Stadtanzeiger Nr. 26 vom 20.12.2013 - Forchheim
Stadtanzeiger Nr. 26 vom 20.12.2013 - Forchheim
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<strong>Forchheim</strong>er <strong>Stadtanzeiger</strong> - 3 - <strong>Nr</strong>. <strong>26</strong>/13<br />
Weihnachtsgruß<br />
des Oberbürgermeisters<br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
liebe Leserinnen und Leser!<br />
Mit dem Weihnachtsfest nähern wir uns wieder jenem Einschnitt im<br />
Jahreskreis, der uns zum Nachdenken über unsere Gefühle gegenüber<br />
den Mitmenschen, über das Vergangene und über unsere<br />
Erwartungen an die Zukunft Anlass gibt. Wir sagen zu uns oftmals<br />
ganz belanglos: „Schon wieder ein Jahr vorbei.“ Nicht selten erschrecken<br />
wir auch über das Tempo, mit dem uns die Zeit und die Ereignisse<br />
mitreißen.<br />
Vielleicht ist gerade dies der Grund, dass wir an Weihnachten versuchen,<br />
zumindest unsere innere Uhr für ein paar Stunden anzuhalten,<br />
um unsere Position im Strom der Zeit Jahr für Jahr neu zu bestimmen.<br />
Vieles spielt dabei eine Rolle: die Familie, das eigene Leben, die<br />
Gesundheit, natürlich auch die berufliche Karriere und das, was uns<br />
besonders gefreut oder auch geärgert hat. Vielleicht sind wir dankbar,<br />
dass uns schwere Schicksalsschläge erspart blieben, vielleicht<br />
müssen wir aber auch gravierende Veränderungen zum Schlechten<br />
akzeptieren. Und immer wieder kommen wir zur Erkenntnis, dass im<br />
Leben nichts so bleibt wie es ist.<br />
Diese Weihnachtsstimmung ist ohne Zweifel Realität. Gleichzeitig<br />
ist aber auch Weihnachten ein Fest der Freude. Einer Freude, die<br />
ursprünglich nicht aus einer Reihe freier Tage, großzügiger Gratifikationen,<br />
dem Glanz der Advents- und Weihnachtsmärkte oder dem<br />
Austausch von Geschenken kommt. Die zentrale weihnachtliche Botschaft<br />
ist vielmehr eine wirklich gute, eine krisenfeste Botschaft. Sie<br />
macht uns frei von den Sorgen und Ängsten unseres Lebens, weil sie<br />
verkündet, dass Gott zu uns gekommen ist: „Fürchtet Euch nicht!“<br />
- So spricht der Engel zu den Hirten auf dem Feld. Daran sollten wir<br />
immer denken, wenn wir über die Bilanzen eines vergangenen Jahres<br />
nachdenken und sie mit anderen Menschen bewerten.<br />
Die meisten von Ihnen werden mir sicher zustimmen, wenn ich das<br />
Jahr 2013 erneut als ein sehr gutes bezeichne. Dies gilt für unser<br />
Land, und ebenso für unsere Stadt <strong>Forchheim</strong>. Die Arbeitslosenzahlen<br />
sind nach wie vor niedrig und wir konnten in diesem Jahr wieder steigende<br />
Einnahmen in den öffentlichen Kassen verzeichnen. Der Verbraucher<br />
zeigt sich gleichermaßen konsumfreudig und kaufkräftig.<br />
Es soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass die europäische<br />
Finanzkrise nach wie vor nicht überwunden ist und vielen in Europa<br />
Sorgen bereitet, wenn auch auf unterschiedliche Art und auf unterschiedlichem<br />
Niveau. In Deutschland, einem Land der Sparer, macht<br />
man sich hauptsächlich Gedanken über das sehr geringe Zinsniveau.<br />
Denken wir aber bitte auch daran, dass die Sorgen unserer Nachbarn,<br />
etwa im Süden, wesentlich konkreter und handfester sind.<br />
Mit der Entwicklung unserer Stadt <strong>Forchheim</strong> können wir sehr zufrieden<br />
sein. Auf fast allen Gebieten sind wir entscheidende Schritte<br />
vorangekommen. Die Grundsteinlegung für das neue Siemens-<br />
Gebäude im Süden war für uns alle ein Höhepunkt, nicht zuletzt weil<br />
er die enorme wirtschaftliche Entwicklung der Gesamtstadt symbolisiert.<br />
Die Entscheidung der Medical-Valley-Träger, in <strong>Forchheim</strong> ein<br />
Innovationszentrum zu errichten, stellt einen weiteren Indikator des<br />
Aufschwungs dar. Dieser Komplex auf dem Gebiet der Medizintechnik<br />
wird durch einen weiteren Faktor der medizinischen Versorgung<br />
ergänzt, und zwar mit dem Ärztehaus.<br />
Ebenso wurde die Gestaltung der Innenstadt weiter vorangetrieben.<br />
Das Projekt „Südlicher Paradeplatz“ konnte nun völlig abgeschlossen<br />
werden, wodurch wir unter anderem wieder über einen Nahversorger<br />
in der City verfügen. Die Klosterstraße stellt nunmehr ein repräsentatives<br />
Entree von Osten in die Innenstadt dar. Gleichzeitig konnten<br />
wieder zwei Denkmal-Sorgenkinder gerettet und der einstmals<br />
ruinöse Anblick in Glanzlichter verwandelt werden. Und vielleicht<br />
ergeben sich schon bald neue Überraschungen.<br />
Von entscheidender Zukunftsbedeutung ist für den gesamten Stadtrat<br />
und für mich die Bildungsregion <strong>Forchheim</strong>. Hier möchte ich die<br />
Errichtung unserer neuen Stadtbücherei herausgreifen, die schon<br />
allein städtebaulich einen attraktiven Akzent setzt. Bereits wenige<br />
Wochen nach der Eröffnung gestaltete sie sich zu einem Forum von<br />
Literatur und Bildung, von Wissensvermittlung und Begegnung. Für<br />
unsere Altstadt ein spürbares Element der Belebung. Im größeren<br />
Zusammenhang mit der Bildungsregion ist auch die Frage einer Kulturhalle<br />
zu sehen. Hier werden wir alle Kriterien - von den Bedarfen<br />
der Kulturträger und potentiellen Veranstalter über den Standort mit<br />
Parkmöglichkeiten bis hin zu den Kosten - ernsthaft prüfen und diskutieren.<br />
Doch Zufriedenheit kann, bei aller Berechtigung, ein trügerisches<br />
Gefühl sein. Nämlich dann, wenn sie zu Stillstand und Untätigkeit<br />
verführt. Wir sollten Zufriedenheit als Beweis dafür ansehen, dass<br />
sich Anstrengungen und Bemühungen lohnen, aber auch, dass uns<br />
nichts in den Schoß fällt. Zufriedenheit sollte uns gleichzeitig mahnen,<br />
durch Fortsetzung unserer Politik auch in Zukunft erfolgreich zu<br />
sein. Eine gute Bilanz ist auch Grundlage einer guten Prognose.<br />
Das Jahr 2013 ist für uns ohne gravierende Unglücksfälle oder gar<br />
Katastrophen vorüber gegangen. Das ist keineswegs selbstverständlich.<br />
Wir sehen uns in einer stetigen Verpflichtung, alle notwendigen<br />
Vorkehrungen, etwa in der Hochwasserproblematik zu treffen. Nach<br />
wie vor plädiere ich hier für eine möglichst breit abgestimmt Kooperation,<br />
die im Interesse unserer Menschen der wirksamste Schutz ist.<br />
Es kann nicht jeder für sich allein handeln.<br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Ihnen, Ihren Familien und allen<br />
Ihren Angehörigen wünsche ich nun frohe, sorgenfreie und auch<br />
ruhige Weihnachtstage, in denen Sie von der Hektik des Alltags verschont<br />
bleiben. Für das bevorstehende neue Jahr 2014 hoffe ich für<br />
uns alle erneut auf Gottes Segen, auf Glück und Gesundheit. Alles<br />
Gute!<br />
Ihr<br />
Franz Stumpf, Oberbürgermeister