hu wissen 1 (pdf) - Humboldt-Universität zu Berlin
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Spargel in Zeiten<br />
des Klimawandels<br />
Asparagus in times<br />
of climate change<br />
Gute Nachrichten für Spargelfreunde. Damit die Bauern das<br />
beliebte regionale Gemüse auch in Zeiten des Klimawandels anbauen<br />
können, untersucht die Landwirtschalich-Gärtnerischen<br />
Fakultät der <strong>Humboldt</strong>-Universität <strong>zu</strong> <strong>Berlin</strong>, wie viel Wasser die<br />
Pflanze wirklich benötigt, um weiterhin bei guter Qualität <strong>zu</strong> gedeihen.<br />
»Das Klima in <strong>Berlin</strong>-Brandenburg wird in Zukun lang<br />
anhaltende Trockenperioden haben und deutlich weniger Sommerregen«,<br />
erklärt Christian Ulrichs, Professor für Pflanzenökophysiologie.<br />
»Das sagen Klimaprognosen voraus.« Da<strong>zu</strong> kommt,<br />
dass sich die Niederschläge ungleich verteilen und der hiesige<br />
Sandboden, den der Spargel benötigt, Wasser nicht gut hält.<br />
Christian Ulrichs Fakultät sucht auf den verschiedensten Gebieten<br />
nach Möglichkeiten der klimatischen Anpassung. Das vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forsc<strong>hu</strong>ng geförderte Projekt<br />
heißt »INKA-BB«, das ist die Abkür<strong>zu</strong>ng für »Innovationsnetzwerk<br />
Klimaanpassung <strong>Berlin</strong>-Brandenburg«. So untersucht<br />
der Agrar-Spezialist mit seinen Mitarbeitern unter anderem, inwieweit<br />
bestimmte Gemüsesorten, Salate, aber auch Zierpflanzen<br />
sowie Allee- und Obstbäume trockenere Zeiten überstehen können.<br />
»Wir ermitteln ihren Wasserbedarf«, erklärt der Agrar<strong>wissen</strong>schaler,<br />
»und damit ihre sich ändernde Anfälligkeit gegenüber<br />
Schädlingen.«<br />
Gemeinsam mit dem Spargelhof Buschmann & Winkelmann<br />
im brandenburgischen Klaistow messen die Wissenschaler die<br />
Wasserspannung im Boden auf einer Versuchsfläche in <strong>Berlin</strong>-<br />
Dahlem. Ein neuartiges Bewässerungssystem gibt ganz gezielt<br />
nur dann Wasser ab, wenn die Spargelpflanze es benötigt. »Mit<br />
der herkömmlichen Bewässerung mit ›Starkregnern‹ benötigen<br />
wir <strong>zu</strong>rzeit 20 Milliliter Wasser pro Stunde«, sagt der HU-Experte.<br />
»Mit dem neuen tensiometrischen System verbraucht man deutlich<br />
weniger, aber wir <strong>wissen</strong> noch nicht wie viel.«<br />
Die ersten Ergebnisse mit Kohl zeigen: Leidet die Pflanze unter<br />
Wassermangel, wird sie vermehrt von Insekten befallen. Denn<br />
bei Wasserstress verändern sich bestimmte Stoffe, und zwar die<br />
Glucosinolate in den Pflanzenzellen. Sie schützen aber Kohlpflanzen<br />
vor Schädlingen und sorgen für den typischen Geschmack.<br />
»Das macht einen veränderten Pflanzensc<strong>hu</strong>tz notwendig«,<br />
sagt Christian Ulrichs. Ähnliche Versuche unternehmen er<br />
und sein Team an Allee- und Obstbäumen. Gemeinsam mit der<br />
Baumsc<strong>hu</strong>le Lorberg haben sie insgesamt 87 Baumarten und<br />
-sorten in der Nähe des Flughafens Schönefeld angepflanzt, um<br />
<strong>zu</strong> sehen, wie viel Wasser sie benötigen und wie sich Wasserstress<br />
bei ihnen auswirkt.<br />
Nach Beendigung der Versuche im Jahre 2014 sollen die Ergebnisse<br />
in einer Datenbank erfasst und für Betriebe, Gärtnereien<br />
und Privatpersonen <strong>zu</strong>gänglich sein.<br />
weg<br />
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