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Geschäftsbericht - Sozialberatung Ludwigsburg eV

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Das Eltern-Kind-Projekt Chance<br />

Kinder stehen im Mittelpunkt<br />

Bernadette Stanka | Eltern-Kind-Projekt<br />

„Die Inhaftierung eines Elternteils ist für jedes Kind furchtbar, nicht minder die<br />

Überbrückung eines langen Strafvollzuges. Und wenn Vater oder Mutter nach<br />

der Entlassung in die Familie zurückkehren, ist nichts wie früher. In diesen Krisen<br />

brauchen die Kinder und die Eltern Hilfe von außen, um mit der Situation klarzukommen.“¹<br />

9<br />

Dank der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH, die dem Projekt Chance e.V. 500.000 Euro für<br />

einen Zeitraum von drei Jahren bereitstellte, konnte das Eltern-Kind-Projekt Chance, bei dem die<br />

Kinder, ihre Bedürfnisse und Rechte im Mittelpunkt stehen, ins Leben gerufen werden. Realisiert wird<br />

das Projekt vom Netzwerk Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg, das mit seinen Kooperationspartnern<br />

Kindern und Jugendlichen, die von der Inhaftierung eines Elternteils betroffen sind, professionelle<br />

Hilfe anbietet. Die regionalen Jugendämter und das Landesjugendamt wurden mit einbezogen;<br />

die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Ulm sorgte für die Anleitung und Supervision<br />

der Betreuer/-innen und ist mit der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes betraut.<br />

Kindeswohl im Vordergrund<br />

Zu den Zielen des Projekts gehören Hilfen und Maßnahmen zur Klärung und Förderung einer positiven<br />

Eltern-Kind Beziehung vor, während und nach der Inhaftierung eines Elternteils. Hierbei steht<br />

das Wohl des Kindes im Vordergrund. Dies beinhaltet unter anderem die Stärkung des Kindes im<br />

Umgang mit der besonderen Situation, Hilfestellung bei Besuchskontakten in Haft sowie Hilfen zur<br />

Sicherung der finanziellen Existenz nach Inhaftierung des Elternteils. Die Hilfen können von den<br />

Kindern inhaftierter Eltern in Anspruch genommen werden, von Partner/-innen inhaftierter Eltern<br />

sowie von Inhaftierten selbst, die die Beziehung zu ihrem Kind bzw. ihren Kindern klären, aufrechterhalten<br />

und verbessern möchten.<br />

Betroffene erhalten Unterstützung durch geschulte Mitarbeiter/-innen aus Vereinen der freien<br />

Straffälligenhilfe. Diese kann während der gesamten Haftdauer und zur Wiedereingliederung von<br />

Inhaftierten nach Haft in Anspruch genommen werden. Die Hilfen sind für die Betroffenen kostenlos<br />

und können über den Sozialdienst der jeweiligen Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg<br />

oder über die Mitarbeiter der freien Straffälligenhilfe vermittelt werden.<br />

Intensivere Begleitung möglich<br />

Die <strong>Sozialberatung</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> hat sich bereits vor dem Eltern-Kind-Projekt Chance um Angehörige<br />

von Straffälligen bemüht. Das Projekt eröffnet aber die Möglichkeit, diese Betreuung weiter<br />

zu intensivieren. Besonders die Konzentration speziell auf die Kinder inhaftierter Eltern ermöglicht<br />

eine gezieltere Arbeitsweise. Die Organisation von Qualitätsstandards und Vernetzungen durch<br />

das Netzwerk Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg und das Projekt Chance sowie die Schulungen<br />

und Evaluation durch die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Ulm<br />

fördern und erleichtern die Arbeit mit und für Kinder Inhaftierter enorm. In der <strong>Sozialberatung</strong><br />

¹ http://www.projekt-chance.de/?eltern-kind-projekt-chance,46

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