638KARLA 51 JB 2012.pdf - Evangelisches Hilfswerk München
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Altersverteilung<br />
Problemsituationen<br />
Alter der<br />
aufgenommenen<br />
Frauen<br />
Im Jahr 2012 wurden 28 Klientinnen im Alter bis<br />
zu 21 Jahren aufgenommen (2011: 27). Dies entspricht<br />
einem Anteil von knapp 13%. Der Anteil<br />
der sehr jungen Frauen steigt damit wieder leicht<br />
an, liegt jedoch – darüber sind wir froh - noch<br />
unter den Jahren 2010 und 2009 mit jeweils ca.<br />
15%.<br />
Unsere älteste Klientin war 82 Jahre alt, die<br />
jüngste gerade 18 geworden. Im Jahr 2012 waren<br />
die Frauen, die in KARLA <strong>51</strong> Obdach suchten,<br />
insgesamt jünger als in den Jahren zuvor:<br />
Im Durchschnitt waren sie knapp unter 36 Jahre<br />
alt bei der Aufnahme. Deutsche Frauen sind eher<br />
älter, wenn sie wohnungslos werden (knapp 38<br />
Jahre), ausländische Frauen sind dagegen durchschnittlich<br />
nur etwas über 34 Jahre alt.<br />
Auch hier bestätigt sich, was wir seit einigen<br />
Jahren beobachten: Ausländische Frauen sind in<br />
der Regel jünger – und haben häufiger Kinder –<br />
wenn sie wohnungslos werden.<br />
Alter der Klientinnen Anzahl Anteil 2012 Anteil 2011 Anteil 2010 Anteil 2009<br />
bis 21 28 12,9% 12,2% 15,2% 17,7%<br />
bis 25 38 17,5% 13,4% 13,6% 9,9%<br />
bis 29 20 9,2% 10,8% 9,4% 12,0%<br />
bis 39 49 22,6% 23,9% 22,5% 15,6%<br />
bis 49 47 21,7% 17,6% 17,8% 19,8%<br />
bis 59 21 9,7% 13,4% 10,5% 15,6%<br />
bis 69 12 5,5% 6,8% 8,9% 6,8%<br />
bis 79 1 0,5% 1,4% 0,5% 2,1%<br />
über 79 1 0,5% 0,5% 1,6% 0,5%<br />
Aufgeführt sind hier die schwerwiegendsten Probleme,<br />
die die bei uns aufgenommenen Frauen hatten<br />
– deshalb gibt es an dieser Stelle Mehrfachnennungen.<br />
Bei den 217 Frauen, die wir in 2012 beherbergten,<br />
hatten wir es mit unterschiedlichsten, teils mehrfachen<br />
Problemsituationen zu tun. 28 Frauen hatten<br />
neben ihrer akuten Wohnungslosigkeit keine<br />
weiteren schwerwiegenden Probleme, hier ist die<br />
Tendenz steigend (2011: 17, 2010: 15). Wir vermuten,<br />
dass dies mit dem engen Wohnungsmarkt<br />
in <strong>München</strong> zu tun hat: Günstiger Wohnraum ist<br />
Mangelware, Frauen mit Kindern und / oder in<br />
schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen finden so<br />
gut wie keinen bezahlbaren Wohnraum. Frau muss<br />
also gar nicht unbedingt schwerwiegende Probleme<br />
mit sich tragen, um wohnungslos zu werden.<br />
Wie auch in den vergangenen Jahren liegt der Anteil<br />
der psychisch kranken oder psychisch auffälligen<br />
Frauen sehr hoch und bildet die bei weitem<br />
größte Problemgruppe.<br />
Ein hoher Anteil dieser Frauen ist nicht krankheitseinsichtig,<br />
was ihren Aufenthalt in KARLA <strong>51</strong> meist<br />
langwierig und schwierig macht. Diese Frauen sind<br />
sehr beratungsintensiv, zeigen teilweise sehr skurrile<br />
Verhaltensweisen und lehnen geeignete psychiatrische<br />
Einrichtungen ab. Eine Weitervermittlung ist<br />
zumeist nicht innerhalb von acht Wochen möglich.<br />
74 Frauen<br />
2012:<br />
2011:<br />
2010:<br />
2009:<br />
33,6%<br />
37,6%<br />
40%<br />
17%<br />
Psychiatrische Diagnose, psychisch auffällig<br />
(mit und ohne Krankheitseinsicht)<br />
Im Jahr 2012 rangiert „Trennung“ an zweiter Stelle<br />
der Problemlagen, mit denen die Frauen zu uns<br />
kommen. Auch der Anstieg dieser Nennung scheint<br />
mit den Wohnungsverhältnissen zu tun zu haben:<br />
Trennung bedeutet für viele Frauen nicht nur Trennung<br />
vom Partner, sondern auch Trennung von der<br />
ehemals gemeinsamen Wohnung und dies aus sehr<br />
unterschiedlichen Gründen. Viele Frauen können<br />
sich die ehemals gemeinsam finanzierte Wohnung<br />
alleine nicht leisten, oder die Wohnung ist mit zu<br />
vielen schlechten Erinnerungen behaftet, oder sie<br />
wollen einen Neuanfang wagen, usw. Das Finden<br />
einer neuen, kleinen, bezahlbaren Wohnung wird<br />
dann zum Problem.<br />
50 Frauen<br />
2012<br />
2011:<br />
2010:<br />
22,7%<br />
14,5%<br />
13%<br />
Trennung<br />
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