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Hanf-Center inteam
Interview mit Nadir Lenazzi,
Bereichsleiter Growing (Thuner Hanf-Center)
von Willi Blaser & Bruno Schmid
Du bist im Frühling 98 zum Hanf-Center
gestossen, was hast du vorher gemacht?
Ich habe im Aussendienst gearbeitet und
Bildungssysteme verkauft.
Warum hast du damit aufgehört?
Es wurde mir zu stressig, da ich auf reiner
Provisionsbasis arbeitete. Der psychologische
Druck wurde immer grösser.Ausserdem
hat «mein» Produkt gebenüber der
Konkurrenz das Preis-Leistungs-Verhältnis
nicht mehr erfüllt und ich konnte
nicht mehr dazu stehen.
Warum bist du eigentlich nicht Modell
geworden – die Frauen im THC fallen ja
beinahe um, wenn sie dich sehen…
a) bini e Schüche,
b) das mit den Frauen wäre mir bisher
nicht aufgefallen…
Du bist jetzt 27, manch einer überlegt
sich’s mit Nachwuchs; die ersten grauen
Haare hast du ja schon…
Graue Haare habe ich zwar noch keine
entdeckt, dafür werden die dunklen
Haare immer weniger. Tja, Nachwuchs:
Der Gedanke macht mir Angst, aber wenn
ich ehrlich bin, habe ich schon darüber
nachgedacht und – in gewissen Momenten
– schön gefunden, einen kleinen
Racker zu haben.
Hast du deine Traumfrau schon gefunden?
Ich denke schon – ich bin jedenfalls sehr
glücklich.
«Nadir» bezeichnet den tiefsten Punkt, ist
also der Gegenpol zum Zenit. Passt dieser
Name zu dir?
Es bezeichnet den tiefsten Punkt am
Horizont, aber wo ist es am tiefsten? – Das
kommt ganz auf den Standpunkt an.
«Nadir» bedeutet auch «der Seltene»,
daher finde ich, dass dieser Name gut zu
mir passt.
War das jetzt bereits die Beantwortung
unserer letzten, der Standardfrage, oder
hesch no öppis z’säge?
Ich finde, wir sollten alle toleranter zueinander
sein und das Positive suchen/sehen.
Wir sollten uns unsere Gedanken ehrlich
und unverblümt mitteilen können.Vorallem
sollte man sich Zeit nehmen für sich
selber, und nicht immer nur schauen, was
der Nachbar macht…
Wir haben einen Hanf-Lehrling!
MB. Bob Petter hat am 2. August seine
KV-Lehre in der Genossenschaft
Thuner Hanf-Center begonnen und
wird im Bernbiet der erste Lehrling
seiner Zunft! Das Thuner Hanfblatt
hat den «Stift» etwas ausgefragt:
THB: Wie bist du ans Hanf-Center
gekommen? Bob: Ein Kollege von
mir war bereits Wochenplätzler dort
und während seinen Ferien habe ich
ihn vertreten. Dann habe ich mit
Franz Schori gesprochen und habe im
Frühling 97 als Wochenplätzler angefangen.
Was erhoffst Du dir von der Lehre? Ich habe die Schule
vorzeitig abgebrochen und das ist die Chance, einen Abschluss
zu erhalten.
Warum das KV? Ich finde, das KV hält mehr Möglichkeiten
für später offen als die blosse Verkäuferlehre.
Was machst du so in deiner Freizeit? Ja, frei hab‘ ich jetzt nur
noch am Abend. Da höre und mache ich gern etwas Musik
oder gehe in den Tempel…
Tempel…? So nennen wir unser Wohnzimmer – ein
philosophischer, offener Raum. Ich wohne zusammen mit
meinem Vater, Bruder, Freundin und Freund in einer WG und
bewohne das kleine feine Zimmer, in dem ich schon aufgewachsen
bin.
Was isst du am liebsten? Essen? – Also ich bin nicht Vegetarier,
was im THC schon fast eine Ausnahme ist. Ich kann das kaum
beantworten, Essen ist ein so grosses Hobby von mir, ich habe
so viel gern…
O.K., und was isst du nicht gern? Kutteln, gewisse Arten von
Meerestieren und Sachen, die die meisten anderen Leute auch
nicht essen, z. B. Grashüpfer mit Schoggiüberzug…
Was!? Wo gibt es denn so was? Natürlisch in Fronkreisch –
übrigens auch ohne Schoggiüberzug.
Und die Standardfrage: Was möchtest Du unseren LeserInnen
mitteilen? Also, ich möchte hier keine kitschige Weisheit
erzählen, da ich nicht nach einer lebe. «Bleibt Menschen»,
könnte ich sagen. Und womit ich stets gut gefahren bin,
ist, dass ich mir viel Zeit «zum luege» nehme, alles etwas
langsamer mache…
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