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Werbeplatzmaklers Zenith Optimedia erwartet, dass 2015 die Ausgaben für Online-Werbung<br />
erstmals höher liegen werden als jene für Print. Auch Christof Baron, CEO der Mediaagentur<br />
Mindshare, prognostiziert den gedruckten Medien als Werbeträger eine schwindende<br />
Bedeutung.<br />
Längst ist „Landlust“ zum<br />
Platzhalter für all jene<br />
geworden, die nach Mut<br />
machenden Gegenbeispielen<br />
suchen, dass Zeitschriften doch<br />
eine Zukunft haben.<br />
Lortz und Baron repräsentieren eine Mehrheit der Mediaentscheider, die sich über sinkende<br />
Auflagen und Reichweiten beklagt. Was Print zusätzlich in Bedrängnis bringt: Werbungtreibende<br />
und die von ihnen beauftragten Mediaagenturen sind elektrisiert von den Möglichkeiten<br />
der Auslieferung und Messbarkeit digitaler Werbung. Die Technisierung der medialen<br />
Werbesteuerung ist bereits so weit, dass sich Kontaktzahlen und Werbereaktionen nahezu in<br />
Echtzeit erfassen und analysieren lassen. Daneben wirkt eine klassisch auf Papier gedruckte<br />
Anzeige ziemlich gestrig.<br />
Zeitschriftenmacher können diese Entwicklung beklagen und in Selbstmitleid baden. Oder<br />
sie nehmen die Herausforderung an. Erstens, indem sie der oft einseitigen Wahrnehmung<br />
und Bevorzugung digitaler Medien durch Werbungtreibende und ihre beauftragten<br />
Mediaagenturen stichhaltige Gegenargumente liefern. „Print wirkt“ darf nicht nur eine<br />
Werbekampagne sein. Zweitens: Die Zeitschriften selbst müssen sich neu erfinden – immer<br />
wieder von neuem. Was eine durchaus wachsende Zahl an Verlagen in den vergangenen<br />
Jahren auch tatsächlich probiert hat. „Landlust“ ist das schillerndste, aber bei weitem nicht<br />
das einzige Beispiel.<br />
Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD), tritt der<br />
Pauschaleritis mit kraftvollen Worten entgegen. „Es gibt kein Print-Gattungsschicksal“,<br />
Die Gründung von Zeitschrifen ist für Verlage kein strenges<br />
Glaubensbekenntnis mehr, sondern sie reagieren wie ein klassischer<br />
Konsumartikelhersteller rasch auf die Schwingungen des Marktes.<br />
10<br />
betont sie. Ein differenzierter Blick sei nötig, um Stärken und Schwächen zu erkennen. So<br />
bescheinigt die von Köchers Institut erarbeitete Allensbacher Markt- und Werbeträger-<br />
Analyse (AWA) der Mehrzahl der Zeitungen und <strong>Magazin</strong>en zuletzt recht stabile Reichweiten.<br />
Die Gesamtkontakte der 242 in der AWA untersuchten Titel sind gegenüber dem Vorjahr um<br />
1,5 Prozent gesunken. Dabei konzentrieren sich die Verluste jedoch auf wenige Segmente<br />
und Titel, allen voran Computer- und Programmpresse, Kundenmagazine und wöchentliche<br />
Frauenzeitschriften. Diese vier Segmente seien für nahezu zwei Drittel der bilanzierten Verluste<br />
verantwortlich. Einige Sparten verlieren also deutlich stärker als andere – und überdecken<br />
dadurch wichtige Trends.<br />
So bestätigt eine Auswertung der AWA 2012, dass frische, moderne Printmedien im Markt<br />
marks-3zet news - 02-2013