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8 Inhalt<br />
9<br />
Gunthet Fmnz<br />
Friedrich Spee- Wider den Wahn des Krieges 191<br />
Gunther Franz<br />
Das Spee-Relief in der Stadtbibliothek <strong>Trier</strong> von 1957 195<br />
Bernd Kottländer<br />
Die Friedrich-Spee-Gesellschaft Düsseldorf in den Jahren 1992<br />
und 1993 199<br />
Gunther Franz<br />
Die Friedrich-Spee-Gesellschaft <strong>Trier</strong> in den Jahren 1992 und<br />
1993 202<br />
Gunther Franz<br />
Arbeitsgemeinschaft der Friedrich-Spee-Gesellschaften 209<br />
Besprechungen 211<br />
Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 22 7<br />
BALTHASAR FISCHER<br />
Der Beitrag von Anton Arens zur<br />
Spee-Forschung*<br />
Es gehört zu den Sternstunden im Leben eines Professors, wenn er die<br />
Seminararbeit eines ihm noch kaum bekannten Studenten aufschlägt<br />
und nach einigem Lesen erkennt, daß der im Anfang seiner 20er Jahre<br />
stehende Student bei seinem ersten Gehversuch auf dem wissenschaftlichen<br />
Parkett eine Leistung vorgelegt hat, die eindeutig Forscherqualität<br />
verrät. Als die Professoren (gleichsam als ihre zweite Muttersprache)<br />
noch das Lateinische benutzten, hatten sie auch für dieses Erlebnis<br />
einen lateinischen Spruch: Ex ungue leonem: An der Kralle erkennt<br />
man den Löwen.<br />
Solch eine Sternstunde habe ich erlebt, als der schwer kriegsversehrte,<br />
damals 24jährige Theologiestudent Anton Arens, Sohn einer alteingesessenen<br />
Bauersfamilie aus Obermehlen in der Pfarrei Gondenbrett<br />
im damaligen Kreis Prüm, im Sommersemester 1951 im Rahmen eines<br />
Seminars zur <strong>Trier</strong>er Liturgiegeschichte, das sich vor allem mit den<br />
Stationsprozessionen im mittelalterlichen <strong>Trier</strong> befaßte, mir seine Seminararbeit<br />
überreichte. Sie war ohne nennenswerte Hilfe meinerseits<br />
zustandegekommen und trotzdem fast druckreif.<br />
Ehe wir weiterfahren, muß hier zunächst vom dunkelsten Tag im<br />
Leben dieses Heimkehrers die Rede sein. Am 16. Februar 1945 war die<br />
Einheit, der Anton Arens angehörte, bei Kleve unter kanadischen<br />
Granatbeschuß geraten, und bei der Flucht in einen Keller riß ihm eine<br />
kanadische Granate den linken Arm ab. Er wäre verblutet, wenn die<br />
Bauersleute, denen der Keller gehörte, ihn nicht einen Tag lang mit<br />
,. Vorzüglichen Einblick in das neuaufgelebte Interesse an Friedrich Spee- auch<br />
das neuaufgelebte Forschungsinteresse- bietet eine informierende Dokumentation,<br />
die Valemin Probst für die Friedrich-Spee-Gesellschaft in T rier bearbeitet<br />
hat, und die unter dem Titel Friedrich Spee-Gedächtnis-Dokumentation<br />
anläßtich des 350. Todesjahres 1988 in <strong>Trier</strong> erschienen ist, 620 S. Nirgendwo<br />
sonst spiegelt sich die Rolle, die Anton Arens in diesem Aufbruch gespielt hat,<br />
so deutlich ab wie in dieser Dokumentation. Sie wird im Verlauf der Anmerkungen<br />
mir der Abkürzung Dok 1988 zitiert.