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Wie geht´s 3-2013 - BGKK

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» Spezial<br />

Foto: fotolia<br />

menten. Medikamente sind jedoch –<br />

nach den revolutionären Fortschritten<br />

der medizinischen Wissenschaft<br />

in den letzten Jahrzehnten speziell auf<br />

diesem Sektor – eine ganz wesentliche<br />

Säule der Therapie.<br />

Die modernen Schmerzmedikamente<br />

wirken sehr gezielt auf die Schmerzmechanismen<br />

im Körper, die heute<br />

weithin bekannt sind. Darauf gründet<br />

sich ihre hohe Wirksamkeit ebenso<br />

wie ihre geringen Nebenwirkungen.<br />

Jede erfolgreiche Schmerztherapie ist<br />

eine individuelle – auf die konkreten<br />

Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten<br />

exakt zugeschnittene – Therapie bei<br />

Anleitung und Überwachung durch<br />

einen erfahrenen Arzt. Unter diesen<br />

Voraussetzungen ist auch die – bis<br />

heute von den Betroffenen – vielfach<br />

gefürchtete Suchtgefahr mittlerweile<br />

kein Thema mehr.<br />

Dabei ist die Schmerzmedizin ein interdisziplinäres<br />

Feld – eine auch heute<br />

noch große Herausforderung, die<br />

nur durch das Zusammenwirken verschiedenster<br />

Fachleute zufriedenstellend<br />

gelöst werden kann. Dem Allgemeinmediziner<br />

– also dem Hausarzt<br />

des Patienten – kommt dabei eine<br />

ebenso große Bedeutung zu wie einer<br />

Reihe von Fachärzten, etwa dem<br />

Neurologen, Orthopäden und Internisten.<br />

Zusätzlich sind oft auch Psychologen<br />

bzw. Psychotherapeuten in das Behandlungsgeschehen<br />

eingebunden,<br />

ebenso Physiotherapeuten und zunehmend<br />

auch alternativmedizinische<br />

Behandlungsmethoden als sinnvolle<br />

Ergänzung zur Schulmedizin (z.B.<br />

Akupunktur, Homöopathie, Heilpflanzen,<br />

Biofeedback etc.).<br />

Schmerzambulanzen<br />

als spezialisierte<br />

Anlaufstellen<br />

In den letzten zwei Jahrzehnten wurden<br />

an Spitälern in ganz Österreich<br />

so genannte Schmerzambulanzen eingerichtet.<br />

An diesen Ambulanzen sind<br />

speziell auf die Schmerzmedizin geschulte<br />

Experten der unterschiedlichsten<br />

Fachgebiete tätig.<br />

Das Schmerzgedächtnis<br />

kann auch<br />

gut umlernen!<br />

OA Dr. Adelheid Karausz,<br />

Leiterin der Schmerzambulanz<br />

am Krankenhaus<br />

Güssing/Burgenland im<br />

Interview.<br />

<strong>Wie</strong> geht’s: Seit wann gibt<br />

es Ihre Schmerzambulanz<br />

und welche Patienten betreuen Sie?<br />

Dr. Karausz: Die Schmerzambulanz<br />

am Krankenhaus Güssing wurde – als<br />

dritte Schmerzambulanz in Österreich<br />

– im Jahr 1994 gegründet. Sie<br />

wird von der Abteilung für Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin geführt.<br />

Wobei wir die erste österreichische<br />

Schmerzambulanz waren, die von<br />

Anfang an – ganz bewusst – interdisziplinär<br />

gearbeitet hat.<br />

Wir betreuen Patienten mit chronischen<br />

Schmerzen, also solchen, die<br />

länger als zwölf Wochen bestehen<br />

und Chronifizierungstendenz zeigen,<br />

sowie Patienten mit ausgeprägter<br />

Schmerzkrankheit, bei denen der<br />

Schmerz leider bereits zum Lebensmittelpunkt<br />

geworden ist.<br />

Für Patienten, denen eine Therapie<br />

durch den Praktischen Arzt oder einen<br />

niedergelassenen Facharzt keine<br />

ausreichende Verbesserung der Beschwerden<br />

bringt, eröffnet sich damit<br />

eine weitere Behandlungsstufe – mit<br />

guten Aussichten auf nachhaltige<br />

Therapieerfolge.<br />

Eine der ersten Schmerzambulanzen<br />

Österreichs wurde im Jahr 1994 am<br />

Krankenhaus Güssing eröffnet. Lesen<br />

Sie dazu das folgende Interview mit<br />

deren Leiterin, Frau OA Dr. Adelheid<br />

Karausz.<br />

<strong>Wie</strong> geht’s: Welche Schmerzen werden<br />

bei Ihnen an der Ambulanz behandelt?<br />

Dr. Karausz: Die häufigsten Krankheitsbilder<br />

sind Rückenschmerzen<br />

mit 30%, Kopfschmerzen mit 19%,<br />

Zervikal- und Schulterarmsyndrome<br />

mit 17%, Arthrosen mit 18% sowie<br />

sonstige Schmerzen infolge von Karzinomen,<br />

Gefäßerkrankungen, Neuropathien,<br />

Osteoporose usw. mit insgesamt<br />

16%. Wobei die meisten unserer<br />

Patienten an so genannten somatoformen<br />

Schmerzen leiden, d.h.<br />

<strong>Wie</strong><br />

geht’s 3/<strong>2013</strong><br />

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