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ENERGIE UND TECHNIK<br />
Lob und Ta<strong>de</strong>l<br />
Wo stehen Wärmepumpen heute?<br />
Bereits in <strong>de</strong>n 1980er Jahren erlebten Wärmepumpen, ausgelöst durch die Ölkrise, einen Aufschwung als<br />
alternativer Heizwärmeerzeuger. Aufgrund von Qualitätsproblemen währte die Blütezeit damals nur kurz.<br />
Heute wer<strong>de</strong>n Wärmepumpen über das Maß gelobt o<strong>de</strong>r geta<strong>de</strong>lt. Mal wer<strong>de</strong>n sie als effiziente und<br />
regenerative Energiequellen o<strong>de</strong>r gar als Sprungbrett in das Smart-Grid-Zeitalter gehan<strong>de</strong>lt, mal wer<strong>de</strong>n<br />
sie als „Stromheizung“ beschimpft. Wann kann ihr Einsatz als energetisch und ökonomisch effizient empfohlen<br />
wer<strong>de</strong>n? Eine Antwort darauf verlangt auch eine Darstellung <strong>de</strong>r Grundlagen.<br />
Carsten Grobe<br />
Architektur- und TGA-Planungsbüro<br />
Carsten Grobe Passivhaus,<br />
Hannover<br />
<strong>Als</strong> Gebäu<strong>de</strong>heizung entzieht die Wärmepumpe<br />
<strong>de</strong>r Umgebung (Quelle) Wärme, bringt diese<br />
durch einen thermodynamischen Kreisprozess auf<br />
höhere, nutzbare Temperatur und gibt sie an ein<br />
Heizverteilsystem ab. Je nach Ausstattung kann<br />
sie aber auch als Kälteerzeuger, z. B. für Büros o<strong>de</strong>r<br />
gewerbliche Gebäu<strong>de</strong>, dienen. Der Antrieb <strong>de</strong>s<br />
Kreisprozesses ist meist ein Kompressor mit Elektromotor.<br />
Die Antriebsenergie ist <strong>de</strong>mnach elektrisch.<br />
Der Anteil <strong>de</strong>r Wärme aus <strong>de</strong>r Umgebung<br />
(Quelle) wird als erneuerbare Energie eingestuft.<br />
Hersteller geben die Effizienz <strong>de</strong>r Wärmepumpe<br />
als Leistungszahl an (Laborbedingungen). Aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Thermodynamik ist sie stark abhängig<br />
von <strong>de</strong>n Temperaturen auf <strong>de</strong>r Quellenseite und<br />
auf <strong>de</strong>r Nutzungsseite (Heizkreis). Bei hohem<br />
Temperaturunterschied sinkt die Leistungszahl.<br />
Die Effizienz <strong>de</strong>r gesamten Anlage im realen<br />
Betrieb wird dagegen über die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Energiemengen für ein Jahr (Jahresarbeitszahl)<br />
beschrieben. Die Jahresarbeitszahl ist üblicherweise<br />
<strong>de</strong>utlich niedriger als die Leistungszahl<br />
laut Hersteller. Arbeitszahlwerte ab 3,0 gelten als<br />
effizient gegenüber konkurrieren<strong>de</strong>n Systemen<br />
wie <strong>de</strong>m Gasbrennwertkessel. Wärmepumpen sind<br />
in <strong>de</strong>r Investition wesentlich teurer und müssen<br />
dies durch <strong>de</strong>utliche Energieeinsparung wie<strong>de</strong>r<br />
einspielen.<br />
Wärmequellen<br />
Eine mögliche Wärmequelle ist das Erdreich. Üblich<br />
sind Erdwärmeson<strong>de</strong>n: betonverfüllte senk-<br />
„Glashaus”-Grafik mit Erdwärmeson<strong>de</strong>n:<br />
Senkrechte Energie benötigen wenig Platz<br />
Quelle: Bun<strong>de</strong>sverband Wärmepumpe (BWP) e.V., Berlin<br />
46 9 | 2013