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22 Medien · Freizeit JUNI 2008 • PR-ANZEIGEN Kurzinfos Sendedaten täglich aktuelle Berichterstattung Sendestart Mo-So täglich 18 Uhr stündliche Wiederholung der Sendung Kontakt tv.rostock mediadock GmbH Nobelstr. 50 a/b 18059 Rostock Tel. 0381-440 420 Fax 0381-440 422 5 e-mail: info@tvrostock.de www.tvrostock.de Stadtfernsehen Orientierungshilfe im Bücher-dschungel Literatursendung geht ins zweite Jahr Man will ja lesen, aber wozu greifen in all der Vielfalt? Welches Buch wird mir gefallen, welches erheitert, berührt oder bildet mich? Evelyn Röwekamp, Buchhändlerin bei Thalia, und Bert Koß, Drehbuchautor und Moderator, geben in der tv.rostock-Talk- Sendung „Herr Koß und Frau Röwekamp schauen in die Bücher“ eine Orientierung im Bücherdschungel. Die Gesprächspartner lassen die Zuschauer an ihrer Diskussion über die Stärken und Schwächen literarischer Neuerscheinungen teilhaben. Die Buchhändlerin wählt die Bücher aus. Ein Kriterium ist neben der Aktualität der Sujets auch oft der regionale Bezug. Auf alle Fälle sind es immer Bücher, die Evelyn Röwekamp begeistern. „Anders geht es gar nicht, ich bin Überzeugungstäterin“, sagt sie. Bert Koß bekommt die Bücher „vorgesetzt“ und zieht nach dem Lesen oft ganz andere Schlüsse als seine Talk-Partnerin. „Ich mag Frauen, Bücher und einen gepflegten Streit – das kann ich durch diesen Talk alles zusammen bekommen“, kommentiert er ironisch. In dem Duo sieht er sich Moderatoren Bert Koß und Evelyn Rövekamp Foto: tvr Foto: A. Tokarski selbst als „vergrübelten Nörgler“, sein Gegenüber als „euphorisch Begeisterte“. Vor der Aufzeichnung ist nicht klar, wohin die Diskussion sie treiben wird. Wenn sich zwischen ihnen ein kreatives Streitgespräch entwickelt und Zuschauer für das Lesen gewonnen werden, sei das für alle ein Gewinn, betonen beide. Weil sich die Literatur-Talker nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch mit den Autoren und der Entstehungsgeschichte der Bücher befassen, bekommen die Zuschauer verschiedene Aspekte des Werkes und auch manch interessante Hintergrundgeschichte zu hören. Ein Konzept, das aufgeht, denn nach den Literatursendungen werden die besprochenen Bücher im Laden häufiger verlangt. Kinder Auf den Spuren der Formel 1-Piloten Pandino-Spielwelt jetzt auch mit Außenbereich Für alle großen und kleinen Fans des Motorsports gibt es in Bargeshagen eine neue Attraktion. Als Ergänzung zum Indoorspielplatz bietet die Pandino-Spielwelt in einem Outdoorbereich ab sofort Rennspaß auf 2.500 Quadratmetern Piste. Mit zehn sogenannten Quads, also geländegängigen Sportfahrzeugen, können Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren um die Wette fahren. Die Quads sind mit einem Viertakt-Benzinmotor ausgerüstet. Im Sinne der Sicherheit werden je nach Altersgruppe unterschiedlich gedrosselte Fahrzeuge verwendet, die zum Beispiel bei 12- bis 14-Jährigen eine maximale Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde erreichen, bei jüngeren Kindern entsprechend weniger. Zusätzlich können alle Quads durch die Rennleitung über Funk ausschaltet werden. Spezielle Schutzkleidung wie Helm, Knie- und Ellenbogenschützer werden zur Verfügung gestellt. Die Pandino-Mitarbeiter achten darauf, dass alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden, so dass die Kinder den Rennspaß in vollen Zügen genießen können. Der neue Outdoorbereich ist durch einen extra geschaffenen Zugang direkt mit der Pandino- Dschungelwelt verbunden. So kann jedes Kind nach Lust und Laune auf beide Spielflächen gelangen. Zusätzlich verfügt der Pandino-Outdoorbereich über ein Beach-Volleyballfeld, Tischtennisplatten und Klettergerüste. Kurzinfos Kontakt Pandino Spielwelt GmbH Im Sportpark „barge“ Admannshägener Damm 19 18211 Bargeshagen Telefon: 0382 03 / 4 90 www.pandino-mv.de Öffnungszeiten verlängert ! Montag bis Freitag von 14 bis 22 Uhr Wochenende, an Feiertagen und in den Ferien 9 bis 22 Uhr HRO LIVE Foto: pandino
Ausgabe 5 • JUNI 2008 Serie 23 Hinter Rostocker Fassaden (5) Das Haus der Pioniere Wer kennt das nicht: Man ist an einem schönen Haus schon hundertmal vorbeigegangen, hat vielleicht auch ab und an bewundernd den Blick über das Bauwerk schweifen lassen. Aber was genau sich hinter den Mauern verbirgt, welche Geschichten sie erzählen könnten, davon weiß man rein gar nichts. In dieser Serie wollen wir Ihnen einige Türen öffnen und Sie einladen, mit uns hinter Fassaden zu blicken. Teil 5 führt ins einstige „Haus der Pioniere“. Wer hat sich das bloß ausgedacht? So fragt sich unwillkürlich, wer zum ersten Mal bewusst die opulent verzierte Villa in der Rosa- Luxemburgstraße 3, Ecke Graf-Schack-Straße Fotos: André Illing re gespielt und Gedichte aufgesagt oder in einer der vielen anderen Arbeitsgemeinschaften ihre Freizeit verbracht. Heute trägt man hier Schlips und Kragen. Die Rechtsanwaltskanzlei Beecken&Klopsch hat mittlerweile ihren Sitz in dem geschichtsträchtigen Bau. Den Schriftzug einfach zu entfernen, das kam noch niemandem in den Sinn. Volker Beecken schmunzelt. „Der ist doch schön traditionell. Und wir mögen Traditionen – was nichts mit politischer Einstellung zu tun hat.“ Der gebürtige Hamburger selbst hat die Zeit der Arbeitsgemeinschaften zwar nicht miterlebt. Wenn aber seine Mandanten zu ihm kommen, erzählen sie immer wieder gern von damals. Warum er gerade diese Villa als Firmensitz auserkoren hat? „Ganz einfach, weil ich sie schön finde und vor allem, weil sie zur Größe unserer Kanzlei passt.“ Ein Quartier für die sieben Anwälte samt neun weiteren Mitarbeitern war schließlich gar nicht so leicht zu finden. Und auch heute reicht der Platz nur aus, weil sie nahezu jeden Quadratmeter nutzen. Selbst Keller und Dachgeschoss, wo ganz früher die Bediensteten untergebracht wurden, dienen jetzt als Bürofläche. Das Erdgeschoss, wo die Unternehmer des späten 19. Jahrhunderts noch in Rauchsalon oder Damenzimmer luden, ist Sitz des zentralen Sekretariats geworden – das allerdings durchaus im repräsentativen Stil alter Zeiten daherkommt. Auch Ronald Klopsch hat in dieser Etage sein Büro. Und es gibt eine kleine Treppe zu einer mit Leder verkleideten Tür, vor der allerdings dezent einige Blumentöpfe stehen. Der Zugang zu einem Tresor? Auch Beeckens Räume, Foto: Archiv betrachtet. Ein zweigeschossiger Putzbau, ganz nach dem Geschmack der Neorenaissance – mit Schweifgiebeln, einem Die Villa wurde am 15. Dezember 1896 vom Architekten und Maurermeister C. Heinig fertiggestellt und an den Hofdachdeckermeister H. Christen übergeben. 1829 wurde es zum Töchterheim der Frau Hermine Koch, bevor es ab 1950 als „Haus der Pioniere“ diente. Nach der Wende gab es den Versuch, die Jugendarbeit an dieser Stelle unter dem Namen Villa Kunterbunt weiterzuführen, der jedoch scheiterte. 1998 kaufte und sanierte Harald Lochotzke den Bau, der inzwischen im Besitz der Sozietät Beecken&Klopsch ist. verspielten Türmchen, der Rapunzel gut gefallen hätte, sowie Erkern an beiden Hausfronten. Über all dem thront schließlich auch noch diese unglaublich vielfältige Dachlandschaft, die ihresgleichen sucht. Unterschiedliche Materialien, wie Ziegel oder Blech, und eine verblüffende Palette verschiedener Formen sind da oben zu bestaunen. Erdacht und gebaut wurde all dies im Jahre 1896 von dem Architekten und Maurermeister C. Heinig. Vater des Gedanken, insbesondere was die außergewöhnliche Dachlandschaft angeht, dürfte aber wohl der Bauherr H. Christen selber gewesen sein. Der nämlich war seines Zeichens Hofdachdeckermeister. Wurden die ehemaligen Vorstadtvillen im südlichen Abschnitt der Rosa-Luxemburg-Straße ohnehin in erster Linie zu Repräsentationszwecken erbaut, so nutzte Christen sein Haus, um jedermann gut sichtbar zu demonstrieren, was ein Handwerker so alles zaubern kann. Der Weg in die Villa führt durch das von einem Dreiecksgiebel bekrönte Portal. „Haus der Pioniere“ steht bis heute über dem Eingang. Tausende Rostocker Kinder haben hier gesungen und getanzt, Gitar- eine Etage höher, haben solch einen zweiten Ausgang. Und ganz oben unterm Dach, im säulenbestückten Besprechungsraum, gibt es an gleicher Stelle ebenfalls eine Tür. Dahinter verbirgt sich eine sehr, sehr schmale Treppe, die in engen Windungen hinunter führt – das Türmchen. Ein wunderbar nutzloser architektonischer Schnörkel. An den Wänden des Dachgeschosses finden sich zwei eindrucksvolle Fotos. Sie zeigen das Haus der Pioniere, so wie es einige Jahre nach der Wende aussah: Eine Ruine. Die Arbeitsgemeinschaften waren längst ausgezogen, der leerstehende Bau Vandalen zum Opfer gefallen. In diesem Zustand nahm sich der Rostocker Projektentwickler Harald Lochotzke der Villa an, sanierte die denkmalgeschützte Fassade und zog in ihrem Inneren einen vollkommen neuen Bau nach altem Vorbild hoch. Was das Ganze gekostet hat? Lochotzke winkt ab: „Nerven und viel Geld“. Der Mann, der als Rostocker Jungpionier hier selbst Mopeds repariert und im Mathezirkel mit Zahlen jongliert hat, versichert: „Dieses Kapitel fällt ganz klar unter die Rubrik Liebhaberei.“ HRO LIVE
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