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4 Strahlung und Strahlungsprozesse

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4 <strong>Strahlung</strong> <strong>und</strong> <strong>Strahlung</strong>sprozesse<br />

Figur 4.3 illustriert für verschiedene Temperaturen die Planck-Funktion, einerseits für<br />

einen Schwarz-Körper mit einer Temperatur, die in etwa derjenigen der Sonne entspricht<br />

<strong>und</strong> andererseits der Temperatur der Erdoberfläche 4 . Die Planck Funktion B (T )beschreibt<br />

die thermische Emission eines Schwarz-Körpers <strong>und</strong> somit die theoretisch maximale<br />

Emission von einem Objekt der Temperatur T. In Realität sind die betrachteten<br />

Objekte nicht unbedingt Schwarz-Körper. Wir führen den Begri↵ der Emissivität ein,<br />

der beschreibt wie viel ein Körper abstrahlt, relativ zu einem Schwarz-Körper. Die monochromatische<br />

Intensität der <strong>Strahlung</strong> eines Körpers der Temperatur T sei I . Diese<br />

sei kleiner als die entsprechende Intensität eines Schwarzkörpers. Dann gilt für die monochromatische<br />

Emissivität, "<br />

" ⌘ I<br />

B (T ) . (4.17)<br />

Es ist wichtig zu beachten, dass " eine Funktion anderer Variablen sein kann, insbesondere<br />

von T,✓ <strong>und</strong> '. Falls" = 1, dann ist die Fläche e↵ektiv schwarz. Analog zu der<br />

monochromatischen Emissivität kann man auch eine Emissivität eines grauen Körpers<br />

definieren, der den emittierten Fluss in Relation zum Stefan-Boltzmann Gesetz setzt,<br />

d.h.<br />

" ⌘ F T 4 . (4.18)<br />

Manchmal ist es auch sinnvoll die Emissivität für einen bestimmten Wellenlängenbereich<br />

zu definieren, etwa für den thermischen Infrarot-Bereich. Es gilt dann<br />

"( 1 , 2) ⌘ F ( 1, 2)<br />

F BB ( 1 , 2) = F ( 1, 2)<br />

⇡ R . (4.19)<br />

2<br />

B (T )d<br />

Das Kirchho↵’sche Gesetz schliesslich besagt, dass ein thermischer Strahler genau in<br />

dem Masse <strong>Strahlung</strong> emittiert wie er <strong>Strahlung</strong> absorbiert. Definieren wir das Absorpitionsvermögen<br />

↵ durch<br />

1<br />

↵ =<br />

absorbierte<strong>Strahlung</strong>sleistung<br />

auftreffende<strong>Strahlung</strong>sleistung<br />

(4.20)<br />

so können wir das Kirchho↵’sche Gesetz in der Form<br />

↵ = " (4.21)<br />

schreiben. Einen Strahler mit ↵ = 1 nennen wir schwarz. Auch Gase können genauso<br />

thermische <strong>Strahlung</strong> emittieren, wie sie <strong>Strahlung</strong> absorbieren können. Im allgemeinen<br />

hängt das Emissionsvermögen von der Wellenlänge <strong>und</strong> der Richtung ab. Das bedeutet<br />

z.B., dass ein Gas genau in den Wellenlängenbereichen thermische <strong>Strahlung</strong> emittiert,<br />

in denen es Absorptionslinien oder- banden aufweist.<br />

2 Achtung: Dieselbe Bemerkung wegen der Umrechnung von Wellenlänge in Frequenz gilt, wie oben<br />

bemerkt. Das Übersehen dieses Sachverhaltes führt immer wieder zu Fehlern!<br />

3 BB steht für black body<br />

4 Figur aus G.Petty<br />

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