638KARLA 51 JB 2012.pdf - Evangelisches Hilfswerk München
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Aufenthaltsdauer der Frauen<br />
Bei diesen Zahlen sind die Frauen, die Ende 2012<br />
noch bei uns gewohnt haben, nicht berücksichtigt.<br />
Es wird also von 180 Auszügen ausgegangen.<br />
Von den 180 Frauen, die in diesem Jahr bei uns<br />
ausgezogen sind, verweilten 92 Frauen bis zu 2<br />
Monate im Haus. Dies sind etwas mehr als <strong>51</strong>%.<br />
Die reguläre Aufenthaltsdauer von acht Wochen<br />
können wir mittlerweile also nur noch bei etwas<br />
über der Hälfte aller Frauen einhalten.<br />
Verschiedene Gründe spielen dabei eine Rolle:<br />
Aufgrund des knappen Wohnungsangebotes in<br />
<strong>München</strong> verlängert sich die Zeit, die Frauen bei<br />
uns auf den Platz in einer Anschlusseinrichtung<br />
warten, denn dort ist die Fluktuation sehr viel geringer<br />
als früher, die Frauen müssen lange warten,<br />
bis sie eine Wohnung gefunden haben.<br />
Krankheitseinsicht, verbleiben zumeist sehr viel<br />
länger als acht Wochen bei uns: Eine adäquate<br />
Unterbringung in einer Einrichtung für psychisch<br />
kranke Menschen lehnen sie ab, andere Einrichtungen<br />
sind mit ihrem Verhalten überfordert und<br />
so kann es Monate, manchmal Jahre dauern, bis<br />
wir die Frauen motivieren können, doch in eine<br />
für sie geeignete Einrichtung umzuziehen. Immer<br />
wieder scheitern wir auch bei diesen Versuchen,<br />
die Frau fühlt sich von uns unter Druck gesetzt<br />
und verlässt das Haus spurlos.<br />
Das Amt für Wohnen und Migration ist aufgrund<br />
des enormen Anstiegs an Wohnungssuchenden so<br />
überlastet, dass Terminvereinbarungen für unsere<br />
Frauen nicht selten erst zwei Wochen oder noch<br />
später nach Einzug erfolgen.<br />
47 Frauen wohnten bis zu einem halben Jahr im<br />
Frauenobdach. 17 dieser Frauen bezogen nach ihrem<br />
Aufenthalt eine eigene Wohnung.<br />
Länger als sechs Monate und bis zu einem Jahr<br />
wohnten sechs Frauen im Haus. Fünf dieser Frauen<br />
waren ausländischer Herkunft, vier von ihnen<br />
hatten Kinder. Eine Frau war psychisch krank,<br />
ohne Krankheitseinsicht.<br />
33 Frauen<br />
2012:<br />
2011:<br />
2010:<br />
18,3%<br />
11,4%<br />
14,1%<br />
Im Jahr 2012 wohnten drei Frauen länger als ein<br />
Jahr im Haus. Zwei dieser Frauen sind psychisch<br />
krank, eine konnten wir nach langer Wartezeit in<br />
eine psychiatrische Langzeiteinrichtung vermitteln,<br />
die andere Frau „verschwand“ nach einem<br />
kurzen Krankenhausaufenthalt. Die dritte Frau<br />
war ausländischer Herkunft und es dauerte Monate,<br />
bis ihr Anspruch auf Sozialleistungen geklärt<br />
werden konnte.<br />
bis 1 Woche<br />
Vor allem die nichtdeutschen Frauen kommen<br />
häufig ohne die für eine Klärung der Finanzen<br />
notwendigen Papiere bei uns an. Kommen noch<br />
Sprachbarrieren hinzu, dauert es lange, bis alles<br />
Notwendige beisammen ist, häufig sehr viel länger<br />
als acht Wochen.<br />
Frauen mit Kindern (im Jahr 2012 waren das 46),<br />
bei denen wir einen erhöhten Unterstützungsbedarf<br />
beim Umgang mit dem Kind sehen, bleiben<br />
in der Regel länger als sechs Monate bei uns, bis<br />
über die Jugendhilfe ein geeignetes Mutter-Kind-<br />
Haus genehmigt wurde.<br />
Psychisch kranke Frauen, vor allem solche ohne<br />
Den Frauen, die bereits auf der Warteliste einer<br />
sozialen Einrichtung standen, haben wir nicht zugemutet,<br />
für die Wartezeit in eine Pension oder<br />
ein Notquartier umzusiedeln, sondern beließen<br />
sie – mit der Aussicht auf eine längerfristige,<br />
adäquate Unterbringung – im Haus, bis sie umziehen<br />
konnten. Ebenso sind wir mit den Frauen<br />
verfahren, die auf den Umzug in eine eigene Wohnung<br />
warteten.<br />
Aus den genannten Gründen haben wir auch für<br />
2012 die Zeitspanne „Verweildauer bis zu 3 Monaten“<br />
hinzugenommen. Es konnten immerhin noch<br />
32 Frauen (knapp 18%) im 3. Monat ihres Aufenthaltes<br />
weiter vermittelt werden.<br />
2009:<br />
2008:<br />
22 Frauen<br />
2012:<br />
2011:<br />
2010:<br />
2009:<br />
2008:<br />
19,0%<br />
22,5%<br />
12,2%<br />
18,4%<br />
15,3%<br />
20,0%<br />
19,1%<br />
bis 1 Monat<br />
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