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Nr. 5 winter 2002/03<br />

Informationsblatt über Hanf, Hanfprodukte und Hanfkultur<br />

CHF 5.– Edition d<br />

www.hemptimes.ch<br />

Frühling der Entscheidung<br />

(K)Ein Joint mit…<br />

Ruth-Gaby Vermot<br />

hemp history:<br />

Washington’s Hanfflotte<br />

libertez rappaz:<br />

Der Alpengandhi, 2. Teil


Back to the Roots…<br />

hemp news<br />

Schweiz: SHK an den Hearings<br />

des Nationalrates 4<br />

Ausland: Neue Hanfstudie aus<br />

Grossbritannien 5<br />

comics<br />

Neulich im Hanfbüro: Das Comic<br />

über und mit der Schweizer<br />

Hanfszene 7<br />

legalize it<br />

Neues aus der CSC/SHK:<br />

Die Konsumenten-Umfrage 8<br />

(K)Ein Joint mit… Gaby Vermot:<br />

Im Gespräch mit der SP-<br />

Nationalrätin 10<br />

hemp history<br />

Washingtons Hanfflotte: Was<br />

nicht im Geschichtsbuch steht 14<br />

growing<br />

Pilze und Fäulnis: Über Bekämpfung<br />

und Vorbeugung 16<br />

hemp game<br />

Das Kreuzworträtsel: Sorgt stets<br />

legal für rauchende Köpfe 21<br />

der report<br />

Zu Besuch bei der SHK: Ein Portrait<br />

des Branchenverbandes 22<br />

cannaisseurs<br />

Zwischen Gut und Böse: Die<br />

Regulierung von Hanf 26<br />

hanf szene<br />

Hanf-Demo in Basel: Ein Bericht<br />

zur Lage am Rheinknie 29<br />

Aufsteller & Ablöscher; Aus der<br />

Luft gegriffen; Die lustige Hanfmontage<br />

33<br />

spirits of nature<br />

Die vollkommene Welt: Teil 11<br />

der besinnlich-spirituellen<br />

Geschichte 35<br />

libertez rappaz<br />

Der Alpen-Gandhi: Bernard<br />

Rappaz im Portrait, Teil 2 37<br />

hanf inteam<br />

Interviews mit MitarbeiterInnen<br />

aus Betrieben der Schweizer<br />

Hanfbranche 38<br />

dr. hanf<br />

Lotti’s Briefkasten: Erfahrungen<br />

und Ansichten zu Hanf als<br />

Heilmittel 41<br />

culinarium<br />

Die Kraft aus der Natur: Von Tee,<br />

Hanf und weiteren Kräutern 43<br />

hemp events<br />

CannaTrade.ch: Eine kleine<br />

Vorschau; Events-Agenda 45<br />

die letzte<br />

Swiss Hemp Times: In eigener<br />

Sache; Impressum 46<br />

Jetzt geht es langsam aber sicher um<br />

die (Hanf-)Wurst: In der Frühlingssession<br />

März 2003 wird der Nationalrat<br />

als zweite Kammer über die<br />

Revision des Betäubungsmittelgesetzes<br />

beraten. Es gibt zwar noch<br />

einige Hürden zu nehmen und Prüfungen<br />

zu bestehen, wie das bereits<br />

angedrohte Referendum oder eine<br />

allfällige «politische Intrige», welche<br />

die Revisionsdebatte wiederum<br />

eine Session nach hinten drängen<br />

könnte. Dies ist die Zeit des definitiven<br />

Aufbruchs und der Bewährung!<br />

Die Hanf-Diskussion wird von den<br />

Medien so heiss geführt wie schon<br />

lange nicht mehr; viele Herausforderungen<br />

oder gar Vorwürfe an die<br />

Adresse der Hanfszene stehen im<br />

Raum und gehören beantwortet:<br />

Wird der Cannabiskonsum der Jugendlichen<br />

in einem regulierten<br />

Hanfmarkt steigen? Wie geht man<br />

mit Cannabis im Verkehr um? Wie<br />

soll auf die höheren THC-Werte<br />

reagiert werden? Die Hanfszene ist<br />

sich dieser Problematiken bewusst,<br />

ihre Vorschläge zu einem tolerierten<br />

Hanfmarkt bringen die Lösungen<br />

auf diese Fragen. Und die Hanfszene<br />

ist nicht mehr alleine. Viele ParlamentarierInnen<br />

aus allen politischen<br />

Lagern wissen über die Hanf-<br />

Debatte kompetent Bescheid, wie<br />

das Interview mit der SP-Nationalrätin<br />

Ruth Gaby-Vermot ab Seite 10<br />

zeigt. Aber die Branche muss nun<br />

auch – und zwar dringender denn je<br />

– ihre Verantwortung wahrnehmen.<br />

Hanfblüten sind Drogen, sie sind<br />

zwar pflanzlich und belegbar unschädlicher<br />

als zum Beispiel die<br />

Droge Alkohol, aber es sind auch<br />

keine Himbeeren.<br />

Ich wünsche Euch viel Spass mit der<br />

«Swiss Hemp Times» und herzlichst<br />

alles Gute im Jahr 2003!<br />

Willi Blaser, Chefredaktor<br />

hanfitorial<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

3


hemp news<br />

Oktober<br />

SHK an den<br />

Hearings des<br />

Nationalrates<br />

News Schweiz & Welt<br />

November<br />

Razzien und<br />

Demo am<br />

Rheinknie<br />

Dezember<br />

Debatten um<br />

THC-Gehalte<br />

entbrannt<br />

hanfarchiv/Redaktion<br />

Die hanfigen Nachrichten der vergangenen drei Monate schweiz- und weltweit.<br />

Im Internet sind die News unter www.hemptimes.ch und www.hanfarchiv.ch zu finden.<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

Während in vielen Teilen der<br />

Schweiz immer noch von der Justiz<br />

bedrängte Hanfläden ihre Türen<br />

schliessen müssen, geht es doch an<br />

der politischen Front vorwärts. Die<br />

Schweizer Hanf-Koordination konnte<br />

auf Einladung der vorberatenden<br />

Kommission des Nationalrates an<br />

den Anhörungen beizuwohnen, den<br />

sogenannten «Hearings». Neben anderen<br />

Fachstellen und Organisationen<br />

hatte die SHK damit Gelegenheit,<br />

ihre Erfahrungen und Lösungsvorschläge<br />

für einen regulierten<br />

Hanfmarkt einzubringen. Es wird erwartet,<br />

dass sich der Nationalrat als<br />

Zweitrat in der Frühlingssession vom<br />

3. – 21. März 2003 mit der Revision<br />

des Betäubungsmittelgesetzes befassen<br />

wird. Diese Erwartung wurde<br />

allerdings bereits in die Herbstsession<br />

2002 gesetzt und enttäuscht, da<br />

sich der Rat mit anderen dringlichen<br />

Geschäften zu befassen hatte. Einigkeit<br />

besteht darüber, dass die Debatte<br />

bedeutend hitziger geführt werden<br />

dürfte, als dies im Ständerat der<br />

Fall war. Ebenso droht der Vorlage,<br />

sollte sie den Nationalrat passiert haben,<br />

immer noch das Referendum.<br />

Ob die alles entscheidende parlamentarische<br />

Diskussion zur «Hanf-<br />

Frage» nun definitiv im Frühling<br />

2003 geführt wird, kann ab dem 17.<br />

Februar in Erfahrung gebracht werden:<br />

Dann nämlich veröffentlicht der<br />

Nationalrat sein Programm für die<br />

kommende Session. Weitere Informationen<br />

zur aktuellen hanfpolitischen<br />

Situation finden sich auf den<br />

Seiten 8 – 12 in diesem Heft.<br />

Am 31.11.02 fand im seit Wochen<br />

durch zahllose Razzien erschütterten<br />

Basel eine Kundgebung für eine<br />

«vernünftige und liberale Hanfpolitik»<br />

statt. Organisiert von der Regionalsektion<br />

Basel-Stadt der Schweizer<br />

Hanf-Koordination lief die Demonstration<br />

durchwegs friedlich ab.<br />

Leider hatten sich nur rund 400 Personen<br />

eingefunden, was für eine<br />

Hanfhochburg mit zeitweise 80 Läden<br />

und entsprechender Masse an<br />

CannabisliebhaberInnen doch eine<br />

mickrige Zahl darstellt. Die Organisatoren,<br />

welche mit mindestens tausend<br />

Personen gerechnet hatten,<br />

zeigten sich denn auch enttäuscht<br />

von der spärlichen Solidarität der<br />

Basler HanfkonsumentInnen. Einen<br />

detaillierten Bericht zur Lage am<br />

Rheinknie und der Basler Hanf-Demo<br />

gibt’s ab Seite 29 in der Rubrik<br />

«hanf szene».<br />

Die Sendung «Kassensturz» des<br />

Schweizer Fernsehens DRS führte<br />

Messungen über den THC-Gehalt<br />

in gängigen Hanfsorten durch und<br />

brach damit eine Debatte vom<br />

Zaun. Unklarheit lieferte beispielsweise<br />

die Äusserung des stellvertretenden<br />

Direktors des Bundesamtes<br />

für Gesundheit Lee, welcher betonte,<br />

dass das BAG rein rechtlich auch<br />

in Zukunft keine THC-Messungen<br />

zwecks Deklaration durchführen<br />

können werde. Das stimmt zwar,<br />

heisst aber nicht, dass deshalb die<br />

KundInnen auf diese Information<br />

verzichten müssten. Es wäre durchaus<br />

denkbar, dass das kommende<br />

Gesetz eine neutrale Stelle oder die<br />

Produzenten selbst mit den THC-<br />

Analysen beauftragt. Leider wurde<br />

dieser Lösungsansatz im Fernsehbeitrag<br />

leider nicht angesprochen.<br />

Der «Kassensturz» aber blieb dem<br />

medienträchtigen Thema treu und<br />

brachte in der Folgewoche eine weitere<br />

hanfige Sendung; diesmal punkto<br />

Cannabiskonsum im Verkehr.<br />

Weitere Medien stiegen auf den rollenden<br />

Zug auf: «Starker Tobak aus<br />

der Halle» überschrieb der «Beobachter»<br />

einen fundierten Artikel<br />

zum sogenannten Indoorgras. «Der<br />

hohe THC-Gehalt heizt die Debatte<br />

an», titelte «20minuten» über ein<br />

Interview mit BAG-Direktor Thomas<br />

Zeltner. Diese machte allerdings<br />

unmissverständlich klar, dass<br />

bereits der Ständerat sich der Problematik<br />

über die heute höheren<br />

Werte bewusst war und sich deshalb<br />

auch die Haltung des BAG nicht ge-<br />

4


ändert habe. Nun schlug die «SonntagsZeitung»<br />

zu und lieferte auf erster<br />

Seite die Schlagzeile «Widerstand<br />

gegen Cannabis-Freigabe» sowie<br />

einen mehrseitigen Artikel. Angesichts<br />

der neuen Erkenntnisse<br />

über den «hochpotenten Stoff»<br />

seien sich verschiedene ParlamentarierInnen<br />

nicht mehr sicher, ob sie<br />

die Hanf-Vorlage befürworten sollen;<br />

nicht wenige seien bereits von<br />

Befürwortern zu Gegnern der Regulierung<br />

geworden. Warum aber<br />

gerade diese Haltung die falsche<br />

Konsequenz ist, zeigt das Interview<br />

mit der SP-Nationalrätin Ruth-Gaby<br />

Vermot auf Seite 10.<br />

November<br />

Grossbritannien:<br />

Neue Studie der<br />

Lungen-Stiftung<br />

einer Cannabiszigarette bis zu 50 %<br />

höher sind» verglichen mit dem<br />

Rauch von Tabakzigaretten, dass<br />

das Rauchen einer Cannabiszigarette<br />

«in einer vierfach grösseren Menge<br />

inhalierten Teers» resultiere,<br />

wegen des längeren Atemanhaltens<br />

und anderer Faktoren, und das «3 - 4<br />

Cannabiszigaretten am Tag mit den<br />

gleichen Befunden von akuter und<br />

chronischer Bronchitis und dem<br />

gleichen Grad an Schäden der<br />

Bronchialschleimhaut assoziiert<br />

sind wie 20 oder mehr Tabakzigaretten<br />

am Tag.»Der Bericht bemerkt,<br />

dass heutiges Cannabis gefährlicher<br />

sein könnte als Cannabis von vor<br />

dreissig Jahren, da es grössere Mengen<br />

Tetrahydrocannabinol ∆ 9<br />

(THC) enthält. Allerdings erwähnt<br />

der Bericht nicht, dass ein höherer<br />

THC-Gehalt das Rauchen geringerer<br />

Cannabismengen erlaubt, um<br />

die gleiche Wirkung zu erzielen, was<br />

hinsichtlich möglicher Schäden für<br />

die Atemwege vorteilhaft ist. Der<br />

Bericht warnt vor dem Cannabisrauchen<br />

bei Asthma, gesteht jedoch<br />

zu, dass Cannabis ohne Schaden<br />

für die Lunge auch oral genommen<br />

werden kann, merkt jedoch an,<br />

dass «die orale Einnahme von THC<br />

ebenfalls unerwünschte Nebenwirkungen<br />

verursacht,» – was allerdings<br />

für alle regulären Asthma-<br />

Medikamente gilt. ■<br />

hemp news<br />

Ein von der Britischen Lungen-Stiftung<br />

publizierter Bericht zu den Risiken<br />

des Cannabisrauchens erzielte<br />

einige Aufmerksamkeit in den Medien.<br />

Der Bericht kommt zu ähnlichen<br />

Folgerungen wie frühere<br />

Übersichten der verfügbaren Studien.<br />

Es heisst darin, dass die Konzentrationen<br />

bekannter Krebs erzeugender<br />

Substanzen «im Rauch<br />

Quelle:<br />

IACM-News (Internationale<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Cannabis als Medizin e. V.),<br />

Britisch Lung Foundation<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

5


Neulich im Hanfbüro…<br />

Ivan Artucovich<br />

So, nun aber rasch aufräumen,<br />

bevor die Typen<br />

von der Nationalratskommission<br />

eintreffen.<br />

Soll ich vorher<br />

noch den neuen Ventilator<br />

ausprobieren?<br />

Hmm…<br />

Sollte man den Venti dazu<br />

nicht irgenwie festma…<br />

comics<br />

Ich darf<br />

Ihnen nun das SHK-<br />

Büro präsentieren, meine<br />

Damen und Herren<br />

Nationalräte…<br />

winter 2002/03<br />

© 2002 Bild – Ivan Artucovich / Story – Willi Blaser<br />

swiss hemp times<br />

7


legalize it<br />

Neues aus der CSC/SHK<br />

schweizer hanf koordination<br />

Gerade jetzt, während die SHK als Ansprechpartner von Politik und Behörden ihre<br />

Erfahrungen und Vorschläge in die anstehende BetmG-Revision einbringen kann, ist es doch<br />

wichtig zu wissen, was eigentlich die Hanfkonsumentinnen und Hanfkonsumenten für Wünsche<br />

und Anregungen haben. Die SHK hat deshalb dazu eine Umfrage durchgeführt.<br />

Die Idee<br />

Um mit Fakten gerüstet zu sein für<br />

die Nationalratsdebatte, welche eigentlich<br />

für diesen Herbst erwartet<br />

war, lancierte das Zentralsekretariat<br />

der Schweizer Hanf-Koordination<br />

SHK/CSC im Frühjahr 2002 eine<br />

Umfrage unter den CannabiskonsumentInnen.<br />

Die Umfrage wurde allen<br />

Mitgliederbetrieben der SHK<br />

gesandt und in deren Verkaufslokalen<br />

aufgelegt. Zwar ist die parlamentarische<br />

Diskussion im Nationalrat<br />

zur Revision des Betäubungsmittelgesetzes<br />

in den Frühling 2003 verschoben<br />

worden, trotzdem finden<br />

bereits wichtige Gespräche mit der<br />

Expertenkommission des Nationalrates<br />

statt. An diesen «Hearings»<br />

war und ist auch die SHK als Fachverband<br />

der Hanfbranche vertreten,<br />

was ein sehr anerkennendes Signal<br />

der Politik an die Hanfschaffenden<br />

darstellt. Durch die in drei Landessprachen<br />

durchgeführte und mit<br />

über 1500 TeilnehmerInnen als repräsentativ<br />

geltende Umfrage, kann<br />

die SHK nun Fakten und Wünsche<br />

direkt von der Hanfbasis an die Parlamentarier<br />

sowie die Öffentlichkeit<br />

vermitteln. Erste Analysen der Umfrage<br />

liegen bereits vor und sind hier<br />

im SHT vor-veröffentlicht. Die Gesamtauswertung<br />

wird von der SHK<br />

Anfang 2003 der Allgemeinheit vorgestellt;<br />

pünktlich zur BetmG-Debatte<br />

im Nationalrat.<br />

35.2%<br />

1.5%<br />

Konsumverhalten<br />

11.8%<br />

Die Ergebnisse<br />

Von den auf die Umfrage eingegangenen<br />

total 1573 Antworten stammen<br />

432 von weiblichen und 1141<br />

von männlichen Hanfkonsumenten.<br />

Die KonsumentInnen stammen aus<br />

allen Altersschichten – vom Teenager<br />

bis zum Rentner – und das<br />

Durchschnittsalter liegt bei 27 Jahren.<br />

Was die Konsumhäufigkeit betrifft,<br />

zeigen die Zahlen, dass täglich<br />

und mehrmals täglich Cannabis rauchende<br />

Personen eine absolute<br />

Mehrheit von über 86% ausmachen.<br />

Knapp sechs Prozent der KonsumentInnen<br />

rauchen nur an Wochenenden<br />

und rund fünf Prozent<br />

raucht gemäss eigenen Angaben<br />

sehr selten. Die Auswertung der Angaben<br />

zum Erstkonsum bringt zu Tage,<br />

dass eine Mehrheit von 81% keine<br />

18 Jahre alt war, als sie zum ersten<br />

Mal Cannabis rauchte. Das ist ein<br />

51.4%<br />

Hanfkraut<br />

Haschisch<br />

Haschöl<br />

abwechselnd<br />

Erstkonsum<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

8


eindeutiges Indiz dafür, dass das bisherige<br />

Cannabisverbot und die angedrohten<br />

Strafen – gerade unter<br />

den Jugendlichen – niemanden davon<br />

abhalten konnten, Hanf zu konsumieren.<br />

Die Zahlen zeigen auch<br />

auf, dass sich die Mehrheit der HanfkonsumentInnen<br />

neben Qualität<br />

Altersgruppen der KonsumentInnen<br />

Häufigkeit des Konsums<br />

und günstigem Preis eine ausführliche<br />

Produktedeklaration wünscht.<br />

Die Repression hat erwiesenermassen<br />

versagt, weshalb nun so schnell<br />

wie möglich eine gesellschaftlich angebrachte<br />

politische Lösung für die<br />

Hanfbranche gefunden werden<br />

muss. ■<br />

Mr. M: News frisch vom Feld<br />

Eine Geschichte begeben auf<br />

echten Halbwarheiten<br />

Folgende seltsame Meldung unsers<br />

Agenten Mr. M erreichte uns in<br />

letzter Minute:<br />

Es ist Herbst, der Winter steht vor<br />

der Türe, die Stimmung ist frostig<br />

und ein heftiger Sturm tobt durch<br />

die Stadt. Der Wind wechselt launisch<br />

seine Richtung, und treibt die<br />

dichten Nebel-Schwaden willkürlich<br />

von Gasse zu Gasse. Die<br />

Orientierung fällt schwer. Eine geisterhafte<br />

Stimmung macht sich<br />

breit, dunkle Schatten schleichen<br />

von Ecke zu Ecke. Man spürt eine<br />

starke Verunsicherung, niemand<br />

kann sagen wie sich die (Wetter-<br />

)Lage entwickeln wird. Was genau<br />

hat ein Meteorologischer Bericht<br />

mit der Hanfszene zu tun? Das die<br />

Ernte schlecht war dieses Jahr ist<br />

wohl auch allen klar. Nein, es ist<br />

eine codierte Botschaft!<br />

Dieser Bericht widerspiegelt, was<br />

das momentan für «Wetter» in der<br />

Hanfszene Schweiz herrscht. Die<br />

Stimmung ist überall «winterlich,»<br />

die Behörden haben einen frostigen<br />

Kurs eingeschlagen. Eiskalt folgt<br />

Razzia um Razzia, auch in jenen<br />

Kantonen wo bisher eher mildes<br />

Klima herrschte. Es scheint als will<br />

die Justiz eiligst noch alles möglichst<br />

schnell unter Kontrolle bringen,<br />

bevor (politisches-) Tauwetter<br />

einsetzt! Die Debatte im Nationalrat<br />

soll im Frühling stattfinden.<br />

Hoffen wir dass sich dann der Nebel<br />

lichten wird, und endlich klare<br />

Verhältnisse geschaffen werden. ■<br />

Sonnige Zeiten wünscht<br />

Mr. M,<br />

Geheimagent im Auftrage Ihrer<br />

Majestät Queen Cannabis<br />

legalize it<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

9


legalize it<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

10<br />

Frau Vermot, im Frühjahr kommt<br />

die Revision des Betäubungsmittelgesetzes<br />

und damit die Frage um die<br />

Regulierung des Cannabismarkes in<br />

den Nationalrat. Sie gehören immer<br />

noch zu den Befürwortern?<br />

Ja. Die Revision beinhaltet drei<br />

wichtige Themen zu Cannabis: die<br />

Entkriminalisierung des Konsums,<br />

die Regelung von Anbau, Produktion<br />

und Handel und einen effizienten<br />

Jugendschutz, der diesen Namen<br />

verdient. Ich unterstütze diese drei<br />

Forderungen. Ich bin überzeugt, dass<br />

die Kriminalisierung von rund<br />

500’000 Menschen, die kiffen – sei<br />

dies regelmässig oder von Zeit zu<br />

Zeit – grundfalsch ist. Niemand lässt<br />

sich durch Strafandrohungen, die ohnehin<br />

nicht durchsetzbar sind, vom<br />

Cannabiskonsum abhalten. Wir<br />

müssen diese unsinnige Kriminalisierung<br />

aufheben, auch wenn es dabei<br />

Widerstand gibt.<br />

Der Kassensturz brachte jüngst zwei<br />

Beiträge über Hanf. Sie waren dort<br />

dabei im Podium neben dem Berner<br />

Polizeidirektor Kurt Wasserfallen,<br />

der mit Aussagen für eine knallharte<br />

Repression nicht geizte. Was sagen<br />

Sie zu seinen Argumenten?<br />

Der Berner Polizeidirektor propagiert<br />

die Repression, auch wenn man<br />

weiss, dass diese niemanden vom<br />

Hanfkonsum abhält. Ausserdem ist<br />

der Repressionsapparat nicht nur<br />

sinnlos, er ist auch sehr teuer und das<br />

Geld wird in die falschen Kanäle geleitet<br />

. Wo Repression im Zentrum<br />

steht, fliesst zu wenig Geld in Prävention.<br />

So wurde sie jahrelang in<br />

Schulen, Jugendhäusern, und Jugendanlässen<br />

nur auf tiefem Niveau<br />

gehalten. Länder wie Holland haben<br />

in der Cannabisfrage längst eine<br />

pragmatische Lösung gefunden. Sie<br />

ist zwar auch nicht perfekt, sie durchbricht<br />

jedoch die Repressionsspirale.<br />

Jugendliche sollen für den Konsum<br />

von Cannabis nicht bestraft, sondern<br />

informiert und beraten werden. Ich<br />

banalisiere den Hanfkonsum nicht,<br />

denn ständig zugedröhnte Jugendliche<br />

leben ungesund und verkiffte<br />

stinkende Morgenzüge sind ja auch<br />

nicht erstrebenswert.<br />

Die anhaltende Repression selbst<br />

provoziert höhere THC-Werte: Anstatt<br />

gefahrvoll auf dem Felde,<br />

pflanzen die Hanfer ihr Kraut zunehmend<br />

versteckt unter Kunstlicht<br />

an. Haben die ParlamentarierInnen<br />

diese Problematik erkannt?<br />

Es stimmt, die Produzenten des<br />

Krauts sind in den letzen Jahren erfinderisch<br />

geworden; sie sind mit ihren<br />

Pflanzen unter Tag gegangen und<br />

haben sich der Kontrolle vermehrt<br />

entzogen. Für die Fachleute im Parlament<br />

ist diese Situation nicht neu,<br />

daher wollen vernünftige Kräfte ja<br />

auch eine Regelung vom Anbau bis<br />

zum Handel. Damit wird die ganze<br />

Kette auch öffentlich, kontrollierbar<br />

(K)Ein Joint mit…<br />

Willi Blaser<br />

Je näher die Debatte im Nationalrat rückt, desto heftiger greifen die Medien das Thema<br />

Hanf auf. Oft werden aber anstatt der Lösungsansätze nur die Herausforderungen aufgezeigt,<br />

was den Befürwortern eines kontrollierten Hanfmarktes nicht gerade hilft. Wir haben die<br />

Nationalrätin Ruth-Gaby Vermot zur aktuellen politischen Lage befragt.<br />

und dem Grauhandel entzogen. Dies<br />

nützt nicht nur den Produzenten,<br />

sondern auch den KonsumentInnen.<br />

Es wird auch geprüft, ob der THC-<br />

Gehalt deklariert werden soll. Im<br />

Verkehr gilt, wie überall wo Drittpersonen<br />

gefährdet werden, Nulltoleranz.<br />

Verkehrssünder, die mit Cannabis<br />

unterwegs sind, sollen genau so<br />

behandelt werden wie solche, die mit<br />

Alkohol am Steuer erwischt werden.<br />

Gegner der Regulierung argumentieren,<br />

dass Prävention und Jugendschutz<br />

nicht greifen werden; dies sehe<br />

man schon beim Alkohol. Was<br />

sagen Sie dazu?<br />

Es ist schlicht falsch, wenn die Hanf-<br />

Gegner verkünden, dass der Jugendschutz<br />

nicht greift. Dass er beim Alkohol<br />

immer wieder versagt, ist nicht<br />

schlechter Prävention zuzuschreiben,<br />

sondern der Gier der Händler,<br />

die ihre Ware verkaufen wollen. Wir<br />

fordern einen ganz konkreten und<br />

eng begleiteten Jugendschutz. Es soll<br />

jedoch keine «Drohfingerpädagogik»<br />

sein. Kiffende Jugendliche brauchen<br />

keine Zwangstherapie, sondern<br />

Offenheit und Verständnis. Gespräche,<br />

wenn nötig mit Eltern oder<br />

Lehrpersonen, stehen ebenso im<br />

Zentrum wie das Aushandeln von<br />

Verhaltensweisen und Rahmenbedingungen.<br />

Jugendliche unter 16 Jahren<br />

sollen kein Cannabis kaufen dürfen.<br />

Geschieht dies doch, werden die<br />

Verkäufer und nicht die Jugendlichen<br />

bestraft. Wer Cannabis kauft,<br />

muss sich ausweisen, es wird auch geprüft,<br />

ob eine spezielle persönliche<br />

Konsumkarte entwickelt werden<br />

kann. Hier sind jedoch vom Datenschutz<br />

her noch viele Fragen offen.<br />

Wir wollen auch per Gesetz die Werbung<br />

verhindern, verlangen einen<br />

Qualitätsnachweis und die Offenlegung<br />

der Buchhaltung.


…Ruth-Gaby Vermot, Nationalrätin SPS<br />

Im Kanton Bern haben die Schweizer<br />

Hanf-Koordination SHK und<br />

IGHSB zusammen mit der Beratungsstelle<br />

Contact erste Schulungen<br />

in Prävention. Ihr bisheriges Fazit<br />

zu dieser Zusammenarbeit?<br />

Die Zusammenarbeit steht erst in den<br />

Anfängen und muss stetig angepasst<br />

werden. Die Entwicklung ist jedoch<br />

erfreulich. Die mitmachenden Hanfladenbesitzer<br />

nehmen ihr Engagement<br />

ernst. Sie wissen genau,<br />

dass ihre Existenz auf<br />

dem Spiel steht, wenn wir –<br />

die Fachleute, die PolitikerInnen,<br />

die Produzenten<br />

und die Händler – keine gemeinsame<br />

Regelung finden.<br />

Wir können Verbesserungen<br />

im Gesetz vergessen,<br />

wenn keine überzeugenden<br />

Präventionsangebote und<br />

Rahmenvorschriften vorhanden<br />

sind.<br />

In der Presse war zu entnehmen,<br />

die Unterstützung<br />

für die BetmG-Revision im Nationalrat<br />

schmelze stetig, da nun neue<br />

Erkenntnisse zur Gefährlichkeit von<br />

Hanf vorlägen. Haben Sie diese Tendenz<br />

ebenfalls festgestellt?<br />

Ich höre natürlich die Zweifler auch<br />

und die Diskussion um den hohen<br />

THC-Gehalt trägt dazu bei, dass sie<br />

sich von einer Entkriminalisierung<br />

und Regelung klammheimlich zu distanzieren<br />

beginnen. Dies ist die falsche<br />

Konsequenz! Ich betone nochmals,<br />

dass Verbote den Konsum von<br />

Cannabis nicht verhindern oder abbauen<br />

können. Alles passiert in der<br />

unkontrollierbaren Heimlichkeit –<br />

und hier liegt auch die Gefahr des<br />

Übermasses. Gerade weil die THC-<br />

Gehalte höher geworden sind,<br />

braucht es die Deklaration und die<br />

Kontrolle. Repression verhindert<br />

auch griffige Prävention, denn die Jugendlichen<br />

werden sich nicht outen,<br />

solange sie Strafe fürchten haben. Es<br />

ist unsere Aufgabe, mit den Zweiflern<br />

zu reden und sie mit Argumenten zu<br />

überzeugen.<br />

Die Hanfbranche lechzt nach<br />

Rechtssicherheit. Wäre es denkbar,<br />

dass – sobald die Revision durchgekommen<br />

ist und kein Referendum ergriffen<br />

– sich die Rechtsprechung<br />

nach dem neuen Gesetz ausrichtet?<br />

Die Umsetzung eines Gesetzes<br />

braucht seine Zeit, aber wenn wirklich<br />

kein Referendum ergriffen wird –<br />

was mich erstaunen würde – dann<br />

steht der Umsetzung des Gesetzes<br />

nichts im Weg. Ich sehe die Situation<br />

der Hanfladenbesitzer; sie sind verunsichert<br />

und in ihrer Existenz durch<br />

Razzien und Schliessungen bedroht.<br />

Die meisten sind bereit, mit klaren<br />

Rahmenbedingungen zu arbeiten<br />

und den Jugendschutz zu unterstützen.<br />

Organisationen wie die SHK haben<br />

auch bei der Erarbeitung des Gesetzes<br />

mit Anregungen und Vorschlägen<br />

mitgeholfen und gewisse Selbstbeschränkungen<br />

in Kauf genommen.<br />

Es ist nun an der Politik, ein gutes Gesetz<br />

zu machen, das nicht kriminalisiert,<br />

sondern regelt.<br />

Wie ist Ihre persönliche Meinung zu<br />

Cannabis?<br />

Cannabis ist ein altes traditionelles<br />

Heilmittel, das heute nicht mehr aus<br />

der Hausapotheke wegzudenken ist.<br />

Es ist jedoch im Übermass genossen<br />

auch ein Suchtmittel – wie Tabak, Alkohol<br />

oder das Internet.<br />

Genussmittel sollen nicht<br />

verboten werden; vielmehr<br />

sollen Jugendliche selbstverantwortlich<br />

damit umgehen<br />

können. Sie sollen<br />

wissen, wann sie damit Probleme<br />

haben und sich Hilfe<br />

holen sollen – ohne Angst<br />

vor Repression und Ausgrenzung.<br />

Haben sie schon einmal etwas<br />

in einem Hanfladen<br />

eingekauft?<br />

Ja sicher. Öle, einen Hanf-<br />

Pullover für meine Nichte<br />

und andere Dinge, die mir gefallen.<br />

Hanf ist ein gutes landwirtschaftliches<br />

Produkt, seine Verteufelung ist<br />

vollkommen unangepasst.<br />

Haben Sie schon einmal Hanf konsumiert?<br />

Ja, aber das ist schon lange her. Ich<br />

ziehe ein gutes Glas Wein einem Joint<br />

vor. ■<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch.<br />

Zur Person<br />

Ruth-Gaby Vermot-Mangold ist SP-Nationalrätin,<br />

Dr. phil. Ethnologin und<br />

Präsidentin der Suchthilfeinstitution<br />

Contact Netz des Kantons Bern.<br />

legalize it<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

11


Wir drucken die Swiss Hemp Times<br />

Jost Druck AG<br />

Ihr Partner für Printmedien


hemp history<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

14<br />

Washington’s Hanfflotte<br />

Kaum zwanzig Jahre nach ihrer Gründung hatten sich die USA eine Flotte geschaffen, die<br />

jener der damaligen Weltmacht England in nichts nachstand. Wie die Briten, waren auch die<br />

Amerikaner beim Schiffsbau auf tonnenweise Hanf angewiesen; damals das einzige<br />

salzbeständige Material, aus welchem Segel, Tauwerk und Beflaggung gefertigt wurden.<br />

60 Tonnen Hanf pro Schiff<br />

1775 erklärten sich die Siedler in<br />

Nordamerika für unabhängig und erfochten<br />

in einem achtjährigen Kriege<br />

gegen die Kolonialmacht England ihr<br />

eigenes Land, die Vereinigten Staaten<br />

von Amerika.Apropos Land: Obwohl<br />

die Siedler um Freidenker wie<br />

George Washington und Thomas Jefferson<br />

– die späteren Präsidenten –<br />

1776 ihre Unabhängigkeitserklärung<br />

mit der Verkündung der Menschenrechte<br />

verknüpft hatten, scherten sie<br />

sich kaum um die Rechte der Ureinwohner<br />

und vertrieben diese stetig<br />

weiter – für Wilde war auch in der<br />

«ersten Demokratie der Welt» kein<br />

Platz... Die jungen USA<br />

gingen bald daran, sich<br />

eine mächtige Flotte zu<br />

schaffen nach dem damals<br />

neuesten Stand der<br />

Technik. Im Jahre 1797<br />

liefen drei mächtige Fregatten<br />

vom Stapel, die<br />

der legendären «Old<br />

Ironsides»-Klasse angehörten:<br />

Die «Constitution»,<br />

die «United States»<br />

und die «Constellation».<br />

Diese hölzernen<br />

Riesen beeindruckten<br />

durch ihre gegenüber anderen<br />

Schiffen dieser<br />

Zeit wesentlich grösseren<br />

Abmessungen des Rumpfes, durch<br />

eine enorme Besegelung und durch<br />

die gewaltige Feuerkraft von 54<br />

mächtigen Kanonen. Damit ein solches<br />

Schiff nun überhaupt seetauglich<br />

war, brauchte es rund 60 Tonnen<br />

Hanf für Takelage (Seiten-Tauwerk),<br />

Segel und Kalfaterwerg ((Dichtungsmasse).<br />

Aus Hanf wurden ebenfalls<br />

die Seekarten, Logbücher, Bibeln<br />

und Fahnen sowie die meisten Uniformen<br />

der Seeleute und Soldaten<br />

gefertigt. Der grosse Vorteil des Cannabis<br />

gegenüber dem auch gebräuchlichen,<br />

aus Flachs hergestellten, Leinen<br />

zeigt sich in seiner Beständigkeit<br />

und Reissfestigkeit, denen sogar salziges<br />

Wasser und salzige Luft über<br />

lange Zeit nichts anhaben können.<br />

Kriegsgewinnler USA<br />

Bald hatte die US-Kriegsmarine solche<br />

Ausmasse angenommen, dass sie<br />

scheinbar niemanden mehr zu fürchten<br />

brauchte.Während der alte Feind<br />

Grossbritannien in Europa in einen<br />

tödlichen Kampf gegen Napoleons<br />

kontinentales Kaiserreich verwickelt<br />

war, sahen viele US-Politiker die einmalige<br />

Chance, diese Situation auszunützen.<br />

Auf<br />

dem Höhepunkt<br />

der napoleonischen<br />

Macht 1812 –<br />

Willi Blaser<br />

Monsieur Bonaparte marschierte gerade<br />

gegen Moskau – erklärten die<br />

USA den Engländern den Krieg,<br />

überfielen deren Kolonie Kanada<br />

und die Gewässer vor England. Dass<br />

sich mehrheitlich die Weststaaten<br />

und nicht die von Kämpfen bedrohten<br />

Oststaaten für den Kriegseintritt<br />

aussprachen, zeugt davon, dass bereits<br />

damals geschäftliches Denken<br />

vor ideologischen Gründen stand.<br />

Das zeigt auch die Rolle des Staates<br />

Kentucky, welcher sich als besonderer<br />

Kriegstreiber entpuppte: Dort<br />

war man gerade daran, eine eigene<br />

grosse Hanf-Industrie aufzubauen.<br />

Sollten nun die Handelsbande mit<br />

der alten Welt gekappt werden, würden<br />

Herstellung und Verkauf des eigenen<br />

Hanfes massiv attraktiver. Der<br />

Transport des Hanfes in die Hauptstadt<br />

und die wichtigen Häfen der


USA nahm nämlich auf dem Seeweg<br />

von Europa nur einen Drittel der<br />

Zeit in Anspruch, als von Kentucky<br />

aus auf Landwegen benötigt wurde.<br />

Der Krieg gegen England zahlte sich<br />

für die Staaten wirtschaftlich aus, militärisch<br />

hingegen wurde der US-<br />

Grössenwahn zeitweilig gestoppt.<br />

Nach der Brandschatzung von Toronto<br />

gingen die Engländer in die Offensive<br />

und plünderten die Hauptstadt<br />

Washington. Im Friedenschluss von<br />

1814 einigten sich die beiden Mächte<br />

auch den Status quo.<br />

noch in mittelalterlichen Strukturen<br />

steckenden Kaiserreichs. Die Liste<br />

dieser bemerkenswerten «Aussenpolitik»<br />

wäre noch beliebig erweiterbar<br />

und reicht bis in die Gegenwart.Auch<br />

die Verwendung von Hanf für Seile<br />

und Taue zog sich bis in die jüngste<br />

Zeit: Noch im Zweiten Weltkrieg, als<br />

die hölzernen Segelschiffe längst gepanzerten<br />

Motorbooten gewichen<br />

waren, rief die Marine die Farmer<br />

zum Hanfanbau auf, damit die Bestände<br />

für Tauwerk aus heimischen<br />

Hanf gedeckt werden konnten. ■<br />

hemp history<br />

Amerika den Amerikanern?<br />

Die Träume des «Gross-Amerika»<br />

von Nordkanada bis Panama waren<br />

kaum verflogen, da verkündete Präsident<br />

James Monroe 1823 in der nach<br />

ihm benannte Doktrin, dass «die<br />

amerikanischen Kontinente aufgrund<br />

ihres freien Standes, den sie<br />

angenommen haben und behaupten,<br />

nicht als Gegenstände künftiger Kolonisation<br />

irgendwelcher europäischen<br />

Mächte zu betrachten seien.»<br />

Wie bei den von ihnen hochbeschworenen<br />

Menschenrechten («Bill of<br />

Rights»), predigten die USA auch in<br />

der Politik Wasser und soffen Wein:<br />

Anstatt die schwächeren Staaten in<br />

Mittel- und Südamerika in einem demokratischen<br />

Prozess zu unterstützen,<br />

führten die US-Truppen Angriffskriege<br />

und «Expeditionen» gegen<br />

ihre amerikanischen Nachbarn.<br />

Im «Texas-Krieg» 1846/48 knöpfte<br />

man Mexiko das ölreiche Texas sowie<br />

das Gebiet der heutigen Staaten Kalifornien,<br />

Nevada, Utah, Arizona und<br />

Neu-Mexiko ab. Nach dem Motto<br />

«immer weiter» segelte 1853 eine<br />

US-Flotte nach Japan und ging demonstrativ<br />

vor der Bucht von Tokyo<br />

in Feuerstellung. Mit diesem militärischen<br />

Muskelspiel erzwangen die<br />

USA die wirtschaftliche Öffnung des<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

15


growing<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

16<br />

Wie entstehen Pilze?<br />

Pilze sind sehr einfach funktionierende<br />

Pflanzen, die kein Chlorophyll<br />

(Blattgrün) produzieren; sie vermehren<br />

sich durch mikroskopisch kleine<br />

Sporen. Da in der Luft meistens viele<br />

verschiedene Pilsporen vorhanden<br />

sind, werden sie sich unter günstigen<br />

Bedingungen auf deinen Pflanzen<br />

niederlassen, keimen und sich über<br />

die ganze Plantage ausbreiten.<br />

Feuchte Luft ohne Zirkulation und<br />

nicht sterilisierte, zu nasse Erde ist<br />

genau die Umgebung, die Pilze suchen.<br />

Wenn die Umgebung für die<br />

Pilzbildung optimal ist, kann eine<br />

Ernte innerhalb weniger Tage vernichtet<br />

werden. Obwohl es verschiedene<br />

Arten von Pilzen gibt, kann<br />

man alle mit denselben Methoden<br />

verhindern und bekämpfen.<br />

Vorbeugung<br />

Vorbeugung ist der wichtigste Faktor<br />

um Pilzkrankheiten zu bekämpfen.<br />

Denn wie schon im vorderen Abschnitt<br />

erwähnt, sind Pilzsporen<br />

überall in der Luft vorhanden. Das<br />

heisst, auch Du wirst in deinem Anbauraum<br />

Pilzsporen haben. Bevor<br />

ein Anbauraum eingerichtet wird, ist<br />

es deshalb wichtig, dass sämtliche<br />

Vorhänge oder andere Stoffe aus<br />

dem Zimmer entfernt werden. Falls<br />

Dein Zimmer mit einem Spannteppich<br />

ausgelegt ist, empfiehlt es sich,<br />

den ganzen Raum mit einer Teichfolie<br />

abzudecken. Im Fachhandel erhältst<br />

du auch mattweisse Farbe mit<br />

Fungiziden.Aber noch viel wichtiger<br />

als den Raum mit einer fungizidhaltigen<br />

Farbe zu streichen, ist immer ein<br />

gut gelüftetes Klima zu halten. Du<br />

solltest also unbedingt das Klima in<br />

Deinem Raum mit Hilfe eines Zuund<br />

eines Abluftventilators sowie einem<br />

oder mehreren Umluftventilatoren<br />

steuern können. In einem Growraum<br />

darf es niemals Ansammlungen<br />

von Kondenswasser<br />

geben. Falls dies geschehen<br />

sollte, ist das ein<br />

eindeutiges Zeichen<br />

dafür, dass zuwenig<br />

gelüftet wird.<br />

Wenn Du<br />

irgendwie die<br />

Möglichkeit<br />

hast die<br />

frische<br />

Luft<br />

aus<br />

einem<br />

geheizten<br />

Raum anzusaugen,<br />

würde ich Dir das unbedingt<br />

empfehlen zu<br />

tun. Denn alle Heizkörper<br />

dienen dazu,<br />

die Luft auszutrocknen.<br />

Was sehr wichtig<br />

ist und immer wieder von Pflanzern<br />

vergessen wird, ist die Lüftung auch<br />

dann zwischendurch laufen zu lassen,<br />

wenn mal ein paar Tage keine Pflanzen<br />

im Raum sind.<br />

Wenn du mit einem Thermostat arbeitest,<br />

der das Ein- und Ausschalten<br />

der Lüftung steuert, musst du möglicherweise<br />

für die Zeit, in welcher der<br />

Raum still steht, anstelle des Thermostats<br />

eine Zeitschaltuhr einstellen.<br />

Denn wenn die Lampen nicht laufen,<br />

wirst du sehr wahrscheinlich zuwenig<br />

Wärmeentwicklung haben, damit der<br />

Thermostat die Lüftung startet.<br />

Bekämpfung<br />

Wenn Du all diese Faktoren sauber<br />

einhältst, wirst du höchstwahrscheinlich<br />

nie Probleme mit Pilzen haben.<br />

Sollten sich trotzdem einmal Pilze<br />

ausbreiten, kann deren Ausbreitung<br />

Pilze und Fäulnis<br />

Mr. K.C. & El Creador<br />

Wenn es in der Pflanzenanlage fault und Pilze entstehen, ist Handeln angesagt,<br />

andernfalls können die Ernteverluste immens sein. So vielfältig die ganze Palette<br />

an Schimmelpilzen auch ist, gibt es doch auch geeignete Methoden, diese zu<br />

bekämpfen und – noch besser – vorzubeugen.<br />

mit einfachen<br />

Mittel<br />

verhindert werden.<br />

Entferne alles abgefallene<br />

Laub sowie abgestorbene<br />

Blätter an den Pflanzen. Korrigiere<br />

das Raumklima und wechsle<br />

das Substrat in den Töpfen aus. Dies<br />

Massnahmen helfen eigentlich immer,<br />

solange sich der Pilz noch nicht<br />

grossflächig ausgebreitet hat. Sind<br />

nur einzelne Pflanzen befallen, können<br />

diese einfach aus dem Raum entfernt<br />

werden. Nach dem Korrigieren<br />

der Klimasteuerung müssen in den<br />

folgenden Tagen die restlichen Pflanzen<br />

ständig auf einen eventuellen<br />

Pilzbefall hin kontrolliert werden.<br />

Sollte sich der Befall trotz dieser<br />

vorbeugenden Massnahen ausbreiten,<br />

wird das Spritzen eines Fungizides<br />

(Pilzbekämpfungsmittel) leider<br />

unumgänglich. Am besten erkundigst<br />

Du Dich dafür bei einem<br />

Spezialisten.


Spritzen und Sprühen<br />

Das Besprühen von Pflanzen kann<br />

zu einer Schädigung der Pflanze führen.<br />

Dies erkennt man an Verbrennungen<br />

an den Blättern, plötzlichem<br />

Verwelken oder auch geringerem<br />

Wachstum. Um sicher zu gehen, dass<br />

nicht alle Pflanzen nach dem Besprühen<br />

eingehen, empfiehlt es sich, vor<br />

der ersten Anwendung nur eine<br />

Pflanze pro Sorte zu besprühen. Danach<br />

solltest Du mindestens zwei Tage<br />

abwarten und kannst dann sehen,<br />

sie die Pflanze darauf reagiert. Wenn<br />

Du in Räumen mit solchen Spritzmitteln<br />

arbeitest, ist es wichtig, dass<br />

du dich vorher erkundigst wie damit<br />

fachgerecht umzugehen ist. Im Zweifelsfall<br />

empfehle ich auf jeden Fall,<br />

eine Gasmaske anzuziehen; vor allem<br />

beim Gebrauch von Spraydosen.<br />

Sprays nützen nur dort etwas, wo sie<br />

auch direkt daraufgesprüht werden.<br />

klebt. Deshalb empfehle ich, die<br />

Pflanzen ungefähr eine Stunde bevor<br />

das Licht angeht, zu besprühen. Anschliessend<br />

sollte man wieder warten<br />

und dann kurz bevor das Licht angeht,<br />

die Pflanzen mit Wasser abspritzen.<br />

Danach können die Blätter<br />

trocknen und sind wieder bereit für<br />

die Lichtaufnahme. Achte darauf,<br />

dass Du solche Spritzmittel ebenfalls<br />

auch gut von unten an die Blätter<br />

sprühst. Dementsprechend musst Du<br />

natürlich danach auch wirklich alle<br />

Teile der Pflanze umfassend mit Wasser<br />

abspritzen.<br />

Im Fachhandel erhältst du spezielle<br />

Sprühgeräte, mit denen das Besprühen<br />

von unten erleichtert wird. Sobald<br />

die Pflanzen aber mit der Bildung<br />

von Blüten begonnen haben,<br />

rate ich vom Gebrauch jeglicher<br />

Spritzmittel unbedingt ab. Denn solche<br />

Gifte brauchen immer mehrere<br />

Wochen, bis sie vollständig abgebaut<br />

sind. ■<br />

Das heisst, Du brauchst<br />

schon bei wenigen Pflanzen<br />

Unmengen von<br />

Spritzmittel. Mit anderen<br />

Worten: Für<br />

draussen im Garten<br />

konzipierte<br />

Mittel, die als unschädlich<br />

eingestuft<br />

werden, müssen in<br />

einem Raum derart<br />

stark konzentriert<br />

werden, dass es zu Reizungen<br />

der Atemwege<br />

und/oder negativer Beeinflussung<br />

der Sehfähigkeit<br />

führen kann.<br />

Natürlich ist dies auch für<br />

die Pflanzen nicht gerade<br />

die richtige Umgebung und<br />

durch das Besprühen werden<br />

die Stomata (Atemporen<br />

an der Blattunterseite) vergrowing<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

17


…wenn Gutes entsteht…<br />

VHL • 7104 Versam<br />

www.hanf4u.ch


Das Kreuzworträtsel<br />

An dieser Stelle beglücken wir unsere LeserInnen wiederum mit einem etwas anspruchvolleren<br />

Schwedenrätsel inklusive Hanfwortschatz. Viel Spass!<br />

schweiz.<br />

Maler<br />

(Hans)<br />

schweiz.<br />

Künstler<br />

† 1977<br />

Schuldverschreibung<br />

enthaltsame<br />

Menschen<br />

ägyptischer<br />

Sonnengott<br />

lascher<br />

Gang<br />

Zürcher<br />

Cartoonist<br />

(René)<br />

Lebens-<br />

mittel-<br />

Multi<br />

zu dem<br />

Zeitpunkt<br />

...<br />

indischer<br />

Gott<br />

des<br />

Hanfes<br />

Rohstoff<br />

für<br />

Hanf<br />

Textilien<br />

franz.:<br />

Baum<br />

3<br />

schweiz.<br />

Dialekt:<br />

Butter<br />

Präposition<br />

Gegenteil<br />

von<br />

pro<br />

16<br />

formlos<br />

bei der<br />

Anrede<br />

(2 W.)<br />

schweiz.<br />

Experimentalfilmer<br />

Frauenkosename<br />

verweilen<br />

psychische<br />

Überbelastung<br />

13<br />

8<br />

schweiz.<br />

Mundart-<br />

Rocker<br />

abfinden<br />

heiliger<br />

Drachenkämpfer<br />

Seeräuber<br />

schweiz.:<br />

Freibad<br />

Vorname<br />

des Psychologen<br />

Fromm †<br />

Abk.: pro<br />

anno<br />

10<br />

zunächst<br />

Hundename<br />

15<br />

schweiz.<br />

Kick-<br />

Boxer<br />

(Andy) †<br />

11<br />

engl.:<br />

Hanf<br />

von<br />

drinnen<br />

französischer<br />

Männername<br />

Tagesabschnitt<br />

Hilfsgeistliche<br />

Kaviarfisch<br />

Förderung<br />

von Rohstoffen<br />

Nervenerkrankung<br />

alte<br />

franz. 5-<br />

Centime-<br />

Münze<br />

Gewürzkorn<br />

verneinendes<br />

Wort<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />

14<br />

schweiz.<br />

Grossbank<br />

(Abk.)<br />

1<br />

Berner<br />

Schauspielerin<br />

(Ursula)<br />

franz.<br />

Autor †<br />

(Marquis<br />

de ...)<br />

witzige<br />

Filmszene<br />

Mineralquellen<br />

im Kt. VD<br />

CH-<br />

Hanfverband<br />

(Abk.)<br />

Briefabschiedsfloskel<br />

(Abk.)<br />

schweiz.<br />

Schriftsteller<br />

(Max) †<br />

erster<br />

Versuch<br />

(auf ...)<br />

ungeformt<br />

7<br />

ehem.<br />

Skirennfahrerin<br />

(Erika)<br />

4<br />

Teil der<br />

Wohnung<br />

ein Landfahrervolk<br />

Orientale<br />

9<br />

Wortteil:<br />

Hundertstel<br />

Bündner<br />

Pass<br />

ins Val<br />

Müstair<br />

Stadtteil<br />

der ungarischen<br />

Hauptst.<br />

dickflüssig<br />

‘Killerwal’<br />

Initialen<br />

von<br />

Kolumbus<br />

islam.<br />

Name<br />

für Abraham<br />

Stadt<br />

am<br />

Leba-<br />

See<br />

franz.:<br />

elf<br />

‘Jesus’<br />

im<br />

Islam<br />

2<br />

Abk.:<br />

Shilling<br />

Himmelsrichtung<br />

westafrik.<br />

Schutzamulett<br />

12<br />

int.<br />

Auto-Z.<br />

Neuseeland<br />

Musikträger<br />

(Mz.)<br />

Strumpfhalter<br />

Münzeinheit<br />

der EU<br />

(Mz.)<br />

5<br />

Produkt<br />

aus<br />

Hanfharz<br />

überfallartiger<br />

Polizeibesuch<br />

6<br />

Lösung auf Seite 46<br />

hemp game<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

21


der report<br />

Weit ist es nicht vom Redaktionsbüro<br />

des SHT bis zur Schweizer Hanf-<br />

Koordination. Es ist buchstäblich ein<br />

kleiner Schritt, denn das Zentralsekretariat<br />

der SHK befindet sich in einer<br />

Bürogemeinschaft an der Berner<br />

Monbijoustrasse – flankiert vom Büro<br />

der Hanfmesse CannaTrade.ch sowie<br />

der SHT-Redaktion. Das Zentralsekretariat<br />

umfasst zwei Räume;<br />

zusätzlich hat es einige Stockwerke<br />

höher ein beschauliches Sitzungszimmer.<br />

Im SHK-Büro sind verschiedene Personen<br />

tätig: Roman Simon ist für die<br />

Betreuung der Mitglieder zuständig<br />

und demzufolge dann im Büro anzutreffen,<br />

wenn er nicht gerade als<br />

«SHK-Aussendienstler» durchs Land<br />

tourt. Tünde Kovacs, die Vize-Präsidentin<br />

der SHK, ist zwei Tage in der<br />

Woche zugegen und kümmert sich<br />

Zu Besuch bei der SHK<br />

Marc Zingg<br />

Man liest immer häufiger über die SHK/CSC, die Schweizer Hanf-Koordination. In den<br />

Medien und der Politik findet der Dachverband der hiesigen Hanfbranche zunehmend Präsenz<br />

und Akzeptanz. Doch wer sind eigentlich die Menschen hinter der Organisation und wo<br />

arbeiten sie? Wir von der SHT haben unseren Nachbarn für Euch besucht.<br />

vor allem um wichtige Korrespondenzen<br />

und Projekte, aber auch um<br />

die Kommunikation zwischen den<br />

Sektionen der Hanf-Koordination<br />

und dem nationalen Dachverband.<br />

Weitere personelle Unterstützung<br />

für Lobbying und Juristisches hat die<br />

SHK durch Andrea DeMarmels und<br />

Dominique von Planta. So hatten vor<br />

wenigen Wochen SHK-Präsident<br />

François Reusser und Rechtsanwältin<br />

von Planta die Gelegenheit, bei<br />

den «Hearings» mit der zuständigen<br />

Nationalratskommission anwesend<br />

zu sein und ihre Standpunkte direkt<br />

anzubringen. Solche Sternstunden<br />

müssen aber auch bürokratisch flankiert<br />

werden und so lancierte das<br />

SHK-Büro einen Info-Versand an alle<br />

Nationalräte. Dies als kleiner Auszug<br />

aus dem Wirken der SHK; was es<br />

sonst noch alles zu tun gibt und wie<br />

die allgemeine Situation aussieht, haben<br />

wir Vize-Präsidentin Tünde Kovacs<br />

gefragt:<br />

SHT: Welches sind momentan die<br />

Hauptaufgaben der SHK?<br />

Tünde Kovacs:Absolute Priorität hat<br />

extern im Moment sicher die Lobbyarbeit<br />

mit dem Nationalrat, die Kontakte<br />

zu Bundesbehörden und Vereinigungen<br />

wie dem Bundesamt für<br />

Gesundheit BAG, der Eidgenössischen<br />

Alkoholverwaltung, dem<br />

Schweizer Bauernverband SBV, der<br />

Uniterre (Bauernverband Welschland),<br />

der Fachstelle für Alkohol- und<br />

andere Drogenprobleme SFA/ISPA,<br />

den kantonalen Sozialstellen sowie<br />

verschiedenen Drogenberatungsinstitutionen.<br />

Intern arbeiten wir an der<br />

Umsetzung des Reglementes, der Bildung<br />

weiterer Sektionen und dem<br />

Messeauftritt der SHK an der kommenden<br />

CannaTrade.<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

22


der report<br />

Du kümmerst Dich auch um die Regionalsektionen<br />

der SHK. Was gibt<br />

es dabei zu tun?<br />

Da es bereits acht Sektionen gibt,<br />

nämlich Bern, Basel-Stadt, Basel-<br />

Land, Genf, Wallis, Luzern, Zürich<br />

und Tessin, haben wir die Betreuung<br />

in der Geschäftsleitung aufgeteilt. Ich<br />

kümmere mich um die beiden Basel<br />

und unterstütze das Sekretariat bei<br />

der Gründung und Formierung neuer<br />

Sektionen. In Gründung sind momentan<br />

die Regionalgruppen Graubünden<br />

und Fribourg, fehlen tun uns<br />

noch Sektionen in den Regionen<br />

Waadtland, Ost- und Nordschweiz.<br />

Wo liegen die Schwächen der SHK?<br />

Die finanzielle Lage aufgrund der<br />

schlechten Zahlungsmoral der Mitglieder.<br />

Dazu kommt, dass durch die<br />

Repression Hanfläden geschlossen<br />

werden, was diese Situation noch verschärft.<br />

Und welches sind die Stärken?<br />

Die erreichte Professionalität der<br />

SHK Schweiz und die Einführung<br />

des verbindlichen Reglementes, welches<br />

aus dem ehemaligen «Ehrenkodex»<br />

heraus entstanden ist, sind grosse<br />

Errungenschaften und haben die<br />

Anerkennung der SHK auf Bundesebene<br />

als Partner und Anlaufstelle<br />

der Hanfbranche gebracht. Auch die<br />

verhältnismässig schnelle Bildung<br />

der Sektionen – angefangen hat dies<br />

erst im Herbst 2001 – und damit die<br />

Erhöhung der «Schlagkraft vor Ort»<br />

sind starke Leistungen der SHK und<br />

der involvierten Personen.<br />

Du bist Mit-Organisatorin der<br />

«Hanftagung», welche in den letzten<br />

Jahren regelmässig durchgeführt<br />

worden ist. Ist für 2003 wiederum eine<br />

«HAT» geplant?<br />

Ja, am Wochenende des 18./19. Januar<br />

ist eine Tagung anberaumt mit dem<br />

Thema «Die SHK während der Referendumszeit».<br />

Hier ist vor allem beabsichtigt,<br />

ein einheitliches Leitbild<br />

und Kommunikationskonzept für die<br />

Sektionen und Mitglieder zu entwerfen.<br />

Auf Deutsch heisst das, wir müssen<br />

zu den aktuellen politischen Fragen<br />

zur Hanf-Regulierung die richtigen<br />

Antworten, Argumente und Lösungsvorschläge<br />

vermitteln.<br />

Möchtest Du noch ein Schluss-Statement<br />

abgeben?<br />

Besonders auf die Sektionen bezogen<br />

– aber auch generell – würde ich<br />

doch sagen: Liebet und vermehret<br />

Euch! ■<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch.<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

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cannaisseur<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

26<br />

Regulierung<br />

von<br />

Hanf<br />

Der verspätete Herbst zeigt sich<br />

durch verhangene Nebelwolken,<br />

durchdringende Nässe; selten erscheint<br />

die Sonne, die einem die Seele<br />

wieder erheitert.<br />

Hundegebell, Musik, viele Hände<br />

leisten wieder gute Dienste. Drinnen<br />

laufen die Scheren, draussen mahlen<br />

die Mühlen.<br />

Ein Wettrennen mit der Zeit. Der<br />

kleine Unterschied liegt daran, dass<br />

die Scheren Feinarbeit leisten, die<br />

Mühlen der Zeit arbeiten aber grob<br />

und erzeugen schlussendlich einen<br />

Einheitsbrei der Zerstörung.<br />

Drinnen werden Existenzen gefördert,<br />

wird gelebt. Draussen werden<br />

Existenzen zerstört, wird Grüngut<br />

und Material beschlagnahmt.<br />

Zwischen Gut und Böse<br />

Hannes Lüthi<br />

Regulation<br />

of<br />

Hemp<br />

Régulation<br />

du<br />

chanvre<br />

Die dringend benötigte Aufmerksamkeit<br />

des Hanfes wurde auf politischer<br />

Ebene dank anderen prioritären<br />

Zielen auf die Frühlingssession<br />

verschoben. Aufschiebung um Aufschiebung<br />

bringt für niemanden befriedigende<br />

Lösungen.<br />

Die heutige Bürokratisierung verunmöglicht<br />

nahezu natürliches Handeln.<br />

Die Lage spitzt sich zu, die Dunkelziffern<br />

werden schwarz und schwärzer,<br />

die Polarisierung wird in Gut<br />

und Böse praktiziert. Doch wie weit<br />

ist unsere Empfindung von «böse<br />

und gut» ernst zu nehmen? Stellt sich<br />

das Böse nicht meist doch als hilfreich,<br />

stärkend oder einfach nur in<br />

abgeschwächter Form «böse» heraus,<br />

wenn wir es weitsichtiger betrachten?<br />

Die Pole entfernen sich zunehmend<br />

voneinander; wir urteilen nur noch in<br />

schwarz und weiss. Zu dieser pessimistischen,<br />

einseitigen Weltsicht, die<br />

auf eine Verurteilung von allem<br />

Bösen und Schlechten anspielt, hat<br />

die Kirche einen nicht geringen Teil<br />

beigetragen. Sie definiert klare<br />

Grenzen von Gut und Böse – Gott<br />

und Teufel.<br />

Auch behauptet sie, dass Gut und<br />

Böse in uns selbst sind. Wie kann<br />

dann etwas nur schlecht sein, wenn<br />

doch jeder Mensch beides enthält?<br />

Wie kann denn ein Naturprodukt<br />

schlecht und zerstörend auf uns wirken,<br />

wenn wir doch selber lenken was<br />

wir sind, da wir selbst die Möglichkeiten<br />

beinhalten.<br />

Die Natur sollte weder vom Menschen<br />

selbst, noch gesetzlich verurteilt<br />

werden, denn alle ihre Produkte<br />

tragen dazu bei, die richtige Mischung<br />

von Gut und Böse zu finden,<br />

Regulazione<br />

di<br />

canapa<br />

uns selbst zu sein. Und sie zeigen uns,<br />

dass es kein schwarz/weiss gibt in der<br />

Natur.<br />

Die Farben dazwischen sind interessant.<br />

Diesen muss Beachtung geschenkt<br />

werden, da sie unsere Natur<br />

in allen ihren Variationen repräsentieren,<br />

unser ureigenstes Gut – Die<br />

wahre Schöpfung! Warum sonst zeigt<br />

sich uns ein Regenbogen in einer solchen<br />

Farbenvielfalt?<br />

Es ist ein Bedürfnis der Menschen,<br />

eine freie, individuelle Sichtweise zu<br />

erlangen, um ein neues Gleichgewicht<br />

zwischen Körper, Geist, Emotionalität<br />

und unserer Umwelt und<br />

den Tieren zu finden.<br />

Chill Out, Loslassen, unterliegt keinem<br />

erzwungenen Einheitsdenken!<br />

Es definiert sich durch das Vertrauen


zu unserer individuellen Spontaneität;<br />

uns der Kraft und Energie unseres<br />

Lebens hinzugeben.<br />

Jedes Element der Natur gibt sich<br />

dem Leben hin!<br />

Tun dies die Elemente nicht, gibt es<br />

Störungen, im erweiterten Rahmen<br />

entstehen daraus Krankheiten. Über<br />

die Vielzahl moderner Krankheiten<br />

muss ich mich wohl nicht auslassen.<br />

Auf jeden Fall ist dieser Weg nicht erstrebenswert.<br />

Sich der Kraft des Lebens<br />

hinzugeben, bedeutet Schritte<br />

zur geistigen, körperlichen, spirituellen<br />

und emotionalen Gesundheit einzuleiten.<br />

Es bedeutet, sich den Einflüssen von<br />

aussen zu öffnen, der Natur und den<br />

Emotionen mehr Gehör zu verschaffen.<br />

Vor allem bedeutet es, sich aus<br />

den eigenen Verkrampfungen und<br />

Ängsten zu lösen. Anstatt die Auslöser<br />

dieser Ängste zu bekämpfen, wäre<br />

es sinnvoller, sie zu tolerieren. Es<br />

ist nicht sinnvoll, Dinge die man<br />

selbst nicht will, die furchteinflössend<br />

sein können, anderen zu verbieten.<br />

Es gab alte Kulturen, die zeremoniell<br />

Drogen zur Bewusstseinserweiterung<br />

verwendeten. Das Wissen im<br />

Umgang war vorhanden, ebenso die<br />

gesellschaftliche Anerkennung des<br />

Gebrauchs.<br />

Heutzutage geht es nicht um die Glorifizierung<br />

von Hanf!<br />

Die Jugend konsumiert diverse chemische<br />

wie natürliche Substanzen.<br />

Eine Gebrauchsanleitung liegt jedoch<br />

meistens nicht vor. Mit einer<br />

Regulierung wären solche wichtige<br />

Massnahmen wie Aufklärung, Prävention,<br />

Jugendschutz, Qualitätsdeklaration,<br />

et cetera, et cetera, weitgehendst<br />

gelöst.<br />

Solange aber die gesellschaftliche Akzeptanz/Anerkennung<br />

nicht existiert,<br />

kann keine effektive Aufklärung betrieben<br />

werden. Es verhindert einen<br />

echten Fortschritt. Vielen wichtigen<br />

Komponenten kann nicht nachgekommen<br />

werden.<br />

Dies schlägt einen neuen gesellschaftlichen<br />

Graben; nicht den «Röschti»-,<br />

sondern den Hanfgraben! Kämpften<br />

doch nicht vor langer Zeit die Homosexuellen<br />

für ihre gesellschaftliche<br />

Akzeptanz und Integrierung – Heute<br />

sind es unter anderem die «Hänfler».<br />

So mahlen eben die Mühlen der<br />

Zeit… oder so brennt der CD-Brenner<br />

Informationen,die nach 10 Jahren<br />

ziemlich verbrannt sind. ■<br />

cannaisseur<br />

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swiss hemp times<br />

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Hanf-Demo in Basel<br />

Markus Kaufmann / Erik Vischer / Willi Blaser<br />

Basel ist eine der Hanf-Hochburgen der Schweiz. Nach Jahren relativer Ruhe herrscht aber ein<br />

rauer Wind am Rheinknie, da die Hanfshops wie Pilze aus dem Boden geschossen sind und<br />

der Export von Cannabis dramatische Ausmasse angenommen hat. Die bedrängte Basler<br />

Hanfszene hat die Problematik erkannt und ist für ihre Anliegen auf die Strasse gegangen.<br />

Mehr Hanfläden als Bäckereien<br />

Noch im März 2002 gab sich der Basler<br />

Regierungsrat und Polizeidirektor<br />

Jörg Schild im Interview mit der<br />

Swiss Hemp Times gelassen zum<br />

Thema Hanf.Auf der Prioritätenliste<br />

des Polizeikorps seien ganz klar gewichtigere<br />

Dinge als die Bekämpfung<br />

von Cannabiskonsum und –<br />

Handel. Schon damals gab es in Basel<br />

über 50 Läden, die rauchbare<br />

Hanfblüten verkauften. Diese Zahl<br />

übertraf – und dies war der Basler<br />

Zeitung eine Grossreportage wert –<br />

sogar die Anzahl Bäckereien in der<br />

Stadt. Mehr Hanf als Brot: Das war<br />

für die Behörden der Zeitpunkt zum<br />

Handeln. In einem mutigen und vernünftigen<br />

Schritt sandte die Abteilung<br />

Gesundheitswesen des Basler<br />

Sanitätsdepartements im April einen<br />

Brief an alle Hanfläden der Stadt. In<br />

diesem Schreiben wurde klar auf die<br />

geltende Rechtslage aufmerksam gemacht<br />

(gemäss Noch-BetmG ist<br />

Hanfblütenverkauf zum Kiffen verboten),<br />

aber es wurde auch betont,<br />

dass der Kanton Basel-Stadt eine liberale<br />

Hanfpolitik verfolge, welche<br />

der in absehbarer Zeit erfolgenden<br />

Revision des Betäubungsmittelgesetz<br />

Rechnung trage. Es gehe vor allem<br />

darum, die Verfügbarkeit von<br />

rauchbarem Hanf an Jugendliche unter<br />

18 Jahren einzudämmen.<br />

Ruhe vor dem Sturm<br />

In seinem Schreiben teilte das Sanitätsdepartement<br />

ebenfalls mit, dass<br />

sämtliche Läden, welche Cannabis<br />

an Minderjährige unter 18 Jahren abgeben<br />

würden, mit einer Schliessungsverfügung<br />

zu rechnen hätten.<br />

Und obwohl – auch ausdrücklich im<br />

Brief erwähnt – die «normale» Strafverfolgung<br />

vorbehalten wurde, gingen<br />

die verantwortungsbewussteren<br />

Hanfladenbesitzer nun von einer gewissen<br />

Rechtsicherheit aus, solange<br />

sie wie verlangt ihre Verkaufsstellen<br />

klar deklarierten. Ebenso erhoffte<br />

man, die Behörden würden es honorieren,<br />

wenn die Branche freiwillig<br />

Prävention betreibt. Doch leider<br />

blieben diejenigen, welche sich für<br />

die Hanfgemeinschaft engagieren in<br />

der Minderheit; die Basler Sektion<br />

der Schweizer Hanf-Koordination<br />

zählte gerademal 15 von damals rund<br />

80 vorhandenen Hanfläden. Diese<br />

Entwicklung nahm ihren Lauf bis zu<br />

jenen Schlagzeilen, die wie ein Fanal<br />

wirkten und wohl für den Stimmungsumschwung<br />

der Justiz mitverantwortlich<br />

waren: «Basel – das<br />

Hanf-Chicago» titelte die Presse<br />

über einen Entführungsfall in der<br />

Szene. Fast zum gleichen Zeitpunkt<br />

flog in einem Quartier eine grossflächige<br />

Indoor-Anlage auf, die dem<br />

Export gedient haben dürfte. Auch<br />

dieses Ereignis fand seine Schlagzeilen<br />

in den Medien; zudem wurde der<br />

stetige Druck der Nachbarstaaten<br />

Frankreich und Deutschland nicht<br />

weniger.<br />

Die Wende<br />

Nun schlug Justitia systematisch zu:<br />

Täglich wurden Razzien in Hanfläden<br />

durchgeführt. Betriebe, die nach<br />

erfolgtem Polizeibesuch noch weiter<br />

Hanfblüten verkauften, wurden<br />

eben kurz darauf wieder besucht.<br />

Dieses Spielchen wiederholte sich<br />

hanf szene<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

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zu gehen. Bis zum Referendums-Abstimmungskampf<br />

zur BetmG-Revision<br />

müssen die Betroffenen umdenken<br />

und sich endlich zeigen und<br />

kämpfen – wenn sie eine Hanflegalisierung<br />

wollen.» Auch ein anderer<br />

Basler Hanfladenbesitzer zeigte sich<br />

doch leicht enttäuscht von der Solidarität<br />

seiner KundInnen: «Von den<br />

Gymlehrern, Bankern und Anwälhanf<br />

szene<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

bei einigen Hanfläden fünf bis sechsmal,<br />

aber dann war auch dort<br />

Schluss. Wie viele von den bis vor<br />

kurzem vorhandenen sechs Dutzend<br />

Shops zum momentanen Zeitpunkt<br />

noch rauchbares Kraut verkaufen, ist<br />

nicht bekannt. Kenner der Branche<br />

vermuten aber, dass sich der Handel<br />

in unbekannte, kaum bekannte<br />

Shops und – zum Leidwesen der Prävention<br />

– auch zurück auf die Strasse<br />

verlagert hat. Das Ziel der Behörden,<br />

nämlich die KonsumentInnen<br />

zu schützen oder der organisierten<br />

Kriminalität keine Gelegenheit zu<br />

geben, sich im Hanfhandel festzukrallen,<br />

dürfte damit verfehlt werden.<br />

In der Praxis sind die KifferInnen<br />

nun wieder auf teils dubiose<br />

Gassendealer und deren unrühmliches<br />

Milieu angewiesen. So werden<br />

im Jahr 2002 volljährige Schweizer<br />

BürgerInnen gezwungen, sich ihr<br />

Hanfkraut auf dem<br />

Schwarzmarkt<br />

zu besorgen, inmitten harter Drogen<br />

und in die Kasse von skrupellosen<br />

international tätigen Subjekten. Was<br />

dies gerade für jüngere Semester bedeuten<br />

kann, braucht hier gar nicht<br />

erst beschrieben zu werden...<br />

Auf die Strasse<br />

In arge Bedrängnis geraten, reagierte<br />

die Basler Hanfszene Ende November<br />

und trug ihre Anliegen unter<br />

dem Appell «Für eine vernünftige<br />

und liberale Hanfpolitik» auf die<br />

Strasse. In der durchwegs friedlichen,<br />

aber leider verregneten<br />

Kundgebung marschierten rund 400<br />

HanffreundInnen durch die Innenstadt<br />

machten auf die extreme Repression<br />

der letzten Zeit aufmerksam.<br />

Leider sind mit vier Hundertschaften<br />

keine Berge zu versetzen<br />

und die Basler Zeitung bemerkte<br />

böse, aber treffend:<br />

«Die Organisatoren hatten<br />

mindestens 1000 Personen<br />

erwartet. Auf die<br />

Idee, dass es in der Stadt<br />

Basel genug Hanfkonsumenten<br />

gibt, um die<br />

Existenz von über 80<br />

Hanfläden in luxuriösester<br />

Weise zu sicher,<br />

wäre angesichts<br />

des armseligen<br />

Demonstrantenhäufleins<br />

wohl<br />

niemand gekommen.»<br />

Erik Vischer,<br />

Präsident<br />

der Sektion BS<br />

der SHK und<br />

Organisator<br />

der Demo: «Es<br />

stimmt mich sehr<br />

nachdenklich, dass sich so<br />

viele Hanfkonsumenten von ein<br />

paar Regentropfen davon abhalten<br />

lassen, für ihre Sache auf die Strasse<br />

30


sätzen zu führen und hätten korrekt<br />

über Steuern und Sozialabgaben abzurechnen.Als<br />

Gegenleistung sei die<br />

Repression gegen Hanfläden, die<br />

sich an genannte Regeln halten, zu<br />

sistieren – bis das revidierte Betäubungsmittelgesetz<br />

in Kraft tritt.<br />

In der Zwischenzeit hat auch ein<br />

Grossrat der SP Basel-Stadt, Peter<br />

Aebersold, in einer Interpellation<br />

die kantonale Regierung gefragt ob<br />

sie nicht bereit sei, für offene Gespräche<br />

mit dem seriösen Teil der<br />

Hanfladenbetreiber. Die Regierung<br />

wird angefragt ob sie bereit sei, Be-<br />

Lotti’s<br />

Neujahrsbrief<br />

für alle Menschen, ob<br />

Hanfers oder nicht…<br />

Fast jeden Tag sehe oder höre<br />

ich Menschen, die krank sind<br />

oder denen es nicht gut geht.<br />

Alle sind auf der Suche<br />

nach Hilfe. Das Mittel<br />

muss nicht unbedingt Hanf<br />

sein, kann aber. Warum also<br />

soll man dies nicht nutzen<br />

dürfen? Sei es, ob man mit<br />

Hanf in der Form von Tee<br />

besser schlafen oder sich mit<br />

Salbe, Tinktur, etc. gegen<br />

Schmerzen, Nach- und<br />

Nebenwirkung Linderung<br />

verschaffen kann.<br />

hanf szene<br />

ten, die regelmässig<br />

bei mir einkaufen,<br />

ist keiner<br />

da.»<br />

Der politische<br />

Hanf-Kampf<br />

geht weiter<br />

In einer Petition,<br />

die ebenfalls an<br />

der Demo lanciert<br />

wurde, fordern<br />

die Hanfaktivisten von der kantonalen<br />

Regierung die Schaffung einer<br />

unabhängigen Kontrollstelle,<br />

welche sicherstellen soll, dass in den<br />

Hanfläden Drogenhanf nur an Erwachsene<br />

über 18 Jahren verkauft<br />

wird. Die Petition verlangt im weiteren<br />

von den Laden-Betreibern, sie<br />

dürften die öffentliche Ordnung<br />

nicht stören und keine Werbung für<br />

Drogenhanf machen. Die Läden<br />

seien nach kaufmännischen Grund-<br />

dingungen (ähnlich wie in der Petition<br />

gefordert) für die Tolerierung<br />

einer beschränkten Verkaufszene zu<br />

formulieren, zu kontrollieren und<br />

durchzusetzen. Die Antwort steht<br />

noch aus und wird hoffentlich in der<br />

nächsten Swiss Hemp Times zu vernehmen<br />

sein. Die Petition wird Ende<br />

Januar 2003 eingereicht werden –<br />

auch bei schlechtem Wetter werden<br />

ein paar Tausend Unterschriften zusammenkommen!<br />

■<br />

Haben Sie jemals den<br />

dankbaren Ausdruck im<br />

Gesicht eines Chemopatienten<br />

gesehen, dem Cannabis gegen<br />

die Schmerzen geholfen hat?<br />

Es ist sehr schwer, helfen zu<br />

wollen und es nicht zu dürfen.<br />

Wo bleibt da die<br />

Menschlichkeit und die<br />

Gerechtigkeit?<br />

Zünden wir eine Kerze an,<br />

damit sie ein wenig Licht<br />

und Wärme in unsere oftmals<br />

dunkle, kalte Welt bringt.<br />

Ich wünsche Euch allen von<br />

ganzem Herzen ein positives<br />

neues Jahr!<br />

Lotti<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

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Wasserpfeifen<br />

Wasserpfeifentabak<br />

CD's<br />

Eingeschränktes Sortiment wegen Polizeibesuch


Aus der Luft gegriffen<br />

Margot Steiner<br />

Die Welt ist ein Spiegel,<br />

in welchem Du Dich<br />

von allen Seiten siehst,<br />

sogar: «Upside down».<br />

Andere und Dich<br />

zur selben Zeit.<br />

Gehst Du durch ihn<br />

hindurch, stellst Du fest,<br />

dass Du der Spiegel bist.<br />

Aufsteller<br />

Die Schweizer Hanf-Koordination<br />

war eingeladen, den «Hearings»<br />

der Nationalratskommission beizuwohnen.<br />

Dies ist ein deutliches<br />

politisches Zeichen für die Anerkennung<br />

der SHK als Ansprechpartner<br />

für die Hanfbranche.<br />

Ablöscher<br />

Der zeitweilige SVP-Bundesratskandidat<br />

Toni Bortoluzzi ist gegen<br />

die Hanf-Regulierung weil der Jugendschutz<br />

eh nicht greifen werde,<br />

das sähe man ja beim Alkohol.<br />

Ob er nun im Interesse der Volksgesundheit<br />

ein Alk-Verbot fordert?<br />

hanf szene<br />

Die lustige Hanfmontage<br />

winter 2002/03<br />

■ Mit der Klon-Legalisierung und der Neuwahl des Bundesrates kam das Aus für den Hanfmarkt Schweiz.<br />

© 2002 Willi Blaser<br />

swiss hemp times<br />

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Die vollkommene Welt<br />

Patrick Michael Hunziker<br />

Eine Geschichte zur Besinnung in der Zeit des Erwachens<br />

Teil 11<br />

Genau als Joshua die Gipfelspitze erkennen<br />

konnte, stiess ein Adler einen<br />

lauten Schrei aus, als wolle er ihn willkommen<br />

heissen und begrüssen. Dieser<br />

Laut wiederhallte noch immer in den<br />

Felswänden als Joshua sich dem Gipfel<br />

näherte und endlich seinem Ziel ganz<br />

nahe schien.<br />

Noch einige wenige Meter trennten ihn<br />

von der Spitze des Berges, welche aus<br />

felsigem Gestein bestand und von Wind<br />

und Regen leicht gerundet erschien.Joshua<br />

schritt immer ruhiger und bedächtiger<br />

voran, obgleich ihn seine innerliche<br />

Freude zu einer scheinbar unbändigenden<br />

Unruhe und Aufgeregtheit drängte.<br />

Doch er wollte die letzten Schritte in<br />

vollen Zügen geniessen und beobachtete<br />

alles Dasein in vollster Aufmerksamkeit.<br />

Er lauschte der magischen Stille, die ihn<br />

hier oben umgab und ihm von den Weiten<br />

des Himmels berichtete. Er fühlte<br />

den kühlen Morgenwind, welcher ihm<br />

von der Rückseite des Berges her über<br />

den Abhang hinauf ins Gesicht entgegen<br />

blies und ihm seinen Geist in eine<br />

neue Frische und Wachheit tauchte. Er<br />

sah all die Steine und Felskanten um ihn<br />

herum, in den verschiedensten Formen,<br />

als wollten sie ihm Geschichten erzählen,<br />

von längst vergangenen Zeiten und<br />

aus dem einen Moment im hier und<br />

jetzt.Wie lange lagen sie wohl schon hier<br />

auf dem Gipfel und erlebten rund um<br />

sich die Entwicklung und das Geschehen<br />

der Natur.<br />

Genau auf dem höchsten Punkt war ein<br />

grosser, runder Stein bis zur Hälfte mit<br />

seinem Untergrund verwachsen, welcher<br />

ihn an den Stein des Seins im Dorf<br />

erinnerte. Auf diesen wollte er sich nun<br />

setzen, doch vorher schaute er sich<br />

nochmals um. Er drehte sich zurück und<br />

blickte auf den Weg, den er gekommen<br />

war. Er sah den steinigen Hang hinunter<br />

und konnte in der sich lichtenden Dunkelheit<br />

noch nicht viel erkennen.Taurin,<br />

das Dorf seiner Heimat wurde noch immer<br />

vom Schwarz der Nacht verschluckt.<br />

Er konnte vorerst nur die Gipfel<br />

der anderen Berge um ihn herum erkennen.<br />

Der volle Mond senkte sich ihnen<br />

langsam entgegen, berührte bereits<br />

die kantige Seite des Berges seines<br />

Schlafes und verschwand in stetiger Ruhe<br />

hinter ihm, so dass die Silhouette immer<br />

kräftiger erkennbar wurde.<br />

Doch wo waren die Erkenntnisse, die<br />

seine Seele befriedigen sollen und die<br />

ihn hier auf den Berg der Erkenntnis gerufen<br />

hatten?<br />

Joshua setzte sich im Lotussitz auf den<br />

Gipfelstein und wandte sich dem kommenden<br />

Morgenlicht entgegen. Er<br />

schaute hinaus auf die neue unbekannte,<br />

weite Landschaft zu seinen Füssen,<br />

die der Morgennebel schleierhaft bedeckte.<br />

Bislang hatte ihm der Berg der<br />

Erkenntnis, welchen er nun bezwungen<br />

hatte, die Sicht darauf genommen und<br />

ihm vom Dorf aus nur seine eigene Gestalt<br />

in diese Richtung majestätisch gezeigt.<br />

Er überlegte sich, ob dies nun die Erkenntnis<br />

war, dass wenn man sich über<br />

die eigenen Ansichten erheben konnte,<br />

einem eine neue Sichtweise offenbart<br />

würde.<br />

So schaute er fasziniert über die neue<br />

Gegend und beobachtetet, wie sich das<br />

Land unter ihm in die Weite zog und<br />

sich,im Gegensatz zu den hohen Bergen<br />

zu seiner Seite, vor ihm nur noch zu kleineren<br />

Hügeln erhob. Der Horizont, welcher<br />

sich weiter hinten fast flach über die<br />

ganze Breite erstreckte, wurde nun immer<br />

heller und begann mit seinem farbenfrohen<br />

Morgenspiel, welches von<br />

der Sonne aus im Versteckten dirigiert<br />

wurde. So verfärbte sich das Schwarz<br />

des Nachthimmels zuerst in ein tiefes<br />

Dunkelblau, welches sich fortwährend<br />

aufhellte und die dunkleren Farbtöne<br />

immer weiter von sich schob. Nun kam<br />

auch noch ein leuchtendes Orange-Rot<br />

hinzu, welches den Himmel fantastisch<br />

verzauberte und sich ebenfalls in ein<br />

strahlendes gelb aufhellte. Schliesslich<br />

blitzen die ersten Sonnenstrahlen hervor<br />

und ergossen zugleich eine prickelnde<br />

Wärme über die Spitzen der Berge<br />

und auf Joshuas Gesicht.<br />

Er schloss dankbar seine Augen und<br />

spürte,wie das wohltuende Licht auch in<br />

seinen Körper floss und seine Nervenzentren<br />

anregte und belebte, als würde<br />

er sich in einen anderen Zustand des<br />

Seins hinein begeben. Dafür alleine hatte<br />

es sich schon gelohnt den Aufstieg zu<br />

unternehmen, dachte Joshua für sich<br />

und spürte merklich, wie sich die Kraft<br />

der Sonne immer stärker in ihm entfaltete<br />

und sich auch immer weiter in das<br />

Himmelszelt hinauf und über den Horizont<br />

hinaus erhob.<br />

Als er die Augen wieder öffnete, fühlte<br />

er sich, als sei er aus einem langen, tiefen<br />

Schlaf erwacht, in dem er die nötige<br />

Energie für den neuen Tag geschöpft<br />

hatte. Unter ihm löste sich auch das<br />

Grau des Morgennebels langsam auf<br />

und gab den Blick frei auf das dunkle<br />

Grün der Landschaft. Nahe beim Horizont,<br />

weit von ihm entfernt, glitzerte ein<br />

grosser See auf, der sich unaufhörlich in<br />

die Unendlichkeit zu erstrecken schien.<br />

So etwas Gewaltiges hatte er noch nie<br />

zuvor gesehen, doch was ihn noch mehr<br />

faszinierte und seinen Blick in den Bann<br />

zog, waren, so glaubte er zu erkennen,<br />

hohe Türme und Gebäude, die sich am<br />

Ufer zu diesem gewaltigen See in die<br />

Höhe streckten und in der Morgensonne<br />

leuchteten. (wird fortgesetzt)<br />

spirit of nature<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

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Der Alpen-Gandhi 2. Teil<br />

Bernard Rappaz / Anna Gossenreiter<br />

Der zweite Teil des Bernard-Rappaz-Portraits, welches von der Journalistin Anna Gossenreiter<br />

für die «Weltwoche» geschrieben wurde, beginnt im Jahr 1968. Geprägt von Hippie- und<br />

Studentenkrawallen, verliess Rappaz Junior die Weinbauern-Schule im Burgund, in die ihn<br />

sein Vater zwecks späterer Übernahme des elterlichen Weinberges gesteckt hatte.<br />

Der 15-Jährige kehrte nach Hause<br />

zurück. Mit Alkohol wolle er nichts<br />

mehr zu tun haben, zu zerstörerisch<br />

wirke dieses Genussmittel auf die<br />

Gesellschaft ein. Zwei Jahre später<br />

zog er aus, fuhr nach Amsterdam, der<br />

damaligen Hochburg der Kiffer.<br />

Rappaz brachte ein Pfund Cannabis-<br />

Samen aus aller Welt mit. Seither<br />

pflanzt er Cannabis an, heute gutschweizerisch<br />

Hanf beziehungsweise<br />

Chanvre genannt. Durch Kreuzungen<br />

und Auslese<br />

entstanden aus<br />

dem Amsterdamer<br />

Pfund eigene<br />

Sorten. «Walliser<br />

Queen» und<br />

«Alp King» sind<br />

heute auf dem<br />

Markt für Cannabis-Samen<br />

begehrte<br />

Züchtungen<br />

und haben<br />

an internationalen<br />

Hanfmessen<br />

Preise geholt.<br />

Alternativ mit Papas Hilfe<br />

Als Militärdienstverweigerer nahm<br />

Rappaz eine Gefängnisstrafe auf<br />

sich. Nach einem vom Vater berappten<br />

Önologie-Studium in Lausanne<br />

kaufte er sich wiederum mit Papas<br />

Hilfe einen abgelegenen Bauernhof<br />

und war fortan Biobauer - damals eine<br />

Provokation im Wallis. Mit einer<br />

Windmaschine und Solarzellen produzierte<br />

er seinen eigenen Strom.<br />

Dafür kämpfte er erfolgreich gegen<br />

Behörden und die Elektrizitätslobby.<br />

Seine Redegewandtheit erwarb<br />

er sich als Autobahngegner und im<br />

Widerstand gegen das Staudammprojekt<br />

Hydro-Rhône. Bernard<br />

Rappaz versteht es, die Leute für<br />

«die gerechte Sache» zu begeistern<br />

und einzuspannen. Selbstkritik dagegen<br />

ist nicht seine Stärke. Mit einer<br />

Ausnahme: In den achtziger Jahren<br />

überfiel er zusammen mit einem<br />

anderen Biobauern ausgerechnet in<br />

Saxon eine kleine Bankfiliale. «Der<br />

grösste Fehler meines Lebens», behauptet<br />

er heute. Ständig pleite, zu<br />

viel gekifft, zu viel ferngesehen…<br />

Mit der Beute, knapp 20'000 Franken,<br />

zahlten die beiden Biobauern<br />

ihre Schulden zurück. Auch bei den<br />

Banken. Der Weg führte geradewegs<br />

ins Gefängnis. Die Strafe ist längst<br />

abgesessen, doch die Sache nicht<br />

vergessen. Nicht in Saxon. Für die einen<br />

ist und bleibt er ein Krimineller,<br />

andere respektieren den konsequenten<br />

Aussenseiter. «Farinet von Saxon»<br />

wird er mitunter genannt - der<br />

Nachfolger des Walliser Falschmünzers<br />

und Freiheitshelden, dem C.F.<br />

Ramuz ein literarisches Denkmal<br />

setzte. Der Vergleich schmeichelt<br />

Rappaz beträchtlich. «Je dérange»,<br />

ich störe, sagt er voller Stolz. Weniger<br />

Freude hat Raoul Rappaz, der<br />

Vater. Die Leute wechselten die<br />

Strassenseite, nur um mit ihm nicht<br />

über Bernard reden zu müssen. Gemeinsam<br />

ist Vater und Sohn, dass<br />

beide, wie es in der schönen Familientradition<br />

liegt, Atheisten sind:<br />

«Seit 1870 ist aus unserer Familie<br />

niemand kirchlich getraut oder begraben<br />

worden.Alle liessen sich kremieren.»<br />

Der alte Mann hat seinen<br />

Weinberg inzwischen verkauft. Er<br />

brennt noch seinen eigenen Williams<br />

und nennt ihn «Eau de Diable»,Teufelswasser<br />

- nach einem Vorschlag<br />

seines Sohnes.<br />

Beinahe Grossrat<br />

Rappaz junior ist dem Hanf treu geblieben.<br />

Damit<br />

gewinnt einer<br />

im Weinkanton<br />

Wallis nicht<br />

viele Freunde.<br />

Trotzdem machte<br />

Bernard Rappaz<br />

aus seinem<br />

Hanfanbau nie<br />

ein Geheimnis.<br />

Die Provokation,<br />

die den Eifer<br />

der Walliser<br />

Polizei und Justiz<br />

anstachelte,<br />

wirkte sich gut<br />

auf den Geschäftsgang aus: «1992<br />

baute ich Hanf nur für den Eigengebrauch<br />

an. Der Kontrolleur der Bio<br />

Suisse verpfiff mich. Eines Tages<br />

fand ich zwei Polizisten in meinen<br />

Tomatenfeldern, dann schnitten sie<br />

meine Hanfpflanzen ab. In der Uno-<br />

Konvention steht, dass die Stängel<br />

und die Blätter nicht illegal sind.<br />

Deshalb stellte ich aus den Blättern<br />

Tee her. 1993 pflanzte ich dann 1000<br />

Quadratmeter an. Der Richter liess<br />

die Pflanzen abschneiden. Im folgenden<br />

Jahr pflanzte ich mit anderen<br />

Bauern zur Samengewinnung<br />

40'000 Quadratmeter an. Der Richter<br />

liess die Samen beschlagnahmen.<br />

Damit betrieb er ein enormes<br />

Marketing. Das war grossartig für<br />

den Hanf.» ■<br />

libertez rappaz!<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

37


Nicole Halbritter<br />

hanf inteam<br />

Alter: 21 Jahre<br />

Angestellt bei: Tasar GmbH, Volketswil<br />

seit August 2001 als Verkäuferin<br />

Wie bist Du zur Tasar GmbH gekommen?<br />

Ich kannte den Geschäftsinhaber und er erzählte mir von<br />

dem Hanfladen. Als er mich fragte, ob ich hier arbeiten<br />

möchte, habe ich zugesagt und kündete am gleichen Tag<br />

noch meine alte Stelle. Also war er gezwungen einen Laden<br />

zu eröffnen. Damals wussten wir noch keinen Namen<br />

für den Laden. Schließlich haben wir ihn nach dem ausgestopften<br />

Löwen benannt.<br />

Was hast Du vorher gemacht?<br />

Ich absolvierte die Verkäuferinnenlehre beim C&A in<br />

Zürich und arbeitete anschließend noch ein Jahr dort.<br />

Was gefällt Dir bei Deiner Arbeit mit Hanf besonders?<br />

Dass die Pflanze so vielfältig ist. Das ganze Gebiet rund<br />

um den Hanf ist riesig und noch nicht vollständig entdeckt.<br />

Es kommt immer wieder Neues hinzu, das ist faszinierend<br />

und sehr abwechslungsreich.<br />

Wie war Deine erste Begegnung mit Hanf?<br />

Es war an meinem 18ten Geburtstag. Mein Freund und ich<br />

suchten uns ein lauschiges, einsames Plätzchen und rauchten<br />

gemütlich einen Joint.<br />

Welches sind Deine Hobbies?<br />

Ich mache nichts Bestimmtes. Ich lebe gerne meine kreative<br />

Seite aus, zum Beispiel mit Fotografieren, basteln wie<br />

auch zeichnen und schreiben.<br />

Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?<br />

Eine Massage-Ausbildung interessiert mich, aber ansonsten<br />

lasse ich die Zukunft einfach auf mich zukommen.<br />

Es kommt, wie es kommen muss.<br />

Wie stehts mit Familie, möchtest du einmal Kinder haben?<br />

Ja klar! Am liebsten zwei oder drei. Die Familie ist mir<br />

sehr wichtig; sie ist auch notwendig.<br />

Was wünschst Du Dir und der Welt?<br />

Dass alle zufriedener werden und dass die aktuellen Probleme,<br />

wie zum Beispiel der Terrorismus oder die schlechte<br />

Wirtschaftssituation, auf eine gute Art gelöst werden<br />

können.<br />

Walter Hobi<br />

Alter: 35 Jahre<br />

Angestellt bei: NaturArt, Sevelen<br />

als Geschäftsführer<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

38<br />

Wie bist du zu NaturArt gekommen?<br />

Mit dem Velo ;-). Rinaldo Eckmann hat mich überzeugt,<br />

dass Hanf eine sehr nützliche Pflanze in vieler Hinsicht ist.<br />

Und diese Tatsachen haben mich überzeugt.<br />

Was hast du vorher gemacht?<br />

Ich war Bauleiter.<br />

Was gefällt dir bei Deiner Arbeit mit Hanf besonders?<br />

Die Vielseitigkeit der Pflanze. NaturArt ergänzt bestehende<br />

Nahrungsmittel durch Hanf. Zu unserer Palette gehören<br />

unter anderem Biscuits, Ice-Tea, Schokolade, Sirup<br />

und Öle. Das ist der Grund, weshalb ich mich vor allem für<br />

den Nahrungsmittelbereich interessiere.<br />

Wie war deine erste Begegnung mit Hanf?<br />

Über die Ernährung. Das erste Produkt, das ich probiert<br />

habe, war der geschälte Hanf; das liegt jetzt ungefähr<br />

sechs Jahre zurück.<br />

Welches sind Deine Hobbies?<br />

Ausdauersport (Biken, Langlauf) und Tai Chi<br />

Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?<br />

Weitere innovative Produkte produzieren.<br />

Wie stehts mit Familie, möchtest du einmal Kinder haben?<br />

Wenn die richtige Frau kommt, würde ich gerne eine Familie<br />

gründen.<br />

Was wünschst Du Dir und der Welt?<br />

Friede, Freude, Eierkuchen. Ich wünsche mir, dass die Politiker<br />

in Sachen Hanflegalisierung klare Gesetze verfassen,<br />

damit die Bevölkerung nicht mehr im luftleeren<br />

Raum schwebt. Dabei könnte die Kirche die Hanfszene<br />

eigentlich unterstützen, denn Hanf ist ein gottgegebenes<br />

Naturprodukt – es zu verbieten gleicht Gotteslästerung.


Beatrice Klopfenstein<br />

Wie bist Du zum Hanf Center Interlaken gekommen?<br />

Am Neujahrsmorgen 1997 – nach einem langen Silvester,<br />

hatte ich die Idee einen Hanfladen zu eröffnen. Drei Monate<br />

öffneten meine Kollegin Kathrin und ich zusammen<br />

die Türen unseres eigenen Ladens.<br />

Was hast du vorher gemacht?<br />

Nach meiner Lehre als Elektrozeichnerin habe ich einige<br />

Jahre auf dem Beruf gearbeitet, war aber nie richtig glücklich<br />

dabei.<br />

Was gefällt dir bei Deiner Arbeit mit Hanf besonders?<br />

Der Umgang mit Menschen von Jung bis zum Grosi und<br />

aus allen Schichten, die Vielseitigkeit der Pflanze und –<br />

vor allem – die medizinischen Aspekte. Ebenso gefällt es<br />

mir natürlich, mein eigener Chef zu sein.<br />

Wie war deine erste Begegnung mit Hanf?<br />

In den Ferien auf Korsika am Lagerfeuer sitzend ging ein<br />

Joint um. Bei diesem ersten Mal habe ich aber absolut keine<br />

Wirkung gespürt und war echt enttäuscht.<br />

Alter: 34 Jahre<br />

Mitinhaberin Hanf Center Interlaken<br />

seit 1997<br />

Welches sind Deine Hobbies?<br />

Viel Zeit verbringe ich mit meinem Hund draussen in der<br />

Natur. Und wenn die Zeit reicht, gehe ich im Winter Ski<br />

fahren und im Sommer mache ich auch mal gerne eine<br />

Ausfahrt mit dem Töff.<br />

Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?<br />

Privat plane ich nicht gerne weit voraus; ich lasse mich lieber<br />

überraschen was das Leben bringt. Beruflich wünsche<br />

ich mir die Hanf-Liberalisierung und der Ausbau meines<br />

Geschäftes.<br />

Wie stehts mit Familie, möchtest du einmal Kinder haben?<br />

Nein, Kinder möchte ich keine. Diese Verantwortung<br />

möchte ich in der heutigen Welt nicht übernehmen.<br />

Was wünschst Du Dir und der Welt?<br />

Ich wünsche mir vor allem mehr Toleranz unter den Menschen<br />

und mehr Respekt gegenüber der Natur und den<br />

Tieren.<br />

hanf inteam<br />

Michael Mosimann<br />

Alter: 25 Jahre<br />

Inhaber von El Carahito, Langnau<br />

seit 2002<br />

Wie bist Du zum El Carahito gekommen?<br />

Ein Kollege eröffnete in Bern einen Hanfladen und ich<br />

habe ihm ein Jahr lang zugeschaut. Nachdem ich eine Verkaufskoordinationsausbildung<br />

gemacht hatte, eröffnete<br />

ich am 1. April 2002 El Carahito mit einer Angestellten.<br />

Was hast du vorher gemacht?<br />

Durch den Tag arbeite ich als Gipser (immer noch) und<br />

am Abend habe ich den Laden.<br />

Was gefällt dir bei Deiner Arbeit mit Hanf besonders?<br />

Die Arbeit mit Gleichgesinnten und die Arbeit mit der<br />

Pflanze natürlich. Ausserdem ist es sehr schön, wenn man<br />

das Hobby zum Beruf machen kann.<br />

Wie war deine erste Begegnung mit Hanf?<br />

Das war an einem Samstagabend bei einer Schülerdisco.<br />

Ich war erst 13 und es ist überhaupt nicht eingefahren,<br />

worauf ich etwa ein halbes Jahr die Finger davon liess.<br />

Welches sind Deine Hobbies?<br />

Rollhockey spielen. Zudem organisiere ich seit fünf Jahren<br />

GOA-Parties.<br />

Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?<br />

Mehrere Betriebe in der Hanfindustrie gründen, ein kleines<br />

Hanfimperium, sozusagen.Von der Produktion bis hin<br />

zum Verkauf alles unter demselben Namen.<br />

Wie stehts mit Familie, möchtest du einmal Kinder haben?<br />

Familie ja, aber es müssen nicht unbedingt eigene Kinder<br />

sein.<br />

Was wünschst Du Dir und der Welt?<br />

Friede, Glück und eine schnelle Hanflegalisierung.<br />

von Florence Bieri<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

39


Zurück zur Natur!<br />

Ä guete Lun, äs Glesli Wy,<br />

hesch öppe Hanfchäs ou derby? So cha mä läbä u zfride sy!<br />

Alles auf einen Blick:<br />

Ein Geschenk oder sich selber eine Freude<br />

machen? Alle Produkte sind im guten<br />

Hanfladen erhältlich.<br />

Vorteilhafte<br />

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Hanf als Medizin?<br />

Fünf Fragen an:<br />

Peter Hermann, Gärtner/Florist<br />

dr. hanf<br />

Soll Hanf auch als Alternative zur<br />

Schulmedizin angewandt werden<br />

dürfen?<br />

Ja, selbstverständlich. Persönlich bin<br />

ich eher für Hanf als für den Gebrauch<br />

von zuviel Chemie.<br />

Sollte Hanf als Medizin zum Beispiel<br />

in der Apotheke frei erhältlich sein<br />

oder nur auf Rezept?<br />

Ich finde es sollte frei erhältlich sein,<br />

auch ohne Rezept.<br />

Finden Sie, dass jeder Mensch das<br />

Recht hat, seine Medizin selber zu<br />

wählen oder gar selber anzubauen/herzustellen,<br />

solange er niemandem<br />

damit schadet?<br />

Ja, sicher. Diese Eigenverantwortung<br />

sollte jeder Mensch übernehmen.<br />

Haben Sie oder Ihre Familie/Freunde<br />

Erfahrungen mit Heilpflanzen gemacht?<br />

Wenn ja, auch mit Hanf?<br />

Oh ja – mein Ausschlag, den ich mit<br />

Hanfsalbe behandelt habe, ist fast<br />

weg.<br />

Finden Sie es richtig, dass das Gesetz<br />

den Gebrauch einer Heilpflanze verbietet,<br />

wie es beim Hanf der Fall ist?<br />

Nein, das finde ich ganz und gar nicht<br />

richtig. Gerade wenn man doch weiss,<br />

dass die Pflanze postitiv auf Menschen<br />

wirken kann.<br />

Vielen Dank für das Gespräch und<br />

alles Gute.<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

41


Die Kraft aus der Natur!<br />

Rinaldo Eckmann<br />

Es ist das Nationalgetränk der Engländer, aber seine Hochkultur stammt aus Fernost: Camellia<br />

sinensis – Tee. Genau wie das aromatische und in Tausenden von Variationen bekannte<br />

Teekraut, verfügen aber auch unzählige weitere Pflanzen vor unserer Haustür über köstliche,<br />

gesundheitsfördernde und heilende Wirkungen.<br />

In China gibt es ungefähr dreitausend<br />

Teesorten, deren Unterschied<br />

vor allem im unterschiedlichen Herstellungsverfahren<br />

liegt. Aber die<br />

Pflanze (Camellia sinensis) bleibt<br />

immer die gleiche. Man unterscheidet<br />

dabei sechs Hauptsorten: Weisser,<br />

grüner, schwarzer (in China roter<br />

Tee genannt), parfümierter, gepresster<br />

und Oolong-Tee. Der Tee sollte<br />

nie ganz kalt oder aus dem Kühlschrank<br />

heraus getrunken werden;<br />

im Winter sollte er eigentlich nur<br />

warm oder heiss eingenommen<br />

werden.<br />

In der traditionellen chinesischen<br />

Medizin hat der Tee einen hohen<br />

Stellenwert: So wirkt der Tee positiv<br />

auf Yin und Yang, dem Wechselspiel<br />

der Kräfte im Körper des Menschen.<br />

Die hochwertigen Teesorten aus dem<br />

«Reich der Mitte», wie China auch<br />

genannt wird, vermitteln dem Menschen<br />

positive Schwingungen, stärken<br />

sein Qi (Lebensenergie) und<br />

verhelfen ihm so zu einer ausgewogenen<br />

Gesundheit, inneren Ruhe<br />

und Gelassenheit.<br />

In Europa haben seit alter Zeit die<br />

wahren Kräuterkundigen gemerkt,<br />

dass selbst die einfachsten und gewöhnlichsten<br />

Kräuter ihren Wert haben<br />

und das bereits eine Hand voll<br />

davon genügt, um sämtliche Leiden<br />

zu heilen. Wesentlich ist dabei, die<br />

Pflanze durch und durch zu kennen,<br />

sie nicht nur als Behälter chemischer<br />

Wirkstoffe zu betrachten, sondern<br />

als Persönlichkeit mit eigenem Wesen<br />

und einer langen Geschichte. Alle<br />

Pflanzen, auch die unscheinbaren,<br />

haben ihren Platz und Zweck.<br />

Dazu gehören ebenso gewöhnliche<br />

Wildkräuter, die meist ungeliebt zwischen<br />

Haustür und Gartentor wachsen<br />

wie z. B. Brennnessel, Beifuss,<br />

Gunderman, Geissfuss, Löwenzahn<br />

und Hanf. Sie haben ihre Heilkräfte,<br />

ihre Bedeutung in der Volksmedizin,<br />

ihre Rolle in Sagen und Märchen, im<br />

Aberglaube und sie haben planetarische<br />

Bezüge. Im Falle des Cannabis<br />

ist leider heute immer noch eine traditionelle<br />

Pflanze verboten, obwohl<br />

deren Heilkraft eindeutig bewiesen<br />

ist. Dabei gibt es viele, oftmals ältere<br />

Leute und solche im Rollstuhl, welche<br />

auf die Heilkraft des Hanf angewiesen<br />

sind! Zum anhaltenden Verbot<br />

gibt’s daher nur eines zu sagen:<br />

Menschenverachtend! ■<br />

«Der Geist des Tees ist wie der Geist<br />

des Tao; Er strömt spontan, wandert<br />

hierhin und dorthin und wiedersetzt<br />

sich jedem Zwang.»<br />

John Blofeld<br />

En guete, Euer Rinaldo Eckmann<br />

culinarium<br />

Tee bei Erkältung und Grippe<br />

Zutaten:<br />

- Teekräuter Lindenblüten<br />

- Teekräuter Hanf<br />

- Teekräuter Flieder<br />

- Hönig<br />

Je ein Teelöffel Lindenblüten-, Hanf- , und Fliedertee mischen.<br />

Die ganze Mischung mit einer grossen Tasse heissem Wasser übergiessen, anschliessend<br />

mindestens 5 Minuten ziehen lassen und abseihen.<br />

Häufigkeit des Konsums nach Bedarf. Heiss trinken und nach Belieben mit Honig süssen.<br />

© 2002 naturART<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

43


www.hemptimes.ch<br />

Hier könnte für CHF 600.–<br />

eure Werbung stehen.<br />

Redaktion<br />

Swiss Hemp Times<br />

Monbijoustrasse 17<br />

3011 Bern<br />

031 398 14 47<br />

redaktion@hemptimes.ch


Rückschau<br />

festival du Chanvre<br />

Vom 29.11-1.12.02 fand im Pariser<br />

«Espace Austerlitz» das «3ième<br />

festival du Chanvre» statt. Die<br />

französische Hanf-Ausstellung für<br />

Ökologie und Alternative Rohstoffe<br />

bot neben den zahlreichen Ständen<br />

auch Workshops, Konferenzen<br />

und einen Hanfmarkt. Da die politische<br />

Situation zum Thema Cannabis<br />

in Frankreich im Vergleich zur<br />

Schweiz eher steinzeitlich aussieht,<br />

traf man an dieser Messe grösstenteils<br />

Aussteller aus der hanfigen<br />

Textil-, Lebensmittel- und Kosmetik-Industrie.<br />

So bunt wie an hiesigen<br />

Hanfevents, wo mächtige<br />

Pflanzen und süsslicher Geruch in<br />

der Luft kaum wegzudenken sind,<br />

geht es eben nicht überall zu.<br />

AGENDA<br />

Ausgewählte Leckerbisse:<br />

Schweiz<br />

28.2. – 2.3. 2003<br />

«CannaTrade»-Messe in Bern,<br />

expo-Gelände, Halle 310.<br />

Aktuelle Infos zur grössten<br />

Schweizer Hanfmesse unter<br />

www.cannatrade.ch<br />

1.3. 2003<br />

«CannaParty» in Bern,<br />

die hanfige Party zur CannaTrade.<br />

Ab 21.30 Uhr im Berner<br />

Wasserwerk (Mattenquartier).<br />

Live-Sound von Ska bis Rock.<br />

März 2003<br />

«Hanf-Lotto»<br />

Coming soon – Infos über Ort und<br />

Zeit unter<br />

www.hanf-koordination.ch<br />

hemp events<br />

Vorschau<br />

CannaTrade.ch<br />

Vom 28.2-2.3.03 kann die helvetische<br />

Hanfbranche was erleben: Zum<br />

dritten Mal öffnet die «CannaTrade»-Hanfmesse<br />

in der Halle 310 des<br />

Berner BEA-Geländes ihre Pforten.<br />

Wiederum werden sich weit über<br />

hundert Aussteller einfinden und<br />

während drei Tagen ihre Kostbarkeiten<br />

präsentieren.Am Samstag findet<br />

wie gewohnt der «CannaSwissCup»<br />

statt, an welchem die 10 besten<br />

Schweizer Hanfsorten der letztjährigen<br />

Ernte erkoren und prämiert<br />

werden. Im Rahmen der «Schweizer<br />

Hanftage» finden ausserdem Vorträge<br />

und politische Diskussionen statt;<br />

fürs kulinarische Wohl sorgt traditionell<br />

die Hanfbar.<br />

Weltweit<br />

25.4 – 27.4.2003<br />

«Highlife Hennepbeurs»-Messe<br />

in Utrecht (NL). Die nunmehr<br />

sechste Ausgabe der niederländischen<br />

Hanfmesse findet heuer<br />

in einer grösseren Halle statt.<br />

Weitere Infos unter<br />

www.highlife.nl<br />

winter 2002/03<br />

swiss hemp times<br />

45


die letzte<br />

Nimm mich!<br />

Die «SWISS HEMP TIMES»<br />

im Briefkasten?<br />

Abonnement CHF 20.–/Jahr<br />

(4 Ausgaben)<br />

Gönnerschaft CHF 50.–/Jahr<br />

(4 Ausgaben & mehr)<br />

Infos und News unter:<br />

www.hemptimes.ch<br />

Herzlichen Dank für deine<br />

Unterstützung –<br />

hasta la victoria siempre!<br />

Lösung «hemp game»<br />

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IMPRESSUM<br />

Matthias «Willi» Blaser<br />

Chefredaktor<br />

Die SWISS HEMP TIMES<br />

erscheint alle drei Monate<br />

Olivier Maier<br />

legalize Eine er it, hemp Zeit history des Erwacr Besinnung Auflage: in 12000 der Ex. Zeit des Erwachens,<br />

Informationen über Inserate, Termine Teil 7<br />

Marc Zingg<br />

Redaktor<br />

der report<br />

Nadir Lenazzi<br />

Redaktor «Mr. K.C.»<br />

growing<br />

Roman Bettschen<br />

Redaktor «El Creador»<br />

growing<br />

Patrick Michael Hunziker<br />

Redaktor<br />

spirits of nature<br />

Lotti Loosli<br />

Redaktorin<br />

Dr. hanf<br />

Hannes Lüthi<br />

Redaktor<br />

cannaisseurs<br />

Florence Bieri<br />

Redaktorin<br />

hanf inteam<br />

Rinaldo Eckmann<br />

Redaktor<br />

culinarium<br />

Bernard Rappaz<br />

Redaktor<br />

libertez rappaz!<br />

Peter «Monkey» Zysset<br />

Kolumnist «Mr. M»<br />

News frisch vom Feld<br />

und Tarife unter www.hemptimes.ch/inserate<br />

Herausgeber<br />

Verein Schweizer Hanfblatt, Thun<br />

Redaktion, Inserate und Vertrieb<br />

Swiss Hemp Times,<br />

Monbijoustrasse 17, 3011 Bern<br />

Tel. 031 398 14 47<br />

redaktion@hemptimes.ch<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe<br />

Margot Steiner, Markus Kaufmann, Erik Vischer<br />

Beratung<br />

Symbiont Consulting, Bern<br />

Grafische Gestaltung<br />

PRESIGN – Layouts, Satz, Grafik & Lithos<br />

Olivier Maier, Scheibenstrasse 9, 3600 Thun<br />

Tel. 079 422 42 79<br />

grafik@hemptimes.ch<br />

Internet<br />

Fatweb, Reto Iseli, Wimmis<br />

www.fatweb.ch<br />

Druck<br />

Jost Druck AG, Hünibach<br />

Versand<br />

Verein TRANSfair, Thun<br />

Redaktionelle Partnerschaft<br />

Verein hanfarchiv, Rohrmatt<br />

Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung<br />

für unverlangt eingesandtes Material.<br />

Reproduktion für kommerzielle Zwecke nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung der Redaktion.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Die nächste<br />

«Swiss Hemp Times»<br />

erscheint am<br />

21. März 2003<br />

Die guten Taten des Hanfgeistes<br />

swiss hemp times<br />

winter 2002/03<br />

© 2002 Willi Blaser<br />

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