Neues aus F+E - Herbafood Ingredients GmbH
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<strong>Neues</strong> <strong>aus</strong> <strong>F+E</strong><br />
In Tab. 13 ist die Zusammensetzung der<br />
Dickdarmflora aufgeführt. Die Dickdarmflora<br />
macht ca. 40 - 50 % der Stuhltrockenmasse <strong>aus</strong>.<br />
Der Keimgehalt liegt im Bereich von 10 10 bis 10 12<br />
Keimen pro Gramm Faeces. Die aneroben Keime<br />
übertreffen die Anzahl der aeroben Keime<br />
um den Faktor 100 bis 10.000.<br />
Diese Mikroorganismen bilden Exo-Enzyme, die<br />
die löslichen Ballaststoffe abbauen. Hierdurch<br />
kann sich der jeweilige Mikroorganismus von<br />
diesen Ballaststoffen ernähren.<br />
Die Mikroorganismen bilden jedoch recht unterschiedliche<br />
Enzyme, wodurch die<br />
Fermentierbarkeit der löslichen Ballaststoffe<br />
ebenfalls recht unterschiedlich ist (Dreher,<br />
1987) (vgl. Tab. 14):<br />
Dass die Ballaststoffe von ganz unterschiedlichen<br />
Mikroorganismen verstoffwechselt werden<br />
können, zeigt Tabelle 15 am Beispiel Pektin und<br />
Inulin (Eastwood, 1987, Jensen & Canale-Parole,<br />
1986).<br />
Dieser Tabelle ist zu entnehmen, dass Pektine<br />
und Fructo-Oligosaccharide von einer ganzen<br />
Reihe von Bacteriaceae abgebaut werden, dass<br />
aber die Gruppe der Lactobacillen, Streptokokken<br />
und Bifidus-Bakterien nicht in der Lage sind,<br />
die Pektine aber die Fructo-Oligosacchride abzubauen.<br />
Im Allgemeinen können die löslichen Ballaststoffe<br />
als Praebiotika angesehen werden.<br />
Es ist jedoch zu berücksichtigen, welche Art von<br />
Mikroorganismus durch den jeweiligen Ballaststoff<br />
gefördert wird.<br />
lösl. Ballaststoff Fermentierbarkeit % 1) Kcal 2)<br />
Gummi arabicum 71<br />
Karaja Gummi 5<br />
Agar Agar 21-18<br />
Alginate 15-59 1 Kcal<br />
Carrageenan 9-16<br />
Guarkernmehl 76-(100) 4 Kcal<br />
Johannisbrotkernmehl < 15<br />
Pektin 70-85 2 Kcal<br />
Xanthan 0-(13) 0,5 Kcal<br />
Carboxymethlycell. 10<br />
Methylcellulose 10<br />
1)<br />
Dreher (1987), S. 157<br />
2) Dreher (1987), S. 284<br />
Tab. 14: Fermentierbarkeit löslicher Ballaststoffe durch Mikroorganismen der Darmflora<br />
So wird beispielsweise Guarkernmehl nahezu<br />
vollständig fermentiert. Im Gegensatz dazu<br />
werden Karaja Gummi oder Xanthan nur zu einem<br />
sehr geringen Prozentsatz durch die Darmflora<br />
abgebaut.<br />
Dementsprechend ist dann auch der Einfluss<br />
dieser Ballaststoffe auf die Kalorienzufuhr unterschiedlich.<br />
Nach einer Übereinkunft muss jedoch der Kaloriengehalt,<br />
der theoretisch <strong>aus</strong> Ballaststoffen<br />
stammen könnte, bei der Nährwertkennzeichnung<br />
nicht angegeben werden.<br />
Der mikrobielle Abbau von Ballaststoffen am<br />
Beispiel Pektin<br />
Beim mikrobiellen Abbau der Pektinstoffe sind<br />
sowohl Hemicellulasen als auch Pektinasen<br />
beteiligt. Aus der Gruppe der Hemicellulasen<br />
sind besonders die Arabanasen, Galaktanasen<br />
und Xylanasen zu erwähnen, die sowohl als<br />
endo- als auch als exo-Aktivitäten vorkommen.<br />
Bei den Pektinasen unterscheidet man Pektinesterasen,<br />
die die Methoxylgruppen abspalten