2 Atome und ihre Bausteine
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B a s i s w i s s e n C h e m i e<br />
Von einer «Glühkathode» (Kathode, die beheizt wird) gelangen Elektronen<br />
zur r<strong>und</strong>en Anode, in deren Mitte sich ein Loch befindet. Die Elektronen, die<br />
durch dieses Loch hindurchfliegen, treffen am Ende der Röhre, in der ein Vakuum<br />
herrscht, auf eine weisse Schicht. Der Aufprall der Elektronen auf diese Schicht erzeugt<br />
Leuchtpunkte.<br />
Sir Josef J. Thomson (1856–1940) bestimmte 1897 mit Hilfe des Kathodenstrahlrohrs<br />
das Verhältnis von Ladung <strong>und</strong> Masse der Teilchen durch Ablenkung<br />
im elektrischen Feld. Der Forscher nahm dabei an, dass die Elektronen, wie sie seit<br />
1881 vom englischen Physiker George J. Stoney (1826–1911) genannt wurden, die<br />
Elementarladung tragen.<br />
Verhältnis Elementarladung zur Masse eines Elektrons:<br />
e = 1,759 · 10<br />
11 C<br />
m e<br />
kg<br />
e: Elementarladung; m e : Masse eines Elektrons; C: Einheit der Ladungsmenge (Abschnitt<br />
2.2)<br />
Nachdem Robert A. Millikan (1868–1953) in den Jahren 1909 bis 1913 die<br />
Elementarladung e bestimmt hatte, liess sich mit der Beziehung von Thomson die<br />
Elektronenmasse m e berechnen:<br />
e = 1,602 · 10 –19 C<br />
m e = 1,602 · 10–19 = 9,107 · 10 –31 kg bzw. m e = 9,107 · 10 –28 g<br />
1,759 · 10 11<br />
Elektronen müssen also Bestandteil der <strong>Atome</strong> sein, in diesem Fall der <strong>Atome</strong> des<br />
Kathodenmaterials.<br />
Die Entdeckung der Protonen<br />
1886 verwendete Eugen Goldstein (1850–1930) ein Kathodenstrahlrohr (Abb.<br />
2.11), das ein Loch (einen Kanal) in der Kathode enthielt (Kanalstrahlrohr). Als Füllgas<br />
benutzte er Wasserstoff. Beim Anlegen einer Spannung konnte Goldstein beobachten,<br />
dass neben den Kathodenstrahlen auch Strahlen in die Kathode einfielen<br />
(Kanalstrahlen). Die Ladung dieser Teilchen musste demnach derjenigen der Elektronen<br />
entgegengesetzt sein. Thomson sprach 1907 von einer positiven Strahlung.<br />
Man konnte schliesslich feststellen, dass die Ladung der Protonen (protos gr. = der<br />
Erste), wie Ernest Rutherford (1871–1937) die Teilchen 1920 nannte, die positive Elementarladung<br />
tragen <strong>und</strong> 1837 (r<strong>und</strong> 2000) mal schwerer als die Elektronen sind.<br />
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