Tätigkeitsbericht 2012 erschienen - NIW
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20 tätigkeitsbericht<br />
Drei Dekaden der außeruniversitären Wirtschaftsforschung am <strong>NIW</strong> sind ein besonderer Erfolg. Sie<br />
spiegeln vor allem die Qualität und Leistungen des Instituts und seiner Mitarbeiter wider, sind aber<br />
auch Ausdruck der beständigen Unterstützung durch das Land Niedersachsen, das Ministerium für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und die Stiftung Niedersächsische Wirtschaftsforschung. Neben diesen<br />
sind es aber vor allem die vielfältigen Auftraggeber, die die Expertise des <strong>NIW</strong> schätzen und immer<br />
wieder nachfragen.<br />
Die kompetente und unabhängige wissenschaftliche Beantwortung ihrer Fragen in überzeugender und<br />
klarer Weise ist die wesentliche Grundlage einer objektivierbaren Politikberatung. Diese ist – und sollte<br />
noch häufiger – gleichermaßen Entscheidungshilfe einer Evidenz basierten und informierten Entscheidungsfindung<br />
sein. Die zunehmende Vernetzung der Welt führt zu einer größeren Komplexität der direkten,<br />
indirekten oder auch nur induzierten Wirkungen spezifischer Entscheidungen. Kenntnis dieser<br />
vielfältigen Wirkungskanäle und ihrer Bedeutung ist wesentlich, um eine wirtschaftliche Allokation<br />
knapper Ressourcen zu ermöglichen – oder zumindest die allzu unwirtschaftliche Allokation zu verringern.<br />
Wirtschaftlichkeit bezeichnet immer das Verhältnis von Ertrag zu Aufwand; beide Größen exakt<br />
zu bestimmen, erweist sich vor diesem Hintergrund in der Realität als schwieriger, denn auf einen<br />
Blick vermutet. Aufgabe der angewandten Wirtschaftsforschung ist die Überwindung dieser Schwierigkeiten<br />
durch Erhebung, Aufbereitung und Auswertung empirischer Daten unter Berücksichtigung<br />
theoretischer und methodischer Überlegungen. Die so gewonnenen Erkenntnisse müssen dann im<br />
Kontext verständlich(!) interpretiert werden, um verlässliche und nutzbare Schlussfolgerungen und<br />
Handlungsempfehlungen für die Entscheidungsträger ableiten zu können. Die Beherrschung dieser<br />
Kompetenzen ist nicht nur Kern einer überzeugenden Beratung, sie ist zugleich Ausdruck einer guten<br />
Wissenschaft.<br />
Im Spiegel der drei Jahrzehnte angewandter Wirtschaftsforschung am <strong>NIW</strong> erlaube ich mir die selbstbewusste<br />
Feststellung, dass das <strong>NIW</strong> über diese Kompetenzen in ausgezeichneter Weise verfügt. In<br />
seinen fünf Kompetenzbereichen (Wettbewerbsfähigkeit, Strukturwandel und Branchen; Humankapital;<br />
Regional- und Standortanalysen; Evaluierung regionaler Entwicklungspolitik und Wirtschaftsförderung;<br />
Öffentliche Finanzen) stellt es diese Kompetenz einer Vielzahl von Adressaten zur Verfügung.<br />
Dies darf allerdings nicht dazu verleiten, die Kompetenzen als selbstverständlich aufzufassen. Nur durch<br />
permanente Investition in Forschung und Weiterbildung am Institut kann das erforderliche Know-how<br />
erarbeitet werden. Auch in Zukunft wird das <strong>NIW</strong> eine verlässliche Expertise zu wirtschaftspolitischen<br />
Fragen in Niedersachsen für das Land, die Regionen und Gemeinden zur Verfügung stellen. Diese Expertise<br />
verlangt aber schon heute – und zukünftig noch intensiver – die Betrachtung im Zusammenhang:<br />
die wirtschaftsgeographische Lage mitten in Deutschland und Europa kann und darf nicht isoliert<br />
gesehen werden. Gleichermaßen kann – und muss – Forschung in und für Niedersachsen auch für die<br />
Beantwortung übergeordneter Fragen dienen. Die vielen angewandten Fragen, denen sich das Institut<br />
widmet, können eine wichtige Multiplikatorwirkung entfalten.<br />
Hierzu müssen die Forschungsanstrengungen deutlich intensiviert werden. Im Mittelpunkt steht dabei<br />
die Etablierung einer international wettbewerbsfähigen Forschung am Institut, die die angewandten Arbeiten<br />
in den fünf Kompetenzfeldern unterstützt und fundiert. Nur durch eine enge Verzahnung von angewandter<br />
und Grundlagenforschung kann die wissenschaftliche fundierte Beratung unter Verwendung<br />
innovativer und aktueller Methodik nachhaltig sichergestellt werden. Sie ist zugleich wesentlich, um<br />
die wissenschaftliche Sichtbarkeit des Instituts zu steigern. Eng damit verbunden ist eine Stärkung der