Kurzfassung - Herwig Birg
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5. Entwurf von Handlungskonzeptionen für Kommunen, nichtstaatliche Akteure und<br />
Unternehmen<br />
Handlungskonzeptionen dienen zur zielgerechten Auswahl und gegenseitigen Abstimmung<br />
der Maßnahmen zur Erreichung der Ziele, die sich aus den Leitbildern der angestrebten<br />
Entwicklung ableiten lassen. Handlungskonzeptionen, die dem Leitbild einer langfristig<br />
stabilen demographischen Entwicklung ohne Bevölkerungsschrumpfung bei ausgeglichener<br />
Wanderungsbilanz dienen, umfassen folgende drei Gruppen von Maßnahmen:<br />
1. Maßnahmen zur Erreichung einer Geburtenrate auf bestandserhaltendem Niveau,<br />
2. Maßnahmen zur Förderung der Zuwanderungen und<br />
3. Maßnahmen zur Vermeidung von Abwanderungen bzw. zur Förderung der<br />
Ansiedlungsbereitschaft von Menschen und Unternehmen.<br />
Dieser Maßnahmenkatalog kann durch eine vierte Maßnahmengruppe vervollständigt<br />
werden, die jedoch dem ohnehin angestrebten Ziel der Erhöhung der Lebenserwartung<br />
durch eine Verbesserung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung dienen.<br />
Die Geburtenrate wird in Deutschland vor allem durch die gesamtstaatlichen Rahmenbedingungen<br />
im Rahmen der Sozialpolitik beeinflusst, besonders stark auch durch<br />
Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Außenwanderungspolitik. Diese Politikfelder liegen<br />
weitgehend außerhalb der direkten kommunalen und regionalen Gestaltungskompetenz. Da<br />
jedoch die von den Kommunen gestalteten regionalen und lokalen Lebensbedingungen,<br />
beispielsweise die Verfügbarkeit und Stabilität von Arbeitsplätzen, das Angebot an<br />
Betreuungseinrichtungen für Kinder und die Qualität der Schulen, für die Verwirklichung von<br />
Kinderwünschen von großer Bedeutung sind, lassen sich die Wirkungen der im folgenden<br />
vorgeschlagenen Maßnahmen nicht scharf voneinander trennen.<br />
Die Auswirkungen der verschiedenen Einzelmaßnahmen zur Erhöhung der Geburtenrate,<br />
zur Förderung der Zuwanderungen und zur Vermeidung von Abwanderungen überschneiden<br />
und überlagern sich so stark, dass es einer übergeordneten Handlungskonzeption bedarf,<br />
die dem spezifisch demographischen Charakter der angestrebten Ziele gerecht wird. Anders<br />
als Konsumgüter können Kinder nicht wieder abgestoßen werden, wenn die Eltern ihrer<br />
überdrüssig geworden sind und sie ihren Wünschen und Lebenszielen nicht mehr entsprechen.<br />
Kinder zu haben bedeutet, sich im Lebenslauf langfristig festzulegen und seine<br />
Anpassungsfähigkeit beispielsweise an die Erfordernisse des Arbeitsmarktes durch einen<br />
Wechsel des Wohn- oder Arbeitsortes zum Teil einzubüßen.<br />
Eine Handlungskonzeption für das Erreichen demographischer Ziele muss sich deshalb an<br />
der Frage orientieren, wie sich die jeweilige Maßnahme auf die Bereitschaft der Menschen<br />
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