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Die Neulinge des Jahres 2012 tummeln sich in verschiedenen Segmenten. Besonders<br />

umgarnt werden Frauen, zum Beispiel durch „Flair“ (Klambt), „Meins“ und „MyWay“ (beide<br />

Bauer). Die beiden letztgenannten Titel wenden sich, ebenso wie „Stern Viva“ (Gruner +<br />

Jahr) und „Freundin Donna“ (Burda), an Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Ein Publikum,<br />

dem bislang Etiketten wie „Best Ager“, „Silver Surfer“, „Golden Fifties“ oder schlicht<br />

„Senioren“ verpasst wurde. Da sprudelt schon beim Aussprechen der Gebissreiniger mit.<br />

Die neuen Titel für die ältere Generation haben daraus gelernt. Sie beweisen, dass es auch<br />

ohne Strickjacken-Charme und Pilcher-Prosa geht.<br />

„Print wirkt“ darf nicht nur<br />

eine Werbekampagne sein.<br />

Zweitens:<br />

Die Zeitschriften selbst<br />

müssen sich neu erfinden –<br />

immer wieder von neuem.<br />

Die Newcomer haben zügig sechsstellige Auflagen verkauft und drängen in den Regelbetrieb.<br />

Dass Bauer erst ankündigte, „My Way“ künftig monatlich zu bringen und dann doch bis April<br />

in die Winterpause geschickt hat, irritiert einerseits, andererseits zeigt es: Die Gründung von<br />

Zeitschriften ist für Verlage kein strenges Glaubensbekenntnis mehr, sondern sie reagieren<br />

wie ein klassischer Konsumartikelhersteller rasch auf die Schwingungen des Marktes. So sind<br />

nicht nur Dutzende von Titeln geboren worden, es wurden auch etliche beerdigt, zum Beispiel<br />

die Jugendtitel „Yuno“ („Stern“-Ableger), „Bravo Hiphop“ und „Mare Ahoi“. Axel Springer sah<br />

für „Hörzu Heimat“ kein Land mehr, Bauer hat „Life & Style“ eine „Pause“ verordnet, Burda<br />

nur wenige Monate nach dem Relaunch „Focus Schule“ eingestellt.<br />

Die Welle der neuen Zeitschriften für Ältere hat nebenbei gezeigt: Verlagsmanager und<br />

Medienmacher beschäftigen sich eingehend mit ihren (künftigen) Lesern, verbinden Bauchgefühl<br />

mit Analyse, Neugier mit Forschung. So initiierte Gruner + Jahr zusammen mit Forsa<br />

und der Körber-Stiftung eine Studie über „Das neue Bild vom Alter“, während sich die<br />

Marktforscher von K&A Brand Research im Auftrag von Bauer den „Frauen 50plus“ näherte.<br />

Vor dem Hintergrund, dass im digitalen Überschwang vielfach<br />

schon das Totenglöckchen für Print geläutet wird,<br />

setzen die Verlage ein klares Zeichen: Print glaubt an Print.<br />

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Übereinstimmende Erkenntnis: Die alten Klischees taugen nicht mehr. „Die heutige 50plus-<br />

Generation fühlt sich ihren Kindern näher als ihren Eltern“, betont K&A-Geschäftsführer Ralph<br />

Ohnemus. Sie seien flexibler, mobiler, moderner und aufgeschlossener gegenüber Neuem.<br />

Die Gründerstimmung im Zeitschriftenmarkt bleibt nicht unbemerkt. „Vor dem Hintergrund,<br />

dass im digitalen Überschwang vielfach schon das Totenglöckchen für Print geläutet wird,<br />

setzen die Verlage ein klares Zeichen: Print glaubt an Print“, betont Rupert Wild, Inhaber<br />

der Full-Service-Agentur White Communications in München. Gerade für Premium- und<br />

Luxusmarken seien redaktionell anspruchsvoll und visuell hochwertig gemachte Zeitschriften<br />

noch immer gut funktionierende Werbeträger. „Der Markt ist weiter für Print<br />

bereitet“, glaubt Wild.<br />

marks-3zet news - 02-2013

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