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Neues aus F+E - Herbafood Ingredients GmbH

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<strong>Neues</strong> <strong>aus</strong> <strong>F+E</strong><br />

Wirkung im Dünndarm<br />

Ballaststoffe verändern die Transitzeit des<br />

Verdauungsbreis im Dünndarm auf unterschiedliche<br />

Weise. Lösliche Ballaststoffe verlängern<br />

die Transitzeit durch die Erhöhung der Viskosität,<br />

die unlöslichen Ballaststoffe verkürzen die<br />

Transitzeit durch eine Erhöhung der<br />

Kontraktionsfrequenz und durch eine Vergrößerung<br />

des jeweils kontrahierenden Darmabschnitts.<br />

Von den löslichen Ballaststoffen Pektin und<br />

Guar ist beschrieben, dass sie die Resorptionsund<br />

Verdauungsgeschwindigkeit verringern.<br />

Ursächlich hierfür ist, dass die Verdauungsenzyme<br />

unspezifisch gebunden werden und die<br />

Enzymaktivität hierdurch reduziert wird. Die<br />

Ausbildung von Enzym-Substrat-Komplexen<br />

wird erschwert.<br />

Ebenso verstärken diese Ballaststoffe die sog.<br />

unstirred water layer, was zu einer höheren<br />

Diffusionsbarriere und damit zu einer verringerten<br />

Nährstoffaufnahme führt.<br />

Ebenfalls ist beschrieben, dass die Freisetzung<br />

der Hormone GIP und GLI reduziert wird, was<br />

wiederum eine reduzierte Insulin<strong>aus</strong>schüttung<br />

zur Folge hat.<br />

Durch polyionische Ballaststoffe wird das pH-<br />

Profil verschoben, was die Sezernierung von<br />

Säuren und Basen beeinflusst sowie die Enzym-<br />

und Hormonfreisetzung verändert. Dies<br />

führt im Dünndarm zu einer verringerten<br />

Kohlenhydratspaltung und damit zu einer verringerten<br />

Monosaccharidresorption.<br />

Die Folge hiervon ist eine abgeflachte<br />

postprandiale Serumglucosekurve. Dies wird<br />

bei der Therapie von Diabetes mellitus Typ II<br />

erfolgreich eingesetzt.<br />

Die Affinität von polyanionischen Ballaststoffen<br />

gegenüber Kationen hat mehrere Effekte.<br />

Positiv ist dieser Effekt eindeutig bei der Kontamination<br />

oder gar Vergiftung mit Schwermetallen,<br />

was bei Pektin medizinisch überprüft ist.<br />

In der Vergangenheit wurde auch ein negativer<br />

Effekt auf essentielle Mineralstoffe diskutiert,<br />

wobei man jedoch keinen Unterschied im<br />

Mineralstoffh<strong>aus</strong>halt zwischen Vegetariern und<br />

Nicht-Vegetariern gefunden hat. Des Weiteren<br />

können Mineral-Ballaststoff-Komplexe als<br />

Mineralstofflieferant eingesetzt werden.<br />

Besonders gründlich untersucht ist die Affinität<br />

der löslichen Ballaststoffe gegenüber Sterolen.<br />

Hier wird eine verstärkte Ausscheidung beobachtet,<br />

vorwiegend durch Unterbindung der<br />

entero-hepathischen Rezirkulation.<br />

D.h. die reduzierte Resorption führt hier zu einer<br />

verstärkten Ausscheidung von nutritivem<br />

und endogenem Cholesterol, von Glyceriden<br />

und Fettsäuren sowie von Phospholipiden und<br />

Gallensäuren.<br />

Wirkung im Dickdarm<br />

Im Dickdarm bewirken die Ballaststoffe eine<br />

erhöhte Wasserbindung, was je nach Ballaststoff<br />

die Flatulenz begünstigen oder bei richtigem<br />

Einsatz verhindern kann.<br />

In Abhängigkeit der mikrobiellen Abbaubarkeit<br />

führen Ballaststoffe zu einem erhöhten Stuhlvolumen<br />

(bulking). Die Bakterienmasse wird<br />

insgesamt erhöht.<br />

Durch die vermehrte Stoffwechseltätigkeit dieser<br />

Bakterien werden verstärkt kurzkettige<br />

Carbonsäuren gebildet, was zu einer Erniedrigung<br />

des Dickdarm-pH-Wertes führt. Dieser<br />

Effekt wird ebenfalls positiv bewertet.<br />

Die Stoffwechseltätigkeit der Mikroorganismen<br />

führt auch zur Bildung von Gasen, was im negativen<br />

Fall Blähungen verursacht, die jedoch<br />

nach Anpassung an die ballaststoffreiche Diät<br />

deutlich zurückgehen oder gar verschwinden.<br />

Positiv wirken sich diese Gase jedoch <strong>aus</strong> durch<br />

die Verzögerung des Wachstums colorectaler<br />

Krebszelllinien und durch die Bildung einer lokkeren<br />

Konsistenz der Kotmasse.<br />

In speziellen Fällen findet eine verstärkte Bildung<br />

von N-Butyrat statt, das einen Einfluss auf<br />

die zelluläre Wachstumsrate hat und hinsichtlich<br />

der Colon-Enterozyten die Ernährung der<br />

Zellen verbessert (Schulze und Zunft, 1993).

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