen HanfHaus-Laden in<br />

Kurzmeldungen<br />

Berlin: Nach erfolgter Durchsuchung und<br />

Beschlagnahmung kauften die Polizisten<br />

noch ein Oberhemd und eine Tasche aus<br />

100% Cannabis für den Privatgebrauch<br />

ein. Die HanfHaus GmbH hat mittlerweile<br />

Klage gegen die Beschlagnahme<br />

ihrer Waren und Unterlagen erhoben und<br />

will – sollten die Schikanen durch die<br />

Behörden nicht aufgehoben werden –<br />

Verfassungsklage beim Bundeverfassungsgericht<br />

in Karlsruhe einlegen.<br />

Genau wie in der Schweiz dürfen sich die<br />

höchsten RichterInnen des Landes dann<br />

mit Hanf beschäftigen...<br />

Professionalisierungs-Schritt<br />

bei der Hanf-<br />

Koordination<br />

SF. Die Schweizer Hanf-Koordination<br />

(SHK) hat nach einer einjährigen Vorbereitungsphase<br />

im Spätsommer in Zürich<br />

eine Geschäftsstelle eingerichtet: Claudia<br />

Castellaneta aus Luzern führt seit dem<br />

30. August Arbeiten aus für die Arbeitsgruppen,<br />

den Vorstand und den Präsidenten<br />

der Hanf-Koordination, François<br />

Reusser. Ihr steht die Zürcherin Barbara<br />

Crivelli zur Seite, welche seit einigen<br />

Monaten bereits die dringendsten Arbeiten<br />

ausgeführt hat. Als Branchenverband<br />

befasst sich die SHK mit der ganzen<br />

Palette des Hanfs: Anbau, Verarbeitung,<br />

Vermarktung und Politik. Besonders hervorgetan<br />

hat sich die SHK insbesondere<br />

durch die Ausarbeitung eines Modells<br />

«Für eine Regulierung des Cannabis-<br />

Marktes», welches in die politische Diskussion<br />

eingeflossen ist. Ebenfalls stark<br />

aufgetreten sind die Betriebe der Schweizer<br />

Hanf-Koordination bisher an Messen<br />

(siehe auch «Verdura»-Rückblick, S. 26<br />

und «Oeko Paracelsus»-Hinweis, S. 27).<br />

Näher vorstellen werden wir euch<br />

Claudia Castellaneta und Barbara Crivelli<br />

in der nächsten Ausgabe des «Thuner<br />

Hanfblatts».<br />

thuner hanfblatt<br />

25


Events<br />

Rückblick:<br />

Highlights der Verdura 1999<br />

MB. Eine kleine Sensation an der diesjährigen Ausstellung<br />

über die Vielfalt von Naturprodukten «VERDURA» war<br />

ein mit Hanföl betriebener Traktor, der vor dem thunexpo-Gelände<br />

seine Runden drehte. Wie schon 1998<br />

wurden alle hanfigen AusstellerInnen zur «Hanfsonderschau»<br />

zusammen gefasst und präsentierten vom 3. – 6.<br />

Juni ihre Reichhaltigkeit. Hier im Rückblick zeigen wir<br />

euch einige Bilder aus der Verdura-Hanfsonderschau<br />

1999; besonders für alle, die nicht vorbeikommen<br />

konnten. Freuen wir uns auf die VERDURA 2000…<br />

Anno 1900 wurde diese<br />

Hanf-«Brächete»<br />

benutzt, um die<br />

hölzigen Stängelteile<br />

zu brechen und von den<br />

Fasern zu trennen.<br />

Am Stand vom «Hanf-Housi»<br />

trafen wir auf diese kunstvolle<br />

Holzwand, geschmückt<br />

mit besten Produkten aus der<br />

eigenen Produktion.<br />

Information total am<br />

Internet-Corner; hier die Website<br />

der «Grow Box GmbH», welche<br />

mit ihren Growing-Produkten<br />

ebenfalls vertreten war<br />

26 thuner hanfblatt


Events<br />

Zwei Produkte gleichzeitig werden mit<br />

dieser Presse aus den Hanfsamen<br />

gewonnen: Zum einen hochwertiges<br />

Hanföl, zum anderen ein Teig-artiger<br />

Presskuchen, ein äusserst nährstoffreiches<br />

Nebenprodukt, welches als<br />

Tierfutter verwendet wird.<br />

Natürlich war auch das Thuner<br />

Hanf-Center mit einem Stand<br />

dabei: THC-Ladenchefin<br />

Christine Haudenschild im<br />

Gespräch mit Kunden<br />

Für deine Agenda<br />

17. – 19. Sept. ‘99 – CannaBusiness<br />

in Hennef/D: Bereits zum 4. Mal findet<br />

die internationale Hanfausstellung<br />

statt, wie letztes Jahr wiederum in<br />

Hennef. Auf zwei Etagen werden<br />

wiederum zahllose HanfhändlerInnen<br />

vertreten sein – von holländischen Growern<br />

bis zu thailändischen Textilhändlern.<br />

Freitag ist Händlertag, Samstag<br />

und Sonntag ist für PrivatbesucherInnen<br />

geöffnet.<br />

18.September – THC & THB am Soli-<br />

Fest der Beratungsstelle für Militärdienstverweigerung<br />

in der Reithalle<br />

Bern: Lass dir diese aussergewöhnliche<br />

Party nicht entgehen und<br />

besuche den Dachstock der Reithalle:<br />

Sound von Zigeunerweisen bis Pop bieten<br />

die Bands Kukuruz, Virage Dangereux,<br />

Little Big Men und Holle. Ausserdem<br />

grosse Bar mit Hanf-Bier, Normal-<br />

Bier und Überraschung!<br />

7. – 10. Oktober: Oeko Paracelsus-<br />

Messe in Bern: siehe unten.<br />

Oeko Paracelsus<br />

Besuchen Sie uns an der Oeko Paracelsus in Bern:<br />

7. – 10. Oktober 1999 auf dem BEA-Gelände<br />

Hanf-Warenhaus Hanf-Wettbewerb Hanf-Restaurant<br />

Die Oeko-Messe wurde 1986 in Zürich lanciert und hat sich seither stetig weiterentwickelt. Im Frühling ‘99 fand<br />

die Messe in Zürich erstmalig mit einem Hanf-Warenhaus statt; dieses wird jetzt in Bern wiederholt: Auf 250 m 2<br />

werden verschiedene Betriebe zusammen die grösste Cannabis-Produktepalette der Schweiz präsentieren!<br />

Lassen Sie sich im Hanf-Restaurant kulinarisch verwöhnen und testen Sie Ihr Wissen im Hanf-Wettbewerb.<br />

Wir freuen uns, Sie an der Oeko Paracelsus zu begrüssen!<br />

Genossenschaft Thuner Hanf Center Valchanvre Sàrl zum grünen Stern<br />

Swiss Hemp Grow Center Hanf-Center Interlaken NaturArt CHanf++<br />

fasch aus us Hanf – Lotti Loosli Greenhouse-Hanfkontor (D) Flower Power<br />

Feelix Fresh Water GmbH CHanf-stern HanfHaus ZH<br />

thuner hanfblatt<br />

27


Bestelltalon<br />

Das Letzte<br />

Ort/PLZ<br />

Strasse:<br />

Vorname:<br />

Name:<br />

Menge Produkt (bitte auch gewünschte Grössen, Farben etc. angeben) Seite Stück-Preis Total<br />

Total Bestellung (exkl. Porto + Verpackung, inkl. MWST)<br />

Telefon für allfällige Rückfragen:<br />

Datum: Geb.-Datum: Unterschrift :<br />

Bei Stecklingsbestellung: Lieferung nach Möglichkeit per:<br />

Einsenden oder faxen an Genossenschaft Thuner Hanf-Center, Obere Hauptgasse 9, 3600 Thun<br />

Telefon 033 222 09 19, Fax 033 221 41 89<br />

Thuner Hanf-Center hat<br />

Mutterschaftsversicherung<br />

Verein Thuner Hanfblatt<br />

Redaktion • Scheibenstrasse 7<br />

CH-3600 Thun<br />

PP<br />

3600 Thun<br />

Danke für die Mitteilung<br />

von Adressänderungen<br />

und -korrekturen!<br />

MB. Dem negativen Abstimmungsergebnis zur Mutterschaftsversicherung vom 13. Juni zum<br />

Trotz hat die Genossenschaft Thuner Hanf-Center diese Versicherung in all ihren Arbeitsverträgen<br />

verankert. Wirtschaft ist eben nicht gleich Wirtschaft – Der grosse Dank geht an dieser Stelle<br />

an euch Kundinnen und Kunden der Genossenschaft, denn ihr macht diese Grosszügigkeit erst<br />

möglich. MERCI!<br />

Cannabis und noch<br />

immer keine Klarheit!<br />

Von Ruth-Gaby Vermot-Mangold, Nationalund<br />

Europarätin, SP<br />

Die aktuelle Cannabispolititk ist ausgesprochen<br />

verwirrlich! Cannabis wird produziert,<br />

verkauft und konsumiert – vor allem aber wird<br />

es weiterhin auf dem Schwarzmarkt gehandelt,<br />

dort wo auch Heroin und Kokain erhältlich<br />

sind – eine gefährliche Vermischung! Wir<br />

haben aber auch juristisch eine Art föderalisierten<br />

Graumarkt zwischen Legalität und Verbot,<br />

denn die Kantone handhaben die Cannabisfrage<br />

äusserst ungleich. Während in einigen<br />

Kantonen die HanfproduzentInnen und – konsumentInnen<br />

repressiv behandelt werden, sind<br />

die anderen weit nachsichtiger. In der Schweiz<br />

gibt es somit auch hier verschiedenerlei Recht,<br />

was zu juristischen Unsicherheiten beiträgt.<br />

Eine Klärung drängt sich auf, vor allem auch<br />

darum, weil die Regelung der Hanf-Frage nur<br />

positive Folgen haben kann, wären doch die<br />

staatlichen Behörden endlich gewungen, sich<br />

auf das Kernproblem – den Handel mit harten<br />

Drogen und dessen soziale Auswirkungen – zu<br />

konzentrieren.<br />

Es müsste eine Opportunitätsregelung<br />

entwickelt werden, die es Justiz und Polizei<br />

ermöglicht, unter gewissen Rahmenbedingungen<br />

von einer Verfolgung des Kleinhandels –<br />

auch des gewerblichen – abzusehen. Allerdings<br />

ist diese sogenannte Opportunitätsregelung<br />

kaum eine Verbesserung der aktuellen Situation,<br />

wenn man bedenkt, dass die Strafbarkeit<br />

erst vor rund 25 Jahren in der Schweiz eingeführt<br />

wurde. Ein wirklicher Fortschritt wäre<br />

das Lizenzierungsmodell, welches auch die<br />

Schweizer Hanf-Koordination unterstützt<br />

und das eine klare Regulierung der Hanfproduktion<br />

und des –verkaufs vorsieht, welche<br />

unter anderem ein Werbeverbot, Qualitätsvorschriften<br />

und einen durchsetzbaren<br />

Jugendschutz beinhaltet.<br />

Ruth-Gaby Vermoth-Mangold

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