Helfen ist Programm - Christliche Ostmission
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NACHRICHTEN 23<br />
Wenn Eltern nur ein Kind haben dürfen<br />
CHINA Folgen: Zwangsabtreibung, Überalterung, Menschenhandel<br />
Die Volksrepublik China will ihre umstrittene<br />
Ein-Kind-Politik lockern. Künftig<br />
soll es Eltern, von denen nur ein Partner<br />
ein Einzelkind <strong>ist</strong>, erlaubt sein, 2 Kinder zu<br />
haben. Bisher <strong>ist</strong> dies nur gestattet, wenn<br />
sowohl der Vater wie auch die Mutter Einzelkinder<br />
sind. 1978 hatte das Regime die<br />
Ein-Kind-Politik zur Eindämmung des Bevölkerungswachstums<br />
eingeführt. Seither<br />
sind nach Schätzungen mehr als 400 Millionen<br />
Kinder im Mutterleib getötet worden.<br />
An der Tagesordnung sind behördlich<br />
erzwungene Sterilisationen und Abtreibungen<br />
bis zum 7. Schwangerschaftsmonat.<br />
Verstöße gegen die Ein-Kind-Politik<br />
werden mit hohen Geldbußen belegt. So<br />
muss eine städtische Familie im Kreis Xiping<br />
(Provinz Henan) mehr als 10.000 Euro<br />
zahlen, wenn sie ein 2. Kind bekommt.<br />
Rentenkassen überfordert<br />
Die Ein-Kind-Politik bringt für China langfr<strong>ist</strong>ig<br />
eine Reihe schwerwiegender Folgen<br />
mit sich, beispielsweise eine Überalterung.<br />
Wie in den westlichen Industriestaaten<br />
müssen in dem mit 1,34 Milliarden Bürgern<br />
bevölkerungsreichsten Land immer mehr<br />
junge Menschen für immer mehr ältere<br />
aufkommen, weil die Zahl der Frauen und<br />
Männer im arbeitsfähigen Alter sinkt. Berechnungen<br />
der Vereinten Nationen zufolge<br />
wird das Verhältnis der über 65-Jährigen<br />
zur arbeitsfähigen Bevölkerung von 11 %<br />
im Jahr 2010 auf 24 % im Jahr 2030 steigen.<br />
Das bedeutet eine schwere Belastung für<br />
die Rentenkassen wie auch für Familien, die<br />
ihre Ruheständler selbst versorgen. Nur etwa<br />
jeder 3. bezieht eine öffentliche Rente.<br />
Männerüberschuss nimmt zu<br />
Die Ein-Kind-Politik führt auch zu einem erheblichen<br />
Männerüberschuss. Da man per<br />
Ultraschalluntersuchung das Geschlecht<br />
des Ungeborenen feststellen kann, werden<br />
vielfach Mädchen abgetrieben. Bis<br />
zum Jahr 2020 wird nach Schätzungen die<br />
Zahl der Männer unter 20 Jahren die der<br />
Frauen um 40 Millionen überschreiten.<br />
Eltern suchen verzweifelt ihr Kind, das<br />
ihnen gestohlen und verkauft wurde.<br />
Handel mit Babys<br />
Eine weitere Folge: Der „Handel“ mit ungewollten<br />
neugeborenen Babys nimmt<br />
zu. Die staatlichen Behörden gehen gegen<br />
solche „moralisch verwerfliche“ Praktiken<br />
verschärft vor. So wurden laut Nachrichtenagentur<br />
Xinhua ein Geburtshelfer und<br />
5 weitere Mitarbeiter eines Krankenhauses<br />
im Kreis Fuping (Provinz Shaanxi) Anfang<br />
August festgenommen, weil sie ein neugeborenes<br />
Kind für umgerechnet 2.600 Euro<br />
an Menschenhändler verkauft hatten. P<br />
b www.xinhuanet.com<br />
Fotos: picture alliance / landov, privat<br />
GEFANGENER DES MONATS SEPTEMBER<br />
Für Mission 10 Jahre Haft<br />
IRAN Neuer Präsident soll für Freilassung eintreten.<br />
Zum „Gefangenen des Monats September“<br />
haben die Internationale<br />
Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)<br />
und die Evangelische Nachrichtenagentur<br />
idea den iranischen Chr<strong>ist</strong>en Mohammad<br />
Hadi Bordbar benannt und aufgerufen,<br />
ihn zu unterstützen. Der 27-Jährige wurde<br />
im Juli wegen missionarischer Aktivitäten<br />
zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Mitglied<br />
einer Hauskirche erhielt fünf Jahre für seine<br />
Mitgliedschaft „in einer staatsgefährdenden<br />
Organisation“ und weitere fünf Jahre für<br />
„Versammlungen gegen die nationale Sicherheit“.<br />
Ihm wurde vorgeworfen, 12.000<br />
chr<strong>ist</strong>liche Schriften verteilt und fünf evangel<strong>ist</strong>ische<br />
Filme für Fernsehsender synchronisiert<br />
zu haben. Bordbar war zusammen<br />
mit rund 50 weiteren Personen, die vom Islam<br />
zum Chr<strong>ist</strong>entum übergetreten waren,<br />
bei Weihnachtsfeiern in seinem Haus im<br />
Norden des Landes festgenommen worden.<br />
Während die me<strong>ist</strong>en anderen freikamen,<br />
blieb er inhaftiert. Seine Rechtsanwältin<br />
Shima Ghousheh will Berufung gegen das<br />
Urteil einlegen. 15 weitere iranische Chr<strong>ist</strong>en<br />
erhielten im Juni und Juli langjährige<br />
Haftstrafen. Nach Angaben der IGFM widerspricht<br />
die Verurteilung wegen religiösen<br />
Engagements dem vom Iran ratifizierten<br />
Internationalen Pakt über bürgerliche und<br />
politische Rechte. Darin wird umfassende<br />
Religionsfreiheit garantiert. Die IGFM und<br />
idea rufen dazu auf, sich in Briefen an den<br />
neuen Staatspräsidenten Hassan Rohani zu<br />
IRAK<br />
KUWAIT<br />
S<br />
TEHERAN<br />
IRAN<br />
AFGHANISTAN<br />
wenden. Er solle sich für die sofortige Freilassung<br />
Bordbars und der anderen Chr<strong>ist</strong>en<br />
einsetzen. Der seit Anfang August amtierende<br />
Rohani hatte versprochen, für die Verteidigung<br />
von Minderheiten einschließlich der<br />
Chr<strong>ist</strong>en einzutreten. Von den 74,2 Millionen<br />
Einwohnern Irans sind 99 % Muslime. Die<br />
Zahl der Konvertiten zum chr<strong>ist</strong>lichen Glauben<br />
wird auf 250.000 geschätzt. P<br />
Hier kann man sich für die Freilassung<br />
einsetzen: Seine Exzellenz Präsident Hassan<br />
Rohani via Botschaft der Islamischen<br />
Republik Iran, Thunstrasse 68, 3006 Bern,<br />
Fax: 031 3515652<br />
35.2013