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Full Paper (PDF) - Institut für Automatisierungs- und Softwaretechnik ...

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Bei elektronischen Komponenten wird zur Beschreibung des Ausfallverhaltens oft eine<br />

Exponentialverteilung genutzt. Diese reicht meistens aus, um das Ausfallverhalten<br />

elektronischer Bauteile im Bereich der nutzbaren Lebensdauer zu modellieren, da im<br />

Gegensatz zu Mechanik hier kein Verschleiß vorliegt. Aufgr<strong>und</strong> der vergleichsweise starken<br />

Standardisierung sind Lebensdauerwerte für entsprechende Komponenten oft in<br />

Katalogwerken, wie z.B. dem Military Handbook [9], enthalten.<br />

Bei Software kann nicht von Ausfällen aufgr<strong>und</strong> physischer Gegebenheiten, wie z.B. dem<br />

Bruch eines Zahnrads, gesprochen werden. Softwareausfälle entstehen durch die<br />

Auswirkung eines während der Tests nicht aufgef<strong>und</strong>enen Programmierfehlers [10]. Dazu<br />

kommen noch Fehler, welche bereits in frühen Phasen begangen wurden, beispielsweise die<br />

fehlerhafte oder nicht erfolgte Umsetzung bestimmter Anforderungen oder Fehler in den<br />

Anforderungen selbst. In der Literatur sind etliche Modelle bekannt, die mittels verschiedener<br />

Softwaremaße, wie z.B. der Anzahl der Codezeilen, die Softwarezuverlässigkeit<br />

beschreiben, aber weder einheitlich noch verallgemeinerbar sind. Dieser Umstand wird in<br />

eindrucksvoller Weise in [11] dargestellt. Die in der Literatur vorgeschlagenen Modelle sind<br />

häufig Regressionsmodelle, deren Parameter mithilfe eines Datensatzes geschätzt werden.<br />

Die teilweise großen Unterschiede zwischen den in der Literatur aufgeführten Modellen<br />

legen den Schluss nahe, dass keine allgemein gültigen Lebensdauer- oder<br />

Zuverlässigkeitsmodelle für Software existieren, sondern bestenfalls fallspezifische Modelle.<br />

Dies führt zu dem Problem, dass es selbst in späten Entwicklungsphasen äußerst schwierig<br />

ist, eine quantitative Zuverlässigkeitsaussage über ein softwareintensives mechatronisches<br />

Produkt zu tätigen. Ferner sind die meisten der oben genannten Datensätze nicht öffentlich<br />

verfügbar, da sie auf proprietären Entwicklungen basieren. Im Gegensatz dazu sind im<br />

Bereich der Open-Source Softwareentwicklung oft Fehlerberichte öffentlich zugänglich, die<br />

zur Analyse der Softwarezuverlässigkeit verwendet werden können [12]. Entwicklungen im<br />

Bereich der Mechatronik sind aber in der Regel nicht Open-Source.<br />

Diese Tatsache trägt dazu bei, dass nicht gewährleistet werden kann, dass das quantitative<br />

Zuverlässigkeitsziel systematisch erreicht wird. Ebenso wenig wird verhindert, dass in frühen<br />

Phasen eine Lösungsvariante ausgewählt wird, bei der die Erreichung des gesteckten<br />

Zuverlässigkeitsziels schwieriger ist bzw. mehr Aufwand erfordert oder unmöglich ist.<br />

Dementsprechend wird eine methodische Vorgehensweise benötigt, um die Auswahl von<br />

Lösungsvarianten zu unterstützen. Damit soll vermieden werden, dass aufgr<strong>und</strong> der Auswahl<br />

einer unterlegenen Variante entweder zusätzliche Kosten für die Nachbesserung anfallen

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