Flächennutzungsplan Homberg (Efze)

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FFH-Verträglichkeitsprüfung zum FNP Homberg – Windkraftflächen- Büro für Ingenieurbiologie und Landschaftsplanung Der Wespenbussard ist bislang nicht in der Liste der Vogelschutzwarten zu fachlich erforderlichen Mindestabständen aufgeführt (LAG-VSW 2007). STÜBING, 2012 empfiehlt aber einen Abstand von mindestens 500 m einzuhalten, da die Empfindlichkeit gegenüber Windkraftanlagen noch nicht geklärt ist. Da der Wespenbussard seinen Horst in ca. zwei Kilometern Entfernung von dem nächstgelegenen Windstandort hat, sind keine erheblichen Beeinträchtigungen des Erhaltungszieles zu erwarten. 5.8 Bewertung der Erheblichkeit der vorhabensbedingten Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele oder des Schutzzweckes im Zusammenwirken mit anderen Plänen und Projekten Gemäß dem Entwurf des Windkonzeptes des Regionalplans Nordhessen sind in der Umgebung zahlreiche Windkraftstandorte geplant. Der nächstgelegene ist der zur Zeit in Aufstellung (Änderung des Flächennutzungsplans) befindliche Windpark 036 Appenhagen/Schmale Triesch in Schwarzenborn, der zusammen mit dem ebenfalls in Aufstellung befindlichen Standort 036 Schmale Triesch in Neukirchen einen Windpark ergibt mit einer Größe von ca. 50-90 ha in ca. 1 km Entfernung zum Standort HR_036 Bielstein in Homberg. Die nächstgelegenen Windparks, die voraussichtlich gemäß „Teil RPN Windenergie 2013“ (Pressemitteilung RP Kassel) noch realisiert werden, sind: HR_022 Knüllwald Eisenberg 40 ha mind. 7,0 km Entfernung HR_029 Knüllwald, Ludwigsau Klosterstein 76 ha mind. 10,0 km Entfernung HR_030 Knüllwald nördl. Ellingshausen 27 ha mind. 8,0 km Entfernung HR_059 Ottrau Gleiche 48 ha mind. 13,0 km Entfernung HR_060 Ottrau nördlich Rimberg 42 ha mind. 14,0 km Entfernung HR_061 Ottrau Peelskoppe 45 ha mind. 15,0 km Entfernung HR_032 Frielendorf, Neuenthal Linsingen 145 ha mind. 11,0 km Entfernung HR-036 a Schwarzenborn/Neukirchen, Bärberg/Schmale Triesch 50-90 ha, ca. 1,0 km Entfernung Diese Standorte liegen bis auf den Standort HR_036 a Bärberg/Schmale Triesch alle außerhalb des VSG Knüll. Es gibt also im Umkreis von 15 km zu den 4 Standorten ca. acht weitere mögliche Windkraftstandorte. Es ist davon auszugehen, dass diese teilweise nicht zu realisieren sind oder die Flächen sich im weiteren Planungsverfahren noch verkleinern werden. Trotzdem ist eine deutliche Kumulation ersichtlich. Es ist positiv zu bewerten, dass die Zahl innerhalb des Vogelschutzgebietes begrenzt ist. Februar 2013 Seite 22
FFH-Verträglichkeitsprüfung zum FNP Homberg – Windkraftflächen- Büro für Ingenieurbiologie und Landschaftsplanung 5.9 Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichmaßnahmen Durch die Ergebnisse der avifaunistischen Kartierung konnten Eingriffe vermieden werden. Durch die Einhaltung des Taburadius von 1,0 km und des Prüfrahmens bis 1,5 km (Ergebnis Raumnutzungsanalyse der Flugbewegungen) um die Horste von windkraftempfindlichen Brutvogelarten, sind schon wesentliche Vermeidungsmaßnahmen zum Schutz dieser Arten vor Tötung und Störung gemäß § 44 BNatSchG getroffen. Darüber hinaus sind weitere Vermeidungs- und eventuell vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen bei der Detailplanung zu berücksichtigen (BimSch-Antrag), um erhebliche Beeinträchtigungen der geschützten Vogelarten zu vermeiden bzw. zu minimieren. - Keine Beanspruchung von Lebensräumen (windempfindliche Vogelarten und Fledermäuse) und Schutzräume vor Störung einhalten (Lärm): o Keine Beanspruchung von empfindlichen Biotoptypen und ausreichende Schutzabstände einhalten - Feuchtwiesen, alte Laub(misch)wälder, strukturreiche Kiefernwälder, Flusstäler, Waldwiesen, Waldränder, Höhlenbäume genutzt von Spechten, Käuzen und Fledermäusen (MKULNV, 2012) - Senkung des Kollisionsrisikos für Vogelarten (Rotmilan, Wespenbussard u.a.) durch: o o Keine WEA zwischen Brutplätzen und Nahrungshabitaten errichten. Geeignete Nahrungshabitate fernab der WEA schaffen, um die Flugbewegungen zu beeinflussen, Nutzungs- und Mahd-Konzept erarbeiten. 5.10 Zusammenfassende Bewertung Die vorliegende FFH-Verträglichkeitsprüfung betrachtet die Auswirkungen, die sich durch die Bauleitplanung zur Ausweisung von Windstandorten in Homberg (Efze) auf die Schutzziele der Natura-2000- Verordnung zum VSG „Knüll“ ergeben. Es werden auch die kumulativen Auswirkungen aus den Planungen zur Ausweisung von Windparks in den Nachbargemeinden betrachtet. Durch die Einhaltung des Taburadius von 1,0 km außerhalb des VSG Knüll um die Horste von windkraftempfindlichen Brutvogelarten sind schon wesentliche Vermeidungsmaßnahmen getroffen worden und es können für die Fläche HR_19 Batzenberg und die Fläche Ziegenköpfchen erhebliche Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des VSG Knüll ausgeschlossen werden. Im VSG Knüll ergibt sich ein Schutzbereich von 1,0 bis 1,5 km um die Horste, der noch genauer zu prüfen ist. Hier kann daher derzeit die Erheblichkeit des Eingriffes nicht abschließend bewertet werden. Hierzu müssen zunächst die Ergebnisse der durchzuführenden Raumnutzungsanalysen für die betroffenen Brutvogelpaare (Uhu und Rotmilan) ausgewertet werden. Zusätzlich sind die weiteren dargestellten Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich im Rahmen der Detailplanung zu beachten. Die FFH-Verträglichkeitsprüfung wird im Rahmen des BimSch-Antrags bei Vorliegen der Detailplanung konkretisiert. Die Vorgaben des Umweltschadensgesetzes und der Umwelthaftungsrichtlinie sind zu beachten. Februar 2013 Seite 23
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