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AUTOStraßenverkehr Heft 03-2014

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NUR<br />

1,60<br />

EURO<br />

<strong>Heft</strong> 3 15. Januar <strong>2014</strong><br />

VERGLEICH MIT HYUNDAI ix35 UND MAZDA CX-5<br />

Was kann der<br />

neue Skoda Yeti?<br />

Vergleichstest<br />

Deutschland 1,60 € ● Schweiz 2,90 sfr ● Österreich 1,80 € ● BeNeLux 1,90 € ● Dänemark 18,– dkr ● Finnland 2,40 € ● Griechenland 2,40 €<br />

Italien 2,10 € ● Norwegen 25,– NOK ● Slowenien 2,10 € ● Spanien 2,10 € ● Kanaren 2,20 € ● Ungarn 650 HUF<br />

7 0 04<br />

0 0<br />

Dauertest<br />

SO WÄCHST DIE OCTAVIA-FAMILIE<br />

NEUE SKODA<br />

km<br />

VW-BESTSELLER MIT TURBO-BENZINER<br />

Wie zuverlässig ist der Polo?<br />

GÜNSTIGER SIEBENSITZER<br />

Fiat 500L Living<br />

4 191116 101609 0 3<br />

Top-Test<br />

Langversion<br />

RS Coupé<br />

WIRD ES JETZT ENG FÜR OPEL?<br />

Kia Optima<br />

Opel Insignia<br />

Scout<br />

Cabrio<br />

Shooting Brake<br />

Exklusiv!<br />

Coupé CC<br />

Vergleichstest<br />

VORSICHT FALLE<br />

MESSFEHLER!<br />

Tausende<br />

Autofahrer<br />

zu Unrecht<br />

bestraft<br />

VW UP 1.0 ▶ HYUNDAI i10 BLUE 1.0<br />

Koreaner überraschend gut<br />

22 PROZENT RABATT: CHEVROLET SPARK 1.2 LTZ<br />

Lohnt das Schnäppchen?<br />

Test<br />

DER OFFROAD-KÄFER FROA<br />

OAD-<br />

KOMMT!<br />

VW Beetle Dune<br />

Vergleichstest<br />

HYUNDAI GRAND SANTA FE 2.2 CRDI<br />

Kann Hyundai nobel?<br />

Test<br />

MERCEDES S 500 4MATIC<br />

Bestes Auto der Welt?<br />

Test<br />

FAMILIENAUTOS<br />

FÜR WENIG GELD<br />

GUTE GEBRAUCHTE KOMBIS<br />

▶<br />

AB 7000 EURO<br />


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Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 6,0; außerorts 4,3; kombiniert 4,9; CO 2 -Emission (kombiniert)<br />

in g/km: 114. Nach vorgeschriebenen Messverfahren in der gegenwärtig geltenden Fassung.<br />

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und Kleingewerbe. Über alle Detailbedingungen informiert Sie gerne Ihr PEUGEOT Partner. 2 Monatliche Leasingrate bei einer Anzahlung von 3.000,– €, Fahrleistung 10.000 km/Jahr,<br />

Laufzeit 48 Monate. Ein Leasingangebot der PEUGEOT BANK, Geschäftsbereich der Banque PSA Finance S.A. Niederlassung Deutschland, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg, für<br />

den PEUGEOT 2008 Access 82 VTi. Das Angebot gilt für Privatkunden bei Vertragsabschluss bis 31.<strong>03</strong>.<strong>2014</strong>. Widerrufsrecht gem. § 495 BGB. 3 Beim Kauf eines neuen PEUGEOT 2008 bis<br />

zum 31.<strong>03</strong>.<strong>2014</strong> erhalten Sie für die Inzahlungnahme Ihres Gebrauchten 2.000,– € über DAT/Schwacke. Mindestwert des Gebrauchten: 1.000,– € laut DAT/Schwacke. Unverbindliche<br />

Aktionsempfehlung nur bei teilnehmenden PEUGEOT Händlern.<br />

Abb. enthält Sonderausstattung.<br />

DER NEUE CROSSOVER PEUGEOT 2008


INHALT<br />

HEFT 3 • 15. JANUAR <strong>2014</strong><br />

Fehler unerwünscht<br />

Für unsere Kollegen in der Testabteilung ist es alltäglich, Messwerte<br />

zu erheben, zu dokumentieren und weiterzuverarbeiten. Klar strukturierte<br />

Prozesse und verschiedene Kontrollinstanzen tragen dazu bei,<br />

mögliche Fehlerquellen idealerweise auszuschließen oder zumindest<br />

zu minimieren. Von Behörden mit hoheitlichen Aufgaben sollte man<br />

eine ähnliche Herangehensweise erwarten können. Doch wie Brigitte<br />

Haschek ab Seite 48 beschreibt, sind bei der Geschwindigkeitsüber-<br />

wachung fehlerhafte Messungen oder Zuordnungen keine Seltenheit. Selbst die jüngste Generation tionärer Kontrollanlagen ist nicht gegen Falschauslösungen gefeit. Dies ist umso brisanter, als die so erhobenen<br />

sta-<br />

Werte Grundlage für Bußgeldbescheide, Fahrverbote oder Führerscheinentzug sind. Die Vorstellung, dass bereits<br />

Tausende Autofahrer zu Unrecht belangt worden sein könnten, hinterlässt kein gutes Gefühl. Denn eine endgültige<br />

Klärung können im Nachhinein nur Anwälte oder Gutachter bringen. Ihr Redaktionsleiter Stefan Cerchez<br />

30 Vergleichstest Hyundai ix35 2.0 CRDi, Mazda CX-5 D 150 und Skoda Yeti 2.0 TDI<br />

20<br />

64<br />

Top-Test Der Fiat 500L Living ist groß<br />

geworden – hat er auch viel zu bieten?<br />

Reportage Besuch bei einem alten<br />

Meister aus der Zunft der Feinblechner<br />

Audi A3 8<br />

Chevrolet Spark 57<br />

Dacia Sandero 4<br />

Fiat 500L Living 20<br />

Ford Focus Turnier 54<br />

Honda Vezel 5<br />

Hyundai i10 14<br />

Hyundai ix35 30<br />

Hyundai Grand Santa Fe 56<br />

Hyundai Tucson 63<br />

Kia Optima 38<br />

Kia Cee’d SW 54<br />

Lamborghini Huracán 5<br />

Mazda CX-5 30<br />

Mercedes A-Klasse 12<br />

Mercedes B-Klasse 12<br />

Mercedes CLA 12<br />

Mercedes S-Klasse 58<br />

Nissan Qashqai 13<br />

Opel Insignia 38<br />

46<br />

57<br />

Alle Autos dieser Ausgabe<br />

Service Zehn Tipps rund um das Thema<br />

Standheizung und ihre Nachrüstung<br />

Test kompakt Der Spark ist in Deutschland<br />

das kleinste Chevrolet-Modell<br />

Opel Astra 5<br />

Peugeot 308 SW 4, 54<br />

Porsche 911 Targa 5<br />

Renault Mégane 13<br />

Renault Koleos 59<br />

Seat León 4<br />

Seat León ST 8<br />

Skoda Octavia 6, 54<br />

Skoda Octavia Scout 8<br />

Skoda Rapid Spaceback 13<br />

Skoda Yeti 30<br />

Suzuki Swift 42<br />

Volvo XC Coupé 5<br />

Volvo C30 62<br />

VW Beetle 4<br />

VW Golf Sportsvan 5<br />

VW Golf Variant 8, 54<br />

VW Golf Cabrio 8<br />

VW Up 14<br />

VW Polo 22<br />

NACHRICHTEN<br />

4 AUTO aktuell VW Beetle Dune, Porsche 911 Targa, Peugeot<br />

308 SW, Seat León Cupra, Dacia-Preissenkung, Honda<br />

Vezel, Marktbericht Dezember 2013<br />

NEUHEITEN<br />

6 Skoda Octavia Mit neuen Varianten seines erfolgreichsten<br />

Modells will Skoda ehrgeizige Absatzziele erreichen<br />

JETZT ZU KAUFEN<br />

12 Kompakte Allradler von Mercedes So fahren sich die<br />

4Matic-Varianten der A-Klasse-Modellfamilie<br />

13 Sondermodelle Nissan Qashqai Acenta Plus/Premier<br />

Limited Edition, Skoda Rapid Spaceback Style Plus, Renault<br />

Mégane Grandtour Paris, VW Cup-Sondermodelle<br />

VERGLEICHSTEST<br />

14 Hyundai i10 Blue 1.0, VW Up 1.0<br />

30 Hyundai ix35 2.0 CRDi 4WD, Mazda CX-5 D 150 A WD,<br />

Skoda Yeti 2.0 TDI 4x4<br />

38 Kia Optima 1.7 CRDi, Opel Insignia 2.0 CDTI<br />

TOP-TEST<br />

20 Fiat 500L Living 1.6 16V Multijet Diesel Wie gut ist der<br />

kompakteste Siebensitzer auf dem deutschen Markt?<br />

JAHRESTEST<br />

22 VW Polo 1.2 TSI Über 70 000 Kilometer musste der<br />

beliebte Kleinwagen seine Qualitäten beweisen<br />

RÜCKBLICK<br />

28 Das war 2013 AUTO präsentiert noch einmal die wichtigsten<br />

Auto-Themen der letzten zwölf Monate<br />

WISSEN TANKEN<br />

36 Turbolader VTG-Aufladung für Benziner – was sind die technischen<br />

Herausforderungen und welche Alternativen gibt es?<br />

REPORTAGE<br />

42 30 Jahre Suzuki Swift Ausfahrt mit zwei Generationen<br />

64 Feinblechner Karosseriebau von Hand<br />

SERVICE<br />

44 Fahren im Winter Was Autofahrer bei Schneefall, glatten<br />

Straßen und schlechter Sicht beachten müssen<br />

46 Standheizung Welche Vorteile die Systeme bieten<br />

48 Verkehrsüberwachung Auch bei modernen Tempomessgeräten<br />

gibt es jede Menge Schwachstellen<br />

50 Facebook fürs Auto Welchen Nutzen bietet das Internetportal<br />

Motory für Autofahrer? Wir haben es ausprobiert<br />

51 Das ändert sich <strong>2014</strong> Was Sie wissen müssen<br />

GEBRAUCHTWAGEN<br />

54 Kompakte Kombis bis 7000 Euro Sechs interessante<br />

Modelle mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

TEST KOMPAKT<br />

56 Hyundai Grand Santa Fe 2.2 CRDi Das neue Topmodell<br />

57 Chevrolet Spark 1.2 Große Marke, kleines Auto<br />

58 Mercedes S 500 4Matic Das beste Auto der Welt?<br />

59 Renault Koleos dCi 175 4x4 Verkannter SUV-Exot<br />

RUBRIKEN<br />

52 Leserforum Briefe und Anfragen<br />

52 Rätsel-Preis Softshell-Jacke von Eibach<br />

60 So testet <strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />

62 Automarkt Gebrauchte Volvo C30, Hyundai Tucson<br />

66 Vorschau, Impressum<br />

3


NachrichteN<br />

VW Beetle Dune • Peugeot 308 SW • Seat león CuPra • DaCia-PreiSe<br />

Cross-Beetle<br />

Auffällig Großformatige Spoiler an Dach und<br />

Heck, üppige Räder und Anbauteile im Offroad-<br />

Stil. Bekanntes Cockpit mit 7,7-Zoll-Display in der<br />

Mitte sowie zweifarbige Ledersitze<br />

308 SW startet<br />

im frühjahr<br />

Peugeot ersetzt im Frühjahr den bisherigen<br />

308 SW durch einen deutlich eleganter geformten<br />

Nachfolger. Dieser ist knapp zehn Zentimeter länger<br />

und flacher als der Vorgänger und verzichtet<br />

auf die option, im Gepäckraum zwei zusätzliche<br />

Notsitze unterzubringen. Das Ladevolumen bis zur<br />

Fensterkante fällt mit 610 Liter etwas größer aus<br />

als bisher (573 Liter). Die Antriebspalette umfasst<br />

neben den aus der Limousine bekannten Motoren<br />

auch neue, Euro 6-konforme Dreizylinder-turbobenziner<br />

und Blue-HDi-Diesel, von denen die sparsamste<br />

Ausführung im Normzyklus nur 85 g Co 2<br />

pro Kilometer emittieren soll.<br />

VW präsentiert auf der Detroit Auto Show (13. bis<br />

26. Januar) die Beetle-Studie Dune, die jedoch deutlich<br />

seriennäher ausfällt als ein 2000 präsentiertes<br />

Concept-Car gleichen Namens auf Basis des Vorgängers.<br />

Der neue Ableger unterscheidet sich vom<br />

konventionellen Beetle durch zahlreiche Anbauteile<br />

im Stil der Cross-Varianten, wie schwarz abgesetzte<br />

Radlaufverbreiterungen, breite Seitenschweller und<br />

unterfahrschutz, zudem rollt er auf 19-Zoll-Rädern<br />

mit Reifen im Format 255/45. Eine neue Frontschürze,<br />

eine stärker akzentuierte Motorhaube sowie<br />

üppige Spoiler an Dach und Heck, die bei Bedarf<br />

auch zum transport von Skiern dienen können,<br />

runden das äußere Erscheinungsbild ab. Im Cockpit<br />

fallen der massive Haltegriff für den Beifahrer und<br />

ein hochauflösender, 7,7 Zoll großer touchscreen<br />

auf, über den sich das Infotainmentsystem bedienen<br />

lässt. Falls der Dune so gut beim Publikum ankommt<br />

wie erwartet, soll er als Cross-Beetle ab<br />

2015 in Serie gehen.<br />

león Cupra mit<br />

265 und 280 PS<br />

SeAt ergänzt die León-Familie ab Frühjahr um<br />

den sportlichen Cupra, der als Zwei- und Viertürer<br />

mit 265 und 280 PS angeboten wird. Beide erreichen<br />

eine Spitze von 250 km/h, doch der<br />

Cupra 280 (ab 32 110 Euro) spurtet eine Zehntelsekunde<br />

schneller (5,8 statt 5,9 s) von null auf 100<br />

km/h als die Variante mit 265 PS (ab 30 810 Euro).<br />

Zudem unterscheidet er sich durch ein Aerodynamik-Paket<br />

mit Dachspoiler und 19 statt 18 Zoll<br />

große Aluräder. Dagegen sind Progressivlenkung,<br />

adaptive Dämpfer, Lamellen-Differenzialsperre<br />

an der Vorderachse, Voll-LED-Scheinwerfer und<br />

Alcantara-Sportsitze bei allen Cupra an Bord.<br />

günstiger und<br />

neue Varianten<br />

DACiA senkt die Preise beim Sandero und bietet<br />

die Modelle Lodgy und Dokker nun auch mit Flüssiggas-(LPG-)Antrieb<br />

an. Die Einstiegsversionen<br />

von Sandero (jetzt ab 6890 Euro) und Sandero<br />

Stepway (ab 9890 Euro) kosten 100 Euro weniger<br />

als bisher, die anderen Sandero-Varianten werden<br />

um 200 Euro billiger. Beim Hochdachkombi Dokker<br />

und dem fünf- oder siebensitzigen Van Lodgy<br />

reduzieren die neuen LPG-Versionen die Betriebskosten,<br />

da Flüssiggas deutlich günstiger ist als<br />

Benzin. Sie basieren auf dem 85 PS starken 1,6-<br />

Liter-Benziner und werden ohne Aufpreis ab 11<br />

490 Euro (Dokker) und 10 490 Euro (Lodgy) angeboten.<br />

Der jeweils 34 Liter große LPG-Zusatztank<br />

sitzt platzsparend in der Reserveradmulde. Mit den<br />

zusätzlichen Modellen dürfte der hohe LPG-Anteil<br />

bei Dacia – schon bisher rund 50 Prozent aller<br />

Neuzulassungen der Marke – weiter steigen.<br />

4 Auto 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr


PORSCHE 911 TARGA • HONDA VEZEL • VOLVO CONCEPT XC COUPÉ • MARKTBERICHT<br />

911 Targa mit neuem Dachsystem<br />

PORSCHE verabschiedet sich beim 911 Targa der aktuellen<br />

Baureihe 991 vom 1995 eingeführten Coupé mit Panorama-<br />

Glasschiebedach und kehrt wieder zurück zum eigenständigen<br />

Design der ersten Serien (1965 bis 1993) mit breitem Überrollbügel<br />

und großer Heckscheibe. Allerdings wird das Dachsegment<br />

künftig auf Knopfdruck elektrisch geschlossen und geöffnet,<br />

verschwindet dann vollautomatisch hinter den Rücksitzen.<br />

Ausgangsbasis ist das 911 Carrera 4 Cabrio, von dem sowohl<br />

die Rohkarosserie mit breiterem Heck und dem roten Band zwischen<br />

den Rückleuchten als auch die Technik mit serienmäßigem<br />

Allradantrieb stammen. Neben dem Grundmodell Targa<br />

4 mit 3,4-Liter-Sechszylinder und 350 PS (ab 109 338 Euro)<br />

gibt es den Targa 4S mit 3,8-Liter-Boxermotor und 400 PS (ab<br />

124 094 Euro), der bis zu 296 km/h schnell ist und mit Doppelkupplungsgetriebe<br />

und Sport-Chrono-Paket in 4,4 Sekunden<br />

von null auf 100 km/h beschleunigt. Die NEFZ-Verbräuche liegen<br />

je nach Getriebe zwischen 8,7 und 9,5 L/100 km sowie 9,2<br />

bis 10,0 L/100 km (4S), die Auslieferung startet am 10. Mai.<br />

NEUES LESERBILD AUS DEM<br />

Dieses Foto ist von AUTO-<br />

Leser Christian Schönherr<br />

Sie haben auch ein lustiges<br />

AUTO-FOTO geschossen?<br />

Mailen Sie uns: redaktion_<br />

auto@motorpresse.de<br />

KURZNACHRICHTEN<br />

VW bietet den Golf Sportsvan<br />

mit Basis-Benziner ab<br />

19 625 Euro an. Zum Start<br />

im Frühjahr sind zudem ein<br />

1.4 TSI mit 150 PS (25 825<br />

Euro) sowie zwei Diesel mit<br />

110 (23 800 Euro) und 150<br />

PS (28 350 Euro) erhältlich.<br />

Crossover auf<br />

Jazz-Basis ab 2015<br />

HONDA bringt ab sofort in Japan den Vezel auf den Markt, der<br />

im nächsten Jahr auch nach Europa kommt. Der SUV-ähnliche<br />

Viertürer unterhalb des CR-V basiert auf dem nächsten Jazz, ist<br />

etwa 4,20 Meter lang und hat einen sehr flexiblen, gut nutzbaren<br />

Innenraum mit hochklappbaren Rücksitzen sowie 453<br />

Liter Gepäckvolumen. Alternativ zum konventionellen Benziner<br />

wird eine Hybridvariante mit 1,5-Liter-Direkteinspritzer, Doppelkupplungsgetriebe<br />

und Elektromotor angeboten, dessen<br />

Leistung der eines Zweiliter-Verbrenners entspricht. Erstmals<br />

bei Honda gibt es den Hybriden auch mit Allradantrieb.<br />

4,2 Prozent<br />

weniger als 2012<br />

IM DEZEMBER wurde der Absatz noch einmal kräftig<br />

gepusht. Obwohl gegenüber dem Vorjahresmonat 5,4<br />

Prozent mehr Autos in Deutschland neu zugelassen<br />

wurden, blieben die Gesamtzulassungen 2013 mit 2,95<br />

Millionen Fahrzeugen knapp unter der Drei-Millionen-<br />

Marke und 4,2 Prozent unter dem Ergebnis von 2012.<br />

Die höchsten Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr<br />

verbuchen Jaguar (plus 30,1 Prozent) und Seat (plus<br />

22,4). Bei Alfa Romeo (minus 51,7 Prozent) und Lancia<br />

(minus 46,1) hat sich der Absatz hingegen halbiert.<br />

Marke<br />

Concept XC Coupé<br />

VOLVO zeigt auf der Detroit Auto Show eine zweite Studie auf<br />

seiner neuen, flexiblen Technik-Plattform, die ab Herbst zuerst<br />

als Basis für den XC90-Nachfolger dient. Das zweitürige XC<br />

Coupé mit vier Sitzplätzen und Allradantrieb ist jedoch deutlich<br />

kleiner und von moderner Hochleistungs-Sportbekleidung<br />

inspiriert. So sollen orangefarbene Details und gummierte<br />

Kunststoffelemente am Heck, 21-Zoll-Räder und ausgestellte<br />

Radhäuser den robusten, dynamischen Eindruck unterstreichen.<br />

Der markentypische Kühlergrill wird flankiert von<br />

Scheinwerfern mit T-förmigen Tagfahrleuchten, die ebenso wie<br />

die Rückleuchten den künftigen Designstil der Marke prägen.<br />

Dezember<br />

2013<br />

+/– (%)<br />

Vorjahr<br />

Gesamt 2013<br />

+/– (%)<br />

Vorjahr<br />

1. VW 49 098 (22,8) +30,1 642 190 (21,8) –4,6<br />

2. Mercedes 17 468 (8,1) –12,2 277 373 (9,4) –1,4<br />

3. BMW 16 969 (7,9) –24,9 231 815 (7,9) –5,8<br />

4. Audi 16 346 (7,6) +6,0 251 952 (8,5) –5,5<br />

5. Opel 15 661 (7,3) +27,0 207 461 (7,0) –2,9<br />

6. Ford 14 251 (6,6) +27,4 197 794 (6,7) –3,9<br />

7. Skoda 13 956 (6,5) +22,9 159 939 (5,4) +8,7<br />

8. Renault 8519 (4,0) +19,9 98 922 (3,4) –6,3<br />

9. Hyundai 8500 (3,9) –7,9 101 522 (3,4) +0,7<br />

10. Seat 6180 (2,9) +12,4 83 364 (2,8) +22,4<br />

In Klammern: Marktanteile in Prozent; Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt<br />

OPEL ergänzt die Motorenpalette<br />

des Astra GTC um<br />

eine stärkere Ausführung<br />

des 1,6 Liter großen SIDI-<br />

Turbobenziners. Sie leistet<br />

200 statt 170 PS, beschleunigt<br />

den Zweitürer in 7,9<br />

Sekunden auf Tempo 100<br />

und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 230<br />

km/h. Preis: ab 25 250 Euro.<br />

LAMBORGHINI ersetzt den<br />

Gallardo durch den Huracán.<br />

Sein V10 leistet 610 PS und<br />

soll den Allradler über ein<br />

Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

in 3,2 Sekunden<br />

auf 100 km/h katapultieren.<br />

Spitze: über 325 km/h.<br />

Skoda will mit zusätzlichen<br />

Modellvarianten des<br />

Octavia weiter wachsen.<br />

Welche der in der Titelgeschichte<br />

ab Seite 6 vorgestellten<br />

Versionen wäre<br />

Ihr Favorit? Posten Sie<br />

unter www.facebook.com/<br />

AUTOStrassenverkehr<br />

oder schreiben Sie uns<br />

eine Mail an redaktion_<br />

auto@motorpresse.de<br />

5


NOCH GEHEIM<br />

SKODA OCTAVIA-VARIANTEN<br />

Auf dem Sprun<br />

Um die selbst gesetzten WACHSTUMSZIELE<br />

zu erreichen, setzt Skoda auf neue Ableger<br />

des Bestsellers Octavia. AUTO zeigt exklusiv<br />

die nächsten Derivate der Baureihe.<br />

Computerretuschen: Christian Schulte, Foto: Dino Eisele<br />

OCTAVIA CC Das viertürige<br />

Coupé steht auf dem Genfer<br />

Salon als Studie und soll<br />

einen neuen Kundenkreis<br />

für Skoda erschließen<br />

Reifeprozess eines Erfolgsmodells<br />

OCTAVIA I (1996–2010) Die erste Generation<br />

(Basis: VW Golf IV) war das erste komplett neue<br />

Skoda-Modell nach der Übernahme durch VW.<br />

OCTAVIA II (2004–2013) Der geräumige Nachfolger<br />

führte den Erfolg nahtlos fort und wurde mehrfach<br />

meistverkauftes Importmodell in Deutschland.<br />

OCTAVIA III (ab 2013) Die dritte Auflage<br />

orientiert sich Richtung Mittelklasse und soll mit<br />

neuen Derivaten die Skoda-Verkäufe ankurbeln.<br />

6 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


g<br />

Die Geschichte der Marke<br />

Skoda liest sich wie ein<br />

Wirtschaftsmärchen. Nämlich<br />

jenes vom tschechischen Traditionsunternehmen<br />

(gegründet<br />

1895), das nach frühen<br />

Erfolgen zwei Weltkriege sowie<br />

die Verstaatlichung überstand<br />

und schließlich nach der Wende<br />

von einem Westkonzern<br />

übernommen wurde. Er<br />

glaubte an das Potenzial der<br />

Marke und stellte die Weichen<br />

für die weitere Entwicklung so<br />

geschickt, dass Skoda heute<br />

als anerkannter Wettbewerber<br />

in der Autoindustrie in zahlreichen<br />

Ländern erfolgreich<br />

etabliert ist.<br />

Zur wichtigsten Säule des<br />

Erfolgs im heute sieben Baureihen<br />

umfassenden Modellprogramm<br />

der Marke hat sich<br />

der Octavia entwickelt: 2012<br />

liefen weltweit über 406 000<br />

Exemplare vom Band, allein<br />

in Deutschland wurden 2013<br />

insgesamt rund 49 500 Exemplare<br />

neu zugelassen. Und die<br />

positive Entwicklung soll weitergehen,<br />

denn als Kernmodell<br />

an der Schwelle zwischen<br />

Kompakt- und Mittelklasse<br />

sehen die Tschechen noch<br />

großes Potenzial für die Baureihe.<br />

Skoda-Chef Winfried<br />

Vahland, der für 2018 ein<br />

Absatzziel von 1,5 Millionen<br />

verkauften Autos weltweit<br />

anvisiert, strebt daher eine Erweiterung<br />

der Octavia-Familie<br />

an: „Wir haben eine Limousine,<br />

einen Kombi und den RS.<br />

Ich kann mir da aber auch<br />

noch mehr vorstellen, schließlich<br />

soll der Octavia einmal<br />

zu den zehn meistverkauften<br />

Autos in der Welt gehören, und<br />

dafür brauchen wir eine Stückzahl<br />

von mindestens 500 000<br />

Einheiten pro Jahr.“ Dies entspricht<br />

einem angestrebten<br />

Wachstum von mehr als<br />

20 Prozent für die Baureihe,<br />

KOMPAKTKLASSE-NEUZULASSUNGEN 2013: OCTAVIA AUF RANG FÜNF<br />

Modell<br />

Einheiten<br />

VW Golf/Jetta 244 249<br />

Audi A3 60 978<br />

BMW Einser 53 214<br />

Opel Astra 50 322<br />

Skoda Octavia 49 495<br />

Mercedes A-Klasse 49 <strong>03</strong>4<br />

Ford Focus 45 485<br />

Hyundai i30 30 569<br />

Renault Mégane 20 313<br />

Toyota Auris 18 894<br />

Quelle: KBA<br />

KLASSENBESTER Der<br />

VW Golf führt auch in der<br />

siebten Generation das<br />

Segment souverän an<br />

Neben dem Primus aus Wolfsburg schaffen es mit<br />

Audi A3 (plus 33 Prozent gegenüber 2012) und<br />

Skoda Octavia (plus 7 Prozent) noch zwei weitere<br />

Kompaktmodelle aus dem VW-Konzern in die Top<br />

Ten des Jahres 2013. Ein beeindruckendes Comeback<br />

gibt der Toyota Auris (plus 63 Prozent), die<br />

Mercedes A-Klasse legt weiter zu (plus 53 Prozent).<br />

„Neben<br />

Limousine,<br />

Kombi und<br />

RS kann<br />

ich mir<br />

noch mehr<br />

vorstellen“<br />

Skoda-Chef Winfried Vahland<br />

über die Octavia-Palette<br />

7


NOCH GEHEIM<br />

SKODA OCTAVIA-VARIANTEN<br />

OCTAVIA SCOUT Der Kombi im<br />

Crossover-Stil kommt noch in<br />

diesem Jahr mit aufgewerteter<br />

Ausstattung und mehr Bodenfreiheit<br />

Mit diesen Varianten tritt die Konzern-Verwandtsch<br />

Starke Motoren<br />

und ein Cabrio:<br />

Audi zielt mit dem<br />

A3 klar auf das<br />

Premiumsegment<br />

ZWEITÜRER 105–300 PS, ab<br />

21 900 Euro, 325 Liter Laderaum<br />

SPACEBACK 105–300 PS, ab<br />

22 800 Euro, 380 Liter Laderaum<br />

LIMOUSINE 105–300 PS, ab<br />

24 300 Euro, 425 Liter Laderaum<br />

Dynamisches Design<br />

kennzeichnet<br />

die drei Karosserievarianten<br />

des<br />

Seat León<br />

SC 86–184 PS, ab 14 990 Euro,<br />

380 Liter Laderaum<br />

VIERTÜRER 86–184 PS, ab<br />

15 490 Euro, 380 Liter Laderaum<br />

ST 86–184 PS, ab 16 640 Euro,<br />

587–1470 Liter Laderaum<br />

VW bietet seinen<br />

Allrounder Golf<br />

künftig in fünf<br />

verschiedenen<br />

Ausführungen an<br />

ZWEITÜRER 85–300 PS, ab<br />

17 175 Euro, 380 Liter Laderaum<br />

VIERTÜRER 85–300 PS, ab<br />

18 075 Euro, 380 Liter Laderaum<br />

VARIANT 85–150 PS, ab 18 950<br />

Euro, 605–1620 Liter Laderaum<br />

SPORTSVAN 85–150 PS, ab 19 625<br />

Euro, 500–1520 Liter Laderaum<br />

8 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


STUFENHECK<br />

Mit wenig Aufwand<br />

realisierbar und<br />

eine attraktive<br />

Option für Märkte<br />

mit hoher<br />

Nachfrage nach<br />

klassischen<br />

Limousinen<br />

was mittelfristig nur durch die<br />

Erschließung neuer Märkte<br />

oder eine Angebotserweiterung<br />

möglich ist.<br />

Nachdem ein Eintritt beispielsweise<br />

in Brasilien – traditionell<br />

ein starker Markt für Konzernmutter<br />

VW – derzeit nicht<br />

spruchreif ist, konzentriert sich<br />

Skoda auf weitere Ableger der<br />

populären Baureihe. Bereits für<br />

<strong>2014</strong> bestätigt ist der von<br />

AUTO schon im vergangenen<br />

Jahr gezeigte Octavia Scout,<br />

der die Tradition eines Kombimodells<br />

im Offroad-Look fortführt.<br />

Neben den bekannten<br />

Design-Elementen wie nur<br />

teillackierte Stoßfänger und<br />

Radlauf-Schutzleisten kennzeichnen<br />

das sogenannte<br />

Schlechtwegepaket (inklusive<br />

erhöhter Bodenfreiheit, geänderter<br />

Dämpferabstimmung<br />

und Unterbodenschutz) sowie<br />

eine erweiterte Ausstattung auf<br />

dem Niveau der Elegance-Linie<br />

den neuen Scout. Ob er wie<br />

sein Vorgänger den Allradantrieb<br />

serienmäßig bekommt<br />

oder auch als reiner Fronttriebler<br />

zu haben sein wird, ist<br />

dagegen noch offen.<br />

Einen echten Knüller haben<br />

die Tschechen für den Genfer<br />

Automobilsalon Anfang März<br />

parat: Dort zeigt Skoda erstmals<br />

öffentlich ein viertüriges<br />

Coupémodell (siehe Seite 6),<br />

das bislang häufig als Ausblick<br />

auf den nächsten Superb interpretiert<br />

wurde, dessen Optik<br />

sich radikal vom aktuellen Modell<br />

absetzen soll. Dabei zielt<br />

die Studie in eine andere Richtung:<br />

Sie nimmt zwar zukünftige<br />

Design-Elemente von<br />

Chefgestalter Josef Kaban vorweg,<br />

die auch den nächsten<br />

Superb (ab 2015) kennzeichnen<br />

werden. Das gezeigte<br />

Coupé basiert aber auf der<br />

Octavia-Architektur und könnte<br />

– an der Front leicht entschärft<br />

– in ähnlicher Form ab 2016 in<br />

Serie gehen. Hintergrund: Mit<br />

einem geräumigen, aber dennoch<br />

etwas eleganteren Modell<br />

könnte die Marke sowohl in<br />

Europa als auch auf den<br />

Wachstumsmärkten China und<br />

Russland neue – und jüngere<br />

– Kunden ansprechen.<br />

Letztere wären bestimmt auch<br />

von einigen emotionaleren<br />

Varianten angetan, die sich auf<br />

Basis des MQB vergleichsweise<br />

leicht realisieren ließen. So<br />

wünschen sich Fans der Marke<br />

schon seit Längerem ein offenes<br />

Auto, das die Tradition von<br />

Skoda-Cabrios wie dem 1102<br />

Tudor oder dem Felicia fortsetzen<br />

würde. Doch die Aussage<br />

des Vorstandsvorsitzenden<br />

hierzu ist eindeutig: „Natürlich<br />

wäre ein Cabrio von Skoda<br />

schön. Da sagt man spontan<br />

Ja. Aber wir wollen uns kein<br />

Modell leisten, von dem wir<br />

maximal einige tausend Stück<br />

pro Jahr verkaufen.“ Die wirtschaftliche<br />

Untergrenze sieht<br />

Vahland bei 50 000 Einheiten<br />

im Jahr. Zum Vergleich: Von<br />

seinen Cabriomodellen Beetle,<br />

Eos und Golf verkaufte Volkswagen<br />

im vergangenen Jahr<br />

zusammengerechnet rund<br />

17 300 Autos in Deutschland,<br />

das als starker Cabriomarkt in<br />

Europa gilt. Demnach dürften<br />

auch Begehrlichkeiten nach<br />

einem edlen Shooting Brake<br />

oder einem sportlichen Coupé<br />

kein Thema für Skoda sein.<br />

Betrachtet man aber das Angebot<br />

der Konzernschwester-<br />

Marken im Kompaktsegment<br />

einmal genauer (siehe links),<br />

fallen noch zwei Varianten ins<br />

Auge, die gut ins Octavia-<br />

Line-up passen könnten: eine<br />

optisch gestreckte klassische<br />

Stufenheck-Limousine mit<br />

prägnantem Abschluss und<br />

kleinem Kofferraumdeckel, die<br />

die Lücke zum nächsten, deutlich<br />

extrovertierter gestalteten<br />

Superb schließen könnte. Und<br />

schließlich ein kompakter Van<br />

mit Klapptüren, der einmal<br />

den Roomster beerben könnte.<br />

Womit sich das Skoda-Märchen<br />

dann trefflich fortschreiben<br />

ließe. Stefan Cerchez<br />

aft an:<br />

SHOOTING BRAKE Schick, aber chancenlos: zweitüriges<br />

Kombi-Coupé mit Panorama-Glasdach<br />

COUPÉ RS Ein sportlich-flacher Zweitürer könnte die<br />

Octavia-Palette ebenfalls nach oben abrunden<br />

CABRIO 140–180 PS, ab<br />

31 700 Euro, 320 L Laderaum<br />

CABRIO Von Fans<br />

der Marke heftig<br />

herbeigesehnt,<br />

scheitert die offene<br />

Variante bislang<br />

an den eigenen<br />

Stückzahlvorgaben<br />

CABRIO 105–265 PS, ab 24 175<br />

Euro, 250 Liter Laderaum<br />

9


an sich ständig verbessern.<br />

arade beispiel in puncto<br />

weiteren guten Argumenten<br />

em „Composition Colour“,<br />

Argument ist übrigens auch<br />

mehr Wert auf Sportlichkeit<br />

h dynamischere Optik.<br />

Das beste von volkswagen. Die cup sonDermoDelle<br />

DER goLF CUp MiT biS zU 3.300 €** pREiSvoRTEiL<br />

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/km: kombiniert 122 – 99. ** Maximaler Preisvorteil von bis zu 3.300 € am Beispiel des Golf CUP Sondermodells in Verbindung mit dem optionalen R-Line „Exterieur CUP“ Paket gegenübe<br />

Mehrpreis.


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JETZT ZU KAUFEN<br />

KOMPAKTE MERCEDES-MODELLE MIT ALLRADANTRIEB<br />

Kraft der vier Räder<br />

Seit Ende letzten Jahres bietet Mercedes die Modelle der Frontantriebs-Familie<br />

wahlweise auch mit 4MATIC an. AUTO hat den<br />

Allradantrieb in A- und B-Klasse sowie im CLA ausprobiert.<br />

Winterzeit ist Allradzeit:<br />

Pünktlich zum kalten<br />

Jahresabschnitt müssen bei<br />

Mercedes auch Kunden der<br />

kleinsten Modelle nicht mehr<br />

auf Allradantrieb verzichten.<br />

Neben CLA, A- und B-Klasse<br />

ist ab März auch der neue SUV<br />

GLA damit zu haben.<br />

Allerdings lässt sich nicht jede<br />

Motorvariante mit dem<br />

4Matic-Antrieb ordern. Bislang<br />

steht er für die AMG-Varianten<br />

sowie bei A-Klasse und CLA<br />

die Versionen mit dem<br />

250er-Benziner (211 PS) zur<br />

Verfügung. Bei der B-Klasse<br />

dagegen ist der Allrad lediglich<br />

für den B 220 (184 PS) im<br />

Programm – kein günstiges<br />

Vergnügen, denn unter 30 000<br />

Euro ist keines der Modelle zu<br />

bekommen.<br />

Dass Mercedes an dieser Stelle<br />

so selektiert, hat einen Grund:<br />

Die 4Matic ist bei den Kompakten<br />

zunächst nur mit dem<br />

Doppelkupplungsgetriebe<br />

7G-DCT kombinierbar – und<br />

bei den erwähnten Motoren<br />

gehört diese Kraftübertragung<br />

zur Serienausstattung. Eigentlich<br />

schade, dass man derzeit<br />

nicht für mehr Varianten den<br />

Allrad ordern kann, der nur<br />

rund 70 kg Mehrgewicht mit<br />

sich bringt. Denn bei ersten<br />

Probefahrten auf vereisten<br />

Pisten hinterließ er einen sehr<br />

positiven Eindruck.<br />

Sein Prinzip: Die Hinterachse<br />

wird nur bei Bedarf über eine<br />

Lamellenkupplung in Millisekunden<br />

zugeschaltet. Grundsätzlich<br />

folgt die Ansteuerung<br />

nach dem Motto: „So oft wie<br />

nötig, so selten wie möglich.“<br />

Das heißt: Wenn es die Bedingungen<br />

erlauben, fahren die<br />

kompakten Allradler im wirtschaftlichen<br />

Frontantriebsmodus.<br />

Sobald die Fahrsituation<br />

es erfordert, wird blitzschnell<br />

situationsgerecht Drehmoment<br />

abgezweigt und an die Hinterachse<br />

geleitet.<br />

Umgekehrt geht es natürlich<br />

genauso: Sobald das zusätzliche<br />

Antriebsmoment an der<br />

Hinterachse nicht mehr nötig<br />

ist – beispielsweise bei starken<br />

Bremsmanövern mit ABS-<br />

Eingriff –, wird der hintere Antriebsstrang<br />

abgeschaltet. Und<br />

bei drohendem Unter- oder<br />

Übersteuern wird zunächst die<br />

Kraft so verteilt, dass sich das<br />

Fahrzeug stabilisiert.<br />

Und wie fühlt sich das in der<br />

Praxis an? Der Allrad sorgt für<br />

jede Menge Traktion, und<br />

kommt das Auto doch mal<br />

quer, beginnt das System sofort<br />

mit dem Ausgleich. Auf<br />

vereister Piste klappte das<br />

schon ordentlich. Erst wenn<br />

dieser Eingriff nichts bringt,<br />

greift zusätzlich das Fahrstabilitätsprogramm<br />

ESP ein.<br />

Henning Busse<br />

A-KLASSE Den Allradantrieb gibt es hier<br />

für den A 250 und den A 45 AMG<br />

B-KLASSE Der B 220 ist ausschließlich mit<br />

dem 4Matic-Antrieb erhältlich<br />

CLA Wie bei der A-Klasse gibt es Allradantrieb<br />

nur beim AMG-Modell und im CLA 250<br />

12 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


SONDERMODELLE<br />

Nissan, Skoda, Renault und VW packen bei ihren<br />

Sondermodellen deutlich mehr Ausstattung ins<br />

Auto und verleihen ihnen teilweise mit speziellen<br />

Farben und Rädern einen exklusiven Auftritt.<br />

1200 EURO GESPART<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Abgesehen vom SUV<br />

GLA, der erst im<br />

März zu den Händlern<br />

rollt, sind alle<br />

Kompakten von<br />

Mercedes jetzt mit<br />

Allrad zu bekommen<br />

NISSAN QASHQAI Die zweite Generation startet mit<br />

zwei Sondermodellen. Im Accenta Plus (ab 26 900 Euro)<br />

sind zusätzlich ein Navi-System und ein Unterfahrschutz<br />

an Bord. Die nur in Schwarz lieferbare Premier<br />

Limited Edition (ab 35 150 Euro) wird unter anderem<br />

durch elektrisch verstellbare Ledersitze aufgewertet.<br />

1120 EURO GESPART<br />

4Matic-Antrieb im Detail<br />

SKODA RAPID SPACEBACK STYLE PLUS Das große<br />

Pano ramaglasdach mit der verlängerten und getönten<br />

Heckscheibe zählt zu den auffälligsten Extras des ab<br />

19 190 Euro erhältlichen Sondermodells. Dazu gibt es<br />

Xenon-Scheinwerfer, Sportsitze und 17-Zoll-Aluräder.<br />

Die variable Kraftverteilung ➊ zwischen den Achsen macht<br />

den Allradantrieb interessant. Mehr noch: Nur rund<br />

70 kg beträgt der Gewichtsaufschlag gegenüber<br />

den Frontantriebsmodellen. Ein<br />

Grund dafür ist, dass der Abtrieb für<br />

die Hinterachse ➋ direkt im<br />

Getriebe integriert ist.<br />

Und auch bei der<br />

Lamellenkupplung<br />

➌ sparte<br />

man Gewicht<br />

ein, weil auf<br />

eine externe<br />

Pumpe verzichtet<br />

wird.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

3470 EURO GESPART<br />

RENAULT MÉGANE GRANDTOUR PARIS Wer das<br />

Sondermodell (ab 17 990 Euro) mit dem Deluxe-Paket<br />

für 1990 Euro ordert, erhöht den Preisvorteil von 900<br />

auf 3470 Euro. Dann lässt die Ausstattung mit Navi-<br />

System, Klimaautomatik, Sitzheizung, Parksensoren<br />

und vielem mehr kaum noch Wünsche offen.<br />

MOTOREN UND PREISE<br />

Mercedes A 250<br />

4Matic<br />

B 220<br />

4Matic<br />

Hubraum cm 3 1991 1991<br />

Leistung kW/PS 155/211 135/184<br />

bei Drehzahl U/min 5500 5500<br />

Drehmoment Nm 350 300<br />

bei Drehzahl U/min 1200 1200<br />

Länge/Breite/<br />

mm 4292/1780/ 4359/1786/<br />

Höhe<br />

1433 1557<br />

Beschleunigung 0–100 km/h s 6,5 7,5<br />

Höchstgeschwindigkeit km/h 240 225<br />

Normverbrauch l/100 km 6,5 S 6,5 S<br />

Preis ab Euro 36 057 33 231<br />

FAZIT<br />

Der Allradantrieb bei<br />

den Kompakten von<br />

Mercedes verbessert bei vergleichsweise<br />

geringem Gewichtsmalus unauffällig<br />

Trak tion und Fahrstabilität. Rund 20 Prozent<br />

aller Modelle – inklusive GLA – sollen<br />

künftig mit 4Matic verkauft werden.<br />

Vorläufig steht der Antrieb jedoch nur für<br />

wenige Motorvarianten zur Verfügung.<br />

4700 EURO GESPART<br />

VW CUP-SONDERMODELLE Mit Up, Golf, Beetle, Eos,<br />

Touran, Tiguan, Sharan und Multivan bietet VW einen<br />

Großteil seines Portfolios als Sondermodell Cup an. Je<br />

nach Modell sind spezielle Ausstattungen, Aluräder und<br />

Dekors an Bord. Dazu gibt es ein Open-Sky- und ein<br />

R-Line-Cup-Paket. Maximaler Preisvorteil: 4700 Euro.<br />

13


VERGLEICHSTEST<br />

HYUNDAI i10 BLUE 1.0 • VW UP 1.0<br />

Die Cleverles<br />

Es ist gar nicht so lange her, da waren Kleinstwagen noch Notbehelf für kürzere Fahrten.<br />

Heute können die Minis MEHR ALS NUR STADTVERKEHR. Als Maßstab unter den cleveren<br />

Kleinen gilt der VW Up. Doch nun macht ihm der neue Hyundai i10 ernsthaft Konkurrenz.<br />

HYUNDAI<br />

PRAKTISCH eingerichtet<br />

ist der<br />

i10 mit großen<br />

Bedientasten am<br />

CD-Radio und<br />

ordentlichen<br />

Ablagen. Der<br />

kleine Motor<br />

macht Laune<br />

und ist sparsam<br />

xxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

SINNVOLLES PAKET<br />

Das Multifunktionslenkrad<br />

gibt es für 820 Euro plus<br />

Freisprecheinrichtung,<br />

Nebelleuchten und mehr<br />

FARBEN NACH WAHL<br />

Je nach Geschmack tragen<br />

Sitze und Armaturenbrett<br />

Schwarz mit roter oder<br />

blauer Kontrastfarbe<br />

14 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


So kurz nach Silvester sei<br />

ein Blick zurück erlaubt:<br />

„Lieber schlecht gefahren als<br />

gut gelaufen“ endete in <strong>Heft</strong><br />

5/1991 der Test eines Kleinstwagens<br />

aus europäischer Produktion,<br />

der in Basisausstattung<br />

10 485 Mark, in der GLX<br />

genannten Topausstattung gar<br />

11 550 Mark kostete. 34 PS<br />

sorgten mit Getöse für schütteren<br />

Vortrieb, die Abgase von<br />

7,1 Liter verbranntem Benzin<br />

pro 100 Kilometer wurden<br />

durch einen ungeregelten<br />

Katalysator larifarigereinigt,<br />

und die Sicherheitsausstattung<br />

bestand aus zwei dünnen<br />

Kopfstützen und Dreipunkt-<br />

Automatikgurten.<br />

Nein, früher war eben nicht<br />

alles besser. Das zeigen die<br />

zwei Minimalisten dieses Vergleichstests<br />

mehr als deutlich.<br />

Etwas länger, breiter und höher<br />

bauend, wären sie wie das<br />

Bonsai-Mobil der jungen Wirsind-ein-Volk-Ära<br />

in einem<br />

Auto-Quartett so etwas wie<br />

der Schwarze Peter (falls sie<br />

überhaupt vertreten wären).<br />

Doch bei genauerem Hinsehen<br />

sind sie clever und charmant<br />

gemacht. Das beginnt<br />

schon mit den kommoden Sitzen,<br />

die im Hyundai wegen<br />

ihrer besseren Ausformung<br />

noch einen Tick angenehmer<br />

sind als im VW. Der versteht<br />

sich dafür etwas besser aufs<br />

Federn. Wo der i10 gelegentlich<br />

stößig wird und auch<br />

schon einmal mit der Hinterhand<br />

nachwippt, bleibt der Up<br />

im Tritt. Längere Reisen sind<br />

daher keine Zumutung, zumal<br />

der Geräuschkomfort der zwei<br />

wirklich gelungen ist.<br />

Der Hyundai erlaubt sich auf<br />

derben Wellen zwar hin und<br />

wieder ein leichtes Poltern der<br />

Hinterachse. Doch was von<br />

Fahrtwind, Reifen und Motor<br />

zu hören ist, ist im Grunde<br />

nicht der Rede wert. Mit 71<br />

dB(A) bei 130 km/h ist er<br />

sogar messtechnisch leiser<br />

als der VW mit 73 dB(A). Der<br />

subjektive Eindruck stimmt<br />

mit den Messwerten überein,<br />

VW<br />

MIT 390 EURO<br />

ist das Navisystem<br />

samt Freisprecheinrichtung<br />

ein faires<br />

Angebot. Ablagen<br />

gibt es wie<br />

den sympathischen<br />

Dreizylinder<br />

serienmäßig<br />

NOSTALGISCH<br />

Der große Tacho erinnert<br />

manchen an den Käfer<br />

selig. In erster Linie ist er<br />

aber bestens ablesbar<br />

LUXURIÖSE NOTE<br />

670 Euro kosten Sitzbezüge<br />

in Lederoptik samt Sitzheizung.<br />

Sie geben dem Innenraum<br />

eine edle Anmutung<br />

15


VERGLEICHSTEST<br />

HYUNDAI i10 BLUE 1.0 • VW UP 1.0<br />

doch auch der Up ist weit<br />

davon entfernt, ein Krakeeler<br />

zu sein.<br />

Diesen rundum beachtlichen<br />

Komfort können durchaus vier<br />

Personen erleben, denn trotz<br />

ihrer knappen Außenmaße sind<br />

beide sehr wohl ernsthafte<br />

Viersitzer. Der VW ist das<br />

sogar amtlich, denn seine<br />

Rücksitzbank trägt nur zwei<br />

Kopfstützen und zwei Sicherheitsgurte.<br />

Das ist fast ein<br />

bisschen schade, denn dank<br />

fast zehn Zentimeter mehr<br />

Innenbreite wäre er viel besser<br />

als der Hyundai dazu geeignet,<br />

kurze Strecken zu fünft zurückzulegen.<br />

Auch die erlaubte<br />

Zuladung ließe das zu, sofern<br />

Fahrer und Begleiter Hosen<br />

und Hemden nicht in der<br />

XXXL-Abteilung kaufen:<br />

421 Kilogramm darf der Hyundai<br />

schleppen, der VW lässt es<br />

bei etwas sparsamen 357 Kilogramm<br />

gut sein.<br />

Doch wo sollte man auch hin<br />

mit viel Gepäck? Etwas mehr<br />

als 250 Liter Volumen liegen<br />

hinter den Heckklappen, sofern<br />

die Rücksitze nicht umgeklappt<br />

werden. Das Erweitern des<br />

Kofferraums geht im Up leichter<br />

von der Hand als im i10,<br />

der zudem mit einer höher liegenden<br />

Ladekante mehr Kraft<br />

beim Verstauen schwerer Gepäckstücke<br />

fordert. Aber nun<br />

keine Dramatisierung bitte:<br />

Autos dieses Kalibers werden<br />

ja nur selten für Schwertransporte<br />

genutzt. Und daher reicht<br />

das Gebotene, zumal die Maximalvolumina<br />

(1046 Liter beim<br />

i10, 959 Liter beim Up) durchaus<br />

für den kleinen Studenten-<br />

Umzug zwischendurch taugen.<br />

Im Normalfall des Klein stwagen-Alltags<br />

erlauben sich<br />

die zwei auch keine Blöße. Sie<br />

erfreuen vielmehr mit nett gemachten<br />

Innenräumen, die mit<br />

einer Reihe von praktischen<br />

Ablagen, durchdachter Bedienung<br />

und sogar Stilbewusstsein<br />

gefallen.<br />

Klar, es gibt hier nicht sooo<br />

viel zu bedienen, denn elektrisch<br />

einstellbare Sitze oder<br />

adaptive Dämpfer sind nicht<br />

mal optional zu haben. Aber<br />

die Instrumente erfreuen mit<br />

klarer Grafik und bester Ablesbarkeit,<br />

die gängigen Schalter<br />

und Hebel sind verwechslungssicher<br />

und gut erreichbar<br />

angeordnet, wenn man mal<br />

von der VW-Sparsamkeit absieht,<br />

die dem Up in der Fahrertür<br />

einen Schalter für den<br />

Fensterheber der Beifahrerseite<br />

versagt.<br />

Das alles wird serviert an<br />

freundlich gestylten Armaturenbrettern,<br />

wobei das des i10<br />

weniger kleinstwagenhaft wirkt<br />

als jenes im Up und auch mehr<br />

Lüftungsdüsen mitbringt.<br />

Überhaupt geht Hyundai das<br />

Thema Serienausstattung<br />

spendabler an: Im getesteten<br />

Modell Trend, das für 200 Euro<br />

Aufpreis zum Modell Blue mit<br />

Start-Stopp-System wird, sind<br />

zum Beispiel eine Heizung für<br />

Lederlenkrad und Vordersitze<br />

serienmäßig an Bord. Selbst<br />

die hinteren Türen, die sich<br />

VW mit 480 Euro extra bezahlen<br />

lässt, kosten hier keinen<br />

Aufpreis. Und auch hinten gibt<br />

es elektrische Fensterheber<br />

und nicht wie im Up nur<br />

Ausstellfenster, die manuell<br />

bedient werden wollen.<br />

Das schafft Sympathie, und die<br />

wird nicht geringer, wenn die<br />

Motoren ins Spiel kommen.<br />

Denn der 67-PS-Dreizylinder<br />

von Hyundai läuft einen Hauch<br />

weniger kernig als der des Up<br />

und hängt untenherum sogar<br />

spontaner am Gas. Dass er<br />

etwas milder beschleunigt als<br />

der Up mit 75 PS, wird nur<br />

im direkten Vergleich deutlich<br />

und ist im Alltag sehr gut verschmerzbar.<br />

Dass es bei beiden mit der<br />

Elastizität nicht weit her ist,<br />

lässt sich verkraften. Denn mit<br />

den präzise geführten Schalthebeln<br />

ist ein kleinerer Gang<br />

schnell eingelegt. Und dann<br />

Innenhöhe v/h 1<strong>03</strong>0/930 mm<br />

Innenbreite v/h 1430/1420 mm<br />

Länge der Sitzfläche<br />

v/h 500/470 mm<br />

815 mm<br />

VW UP<br />

Innenhöhe v/h 1040/935 mm<br />

Innenbreite v/h 1330/1335 mm<br />

Länge der Sitzfläche<br />

v/h 510/480 mm<br />

815 mm<br />

HYUNDAI i10<br />

675 mm<br />

1489 mm<br />

720 mm<br />

1500 mm<br />

490 mm<br />

2420 mm<br />

3540 mm<br />

500 mm<br />

2385 mm<br />

3665 mm<br />

Ladevolumen<br />

251/959 L<br />

Ladevolumen<br />

252/1046 L<br />

GROSSTATEN sollte man vom Up-Kofferraum nicht erwarten. Eine<br />

asymmetrisch geteilte Lehne gibt es erst ab der Ausstattungsstufe Move<br />

ETWAS ARBEIT gehört dazu, um das maximale Ladevolumen des i10 nutzen<br />

zu können. Denn hierzu müssen auch die Sitzpolster geklappt werden<br />

EIN FALL FÜR ZWEI ist die Rückbank des kleinen VW. Obwohl das Platzangebot<br />

gut ist, gibt es nur zwei Kopfstützen und zwei Sicherheitsgurte<br />

KOMMOD sitzen Mitfahrer auch im Hyundai. Drei Personen dürfen hier<br />

Platz nehmen, doch dann wird es mangels Innenbreite sehr eng<br />

16 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


GRÖSSE ZEIGEN.<br />

DER NEUE CIVIC TOURER.<br />

PREMIERE AM 1. FEBRUAR <strong>2014</strong> BEIM GROSSEN HONDA FRÜHSTÜCK<br />

Im neuen Civic Tourer wächst der Civic über sich hinaus: mit starken und gleichzeitig sparsamen Motoren, modernen<br />

Fahrerassistenzsystemen sowie bis zu 1.668 Liter Gepäckraumvolumen, dem größten seiner Klasse. Dynamisch,<br />

intelligent und unendlich vielseitig! Die besten Voraussetzungen, um selbst aktiv zu werden und Größe zu zeigen.<br />

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Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 8,9–4,2; außerorts 5,5–3,6; kombiniert 6,6–3,8. CO2-Emission in g/km: 155–99.<br />

(Alle Werte gemessen nach 1999/94/EG.) Abbildung zeigt Sonderausstattung.


Vergleichstest<br />

Hyundai i10 blue 1.0 • VW up 1.0<br />

daten im vergleich<br />

Hyundai i10 VW up<br />

BluE 1.0 TrEnd 1.0 HiGH up!<br />

antrieb<br />

Reihendreizylinder-Benzinmotorder-Benzinmotor,<br />

Reihendreizylin-<br />

Motor<br />

vorne quer, vier vorne quer, vier<br />

Ventile pro Zylinder, Ventile pro Zylinder,<br />

Steuerkette Zahnriemen<br />

Hubraum 998 cm 3 999 cm 3<br />

Leistung<br />

49 kW/67 PS 55 kW/75 PS<br />

bei Drehzahl<br />

5500 u/min 6200 u/min<br />

max. Drehmoment 95 Nm<br />

95 Nm<br />

bei Drehzahl<br />

3500 u/min 3000 u/min<br />

Höchstgeschwindigkeit 155 km/h 171 km/h<br />

Co 2<br />

-Ausstoß 106 g/km 108 g/km<br />

Kraftübertragung Vorderradantrieb Vorderradantrieb<br />

Getriebe<br />

Fünfgang-Getriebe Fünfgang-Getriebe<br />

karosserie<br />

Länge/Breite/Höhe 3665/1660/1500 mm 3540/1645/1489 mm<br />

Radstand 2385 mm 2420 mm<br />

tankinhalt 40 Liter 35 Liter<br />

Kofferraum 252–1046 Liter 251–959 Liter<br />

Anhängelast<br />

ungebremst/gebremst –/– –/–<br />

Serienbereifung 175/65 R 14 t 185/55 R 15 t<br />

testwagenbereifung<br />

Reifentyp<br />

175/65 R 14 t<br />

Continental<br />

Eco Contact 5<br />

messwerte<br />

Beschleunigung<br />

0–100 km/h 15,2 s 14,2 s<br />

Elastizität<br />

60–100 km/h (IV. Gang)<br />

80–120 km/h (IV. Gang)<br />

80–120 km/h (V. Gang)<br />

15,3 s<br />

18,3 s<br />

24,3 s<br />

195/55 R 15 t<br />

Continental<br />

Premium Contact 2<br />

16,5 s<br />

18,4 s<br />

25,8 s<br />

Bremsweg<br />

unbeladen/beladen 38,6/37,6 m 37,3/38,3 m<br />

Innengeräusch<br />

bei 100 km/h<br />

bei 130 km/h<br />

67 dB(A)<br />

71 dB(A)<br />

68 dB(A)<br />

73 dB(A)<br />

Normverbrauch<br />

testverbrauch<br />

4,6 Liter S<br />

6,4 Liter S<br />

4,7 Liter S<br />

6,4 Liter S<br />

Achslast vorn/hinten 609/390 kg 554/379 kg<br />

testwagenleergewicht<br />

Zuladung<br />

999 kg<br />

421 kg<br />

933 kg<br />

357 kg<br />

Wendekreis links/rechts 10,1/10,1 m 10,0/9,9 m<br />

ausstattung<br />

Airbags<br />

Kopf vorn und hinten<br />

Seiten vorn/hinten<br />

Serie<br />

Serie/–<br />

Serie<br />

Serie/–<br />

Einparkhilfe hinten 820 Euro 595 Euro<br />

Klimaanlage Serie Serie<br />

Metallic-Lackierung 390 Euro 455 Euro<br />

Schiebedach – 880 Euro<br />

Radio mit CD Serie Serie<br />

Preis/kosten<br />

preis 11 820 Euro 13 680 Euro<br />

Wertverlust 4500 Euro 5100 Euro<br />

möglicher Rabatt 1) 24 % 13 %<br />

Finanzierung 2) Jahreszins 0,00 % 0,90 %<br />

Leasing 3)<br />

Anzahlung<br />

monatliche Rate<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

2736 Euro<br />

157 Euro<br />

Abgasnorm Euro 5 Euro 5<br />

Steuer pro Jahr 42 Euro 46 Euro<br />

Versicherung HK/tK/VK 15/15/12 14/15/14<br />

Haftpflicht (50 % Prämie) 531 Euro 498 Euro<br />

teilkasko 232 Euro 232 Euro<br />

Vollkasko (50 % Prämie) 489 Euro 605 Euro<br />

Fixkosten pro Jahr 1062 Euro 1149 Euro<br />

Monatskosten<br />

mit/ohne Wertverlust<br />

338/213 Euro 363/222 Euro<br />

Kilometerkosten<br />

mit/ohne Wertverlust<br />

27,0/17,1 Cent 29,0/17,8 Cent<br />

Ölwechselintervall 20 000 km/1 Jahr 15 000 km/1 Jahr<br />

Inspektionsintervall 40 000 km/2 Jahre 30 000 km/2 Jahre<br />

Garantie<br />

technik/Lack<br />

Durchrostung<br />

Mobilität<br />

5/5 Jahre<br />

12 Jahre<br />

15 Jahre<br />

2/3 Jahre<br />

12 Jahre<br />

unbegrenzt<br />

1<br />

laut Preisagentur netCar.de – Das Internet/Autohaus; 2 über Autobank, Laufzeit drei Jahre,<br />

Jahreszins effektiv; 3 Kilometerleasing, Laufzeit drei Jahre (15 000 km/Jahr). testschema siehe<br />

DIE BEWERtuNG<br />

unser urteil<br />

Hyundai i10<br />

VW up<br />

PlatZ max. 40 Punkte<br />

12 16<br />

Zehn Zentimeter mehr Innenbreite bescheren dem<br />

VW das spürbar großzügigere Raumgefühl. Da<br />

helfen dem Hyundai das größere maximale Kofferraumvolumen<br />

und die höhere Zuladung wenig.<br />

komfort max. 60 Punkte<br />

37 34<br />

Der sauber verarbeitete up federt souveräner als<br />

der i10, der speziell im Heck weniger sorgfältig<br />

montiert ist. Die kommoderen Sitze und geringeren<br />

Fahrgeräusche sprechen aber für den Hyundai.<br />

handhabung max. 30 Punkte<br />

21 20<br />

Zehn Meter Wendekreis machen das Parken und<br />

Rangieren leicht. Die Innenräume sind praktisch<br />

und nicht ohne Chic eingerichtet. Der Hyundai lässt<br />

sich besser bedienen (Stichwort Fensterheber).<br />

fahrleistungen max. 30 Punkte<br />

1 3<br />

Die zwei reißen keine Bäume aus, doch die munteren<br />

Motoren sind mit ansteckendem Spaß bei der<br />

Sache. Der VW sammelt mehr Punkte, weil er besser<br />

beschleunigt und die höhere Spitze aufweist.<br />

fahrverhalten max. 60 Punkte<br />

38 40<br />

Der VW liegt vertrauenerweckend in der Hand.<br />

Lenkung, Schaltung: Alles passt. Der Hyundai wirkt<br />

etwas leichtfüßiger, bietet aber im Grenzbereich<br />

etwas weniger Rückmeldung und Stabilität.<br />

sicherheit max. 50 Punkte<br />

23 22<br />

Mit Bremswegen um 38 Meter liegen beide auf<br />

gutem Niveau, die ESP sind sauber abgestimmt.<br />

Der i10 hat auch hinten seitliche Kopfairbags und<br />

optionales Abbiegelicht.<br />

umwelt max. 30 Punkte<br />

21 21<br />

Punkteteilung auf hohem Niveau, denn die 0,1 Liter<br />

Minderverbrauch des i10 bringen ihm wie auch<br />

die länger gestreckten Ölwechselintervalle (20 000<br />

gegenüber 15 000 km) keine Extrazähler.<br />

testergebnis max. 300 Punkte<br />

Bewertet nach dem Punkteschlüssel für Allrounder<br />

153 156<br />

kostenwertung max. 150 Punkte<br />

121 113<br />

In der getesteten Ausführung High kommt der up<br />

ziemlich edel daher. Doch die Ausstattung lässt<br />

einiges von dem vermissen, was der Hyundai i10<br />

trend serienmäßig an Bord hat. und der ist spürbar<br />

billiger. Die geringeren Monatskosten und die<br />

Sicherheit von fünf statt nur zwei Jahren Garantie<br />

verschaffen ihm daher den Sieg in diesem Kapitel.<br />

gesamtergebnis max. 450 Punkte<br />

1. Platz 2. Platz<br />

274 269<br />

FaZiT<br />

Beide sind gut gemachte<br />

Kleine nicht ohne Chic<br />

und Charme. der feiner geschliffene und<br />

geräumigere VW gewinnt die Eigenschaftswertung.<br />

Er sammelt hier aber zu<br />

wenige punkte, um dem sehr gelungenen,<br />

dabei deutlich billigeren und mit üppiger<br />

Garantie ausgestatteten Hyundai in der<br />

Gesamtwertung wegzufahren. Ganz<br />

wichtig: Beide machen Spaß.<br />

geht es mit sympathischem<br />

Dreizylinder-trommeln<br />

flott genug voran, um kein<br />

Verkehrshindernis zu sein.<br />

155 km/h läuft der Hyundai<br />

maximal, 171 km/h sind es<br />

beim VW. Davon dürfte keine<br />

Kaufentscheidung abhängen.<br />

Auch testverbrauch (i10<br />

6,4 Liter pro 100 Kilometer,<br />

up 6,4 Liter), Fahrsicherheit<br />

(bis in den Grenzbereich gut<br />

beherrschbar mit sanftem<br />

ESP-Eingriff, ordentliche<br />

Bremsleistung hier wie da)<br />

und Lenkung (etwas mehr<br />

Präzision und Feedback beim<br />

VW) offenbaren keine unterschiede,<br />

die den Ausschlag<br />

geben könnten.<br />

Bleibt am Ende das Geld,<br />

bei dem ja bekanntlich jede<br />

Freundschaft endet.<br />

11 820 Euro kostet der getestete<br />

Hyundai, der gegen<br />

820 Euro Aufpreis noch über<br />

Multifunktionslenkrad, Bluetooth-Freisprecheinrichtung,<br />

Parksensoren hinten,<br />

LED-tagfahrlicht und Nebelscheinwerfer<br />

verfügt. 13 680<br />

Euro schlagen für den viertürigen<br />

High up zu Buche.<br />

Der steht anders als der i10<br />

trend serienmäßig auf Alurädern,<br />

hat aber Kopfairbags<br />

nur für die erste Reihe.<br />

1991 hätte das alles wie<br />

Science-Fiction geklungen.<br />

Doch nicht nur deshalb wirken<br />

die geforderten Preise<br />

gerechtfertigt. Denn diese<br />

zwei sind nicht notgedrungen,<br />

sondern gerne klein.<br />

und damit ganz schön groß.<br />

Michael Harnischfeger<br />

MiT SEinEn<br />

klaren Formen<br />

wirkt der up<br />

ernsthaft und<br />

unverspielt. Für<br />

die zusätzlichen<br />

Fondtüren<br />

berechnet VW<br />

480 Euro extra<br />

diE KECKE<br />

C-Säule des i10<br />

erinnert an die<br />

erste Mercedes<br />

a-Klasse. die<br />

Fondtüren mit<br />

dem schmalen<br />

oberen ausschnitt<br />

sind<br />

serienmäßig<br />

18 Auto 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr


SIMPLY CLEVER<br />

UND WAS HABEN SIE AM<br />

WOCHENENDE ERLEBT?<br />

Einfach mehr zu erzählen. Der Neue ŠKODA Yeti mit Panoramaschiebedach.<br />

Das Leben kann so abwechslungsreich sein. Besonders dann, wenn man das richtige Auto fährt. Mit dem Neuen ŠKODA Yeti<br />

mit Allradantrieb und Offroad-Assistenten wird selbst die Fahrt durch unwegsames Gelände zum Vergnügen. Und dank des großen<br />

Panoramaschiebedachs entgeht Ihnen auch das nicht, was sich über Ihnen abspielt. Wenn es Sie dann nach Ihrem Abenteuer wieder<br />

nach Hause zieht, sorgt der automatische Parklenkassistent dafür, dass Sie am Ende ganz entspannt ankommen. Das klingt gut?<br />

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LED-Akku-Taschenlampe<br />

Parklenkassistent<br />

Rückfahrkamera<br />

Klapptisch<br />

Kraftstoffverbrauch für alle verfügbaren Motoren in l/100 km, innerorts: 10,6–5,2; außerorts: 6,8–4,2; kombiniert: 8,0–4,6;<br />

CO 2 -Emissionen kombiniert in g/km: 189–119 (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Abbildungen zeigen Sonderausstattung.


TOP-TEST<br />

FIAT 500L LIVING 1.6 16V MULTIJET<br />

Dehnbare Größe<br />

Die Familie wächst, der Fiat 500 auch: Als 500L LIVING ist er länger als ein VW Golf<br />

und hat bis zu sieben Sitzplätze an Bord. Test der Dieselversion mit 105 PS.<br />

GESTRECKT Bei unverändertem<br />

Radstand wächst der<br />

Hecküberhang des Living<br />

gegenüber dem kurzen 500L<br />

um 20,5 Zentimeter<br />

GESPANNT Per Federvorspannung<br />

klappen die<br />

Sitze nach dem Entriegeln<br />

selbstständig nach vorn<br />

Fiat 500 – da denken die<br />

meisten an den kultigen<br />

Kleinwagen aus Italien. Doch<br />

mit dem Zusatz L Living entpuppt<br />

er sich als ein voluminöser<br />

Transporter vom Format<br />

eines Ford C-Max, den optisch<br />

kaum noch etwas mit der 80<br />

Zentimeter kürzeren, zwei türigen<br />

Ausgangsbasis verbindet.<br />

Kein Wunder, schließlich baut<br />

das jüngste Mitglied der weit<br />

gespreizten Modellfamilie auf<br />

dem vanartigen 500L auf, von<br />

dem sich der Living lediglich<br />

durch einen um 20,5 Zentimeter<br />

längeren Hecküberhang<br />

unterscheidet.<br />

Bei vergleichbarer Ausstattung<br />

kosten diese zusätzlichen Zentimeter<br />

700 Euro extra. Als Gegenwert<br />

gibt es deutlich mehr<br />

Gepäckraum, dessen Volumen<br />

je nach Position der längs verschiebbaren<br />

Rückbank unter<br />

der Abdeckung zwischen 560<br />

und 638 Liter variiert (500L:<br />

412 bis 455 Liter).<br />

Für weitere 800 Euro Aufpreis<br />

packt Fiat zusätzlich zwei Notsitze<br />

ins Heck, die allerdings<br />

auch im eingeklappten Zustand<br />

das Ladevolumen deutlich reduzieren<br />

(416 bis 493 Liter).<br />

Trotz seiner mächtigen Erscheinung<br />

ist er mit 4,35 Meter<br />

noch ein kompaktes Auto<br />

– kein anderes Modell für sieben<br />

Personen ist kürzer.<br />

Einen vollwertigen Siebensitzer<br />

darf man aber nicht erwarten.<br />

Nach dem einfachen Entriegeln<br />

der Lehne der zweiten Reihe<br />

klappen sich die Sitze automatisch<br />

zusammen und schwenken<br />

selbstständig nach vorn.<br />

Obwohl so der größtmögliche<br />

Zugang zu den beiden Notsitzen<br />

entsteht, können nur Kinder<br />

einigermaßen bequem einsteigen<br />

und dort tatsächlich<br />

sitzen. Selbst kleine Erwachsene<br />

haben zu wenig Raum für<br />

Kopf und Beine.<br />

Sie nehmen besser in der<br />

zweiten Reihe Platz, wo das<br />

Raumgefühl ähnlich hell und<br />

luftig ausfällt wie auf den<br />

(knapp bemessenen) Vordersitzen<br />

– zumal wenn das große<br />

Glasschiebedach (1200 Euro)<br />

an Bord ist. Als Fahrer freut<br />

man sich über die schmalen,<br />

gegabelten A-Säulen und die<br />

damit verbundene gute Übersichtlichkeit,<br />

sodass einem<br />

Ausflug mit der Großfamilie<br />

nichts im Wege steht. Für die<br />

Kaffeepause muss man nicht<br />

einmal einen Rasthof ansteuern<br />

– Fiat bietet für den 500L<br />

eine spezielle, zwischen den<br />

Vordersitzlehnen eingesteckte<br />

elektrische Espressomaschine<br />

(249 Euro) an.<br />

Für Gepäck ist bei voller Besatzung<br />

nicht mehr viel Platz, da<br />

zwischen Notsitzen und Heckklappe<br />

das Stauvolumen auf<br />

magere 168 Liter schrumpft.<br />

Bleiben die Mitfahrer zu Hause<br />

und werden alle Sitze umgeklappt,<br />

wächst die Kapazität<br />

bei dachhoher Beladung im<br />

Siebensitzer auf 1590 Liter,<br />

im reinen Fünfsitzer auf 1704<br />

Liter – jedoch jeweils ohne<br />

ebenen Ladeboden. Eine flach<br />

umlegbare Beifahrersitzlehne<br />

erhöht die Variabilität weiter<br />

20 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


Innenhöhe v/h 1050/945 mm<br />

Innenbreite v/h 1505/1465 mm<br />

Länge der Sitzfläche<br />

v/h 470/465 mm<br />

und zählt sogar zum Serienumfang,<br />

aber ein Sicherheitstrennnetz<br />

steht nicht einmal<br />

in der Liste der Sonderausstattungen.<br />

Da der Living laut Werksangabe<br />

bereits leer bis zu 1,5 Tonnen<br />

auf die Waage bringt, ist<br />

es kein Fehler, die hubraumstärkste<br />

Motorversion der<br />

Palette zu wählen. Fiat bietet<br />

den 1,6-Liter-Diesel mit 105<br />

und 120 PS an, doch bereits<br />

die schwächere und 700 Euro<br />

günstigere Variante (in der<br />

Ausstattungslinie Pop-Star ab<br />

21 050 Euro) entwickelt genügend<br />

Temperament.<br />

855 mm<br />

605 mm<br />

2612 mm<br />

4352 mm<br />

Ladevolumen<br />

493/1590 L<br />

KNAPP AUSGESTATTET<br />

Das Cockpit präsentiert sich<br />

übersichtlich, bietet aber<br />

kaum großzügige Ablagen<br />

und Staufächer<br />

BEENGT In der dritten Reihe<br />

können nur Kinder sitzen. Auch<br />

die Beifahrersitzlehne lässt sich<br />

flach legen. Es entsteht jedoch<br />

kein komplett ebener Ladeboden<br />

630 mm<br />

1667 mm<br />

Das üppige, per mäßig exakter<br />

Sechsgang-Schaltung portionierte<br />

Drehmoment (maximal<br />

320 Nm) bringt die angetriebenen<br />

Vorderräder rasch an<br />

ihre Traktionsgrenzen. So<br />

verfehlt der Living die<br />

Werksangabe für den Sprint<br />

auf Tempo 100 (12,0 s) um<br />

knapp zwei Sekunden.<br />

Aber wer es hin und wieder<br />

sportlich mag, ist beim 500L<br />

Living ohnehin an der völlig<br />

falschen Adresse. Auch ohne<br />

Familie an Bord verweigert er<br />

sich in Kurven einer dynamischen<br />

Fahrweise. Lenkung?<br />

Leichtgängig mit wenig Rückmeldung.<br />

Fahrverhalten? Jederzeit<br />

sicher, aber frühzeitig<br />

untersteuernd. Sitze? Bieten<br />

kaum Seitenhalt.<br />

Gemütliches Gleiten liegt ihm<br />

umso mehr. Bei steigendem<br />

Tempo lässt das etwas steifbeinige<br />

Ansprechen nach, wobei<br />

Poltergeräusche des Fahrwerks<br />

den sonst ordentlichen<br />

Federungskomfort trüben.<br />

Schwächen dieser Art lassen<br />

sich mit etwas Charme relativieren.<br />

Ob dies dem großen<br />

Living jedoch ebenso gelingt<br />

wie seinem kleinen zweitürigen<br />

Bruder, bleibt fraglich.<br />

Peter Wolkenstein<br />

DATEN<br />

FIAT 500L LIVING 1.6 16V<br />

MULTIJET LOUNGE (Siebensitzer)<br />

ANTRIEB<br />

Reihenvierzylinder-Dieselmotor ,<br />

vorne quer , vier Ventile pro Zylinder ,<br />

Turbo , DI , Steuerkette<br />

Hubraum 1598 cm 3<br />

Leistung 77 kW /105 PS<br />

bei Drehzahl 3700 U/min<br />

max. Drehmoment 320 Nm<br />

bei Drehzahl 1750 U/min<br />

Spitze<br />

181 km/h<br />

CO2-Ausstoß 117 g/km<br />

Vorderradantrieb , Sechsgang-Getr.<br />

KAROSSERIE<br />

Länge<br />

4352 mm<br />

Breite<br />

1784 mm<br />

Höhe<br />

1667 mm<br />

Radstand 2612 mm<br />

Tankinhalt 50 Liter<br />

Kofferraum 493 –1590 Liter<br />

Anhängelast<br />

ungebremst/gebr. 400 /1100 kg<br />

Serienbereifung 205/55 R 16 H<br />

Testwagenbereifung 225/45 R 17 V<br />

Reifentyp Continental<br />

EcoContact<br />

FÜR DIE GRÖSSE KEIN<br />

LEICHTGEWICHT<br />

Fiat 500L Living<br />

Ford C-Max<br />

1390 kg<br />

1470 kg<br />

900 1100 1300 1500 kg<br />

Ein etwas größerer, ähnlich motorisierter<br />

Ford C-Max ist laut Werksangabe<br />

80 Kilo leichter als der Fiat .<br />

MESSWERTE<br />

BESCHWINGT Als spezielles<br />

Extra bietet Fiat für 249 Euro<br />

Beschleunigung<br />

0–100 km/h 13,8 s<br />

Elastizität<br />

60–100 km/h (IV. Gang) 8,2 s<br />

eine elektrische Kaffeemaschine<br />

an, die unterwegs heißen 80–120 km/h (V./VI.) 12,0 /14,9 s<br />

80–120 km/h (IV. Gang) 11,5 s<br />

Espresso aufbrüht<br />

Bremsweg<br />

unbeladen/beladen 37,7 /37,1 m<br />

FIAT Innengeräusch<br />

bei 100/130 km/h 67/68 dB(A)<br />

Normverbrauch 4,5 Liter D<br />

Testverbrauch 7,2 Liter D<br />

Achslast vorn/hinten 906 /654 kg<br />

Testwagenleergewicht<br />

1560 kg<br />

Zuladung 515 kg<br />

Wendekreis li./re. 11,2 /11,2<br />

PREIS/KOSTEN<br />

Preis 22 950 Euro 1<br />

Wertverlust 10 000 Euro<br />

möglicher Rabatt 2 19 %<br />

Finanzierung 3<br />

Jahreszins 0,0 %<br />

Leasing 4<br />

Anzahlung k. A.<br />

monatliche Rate k. A.<br />

Abgasnorm Euro 5<br />

Steuer pro Jahr 196 Euro<br />

Versicherung<br />

HK/TK/VK 18 /18/21<br />

Haftpflicht (50 %) 632 Euro<br />

Teilkasko 324 Euro<br />

Vollkasko (50 %) 1148 Euro<br />

Fixkosten 1976 Euro<br />

Monatskosten<br />

mit/ohne Wertverlust 564/287 Euro<br />

Kilometerkosten<br />

mit/ohne Wertverlust 45,1/22,9 Cent<br />

Ölwechsel 30 000 km /<br />

1 Jahr<br />

Inspektion 60 000 km /<br />

2 Jahre<br />

Garantie<br />

Technik/Lack 2/3 Jahre<br />

Durchrostung 8 Jahre<br />

Mobilität 2 Jahre<br />

1<br />

inklusive 800 Euro für dritte Sitzreihe;<br />

2<br />

laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />

3<br />

über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />

15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />

4<br />

Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />

Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />

UNSER URTEIL<br />

PLATZ max. 50 Punkte<br />

29<br />

Das luftige Interieur profitiert nicht<br />

von dem längeren Heck. Doch der<br />

Gepäckraum des Living wartet mit<br />

kombiartigem Volumen auf.<br />

KOMFORT max. 50 Punkte<br />

29<br />

Bei höherem Tempo federt der Fiat<br />

geschmeidiger als im Stadtverkehr.<br />

Die Sitze sind für große<br />

Fahrer zu knapp dimensioniert.<br />

HANDHABUNG max. 40 P.<br />

28<br />

Mit seiner verschiebbaren Rückbank,<br />

den Notsitzen und der umklappbaren<br />

Beifahrersitzlehne ist<br />

der Living hochvariabel.<br />

FAHRLEISTUNGEN max. 20 P.<br />

11<br />

Der kräftige Diesel verwandelt den<br />

Siebensitzer zwar nicht in ein<br />

Sprinttalent, aber in ein ordentlich<br />

motorisiertes Familienauto.<br />

FAHRVERHALTEN max. 60 P.<br />

38<br />

Zackiges Kurvenfahren macht mit<br />

dem Living wenig Freude, doch an<br />

der Fahrsicherheit gibt es nichts<br />

auszusetzen.<br />

SICHERHEIT max. 50 Punkte<br />

22<br />

Der 500L Living bremst ordentlich,<br />

einen City-Notbremsassistenten<br />

gibt es optional. Nur mäßig:<br />

die Übersichtlichkeit.<br />

UMWELT max. 30 Punkte<br />

20<br />

Das hohe Gewicht des Living<br />

treibt den Verbrauch nach oben<br />

(7,2 Liter/100 km im Test). Ölwechsel<br />

alle 30 000 Kilometer.<br />

TESTERGEBNIS max. 300 P.<br />

Bewertet nach dem Punkteschlüssel<br />

für Vans und Kombis<br />

177 PUNKTE<br />

KOSTENWERTUNG max. 150 P.<br />

88<br />

Dem erhöhten Verbrauch und der<br />

geringen Garantie (nur zwei Jahre)<br />

stehen klassenübliche Monatskosten<br />

gegenüber.<br />

GESAMTERGEBNIS max. 450 P.<br />

265<br />

FAZIT<br />

Für einen<br />

Fiat 500<br />

ein riesiges Auto, doch als<br />

Siebensitzer äußerst kompakt<br />

– der Living bietet viel<br />

variabel nutzbaren Raum<br />

fürs Geld. Der Dieselmotor<br />

ist nicht gerade sparsam,<br />

aber kultiviert und ausreichend<br />

kräftig. So harmoniert<br />

er gut mit dem gemütlichen<br />

Charakter des Vans.<br />

Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />

21


Jahrestest<br />

Vw polo 1.2 TSI<br />

Das 70 000-<br />

Kilometer-<br />

Protokoll<br />

DoKumentiert Was ging kaputt? Blieb der<br />

VW Polo liegen? Wie teuer waren die<br />

Inspektionen? Hier sind alle Störungen<br />

und Kosten aufgelistet.<br />

Kilometerstand 4660<br />

am 3. Februar 2012 tritt der VW Polo zum<br />

langzeittest bei aUtostraßenverkehr an.<br />

Unter der Haube: ein 105-Ps-Benziner<br />

Kilometerstand 22 013<br />

der Handbremshebelknopf ist abkömmlich<br />

und muss entsprechend ersetzt werden.<br />

Gesamtbetrag: 1,82 euro<br />

musterknabe?<br />

Seit der Markteinführung der ersten Generation<br />

des VW Polo vor 39 Jahren zählt der Kleinwagen<br />

aus Wolfsburg beständig zu den beliebtesten<br />

Fahrzeugen überhaupt. Aber ist er wirklich so<br />

gut? Und warum? Im Dauertest bei AUTO<br />

muss ein Polo der fünften Generation<br />

beweisen, was er wirklich draufhat.<br />

22 Auto 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr


Kilometerstand 24 600<br />

Während an den langstreckenqualitäten des<br />

komfortablen Viertürers keiner zweifelt, nervt<br />

das navi mit geringer rechenleistung<br />

Kilometerstand 25 100<br />

den sommer über rollt der Polo<br />

auf üppig dimensionierten dunlop sP<br />

sportmaxx im Format 215/45 r 16<br />

Kilometerstand 26 449<br />

die erste inspektion steht an – mehr<br />

als ein Ölwechsel sowie der tausch eines<br />

staub filters ist nicht fällig. Weiter geht’s<br />

„Dank der direkten<br />

und präzisen Lenkung<br />

macht der Polo auf<br />

kurvigen Strecken<br />

richtig Laune und<br />

bleibt doch sicher“<br />

Michael von Maydell<br />

„Mit dem quirligen<br />

1.2 TSI ist der Polo<br />

bestens motorisiert<br />

und bei Bedarf richtig<br />

schnell. Nur der Verbrauch<br />

ist zu hoch“<br />

Kai Klauder<br />

„Das Platzangebot<br />

im Polo-Fond ist auch<br />

für größere Insassen<br />

und auf Langstrecken<br />

absolut ausreichend“<br />

Stefan Cerchez<br />

Vielleicht mag es ja abgedroschen<br />

klingen, aber<br />

wenn man Kollegen nach ihren<br />

Eindrücken über den reflexsilbernen<br />

Dauertest-Polo befragt,<br />

hört man immer wieder den<br />

Satz: „Mehr Auto braucht kein<br />

Mensch.“ Warum? Mit einer<br />

Länge von 3,97 Meter und<br />

einem Ladevolumen von minimal<br />

280 Liter ist der Polo der<br />

fünften Generation eben längst<br />

kein putziger Kleinwagen mehr.<br />

Diese Rolle übernehmen inzwischen<br />

Modelle wie VW Up<br />

oder Opel Adam. Gut: Trotz<br />

seiner Größe wartet der Viertürer<br />

mit einer guten Rundumsicht<br />

auf und lässt sich dank<br />

seiner leichtgängigen Lenkung<br />

selbst in hektischen Innenstädten<br />

leicht rangieren und manövrieren.<br />

Parkpiepser? Unnötig.<br />

Bis auf einen kleinen Kratzer<br />

am Heck hat sich der Dauertester<br />

jedenfalls keinerlei Blessuren<br />

eingefangen.<br />

Fahrer und Beifahrer selbst<br />

nehmen auf bequemen Sitzen<br />

Platz, die auch auf langen Strecken<br />

nicht für Rückenschmerzen<br />

sorgen. Für Kopf, Schulter<br />

und Beine ist ausreichend Platz<br />

vorhanden – ebenso für große<br />

Wasserflaschen, Telefone oder<br />

Landkarten. Und im geräumigen<br />

Fond fühlen sich sogar<br />

Passagiere über 1,8 Meter<br />

Länge noch wohl. Hier sorgt<br />

eine gut ausgeformte Rückbank<br />

mit genügend Beinauflage<br />

in Verbindung mit ausreichend<br />

hohen Kopfstützen für<br />

guten Langstreckenkomfort.<br />

Daran natürlich nicht unbeteiligt:<br />

das bestens abgestimmte<br />

Fahrwerk. Trotz üppiger Bereifung<br />

und kurzem Radstand<br />

steckt es nahezu alle Stöße<br />

locker weg und sorgt für Ruhe<br />

im Innenraum. Und wer es<br />

doch mal flotter angehen<br />

möchte – kein Problem.<br />

23


GARANTIERT GROSSARTIG.<br />

Der neue SEAT Leon ST.<br />

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Distanzregelung (ACC) 2 und Umfeldbeobachtungssystem<br />

Front Assist 2<br />

mit City-Notbremssystem.<br />

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Langlebige und wartungsfreie<br />

LEDs leuchten die Straße<br />

perfekt aus.<br />

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Deutschland GmbH, zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten. Abbildung zeigt Sonderausstattung.


JAHRESTEST<br />

VW POLO 1.2 TSI<br />

KILOMETERSTAND 50 111<br />

Auch nach 50 000 Kilometern läuft<br />

der kleine Turbobenziner unverändert<br />

kultiviert und zieht kräftig an<br />

KILOMETERSTAND 62 074<br />

Im Rahmen der zweiten Inspektion<br />

erhält der Polo eine neue Türdichtung.<br />

Materialpreis: 41,99 Euro<br />

KILOMETERSTAND 65 200<br />

Bis auf einen kleinen Schaden am<br />

Stoßfänger hinten links sieht der Polo<br />

fast neuwertig aus<br />

GUT ZU VERKAUFEN<br />

Metallic- oder Perleffektlack<br />

kostet 450 Euro Aufpreis. Der<br />

Testwagen ist in unauffälligem<br />

Reflexsilber eingefärbt<br />

VERBESSERTER ZUSTIEG<br />

Die Investition in zwei<br />

zusätzliche Türen (760 Euro)<br />

sollte man nicht scheuen, sie<br />

erhöht die Praxistauglichkeit<br />

NOBLER AUFTRITT<br />

Dank der Highline-Ausführung<br />

prunkt der Polo mit<br />

schwarz lackiertem Grill und<br />

Chromeinfassungen<br />

LICHT UND SICHT<br />

Licht- und Regensensor<br />

kosten ebenso Aufpreis wie<br />

Bi-Xenon- oder Nebelscheinwerfer<br />

mit Abbiegelicht<br />

MODELLPFLEGE<br />

EINFÜHRUNG<br />

Die fünfte Generation des VW<br />

Polo feierte in Deutschland<br />

im Juni 2009 Premiere.<br />

MOTOREN<br />

Benziner: 1.2 (60/70 PS), 1.4<br />

mit 85 PS, 1.2 TSI (90/105<br />

PS), 1.4 TSI Blue GT (140<br />

PS), 1.4 TSI GTI (180 PS);<br />

1.2 TSI und Blue GT wahlweise<br />

mit Siebengang-DSG.<br />

Diesel: 1.2 TDI (75 PS),<br />

1.2 TDI Blue Motion (75 PS,<br />

EU-Normverbrauch: 3.3 L/<br />

100 km, 1.6 TDI (90/105 PS);<br />

teils mit DSG<br />

ZULASSUNGEN<br />

Vom Start 2009 bis Ende<br />

Dezember 2013 wurden in<br />

Deutschland rund 340 000<br />

Polo V neu zugelassen. Der<br />

Marktanteil in seiner Klasse<br />

beträgt rund 14 Prozent.<br />

ÄNDERUNGEN<br />

Dezember 2009: Polo Blue<br />

Motion. Juni 2010: Cross<br />

Polo, Polo GTI. November<br />

2011: 1.2 TSI (90 PS), elektronische<br />

Differenzialsperre,<br />

verbesserte Bremsanlage.<br />

Mai 2012: 1.2 TSI (105 PS).<br />

Juli 2012: Polo Blue GT.<br />

Mittels seiner direkten, präzisen<br />

Lenkung gibt sich der Fronttriebler<br />

bei Bedarf sehr agil<br />

und vermittelt viel Fahrspaß.<br />

Für gute Laune sorgt auch der<br />

1,2 Liter große Turbobenziner:<br />

105 PS stark, zieht der kultivierte<br />

Vierzylinder, ohne zu<br />

zögern, kräftig an, dreht locker<br />

über 5000 Touren und harmoniert<br />

bestens mit dem präzise<br />

rastenden Sechsgang-Schaltgetriebe.<br />

Der Nachteil des<br />

sehr ausgewogenen Gesamtpakets:<br />

Der Testverbrauch von<br />

7,7 L/100 km ist vergleichsweise<br />

hoch und der Testwagen<br />

selbst ziemlich teuer. Mit der<br />

noblen Highline-Ausführung<br />

(ab 17 700 Euro) sowie Extras<br />

wie vier Türen, Leichtmetallrädern,<br />

Bi-Xenon-Scheinwerfern,<br />

Klimaautomatik, Tempomat,<br />

Kopfairbags und dem<br />

Navigationssystem RNS 310<br />

sind über 23 000 Euro fällig.<br />

Die 515 Euro für das Navi<br />

hätte man sich in jedem Fall<br />

sparen können. Das langsam<br />

rechnende System nervte nicht<br />

nur mit einem zu kleinen Monitor<br />

und umständlicher Bedienung<br />

– es forderte auch bei<br />

jedem Grenzübertritt eine neue<br />

CD. Entsprechend überfüllt an<br />

Hüllen war das Handschuhfach,<br />

und im Dauertestbuch<br />

wimmelt es von negativen<br />

Kommentaren. Inzwischen hat<br />

Volkswagen das altmodische<br />

Navi aber rausgeworfen und<br />

durch ein System mit Festplattenspeicher<br />

ersetzt.<br />

Ebenfalls Kritik fingen sich die<br />

hellen und schnell verschmutzten<br />

Stoffsitze ein. Beispielsweise<br />

im Sommer einmal mit<br />

einer feuchten Hose oder einer<br />

verschwitzten Hand berührt,<br />

verbleiben in den Polstern<br />

hässliche Spuren, die sich<br />

zudem nur schwer wieder<br />

entfernen lassen. Selbst eine<br />

professionelle Innenraumreinigung<br />

bei Kilometerstand<br />

50 918 brachte ein nur minimal<br />

besseres Ergebnis. Wer<br />

25


Jahrestest<br />

VW Polo 1.2 TSI<br />

Fotos: Beate Jeske, Jürgen Schollemberger, Peter Wolkenstein, ulrich Schneider<br />

KIlomETErsTAnD 67 000<br />

Bremsscheiben und Beläge<br />

müssen über die gesamte Distanz<br />

nicht ausgetauscht werden<br />

tops und Flops<br />

ToP Das Sechsgang-Schaltgetriebe,<br />

das nur im 105-PStSI<br />

zum Einsatz kommt,<br />

lässt sich leicht und präsize<br />

schalten. Das optionale DSG<br />

ist hier überflüssig.<br />

sich also einen Polo zulegen<br />

möchte, sollte unbedingt ein<br />

dunkles Interieur wählen.<br />

Mehr gibt es hinsichtlich Material-<br />

und Verarbeitungsqualität<br />

nicht zu meckern. Nahezu<br />

sämtliche dunklen Kunststoffelemente<br />

weisen kaum Kratzer<br />

auf, die Passungen sind unverändert<br />

genau, und selbst der<br />

Laderaum präsentiert sich<br />

ToP Auch wenn der testverbrauch<br />

mit 7,7 L/100 km<br />

vergleichsweise hoch ist –<br />

wer sparsam fährt, kann den<br />

Polo auch mit Verbräuchen<br />

um die fünf Liter bewegen.<br />

ohne größere Macken. Gern<br />

genutzt wurde hier auch der<br />

doppelte Ladeboden (Serie<br />

bei Highline), unter dem<br />

sich selbst größere taschen<br />

bestens verstecken ließen.<br />

Lobenswert: An Bord ist sogar<br />

ein vollwertiges Ersatzrad.<br />

Zum Einsatz kam es nicht. Der<br />

Dauertester spulte unauffällig<br />

Kilometer für Kilometer ab. Bis<br />

KIlomETErsTAnD 72 000<br />

Zum zweiten mal knabbert ein<br />

marder die Dachantenne an,<br />

und das radio rauscht wieder<br />

FloP Die hellen Sitze mögen<br />

zwar schick sein, verschmutzen<br />

aber schnell und lassen<br />

sich nur mühsam wieder<br />

reinigen. Entsprechend ungepflegt<br />

wirkt der Innenraum.<br />

KIlomETErsTAnD 75 000<br />

seine 70 000 Kilometer<br />

absolviert der teure Polo ohne<br />

außerplanmäßige Pannen<br />

„Klasse – der Polo<br />

trägt als einer von<br />

wenigen Kleinwagen<br />

ein vollwertiges<br />

Ersatzrad im<br />

ausreichend großen<br />

Kofferraum“<br />

Konrad Bezold<br />

FloP Was für ein unsinn:<br />

Das Navi kennt noch keine<br />

DVDs. Wer im Ausland weiterkommen<br />

möchte, muss<br />

also für jedes Land eine<br />

eigene CD mitführen.<br />

auf eine poröse Dichtung der<br />

Fahrertür, einen abgefallenen<br />

Handbremshebelknopf sowie<br />

eine mehrfach vom Marder<br />

angeknabberte Antenne gibt es<br />

nichts Außerplanmäßiges zu<br />

berichten.<br />

Lediglich zwei klassische Inspektionen<br />

für insgesamt 930<br />

Euro, die dem Polo neues Öl,<br />

neue Filter und Wischergummis<br />

bescherten, standen an.<br />

Ebenso hielt sich der Bremsund<br />

Reifenverschleiß in engen<br />

Grenzen, ein Austausch war<br />

bis zum letzten Kilometer nicht<br />

erforderlich. Womit letztlich<br />

klar wird: Der Polo ist vollkommen<br />

zu Recht Deutschlands<br />

beliebtester Kleinwagen – und<br />

tatsächlich einfach gut.<br />

Michael von Maydell<br />

daten<br />

VW PoLo 1.2 tSI HIGHLINE<br />

antrieb<br />

Reihenvierzylinder-Benzinmotor<br />

vorn quer, zwei Ventile pro Zylinder,<br />

turbo, DI, Steuerkette<br />

Hubraum 1197 cm 3<br />

Leistung 77 kW/105 PS<br />

bei Drehzahl 5000 u/min<br />

max. Drehmoment 175 Nm<br />

bei Drehzahl 1550 u/min<br />

Spitze<br />

190 km/h<br />

Co2-Ausstoß 124 g/km<br />

Vorderradantrieb,<br />

Sechsgang-Getriebe<br />

karosserie<br />

Länge<br />

3970 mm<br />

Breite<br />

1682 mm<br />

Höhe<br />

1462 mm<br />

Radstand 2470 mm<br />

tankinhalt 45 Liter<br />

Kofferraum 280–952 Liter<br />

Anhängelast<br />

ungebremst/gebr. 540/1200 kg<br />

Serienbereifung 185/60 R 15 H<br />

testwagenbereifung 215/45 R 16 H<br />

Reifentyp Dunlop<br />

SP Sport Maxx<br />

Messwerte<br />

Beschleunigung 1)/2)<br />

0–100 km/h 9,5/9,6 s<br />

Elastizität 1)/2)<br />

60–100 km/h (IV. Gang) 8,6/8,6 s<br />

80–120 km/h (V. Gang) 13,3/13,3 s<br />

80–120 km/h (VI. Gang) 18,6/18,8 s<br />

Bremsweg<br />

unbeladen/beladen 1) 36,8/37,3 m<br />

unbeladen/beladen 2) 36,6/37,4 m<br />

Innengeräusch<br />

bei 100/130 km/h 67/70 dB(A)<br />

Normverbrauch 5,3 Liter S<br />

testverbrauch 7,7 Liter S<br />

Achslast v./h. 698/435 kg<br />

testwagenleergew. 1133 kg<br />

Zuladung 437 kg<br />

Wendekreis l./r. 10,5/10,5 m<br />

preis/kosten<br />

Basispreis 1) 17 700 Euro<br />

Testwagenpreis 1) 3) 23 230 Euro<br />

Testwagenpreis 2) 3) 23 422 Euro<br />

2) 3)<br />

Schätzpreis 14 100 Euro<br />

Wertverlust 4) 9130 Euro<br />

Finanzierung 5)<br />

Jahreszins 0,90 %<br />

möglicher Rabatt 6) 13 %<br />

Abgasnorm Euro 5<br />

Steuer pro Jahr 82 Euro<br />

Versicherung<br />

HP/tK/VK 14/17/16<br />

Haftpflicht (50 %) 498 Euro<br />

teilkasko 287 Euro<br />

Vollkasko (50 %) 725 Euro<br />

Fixkosten pro Jahr 1305 Euro<br />

Monatskosten 7) 493/236 Euro<br />

Kilometerkosten 7) 39,5/18,9 Cent<br />

Inspektion 30 000 km/<br />

zwei Jahre<br />

Garantie<br />

technik/Lack 2/3 Jahre<br />

Durchrostung 12 Jahre<br />

Mobilität unbegrenzt<br />

1)<br />

bei testbeginn; 2) bei testende; 3) mit Zusatzausstattung;<br />

4) auf Basis des Listenpreises;<br />

5)<br />

über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />

15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />

6)<br />

laut NetCar.de; 7) mit/ohne Wertverlust<br />

FAZIT<br />

Der Polo<br />

ist zwar<br />

teuer, beeindruckt dafür aber<br />

mit viel Komfort, gutem<br />

Platzangebot und herausragender<br />

Zuverlässigkeit.<br />

26 Auto 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr


– Phil Hansen, Multimedia-Künstler –<br />

„Es scheint immer unmöglich zu sein,<br />

bis es jemand macht.“<br />

Der neue Mazda3. Jetzt mit 0 % Zinsen finanzieren.*<br />

Wer sagt, dass man als Künstler eine ruhige Hand braucht? Indem er das Zittern seiner Hand annahm,<br />

entdeckte Phil Hansen neue Wege, Kunst zu schaffen, und inspirierte Millionen. Die SKYACTIV Technologie<br />

ist Mazdas Beweis, dass es sich lohnt, herkömmliche Denkweisen in Frage zu stellen. Diese kommt im Mazda3<br />

beispielsweise als SKYACTIV-D 150 Dieselmotor zum Einsatz und bietet bei einem Verbrauch ab nur 4,1 l pro 100 km<br />

beeindruckende 150 PS / 110 kW und begeisternde 380 Nm. Der neue Mazda3. MAZDA. LEIDENSCHAFTLICH ANDERS.<br />

Kraftstoffverbrauch (innerorts / außerorts / kombiniert): 4,9 / 3,6 / 4,1 l / 100 km; CO 2 -Emissionen (kombiniert): 107 g / km.<br />

* Mazda Finance – ein Service-Center der Santander Consumer Bank AG, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach. Widerrufsrecht gemäß § 495 BGB. Mazda VarioOption Finanzierung, ein Finanzierungsbeispiel<br />

für den Mazda3 5-Türer Center-Line SKYACTIV-D 150 bei € 22.682,70 Barzahlungspreis (UPE des Herstellers abzüglich eines bei teilnehmenden Mazda Vertragshändlern gewährten Kundenrabatts in Höhe von<br />

€ 1.707,30). € 5.729,00 Anzahlung, 0,00 % effektiver Jahreszins, € 159,00 monatliche Rate (erste Rate € 158,33), € 9.481,37 kalkulierte Schlussrate, 48 Monate Laufzeit, 40.000 km Gesamtlaufleistung, 0,00 %<br />

gebundener Sollzins, € 16.953,70 Nettodarlehensbetrag, € 16.953,70 Gesamtbetrag, € 0,00 Bearbeitungsgebühr. Alle Preise (brutto) jeweils zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten. Angebot gültig für<br />

Privatkunden bei Kaufvertragsabschluss bis 31.<strong>03</strong>.<strong>2014</strong> (nicht mit anderen Nachlässen/Aktionen kombinierbar).<br />

Abb. zeigt Fahrzeug mit höherwertiger Ausstattung.<br />

Auch über<br />

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Eine Werbung der Mazda Motors (Deutschland) GmbH.


RÜCKBLICK<br />

DIE AUTO-HIGHLIGHTS DES JAHRES<br />

Das war 2013<br />

W n R-M<br />

Gleich in der Volkswagen-Premierensaison gewinnt Sébastien<br />

Ogier den Weltmeister-Titel im WRC-Polo.<br />

Ekr-P W<br />

Die Münchner denken das Auto neu: Der i3 fährt elektrisch und ist<br />

a us Carbon gefertigt. So wiegt er mit Akkus nur 1270 Kilogramm.<br />

Nm Nm r r O-Ce<br />

O-Ce<br />

Karl-Thomas Neumann (52) führt seit März die deutsche<br />

GM-Tochter Opel. Erster Erfolg: Chevrolet verlässt Europa.<br />

Sbsus Aufit<br />

Die neue Mercedes S-Klasse will das „beste Auto der<br />

Welt“ sein. Das Vergnügen kostet ab 79 789 Euro.<br />

Aut-P<br />

Mercedes demonstriert mit seriennaher<br />

Technik im öffentlichen Verkehr<br />

die Reife autonomer Fahrsysteme.<br />

Bi-Mrah<br />

50 J J Prs Prs 91 91<br />

Kaum ein Auto hat sich Grundform und Charakter über so<br />

lange Zeit erfolgreich bewahren können. Happy Birthday!<br />

F 1-F e i s <br />

Regisseur Ron Howard liefert einen herausragenden Motorsport-<br />

Film ab, der hierzulande leider in den Kinos floppt.<br />

Am 10. Oktober kontrolliert die Polizei<br />

bundesweit drei Millionen Autofahrer<br />

und erwischt mehr als 83 000 Raser.<br />

28 AUTO 3/<strong>2014</strong><br />

www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


Zu Beginn des neuen Jahres schauen wir in den RÜCKSPIEGEL und<br />

lassen das Jahr 2013 noch einmal Revue passieren. Auf dieser<br />

Doppelseite präsentieren wir Ihnen eine Auswahl der wichtigsten<br />

Auto-Themen der vergangenen zwölf Monate.<br />

Znf t<br />

W km Mu?<br />

Die Pkw-Maut ist laut Koalitionsvertrag nun beschlossene<br />

Sache. Wann sie de facto eingeführt wird, ist aber offen.<br />

Bu stat B<br />

Eine Gesetzesänderung erlaubt erstmals Fernbuslinien<br />

innerhalb Deutschlands. Dank attraktiver<br />

Preise kommt das neue Angebot gut an.<br />

Mit dem ix35 Fuel Cell bietet Hyundai<br />

das erste in Serie gebaute Brennstoffzellen-Auto<br />

in Deutschland an.<br />

W W bu bu E-Li-Aut<br />

E-Li-Aut<br />

Volkswagen wird 250 Exemplare des Sparmobils XL1 verbrauch 0,9 L/100 km) produzieren. Preis: 111 000<br />

(Norm-<br />

Euro.<br />

UO eh Jl<br />

Seit 60 Jahren gibt es <strong>AUTOStraßenverkehr</strong>. Wir feiern mit<br />

einem Sonderheft und der Teilnahme an der Sachsen Classic.<br />

Crhn rfli<br />

Car-2-go entwickelt sich positiv: Daimler stockt die Flotte in<br />

Stuttgart auf 500 Autos auf und weitet das Einsatzgebiet aus.<br />

Ref r Pkknt<br />

Der damalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vereinfacht<br />

das Punktesystem für Verkehrssünden. Start: 1.5.<strong>2014</strong>.<br />

Vet h r Ti S<br />

Sebastian Vettel (26) aus Heppenheim gewinnt mit 13 Grand Prix-Siegen die<br />

Formel 1-Weltmeisterschaft 2013 und verteidigt damit seinen Titel zum dritten Mal.<br />

Text: Stefan Cerchez<br />

29


vergleichstest<br />

Hyundai ix35 2.0 CRdi • Mazda CX-5 d 150 • Skoda yeti 2.0 tdi<br />

Die Schneekönige<br />

Auch wenn er sich diesmal<br />

lange vor der Tür herumgedrückt<br />

hat: Jetzt ist er da, der Winter.<br />

Also nichts wie raus – mit dem<br />

MoDellgepflegten SkoDa<br />

Yeti und zweien seiner Lieblingsrivalen:<br />

dem ebenfalls jüngst<br />

aufgefrischten Hyundai ix35 und<br />

dem Mazda CX-5. Dieselmotoren<br />

mit Leistungen von 136 bis<br />

150 PS und Allradantrieb lassen<br />

den Schnee wehen.<br />

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Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />

Wir sollten alle mehr rausgehen.<br />

Dann lohnte sich<br />

vieles auch viel mehr: die wasserfesten<br />

Outdoorschuhe, mit<br />

denen wir nur Büroflure durchwandern,<br />

die Goretex-Jacke, in<br />

die wir für den Weg zur Kantine<br />

schlüpfen, und der Kompass<br />

im Telefon, der uns am<br />

23. Dezember aus dem Weihnachtsbummelwahnsinn<br />

gelotst<br />

hat. Und wir müssten uns<br />

nicht mehr von Menschen, die<br />

Mountainbike-Brillen nur im<br />

Haar tragen, vorrechnen lassen,<br />

wie unsinnig so ein SUV<br />

mit Allradantrieb sei, für die<br />

paar Tage im Jahr, an denen es<br />

schneit. Aber, Freunde, Zeit ist,<br />

was wir daraus machen.<br />

Also erinnern wir uns schnell<br />

an die weisen Worte des großen<br />

Mark Twain, wonach es<br />

immer mehr Überwindung<br />

kos tet rauszugehen als draußen<br />

zu bleiben, schütteln das<br />

letzte Frösteln ab und fahren<br />

dorthin, wo es dem Allradantrieb<br />

des Skoda Yeti beim<br />

Kraft verteilen ganz warm um<br />

die Haldexkupplung wird.<br />

Denn Skoda macht beim Yeti<br />

Ernst – nicht nur bei den Geländeambitionen.<br />

Die zeigen<br />

sich nun in einer 200 Euro<br />

teureren Outdoor-Version, die<br />

Front, Heck und Flanken mit<br />

unlackiertem Rempelschutz<br />

desensibilisiert. Ohnehin verfügt<br />

der Yeti mit steilen Rampenwinkeln,<br />

kurzem Radstand<br />

und 18 Zentimeter Bodenfreiheit<br />

über die Grundbegabungen<br />

eines Kraxlers auch in der<br />

von uns getesteten Normalversion<br />

ohne Protektoren.<br />

Aber selbst diese schaut grimmig<br />

drein, denn das Schmunzelmonsterlächeln<br />

haben sie<br />

dem Yeti in beiden Ausführungen<br />

weggeliftet. Wirklich<br />

jünger schaut er damit nun<br />

nicht aus, aber womöglich so<br />

viel seriöser, wie es sich die<br />

Kunden gewünscht haben.<br />

Gleichzeitig stellt die gestrenge<br />

Front die erheblichste Neuerung<br />

dar, der Vollständigkeit<br />

halber nennen wir noch die<br />

nun optional lieferbaren Bi- Xenon-Scheinwerfer,<br />

landen aber<br />

nach Erwähnung der modifizierten<br />

Heckleuchten schon bei<br />

Nebensächlistem wie dem<br />

neuen Lenkrad und der Ergänzung<br />

der Farbpalette durch die<br />

wohl heftig vermisste Schattierung<br />

„Jungle Green“. Wobei<br />

sich der Mangel an Verbesserungen<br />

auch dadurch erklären<br />

lässt, dass es so viel nicht zu<br />

verbessern gab.<br />

Ganz im Gegensatz zum Hyundai<br />

ix35. Bei dem weist äußerlich<br />

nichts darauf hin, wie<br />

heftig die Techniker im Fundament<br />

herumgefuhrwerkt<br />

haben. Denn wenn es bisher<br />

einen Moment gab, in dem<br />

ix35-Besitzer sich in ihrem<br />

Erwerb bestätigt fühlten, dann<br />

fand der wohl niemals auf<br />

einer Straße mit Unebenheiten<br />

statt. Oder auf einer mit Kurven.<br />

Die Entwickler stimmten<br />

das Fahrwerk neu ab: für mehr<br />

Agilität und mehr Komfort. Das<br />

geht normalerweise schwer<br />

zusammen. Anders beim ix35,<br />

der in beidem nur besser werden<br />

konnte. Und besser wurde.<br />

Die elektromechanische<br />

Lenkung hat nun wie beim i30<br />

drei anwählbare Kennlinien, in<br />

denen die Servounterstützung<br />

variiert. Noch immer lenkt er<br />

31


VERGLEICHSTEST<br />

HYUNDAI ix35 2.0 CRDi • MAZDA CX-5 D 150 • SKODA YETI 2.0 TDI<br />

HYUNDAI<br />

RAUBEINIG Schwach gedämmt, dröhnt der<br />

müde Turbodiesel. Großer Kofferraum<br />

Ladevolumen<br />

465/1436 L<br />

VARIABLE UNTERSTÜTZUNG<br />

Bei der großen Modellpflege<br />

verpassten die Ingenieure<br />

dem ix35 eine dreifach verstellbare<br />

Lenkungskennlinie<br />

eher diffus ein, meldet wenig<br />

zurück, doch das wünschelrutige<br />

Feedback ist er nun los<br />

und baut stattdessen verwertbare<br />

Rückstellkräfte auf.<br />

Landstraßen-Heldenlegenden<br />

werden wir so noch immer<br />

nicht mit ihm erleben, doch<br />

alles bleibt sicher. Zudem bietet<br />

der Hyundai nun besseren<br />

Komfort, stolpert nur öfter mal<br />

über kurze Unebenheiten. Immerhin<br />

kraucht er tapfer durch<br />

den Schnee, wenn der automatisch<br />

regelnde Allradantrieb bis<br />

38 km/h auf eine Kraftverteilung<br />

von 50 Prozent pro Achse<br />

fixiert ist, bergab bremst ihn<br />

die Abfahrhilfe.<br />

Auf derlei Kraxel-Unterstützung<br />

verzichtet der Mazda<br />

CX-5, der zeigt, wohin uns der<br />

Trend zum geländescheuen<br />

SUV gebracht hat: direkt auf<br />

seinen schwach gepolsterten<br />

Fahrersitz. Die ganze Offroad-<br />

Abteilung der SUV-Veranstaltung<br />

ist ihm suspekt. Ja, sacht<br />

gesteigerte Bodenfreiheit und<br />

Allrad sorgen für trittfeste<br />

Trak tion auf Schnee, aber man<br />

muss sich ja nicht gleich ins<br />

Gelände wagen. Stattdessen<br />

kümmert er sich lieber um die<br />

anderen Gründe, aus denen<br />

SUV gekauft werden: leicht erhöhte<br />

Sitzposition, viel Platz<br />

und gute Variabilität. So bringt<br />

er Pilot und Co. erhaben, doch<br />

gut ins Auto integriert unter,<br />

beherbergt Passagiere im Fond<br />

auf der weichen Bank, die sich<br />

zudem vom Kofferraum aus<br />

dreigeteilt fernentriegeln lässt<br />

und dann federvorgespannt<br />

zur Ebene abtaucht.<br />

Damit übertrumpft er den<br />

Hyundai, der zwar ähnlich gute<br />

Platzverhältnisse bietet, Fahrer<br />

und Beifahrer hoch auf seitenhaltarmen<br />

Sitzen positioniert<br />

und Mitfahrer im Fond auf der<br />

tief montierten, konturarmen<br />

Rückbank. Deren Lehne klappt<br />

nur zweigeteilt zu einer<br />

ansteigen den Ladefläche um.<br />

Dagegen lässt sich der Yeti im<br />

Fond wie bisher kompett ausräumen.<br />

Die Dreiersitzkombination<br />

mit schmalem Mittel-<br />

MAZDA<br />

LAUFRUHIG Der Skyactiv-Diesel ist kultiviert,<br />

sparsam, schnell. Dreigeteilte Lehne<br />

Ladevolumen<br />

5<strong>03</strong>/1620 L<br />

FLEXIBLER ZUGRIFF<br />

Die Funktionen des Infotainments<br />

lassen sich gleichermaßen<br />

über Drehdrücker und<br />

Touchscreen regeln<br />

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SoLide keine variabilitätstricks außer der klappbaren<br />

Lehne. Mit fixierter kraftverteilung stapft der ix35 wacker los<br />

platz stammt wie bisher aus<br />

dem Roomster, erlaubt deshalb<br />

auch das Verschieben,<br />

Neigungsverstellen oder den<br />

Ausbau. Dann packt der Yeti<br />

am meisten in sein kastiges<br />

Heck, während das Kofferraum-Standardvolumen<br />

(405<br />

Liter) im Gegensatz zu seinen<br />

Kontrahenten kaum reicht, die<br />

Aufgaben des sperrigen Familienalltags<br />

einzupacken.<br />

Auch die Passagiere bringt der<br />

Yeti beengter unter – vorn und<br />

im Fond ist er rund fünf Zentimeter<br />

schmaler als der Mazda.<br />

Immerhin steigern steile Dachsäulen<br />

das Raumgefühl, und<br />

das leicht bedienbare Cockpit<br />

ragt nicht so weit nach innen<br />

wie der stämmige Armaturenträger<br />

des Hyundai.<br />

Dort verwaltet wie im Skoda<br />

ein Touchscreen das Infotain-<br />

duRCHdaCHT Lehnenteile und Bank tauchen zu einer Ladeebene<br />

ab. ohne kraxelhilfen wühlt sich der CX-5 voran<br />

daten im vergleich<br />

antrieb<br />

Motor<br />

Hyundai<br />

ix35 2.0 CRdi 4Wd<br />

TRend<br />

Reihenvierzylinder-Dieselmotor,<br />

vorne quer, vier<br />

Ventile pro Zylinder, Turbo,<br />

DI, Steuerkette<br />

Mazda<br />

CX-5 SkyaCTiv-d 150<br />

aWd CenTeR-Line<br />

Reihenvierzylinder-Dieselmotor,<br />

vorne quer, vier<br />

Ventile pro Zylinder, Turbo,<br />

DI, Steuerkette<br />

Skoda<br />

yeTi 2.0 Tdi 44<br />

eLeganCe<br />

Reihenvierzylinder-Dieselmotor,<br />

vorne quer, vier<br />

Ventile pro Zylinder, Turbo,<br />

DI, Zahnriemen<br />

Hubraum 1995 cm 3 2191 cm 3 1968 cm 3<br />

Leistung<br />

bei Drehzahl<br />

100 kW/136 PS<br />

3000 U/min<br />

110 kW/150 PS<br />

4500 U/min<br />

1<strong>03</strong> kW/140 PS<br />

4200 U/min<br />

max. Drehmoment<br />

bei Drehzahl<br />

320 Nm<br />

2000 U/min<br />

380 Nm<br />

1800 U/min<br />

320 Nm<br />

1750 U/min<br />

Höchstgeschwindigkeit 181 km/h 197 km/h 187 km/h<br />

CO 2<br />

-Ausstoß 145 g/km 136 g/km 164 g/km<br />

Kraftübertragung, Getriebe<br />

Allradantrieb,<br />

Allradantrieb,<br />

Allradantrieb, Siebengang-<br />

Sechsganggetriebe Sechsganggetriebe Doppelkupplungsgetriebe<br />

karosserie<br />

Länge/Breite/Höhe 4410/1820/1665 mm 4555/1840/1710 mm 4222/1793/1691 mm<br />

Radstand 2640 mm 2700 mm 2578 mm<br />

Tankinhalt 58 Liter 58 Liter 60 Liter<br />

Kofferraum 465–1436 Liter 5<strong>03</strong>–1620 Liter 405–1580 Liter<br />

Anhängelast<br />

ungebremst/gebremst<br />

750/2000 kg 750/2000 kg 700/2100 kg<br />

Serienbereifung 225/60 R 17 H 225/65 R 17 V 225/50 R 17 W<br />

Testwagenbereifung<br />

Reifentyp<br />

225/55 R 18 H<br />

Hankook Optimo K 415<br />

225/65 R 17 V<br />

Yokohama Geolander G 98<br />

messwerte<br />

Beschleunigung<br />

0–100 km/h 11,0 s 9,6 s 10,7 s<br />

Elastizität<br />

60–100 km/h (IV. Gang)<br />

80–120 km/h (IV. Gang)<br />

80–120 km/h (V./VI. Gang)<br />

7,9 s<br />

9,2 s<br />

11,0/15,3 s<br />

6,6 s<br />

7,9 s<br />

9,6/12,5 s<br />

225/50 R 17 W<br />

Dunlop SP Sport 01<br />

Bremsweg<br />

unbeladen/beladen 38,5/38,2 m 39,0/38,1 m 37,5/38,6 m<br />

Innengeräusch<br />

bei 100 km/h<br />

bei 130 km/h<br />

66 db(A)<br />

70 db(A)<br />

66 db(A)<br />

69 db(A)<br />

68 db(A)<br />

71 db(A)<br />

Normverbrauch<br />

Testverbrauch<br />

5,5 Liter D<br />

7,3 Liter D<br />

5,2 Liter D<br />

7,2 Liter D<br />

6,3 Liter D<br />

7,7 Liter D<br />

Achslast vorn/hinten 10<strong>03</strong>/660 kg 955/636 kg 954/650 kg<br />

Testwagenleergewicht<br />

Zuladung<br />

1663 kg<br />

477 kg<br />

1591 kg<br />

514 kg<br />

1604 kg<br />

496 kg<br />

Wendekreis links/rechts 11,4/11,3 m 12,0/11,9 m 10,6/10,6 m<br />

ausstattung<br />

Airbags<br />

Kopf vorn und hinten<br />

Seiten vorn/hinten<br />

Serie<br />

Serie/–<br />

Serie<br />

Serie/–<br />

Serie<br />

Serie/280 Euro<br />

Automatikgetriebe 1400 Euro 1800 Euro 1800 Euro<br />

Einparkhilfe hinten Serie – Serie<br />

Metalliclackierung 500 Euro 530 Euro 510 Euro<br />

Navigationssystem 1500 Euro 500 Euro 600 Euro<br />

Schiebedach 1200 Euro – 1095 Euro<br />

Bi-Xenon-Scheinwerfer 950 Euro 1100 Euro 1350 Euro<br />

preis/kosten<br />

Preis 29 490 euro 30 590 euro 31 590 euro 1)<br />

Wertverlust 14 200 Euro 13 500 Euro 13 200 Euro<br />

möglicher Rabatt 2) 15 % 16 % 22 %<br />

Finanzierung 3) Jahreszins 3,90 % 0,00 % 6,99 %<br />

Leasing 4)<br />

Anzahlung<br />

monatliche Rate<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

6118 Euro<br />

445 Euro<br />

6318 Euro<br />

363 Euro<br />

Abgasnorm Euro 5 Euro 6 Euro 5<br />

Steuer pro Jahr 290 Euro 272 Euro 328 Euro<br />

Versicherung HK/TK/VK 20/21/21 17/23/23 15/22/18<br />

Haftpflicht (50% Prämie) 716 Euro 591 Euro 531 Euro<br />

Teilkasko 484 Euro 576 Euro 536 Euro<br />

Vollkasko (50% Prämie) 1148 Euro 1344 Euro 877 Euro<br />

Fixkosten pro Jahr 2154 Euro 2207 Euro 1736 Euro<br />

Monatskosten<br />

mit/ohne Wertverlust 733/340 Euro 715/341 Euro 684/315 Euro<br />

Kilometerkosten<br />

mit/ohne Wertverlust 58,6/27,2 Cent 57,2/27,2 Cent 54,8/25,2 Cent<br />

Ölwechselintervall 30 000 km/1 Jahr 20 000 km/1 Jahr 30 000 km/2 Jahre<br />

Inspektionsintervall 60 000 km/2 Jahre 40 000 km/2 Jahre 60 000 km/4 Jahre<br />

Garantie<br />

Technik/Lack<br />

Durchrostung<br />

Mobilität<br />

5/5 Jahre<br />

12 Jahre<br />

15 Jahre<br />

3/3 Jahre<br />

12 Jahre<br />

15 Jahre<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2/3 Jahre<br />

12 Jahre<br />

unbegrenzt<br />

1)<br />

inklusive DSG; 2) laut Preisagentur netCar.de – das InternetAutohaus; 3) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Jahreszins effektiv; 4) Kilometerleasing,<br />

Laufzeit drei Jahre (15 000 km/Jahr)<br />

33


VERGLEICHSTEST<br />

HYUNDAI ix35 2.0 CRDi • MAZDA CX-5 D 150 • SKODA YETI 2.0 TDI<br />

UPGRADE Mit optionalem<br />

Allradantrieb<br />

kommen alle auch im<br />

Winter hoch hinaus<br />

ment, wohingegen sich das<br />

des Mazda entweder ebenfalls<br />

über die berührsensible Oberfläche<br />

des Monitors bedienen<br />

lässt oder über den Drehdrücker<br />

zwischen den Sitzen – das<br />

macht den Umgang im Mazda<br />

etwas umständlicher und kostet<br />

beim Einlernen Zeit.<br />

Die holt er mit seinem Motor<br />

schnell wieder auf. Sein mit<br />

14:1 besonders niedrig verdichteter<br />

2,2-Liter-Turbodiesel<br />

legt ohne Ladehemmung los,<br />

schiebt energisch und dreht<br />

sogar motiviert, kooperativ unterstützt<br />

vom präzisen und gut<br />

gestuften Sechsganggetriebe.<br />

Damit passt er gut zum CX-5,<br />

der so gern dynamisch wirkt,<br />

was ihm zunächst auch gelingt.<br />

Doch seiner homogen<br />

ansprechenden Lenkung mangelt<br />

es an Präzision. Zudem<br />

regelt das ESP früh und herb.<br />

Ganz gut so, denn als der SUV<br />

im April 2012 zu uns kam, hob<br />

er bei Lastwechseln gern mal<br />

das Hinterrad. Nun fährt sich<br />

der ordentlich gefederte CX-5<br />

im Handling abgestumpfter,<br />

denn das ESP deeskaliert früher.<br />

Allerdings schwächelt der<br />

Mazda nun beim Bremsen mit<br />

langen Anhaltewegen und dem<br />

spät und unpräzise ansprechenden<br />

Pedal.<br />

Eher wenig zu bremsen gibt es<br />

beim Hyundai. Sein Zweiliter-<br />

Turbodiesel nagelt sich mürrisch<br />

aus der Anfahrschwäche<br />

heraus, zieht müder und<br />

dröhnt höheren Drehzahlen<br />

entgegen – höher ist dabei alles<br />

über 2500/min, denn schon<br />

bei 3000 Touren erreicht der<br />

Zweiliter seine Maximalleistung.<br />

136 PS genügen für<br />

sacht e Beschleunigung, wobei<br />

man mitunter ein wenig länger<br />

im sperrigen Sechsganggetriebe<br />

herumrühren muss, bis es<br />

sich richtig verzahnt.<br />

Das gelingt beim Yeti ganz<br />

automatisch. Absatzfrei und<br />

SKODA<br />

GENERAL MOTOR Der TDI ist der Standardmotor<br />

des VW-Konzerns. Kleiner Laderaum<br />

Ladevolumen<br />

405/1580 L<br />

RUNTER UND RÜBER<br />

Bergabfahrhilfe und Offroad-<br />

Kennlinien für ESP, ABS<br />

und ASR helfen dem Yeti<br />

bergab und bergauf<br />

34 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


Innenhöhe v/h 990/955 mm<br />

Innenbreite v/h 1505/1475 mm<br />

Länge der Sitzfläche<br />

v/h 505/480 mm<br />

Innenhöhe v/h 1050/1000 mm<br />

Innenbreite v/h 1495/1505 mm<br />

Länge der Sitzfläche<br />

v/h 490/460 mm<br />

Innenhöhe v/h 1040/980 mm<br />

Innenbreite v/h 1445/1440 mm<br />

Länge der Sitzfläche<br />

v/h 510/460 mm<br />

820 mm<br />

665 mm<br />

2640 mm<br />

4410 mm<br />

830 mm<br />

655 mm<br />

2700 mm<br />

4555 mm<br />

830 mm<br />

585 mm<br />

2576 mm<br />

4222 mm<br />

HYUNDAI<br />

725 mm<br />

MAZDA<br />

740 mm<br />

SKODA<br />

710 mm<br />

1665 mm<br />

1710 mm<br />

1691 mm<br />

treffsicher doppelverkuppelt<br />

das Getriebe die sechs Gänge,<br />

stellt sich gut auf die Vorlieben<br />

des zugkräftigen, jedoch wenig<br />

drehbegeisterten Zweiliter-TDI<br />

ein. Mit der feinfühligen und<br />

präzisen Lenkung kurvt er dennoch<br />

am agilsten über Land<br />

und bietet trotz der grundsätzlich<br />

straffen Grundabstimmung<br />

guten Federungskomfort.<br />

So reicht es trotz des<br />

teuren Doppelkupplungsgetriebes<br />

(Aufpreis 1800 Euro)<br />

für den Sieg.<br />

Wir stöbern mit den dreien<br />

jetzt aber im Schnee, freuen<br />

uns über den Allradantrieb,<br />

bleiben noch draußen und<br />

wundern uns, warum die anderen<br />

so wenig draus machen.<br />

Sebastian Renz<br />

UNSER URTEIL<br />

HYUNDAI MAZDA SKODA<br />

PLATZ max. 40 Punkte<br />

30 32 27<br />

Mit ihren deutlich üppigeren Abmessungen bieten ix35 und CX-5 viel größere Innenräume. Während der Mazda<br />

vor allem die Passagiere bequem unterbringt, steckt der Hyundai mit dem größten Standardvolumen am meisten<br />

Gepäck weg. Der kurze Yeti dagegen bietet für Passagiere etwas, für Gepäck jedoch deutlich weniger Platz. Wegen<br />

der knapperen Innenbreite im Fond kommen dort nur zwei Erwachsene komfortabel unter.<br />

KOMFORT max. 50 Punkte<br />

32 37 37<br />

Wegen seiner etwas ruppigen Federung, den unbequemeren Sitzen und dem dröhnenden Dieselmotor fällt der<br />

Hyundai deutlich hinter Mazda und Skoda zurück. Die punkten gleich hoch, allerdings liegt der Tscheche bei Verarbeitungsgüte<br />

und Sitzkomfort vorn, während der Japaner mit seinem kultivierten und leisen Motor überzeugt.<br />

Gleichermaßen ordentlich ist bei beiden die Federungsabstimmung: straff, aber ohne grobe Härten.<br />

HANDHABUNG max. 30 Punkte<br />

19 20 26<br />

Seine Kürze würzt der Yeti mit einer umfangreichen Variabilität. Mit drei separat verschieb-, umklapp- oder ausbaubaren<br />

Einzelsitzen im Fond, die sich zudem zu einer geräumigen Zweierkonstellation umgruppieren lassen, vielen<br />

cleveren Details und seinen stadtbegabten Abmessungen holt er sich einen deutlichen Sieg. Seine Rivalen lassen<br />

sich ähnlich leicht bedienen, der CX-5 bietet immerhin eine fernentriegelbare dreigeteilte umklappbare Rückbank.<br />

FAHRLEISTUNGEN max. 20 Punkte<br />

15 18 16<br />

Der Mazda fährt beiden davon. Er wiegt am wenigsten, hat dabei am meisten Leistung. Damit beschleunigt er vehementer,<br />

zieht energischer durch und liegt bei der Höchstgeschwindigkeit vorn. Knapp dahinter der Skoda, den<br />

der Zweiliter-Turbodiesel etwas weniger eilig motorisiert. Dem Selbstzünder im Hyundai fehlt es dagegen deutlicher<br />

an Qualm: Er schwingt sich langsamer auf Tempo, zieht matter durch und schafft nur gut 180 km/h Spitze.<br />

FAHRVERHALTEN max. 70 Punkte<br />

44 52 57<br />

Wegen des flockigen Handlings wird kaum einer einen SUV kaufen. Könnte man aber, wenn es der Yeti sein soll.<br />

Der kurvt enthusiastisch um Biegungen, agil und sicher gleichermaßen. Dem Mazda fehlt es etwas an Gefühl in der<br />

Lenkung, dem Hyundai sehr. Der wühlt sich mit sperrbarer Kraftverteilung immerhin etwas talentierter durchs Gelände<br />

als der Mazda. Mit knappen Überhängen und viel Bodenfreiheit kommt auch da der Yeti am weitesten.<br />

SICHERHEIT max. 50 Punkte<br />

17 24 25<br />

Der sehr grundsätzliche Verzicht auf Assistenzsysteme, aber auch auf wichtige Sicherheitselemente wie Sidebags<br />

im Fond kostet den ix35 viele Punkte. Wie der Mazda könnte er zudem vehementer bremsen. Während der Japaner<br />

mit seinem serienmäßigen Notbremssystem sowie optionalem Spurhalte- und -wechselassistenten aufwartet, holt<br />

sich der Yeti mit den umfangreichsten Lichtoptionen, Kniebag und Seitenairbags im Fond den Sieg.<br />

UMWELT max. 30 Punkte<br />

19 19 17<br />

Obwohl er ganz auf Sparmaßnahmen verzichtet, liegt der Hyundai hier mit vorn – dank des günstigen Testverbrauchs,<br />

eines langen Wartungsintervalls und der niedrigen Norm-CO 2<br />

-Emissionen. Der Mazda emittiert noch weniger,<br />

erfüllt die Abgasnorm Euro 6, braucht aber häufiger frisches Öl. Mit seinem höheren Testverbrauch und im<br />

Vergleich zum CX-5 um 28 g/km höheren CO 2<br />

-Ausstoß fällt der Yeti in diesem Kapitel deutlich zurück.<br />

TESTERGEBNIS max. 300 Punkte<br />

Bewertet nach dem Punkteschlüssel für Geländewagen und SUV<br />

176 202 205<br />

KOSTENWERTUNG max. 150 Punkte<br />

73 67 66<br />

Klarer Sieg für den Hyundai, der mit vergleichbarer Ausstattung am wenigsten kostet und mit 7,3 Liter pro 100 km<br />

kaum mehr verbraucht als der Mazda. Zwar liegen seine Unterhaltskosten mit 733 Euro noch um 18 Euro pro<br />

Monat über denen des Japaners, doch mit fünf Jahren Garantie gleicht er das locker aus. Mazda sichert den CX-5-<br />

Besitz nur drei Jahre lang ab, zudem liegt der Preis des SUV bei gleicher Ausstattung rund 1800 Euro über dem<br />

des Koreaners. Dazwischen rangiert der Yeti, der seinen höheren Verbrauch mit den günstigeren Monatskosten<br />

von 684 Euro wettmacht. Weil Skoda mit zwei Jahren jedoch die kürzeste Garantiezeit anbietet, fällt er im Kostenkapitel<br />

auf den letzten Platz zurück.<br />

GESAMTERGEBNIS max. 450 Punkte<br />

HOCH FLEXIBEL Schieb-, klapp-, umgruppierbare<br />

Sitze. Kurze Überhänge, 18 Zentimeter Bodenfreiheit<br />

3. PLATZ 2. PLATZ 1. PLATZ<br />

249 269 271<br />

FAZIT<br />

Dass der Sieg des Skoda Yeti am Ende nicht höher ausfällt, liegt an der Größe:<br />

Mit deutlich knapperen Abmessungen schafft er eben kein solch üppiges<br />

Platzangebot wie Mazda und Hyundai. Diesen Rückstand holt er aber mit hoher Variabilität,<br />

sorgsamer Verarbeitung, kultiviertem, allerdings etwas durstigem Antrieb, hohem Sicherheitsniveau<br />

und quirligem Handling auf. Auch der Mazda überzeugt mit cleveren Details, vor allem<br />

aber mit dem hervorragenden 2,2-Liter-Turbodiesel, der trotz bester Fahrleistungen am wenigsten<br />

Kraftstoff braucht. Das gefühllosere Handling und der hohe Preis kosten ihn knapp Rang<br />

eins. Deutlich abgeschlagen auf Bronze landet der Hyundai ix35. Zwar hat die Modellpflege<br />

Fahrwerk und Lenkung verbessert, aber da konnte es auch nur besser werden. Bleiben als<br />

Vorzüge nur Platzangebot und Ausstattung – zu wenig für die Spitze in dieser Klasse.<br />

35


WISSEN TANKEN<br />

VTG-AUFLADUNG FÜR BENZINER<br />

Update für Turbo<br />

Beim Diesel haben sich LADER MIT VERSTELLBARER TURBINENGEOMETRIE längst durchgesetzt.<br />

Warum nicht auch beim Benziner? Die technischen Probleme – und die Alternativen.<br />

OPTION 1<br />

Leichteres Laufzeug für<br />

schnelleres Ansprechen<br />

WAS KÜNFTIG KOMMT Vier Optionen am<br />

Beispiel des VTG-Laders des Porsche 911<br />

Turbo. Als Vorreiter setzt der stärkste Elfer<br />

schon seit 2006 auf teure Verstellmechanik<br />

OPTION 2<br />

Lader mit verstellbaren<br />

Leitschaufeln (VTG). Sie<br />

werden Sportwagen und Dieseln<br />

vorbehalten bleiben<br />

Vor 110 Jahren wurde der<br />

Turbolader zum Patent<br />

angemeldet, ausgereizt ist er<br />

noch lange nicht. Die Entwicklung<br />

von Downsizing-Motoren<br />

führte gar zu einem mächtigen<br />

Innovationsschub: Weniger<br />

Hubraum – durch Aufladung<br />

kompensiert – verspricht viel<br />

Lei stung und wenig Verbrauch<br />

sowie Schadstoffausstoß.<br />

Als Luftverdichter hat sich der<br />

Turbolader durchgesetzt, eine<br />

kleine Turbine mit zwei auf einer<br />

gemeinsamen Welle sitzenden<br />

Schaufelrädern.<br />

Wäh rend eines davon, das<br />

Turbinenrad, im Abgasstrom<br />

sitzt und von den vorbeiströmenden<br />

Auspuffgasen auf bis<br />

zu 300 000 Um dreh ungen pro<br />

Minute beschleunigt wird,<br />

presst das Verdichterrad komprimierte<br />

Luft in die Brennräume.<br />

Effizienz und Leistung<br />

steigen, gleichzeitig aber auch<br />

die Abgastemperatur. Im Volllast-Bereich<br />

kann das heiße<br />

Abgas dem Lader gefährlich<br />

werden. Dann müsste das Gemisch<br />

zur Kühlung „angefettet“<br />

und mehr Kraftstoff eingespritzt<br />

werden als eigentlich<br />

nötig. Um dies zu vermeiden,<br />

senken neue, teils elektronisch<br />

regelbare Kühlsysteme die<br />

Abgastemperaturen bereits im<br />

Zylinderkopf oder Krümmer<br />

und minimieren so die Volllast-Anfettung<br />

und damit den<br />

Verbrauch. Gleiches gilt für<br />

eine neue Generation von Register-Ladeluftkühlern,<br />

die<br />

über kühlere Ansaugluft ebenfalls<br />

Einfluss auf die Abgastemperatur<br />

nehmen.<br />

Auch der Katalysator profitiert<br />

von der Feinarbeit am Turbolader.<br />

Denn ein Kat reinigt erst<br />

dann effizient, wenn seine Arbeitstemperatur<br />

erreicht ist.<br />

Statt schwerer Guss eisen-<br />

Ladergehäuse, die beim Kaltstart<br />

viel Wärme aufnehmen<br />

und damit das Kat-Ansprechen<br />

verzögern, kommen heute solche<br />

aus dünnem Blech oder<br />

Feinguss mit geringerer Wärmekapazität<br />

zum Einsatz, etwa<br />

bei Volvo.<br />

Wichtigstes Thema bei der Laderentwicklung<br />

ist weiterhin<br />

ein frühes Ansprechen bei<br />

gleichzeitig bestem Durchzug<br />

bis in höchste Drehzahlregionen.<br />

Die Diesel machen’s<br />

vor: Mehrflutige Lader (BMW<br />

Twin -Scroll), bei denen zwei<br />

Abgasströme getrennt die<br />

Turbine antreiben, Stufenauf-<br />

36 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


lader<br />

KÜHLER KOPF HILFT DEM LADER Ist der<br />

Abgaskrümmer im Zylinderkopf integriert,<br />

reduziert die kühlwasserumströmte<br />

Abgasführung<br />

auch die Temperaturen<br />

am Turbolader<br />

Wasser-<br />

Kühlkanäle<br />

Zweiflutige Abgasführung<br />

Wassermantel Zylinderkopf<br />

OPTION 3<br />

Kugel- statt Gleitlager lassen<br />

den BMTS-Lader schnel ler<br />

hochdrehen, eine Anfahrschwäche<br />

wird so vermieden<br />

REDUZIERT SCHADSTOFFE<br />

Eine zweistufige Registerkühlung<br />

von Bosch-Mahle-<br />

Turbosystems (BMTS) verringert<br />

die Abgastemperatur<br />

und hilft so Kraftstoff sparen<br />

Zweistufige Wasser-<br />

Ladeluft-Kühlung<br />

Komprimierte<br />

heiße Ladeluft<br />

vom Turbo<br />

ladung mit zwei hintereinander<br />

geschalteten Ladern und vor<br />

allem die an breiter Front eingesetzten<br />

Turbos mit verstellbarer<br />

Turbine (VTG) bringen<br />

schon knapp über Leer laufdrehzahl<br />

viel Druck.<br />

Bei Turbo-Benzinern gelten<br />

jedoch andere Vorzeichen:<br />

Während aufgeladene Dieselmotoren<br />

mit einem typischen<br />

Drehzahlband bis 4500 Touren<br />

und Abgas temperaturen um<br />

moderate 830 Grad heute<br />

leicht be herrsch bar sind, erreichen<br />

schon hubraumkleine<br />

Großserien-Benziner bis zu<br />

200 Grad mehr. Auch das breitere<br />

Drehzahlband eines Benziners<br />

bis mindestens 6500 Umdrehungen<br />

stellt höhere<br />

Ansprüche an die Belastbarkeit<br />

der Turbolader. Die VTG-<br />

Technik lässt sich daher nur<br />

bedingt übertragen. Lediglich<br />

Porsche setzt seit 2006 im 911<br />

Turbo auf die kom plexen Verstell-Lader.<br />

Die hohen Temperaturen<br />

erfordern<br />

hoch hitzefeste<br />

Metalllegierungen aus<br />

Luft- und Raumfahrt, sind extrem<br />

teuer und damit alles andere<br />

als großserientauglich.<br />

Auch die aufwendige Doppelaufladung,<br />

die Kombination<br />

aus Kom pres sor und Turbo im<br />

VW Twin charger-TSI von<br />

2006, konnte sich nicht auf<br />

Dauer gegen die immer besseren<br />

konventionellen Lader<br />

durchsetzen. Das<br />

Ziel der Groß serien-<br />

Entwickler lautet also:<br />

konsequente Weiterentwicklung<br />

einfacher, aber effizienter<br />

Ladersysteme. Dabei<br />

soll zunächst mit leichteren<br />

Turbinenrädern und Wellen sowie<br />

besonders leicht laufenden<br />

Wälzlagerungen das Ansprechverhalten<br />

verbessert<br />

sowie über ein mehrflutiges<br />

Anströmen der Turbine der<br />

Wirkungsgrad erhöht werden.<br />

In Zukunft könnten, sofern<br />

nicht ohnehin auf Hybrid-<br />

Power für hohes Anfahrmoment<br />

und kräftige Zwischensprints<br />

zurückgegriffen<br />

werden kann, elek trisch unterstützte<br />

Turbos die teure Stufenaufladung<br />

und sogar die<br />

VTG-Technik ersetzen. Darüber<br />

hinaus ließe sich durch einen<br />

E-Lader künftig auch elektrische<br />

Energie ins Bordnetz zurückspeisen<br />

– willkommen im<br />

Jahr 2020! Thiemo Fleck<br />

37


VERGLEICHSTEST<br />

KIA OPTIMA 1.7 CRDi • OPEL INSIGNIA 2.0 CDTI<br />

Kia fordert Opel<br />

Die Zeit der zwar günstigen, aber in Design und Technik eher zurückhaltenden<br />

MITTELKLASSE-LIMOUSINEN aus Fernost soll vorüber sein: Kia tritt mit dem Optima 1.7 CRDi<br />

und seinem 136 PS starken Diesel gegen den Opel Insignia 2.0 CDTI mit 140 PS an.<br />

KIA OPTIMA<br />

GUT AUSGE-<br />

STATTET Die<br />

Spirit-Ausstattung<br />

bietet eine<br />

aktive Einparkhilfe<br />

sowie Teilledersitze;<br />

der<br />

136-PS-Diesel<br />

bleibt akustisch<br />

präsent<br />

Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />

ANGENEHMES COCKPIT<br />

Der Optima strahlt nicht<br />

mehr die schüttere<br />

Plastikbotschaft seiner<br />

Vorgängermodelle aus<br />

NAVI MIT UPDATE<br />

Zur Kia-Kartennavigation und<br />

dem 7-Zoll-Bildschirm<br />

gehören Updates während der<br />

siebenjährigen Garantiezeit<br />

38 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


Auch Karosserieformen besitzen<br />

eine gewisse Nachhaltigkeit.<br />

In der Mittelklasse<br />

zählt inzwischen zwar mehr als<br />

die Hälfte aller Zulassungen<br />

zur Spezies der Kombis, doch<br />

verteidigt das Jahrzehnte alte<br />

Konzept der Stufenheck-Limousine<br />

immer noch zäh seine<br />

Daseinsberechtigung. Beim<br />

Opel Insignia, der gerade modellgepflegt<br />

in die zweite Hälfte<br />

seiner Laufzeit startet, entscheidet<br />

sich immerhin jeder<br />

fünfte Käufer für die klassische<br />

Variante der Dreibox-Bauweise<br />

mit Motorabteil, Fahrgastzelle<br />

und dem dahintergehängten<br />

Gepäckraum.<br />

Beim Kia Optima, seit 2012<br />

koreanischer Herausforderer in<br />

der Mittelklasse, sind es sogar<br />

100 Prozent – dies allerdings<br />

deswegen, weil weder eine<br />

Kombi-Version noch eine<br />

Fließheckvariante im Angebot<br />

steht. Vom früheren VW-Designchef<br />

Peter Schreyer flott<br />

und markant gezeichnet, steht<br />

der Kia etwas geduckter neben<br />

dem eine Spur höheren und<br />

breiteren Opel Insignia. Der<br />

trägt seinen gravierendsten<br />

Karosserievorteil wie einen<br />

Frackschoß stolz im Heck – die<br />

große, samt Rückscheibe am<br />

Dach angeschlagene Heckklappe.<br />

Sie erleichtert das Beladen<br />

des bis zu 1470 Liter fassenden<br />

Stauraums enorm.<br />

Den Gepäckraum-Nachteil<br />

gleicht der Optima allerdings<br />

aus, sobald es um das Zusteigen<br />

der Passagiere auf den<br />

Rücksitzen geht. Zwar sind<br />

beide Testkandidaten mit 4,84<br />

Meter exakt gleich lang, dem<br />

Kia gelingt es aber, den hinteren<br />

Sitzraum luftiger und mit<br />

mehr Beinfreiheit zu gestalten.<br />

Wer also häufig mehrere Mitfahrer<br />

kutschiert, dem bietet<br />

der Optima das mitunter entscheidende<br />

Quäntchen mehr<br />

Komfort. In der ersten Reihe<br />

wendet sich das Blatt dann<br />

aber zugunsten von Opel. Die<br />

von der Aktionsgemeinschaft<br />

Gesunder Rücken zertifizierten<br />

Premium-Sitze für Fahrer und<br />

Beifahrer, mit dabei in der Business-Edition,<br />

stützen nicht<br />

nur den Lendenbereich gut ab,<br />

sondern gewähren auch dem<br />

oberen Rücken vorbildlichen<br />

Seitenhalt.<br />

Womit wir das Kapitel Fahrdynamik<br />

aufschlagen. Den Opel<br />

zeichnet seine präzise, ausreichend<br />

Rückmeldung bietende<br />

Lenkung aus, wohingegen die<br />

elektromechanische Servoeinheit<br />

des Kia um eine Stufe gefühlloser<br />

agiert. Zügig unterwegs<br />

folgt der Opel beim<br />

Landstraßen-Tango den Wechselkurven<br />

leicht untersteuernd,<br />

aber stets berechenbar. Das<br />

OPEL INSIGNIA<br />

PLUS UND MI-<br />

NUS Wackliger<br />

Intellilink-<br />

Controller;<br />

anatomisch<br />

günstige Vordersitze;<br />

drehfreudiger<br />

und<br />

sparsamer Zweiliter-Diesel<br />

SCHALTER-REDUKTION<br />

Opel hat das Cockpit aufgeräumt<br />

und setzt mit Intellilink<br />

auf einen 8-Zoll-Touchscreen<br />

plus Controller<br />

LANG-MUT<br />

Das handgeschaltete Sechsgang-Getriebe<br />

lässt sich<br />

zwar präzise bedienen, ist<br />

aber ellenlang übersetzt<br />

39


VERGLEICHSTEST<br />

KIA OPTIMA 1.7 CRDi • OPEL INSIGNIA 2.0 CDTI<br />

HECK-TICK Obwohl beide Kandidaten<br />

einen gestreckten Fließheck-Rücken<br />

aufweisen, hat nur<br />

der Opel eine große Klappe<br />

Innenhöhe v/h 955/930 mm<br />

Innenbreite v/h 1520/1510 mm<br />

Länge der Sitzfläche<br />

v/h 490/490 mm<br />

KIA OPTIMA<br />

Innenhöhe v/h 1015/925 mm<br />

Innenbreite v/h 1515/1455 mm<br />

Länge der Sitzfläche<br />

v/h 540/520 mm<br />

OPEL INSIGNIA<br />

805 mm<br />

780 mm<br />

680 mm<br />

1455 mm<br />

725 mm<br />

1498 mm<br />

485 mm<br />

2795 mm<br />

4845 mm<br />

510 mm<br />

2737 mm<br />

4842 mm<br />

Ladevolumen<br />

505 L<br />

Ladevolumen<br />

530/1470 L<br />

STAURAUM MIT HINDERNISSEN Der Kia will über eine schmale Heckklappe<br />

beladen werden; die Scharniere und Plastikdeckel stören<br />

RAUM-FUHRE Kein Querträger nervt, die große Heckklappe erleichtert das<br />

Stauen, und mit fl achgelegten Lehnen ist der Laderaum echt opulent<br />

GUT UNTERGEBRACHT Den Fondpassagieren bietet der Kia ein besseres<br />

Raumgefühl; selbst gekippte Vordersitzlehnen lassen noch Knieraum<br />

VORSICHTIG AUSBREITEN Trotz seiner üppigeren Maße fehlt es dem Opel<br />

hinten an Raum: Füße unter den Vordersitz, Kopf nicht zu hoch strecken<br />

40 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


DATEN IM VERGLEICH<br />

KIA<br />

OPEL<br />

OPTIMA 1.7 CRDi INSIGNIA 2.0 CDTI<br />

SPIRIT<br />

BUSINESS EDITION<br />

ANTRIEB<br />

Reihenvierzylinder- Reihenvierzylinder-<br />

Motor<br />

Dieselmotor , vorne Dieselmotor , vorne<br />

quer , vier Ventile pro quer , vier Ventile pro<br />

Zylinder , Turbo, DI , Zylinder , Turbo , DI ,<br />

Steuerkette Zahnriemen<br />

Hubraum 1685 cm 3 1956 cm 3<br />

Leistung<br />

100 kW /136 PS 1<strong>03</strong> kW /140 PS<br />

bei Drehzahl<br />

4000 U/min 4000 U/min<br />

max. Drehmoment 325 Nm<br />

350 Nm<br />

bei Drehzahl<br />

2000 U/min 1750 U/min<br />

Höchstgeschwindigkeit 202 km/h 205 km/h<br />

CO 2<br />

-Ausstoß 128 g/km 99 g/km<br />

Kraftübertragung Vorderradantrieb Vorderradantrieb<br />

Getriebe<br />

Sechsgang-Getriebe Sechsgang-Getriebe<br />

KAROSSERIE<br />

Länge/Breite/Höhe4845 /1830/1455 mm 4842 /1858/1498 mm<br />

Radstand 2795 mm 2737 mm<br />

Tankinhalt 70 Liter 70 Liter<br />

Kofferraum505 Liter 530–1470 Liter<br />

Anhängelast<br />

ungebremst/gebremst<br />

650 /1300 kg 750 /1700 kg<br />

Serienbereifung 225/45 R 18 V 225/55 R 17 W<br />

Testwagenbereifung<br />

Reifentyp<br />

225/45 R 18 V<br />

Pirelli Cinturato P7<br />

MESSWERTE<br />

Beschleunigung<br />

0–100 km/h10,7 s 10,2 s<br />

Elastizität<br />

60–100 km/h (IV. Gang)<br />

80–120 km/h (IV. Gang)<br />

80–120 km/h (V./VI. Gang)<br />

7,6 s<br />

8,4 s<br />

10,1 /12,9 s<br />

225/55 R 17 W<br />

Michelin Primacy HP<br />

8,9 s<br />

9,1 s<br />

12,5 /20,7 s<br />

Bremsweg<br />

unbeladen/beladen39,9 /39,6 m 37,5/37,6 m<br />

Innengeräusch<br />

bei 100 km/h<br />

bei 130 km/h<br />

67 dB(A)<br />

71 dB(A)<br />

67 dB(A)<br />

70 dB(A)<br />

Normverbrauch<br />

Testverbrauch<br />

4,9 Liter D<br />

6,9 Liter D<br />

3,7 Liter D<br />

6,4 Liter D<br />

Achslast vorn/hinten922 /635 kg 10<strong>03</strong> /642 kg<br />

Testwagenleergewicht<br />

Zuladung<br />

1557 kg<br />

493 kg<br />

1645 kg<br />

515 kg<br />

Wendekreis links/rechts11,6 /11,7 m 11,8 /12,0 m<br />

AUSSTATTUNG<br />

Airbags<br />

Kopf vorn und hinten<br />

Seiten vorn/hinten<br />

Serie<br />

Serie/–<br />

Serie<br />

Serie/300 Euro<br />

Einparkhilfe Serie Serie<br />

Metalliclackierung 580 Euro 580 Euro<br />

Navigationssystem Serie Serie<br />

Sitzheizung Serie Serie<br />

Bi-Xenonscheinwerfer Serie* 1250 Euro<br />

PREIS/KOSTEN<br />

Preis 33 690 Euro 27 710 Euro<br />

Wertverlust16 900 Euro 12 900 Euro<br />

möglicher Rabatt 1) 20 % 19 %<br />

Finanzierung 2) Jahreszins0,0 % 0,0 %<br />

Leasing 3)<br />

Anzahlung<br />

monatliche Rate<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

AbgasnormEuro 5 Euro 5<br />

Steuer pro Jahr 227 Euro 198 Euro<br />

Versicherung HK/TK/VK20 /20/24 18 /23/21<br />

Haftpflicht (50 % Prämie)716 Euro 632 Euro<br />

Teilkasko436 Euro 576 Euro<br />

Vollkasko (50 % Prämie)1459 Euro 1148 Euro<br />

Fixkosten pro Jahr 2402 Euro 1978 Euro<br />

Monatskosten<br />

mit/ohne Wertverlust 796 /327 Euro 649/291 Euro<br />

Kilometerkosten<br />

mit/ohne Wertverlust 63,7/27,2 Cent 51,8/23,2 Cent<br />

Ölwechselintervall30 000 km /2 Jahre 30 000 km /1 Jahr<br />

Inspektionsintervall60 000 km /4 Jahre 60 000 km/2 Jahre<br />

Garantie<br />

Technik/Lack<br />

Durchrostung<br />

Mobilität<br />

7 /5 Jahre<br />

12 Jahre<br />

15 Jahre<br />

2 /2 Jahre<br />

12 Jahre<br />

2 Jahre<br />

*einfaches Xenonlicht<br />

1<br />

laut Preisagentur netCar.de – Das Internet Autohaus; 2 über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />

Jahreszins effektiv; 3 Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15000 km/Jahr). Testschema siehe<br />

DIE BEWERTUNG<br />

UNSER URTEIL<br />

KIA OPTIMA<br />

OPEL INSIGNIA<br />

PLATZ max. 40 Punkte<br />

24 26<br />

Während der Kia den Rückbank-Passagieren mehr<br />

Platz bietet, punktet der Opel mit einem angenehmeren<br />

Raumgefühl vorn – und mit dem viel<br />

größeren Stauraum.<br />

KOMFORT max. 50 Punkte<br />

41 46<br />

Die Vordersitze im Opel bieten neben ausgezeichnetem<br />

Sitzkomfort auch erfreulich viel Seitenhalt.<br />

Der Diesel im Kia nagelt kalt gut vernehmlich, das<br />

Fahrwerk neigt auf Fahrbahnstufen zum Poltern.<br />

HANDHABUNG max. 30 Punkte<br />

18 22<br />

Das schräge Design der hinteren Seitenfenster mag<br />

im Kia zwar schick anmuten, verschlechtert jedoch<br />

die Übersichtlichkeit. Die Gepäckraumklappe des<br />

Koreaners ist ein ergonomischer Fehlgriff.<br />

FAHRLEISTUNGEN max. 30 Punkte<br />

20 18<br />

Beide Kandidaten lassen nach einem ausführlichen<br />

Anlauf die 200-km/h-Marke hinter sich. Der lang<br />

übersetzte Opel fällt bei der Elastizitätsmessung<br />

deutlich hinter den Kia zurück.<br />

FAHRVERHALTEN max. 60 Punkte<br />

44 48<br />

Die Lenkung des Kia wirkt hinreichend zielgenau<br />

und direkt, doch das Eigenlenkverhalten fordert den<br />

Fahrer bisweilen heraus – wenn es gilt, das bei<br />

Lastwechseln übersteuernde Heck einzufangen.<br />

SICHERHEIT max. 50 Punkte<br />

20 28<br />

Die Bremswerte sprechen klar für den Opel: Obwohl<br />

fast einen Doppelzentner schwerer als der Kia,<br />

steht er nahezu eine halbe Wagenlänge früher. Die<br />

hinteren Seitenairbags des Opel fehlen dem Kia.<br />

UMWELT max. 30 Punkte<br />

20 22<br />

Während die Ölwechselintervalle bei beiden 30 000<br />

Kilometer betragen, fährt der Insignia dem Optima<br />

durch seinen geringeren Verbrauch und damit auch<br />

niedrigeren CO 2<br />

-Ausstoß davon.<br />

TESTERGEBNIS max. 300 Punke<br />

Bewertet nach dem Punkteschlüssel für Allround-<br />

Personenwagen<br />

187 210<br />

KOSTENWERTUNG max. 150 Punkte<br />

68 77<br />

Dass im Kostenkapitel Opel gewinnt, ist die eigentliche<br />

Überraschung in diesem Vergleich. Woran<br />

liegt’s? An seinem geringeren Verbrauch, den<br />

günstigeren Monatskosten inklusive Wertverlust<br />

und natürlich am Preis. Den Kia können in diesem<br />

Fall selbst seine sieben Jahre Garantie nicht retten.<br />

GESAMTERGEBNIS max. 450 Punkte<br />

2. PLATZ 1. PLATZ<br />

255 287<br />

FAZIT<br />

Der Kia Optima<br />

bietet die besseren<br />

Platzverhältnisse im Fond. In allen<br />

anderen Disziplinen, die Elastizität<br />

ausgenommen, verbucht der<br />

Opel Insignia Pluspunkte: überlegener<br />

Stauraum, bessere Bremsen,<br />

geringerer Verbrauch und niedrigere<br />

Anschaffungskosten.<br />

etwas härter abgestimmte<br />

Fahrwerk und die tiefer gelegte<br />

Karosserie kosten ihn<br />

zwar eine Spur an Komfort,<br />

doch bügelt das Set-up dieses<br />

Manko mit guter Straßenlage<br />

wieder aus.<br />

Das Regeln des ESP-Systems<br />

fällt lange Zeit kaum<br />

auf, und erst beim gezielten<br />

Übertreiben bremst es nachhaltig<br />

ein. Im Slalom, über<br />

Feld und Wald sowie auf der<br />

Autobahn gibt der Insignia<br />

sich insgesamt harmonischer<br />

als sein Gegner, der auf der<br />

Autobahn trotz seines geringeren<br />

Gewichts ein etwas<br />

trägeres und schwammigeres<br />

Fahrverhalten vermittelt.<br />

Im Netz der Landstraßen<br />

verlangt der Kia nach<br />

mehr Arbeit am Lenkrad, und<br />

dies auf kuriose Weise: Natürlich<br />

werden auch beim<br />

Optima beide Vorderräder<br />

angetrieben, was zunächst<br />

eine Tendenz zum Untersteuern<br />

vermuten lässt. Wenn da<br />

nicht der Lastwechsel wäre.<br />

Wer aus zügigem Tempo heraus<br />

vor einer Kurve vom<br />

Gas geht und die Bremse antippt,<br />

sieht sich plötzlich mit<br />

einem zur Kurvenaußenseite<br />

schwenkenden Heck konfrontiert<br />

– der Kia wird ganz<br />

unvermutet zum Übersteuerer,<br />

was zwar beherrschbar<br />

bleibt, aber beim Fahrer die<br />

alte Kulturfähigkeit des Gegenlenkens<br />

voraussetzt. Das<br />

ESP greift relativ spät ein,<br />

was sportliche Piloten zwar<br />

mögen, Sicherheitsfanatiker<br />

aber irritieren könnte. Die<br />

sehr weichen Winterreifen<br />

hatten dazu Grip-Probleme<br />

wegen der untypisch hohen<br />

Temperaturen im Testzeitraum.<br />

Es dauerte im Vergleich<br />

jedenfalls auffällig lange,<br />

bis der Kia aus engen und<br />

mittleren Kurven heraus wieder<br />

genug Tempo aufgebaut<br />

hatte, um dem Opel folgen zu<br />

können. Hierfür scheint eine<br />

Kombination aus mangelnder<br />

Traktion und spürbarer Trägheit<br />

des Turboladers verantwortlich<br />

zu sein.<br />

Auch der Selbstzünder im<br />

Opel begegnet Herausforderungen<br />

wie etwa einem zügigen<br />

Ampelstart mit eher<br />

behäbigen Manieren, wirkt<br />

aber im oberen Drehzahlbereich<br />

drehfreudiger und<br />

agiler. Ausgesprochene Leisetreter<br />

sind beide Vierzylinder<br />

nicht. Sie outen sich über<br />

den gesamten Drehzahlbereich<br />

als fröhliche Nachfahren<br />

jener Maschine, die einst<br />

Rudolf Diesel erfand; der<br />

Opel-Motor um eine Nuance<br />

geschmeidiger.<br />

Den Spurt von null auf 100<br />

km/h absolviert der Insignia<br />

in 10,2 Sekunden, während<br />

sich der Optima dafür eine<br />

halbe Sekunde mehr Zeit<br />

gönnt. In der Höchstgeschwindigkeit<br />

mag der Opel<br />

mit 205 km/h von seinem<br />

guten c W -Wert (0,25) profitieren;<br />

doch der Kia ist mit 202<br />

km/h nur um eine Spur langsamer.<br />

Deftig hingegen fällt<br />

die Differenz in Sachen Elastizität<br />

aus: Der Opel beschleunigt<br />

im fünften Gang in<br />

12,5 Sekunden von 80 auf<br />

120 km/h, der Kia ist 2,4 Sekunden<br />

hurtiger.<br />

Auch im Fernen Osten sind<br />

gute Ausstattung und Qualität<br />

nicht mehr mit Dumping-Preisen<br />

kombinierbar.<br />

In der Spirit-Ausstattung<br />

zum Aufpreis von 6700<br />

Euro auf den Basispreis von<br />

26 990 Euro bietet der Optima<br />

zwar das ganze Warenlager<br />

zeitgemäßer Unterhaltungselektronik<br />

und Goodies<br />

wie Parkassistent, Rückfahrkamera,<br />

zwölf Lautsprecher<br />

im Soundsystem,18-Zoll-Aluräder,<br />

Start-Stopp-Automatik<br />

und Spurhalteassistent; er<br />

kostet dergestalt konfiguriert<br />

aber auch 33 690 Euro.<br />

Der Opel ist erstens im Verbrauch<br />

sparsamer und zweitens<br />

rund 6000 Euro<br />

günstiger, ohne sich in der<br />

Business-Edition wesentliche<br />

Ausstattungs-Einbrüche zu<br />

leisten. Selbst wer bei ihm<br />

Nebelscheinwerfer, besseres<br />

Soundsystem, Zwei-Zonen-<br />

Klimaanlage und Sitzheizung<br />

gegen Aufpreis ordert,<br />

kommt immer noch rund<br />

4500 Euro günstiger als bei<br />

Kia weg.<br />

Was noch zu sagen wäre?<br />

Der Grund, der den Optima<br />

zum Traumauto für Pessimisten<br />

macht: Der koreanische<br />

Hersteller bietet auf<br />

seine Produkte volle sieben<br />

Jahre Garantie, was ihm<br />

einen Spitzenplatz in der Mittelklasse<br />

sichert. Opel belässt<br />

es hingegen bei zwei Jahren.<br />

Malte Jürgens<br />

41


REPORTAGE<br />

30 JAHRE SUZUKI SWIFT<br />

Ein Blick<br />

zurück<br />

D ie letzten 30 Jahre haben unsere Autos stark<br />

verändert – in kaum einem Segment wird das so<br />

deutlich wie in der KLEINWAGENKLASSE.<br />

Probefahrt mit zwei Generationen Suzuki Swift.<br />

Würden sie zufällig<br />

nebeneinander parken,<br />

käme kaum jemand auf den<br />

Gedanken, dass es sich um<br />

direkte Verwandte handelt – zu<br />

verschieden sind die Wagen in<br />

ihrem Auftritt. Und dennoch<br />

verbindet sie mehr als nur das<br />

automobile Grundkonzept und<br />

ihre Herkunft. Denn auf beiden<br />

Modellen prangt das Typschild<br />

Suzuki Swift.<br />

So bietet sich uns die einmalige<br />

Möglichkeit für einen Vergleich,<br />

der eigentlich gar keiner<br />

sein darf. Denn egal ob im<br />

Autoquartett oder nach modernen<br />

Testkriterien: Der Oldie<br />

kann eigentlich nur verlieren.<br />

Oder?<br />

Rückblende, November 1983:<br />

Auf der Tokyo Motor Show<br />

feiert der Suzuki Swift seine<br />

Premiere als SA 310. Unter<br />

Mithilfe von General Motors<br />

entwickelt, bietet der 3,59 Meter<br />

kurze Zweitürer Platz für<br />

vier Personen und eine enor-<br />

me Wendigkeit: Bei einem<br />

Radstand von 2,25 Meter<br />

kommt er auf einen Wendekreisdurchmesser<br />

von 9,20<br />

Meter. Ein Highlight steckt unter<br />

der Motorhaube: Dort entwickelt<br />

ein hochmoderner<br />

Dreizylinder-Aluminiummotor<br />

50 PS, die den nur 680 Kilogramm<br />

leichten Cityfloh auf<br />

gut 140 km/h beschleunigen.<br />

Das Einliter-Aggregat begnügt<br />

sich dabei mit 5,8 Liter Normalbenzin<br />

pro 100 Kilometer.<br />

Für einen Preis von 10 495<br />

Mark ein durchaus attraktives<br />

Angebot.<br />

Doch genug der Theorie, es<br />

wird Zeit für Eindrücke aus<br />

erster Hand. Während das Außendesign<br />

des Swift I noch als<br />

nüchtern-funktional durchgeht,<br />

wäre diese Einordnung<br />

für das Cockpit eine glatte<br />

Übertreibung. Sein Kommandostand<br />

ist zwar weder<br />

funktionsüberladen noch unübersichtlich,<br />

doch erinnert<br />

das Interieur uns daran, dass<br />

bei Farb- und Materialwahl in<br />

den frühen 1980ern noch andere<br />

Vorlieben herrschten.<br />

Dies gilt auch für die Bedienung:<br />

Scheibenwischer und<br />

Licht werden per Drucktasten<br />

seitlich des Kombiinstruments<br />

bedient, Heizung und Lüftung<br />

mit horizontal angeordneten<br />

Hebeln, damals typisch japanisch.<br />

Den Radioschacht deckt<br />

eine Blende ab, doch immerhin<br />

ist eine der Ablagen darun-<br />

42 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


FUNKTIONSVIELFALT Gegen die Instrumente des Swift I wirkt<br />

das aktuelle Cockpit wie die Brücke von Raumschiff Enterprise<br />

2013<br />

SUZUKI SWIFT 1.6 2013<br />

STRASSENLAGE 17-Zoll-<br />

Räder mit 45er-Querschn<br />

itt sorgen für Haftung<br />

HUBRAUM: 1586 CM<br />

3<br />

LEISTUNG: 100 KW/136 PS<br />

V-MAX: 195 KM/H<br />

LEERGEWICHT: 1130 KG<br />

PREIS: 18 990 EURO<br />

KRAFTRESERVEN Heute genügen<br />

1,6 Liter Hubraum für 136 PS<br />

WACHSTUM<br />

Der<br />

aktuelle Swift ist<br />

30, 15 und 16<br />

Zentimeter (L/B/H)<br />

größer als sein<br />

Urahn von 1983<br />

DREI GÄNGE Nüchternes Cockpit mit abschließbarem Hand-<br />

schuhfach und Wandlerautomatik (Aufpreis: 1000 Mark)<br />

1983<br />

SUZUKI SWIFT 1.0 1983<br />

ter für die Aufnahme von pact-Cassetten vorbereitet –<br />

Comwer<br />

erinnert sich noch?<br />

Musik brauchen wir heute ohnehin<br />

nicht, wir lauschen lieber<br />

dem charmanten Klang des<br />

Dreizylinders, der beim Beschleunigen<br />

noch ungenierter<br />

als heutige Exemplare lostrommelt.<br />

Die Dreigang-Wandlerautomatik<br />

(Serie: Fünfgang-<br />

Schaltgetriebe) raubt dem<br />

Swift I zwar ein wenig Dyna-<br />

Schwung und wird in Kurven<br />

eher durch sein gutmütig untersteuerndes<br />

Fahrwerk eingebremst<br />

als durch fehlende<br />

Leistung.<br />

Wer direkt in einen aktuellen<br />

Swift umsteigt, erlebt einen<br />

automobilen Kulturschock: Digitalanzeigen<br />

und Luxus-Extras<br />

beeindrucken hier ebenso<br />

wie das vergleichsweise aufwendige<br />

Innenraumdesign.<br />

Und erst der Fahreindruck: Mit<br />

ließen sich Kreise um den ahn fahren, derart haben sich<br />

Ur-<br />

Leistung und Straßenlage verbessert,<br />

von den unsichtbaren<br />

Sicherheitssystemen ABS und<br />

ESP ganz zu schweigen. Aber<br />

auch in den Bereichen Geräusch-<br />

und Fahrkomfort ist<br />

der Unterschied beachtlich.<br />

Dennoch macht auch die Fahrt<br />

im Urahn Freude: Weil sie uns<br />

daran erinnert, wie leicht und<br />

unmittelbar Autofahren sein<br />

mik, trotzdem kommt er flott in einem aktuellen Swift Sport kann. Stefan Cerchez<br />

12 ZOLL Breiter<br />

braucht keiner: Reifen<br />

im Format 145 R 12 C<br />

986 KUBIK Lange vor der Konkurrenz:<br />

Dreizylinder im Kleinwagen<br />

HUBRAUM: 986 CM<br />

3<br />

LEISTUNG: 37 kW/50 PS<br />

VMAX: 141 KM/H<br />

LEERGEWICHT: 680 KG<br />

PREIS: 10 495 MARK<br />

43


Service<br />

Was autofahrer im Winter beachten müssen<br />

WEnn VErkEhrSzEichEn<br />

zugeschneit sind, ist das<br />

gebot an der form zu erkennen<br />

Fotos: fotolia, Stock-Photo<br />

Eiskalt erwischt<br />

Schneefall, glatte Straßen, schlechte Sichtverhältnisse: JEtzt gEltEn klarE rEgEln,<br />

auf die man sich einstellen muss. AUTO gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.<br />

SichtbEhindErung kann teuer zu stehen kommen<br />

ErhöhtE<br />

SorgfaltSpflicht<br />

Zugeschneite Verkehrszeichen<br />

sind unwirksam, allerdings<br />

gibt es Ausnahmen: Vorfahrtsund<br />

Stoppschilder sind nämlich<br />

an ihrer Form zu erkennen.<br />

Zudem wird von ortskundigen<br />

erwartet, dass sie die örtliche<br />

Beschilderung kennen. Autofahrer,<br />

die nur ein kleines<br />

Guckloch in die vereiste Frontscheibe<br />

kratzen und deshalb<br />

in der Sicht behindert sind, riskieren<br />

mindestens zehn Euro<br />

Verwarnungsgeld. Auch Kennzeichen,<br />

Rückleuchten, Scheinwerfer,<br />

Blinker sowie Heckund<br />

Seitenscheiben müssen<br />

vor dem Start von Schnee<br />

und Eis gesäubert werden. Bei<br />

erheblicher Sichtbehinderung<br />

durch Schneefall oder Regen<br />

muss das Abblendlicht eingeschaltet<br />

werden. Wer dies<br />

missachtet, muss innerorts<br />

mit bis zu 35 Euro Strafe rechnen,<br />

außerorts drohen 40 Euro<br />

und drei Punkte.<br />

WiSSEnSWErtES zu<br />

SchnEEkEttEn<br />

In vielen Alpenregionen<br />

besteht Schneekettenpflicht.<br />

Wer in Deutschland dagegen<br />

verstößt, dem droht ein Verwarnungsgeld<br />

von 20 Euro.<br />

40 Euro und ein Punkt werden<br />

fällig, wenn es wegen unangemessener<br />

Ausrüstung zu Behinderungen<br />

anderer Verkehrsteilnehmer<br />

kommt. Wird die<br />

Verwendung von Schneeketten<br />

per Verkehrsschild angeordnet,<br />

gilt dies auch für Fahrzeuge<br />

mit Allradantrieb. Die<br />

Ketten müssen mindestens an<br />

den Rädern einer Antriebsachse<br />

angelegt werden. Mit<br />

Schneeketten darf nicht<br />

schneller als 50 km/h gefahren<br />

werden. In Österreich kostet<br />

ein Verstoß gegen die Kettenpflicht<br />

35 Euro, bei Gefährdung<br />

sogar bis zu 5000 Euro.<br />

WEr haftEt<br />

für SchädEn?<br />

Bei Beschädigungen durch<br />

Streugut geht dies auf<br />

das Konto des Halters des<br />

Streuwagens. Problematisch<br />

ist allerdings, dass dessen<br />

Verschulden nachgewiesen<br />

werden muss. Wenn ein vorbeifahrender<br />

Wagen Splitt<br />

hochschleudert und ein anderes<br />

Auto dadurch beschädigt<br />

wird, ist dies als unabwendbares<br />

Ereignis einzustufen.<br />

Eisplatten, die von Lkw<br />

geschleudert werden und<br />

nachfolgende Fahrzeuge<br />

demolieren, hat der Lastwagenfahrer<br />

zu verantworten.<br />

Er haftet in solchen Fällen, weil<br />

er seinen Lkw nicht ordnungsgemäß<br />

vom Eis befreit hat. Für<br />

herabstürzende Eiszapfen oder<br />

44 Auto 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr


Räumdienst ist nicht auf allen straßen selbstverständlich<br />

Dachlawinen haftet nicht automatisch<br />

der Hausbesitzer, der<br />

Verwalter oder der jeweilige<br />

Mieter. Autofahrern, welche<br />

die Gefahr in schneereichen<br />

Gegenden kennen und ihren<br />

Wagen dennoch am Dachrand<br />

abstellen, von dem Lawinengefahr<br />

droht, wird häufig eine<br />

Mitschuld angelastet.<br />

WinteRdienst<br />

hat VoRfahRt<br />

Die Straßenverkehrsordnung<br />

sieht für Räumfahrzeuge Sonderrechte<br />

vor: Ein auf der<br />

Autobahnspur langsam fahrender<br />

Schneepflug ist nicht für<br />

mögliche Auffahrunfälle verantwortlich<br />

zu machen. Generell<br />

gilt: Beim Fahren hinter<br />

Streuwagen oder Schneepflügen<br />

muss immer ausreichend<br />

Abstand gehalten werden. Es<br />

darf nur überholt werden,<br />

wenn es der Straßenzustand<br />

tatsächlich erlaubt und es absolut<br />

gefahrlos möglich ist.<br />

Räumen und stReuen<br />

Es wird von den Verkehrsteilnehmern<br />

erwartet, dass sie<br />

sich auf winterliche Straßenverkehrsverhältnisse<br />

einstellen.<br />

Sie können keinesfalls<br />

darauf zählen, dass alle Straßen<br />

geräumt und gestreut<br />

sind. Innerorts muss die jeweilige<br />

Kommune bei Eis­ und<br />

Schneeglätte an den für den<br />

Verkehr wichtigen und gefährlichen<br />

Stellen für freie Straßen<br />

sorgen. Gleiches gilt für belebte<br />

Fußgängerwege und<br />

wichtige Übergänge an Kreuzungen.<br />

Außerhalb geschlossener<br />

Ortschaften besteht<br />

dagegen nur an besonders<br />

gefährlichen Stellen für die<br />

zuständigen Behörden eine<br />

Räum­ und Streupflicht.<br />

Brigitte Haschek<br />

Kettenpflicht<br />

gilt auch für autos<br />

mit allradantrieb<br />

Räum- und stReufahRzeuge<br />

genießen sonderrechte im Verkehr


SERVICE<br />

STANDHEIZUNG<br />

Winterliche Wärme<br />

Früher galt sie als Luxus-Option, heute<br />

ist sie dank leichterer Nachrüstmöglichkeiten<br />

für viele Autobesitzer<br />

erreichbar. AUTO<br />

gibt ZEHN TIPPS zum<br />

Thema Standheizung.<br />

KEIN KRATZEN, KEIN FRIEREN Kraftstoffbetriebene<br />

Heizungen erwärmen das<br />

Kühlwasser und tauen die Scheiben ab<br />

STANDHEIZUNGEN VERKÜR-<br />

ZEN DIE KALTLAUFPHASE<br />

Laut Gesetzgeber ist es verboten,<br />

Motoren unnötig laufen zu<br />

lassen. Den Motor zu starten<br />

und dann die Scheiben freizukratzen,<br />

ist also illegal. Außerdem<br />

tut der Autofahrer dem<br />

Motor nichts Gutes, wenn er<br />

ihn bei Minustemperaturen im<br />

Stand laufen lässt. Im kalten<br />

Leerlaufbetrieb sind Verbrauch<br />

und Schadstoffbelastung dreimal<br />

so hoch wie bei einem<br />

warmen Motor. Mit einer<br />

Standheizung hat man diese<br />

Probleme nicht. Sie macht<br />

nicht nur die Scheiben eisfrei,<br />

sondern verkürzt auch die<br />

schädliche Kaltlaufphase des<br />

Motors deutlich. Der schleiß wird somit reduziert.<br />

Ver-<br />

DIE NACHRÜSTUNG IST<br />

UNPROBLEMATISCH<br />

Natürlich ist es am einfachsten,<br />

beim Neuwagenkauf die<br />

Standheizung gleich mitzubestellen.<br />

Allerdings bietet nicht<br />

jeder Fahrzeughersteller für<br />

alle Modelle die Standheizung<br />

als Extra an. Das bedeutet aber<br />

nicht zwangsläufig, dass Sie<br />

auf dieses Komfort-Extra verzichten<br />

müssen. Denn nahezu<br />

jedes marktgängige Auto lässt<br />

sich auch nachträglich mit einer<br />

Standheizung ausstatten<br />

– teilweise sogar recht günstig<br />

(siehe Kasten auf Seite 47).<br />

SPRIT SPAREN UND DIE<br />

UMWELT SCHONEN<br />

Da Standheizungen bei Autos<br />

immer in den Kühlwasserkreislauf<br />

integriert sind, wärmen sie<br />

auch den Motorblock vor. Weil<br />

sich auch das Öl miterwärmt<br />

und damit dünnflüssiger wird,<br />

startet der Motor selbst bei Minustemperaturen<br />

problemlos.<br />

46 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


Bei einer halbstündigen Heizphase<br />

verbraucht eine moderne<br />

Diesel-Standheizung etwa<br />

0,2 Liter Treibstoff. Das entspricht<br />

bei aktuellen Spritpreisen<br />

rund 30 Cent. Diese Kosten<br />

werden durch die deutlich<br />

geringere Kaltlaufphase des<br />

Motors mehr als kompensiert.<br />

Denn je länger der Kaltstart,<br />

desto höher der Verbrauch.<br />

Das gilt analog auch für die<br />

Emissionen.<br />

MEHR SICHERHEIT,<br />

WENIGER ZEITAUFWAND<br />

Sind die Scheiben schon durch<br />

die Standheizung vom Eis befreit,<br />

entfällt das lästige Kratzen,<br />

das kostbare Zeit in Anspruch<br />

nimmt. Das senkt den<br />

Stress vor der Fahrt zur Arbeit<br />

und erhöht die Sicherheit.<br />

Denn die Sicht wird auch dadurch<br />

verbessert, dass erwärmte<br />

Scheiben innen nicht<br />

anlaufen. Weil das Kühlwasser<br />

vorgewärmt ist, produziert die<br />

Fahrzeugheizung sofort Wärme.<br />

Im wohltemperierten Auto<br />

kann die dicke Winterjacke auf<br />

den Rücksitz und schränkt somit<br />

nicht die Beweglichkeit des<br />

Fahrers ein.<br />

MIT DEM HANDY DIE<br />

HEIZUNG STEUERN<br />

Die Standheizung lässt sich auf<br />

vielerlei Arten starten. Entweder<br />

per Taster im Auto selbst<br />

oder ganz bequem per Zeitschaltuhr<br />

oder Fernbedienung.<br />

Je nach Ausführung bieten die<br />

mobilen Steuerungstools sogar<br />

die Möglichkeit, Heizperioden<br />

bereits im Voraus zu programmieren.<br />

Eine feine Sache<br />

ist der Telefon-Start, den<br />

Ebers pächer und Webasto anbieten.<br />

Ein Empfänger nimmt<br />

Anrufe vom heimischen Telefon<br />

entgegen, vorausgesetzt es<br />

kann Multifrequenzwahltöne<br />

oder SMS senden. Smartphone-Besitzer<br />

profitieren von<br />

kostenlosen Apps, die iPhones<br />

und Android-Geräte zur Fernsteuerung<br />

der Standheizung<br />

machen.<br />

LEBENSDAUER VON STAND-<br />

HEIZUNGEN GESTIEGEN<br />

Einbauen lassen und nutzen<br />

– mehr muss der Autofahrer<br />

mit seiner Standheizung in aller<br />

Regel nicht tun. Denn diese<br />

Anlagen arbeiten im Normalfall<br />

vollkommen wartungsfrei. Sie<br />

sind so konzipiert, dass sie ein<br />

Autoleben lang halten – oder<br />

sogar noch länger.<br />

UMBAUEN LOHNT NICHT,<br />

NEUE KAUFEN<br />

Angesichts der langen Lebensdauer<br />

einer Standheizung<br />

könnte man auf die Idee kommen,<br />

diese bei einem Fahrzeugwechsel<br />

umbauen zu lassen.<br />

Prinzipiell wäre das auch<br />

möglich, schließlich gibt es für<br />

nahezu jeden Pkw auch ein<br />

entsprechendes Montagekit.<br />

Dagegen sprechen allerdings<br />

die Kosten. Schließlich muss<br />

nicht nur das vorhandene Heizgerät<br />

ausgebaut, sondern auch<br />

der Wasserkreislauf im alten<br />

Fahrzeug wieder in den Originalzustand<br />

versetzt werden.<br />

Das lohnt sich nicht. Vernünftiger<br />

ist es, das alte Fahrzeug<br />

mit Standheizung zu verkaufen.<br />

Das Heizgerät wertet den<br />

Wagen technisch auf und steigert<br />

damit gleichzeitig den<br />

möglichen Erlös. Beim neuen<br />

Auto sollte man die Standheizung<br />

gleich ab Werk mitbestellen,<br />

sofern möglich. Das ist<br />

meist günstiger als sie später<br />

nachzurüsten.<br />

STANDHEIZUNGEN ARBEITEN<br />

IMMER EFFEKTIVER<br />

Konventionelle Standheizungen<br />

brauchen etwa eine halbe<br />

Stunde, um die Scheiben vom<br />

Eis zu befreien. Es geht aber<br />

auch deutlich schneller. Dank<br />

integrierter Thermomanagement-Funktionen<br />

und einer intelligenten<br />

Ansteuerung der<br />

Wasserkreisläufe im Fahrzeug<br />

sorgen topmoderne Standheizungen<br />

schon für Durchblick,<br />

während der Fahrer noch seinen<br />

Frühstückskaffee genießt.<br />

„Messungen haben eine Abtauzeit<br />

von zwölf Minuten ergeben“,<br />

sagt Uwe Kohle, Entwicklungsleiter<br />

bei Eberspä -<br />

cher.<br />

NEUE GERÄTE ZEHREN<br />

KAUM AN DER BATTERIE<br />

Heizzeit gleich Fahrzeit: Diese<br />

Faustregel nennen die Hersteller<br />

von Standheizungen. Sie<br />

beschreibt, dass eine bestimmte<br />

Strecke notwendig ist,<br />

um nach dem Standheizungseinsatz<br />

die Batterie wieder zu<br />

laden. Schließlich benötigt ein<br />

Heizgerät – neben dem Treibstoff<br />

– im Betrieb auch Strom,<br />

um sämtliche Funktionen zu<br />

steuern. So eignen sich für<br />

Kurzstreckenpendler eher moderne<br />

Geräte mit kurzen Aufheizzeiten.<br />

Die Gefahr, dass<br />

eine Standheizung die Batterie<br />

leer saugt, besteht bei neueren<br />

Gerä ten nicht mehr. „Gute Produkte<br />

sind mit einem internen<br />

Unterspannungsschutz ausgestattet“,<br />

sagt Kohle.<br />

DIE STANDHEIZUNG HILFT<br />

AUCH GEGEN HITZE<br />

Eine Standheizung sorgt nicht<br />

nur im Winter für angenehme<br />

Temperaturen im Auto. Im<br />

Sommer schaltet der Fahrer<br />

vor dem Start das Gebläse der<br />

Standheizung ein und vertreibt<br />

mit der Frischluft von außen<br />

die aufgestaute Hitze aus dem<br />

Innenraum.<br />

Martin Häußermann<br />

HEIZEN MIT DEM HANDY<br />

Jüngste Entwicklung: per<br />

Smartphone-App einschalten<br />

START PER FERNBEDIENUNG<br />

Der Schlüsselanhänger steuert<br />

die Heizung via Funkbefehl<br />

ZEITSCHALTUHR Wer vorher<br />

weiß, wann er losmuss, programmiert<br />

den Timer im Auto<br />

Einbauen und wohlfühlen<br />

STANDHEIZUNGEN lassen sich nahezu in jedem marktgängigen Fahrzeug nachrüsten<br />

– mit geringem Aufwand und überschaubaren Kosten.<br />

Zweifellos ist die Bestellung<br />

ab Werk die einfachste<br />

Möglichkeit, in den<br />

Genuss einer Standheizung zu<br />

kommen. Aber auch Besitzer<br />

von Gebrauchtwagen können<br />

diesen Komfort genießen.<br />

Die Anbieter Eberspächer und<br />

Webasto haben für nahezu<br />

jedes europäische und japanische<br />

Fahrzeug die passende<br />

Standheizung samt Einbausatz<br />

im Programm. Und das<br />

nicht nur für aktuelle Mo delle,<br />

sondern auch für zahlreiche<br />

ältere Baujahre. Selbst viele<br />

Exoten lassen sich mittels<br />

eines Universaleinbaukits<br />

nachrüsten.<br />

Die Kosten dafür sind von<br />

verschiedenen Faktoren abhängig.<br />

Dazu zählen die Fahrzeuggröße,<br />

das Heizgerät, das<br />

gewünschte Bedienelement<br />

sowie der Einbauaufwand in<br />

der Werkstatt. Das Nachrüstpaket,<br />

bestehend aus Heizgerät,<br />

Einbausatz und Bedienteil,<br />

beginnt bei rund 800 Euro,<br />

der Einbau kostet im Schnitt<br />

um die 600 Euro, sodass das<br />

Komplettpaket ab 1400 Euro<br />

bis knapp 2000 Euro kostet.<br />

Dieselfahrer sind oft günstiger<br />

dran, denn ihre Fahrzeuge<br />

sind oft ab Werk bereits mit<br />

einem Zuheizer ausgerüstet,<br />

der die geringe Heizleistung<br />

des Motors ausgleicht. Dieser<br />

lässt sich preiswert zu einer<br />

vollwertigen Standheizung<br />

ergänzen, der Kraftstoff-Brenner<br />

ist ja schließlich schon<br />

vorhanden.<br />

Im Internet kursieren zahlreiche<br />

Anleitungen und Tipps<br />

zum Selbsteinbau von Standheizungen.<br />

Der ist grundsätzlich<br />

zwar möglich, aber meist<br />

nicht ratsam. Gehobene<br />

Heimwerkerfähigkeiten reichen<br />

als Qualifikation bei Weitem<br />

nicht aus, schließlich sind<br />

Eingriffe sowohl in die Fahrzeugelektronik<br />

als auch in den<br />

Kühlwasserkreislauf nötig.<br />

Wer hier murkst, riskiert<br />

Schäden, die im Ernstfall niemand<br />

ersetzt. Der Termin in<br />

der Fachwerkstatt ist daher<br />

eine gute Investition. Die<br />

Nach rüstung selbst ist im Regelfall<br />

innerhalb eines Tages<br />

BREITES ANGEBOT Für die meisten Automodelle auf dem<br />

Markt existieren typspezifische Einbausätze<br />

erledigt: Der Fachmann wählt<br />

einen modellspezifischen<br />

Einbausatz, dessen Montageanleitung<br />

auch zeigt, wo die<br />

Komponenten idealerweise<br />

platziert werden. Sind Heizgerät<br />

und Abgasschalldämpfer<br />

eingebaut, werden die<br />

Wasserschläuche verlegt und<br />

fixiert. Dann wird die Kraftstoffversorgung<br />

mithilfe<br />

eines Anschlusses an den<br />

Tank hergestellt, die Dosierpumpe<br />

eingepasst und angeschlossen.<br />

Zuletzt erfolgen<br />

die elektrischen Anschlüsse<br />

und die abschließende Funktionsprüfung.<br />

47


SERVICE<br />

VERKEHRSÜBERWACHUNG<br />

Vorsicht,<br />

Falle<br />

War das Auto auf dem Beweisfoto auch<br />

wirklich der Temposünder? Jetzt<br />

kommt ans Licht, dass es bei MODERNEN<br />

TEMPOMESSGERÄTEN jede Menge<br />

Schwachstellen gibt. Wurden bereits<br />

Zigtausende Autofahrer wegen Fehlern<br />

im System zu Unrecht bestraft?<br />

Fotos: Picture Alliance, Ingo Lammert/WAZ FotoPool<br />

Kai Matzen ist Sachverständiger<br />

in Halle. Und wie so<br />

oft ist er in einer Bußgeldsache<br />

vom Gericht mit einem technischen<br />

Gutachten beauftragt<br />

worden. Es war zum Verfahren<br />

gekommen, weil ein VW-T5-<br />

Fahrer vehement bestreitet, zu<br />

schnell unterwegs gewesen zu<br />

sein. Er hatte auf einer Bundesstraße<br />

in Sachsen-Anhalt<br />

den Tempoblitz ausgelöst.<br />

Matzen staunt nicht schlecht,<br />

als er alle Bilder sichtet, die am<br />

fraglichen Tag an dieser Stelle<br />

mit dem neuen, inzwischen<br />

weit verbreiteten Laserblitzer<br />

Poliscan Speed geschossen<br />

wurden: Bei einigen Messungen<br />

ist zwar ein Fahrzeug<br />

mit dazugehöriger Geschwindigkeit<br />

und Fahrtrichtung zu<br />

erkennen, nicht aber in der<br />

korrekten Fotoposition. Vielmehr<br />

schwebt das gelb unterlegte<br />

Kontrollfeld geisterhaft<br />

über der Fahrbahn (siehe Foto<br />

oben rechts). „Es stand also<br />

eine Unzuverlässigkeit oder ein<br />

Defekt im Raum, was an der<br />

Verwertbarkeit der konkreten<br />

Messung des betroffenen<br />

Fahrers zweifeln lässt“, sagt<br />

Matzen. Das sieht auch das<br />

Gericht so und stellt das Verfahren<br />

ein.<br />

Kein Einzelfall – viele Ungereimtheiten<br />

in Sachen moderner<br />

Messtechnik werfen bei<br />

Experten immer neue Fragen<br />

auf. Die Crux dabei: Häufig<br />

wird bei Bußgeldverfahren<br />

blind darauf vertraut, dass der<br />

Tempowert korrekt ermittelt<br />

und ordnungsgemäß zugeordnet<br />

wurde, nur weil das Gerät<br />

geeicht und zugelassen ist.<br />

Weder die Gerätehersteller<br />

noch die für die Zulassung der<br />

Tempofallen zuständige Physikalisch-Technische<br />

Bundesanstalt<br />

(PTB) rücken damit raus,<br />

wie die Messwerte eigentlich<br />

zustande kommen. „Eine unabhängige<br />

Überprüfung ist nur<br />

begrenzt möglich“, sagt der<br />

Saarbrücker Gutachter Johannes<br />

Priester. Grundsätzlich<br />

stelle sich immer die Frage, ob<br />

das auf dem Beweisfoto abgebildete<br />

Fahrzeug auch tatsächlich<br />

mit der registrierten<br />

Geschwindigkeit gefahren sei.<br />

Die Geheimniskrämerei der<br />

Hersteller und der PTB um die<br />

Arbeitsweise der Kontrollgeräte<br />

stößt auch den Richtern<br />

immer häufiger sauer auf, die<br />

sich in Bußgeldsachen damit<br />

auseinandersetzen müssen, ob<br />

die Messung sicher und nachvollziehbar<br />

war. So stellte das<br />

Amtsgericht Dillenburg in einer<br />

Verhandlung klar, dass der<br />

Bürger einen verfassungsrechtlich<br />

gesicherten Anspruch<br />

auf die Richtigkeitskontrolle<br />

der ihm zur Last gelegten Geschwindigkeitsübertretung<br />

habe. Es sei nicht hinnehmbar,<br />

dass noch nicht einmal ein<br />

Sachverständiger aufgrund<br />

des geheim gehaltenen Verfahrens<br />

der Messwert gewinnung<br />

Schwachstellen an Tempomessgeräten<br />

wurden in den<br />

letzten Jahren meist nur zufällig<br />

von Gutachtern aufgedeckt<br />

überprüfen kann, ob die ermittelte<br />

Geschwindigkeit richtig<br />

ist oder nicht.<br />

Das Amtsgericht Landstuhl<br />

wertete die Nichtherausgabe<br />

der Messdaten sogar als „Verstoß<br />

gegen das rechtliche Gehör<br />

des Betroffenen und den<br />

Aufklärungsgrundsatz“. In diesem<br />

Verfahren ging es um eine<br />

Geschwindigkeitsmessung, die<br />

mit einem Einseitensensor der<br />

Firma Eso erfolgt war. Gerade<br />

bei dem Modell ES 3.0 tauchen<br />

derzeit immer mehr Messfotos<br />

auf, die bei Experten erhebliche<br />

Zweifel an der Zuverlässigkeit<br />

des Geräts und der<br />

Messergebnisse aufkommen<br />

lassen.<br />

Sachverständige, die sich auf<br />

dieses Verfahren spezialisiert<br />

haben, sprechen hinter vorgehaltener<br />

Hand sogar davon,<br />

dass sie 80 Prozent aller Mes-<br />

48 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


Geschwindigkeit 74 km/h Geschwindigkeit 61 km/h Geschwindigkeit 62 km/h<br />

RICHTIG Bei der mit einer Poliscan-Anlage<br />

ausgelösten Tempomessung steht<br />

das gelbe Kontrollfeld des Beweisfotos in<br />

korrekter Fotoposition<br />

FALSCH Das Foto darf nicht verwendet<br />

werden, weil das linke Vorderrad nicht<br />

wie erforderlich komplett in der Auswerteschablone<br />

steht<br />

FALSCH Hier stimmt etwas nicht: Es<br />

ist zwar ein Fahrzeug mit dazugehöriger<br />

Geschwindigkeit zu erkennen, nicht<br />

aber in der korrekten Fotoposition<br />

Fahrzeugzuordnung zweifelhaft<br />

FEHLER ZWISCHEN MESSGERÄT UND KAMERA wie eine längere<br />

Auslöseverzögerung können dazu führen, dass der Tempowert<br />

irrtümlich einem anderen Fahrer zur Last gelegt wird.<br />

Mehrere Störquellen sind möglich<br />

Der EINSEITENSENSOR ESO ES 3.0 arbeitet ähnlich wie eine Lichtschranke.<br />

Statt des Lichtsenders registrieren Sensoren hier aber die<br />

Helligkeitsveränderung bei der Durchfahrt.<br />

Geschwindigkeit 125 km/h<br />

0 5 10 15 20 25<br />

30 Meter<br />

3<br />

A<br />

B<br />

B<br />

2<br />

1<br />

Messgerät<br />

So kann es passieren: B wie BMW überholt A wie Audi mit<br />

125 km/h verbotswidrig auf der mittleren Spur und löst die<br />

Messung aus. Befindet sich der Audi zufällig in der Fotoposition,<br />

wird die Messung ihm zugeordnet<br />

Messgerät<br />

Steht das Gerät 1 nicht parallel zur Fahrbahnoberfläche,<br />

drohen Messfehler.<br />

Gleiches gilt bei Bodenwellen 2 in oder<br />

vor der Messstelle und bei schrägen<br />

Fahrzeugkonturen 3<br />

KOMMENTAR<br />

Brigitte<br />

Haschek zur<br />

Entscheidung<br />

der Justiz pro<br />

Autofahrer<br />

Wie frech ist das denn? Da<br />

verklagt der Messgerätehersteller<br />

Eso einen Gutachter<br />

auf Unterlassung, weil er<br />

seinen Sachverstand und<br />

seine erworbenen Fähigkeiten<br />

einsetzt, um die Wahrheit<br />

ans Licht zu bringen.<br />

Das wäre gerade so, als<br />

würde man mir untersagen<br />

wollen, eine spanische Zeitung<br />

zu lesen, nur weil ich<br />

dieser Sprache mächtig bin.<br />

Zum Glück sind die Richter<br />

vom Landgericht in Halle<br />

nicht dem Trugschluss aufgesessen,<br />

Schutzrechte<br />

eines Herstellers seien höher<br />

zu bewerten als der Schutz<br />

der Bürger. Sachverständige<br />

sind wichtig für die Justiz.<br />

Ihre Beweisführung muss<br />

ohne Einschränkungen, von<br />

privaten Unternehmensinteressen<br />

unabhängig und<br />

unparteiisch möglich sein.<br />

Gut auch für die Autofahrer,<br />

dass die Kammer Anfang<br />

Dezember die Industrie in<br />

die Schranken gewiesen hat,<br />

wovon die Wahrheitsfindung<br />

profitiert. Das hat Signalwirkung<br />

für die Weiterentwicklung<br />

der Messtechnik:<br />

Juristische Druckmittel gegen<br />

unliebsame Erkenntnisse<br />

von Gutachtern sind<br />

dank der klugen Gerichtsentscheidung<br />

zum stumpfen<br />

Schwert geworden.<br />

sungen anzweifeln. Die Fachleute<br />

sagen das nicht mehr öffentlich,<br />

weil sie befürchten,<br />

vom Hersteller vor den Kadi<br />

gezogen zu werden – wie ihre<br />

Kollegen Roland Bladt und Stephan<br />

Wietschorke. Die beiden<br />

öffentlich bestellten und vereidigten<br />

Sachverständigen waren<br />

von Eso auf Unterlassung<br />

verklagt worden, nachdem sie<br />

sich in einer Fachzeitschrift<br />

kritisch mit dem Einseitensensor<br />

auseinandergesetzt hatten.<br />

Das Ganze endete in einem<br />

Vergleich vor dem Oberlandesgericht<br />

Stuttgart.<br />

Auch gegen Gutachter Kai<br />

Matzen klagte Eso auf Unterlassung,<br />

weil es ihm gelungen<br />

war, die Rohdaten aus den<br />

Bilddateien auszulesen (siehe<br />

Kommentar). Genau diese Informationen<br />

werden nämlich<br />

benötigt, um einen angezweifelten<br />

Tempowert zu checken.<br />

„In der Regel fordern die Richter<br />

diese Überprüfung an,<br />

wenn sie erfahren, dass dies<br />

jetzt möglich ist“, sagt Johannes<br />

Priester. Poliscan-<br />

Hersteller Vitronic und die<br />

Firma Leivtec stellen den Sachverständigen<br />

mittlerweile auf<br />

Anforderung ein Programm<br />

zur Verfügung, um einen<br />

kritischen Tempowert zu überprüfen.<br />

Priester, seine Mitstreiter<br />

Bladt, Matzen und<br />

Wietschorke sowie 14 weitere<br />

Ingenieurbüros haben sich im<br />

vorigen Jahr zu einer Arbeitsgemeinschaft<br />

zusammengeschlossen.<br />

„Die Messtechnik<br />

ist so komplex und kompliziert<br />

geworden, dass eine Vielzahl<br />

von Fachgebieten einbezogen<br />

werden muss“, so Priester.<br />

Autofahrern kann das nur recht<br />

sein angesichts der massiven<br />

Aufrüstung mit Messgerätschaften<br />

allerorts. Derzeit gibt<br />

es etwa 3800 fest installierte<br />

Blitzer in Deutschland –<br />

Tendenz steigend. Denn die<br />

Jagd auf Verkehrssünder ist<br />

auch für die Privatwirtschaft<br />

ein lukratives Geschäft geworden.<br />

Eine Poliscan-Säule kostet<br />

– je nach Bestellmenge –<br />

80 000 bis 100 000 Euro. Es<br />

gibt mittlerweile sogar Firmen<br />

wie German Radar, die interessierten<br />

Kommunen entsprechendes<br />

Gerät vermieten oder<br />

verleasen.<br />

Kein noch so gestochen scharfes<br />

Beweisfoto kann einen<br />

vermeintlichen Temposünder<br />

überführen. Autofahrer, die erhebliche<br />

Zweifel daran haben,<br />

ob sie der Blitz zu Recht getroffen<br />

hat, sollten sich nicht<br />

scheuen, dies vor Gericht klären<br />

zu lassen. Brigitte Haschek<br />

49


SERVICE<br />

INTERNETPORTAL MOTORY<br />

Facebook fürs Auto<br />

Soziale Netzwerke wie Facebook<br />

sind nichts Neues, ebenso wenig<br />

Internetforen oder digitale<br />

Fahrzeugbörsen. Das Besondere<br />

an der PLATTFORM MOTORY<br />

sei, dass sie bekannte Funktionen<br />

zusammenführt, so<br />

die Macher. Was Motory<br />

genau kann, haben wir<br />

uns für Sie angesehen.<br />

Foto: Hans-Dieter Seufert<br />

Das erste „Social Car Network“<br />

möchte die im<br />

Sommer online gegangene Internet-Plattform<br />

Motory (www.<br />

motory.de) sein. Doch was soll<br />

das sein? Können hier Autos<br />

ihre Erlebnisse teilen? In gewisser<br />

Weise ja, denn während<br />

bei den bekannten sozialen<br />

Netzwerken wie Facebook der<br />

Mensch im Mittelpunkt steht,<br />

ist es hier das Automobil.<br />

Neben dem Profil des Eigentümers<br />

lässt sich eines des<br />

eigenen Autos anlegen. Neben<br />

Fotos und Angaben über die<br />

Ausstattung kann auch – und<br />

das soll das Besondere sein –<br />

online eine Serviceheft geführt<br />

werden.<br />

Ob Lapidares wie eine Fahrzeugwäsche,<br />

Kundendienste<br />

oder eben größere Reparaturen<br />

und Umbauten: Hier<br />

kann man alles dokumentieren.<br />

Liegen die entsprechenden<br />

Rechnungen vor, lädt<br />

man sie gleich mit hoch. Denn<br />

anhand dieser Dokumente<br />

lassen sich die eingegebenen<br />

Daten belegen. Mit der Zeit<br />

entsteht so ein ausführlicher<br />

– und idealerweise glaubwürdiger<br />

– Lebenslauf des<br />

eigenen Autos im Internet.<br />

Damit nicht genug: In einer<br />

weiteren Rubrik lässt sich der<br />

Kilometerstand erfassen – im<br />

Idealfall belegt durch Rechnungen<br />

oder Hauptgutachten.<br />

Und hier kommt eine weitere<br />

Besonderheit von Motory ins<br />

Spiel: Während man im Serviceheft<br />

auch Ereignisse aus<br />

der Vergangenheit nachtragen<br />

kann, ist dies beim Kilometerstand<br />

nicht möglich. Der<br />

Tachostand kann nur 24 Stunden<br />

nach dem erstmaligen Eingeben<br />

geändert werden, danach<br />

wird er automatisch dem<br />

Zugriff des Besitzers entzogen.<br />

Mit gutem Grund: Nur wenn<br />

eine solche Fahrzeughistorie<br />

nachträglich nicht manipulierbar<br />

ist, kann sie bei einem späteren<br />

Verkauf tatsächlich als<br />

Gütesiegel dienen.<br />

Indirekt wird so auch die<br />

Tachomanipulation uninteressant.<br />

Denn für einen Händler<br />

mit betrügerischen Absichten<br />

wäre der Aufwand, eine ganze<br />

Autohistorie zu fälschen, einfach<br />

zu hoch. Er müsste monatelang<br />

am Ball bleiben, um<br />

eine glaubwürdige Geschichte<br />

für den Wagen zu fälschen.<br />

Und damit kommen wir zu<br />

einem weiteren Aspekt der<br />

Community: dem Autoverkauf.<br />

Der ist nämlich per Knopfdruck<br />

möglich. Alle Angaben, die<br />

man als Privatperson sonst<br />

umständlich auf einer Verkaufsplattform<br />

eingeben muss,<br />

sind ja bereits im Autoprofil<br />

hinterlegt. Zusammen mit dem<br />

Gebrauchten kann dann auch<br />

sein digitales Profil weitergegeben<br />

werden. So lässt sich<br />

im Idealfall ein ganzes Autoleben<br />

auf der Plattform nachvollziehen,<br />

unabhängig davon, wie<br />

oft der Wagen den Besitzer<br />

wechselt – gerade bei Oldoder<br />

Youngtimern ein nicht zu<br />

unterschätzender Vorteil.<br />

Abgesehen von der Fahrzeugdokumentation<br />

und der Verkaufsmöglichkeit<br />

präsentiert<br />

sich Motory als soziales Netzwerk<br />

für Autofans. Wie bei<br />

Facebook kann man Fotos<br />

pos ten, Freundschaften schließen<br />

und Kommentare abgeben.<br />

Wer es vorzieht, mit Markenkollegen<br />

unter sich zu sein,<br />

kann eine eigene Gruppe einrichten.<br />

Übrigens: Mitmachen<br />

darf man auch, wenn man<br />

noch kein Auto hat. René Olma<br />

VIDEO ZUM<br />

ARTIKEL<br />

Zum Betrachten<br />

des Films<br />

den Bildcode<br />

per Smartphone oder Tablet-PC<br />

mit einer QR-App scannen<br />

50 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


DAS ÄNDERT SICH <strong>2014</strong><br />

Das neue Jahr bringt eine Reihe von Neuerungen.<br />

So sollen Sonderparkplätze an Ladestationen und<br />

kostenlose Parkplätze für E-Autos eingerichtet werden.<br />

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung<br />

(MPU) wird reformiert, um das Verfahren transparenter<br />

und einheitlicher zu machen. Für folgende<br />

Änderungen stehen bereits konkrete Termine fest:<br />

ÜBERSICHTLICH Dass<br />

sich bei Motory alles<br />

ums Auto dreht, sieht<br />

man auf den ersten<br />

Blick. Die Kombination<br />

aus sozialem Netzwerk<br />

und Datenbank macht<br />

den Reiz des neuen<br />

Angebots aus<br />

KFZ-STEUER Aufgrund der Verschärfung des CO 2<br />

-Grenzwertes<br />

für Neuwagen von 110 auf 95 Gramm je Kilometer<br />

wird für alle ab dem 1. Januar erstmals zugelassenen<br />

Autos, die diese Grenze nicht einhalten, eine höhere<br />

Kfz-Steuer fällig: je Gramm zwei Euro mehr. Für Diesel,<br />

die bis zu 3,6 Liter, und Benziner, die maximal 4,1 Liter<br />

pro 100 Kilometer verbrauchen, wird nur noch der<br />

Grundbetrag erhoben, der sich aus Hubraum und Kraftstoffverbrauch<br />

errechnet.<br />

EU-DATENAUSTAUSCH BEI VERKEHRSVERSTÖSSEN<br />

Bei acht verkehrssicherheitsrelevanten Delikten, etwa<br />

Tempoüberschreitungen oder Rotlichtverstößen, wird ab<br />

1. Januar der EU-weite Halterdatenaustausch die Zustellung<br />

von ausländischen Bußgeldbescheiden beschleunigen.<br />

Dies ermöglicht es auch den deutschen Behörden,<br />

ausländische Verkehrssünder effektiver zu verfolgen.<br />

Außerdem sollen Betroffene künftig in ihrer Landessprache<br />

über den Verstoß und ihre Rechte informiert werden.<br />

PUNKTEREFORM Als umfangreichste Neuerung tritt am<br />

1. Mai das neue Punktesystem, das sogenannte Fahreignungsregister,<br />

in Kraft. Von diesem Zeitpunkt an werden<br />

Verkehrsverstöße je nach Schwere mit einem, zwei oder<br />

drei Punkten bestraft statt bisher mit einem bis sieben<br />

Zählern. Führerscheinentzug droht künftig bereits bei<br />

acht Punkten anstatt wie bislang bei 18. Punkte gibt es<br />

aber nur noch für Vergehen, die sicherheitsgefährdend<br />

sind. Die Eintragungsgrenze steigt von 40 auf 60 Euro.<br />

BEI MOTORY MITMACHEN: SO GEHT’S<br />

REGISTRIEREN Außer Namen<br />

und E-Mail-Adresse<br />

muss man sich bei der ersten<br />

Anmeldung nur noch ein<br />

Passwort ausdenken, schon<br />

ist man drin.<br />

PROFILE EINRICHTEN<br />

Auf Motory wird zwischen<br />

dem Nutzer-Profil und dem<br />

der Autos unterschieden.<br />

Welche Angaben man hier<br />

macht, bleibt jedem selbst<br />

überlassen. Für den Anfang<br />

reicht ein Spitzname aus. Ein<br />

Autoprofil muss nicht angelegt<br />

werden.<br />

PRIVATSPHÄRE Der Nutzer<br />

kann selbst festlegen, wer<br />

welche Daten zu Gesicht bekommt.<br />

Ob die Angaben öffentlich<br />

– also für jeden Internetnutzer<br />

–, für Motory-<br />

Mitglieder, Freunde oder gar<br />

nicht sichtbar sind, lässt sich<br />

für verschiedene Punkte einzeln<br />

festlegen.<br />

AUTOPROFIL Wer eines Tages<br />

sein Auto über die Plattform<br />

verkauft, kann dem<br />

Käufer auch gleich das entsprechende<br />

Profil auf Motory<br />

überlassen. Der kann es dann<br />

einfach weiterführen. Somit<br />

kann das Fahrzeug sein ganzes<br />

Leben lang auf der Plattform<br />

bleiben.<br />

BUSSGELDER Zeitgleich mit der Einführung des Fahreignungsregisters<br />

steigen viele Bußgelder. So werden<br />

Fahrer, die am Steuer das Mobiltelefon in die Hand nehmen<br />

und benutzen, mit 60 statt 40 Euro bestraft. Die<br />

gleiche Summe wird fällig beim Verstoß gegen die Winterreifenpflicht,<br />

beim Parken an unübersichtlichen Stellen<br />

oder bei der Behinderung von Rettungsfahrzeugen. Und<br />

wer Vorfahrt oder Rotlicht missachtet, muss künftig<br />

70 statt 50 Euro bezahlen. Die Strafe für unberechtigtes<br />

Befahren von Umweltzonen verdoppelt sich von 40 auf<br />

80 Euro.<br />

WARNWESTEN Ab dem 1. Juli müssen alle in Deutschland<br />

zugelassenen Personenwagen, Lastwagen und<br />

Busse eine Warnweste an Bord haben. Sie hat der EU-<br />

Norm EN471 zu entsprechen. Motorräder bleiben von der<br />

Warnwestenpflicht ausgenommen.<br />

51


LESERFORUM<br />

REDAKTION AUTO STRASSENVERKEHR<br />

70162 STUTTGART • FAX: 0711/182 19 08 • E-MAIL: redaktion_auto@motorpresse.de<br />

Ihre Meinung<br />

Unser Rätsel<br />

ein<br />

Planet<br />

sehr<br />

schnelles<br />

Fahren<br />

Technik:<br />

Verbindungsstück<br />

1<br />

Gewinnen Sie<br />

eine Eibach-Softshell-Jacke<br />

im Wert von 75 Euro<br />

5<br />

langer,<br />

dünner<br />

Speisefisch<br />

Schmiermittel<br />

Ankerplatz<br />

vor dem<br />

Hafen<br />

Werk<br />

von<br />

Homer<br />

nordische<br />

Münze<br />

sich laut<br />

bemerkbar<br />

machen<br />

früherer<br />

Straßenbelag<br />

Verursacher<br />

von<br />

Straßenglätte<br />

niemand;<br />

nichts<br />

ELEKTRO-DISKUSSION BMW i3 oder VW E-Up werden von Lesern unterschiedlich bewertet<br />

Test BMW i3 Range Extender,<br />

<strong>Heft</strong> 1+2, Seite 70<br />

i3 fehlt es an<br />

All tagstauglichkeit<br />

Ihrem Fazit zum BMW i3 kann<br />

ich nicht zustimmen. Dieses<br />

Auto ist für vier Personen weder<br />

vom Platz noch von der<br />

Zuladung und vom Kofferraum<br />

her geeignet. Türeinstieg<br />

und Sicherheitsgurtposition<br />

disqualifizieren den i3 zudem<br />

als Viersitzer. Und eine<br />

Gesamtreichweite von 250 bis<br />

300 Kilometern, begleitet von<br />

einem schnatternden Zweizylinder,<br />

ist aus Komfortsicht<br />

eine Zumutung und nicht „alltagstauglich“.<br />

Zudem streift<br />

der Preis des Fahrzeugs mit<br />

einer Wall-Box und einigen<br />

Komfortextras locker die<br />

50 000-Euro-Grenze.<br />

Dieter Frei,<br />

24783 Osterrönfeld<br />

Der bessere Kauf, Skoda Fabia Combi,<br />

Rapid und Octavia, <strong>Heft</strong> 1+2, Seite 34<br />

Unterschiede bei<br />

den Motoren<br />

Bezüglich der Motorisierung<br />

der drei Skoda-Modelle haben<br />

Sie gar nicht erläutert, dass es<br />

sich um unterschiedliche Motorentypen<br />

handelt. Sie erwähnen<br />

zwar, dass der Octavia<br />

auf dem modularen Querbaukasten<br />

des VW-Konzerns<br />

basiert, aber nicht, dass dort<br />

auch der modernere Motor<br />

der Baureihe EA 211 mit<br />

Zahnriemen und Vierventiltechnik<br />

verbaut wird. Damit<br />

ist der Octavia weitaus hochwertiger,<br />

als es beim Preis<br />

zum Ausdruck kommt. Der<br />

Rapid ist mit einem Motor<br />

ausgerüstet, dessen Steuerkettenprobleme<br />

immer noch<br />

nicht als gelöst betrachtet<br />

werden können und dessen<br />

Motor auf Anlagen produziert<br />

wird, die zum großen Teil abgeschrieben<br />

sein dürften.<br />

Klaus Fuchs,<br />

08328 Stützengrün<br />

Leserforum, <strong>Heft</strong> 1+2, Seite 68<br />

VW E-Up in der<br />

Diskussion<br />

89 CENT kostet die ePaper-Ausgabe<br />

von AUTO. Apple-Nutzer finden sie im<br />

Apple-Store; Android-, Windows Tabletund<br />

PC-Nutzer im eKiosk von Zinio unter<br />

www.appstore.com/zinio<br />

Wenn ich den Leserbrief zum<br />

Test des VW E-Up lese, dann<br />

habe ich Zweifel, dass jeder<br />

über das Thema gründlich<br />

nachgedacht hat. Niemand hat<br />

je behauptet, dass man Elektroautos<br />

für jeden bauen<br />

kann. Betrachtet man die<br />

Fahrleistung der 44 Millionen<br />

in Deutschland zugelassenen<br />

Pkw, dann fährt jeder im<br />

Durchschnitt 12 000 Kilometer<br />

im Jahr. Wer aber fährt<br />

600 Kilometer am Stück? Wer<br />

fährt von Stuttgart nach Berlin<br />

in einem Kleinwagen? Ich fahre<br />

einmal im Jahr von Stuttgart<br />

nach Köln. In 4 Stunden<br />

und 35 Minuten für 100 Euro<br />

komme ich erholt an – mit der<br />

Bahn!<br />

Dieter Geismann,<br />

71101 Schönaich<br />

Ansichtssache, <strong>Heft</strong> 1+2, Seite 32<br />

Chevrolet und die<br />

Absatzkrise<br />

Der Satz „Vor allem Kunden in<br />

Westeuropa erwarten von<br />

Chevrolet mehr als nur einen<br />

automobilen Gemischtwarenladen“<br />

ist einfach nur Quatsch.<br />

Es gibt kaum noch einen Volumenhersteller,<br />

der nicht gezwungen<br />

ist, sich zur Nutzung<br />

von Synergie-Effekten auf gleiche<br />

Plattformen, identische<br />

Motoren oder Bedienkomponenten<br />

einzulassen. Das beste<br />

Beispiel für Deutschland und<br />

Europa ist der VW-Konzern.<br />

Hier mault keiner über die Uniformität<br />

und Vergleichbarkeit<br />

der ach so unterschiedlichen<br />

Modelle der Konzernmarken.<br />

GM als weltgrößter Autohersteller,<br />

dessen größten Umsatzbringer<br />

Chevrolet darstellt,<br />

denkt global auch nicht anders<br />

und hat mit dieser Strategie<br />

großen Erfolg: Seit 2009 ist<br />

die Marke weltweit schneller<br />

gewachsen als die Automobilindustrie.<br />

Gerald F. R. Scheiner,<br />

88289 Waldburg<br />

Besuchen Sie auch unser<br />

Online-Forum www.<br />

Die schwarze Funktionsjacke von<br />

Eibach verfügt über drei schluss-Taschen sowie Reflektoren<br />

Reißvervorn<br />

und hinten, ist wasser- und<br />

windabweisend sowie atmungsaktiv.<br />

Ärmel und Saum lassen sich<br />

verstellen.<br />

Sportruderboot<br />

Hauptstadt<br />

von<br />

Libyen<br />

Ärger,<br />

Verdruss<br />

ständiges<br />

gewaltsames<br />

Ziehen<br />

Sitzbereich<br />

im<br />

Theater<br />

Lösungswort<br />

Und so geht’s<br />

poetisch:<br />

Biene<br />

Stadt in<br />

Nevada<br />

(USA)<br />

Im Rätsel sind sechs Buchstaben<br />

mit Kreisen markiert, die<br />

das Lösungswort ergeben.<br />

Schreiben Sie eine Postkarte an:<br />

<strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />

Stichwort: Rätselseite<br />

70162 Stuttgart<br />

und teilen Sie uns bis zum<br />

28. Januar <strong>2014</strong> das Lösungswort<br />

mit. Oder schicken Sie bis<br />

zu diesem Tag ein Fax an<br />

0711/182-1908 beziehungsweise<br />

eine E-Mail an<br />

raetsel_auto@motorpresse.de<br />

Der Preis dieser Ausgabe<br />

wird unter allen in Deutschland<br />

ansässigen Teilnehmern mit<br />

dem richtigen Lösungswort<br />

verlost. Jeder Teilnehmer hat<br />

nur eine Gewinnchance, die<br />

persönlich wahrzunehmen ist.<br />

Teilnahme und Gewinne sind<br />

unabhängig vom Kauf der<br />

Zeitschrift. Mitarbeiter der<br />

Verlagsgruppe Motor Presse<br />

Stuttgart und deren Angehörige<br />

dürfen nicht teilnehmen. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

glasartiger<br />

Schmelzüberzug<br />

scherzhaft:<br />

Vorderteil<br />

e. Autos<br />

1 2 3 4 5 6<br />

4<br />

2<br />

Bestandteil<br />

von<br />

Autobatterien<br />

Abkürzung<br />

für<br />

Edition<br />

kurze<br />

Begebenheit<br />

gemusterter<br />

Randbesatz<br />

6<br />

Auflösung aus <strong>Heft</strong> 27/2013<br />

Lösungswort: Scheiben<br />

Gewinner des RC-Pickups von<br />

rc-car-online.de im Wert von<br />

444 Euro:<br />

Andreas Hermsdorf,<br />

09117 Chemnitz<br />

3<br />

K E<br />

R E A K T I O N<br />

D U O B O E<br />

L E M A N S L<br />

E C K<br />

N E E<br />

L<br />

V O L T<br />

S E E<br />

T U<br />

P E L E<br />

D R A R<br />

Z U W A C H S<br />

R C R A S H<br />

I N C H S I E<br />

E I S M E E R<br />

52 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


„Mini Aufwand, riesen Gewinn.“<br />

Motor Klassik Award <strong>2014</strong><br />

HAUPTGEWINN<br />

MINI<br />

PACEMAN<br />

Alles zum Gewinnspiel in der neuen Motor Klassik. Jetzt im Handel.<br />

Abbildung entspricht nicht im Detail dem Gewinn.


GEBRAUCHTWAGEN<br />

KOMPAKTE KOMBIS<br />

GROSS UND GÜNSTIG<br />

Kompakte Kombis sind für junge Familien mit kleinem Budget häufig die erste Wahl.<br />

Wir haben das aktuelle Gebrauchtwagen-Angebot BIS 7000 EURO für Sie gesichtet und<br />

beschreiben sechs typische Vertreter mit ihren Stärken und Schwächen .<br />

DER DYNAMISCHE: FORD FOCUS TURNIER 1.6<br />

Bj. 2008, 100 PS, 87 000 km, 5900 Euro<br />

DER VERLÄSSLICHE: KIA CEE’D SW 1.6 CRDI<br />

Bj. 2008, 116 PS, 108 000 km, 3600 Euro<br />

Der Ford Focus Turnier bietet<br />

einen bis zu 1546 Liter großen<br />

Kofferraum und nebenbei das<br />

sportlichste Fahrwerk im Segment.<br />

Die zwischen 2004 und<br />

2010 gebaute zweite Generation<br />

gibt es in vielen Motor- und Ausstattungsvarianten,<br />

häufig als<br />

Leasingrückläufer mit hoher<br />

Laufleistung. Die sind zwar<br />

günstig, allerdings fallen bei<br />

den Dieseln häufig die Turbolader<br />

aus. Ebenso anfällig sind<br />

Radlager, Antriebswellen und<br />

Gleichlaufgelenke.<br />

DATEN<br />

Gepäckraumvolumen 5<strong>03</strong>–1546 Liter<br />

Hubraum/Zylinder 1596 cm 3 /R4<br />

Leistung<br />

74 kW/100 PS<br />

Beschleunigung 0–100 km/h 12,2 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 180 km/h<br />

Normverbrauch<br />

6,7 Liter S<br />

KOSTEN<br />

Monatliche Unterhaltskosten 277 Euro<br />

Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 1062/232/1449 Euro<br />

Steuern pro Jahr<br />

110 Euro<br />

Kilometerkosten<br />

22,1 Cent<br />

EMPFEHLUNG: DIE MEISTEN<br />

BENZINER (1.6 MIT 100<br />

ODER 115 PS) SIND TRÄGE UND DURSTIG,<br />

ABER HALTBARER ALS DIE DIESEL.<br />

Der in Rüsselsheim entwickelte<br />

Cee’d (ab 2007) hat einiges zu<br />

bieten: Sein Design ist gefällig,<br />

die Federung komfortabel, die<br />

Sicherheitsausstattung gut und<br />

das Cockpit funktional. In den<br />

4,47 Meter langen, Sporty Wagon<br />

genannten Kombi gehen bei<br />

dachhoher Beladung bis zu 1664<br />

Liter rein. Dazu gab es anfangs<br />

eine Fünf-Jahres-Garantie, seit<br />

2010 gilt der Schutz sogar für<br />

sieben Jahre. Probleme gibt es<br />

bei manchen Fahrzeugen mit der<br />

Motorsteuerung.<br />

DATEN<br />

Gepäckraumvolumen 534–1664 Liter<br />

Hubraum/Zylinder 1582 cm 3 /R4<br />

Leistung<br />

85 kW/115 PS<br />

Beschleunigung 0–100 km/h 11,7 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 188 km/h<br />

Normverbrauch<br />

4,9 Liter D<br />

KOSTEN<br />

Monatliche Unterhaltskosten 283 Euro<br />

Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 1265/484/1956 Euro<br />

Steuern pro Jahr<br />

168 Euro<br />

Kilometerkosten<br />

22,6 Cent<br />

EMPFEHLUNG: DER DIESEL<br />

(AB ENDE 2009 MIT SECHS-<br />

GANG-GETRIEBE) IST DURCHZUGSSTARK<br />

UND GEIZT BEIM VERBRAUCH.<br />

* Prämie 50 Prozent<br />

54 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


DEr bEliEbtE:<br />

Vw Golf VAriAnt 2.0 tDi<br />

bj. 2009, 140 ps,<br />

140 000 km, 6900 Euro<br />

Der Wolfsburger bietet ein modernes<br />

Fahrwerk, einen hochwertigen Innenraum<br />

und eine große Auswahl an modernen<br />

Motoren sowie Getrieben. Dazu kommen<br />

anfangs drei, ab 2008 fünf Ausstattungsvarianten.<br />

Das Gepäckabteil schluckt zwischen<br />

505 und 1550 Liter. Im Mai 2009<br />

erhielt der Kombi eine modifizierte Frontpartie.<br />

Ähnlich wie beim Skoda Octavia<br />

gibt es beim 1.4 TSI Probleme mit defekten<br />

Turboladern und durchgerosteten<br />

Wasserkühlern.<br />

DEr klAssikEr: opEl AstrA cArAVAn 1.7 cDti<br />

bj. 2009, 110 ps, 95 000 km, 5900 Euro<br />

Daten<br />

Gepäckraumvolumen 505–1550 Liter<br />

Hubraum/Zylinder 1968 cm 3 /R4<br />

Leistung<br />

1<strong>03</strong> kW/140 PS<br />

Beschleunigung 0–100 km/h 9,7 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 210 km/h<br />

Normverbrauch<br />

5,0 Liter D<br />

KOSten<br />

Monatliche Unterhaltskosten 276 Euro<br />

Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 1183/576/1755 Euro<br />

Steuern pro Jahr<br />

234 Euro<br />

kilometerkosten<br />

22,1 cent<br />

EmpfEhlunG: Viel Durchzug<br />

und fahrspaß bei geringem<br />

Verbrauch bietet besonders der zweiliter-<br />

Diesel mit 140 ps.<br />

Außen übersichtlich, innen<br />

viel Platz – das bieten<br />

Kombis der Kompaktklasse.<br />

Da sich in diesem Segment<br />

fast alle Volumenmarken<br />

tummeln, gibt es ein breites<br />

Angebot – mit einigen Unterschieden,<br />

die für Gebrauchtwagenkäufer<br />

interessant sind.<br />

Während japanische und koreanische<br />

Fahrzeuge häufig mit<br />

umfangreicher Ausstattung<br />

locken, überzeugen europäische<br />

Hersteller mit pfiffigen<br />

Detaillösungen und einem<br />

großen Motorenangebot.<br />

Für einen gebrauchten Kia<br />

spricht vor allem, dass alle<br />

Neuwagen seit 2010 eine Garantie<br />

von bis zu sieben Jahren<br />

haben. Im Peugeot 308 SW<br />

finden dafür bis zu sieben<br />

Der kompakte Kombi überzeugt heute noch mit einem sicheren<br />

Fahrwerk, ausreichend Komfort und bequemen Sitzen. Die Auswahl<br />

an Motoren und Getrieben ist groß, Partikelfilter für Diesel<br />

gibt es seit 2007 serienmäßig. Probleme kann der Astra H mit<br />

Rost an Massepunkten, mit der Elektronik, der Klimaanlage, dem<br />

Öldruckschalter und einem ausgeleierten Keilriemenspanner<br />

bekommen. Auch Bremsen, Fahrwerk und die Lenkung sollten<br />

aufmerksam überprüft werden.<br />

EmpfEhlunG: mit den beiden Dieselvarianten<br />

(1,7 oder 1,9 liter hubraum) fährt man sparsam und<br />

kraftvoll – mit partikelfilter sogar in die umweltzone.<br />

Personen Platz. Kombis deutscher<br />

Hersteller sind dagegen<br />

häufig mager ausgestattet,<br />

denn sie sind als Vertreterund<br />

Leasingautos beliebt und<br />

müssen vor allem praktisch<br />

und günstig sein. Luxus-Extras<br />

wie Lederausstattung sind<br />

daher selten, aber selbst eine<br />

Klimaanlage ist nicht immer an<br />

Bord – es sei denn, sie zählte<br />

einst zur Serienausstattung.<br />

Zwar schrubben Außendienstler<br />

in kurzer Zeit viele Kilometer<br />

auf ihre Autos, dafür haben<br />

diese Fahrzeuge meist ein<br />

durchgestempeltes Wartungsheft<br />

und wenig Rost. Allerdings<br />

kann der Verschleiß an<br />

Bremsen, Kupplung und Fahrwerk<br />

höher sein als beim weniger<br />

bewegten Familienauto.<br />

Daten<br />

Gepäckraumvolumen 540–1590 Liter<br />

Hubraum/Zylinder 1686 cm 3 /R4<br />

Leistung<br />

81 kW/110 PS<br />

Beschleunigung 0–100 km/h 12,0 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 185 km/h<br />

Normverbrauch<br />

5,3 Liter D<br />

KOSten<br />

Monatliche Unterhaltskosten 256 Euro<br />

Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 1119/324/1307Euro<br />

Steuern pro Jahr<br />

200 Euro<br />

kilometerkosten<br />

20,5 cent<br />

DEr ViElsEitiGE: pEuGEot 308 sw 120 Vti DEr clEVErE: skoDA octAViA combi 1.6<br />

bj. 2009, 120 ps, 75 000 km, 6800 Euro<br />

bj. 2008, 102 ps, 130 000 km, 6900 Euro<br />

Bei der Probefahrt sollte man<br />

auf Rumpelgeräusche achten.<br />

Vorsicht vor duftbaumbehangenem<br />

Innenspiegel: Süßer<br />

Vanilleduft kaschiert gerne ein<br />

stark zugequalmtes Raucherauto.<br />

Wer künftig mit dem<br />

Kombi seine Kinder transportieren<br />

will, zieht besser zum<br />

nächsten Angebot.<br />

Fabian Hoberg<br />

Im Peugeot 308 SW gibt es bis<br />

zu sieben Sitze, zwei davon im<br />

Kofferraum – für kurze Strecken<br />

ohne Gepäck sehr praktisch.<br />

Ebenso wie die große Motorenpalette<br />

und die umfangreiche<br />

Sicherheitsausstattung inklusive<br />

sieben Airbags und ESP. Das<br />

Fahrwerk ist Peugeot-untypisch<br />

eher straff. Probleme bereiten<br />

geplatzte Turbolader der Dieselmotoren<br />

(Partikelfilter Serie)<br />

und die Nockenwellensensoren<br />

der Benziner. Einen genauen<br />

Blick verlangen die Bremsen.<br />

Daten<br />

Gepäckraumvolumen 573–1736 Liter<br />

Hubraum/Zylinder 1598 cm 3 /R4<br />

Leistung<br />

88 kW/120 PS<br />

Beschleunigung 0–100 km/h 11,5 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 189 km/h<br />

Normverbrauch<br />

6,4 Liter S<br />

KOSten<br />

Monatliche Unterhaltskosten 268 Euro<br />

Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 996/287/1307 Euro<br />

Steuern pro Jahr<br />

106 Euro<br />

kilometerkosten<br />

21,5 cent<br />

EmpfEhlunG: DiE DiEsEl<br />

kämpfEn mit turboproblEmEn.<br />

DEr AusGEwoGEnE 120 ps-<br />

Vti ist DAhEr EinE GutE AltErnAtiVE.<br />

Die Technik des Octavia II<br />

stammt weitgehend vom Golf<br />

V, das Platzangebot orientiert<br />

sich eher am Passat: Der<br />

Kombi schluckt zwischen 580<br />

und 1620 Liter. Weniger schön<br />

sind Mängel bei Verarbeitung<br />

und Lackierung – ein achtsames<br />

Auge gibt hier Einblick<br />

in den Zustand. Bei der Probefahrt<br />

sollte das Gehör auf die<br />

Türdichtungen achten. Vorsicht<br />

beim 1.4 TSI mit gelängten<br />

Steuerketten und den rauen<br />

Pumpe-Düse-Dieseln.<br />

Daten<br />

Gepäckraumvolumen 580–1620 Liter<br />

Hubraum/Zylinder 1595 cm 3 /R4<br />

Leistung<br />

75 kW/102 PS<br />

Beschleunigung 0–100 km/h 12,4 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 188 km/h<br />

Normverbrauch<br />

7,2 Liter S<br />

KOSten<br />

Monatliche Unterhaltskosten 290 Euro<br />

Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 1062/356/1307 Euro<br />

Steuern pro Jahr<br />

108 Euro<br />

kilometerkosten<br />

23,2 cent<br />

EmpfEhlunG: DEr 1,6-<br />

litEr-bEnzinEr rEicht<br />

fAst immEr. DiEsElfAns wählEn moDEllE<br />

Ab 2009 mit common-rAil-tEchnik.<br />

55


TEST KOMPAKT<br />

HYUNDAI GRAND SANTA FE 2.2 CRDi, CHEVROLET SPARK 1.2<br />

Willkommen im Club<br />

Mit dem GRAND SANTA FE hat Hyundai nun einen echten Big Player im Portfolio, der in der<br />

Liga der Dickschiffe wie Audi Q7, BMW X5 oder VW Touareg mitspielen soll.<br />

RUND 600 KILOGRAMM<br />

darf der wuchtig auftretende<br />

Hyundai maximal<br />

zuladen. Im Grill glänzt<br />

eine vierte Chromstrebe<br />

Fotos: Beate Jeske<br />

Wer im Kreise der dicken<br />

SUV dabei sein möchte,<br />

muss nicht billig sein, sondern<br />

darf ruhig entsprechende<br />

Preise aufrufen. So haben es<br />

offenbar die Marketingexperten<br />

bei Hyundai beschlossen.<br />

Denn die Koreaner verlangen<br />

stolze 50 130 Euro für ihren<br />

4,91 Meter langen Grand Santa<br />

Fe 2.2 CRDi in der Top-Ausführung<br />

Premium, inklusive Allradantrieb<br />

und Sechsgang-<br />

Wandlerautomatik. Zum Vergleich:<br />

Ein 5,09 Meter langer<br />

Audi Q7 3.0 TDI Quattro samt<br />

Achtstufen-Automatik ist für<br />

52 700 Euro, ein heckgetriebener<br />

BMW X5 s-Drive 25d ist<br />

für 52 100 Euro zu haben.<br />

Dafür lässt sich Hyundai aber<br />

auch nicht lumpen und stattet<br />

seinen SUV-Riesen komplett<br />

aus. Zu den Highlights zählen<br />

die dritte Sitzreihe im Kofferraum<br />

(inklusive eigener<br />

Klimasteuerung) sowie Navi,<br />

schlüsselloser Zugang, Xenonscheinwerfer<br />

und elektrisch<br />

verstellbare Ledersitze samt<br />

Sitzheizung vorne und hinten.<br />

Um satte 22,5 Zentimeter<br />

überragt der Grand den immerhin<br />

4,69 Meter langen<br />

DAS TOP-COCKPIT<br />

So sieht das Cockpit des derzeit<br />

exklusivsten Hyundai<br />

aus. Leder, Navi, Automatik,<br />

Soundsystem – alles Serie<br />

regulären Santa Fe. Eine Menge<br />

Blech, und dennoch ist es<br />

den Designern gelungen, den<br />

Längenzuwachs geschickt zu<br />

kaschieren. So wirkt der Hyundai<br />

zwar wuchtig, aber in sich<br />

stimmig. Die Gründe hierfür<br />

verbergen sich in einem zehn<br />

Zentimeter längeren Radstand,<br />

längeren Fondtüren und vergrößerten<br />

Heckfenstern.<br />

Entsprechend großzügig fällt<br />

auch das Raumangebot aus.<br />

Vorne wie hinten dürften sich<br />

selbst NBA-Basketballer wohlfühlen<br />

– zumal der SUV in der<br />

zweiten Reihe standardmäßig<br />

DIE HECKPARTIE<br />

ist gekennzeichnet von<br />

eckigen Auspuffendrohren<br />

sowie neu gestalteten<br />

LED-Rückleuchten<br />

mit zwei sehr bequemen, verstellbaren<br />

Lounge-Sesseln inklusive<br />

Armauflage vorfährt.<br />

Hyundai baut aber ohne Aufpreis<br />

auch eine klassische<br />

dreigeteilte Rückbank ein. Die<br />

dritte Reihe mit zwei voll versenkbaren<br />

und angenehm breiten<br />

Einzelplätzen macht den<br />

Grand Santa Fe schließlich<br />

zum echten Sechssitzer.<br />

Und der Kofferraum? Ist dreizehn<br />

Zentimeter länger und<br />

fasst 634 bis 1842 Liter. Bis zu<br />

609 Kilo Zuladung verträgt<br />

Hyundais Großer, bei 2,6 Tonnen<br />

Gesamtgewicht ist<br />

Schluss. Gut so. Denn der 2,2-<br />

Liter-Diesel schiebt dank 436<br />

Newtonmeter Drehmoment bis<br />

160 km/h zwar ganz ordentlich<br />

an, den Spurt von null auf 100<br />

absolviert der Zweitonner in<br />

9,8 Sekunden. Bei beladenem<br />

Auto kommt der Vierzylinder<br />

allerdings schnell an seine<br />

Grenzen, erkennbar am höheren<br />

Drehzahl- und Dieselbedarf.<br />

Ein Verbrauch unter<br />

10 L/100 km lässt sich so auch<br />

bei vernünftiger Fahrweise<br />

kaum erzielen.<br />

Gemütlichkeit ist also angesagt.<br />

Kein schlechter Plan,<br />

56 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


Der Kofferraum fasst 100<br />

Liter mehr als im kurzen<br />

Santa fe. alle fondsitze lassen<br />

sich von hinten umklappen<br />

Ganz Hinten fehlt es zwar<br />

an Beinauflage, die Sitze sind<br />

dafür aber angenehm breit<br />

Der DieSeL sorgt für ausreichende<br />

fahrleistungen,<br />

dürfte aber etwas kräftiger sein<br />

denn das prinzipiell komfortable<br />

Fahrwerk gibt sich so soft,<br />

dass man in Kombination mit<br />

der indirekt ansprechenden<br />

Lenkung nur ungern schnell<br />

durch Autobahnkurven wankt<br />

– von flott genommenen<br />

Wechselkurven über Land<br />

ganz zu schweigen. Schade<br />

auch, dass die Federn dennoch<br />

zickig auf Straßenschäden ansprechen<br />

und allzu viel an die<br />

Insassen weitergeben. So bietet<br />

der Hyundai letztlich doch<br />

nicht den Komfort, den man<br />

angesichts seines Preises erwartet.<br />

Michael von Maydell<br />

daten<br />

HyUNDAI GRAND SANTA FE<br />

2.2 CRDi 4WD PREMIUM<br />

antrieb<br />

Reihenvierzylinder-Dieselmotor,<br />

vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />

Turbo, DI, Steuerkette<br />

Hubraum 2199 cm 3<br />

Leistung 145 kW/197 PS<br />

bei Drehzahl 3800 U/min<br />

max. Drehmoment 436 Nm<br />

bei Drehzahl 1800 U/min<br />

Spitze<br />

200 km/h<br />

Co2-Ausstoß 199 g/km<br />

Allradantrieb, Sechsgang-Automatik<br />

karoSSerie<br />

Länge<br />

4915 mm<br />

Breite<br />

1885 mm<br />

Höhe<br />

1695 mm<br />

Radstand 2800 mm<br />

Tankinhalt 71 Liter<br />

Kofferraum 634–1842 Liter<br />

Anhängelast<br />

ungebremst/gebr. 750/2000 kg<br />

Serienbereifung 235/55 R 19 H<br />

Testwagenbereifung 235/55 R 19 H<br />

Reifentyp Kumho Venture<br />

Premium<br />

SelbStbeWuSSte<br />

preiSgeStaltung<br />

Grand Santa Fe 50 130<br />

Santa Fe Autom. 45 100<br />

25 000 35 000 45 000 €<br />

Als 2.2 CRDi mit Automatik ist der<br />

Santa Fe in der Premium-Ausführung<br />

lediglich 5<strong>03</strong>0 Euro günstiger.<br />

meSSWerte<br />

Beschleunigung<br />

0–100 km/h 9,8 s<br />

Bremsweg<br />

unbeladen/beladen 37,6/37,8 m<br />

Innengeräusch<br />

bei 100/130 km/h 65/68 dB(A)<br />

Normverbrauch 7,6 Liter D<br />

Testverbrauch 10,2 Liter D<br />

Achslast vorn/hinten 1122/869 kg<br />

Testwagenleergewicht<br />

1991 kg<br />

Zuladung 609 kg<br />

Wendekreis li./re. 12,0/11,9 m<br />

preiS/koSten<br />

Preis<br />

50 130 euro<br />

Wertverlust 25 000 Euro<br />

möglicher Rabatt 1) 14 %<br />

Finanzierung 2)<br />

Jahreszins 3,90 %<br />

Leasing 3)<br />

Anzahlung k. A.<br />

monatliche Rate k. A.<br />

Abgasnorm Euro 5<br />

Steuer pro Jahr 417 Euro<br />

Versicherung<br />

HK/TK/VK 22/22/23<br />

Ölwechsel 30 000 km/<br />

2 Jahre<br />

Inspektion 60 000 km/<br />

4 Jahre<br />

Garantie<br />

Technik/Lack 5/5 Jahre<br />

Durchrostung 12 Jahre<br />

Mobilität 15 Jahre<br />

1<br />

laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />

2<br />

über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />

15000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />

3<br />

Kilometerleasing (15000 km/Jahr).<br />

Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />

fazit<br />

Der teure<br />

Grand<br />

Santa fe lockt mit viel Platz<br />

und Luxus – etwas mehr<br />

Power und feinschliff<br />

könnten aber nicht schaden.<br />

Kleiner Chevy,<br />

große Wirkung?<br />

Der SparK ist der kleinste Chevrolet<br />

überhaupt. Test der Topversion.<br />

Gucken Sie in der Tabelle<br />

rechts unten mal nach<br />

dem möglichen Rabatt. Was<br />

steht da? Richtig. 22 Prozent.<br />

So viel Nachlass gewähren die<br />

Chevy-Händler derzeit auf ihr<br />

kürzestes Modell: den 3,60<br />

Meter langen Spark. Interessant?<br />

Durchaus. Nach dem<br />

Facelift Ende 2012 sind Lastwechselprobleme<br />

dank des<br />

seitdem serienmäßigen ESP<br />

kein Thema mehr. Zudem hat<br />

sich der Spark inzwischen zum<br />

zweitbeliebtesten Chevrolet<br />

hierzulande entwickelt. Grund<br />

hierfür: das freche Design und<br />

die üppige Serienausstattung.<br />

So sind beim Testwagen in der<br />

Top-Variante LTZ beispielsweise<br />

sechs Airbags, Klimaanlage,<br />

Parkpiepser, Leichtmetallräder<br />

und Fensterheber<br />

rundum schon Serie. Nicht zu<br />

vergessen: der Sport-Bodykit.<br />

Nur, so richtig flott geht es im<br />

Spark nicht voran. Trotz 82 PS<br />

wirkt der kleine Vierzylinder<br />

müde und verlangt nach Drehzahlen.<br />

Die Folge: ein brummiger<br />

und durstiger Motor.<br />

Der Testverbrauch liegt bei<br />

hohen 6,7 L/100 km. Enttäuschend<br />

auch die Bremsen:<br />

Werte über 40 Meter sind nicht<br />

mehr zeitgemäß und rufen<br />

nach einer Überarbeitung der<br />

Bremsanlage.<br />

Schade, denn ansonsten wartet<br />

der Chevy mit einem modernen<br />

Cockpit, bequemen Sitzen,<br />

ausreichend Platz, einem<br />

akzeptablen Fahrkomfort sowie<br />

einer direkten Lenkung auf.<br />

Vom Rabatt ganz zu schweigen.<br />

Michael von Maydell<br />

WinziG trotz 3,60<br />

meter fahrzeuglänge<br />

fasst der einfach<br />

ausgekleidete Spark-<br />

Kofferraum nur 170 Liter<br />

unGeWöHnLicH<br />

neben dem analogtacho<br />

sitzt ein digitaler<br />

Drehzahlmesser<br />

daten<br />

CHEVRoLET SPARK 1.2 LTZ<br />

antrieb<br />

Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />

vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />

Steuerkette<br />

Hubraum 1206 cm 3<br />

Leistung 60 kW/82 PS<br />

bei Drehzahl 6400 U/min<br />

max. Drehmoment 111 Nm<br />

bei Drehzahl 4800 U/min<br />

Spitze<br />

164 km/h<br />

Co2-Ausstoß 118 g/km<br />

Vorderradantrieb,<br />

Fünfgang-Getriebe<br />

karoSSerie<br />

Länge<br />

3595 mm<br />

Breite<br />

1597 mm<br />

Höhe<br />

1522 mm<br />

Radstand 2375 mm<br />

Tankinhalt 35 Liter<br />

Kofferraum 170–568 Liter<br />

Anhängelast<br />

ungebremst/gebr. –<br />

Serienbereifung 165/60 R 15 T<br />

Testwagenbereifung 165/60 R 15 T<br />

Reifentyp Goodyear<br />

Duragrip<br />

der Spark im<br />

Vergleich zum VW up<br />

VW High Up 1.0 13 680 €<br />

Chevy Spark 1.2 12 990 €<br />

9000 11 000 13 000 €<br />

Für einen vergleichbar ausgestatteten<br />

VW Up sind laut Listenpreis<br />

rund 700 Euro mehr zu bezahlen.<br />

meSSWerte<br />

Beschleunigung<br />

0–100 km/h 14,4 s<br />

Elastizität<br />

60–100 km/h (IV. Gang) 16,7 s<br />

80–120 km/h (IV. Gang) 18,3 s<br />

80–120 km/h (V. Gang) 32,2 s<br />

Bremsweg<br />

unbeladen/beladen 40,8/41,7 m<br />

Innengeräusch<br />

bei 100/130 km/h 70/74 dB(A)<br />

Normverbrauch 5,0 Liter S<br />

Testverbrauch 6,7 Liter S<br />

Achslast vorn/hinten 620/370 kg<br />

Testwagenleergewicht<br />

990 kg<br />

Zuladung 377 kg<br />

Wendekreis li./re. 10,2/10,3 m<br />

preiS/koSten<br />

Preis<br />

12 990 euro<br />

Wertverlust 5400 Euro<br />

möglicher Rabatt 1) 22 %<br />

Finanzierung 2)<br />

Jahreszins 3,49%<br />

Leasing 3)<br />

Anzahlung k. A.<br />

monatliche Rate k. A.<br />

Abgasnorm Euro 5<br />

Steuer pro Jahr 72 Euro<br />

Versicherung<br />

HK/TK/VK 16/16/16<br />

Ölwechsel 15 000 km/<br />

1 Jahr<br />

Inspektion 30 000 km/<br />

2 Jahre<br />

Garantie<br />

Technik/Lack 3/3 Jahre<br />

Durchrostung 6 Jahre<br />

Mobilität 3 Jahre<br />

1<br />

laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />

2<br />

über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />

15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />

3<br />

Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />

Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />

fazit<br />

auch wenn<br />

der Spark<br />

zum Schnäppchen mutiert<br />

– für eine empfehlung reicht<br />

es nicht. Kraftentfaltung und<br />

Bremsleistung enttäuschen.<br />

Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />

57


TEST KOMPAKT<br />

MERCEDES S 500 4Matic, RENAULT KOLEOS dCi 175 4x4<br />

Das beste Auto der Welt?<br />

Die neue MERCEDES S-KLASSE soll mit enormem Aufwand bei Komfort und Sicherheit<br />

die Konkurrenz buchstäblich alt aussehen lassen. Gelingt ihr das? Wir geben die Antwort.<br />

Es war ja schon immer<br />

schwer angesagt, zu behaupten,<br />

ein neues Modell sei<br />

besser, toller und überhaupt.<br />

Bei der neuen Mercedes<br />

S-Klasse genügt es, die Fahrertür<br />

zu öffnen, sie nach dem<br />

Einsteigen leicht heranzuziehen<br />

und von der Zuzieh-Automatik<br />

elektrisch in Schloss schmatzen<br />

zu lassen. Dagegen dürfte<br />

selbst der Tresor der Deutschen<br />

Bank schepprig schließen.<br />

Von den bequemen Sitzen<br />

ganz zu schweigen: ebenso<br />

großzügig geschnitten wie<br />

gepolstert sowie auf Wunsch<br />

mit verschiedenen Massagefunktionen<br />

über 14 Luftkissen.<br />

Bevor wir nun endgültig tiefenentspannen,<br />

wecken wir<br />

schnell den 4,7 Liter großen<br />

V8. Biturbogeladen, 435 PS<br />

und 700 Newtonmeter stark,<br />

schnuffelt er im Standgas so<br />

flüsterleise, als ob sie ihn in<br />

eine dicke Wattematte gepackt<br />

hätten. Vibrationen? Pfft.<br />

Leistung? Aber holla! Wer das<br />

Gaspedal durchtritt, katapultiert<br />

sich samt dem 2,1 Tonnen<br />

schweren S 500 4Matic in 4,9<br />

Sekunden auf 100.<br />

Traktionsprobleme? Nicht<br />

beim 4Matic, dessen Allradantrieb<br />

nicht nur den Schlupf<br />

beim starken Beschleunigen<br />

reduziert, sondern generell die<br />

Fahrsicherheit auf rutschigem<br />

Untergrund erhöht. So erklimmt<br />

die S-Klasse Steigungen<br />

ohne jede Anstrengung,<br />

bleibt im Innenraum<br />

stets hervorragend geräuschgedämmt<br />

und perfekt klimatisiert,<br />

informiert den Fahrer<br />

mittels zweier Bildschirme. Zudem<br />

kommt sie dank der präzisen<br />

Lenkung überraschend fix<br />

um Kurven, überbrückt große<br />

Distanzen wie im Flug, konsumiert<br />

im Schnitt angemessene<br />

12,5 L/100 km. Die Luftfederung<br />

mit Adaptivdämpfern filtert<br />

Unebenheiten so gekonnt,<br />

dass man sich dagegen bei<br />

manchem Kurzstreckenflug<br />

wie auf einer Rüttelpiste fühlt.<br />

Hinzu kommt die vorbildliche<br />

Sicherheit an Bord, etwa durch<br />

die Stereokamera. Gemeinsam<br />

mit weiteren Sensoren hält sie<br />

Ausschau nach unfallträchtigen<br />

Situationen – auch durch<br />

Querverkehr. Im Notfall bremst<br />

der Mercedes dann bis zum<br />

Stillstand ab, während der Abstandsregeltempomat<br />

mitsamt<br />

Lenkunterstützung beim ermüdenden<br />

Kolonnenfahren hilft.<br />

Sollte ein Unfall bevorstehen,<br />

aktiviert Pre-Safe die Bremsen,<br />

bringt die Sitze in optimale Position<br />

und schließt die Fenster.<br />

Überdies werden bei Dunkel-<br />

EXTREM OPULENT Aufwendig<br />

gestaltetes<br />

Interieur mit liebevollen<br />

Details, optionale<br />

Luft-Ionisierung<br />

Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />

ICH GLOTZ TV<br />

Zwei Bildschirme halten den<br />

Fahrer auf dem Laufenden.<br />

Auch Tacho und Drehzahlmesser<br />

sind digital<br />

EXTREM KOMFORTABEL<br />

Geschmeidige Luftfederung,<br />

kultivierter und<br />

antrittsstarker Biturbo-V8<br />

mit 435 PS und 700 Nm<br />

58 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


heit Personen am Straßenrand<br />

mithilfe des Nachtsichtsystems<br />

angeleuchtet. Doch es geht<br />

auch ohne Infrarot: Die<br />

LED-Scheinwerfer leuchten<br />

taghell und können ihr Fernlicht<br />

je nach Situation so maskieren,<br />

dass Vorausfahrende<br />

und Entgegenkommende aus<br />

dem Kegel ausgeschnitten und<br />

damit nicht geblendet werden.<br />

Im Innenraum sorgt derweil<br />

Ambientebeleuchtung in wählbarer<br />

Farbe und Helligkeit für<br />

gemütliche Stimmung, die<br />

höchstens vom Preis getrübt<br />

werden könnte: Der tendiert<br />

bei reichlichem Gebrauch der<br />

Optionsliste Richtung 140 000<br />

Euro. Aber Mercedes versprach<br />

ja auch nur das beste<br />

Auto der Welt, nicht das billigste.<br />

Jörn Thomas<br />

daten<br />

MERCEDES S 500 4MATIC<br />

antrieB<br />

Achtzylinder-V-Benzinmotor, vorne<br />

längs, vier Ventile pro Zylinder, Turbo,<br />

DI, Steuerkette<br />

Hubraum 4663 cm 3<br />

Leistung 335 kW/455 PS<br />

bei Drehzahl 5250 U/min<br />

max. Drehmoment 700 Nm<br />

bei Drehzahl 1800 U/min<br />

Spitze<br />

250 km/h<br />

CO2-Ausstoß 211 g/km<br />

Allradantrieb, Siebengang-Automatik<br />

karosserie<br />

Länge<br />

5116 mm<br />

Breite<br />

1899 mm<br />

Höhe<br />

1496 mm<br />

Radstand 3<strong>03</strong>5 mm<br />

Tankinhalt 80 Liter<br />

Kofferraum 530 Liter<br />

Anhängelast<br />

ungebremst/gebr. 750/2100 kg<br />

Serienbereifung 245/50 R 18 y<br />

Testwagenber. vorn 245/45 R 19 y<br />

hinten<br />

275/40 R 19 y<br />

Reifentyp Michelin<br />

Pilot Sport 3<br />

sehr niedriges innengeräuschniveau<br />

BMW 750i<br />

MB S 500<br />

64 dB(A)<br />

67 dB(A)<br />

57 59 61 63 65 67<br />

Bei 130 km/h ist der S 500 deutlich<br />

leiser als der ebenfalls äußerst<br />

laufruhige BMW 750i.<br />

Aufgefrischt<br />

Zweites facelift seit<br />

der Premiere 2008<br />

mit veränderter frontpartie<br />

und verbesserter<br />

Ausstattung<br />

Zweigeteilt<br />

Kleines gepäck passt<br />

gut durch die obere<br />

Öffnung, sperrgut muss<br />

über die untere Klappe<br />

geschoben werden<br />

daten<br />

RENAULT KOLEOS DCI 175 4x4<br />

NIGHT & DAy<br />

antrieB<br />

Reihenvierzylinder-Dieselmotor,<br />

vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />

Turbo, DI, Steuerkette<br />

Hubraum 1995 cm 3<br />

Leistung 127 kW/173 PS<br />

bei Drehzahl 3750 U/min<br />

max. Drehmoment 360 Nm<br />

bei Drehzahl 2000 U/min<br />

Spitze<br />

191 km/h<br />

CO2-Ausstoß 166 g/km<br />

Allradantrieb, Sechsgang-Getriebe<br />

karosserie<br />

Länge<br />

4520 mm<br />

Breite<br />

1855 mm<br />

Höhe<br />

1710 mm<br />

Radstand 2690 mm<br />

Tankinhalt 65 Liter<br />

Kofferraum 450–1380 Liter<br />

Anhängelast<br />

ungebremst/gebr. 750/2000 kg<br />

Serienbereifung 225/55 R 18 H<br />

Testwagenbereifung 225/55 R 18 H<br />

Reifentyp Continental Cr.<br />

Contact UHP<br />

Preisnachteil nur auf<br />

den ersten Blick<br />

Renault Koleos dCi 175 35 590 €<br />

VW Tiguan 2.0 TDI 33 850 €<br />

25 000 € 30 000 € 35 000 €<br />

Rechnet man die Ausstattung des<br />

Koleos hinzu, wird ein vergleichbarer<br />

Tiguan mehrere Tausend Euro teurer.<br />

extrem Bequem Die optionalen<br />

Komfortsitze stützen,<br />

massieren und wärmen<br />

extrem AufmerKsAm Der<br />

Nachtsichtassistent kann<br />

Personen markieren<br />

Messwerte<br />

Beschleunigung<br />

0–100 km/h 4,9 s<br />

Bremsweg<br />

unbeladen/beladen 37,9/36,3 m<br />

Innengeräusch<br />

bei 100/130 km/h 62/64 dB(A)<br />

Normverbrauch 9,1 Liter S<br />

Testverbrauch 12,5 Liter S<br />

Achslast vorn/hinten 964/1138 kg<br />

Testwagenleergewicht<br />

2102 kg<br />

Zuladung 613 kg<br />

Wendekreis li./re. 11,9/11,8 m<br />

Preis/kosten<br />

Preis<br />

108 409 euro<br />

Wertverlust 55 000 Euro<br />

möglicher Rabatt 1) 10 %<br />

Finanzierung 2)<br />

Jahreszins 5,99 %<br />

Leasing 3)<br />

Anzahlung 21 682 Euro<br />

monatliche Rate 1262 Euro<br />

Abgasnorm Euro 6<br />

Steuer pro Jahr 326 Euro<br />

Versicherung<br />

HK/TK/VK 21/30/29<br />

Ölwechsel 25 000 km/<br />

1 Jahr<br />

Inspektion 50 000 km/<br />

2 Jahre<br />

Garantie<br />

Technik/Lack 2/2 Jahre<br />

Durchrostung 30 Jahre<br />

Mobilität unbegrenzt<br />

1<br />

laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />

2<br />

über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />

15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />

3<br />

Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />

Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />

fAZit<br />

Die neue<br />

s-Klasse<br />

fährt so, wie man es von<br />

einer luxuslimousine erwartet:<br />

sicher, komfortabel und<br />

mit einem hauch Opulenz.<br />

Feinschliff für<br />

den Korea-SUV<br />

Was bringt die zweite Modellpflege<br />

beim REnaUlt KolEoS?<br />

Es ist wie verhext: Obwohl<br />

SUV den Autoverkäufern<br />

derzeit förmlich aus den Händen<br />

gerissen werden, tut sich<br />

Renault mit seinem Koleos in<br />

diesem Segment schwer: Lediglich<br />

rund 1000 Autos konnten<br />

die Franzosen von Januar<br />

bis November 2013 hierzulande<br />

von dem Modell absetzen,<br />

das technisch mit dem Nissan<br />

X-Trail II verwandt ist und<br />

beim Tochterunternehmen<br />

Renault Samsung Motors in<br />

Korea gefertigt wird. Dabei<br />

bringt der Koleos all das mit,<br />

worauf Kunden achten: Überschaubare<br />

Abmessungen, kräftige<br />

Dieselmotoren, eine umfangreiche<br />

Serienausstattung<br />

(unter anderem mit Zwei-Zonen-Klimaautomatik,<br />

Einparkhilfe<br />

und Leichtmetallrädern)<br />

sowie genug Platz für Passagiere<br />

und Gepäck. Neuerdings<br />

verbaut Renault sogar das onlinefähige<br />

Multimedia-System<br />

R-Link inklusive TomTom-Navigation<br />

serienmäßig, im Topmodell<br />

Night & Day kommen<br />

Toter-Winkel-Assistent, Panorama-Glasdach<br />

und Lederpolster<br />

dazu. Dennoch: Der<br />

173 PS starke Top-Diesel (nur<br />

in Verbindung mit Allradantrieb)<br />

gibt sich in Sachen<br />

Kraftentfaltung aus dem unteren<br />

Drehzahlbereich immer<br />

noch etwas zäh, und an der<br />

zwar komfortablen, aber auch<br />

ein wenig schwammigen Fahrwerksabstimmung<br />

hat sich mit<br />

der Modellpflege leider nichts<br />

geändert. Stefan Cerchez<br />

Messwerte<br />

Beschleunigung<br />

0–100 km/h 9,9 s<br />

Elastizität<br />

60–100 km/h (IV. Gang) 7,2 s<br />

80–120 km/h (IV. Gang) 7,7 s<br />

80–120 km/h (V./VI.) 10,7/15,3 s<br />

Bremsweg<br />

unbeladen/beladen 41,3/40,4 m<br />

Innengeräusch<br />

bei 100/130 km/h 66/70 dB(A)<br />

Normverbrauch 6,4 Liter D<br />

Testverbrauch 8,3 Liter D<br />

Achslast vorn/hinten 1062/753 kg<br />

Testwagenleergewicht<br />

1815 kg<br />

Zuladung 435 kg<br />

Wendekreis li./re. 12,3/12,4 m<br />

Preis/kosten<br />

Preis<br />

35 590 euro<br />

Wertverlust 17 000 Euro<br />

möglicher Rabatt 1) 19 %<br />

Finanzierung 2)<br />

Jahreszins 6,99%<br />

Leasing 3)<br />

Anzahlung k.A.<br />

monatliche Rate k.A.<br />

Abgasnorm Euro 5<br />

Steuer pro Jahr 332 Euro<br />

Versicherung<br />

HK/TK/VK 22/25/24<br />

Ölwechsel 20 000 km/<br />

1 Jahr<br />

Inspektion 40 000 km/<br />

2 Jahre<br />

Garantie<br />

Technik/Lack 3/3 Jahre<br />

Durchrostung 12 Jahre<br />

Mobilität unbegrenzt<br />

1<br />

laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />

2<br />

über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />

15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />

3<br />

Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />

Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />

Der üppig<br />

fAZit ausgestattete<br />

Koleos bleibt vor allem<br />

ein Preis-leistungs-tipp –<br />

ob in der topversion oder<br />

als 150-Ps-fronttriebler.<br />

Fotos: Rossen Gargolov<br />

59


TesT<br />

die bewertunG<br />

So testet <strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />

Die Qualität eines Modells zeigt sich nicht nur beim Messen, sondern besonders<br />

im Alltagseinsatz. Zudem bewertet AUTO die Preiswürdigkeit.<br />

Foto: Hans-Dieter Seufert<br />

die punkteschlüssel der einzelnen klassen in der übersicht<br />

TESTKRITERIEN<br />

MODELLKATEGORIE<br />

erläuterungen zu den datenkästen<br />

Höchstgeschwindigkeit Hersteller­•­Leergewicht<br />

Werks­angabe­•­Bremsweg Fahrzeuggewicht mit allen<br />

aus 100 km/h, unbeladen/ Flüssigkeiten­•­Preis für die<br />

beladen mit maximaler getestete Motor- und Ausstattungsvariante<br />

ohne<br />

Zuladung­•­Verbrauch auf<br />

100 km, D = Diesel, G = Gas, Extras­•­Wertverlust nach<br />

S = Superbenzin, SP = Super drei Jahren bei 15000 km/<br />

Plus­•­Normverbrauch laut Jahr­•­Versicherung HK/tK/<br />

Das Gesamtergebnis der<br />

Vergleichstests von<br />

AutoStraßenverkehr setzt<br />

sich aus Eigenschafts- und<br />

Kostenwertung zusammen.<br />

Somit ist auf einen Blick ersichtlich,<br />

welches Auto das<br />

bessere Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

bietet. Wir legen dabei<br />

Wert auf den fairen Preisvergleich<br />

und ermitteln den zu<br />

bepunktenden Preis auf Basis<br />

einer vergleichbaren Ausstattung<br />

bei allen testteilnehmern.<br />

Diese orientiert sich am typischen<br />

Ausstattungsniveau der<br />

jeweiligen Fahrzeugklasse. Der<br />

Günstigste wird innerhalb einer<br />

Allround-<br />

Pkw<br />

Kombis/<br />

Vans<br />

Sportmodelle<br />

80-Punkte-Skala absolut bepunktet.<br />

Die teureren Konkurrenten<br />

werden relativ dazu abgestuft.<br />

Getestet wird je nach Fahrzeugkategorie<br />

nach einem etwas<br />

anderen Punkteschlüssel<br />

(siehe tabelle oben). Grund<br />

sind die unterschiedlichen<br />

Anforderungen: So spielt ein<br />

großer Kofferraum bei Vans<br />

sicher eine zentralere Rolle<br />

als bei Sportwagen.<br />

Noch einige Anmerkungen<br />

zu den testkapiteln: Der Fahrspaß<br />

ist dem Kapitel Fahrverhalten<br />

zugeordnet. Dort<br />

werden alle fahrrelevanten<br />

Cabrios/<br />

Roadster<br />

Geländewagen/SUV<br />

Platz 40 50 30 30 50<br />

Komfort 60 50 50 60 50<br />

Handhabung 30 40 20 40 30<br />

Fahrleistungen 30 20 50 30 20<br />

Fahrverhalten 60 60 70 60 70<br />

Sicherheit 50 50 50 50 50<br />

umwelt 30 30 30 30 30<br />

Testergebnis 300 300 300 300 300<br />

Kosten 150 150 150 150 150<br />

Gesamtergebnis 450 450 450 450 450<br />

PRäzISE MESSUNGEN<br />

sind die Basis für eine<br />

verlässliche Punktewertung<br />

im test<br />

VK Haftpflicht-/teilkasko-/<br />

Vollkaskoklasse, durchschnittliche<br />

Regionalklasse (Stuttgart)­•­Monats-/Kilometerkosten<br />

Alle Kosten mit/ohne<br />

Wertverlust bei drei Jahren<br />

Haltedauer und 15 000 km/<br />

Jahr<br />

subjektiven Bewertungen gebündelt.<br />

Das wichtige thema<br />

Fahrsicherheit hat dagegen<br />

ein eigenes unterkapitel.<br />

unter Handhabung sammeln<br />

sich alle Kriterien rund um<br />

den täglichen umgang mit<br />

dem Auto. Auch die Co 2-<br />

Emissionen nach den Messungen<br />

der ECE-Norm finden<br />

ihren Niederschlag in der<br />

Bepunktung. Alle objektiven,<br />

auf Messwerten oder Herstellerangaben<br />

basierenden<br />

Daten werden mit einem<br />

klassenabhängigen Punkteschlüssel<br />

bewertet (siehe<br />

Beispieltabelle).<br />

Kofferraum Basis<br />

Liter Punkte<br />

ab 550 7<br />

480–549 6<br />

420–479 5<br />

360–419 4<br />

310–359 3<br />

260–309 2<br />

220–259 1<br />

bis 219 0<br />

Kofferraum maximal<br />

ab 1100 3<br />

750–1099 2<br />

500–749 1<br />

Beschleunigung<br />

Sekunden Punkte<br />

bis 6 10<br />

6,1–7 9<br />

7,1–8 8<br />

8,1–9 7<br />

9,1–10 6<br />

10,1–11 5<br />

11,1–12 4<br />

12,1–13 3<br />

Bremsen<br />

Meter Punkte<br />

bis 34 10<br />

34,1–35 9<br />

35,1–36 8<br />

36,1–37 7<br />

37,1–38 6<br />

38,1–39 5<br />

Fahrzeugpreis<br />

Die Preise der testautos<br />

werden mit<br />

einem gemeinsamen<br />

Ausstattungsniveau<br />

bewertet. Auf dieser<br />

Basis werden die 80<br />

Punkte relativ verteilt.<br />

beispiel allround-pkw<br />

Hinter den Kapiteln verbirgt sich<br />

ein Punktesystem mit klarem<br />

Bewertungsschlüssel, der je nach<br />

Fahrzeugklasse variiert wird. Hier<br />

die Maximalpunkte:<br />

Platz<br />

Breite vorn 10<br />

Höhe vorn 5<br />

Breite hinten 3<br />

Höhe hinten 3<br />

Normsitzraum 4<br />

Kofferraum 10<br />

Zuladung Anhängelast 5<br />

40<br />

Komfort<br />

Federungskomfort 15<br />

Sitze 15<br />

Verarbeitung 10<br />

Geräusche innen 10<br />

Klimaanlage 5<br />

Laufkultur Motor 5<br />

60<br />

HandHabung<br />

Bedienung 10<br />

Variabilität 5<br />

Funktionalität 10<br />

Einparken 5<br />

30<br />

faHrleistungen<br />

Beschleunigung 0–100 km/h 10<br />

Elastizität 15<br />

Höchstgeschwindigkeit 5<br />

30<br />

faHrverHalten<br />

Handling 10<br />

traktion 10<br />

Durchzugsvermögen 5<br />

Ansprechen/Drehfreude 5<br />

Lenkung 10<br />

Schaltung/Automatik 10<br />

Fahrsicherheit 10<br />

60<br />

sicHerHeit<br />

Bremsen leer 100–0 km/h 10<br />

Bremsen beladen 10<br />

ESP 5<br />

Assistenzsysteme 10<br />

Airbags 5<br />

Rundumsicht 5<br />

Licht 5<br />

50<br />

umwelt<br />

testverbrauch 20<br />

Ölwechsel 5<br />

Co 2-Emission 5<br />

30<br />

testergebnis 300<br />

Kostenwertung<br />

testverbrauch 30<br />

Fahrzeugpreis 80<br />

Monatskosten 30<br />

Garantie 10<br />

150<br />

Gesamtergebnis 450<br />

60 Auto 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr


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VolVo C30<br />

Fans gilt der bis 2012<br />

produzierte C30 als<br />

schicke Alternative zum<br />

Einerlei der Kompaktklasse<br />

und als Erbe des<br />

„Schneewittchensargs“<br />

aus den 70er-Jahren,<br />

denn wie dieser hatte<br />

der Zweitürer eine Heckklappe<br />

aus Glas. Allerdings<br />

fasst der Gepäckraum<br />

nur magere 251<br />

Liter. Technisch ist der<br />

C30 ein Mitglied der S40/<br />

V50-Familie, die sich die<br />

Plattform mit dem<br />

damaligen Ford Focus<br />

teilt. Das Motorenspektrum<br />

umfasst<br />

Vier- und Fünfzylinder-<br />

Diesel und -Benziner,<br />

vorwiegend mit Turboaufladung.<br />

Verbrauch<br />

und Leistungsentfaltung<br />

sprechen für die Selbstzünder,<br />

die jedoch ihre<br />

Macken haben. Bei den<br />

Vierzylindern machen<br />

die Turbolader hin und<br />

wieder Probleme, bei<br />

den Fünfzylindern die<br />

Injektoren und das Klappensystem<br />

im Ansaugtrakt.<br />

Ebenfalls eine Prüfung<br />

wert: Wegen Ärger<br />

mit dem Steuermodul<br />

des Kühlerlüfters, der<br />

Schaltung des Sechsganggetriebes<br />

und eines<br />

undichten Schlauchs der<br />

Servolenkung wurde der<br />

Zweitürer bereits in die<br />

Werkstatt zurückgerufen.<br />

DIE PREISE<br />

BaujahR 2008<br />

C30 2.0 Kinetic<br />

145 PS, 9600 Euro<br />

C30 2.0 D Kinetic<br />

136 PS, 9600 Euro<br />

BaujahR 2009<br />

C30 2.0 Kinetic<br />

145 PS, 10 550 Euro<br />

C30 2.0 D Kinetic<br />

136 PS, 10 450 Euro<br />

BaujahR 2010<br />

C30 2.0 Kinetic<br />

145 PS, 11 350 Euro<br />

C30 2.0 D Kinetic<br />

136 PS, 12 000 Euro<br />

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PORTRAIT<br />

KAROSSERIEBAUER CARLO MAINA<br />

Carlo Mainas Arbeitsplatz in der<br />

Tiefgarage seines Landhauses im<br />

Piemont ist mehr Atelier als Karosseriewerkstatt.<br />

Maestro Maina ist ein<br />

Mann mit Mission und überschäu-<br />

mender Energie. Das wird schnell klar,<br />

wenn man ihn besucht. Der<br />

70-Jährige lebt auf einem<br />

21 000 Quadratmeter großen<br />

Grundstück mit einem<br />

ganzen Kirschbaumwald<br />

drauf, 20 Kilometer<br />

von Turin entfernt.<br />

Carlo Maina ist<br />

Blechklopfer<br />

von Beruf,<br />

genauer<br />

Hör mal, wer da hämmert<br />

Was heute Konstruktionsmechaniker mit Blechpressen und CNC-Maschinen erledigen, schufen<br />

FEINBLECHNER früher in Handarbeit. AUTO hat einen alten Meister dieser Zunft besucht.<br />

gesagt Feinblechner. Seit 57 Jahren<br />

schon. Über größere Erfahrung verfügt<br />

vermutlich niemand in diesem<br />

Metier. Besser ist bestimmt keiner.<br />

Carlo Maina ist der ungekrönte König<br />

der Karosseriebauer. Am Heck eines<br />

Mercedes 300 SL Flügeltürers, Baujahr<br />

1954, an dem er jetzt letzte Korrekturen<br />

vornimmt, hat er bereits gestern<br />

gearbeitet. „Sieht erst gut aus,<br />

noch nicht sehr gut“, befindet er und<br />

streicht mit derben, rissigen Händen<br />

übers glänzende Material.<br />

„Das Blech bleibt bei mir immer ungeschliffen.<br />

Das ist meine Handschrift.<br />

Auch Spachteln verabscheue ich. Nur<br />

Pfuscher überlassen den Putzern<br />

gerne die Arbeit. Meine Wagen<br />

sollen nicht aussehen wie alte<br />

Damen mit zentimeterdickem<br />

Make-up.“ Was er meint: Seine<br />

Karossen brauchen keinen Putz,<br />

wenn sie aus seiner Werk-<br />

statt kommen. Nur Lack. Ist das Feinblechnern<br />

für ihn noch Handwerk oder<br />

schon Kunst? Lächelnd streckt Maina<br />

die Hände vor. „Es ist harte Arbeit. Biegen,<br />

hämmern, glätten.“<br />

Früher, als er anfing, gab es in Turin<br />

ein paar Tausend Karosseriebauer.<br />

Heute vielleicht noch 25, die halbwegs<br />

hochwertige Handarbeit abliefern,<br />

schätzt er. „Kollege Computer übernimmt<br />

das Kommando. Das Blechklopfen<br />

ist ein aussterbender Beruf.<br />

Doch für mich ist es nicht nur Beruf.<br />

Es ist meine Berufung. Ich komme<br />

einfach nicht los von ihr“, erzählt Maina<br />

mit blitzenden Augen. Seine Frau<br />

Rosangela lächelt jetzt auch. Sie habe<br />

sich an das Hämmern und Stampfen<br />

aus der Tiefgarage längst gewöhnt,<br />

sagt sie. Und sie weiß,<br />

dass ihr Mann das Arbeiten<br />

an Autokarosserien<br />

auch im Rentenal-<br />

ter noch braucht. Auch wenn es heute<br />

meist nur noch Freundschaftsdienste<br />

für alte Kunden und Freunde sind.<br />

Türen, Kotflügel, Stoßstangen, Dächer,<br />

Motorhauben und Kofferraumklappen,<br />

Schnauzen, Kühlergrills, Fensterrahmen,<br />

Außenspiegel und Zierleisten.<br />

Maina kann alles hinbiegen. Wenn es<br />

gewünscht wird, auch mal ein komplettes<br />

Auto. Dafür braucht er dann<br />

aber Wochen, manchmal Monate.<br />

Nur selten arbeitet er mit Handschuhen<br />

oder Ohrenschützern. Deshalb<br />

hört er ziemlich schlecht. Und all die<br />

körperlichen Anstrengungen haben<br />

ihm bislang zwei Leistenbrüche und<br />

Schulteroperationen eingebracht.<br />

Einen Arm kann er nur noch auf Brusthöhe<br />

heben, die Daumen sind vom<br />

Blechbiegen dick und verformt.<br />

In seiner langen Laufbahn hat er an<br />

zahlreichen Kleinst- und Vorserienfahrzeugen<br />

sowie an Prototypen mit-<br />

„Das Blech<br />

bleibt bei<br />

mir immer<br />

ungeschliffen.<br />

Das ist meine<br />

Handschrift “<br />

MANUFAKTUR Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung erschafft Carlo Maina in seiner<br />

Tiefgarage keine bloßen Ersatzteile, sondern penibel reproduzierte Originale<br />

ARCHIVMATERIAL In den Regalen seiner Werkstatt bewahrt<br />

er zahllose Karosserie-Negativformen aus Kunststoff auf<br />

64 AUTO 3/<strong>2014</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr


gearbeitet. Direkt bei Herstellern oder<br />

Zulieferern. Auch viele wertvolle Oldtimer<br />

würden nicht so makellos aussehen,<br />

hätte Maina nicht die Finger im<br />

Spiel gehabt. „Ich bin in der Lage,<br />

jedes Blech originalidentisch zu formen“,<br />

sagt der Italiener, der auch die<br />

Karosse des exotischen Sportlers De<br />

Tomaso Mangusta mitgebaut hat. Weil<br />

er mal sehen wollte, ob er es kann, hat<br />

er sogar eine Mercedes 300 SLR Uhlenhaut-Coupé-Karosse<br />

aus Aluminium<br />

nachgebaut. Einen BMW-Rennwagen<br />

und zwei Ferrari hat er auch<br />

geklopft. In Kundenauftrag. Jeweils die<br />

ganze Karosse. Ganz alleine.<br />

Wo liegt das Geheimnis seines Berufs?<br />

Carlo Maina überlegt nicht lange. „Das<br />

ist im Karosseriebau genauso wie<br />

beim Radrennen im Gebirge. Du<br />

strebst nach der perfekten Linie und<br />

guckst nur von Kurve zu Kurve. Wenn<br />

du dir die ganze Strecke anschaust,<br />

also die ganze Karosse, macht dich<br />

das Wissen, was alles vor dir liegt, nur<br />

nervös.“<br />

Bereits als 14-Jähriger hat er hier in<br />

der Nähe in einer kleinen Zuliefererwerkstatt<br />

als Feinblechner angefangen,<br />

erzählt er beim Abendessen in großer<br />

Familienrunde. Der dürre Junge –<br />

arme Großfamilie, vier Geschwister,<br />

Vater Schreiner – bog Bleche für Fiat,<br />

Lancia, Alfa Romeo. Auch für den legendären<br />

Ferrari 250 GT Spyder California<br />

klopfte er die Karosse. „Es war<br />

Sklavenarbeit“, erinnert sich Maina<br />

und trinkt einen kräftigen Schluck Rotwein,<br />

den er gerade aus seinem Weinkeller<br />

mit Brunnen in der Mitte hochgeholt<br />

hat. „Mein Rekord waren 365<br />

Arbeitsstunden. Im Monat.“<br />

Nebenbei begann der junge Maina, in<br />

Eigenregie Spezialwerkzeuge zu basteln,<br />

die ihm die harte Arbeit erleichterten,<br />

die Qualität verbesserten und Lob<br />

vom Chef einbrachten. Kleine Hammersätze,<br />

Schätze aus Stahl in allen<br />

möglichen Radien und Formen.<br />

Durch seine Hände gingen ein paar der<br />

schönsten Autos der Welt. Er hat mit<br />

viel Kraft, enormem Fingerspitzengefühl<br />

und scharfem Auge Karosserieteile<br />

für den Maserati Quattroporte, für<br />

BMW, Mini, VW und Mercedes geklopft<br />

und gehämmert und mit den berühmten<br />

Autodesignern Ercole Spada<br />

(Spadaconcept) und Giorgetto Giugiaro<br />

(Italdesign) zusammengearbeitet.<br />

Signore Spada besucht ihn noch heute<br />

manchmal auf seinem weitläufigen Anwesen<br />

im Osten von Turin. Nach verschiedenen<br />

Stationen in Deutschland<br />

und Japan machte Maina sich in seiner<br />

norditalienischen Heimat selbstständig,<br />

verlegte sich auf Schönheitsoperationen<br />

an Oldtimern. Mitte der neunziger<br />

Jahre traf er Hans Kleissl aus<br />

dem oberbayerischen Klostergut Polling.<br />

Der Bayer spezialisierte sich gerade<br />

mit seiner Firma HK-Engineering<br />

auf die Restaurierung von meist ziemlich<br />

maroden Mercedes 300 SL, die er<br />

in norddeutschen und venezolanischen<br />

Scheunen oder auf US-amerikanischen<br />

Schrottplätzen fand. Deren Außenhaut<br />

war oft arg mitgenommen, doch immerhin<br />

besaßen sie noch genug Substanz,<br />

um sie zu retten.<br />

Für die nicht mehr zu rettenden oder<br />

fehlenden Karosserieteile suchte<br />

Kleissl einen Könner, der sie nachmodellieren<br />

konnte. Er suchte lange. Mehrere<br />

Jahre. In Deutschland, England,<br />

Tschechien und Italien. „Ich bin mit so<br />

einigen Karosseriebauern mächtig auf<br />

die Schnauze gefallen. Viel Pfusch,<br />

windschiefe Karossen mit Beulenpest,<br />

unterschiedlich hohe Scheinwerfer,<br />

solche Sachen“, erinnert sich Hans<br />

Kleissl. „Als ich endlich auf Carlo stieß,<br />

war das für mich wie eine Erlösung. Er<br />

hat die gleiche Arbeitsphilosophie wie<br />

ich: Nur das Beste ist gut genug. Jedes<br />

Karosserieteil, das er mir lieferte,<br />

war von höchster Qualität.“ Der italienische<br />

Meister fand Freude daran, an<br />

alten Legenden zu modellieren. Hans<br />

Kleissl expandierte mit seiner 300<br />

SL-Edelmanufaktur – und mithilfe von<br />

Mainas Fingerfertigkeit – zu einem der<br />

weltweit führenden Restaurierer für die<br />

Flügeltürer und Roadster. Maina erarbeitete<br />

sich auch in der Oldtimerszene<br />

schnell Kultstatus. Jaguar XK 120,<br />

Porsche 356, Lamborghini Miura –<br />

seine Hände machten viele Traumwagen<br />

wieder fit.<br />

„Alles paletti. Wenn da nur dieses eine<br />

Problem nicht wäre“, sagt der Perfektionist.<br />

„Ich suche schon lange einen<br />

Nachfolger. Doch niemand ist so perfekt<br />

und besessen, wie ich es von ihm<br />

erwarte. Das ist mein ganz persönliches<br />

Dilemma. Ach, ich will nicht untertreiben.<br />

Es ist mein Drama.“ Maina<br />

doziert: „Auge und Gefühl, darauf<br />

kommt es an. Einige, die zu mir kamen<br />

und lernen wollten, waren aus anderen<br />

Werkstätten und Berufen schon zu<br />

versaut. Nicht akribisch genug. Mit zu<br />

wenig zufrieden. Und keine fanatischen<br />

Spachtelhasser wie ich.“<br />

Jörg Heuer<br />

PRÄZISIONSWERKZEUG Maina benutzt überwiegend selbst gefertigte Arbeitsgeräte, darunter<br />

spezielle Press- und Biegeformen sowie mehr als 100 Kunststoff- und Metallhämmer<br />

HILFSMITTEL Maina geht mit Schweißgerät und Presse<br />

genauso souverän um wie mit dem Blechhammer<br />

ARBEITSPLATZ Auch diesem vernachlässigten Porsche 356 wird der Blechkünstler in<br />

akribischer Handarbeit wieder eine glatte Außenhaut verpassen<br />

Fotos: David Klammer<br />

65


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Generation des Nissan Qashqai das<br />

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S T R A S S E N V E R K E H R<br />

REDAKTION<br />

<strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />

70162 Stuttgart<br />

☎ 0711/182-1416/1241/1267<br />

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Chefredakteur: Jens Katemann<br />

Redaktionsleiter: Stefan Cerchez<br />

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Reportage), Thiemo Fleck, Dirk Gulde, Brigitte<br />

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Produktionsleitung: Christine Oehling<br />

Schlussredaktion: Schlussredaktion.de<br />

Datenbank: Edwin Meister (Ltg.),<br />

Jürgen Schollenberger<br />

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Oliver Wendnagel<br />

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Motor Presse International, Stuttgart,<br />

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Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Heike Rademacher und Gabi Volkert<br />

☎ 0711/182-14<strong>03</strong><br />

Derzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 25,<br />

gültig ab 1. Januar <strong>2014</strong>.<br />

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