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Katamnesebefragung

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Prozent<br />

Die größte Unzufriedenheit besteht in folgenden Bereichen: Freizeitgestaltung,<br />

berufliche Situation, Sexualleben, soziale Beziehungen und Freizeitgestaltung. Je 1/3<br />

der befragten PatientInnen geben an, damit unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden<br />

zu sein.<br />

Die wichtigsten Beiträge zum Therapieerfolg können mit den Begriffen „Struktur“,<br />

„Motivation“ und „Beziehung“ überschrieben werden. So wurden die besondere<br />

Qualität einer für viele PatientInnen neuen und bereichernden Beziehungserfahrung in<br />

der PatientInnengemeinschaft und der therapeutischen Gemeinschaft genannt. Für<br />

einige PatientInnen ergaben sich daraus ganz neue Qualitäten des Gesehen-<br />

Werdens, Respektiert-Werdens und Gemocht-Werdens. Dabei muss die individuelle<br />

Behandlungsplanung berücksichtigt werden, die neben einer stützenden, fürsorglichen<br />

therapeutischen Haltung auch konfrontative und fordernde Elemente berücksichtigt.<br />

Sehr häufig wurde von den PatientInnen die klare Tagesstruktur und der geschützte<br />

Rahmen der Therapiestation genannt, die es ihnen ermöglicht haben, eine gewisse<br />

Zeit die Erfahrung eines suchtmittelfreien Lebens zu machen, ohne unmittelbaren<br />

Kontakt zum Suchtmilieu. Als weitere zentrale Erfolgsfaktoren wurden die Motivation<br />

zur Therapie und die eigene Veränderungsmotivation genannt. Durch Einsicht,<br />

Verständnis, Edukation und einer offenen Auseinandersetzung mit dem eigenen Weg<br />

in die Sucht und Abhängigkeit kann aus einem „Ja“ zur Therapie und Abstinenz ein<br />

„Ja“ zur Verantwortung für das Leben werden.<br />

Auf die Frage, welche Faktoren vielleicht eine Verbesserung des Therapieerfolgs<br />

ermöglicht hätten, kristallisierte sich ein sehr interessanter Themenschwerpunkt<br />

heraus, der die grundsätzliche Konzeption der Therapie betrifft. Ein besserer<br />

Therapieerfolg wäre demnach möglich gewesen, wenn die Therapie als eindeutige<br />

Langzeittherapie angelegt gewesen wäre, sie in mehrere Etappen zu absolvieren wäre<br />

(etwa nach folgendem Modell: Therapieetappe 1 – Zeit zur Bewährung außerhalb der<br />

Therapiestation – Therapieetappe 2 – Zeit zur Bewährung… – Therapieetappe 3 mit<br />

Therapieabschluss) und wenn Arbeit, Wohnen und Nachbetreuung verbindlich geklärt<br />

und vereinbart worden wären, bevor ein Therapieabschluss möglich ist.<br />

<strong>Katamnesebefragung</strong> 2009 BERICHT 40 von 48

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