O-Töne Februar 2010.indd - HfMDK Frankfurt
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O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. <strong>Februar</strong> 2010<br />
Angelika Gartner hat im November ihre zweite Amtszeit als Kanzlerin der <strong>HfMDK</strong> angetreten<br />
Von Notverwaltung zur Mitgestaltung<br />
Angelika Gartner hat im November<br />
2009 ihre zweite Amtszeit als Kanzlerin<br />
der <strong>HfMDK</strong> angetreten. Wie sie<br />
die Entwicklung der Hochschule in<br />
den letzten acht Jahren mitgestalten<br />
konnte und wie sie auch weiterhin<br />
verantwortungsvoll die Verpflichtungen<br />
ihrer Funktion wahrnehmen<br />
will, verrät sie im nachfolgenden<br />
Interview.<br />
O-Töne: Zunächst herzliche Gratulation<br />
zur zweiten Amtszeit als Hochschulkanzlerin.<br />
Auf welche Weise<br />
ist die Wiederbestellung vonstatten<br />
gegangen?<br />
Als die Juristin Angelika Gartner vor acht Jahren Kanzlerin der <strong>HfMDK</strong> wurde, herrschte dort eine Art<br />
„hochschulpolitischer Stillstand“. Sie half entscheidend mit, die vergleichsweise kleine Hochschule aus<br />
der Krisenzeit hinaus in personell, politisch und finanziell sicheres Fahrwasser zu geleiten.<br />
Angelika Gartner: Der Präsident hat<br />
mich im Benehmen mit dem Senat<br />
dem Hessischen Ministerium für<br />
Wissenschaft und Kunst für eine<br />
weitere Amtszeit vorgeschlagen. Im<br />
Ministerium habe ich schließlich die<br />
Ernennungsurkunde aus den Händen<br />
von Staatssekretär Gerd Krämer entgegennehmen<br />
dürfen.<br />
O-Töne: War die Wiederwahl angesichts<br />
der kooperativen Zusammenarbeit<br />
im Hochschulpräsidium, dem Sie<br />
als Kanzlerin ja angehören, für Sie nur<br />
eine Formsache?<br />
Angelika Gartner: Ganz und gar<br />
nicht. Ich habe mich einem regulären<br />
Bewerbungsverfahren unterzogen. Es<br />
wurden mehrere Kandidaten angehört.<br />
Das Verfahren ist nicht zu unterschätzen.<br />
Für mich war es ein Anlass,<br />
meine bisherige Arbeit als Kanzlerin<br />
kritisch zu prüfen.<br />
O-Töne: Hegten Sie denn Zweifel an<br />
einer zweiten Amtszeit?<br />
Angelika Gartner: Ich wusste, dass ich<br />
kandidieren wollte, denn meine Arbeit<br />
macht mir große Freude. Der Erfolg<br />
einer Kandidatur steht aber naturgemäß<br />
nie fest, schon gar nicht bei<br />
einem Amt, das viel Konfliktpotenzial<br />
enthält.<br />
Sich in der Funktion des Kanzlers einer<br />
Hochschule auf die Position zurückzuziehen,<br />
dass irgendetwas „rechtswidrig“ oder<br />
„nicht möglich“ ist, wäre ziemlich einfach,<br />
O-Töne: Was meinen Sie damit?<br />
aber für uns alle höchst unerfreulich und<br />
blockierend. Für die Arbeit der Verwaltung<br />
Angelika Gartner: Der Kanzler einer<br />
Hochschule tritt im Haus vor allem als<br />
Wahrer der Gesetze und<br />
ist es wichtig, dass jeder im Hause unsere<br />
Bemühungen, für uns alle eine Bahn im<br />
Gestrüpp der Vorschriften<br />
als der „Finanzminister“<br />
auf. Denken Sie an die<br />
Beliebtheit der Finanzminister<br />
von Bundes- oder<br />
Landesregierungen,<br />
„Die Verwaltung hat eine der<br />
Lehre und natürlich dem<br />
Studium dienende Funktion.“<br />
offenzuhalten,<br />
erkennt und das nicht<br />
für selbstverständlich<br />
hält. Wir brauchen die<br />
Akzeptanz der Lehrenden,<br />
dann wissen Sie, was ich meine. Das<br />
ist keine Funktion, in der man so<br />
ohne weiteres Freunde zu gewinnen<br />
den zwingend notwendigen Anteil an<br />
„Verwaltung“ hinzunehmen, damit wir den<br />
Rest relativ frei gestalten können.<br />
vermag, und das ist auch nicht deren<br />
Sinn. Natürlich muss ich einerseits<br />
meine Verpflichtung als Beauftragte<br />
für den Haushalt und Garantin des<br />
rechtmäßigen Handelns erfüllen, will<br />
aber andererseits die uns gegebenen<br />
O-Töne: Als Hochschulkanzlerin sind Sie<br />
zugleich Mitglied des Hochschulpräsidiums.<br />
Wie sieht die Aufgabenverteilung in<br />
der höchsten Instanz der Hochschule genau<br />
aus?<br />
Spielräume nutzen und die notwendigen<br />
und sinnvollen Dinge für uns<br />
ermöglichen. Dazu bedarf es gelegentlich<br />
einiger Kreativität.<br />
Angelika Gartner: In Hessen sieht das<br />
Gesetz eine kollegiale Hochschulleitung<br />
vor, und zwar mit dem Präsidenten in der<br />
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