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Geschäftsbericht - Sozialberatung Ludwigsburg eV

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Häusliche Gewalt<br />

KIZplus-Kooperationsprojekt: Hilfe für die Täter,<br />

Schutz für die Opfer<br />

Britta Graf | Gewaltprävention<br />

12<br />

Das seit vielen Jahren bei der <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> angebotene Anti-Gewalttraining<br />

wurde sukzessive inhaltlich ausgebaut. Dabei rückten bereits im Jahr 2011/12<br />

vermehrt die Kinder ins Zentrum der Arbeit mit gewaltausübenden Männern und Vätern.<br />

Kreislauf der Gewalt<br />

Den Hintergrund dieser thematischen Erweiterung bildet die Tatsache, dass Väter, die sich<br />

gewalttätig gegenüber ihren Partnerinnen verhalten, ihre Kinder schädigen. In manchen Familien<br />

ist Gewalt ein gebräuchliches Erziehungs- und Konfliktlösungsmittel zwischen den Eltern untereinander<br />

sowie zwischen Eltern und Kindern. Da Kinder vom vorgelebten Modell lernen, bilden<br />

diese Erfahrungen in der nächsten Generation die Grundlage der eigenen Erziehungsbemühungen<br />

mit den eigenen Kindern. Und so beginnt ein Kreislauf der Gewalt. Das Kooperationsprojekt vom<br />

Verein Frauen für Frauen (KIZ) und der <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> (KIZ-Plus) will diesen Kreislauf<br />

durchbrechen, damit Kinder nicht (weiterhin) zu Opfern und eventuell selbst zu Tätern werden.<br />

In den 2012 durchgeführten Kursen wurde deutlich, dass gerade Männer, die mit der Justiz oder<br />

Einrichtungen des Kinder- und Jugendschutzes in Berührung gekommen sind und denen unsere<br />

Maßnahme auferlegt wurde, uns anfänglich verärgert und feindselig begegnen. Sie fühlten sich<br />

von den zuweisenden Einrichtungen ungerecht behandelt, als Gewalttäter, als schlechte Väter und<br />

als nicht kooperativ stigmatisiert. Vor diesem Hintergrund sind/waren vertrauensbildende Interventionen<br />

in den ersten Sitzungen überaus wichtig, um den Argwohn und den Widerstand der Männer<br />

zu überwinden. Nach dem erfolgreichen Aufbau eines vertrauensvollen Klimas sind die Männer viel<br />

eher bereit, sich den Herausforderungen einer Konfrontation mit ihren Gewalttaten zu stellen und<br />

offen über ihr gewaltbereites Verhalten zu reden. Das wiederum ist eine unverzichtbare Grundlage,<br />

um gewalttätiges Verhalten in verantwortungsvolles und partnerschaftliches Verhalten zu wandeln<br />

und ist zugleich die Basis für ein fürsorgliches Verhalten von Vätern gegenüber ihren Kindern. Diese<br />

positive Erfahrung konnten wir im Jahr 2012 in zwei durchgeführten Kursen machen.<br />

Vor diesem Hintergrund stehen insbesondere im Jahr<br />

2013 Überlegungen an, das Anti-Gewalttraining nicht<br />

nur thematisch, sondern auch zeitlich auszubauen.<br />

„Wer den Tätern hilft, hilft den Opfern und schützt Kinder.“

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