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FORUMTHEATER IM KONTEXT SCHULE BZW. KINDERGARTEN

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Waltraut Wagner<br />

wagner.waltraut@aon.at<br />

Telefon: 0664 2666716<br />

<strong>FORUMTHEATER</strong> <strong>IM</strong> <strong>KONTEXT</strong> <strong>SCHULE</strong> <strong>BZW</strong>. <strong>KINDERGARTEN</strong><br />

Forumtheater ist eine Theaterform, die von Augosto Boal<br />

entwickelt wurde.<br />

Warum Forumtheater in der Schule/im Kindergarten so gut<br />

einsetzbar ist:<br />

- alles dafür Benötigte ist ständig verfügbar<br />

- es Ist für kurze Einheiten ebenso gut anwendbar<br />

wie für größere Projekte<br />

- es nützt die Ressourcen der ganzen Gruppe<br />

- es nützt individuelle Ressourcen<br />

- es fördert das Verständnis füreinander<br />

- es fördert das aktive Gestalten des eigenen<br />

Lebensumfeldes<br />

- es macht Freude!!<br />

Bei einer Forumtheatererarbeitung gibt es:<br />

- (zumindest) eine Person (die Protagonistin, den<br />

Protagonisten) die/der sich in einer unbefriedigenden<br />

Situation befindet, den Wunsch nach Veränderung hat,<br />

dieses Anliegen aber nicht durchsetzen kann<br />

- (zumindest) eine Antagonistin, einen Antagonisten<br />

- Machtungleichheit<br />

- (manchmal) eine/einen oder mehrere „powerless<br />

observer“<br />

- eine Spielleiterin (Jokerin), einen Spielleiter (Joker),<br />

die/der zwischen dem Geschehen auf der Bühne<br />

und den ZuschauerInnen vermittelt<br />

- die ZuschauerInnen, die ihre Lösungsvorschläge<br />

einbringen und auch selbst ausprobieren können


Forumtheater stellt den ZuschauerInnen die Frage:<br />

Wer kann was tun, um die Situation zu verändern?<br />

Anwendungsmöglichkeiten:<br />

für Situationen in der Klasse bzw, Gruppe oder im Umfeld<br />

als eine Methode der Themenerarbeitung im Unterricht<br />

Einzelne Schritte der Erarbeitung:<br />

(eine sehr vereinfachte Anleitung)<br />

Variante 1<br />

- Themenfindung (ein für die Gruppe interessantes<br />

Thema gemeinsam finden, bzw. ein schon<br />

bestimmtes Thema genauern)<br />

- festlegen: welche Personen kommen vor?<br />

- Rollenspieler für die einzelnen Personen wählen<br />

- Name, Alter, Beruf bzw. Schule bestimmen<br />

- auswählen einer zum Thema passenden Situation<br />

- diese Situation einmal spielen, improvisieren<br />

- Anfang und Ende der Szene genau definieren<br />

- Anliegen erfragen: „Ich will............“<br />

- definieren, wer in der Szene ausgetauscht<br />

werden können soll<br />

- Szene spielen<br />

- nach Beratungszeit für die ZuschauerInnen, die<br />

Szene noch einmal spielen und auf Stopp-Zuruf<br />

die Szene „einfrieren“, die entsprechende Person<br />

ersetzen und den neuen Verlauf improvisieren<br />

- Veränderungen mit dem Publikum besprechen<br />

Variante 2<br />

- Themenfindung (ein für die Gruppe interessantes<br />

Thema gemeinsam finden, bzw. ein schon bestimmtes<br />

Thema genauern)<br />

- zu diesem Themenbereich Statuen und Bilder stellen<br />

entstandene Bilder dynamisieren<br />

- aus dem Entstandenen eine Szene improvisieren<br />

- für die handelnden Personen Name, Alter, Beruf bzw.<br />

Schule bestimmen<br />

- Anfang und Ende der Szene genau definieren<br />

- Anliegen erfragen: „Ich will............“<br />

- definieren, wer in der Szene ausgetauscht werden<br />

können soll<br />

- Szene spielen<br />

- nach Beratungszeit für die ZuschauerInnen, die Szene<br />

noch einmal spielen und auf Stopp-Zuruf die Szene<br />

„einfrieren“, die entsprechende Person ersetzen<br />

und den neuen Verlauf improvisieren<br />

- Veränderungen mit dem Publikum besprechen


Lösungen<br />

Können auf der individuellen und/oder der strukturellen<br />

Ebene gefunden werden.<br />

SpielerInnen und ZuschauerInnen erleben/erfahren, dass durch eigenes<br />

Zutun schwierige, unbefriedigende Situationen verändert werden<br />

können. Die Handlungsmöglichkeiten erweitern sich.<br />

Übungen:<br />

Aufwärmübung:<br />

- Klatschübung<br />

Alle stehen im Kreis; 2 sind einander zugewandt<br />

und klatschen gleichzeitig – ein Ton – die/der eine<br />

dreht sich weiter und macht das Gleiche mit der/dem<br />

rechts Stehenden,....<br />

Erweiterung: mehrere Klatscher hinzufügen oder/und<br />

Richtungswechsel einbauen<br />

- Gegenteil tun: stop/gehen, gehen/stop, jump/Namen<br />

sagen, Namen sagen/jump<br />

- Blind: Zunächst bewegen sich alle blind im Raum.<br />

Später hat dann nur noch 1 die Augen geschlossen,<br />

die anderen achten gut auf ihn/sie – die/der Blinde<br />

bewegt sich so schnell und frei wie möglich im Raum.<br />

Themenerarbeitung:<br />

- Rhythmusmaschine<br />

Zu einem Thema bzw. zu einzelnen Aspekten<br />

davon entsteht durch Zusammenfügen einzelner<br />

Stimm-Bewegungsmotive eine „Rhythmusmaschine“.<br />

Rollenarbeit:<br />

- image of the hour<br />

Die GruppenteilnehmerInnen bewegen sich in<br />

ihren Rollen im Raum; die/der SpielleiterIn<br />

benennt einzelne Wochentage und Tageszeiten,<br />

woraufhin die TN jeweils in einer Statue<br />

darstellen, was sie zu diesem Zeitpunkt gerade machen.<br />

Literatur:<br />

Augusto Boal: Theater der Unterdrückten Übungen und Spiele für<br />

Schauspieler und Nicht-Schauspieler edition suhrkamp<br />

Augusto Boal: Der Regenbogen der Wünsche<br />

Methoden aus Theater und Therapie. Aus dem Englischen übersetzt<br />

von Christa Holtei.<br />

Herausgegeben und bereitet von Jürgen Weintz.<br />

Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung, Seelze (Velber) 1999

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