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Mitglieder<br />
3.2 Mitglieder<br />
Während Eigenleistungs-NPO häufig über mitgliedschaftliche Strukturen verfügen, sind bei<br />
Drittleistungs-NPO öfter auch Stiftungsstrukturen anzutreffen. Die folgenden Ausführungen<br />
befassen sich primär mit den typischen mitgliedschaftlichen Strukturen von Eigenleistungs-<br />
NPO und der Rollenvielfalt ihrer Mitglieder. Die Themen Beschaffung und Einsatz von<br />
Mitgliedern gelten zwar auch für mitgliedschaftliche Drittleistungs-NPO, jedoch nicht die<br />
Aussagen zum gesamten Leistungsbereich mit den Mitgliedern als Adressaten. Hingegen sind<br />
wiederum die Überlegungen über die ehrenamtlich Tätigen und das Ehrenamts-System für<br />
alle NPO gültig.<br />
3.2.1 Mitgliederrollen<br />
Ausgehend von den unterschiedlichen Rollen und Funktionen, die Mitglieder gemäss Rollengliederung<br />
von Abbildung 75 in einer Eigenleistungs-NPO wahrnehmen können, werden<br />
diese Rollen nun zunächst kurz beschrieben. Anschliessend wird aufgezeigt, welche Probleme<br />
sich bei der Motivation von Interessenten zur Übernahme dieser Rollen ergeben.<br />
1) Mitglieder als Träger der NPO<br />
Satzungen oder Statuten von NPO legen in der Regel präzise fest, wer als Mitglied aufgenommen<br />
werden kann. Die Mitgliederkategorien und Aufnahmebedingungen leiten sich<br />
aus dem Zweck der NPO ab. Eine volle Mitgliedschaft mit allen Rechten und Pflichten<br />
wird den ordentlichen Mitgliedern zuerkannt. Dies können natürliche Personen wie Mitglieder<br />
einer Gewerkschaft oder Partei sein, es können aber auch Organisationen wie Unternehmen<br />
oder Dachverbände in einem Branchenverband zusammengeschlossen sein,<br />
der die Rolle als Träger der NPO wahrnehmen. Sie bilden das oberste Macht- und Entscheidungszentrum<br />
der Organisation und entscheiden direkt in einer Vollversammlung<br />
oder indirekt über Delegierte oder Abgeordnete über die grundsätzlichen Ziele, Aufgaben,<br />
Leistungen, Ressourcen und Strukturen der NPO. Bezüglich der Rekrutierung von<br />
Mitgliedern sind zwei gegensätzliche Strategien zu unterscheiden:<br />
a) Bei selektiver Mitgliederaufnahme strebt die NPO den Status eines exklusiven Clubs<br />
an. Die qualitativen Anforderungen an Mitglieder werden hoch angesetzt, eigentliche<br />
Eintrittsbarrieren sollen die Aufnahme von Jedermann verhindern. So grenzen beispielweise<br />
Vereine in ihren Statuten oder Satzungen den Kreis der gewünschten Mitglieder<br />
präzise ein, indem sie beispielsweise die Mit-Trägerorganisationen namentlich<br />
aufführen, denen ein Sitz in der Mitgliederversammlung zusteht. Alle anderen können<br />
zwar auch Mitglied werden, haben aber nur beschränkte Mitwirkungsmöglichkeiten.<br />
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