638KARLA 51 JB 2012.pdf - Evangelisches Hilfswerk München
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Junge Frauen in der Wohnungslosigkeit<br />
Im zurückliegenden Jahr 2012 haben 28 junge<br />
Frauen im Alter von 18 bis 21 Jahren die Hilfsangebote<br />
des Frauenobdachs KARLA <strong>51</strong> in Anspruch<br />
nehmen müssen. Dies ist aus Sicht der Mitarbeiterinnen<br />
für die vom Evangelischen <strong>Hilfswerk</strong><br />
<strong>München</strong> getragene Einrichtung nicht ganz unproblematisch,<br />
denn durch das niedrige Durchschnittsalter<br />
der Hilfesuchenden ergeben sich<br />
spezielle Anforderungen:<br />
So ist die Finanzierung dieser Hilfen über das Arbeitslosengeld<br />
II unter anderem davon abhängig,<br />
dass im besten Fall bereits bei der Antragstellung<br />
auf Kostenübernahme eine Bescheinigung vorliegt,<br />
dass die jungen Frauen nicht mehr bei ihren<br />
Eltern wohnen können. Oft kann dieses Schreiben<br />
aber nicht eingereicht werden, da die Eltern oder<br />
ihr Aufenthalt unbekannt sind. Zudem sind häufig<br />
andere Hilfestellen und Behörden in den Fall involviert,<br />
was gelegentlich die Antragstellung oder<br />
–bearbeitung, manchmal auch die Lösungsfindung<br />
verzögert oder gar blockiert und die jungen Frauen<br />
damit für die ersten Wochen ihres Aufenthaltes<br />
völlig ohne Geld dastehen.<br />
jungen Frauen mit ihrer „neu gewonnenen Freiheit“<br />
noch umgehen lernen müssen.<br />
Nur selten ist der Beginn einer Ausbildung und<br />
der damit verbundene selbständige Umzug in die<br />
Landeshauptstadt <strong>München</strong> die Ursache für Obdachlosigkeit.<br />
Normalerweise kommen die Frauen<br />
aus straffer geregelten und engmaschiger organisierten<br />
Lebenssituationen, sei es aus ihren Elternhäusern<br />
oder aus einer Jugendhilfemaßnahme.<br />
Falls Letztgenanntes zutrifft, ist ein vorübergehender<br />
Aufenthalt in KARLA <strong>51</strong> insofern extrem<br />
problematisch, als dass die Frauen aus spezifischen<br />
Hilfsangeboten für junge Menschen zu-<br />
Auch ist die psychosoziale Situation dieser jungen<br />
Erwachsenen entwicklungsbedingt oft noch<br />
nicht stabil, so dass sie mehr Schutz, Fürsorge<br />
und einen engeren Rahmen bräuchten, als eine<br />
Wohnungsloseneinrichtung leisten kann. Diese<br />
Diskrepanz beginnt bei der Ernährung, geht über<br />
Kommunikation und Lebensführung bis hin zum<br />
Umgang untereinander. Hinzu kommt, dass die<br />
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